Im Dunkeln der Nacht von Charly89 (Mystery Spell) ================================================================================ Kapitel 20: Jäger und Beute --------------------------- [Auszug: Kapitel – Sebastian] Völlig unerwartet steht Emma vor einem See. Er liegt leise und ruhig im Mondschein; die Oberfläche glitzert und strahlt etwas Magisches aus. Ein einsamer See, mitten in einem dunklen Wald in einer Vollmondnacht … Ist sie … ist sie Tod?! Der Gedanke kommt völlig unerwartet und raubt ihr den Atem. Sie kann nicht mal sagen warum ihr das in den Sinn kommt. Wo war sie bis eben? Wie ist sie hierhergekommen? Was um alles in der Welt ist hier los …? Am gegenüberliegenden Ufer wird plötzlich die Wasseroberfläche durchbrochen. Schwarzes Haar kommt zum Vorschein und ein breiter, durchtrainierter Rücken. Ihr Herz setzt mehrere Schläge aus vor Schreck; das ist Professor Jones! Das hier ist schon einmal passiert! Träumt sie vielleicht? Oder ist das ein Déjà-vu? Blitzschnell dreht sich der Mann um. Seine bernsteinfarbenen Augen suchen das Ufer ab, wie ein Raubtier, auf der Jagd nach Beute, dann erblickt er sie. „Da bist du ja“, stellt er mit einem schelmischen Grinsen fest und sein Gesicht entspannt sich. Die Studentin schluckt hektisch. Wie er dasteht im Mondschein und das Wasser an seinem athletischen Körper herunterläuft. Seine Muskeln sind definiert und verleihen ihm einen fast schon animalischen Ausdruck. Er wirkt wie eine Urgewalt und gleichzeitig unfassbar schön. Die Wassertropfen auf seiner Haut glitzern im Mondlicht und lassen ihn fast göttlich wirken. Die Hitze schießt ihr in die Wangen. Was tut sie da?! Gafft sie gerade allen Ernstes ihren Dozenten an, obwohl er das mitbekommt?! Sebastian lacht rau und seine Augen glänzen. „Warum stehst du da so? Allein?“ Er hat sich inzwischen dem Ufer zugewandt und läuft einige Schritte darauf zu. Als er stehen bleibt, reicht ihm das Wasser bis knapp über die Hüfte. Emma spürt wie sich die Hitze aus ihrem Gesicht langsam in ihrem Körper ausbreitet und sich unterhalb ihres Bauchnabels festsetzt. Ihr Mund fühl sich trocken an und ihr Herz pumpt wie verrückt in ihrer Brust. Was soll sie jetzt nur antworten? Sie weiß ja nicht mal, wie sie hier gelandet ist! „Ich … weiß es nicht“, flüstert sie. Sie weiß es wirklich nicht, aber irgendwie spielt es auch keine Rolle mehr. Der Blick, mit dem Professor Jones sie förmlich gefangen nimmt, löscht alle Gedanken aus. Diese bernsteinfarbenen Augen dringen förmlich in ihren Geist ein; gleichzeitig hat sie das Gefühl, auch in seinen vorzudringen. Und was sie da sieht, verwirrt sie. Es ist, als würde sie in die Wildnis selbst hineinsehen; wie ist das möglich? Fast schon hungrig sieht sie an. Ja, hungrig; dass ist der einzige passende Vergleich, der ihr einfällt. Und die junge Frau kann es ihm nicht verübeln. Sie spürt selber diesen Hunger. Sie will ihre Lippen auf diesen Körper pressen und mit ihrer Zunge seine Haut kosten. Sie will seine großen starken Hände auf sich spüren. Die Hitze unter ihrem Nabel wandert immer weiter abwärts, kriecht zwischen ihre Schenkel und setzt sich in ihrer Mitte fest. Ein untrügliches Pulsieren setzt ein. Sie schämt sich, gleichzeitig kann sie den Blick nicht abwenden. „Du musst dich nicht schämen“, spricht er sanft. Er lässt die junge Frau keinen Moment aus den Augen und streckt ihr die Hand entgegen. „Komm her“, flüstert er rau. Ohne auch nur einen Moment darüber nachzudenken, zieht die Studentin ihre Sachen aus; alles, wirklich alles. Die Art, wie der Blick Ihres Professors über jede neue von Stoff befreite Stelle ihrer Haut gleitet, beschert ihr eine angenehme Gänsehaut. Sie hat sich noch nie in ihrem Leben so geborgen und sicher gefühlt; und das, obwohl sie nackt ist. Selbst den Drang, ihre entblößten Brüste zu bedecken hat sie nicht; und das ist sehr ungewöhnlich für sie. Jede Frau hat ihre Selbstzweifel, was ihre Körper angeht, sie bildet da keine Ausnahme! Doch diese leuchtenden Augen ihres Dozenten sorgen dafür, dass das alles nicht mehr wichtig ist. Sie fühlt sich plötzlich schön und begehrenswert. Einen Moment kommen Emma Bedenken an all dem hier. Ist das ein Traum? Ist sie Tod? Wurde sie … verhext? Doch das Verlangen, welches ihr durch seinen Blick entgegenschlägt, lässt alles wieder in den Hintergrund rücken. Das Feuer, was sie dort erblickt, bringt sie zum Kochen. Er will sie; und sie will ihn. Es bedarf keiner weiteren Worte zwischen ihnen und alles andere ist einfach unwichtig. Lautlos gleitet sie in das Wasser und läuft dem Mann entgegen. Emma hat sich noch nie so gut gefühlt, wie jetzt unter seinem wachsamen und wohlwollenden Blick. Nichts und niemand kann ihr etwas anhaben; er wird sie notfalls gegen den Rest der Welt beschützten – genau dieses Versprechen liegt in diesen glühenden Augen, die regelrecht Brandspuren auf ihrer Haut hinterlassen. Als sie nah genug heran ist, umfasst Sebastian ihr Handgelenk und zieht sie mit einer starken und geschmeidigen Bewegung zu sich. Er legt seine Arme um sie und drückt ihren Körper an seinen. Die junge Frau schmiegt sich an die starke Brust und atmet tief ein. Der Geruch von Kraft und Wildnis überschwemmt ihren Geist. Wärme und Schutz benebeln ihr die Sinne und lassen sie sämtliche Vorsicht und Zurückhaltung vergessen. Sie legt den Kopf in den Nacken und sieht zu ihm auf. Die Lippen des Professors schweben einen Moment über denen der Studentin, seine Augen tauchen tief in ihre ein – dann fällt er regelrecht über ihren Mund her. Ein wildes, urtümliches Knurren grollt in seinem Brustkorb, während er sie leidenschaftlich küsst, fast zu verschlingen scheint. Sie spürt wie ihre Beine beinahe nachgeben unter diesem leidenschaftlichen und ungezügelten Kuss. Ihr Herz klopft immer schneller und schneller, ihr Blut brodelt und ihr ganzes Sein, scheint sich nur noch auf diesen Mann zu konzentrieren. Seine warme Haut an ihrer, seine Arme die sie umschließen und festhalten, seine Lippen und Zähne, die sich den Weg ihren Hals hinunter bahnen … das alles ist derart intensiv, dass sie es doch ein wenig mit der Angst zu tun bekommt. „Fürchte dich nicht“, flüstert er gegen die zarte Haut in ihrem Nacken. „Ich beschütze dich und ich werde dafür sorgen, dass du das niemals vergisst.“ [Auszug: Kapitel – Sebastian]   „Alles in Ordnung?“, wird besorgt gefragt. Eine weinerliche Kinderstimme ertönt, „Ist sie tot?“ „Beruhige dich“, brummt es bedrohlich. „Lass das!“, faucht es. „Das wird ihr wohl kaum helfen.“ Ein dumpfes Knurren ist die Antwort auf die Zurechtweisung. „Hört alle beide auf.“ Mühsam öffnet Emma die Augen. Verschwommen nimmt sie die Zimmerdecke wahr. Was ist passiert? „Du lebst!“, schreit es euphorisch. Ehe sie ihre Gedanken irgendwie zusammen bekommen hat, wird sie fest gedrückt, dann tauchen zwei große Kulleraugen auf. „Lorie?“, fragt das Kindermädchen heiser. Plötzlich hört sie einen kleinen Tumult um sich herum und weitere Gesichter tauchen auf. Die Brüder wirken alle drei erleichtert und besorgt zugleich. „Was ist …?“ Sie bekommt den Rest vom Satz nicht über die Lippen. Sie fühlt sich fürchterlich schwach und energielos. „Du bist umgekippt“, erklärt Peter. „Ohne Vorwarnung, einfach so.“ Die Sorge steht ihm immer noch ins Gesicht geschrieben. „Ich erinnere mich nicht“, flüstert sie vor sich hin. Tatsächlich erinnert sie gerade an gar nichts. Das letzte was sie noch recht lebhaft vor Augen hat, ist wie sie Lorie sagt, dass sie sich einen Tee machen geht, danach ist alles schwarz. Einzig an das Geräusch von Wolfsgeheule erinnert sie noch. „Ich bringe dich in dein Zimmer und du ruhst dich erst einmal aus“, erklärt Nicolae bestimmt. Die junge Frau fühlt sich zu schwach um zu antworten oder zu protestieren. Sie spürt, wie sie hochgehoben und irgendwann wieder hingelegt wird. Sie hört die Stimmen der Bartholy-Familie, versteht aber nicht was gesagt wird, weil ihr Gehirn einfach nicht richtig funktioniert. Nach einer Weile wird es still, dann setzt eine zarte Klaviermusik ein und entführt sie in eine warme und weiche Welt.   Mühsam rappelt sich Emma auf. Der Blick aus dem Fenster sagt ihr, dass das Unwetter vorüber ist und es wohl mitten am Tag ist, zumindest die Sonne scheint. Ihr Kopf dröhnt und sie ist sich unsicher, was so richtig passiert ist gestern. Sie schlürft ins Badezimmer und unter die Dusche. Das Wasser auf ihrem Körper fühlt sich eigenartig an, als müsste sie sich an etwas erinnern. Mehrere Minuten steht sie unter dem warmen Strahl und hofft, dass sie entweder Erinnerungen oder wenigstens Erfrischung überkommt – aber nichts davon ist der Fall. Sie trocknet sich schließlich ab und zieht sich an. Immer noch völlig konfus verlässt sie das Zimmer und geht nach unten. Im Haus ist es ruhig, wie immer eigentlich. Sie geht zum Esszimmer und öffnet die Tür. Wie im Chor ertönt ihr Name und reißt sie aus ihrem Dämmerzustand. Lorie ist so schnell bei ihrem Kindermädchen, dass dieses gar nicht weiß wie ihr geschieht. Sie drückt sie fest an sich und sieht sie mit großen Augen an. „Ich dachte, dass du tot bist“, erklärt sie mit einem Staunen in der Stimme. Ja, sie ist gerührt von der Kleinen, und dass passiert eher selten. Ein warmes Lächeln umspielt die Lippen der jungen Frau und sie streicht über das rosa Haar. „So schnell wirst du mich nicht los“, witzelt sie. „Du darfst eh nicht sterben, so lange ich es dir nicht erlaube.“ Das Mädchen grinst schelmisch und streckt die Zunge raus. Das herzliche Lachen der beiden übertönt beinahe Nicolae, der seine Schwester tadelt, nicht solche Dinge zu sagen. „Wir haben Frühstück für dich!“, erklärt Lorie und nimmt ihr Kindermädchen an die Hand. Sie zieht sie eilig zum Tisch, der mehr als üppig gedeckt ist. „Muss ich das alles essen?“, fragt Emma ein wenig entsetzt, als sie Platz nimmt. Obst, Brötchen, Croissants und allerlei andere Dinge türmen sich regelrecht. Das würde reichen, um eine Football-Mannschaft satt zu machen. „Habe ich doch gesagt“, murrt Peter leise und sieht seine beiden Brüder vorwurfsvoll an. „Vielleicht … haben wir etwas übertrieben“, räumt Nicolae ein und räuspert sich. „Aber, da wir nicht wussten, wonach dir der Sinn steht …“ Die junge Frau muss lachen. „Das ist wirklich lieb von euch.“ Als wäre nie etwas gewesen, als wäre alles wie vorher. Es fühlt sich unglaublich gut an, hier mit der Familie zu sitzen. Die Müdigkeit und ihre Verwirrung rücken in den Hintergrund und machen dem warmen Gefühl Platz, welches sie so vermisst hat. „Und ich kann es kaum erwarten, dabei zusehen, wie das alles in deinem Mund verschwindet“, schnurrt Drogo und grinst vielsagend. Das Kindermädchen streckt dem Blonden die Zunge raus und muss dann lachen. Nach zwei Brötchen und einem Glas Orangensaft fühlt sie sich wieder erheblich lebendiger. „Was ist gestern eigentlich passiert? Und vor allem wann?“, fragt sie in die Runde. „Du standst in der Küche am Fenster und warst völlig weggetreten. Ich habe dich angesprochen, aber du hast nicht reagiert. Dann … bist du zusammengebrochen“, erklärt Peter. Seine Mimik zeigt, dass ihm das immer noch nahe geht. Verwirrt runzelt sie die Stirn. Küche? Fenster? Langsam kommen Bilder wieder hoch. Bilder von Dunkelheit und den Brüdern, wie sie dastanden und sie so emotionslos angesehen haben. War das Teil des Traums? „Gab es einen Stromausfall?“, hakt sie unsicher nach und dreht die Kaffeetasse zwischen ihren Händen. „Du meinst, außer dem in deinen Oberstübchen, kleines Ding?“, amüsiert sich Drogo. Missmutig brummt Emma und wirft ihm einen bösen Blick zu, den er mit einem verschmitzten Lächeln quittiert. „Nein“, antwortet Nicolae und sieht die junge Frau neugierig an. „Woran erinnerst du dich?“ Sie zuckt mit den Schultern und überlegt. „Es gab einen Stromausfall und dann … Ich hatte fürchterliche Angst“, flüstert sie betreten und senkt den Blick. „Vor der Dunkelheit muss man sich nicht fürchten“, erklärt Lorie mit hochgezogener Augenbraue und einem tadelnden Unterton in der Stimme. „Davor hatte ich auch keine Angst, ich hatte Angst vor …“, das Kindermädchen bricht ab. „… nicht so wichtig“, nuschelt sie unsicher. Nein, das sollte sie vor dem Kind nicht so sagen. Sie sieht die Männer am Tisch der Reihe nach an und diese nicken leicht, um ihr zu zeigen, dass sie verstanden haben. „Dann bin raus und war plötzlich im Wald. Und dann war der Wolf wieder und hat mich gejagt und … Ich glaube, er hat mich auch getötet.“ „Wolf?“, fragt Nicolae fast schon ruppig nach, und wirkt einen Moment schockiert. „Ja, ein Wolf. Ein riesiges Vieh, größer wie ich und schwarz wie die Nacht.“ Die Studentin atmet durch und hält sich fast schon krampfhaft an ihrer Kaffeetasse fest. Entgegen sonst, kommen die Bilder ihres Traums plötzlich zurück. Der Wolf, sein aufgerissenes Maul, die langen spitzen Zähne – es schaudert sie sofort. Das Familienoberhaupt wirkt mit einem Mal in sich gekehrt und denkt nach. Er entschuldigt sich abwesend und steht auf. Ohne eine Erklärung verlässt er den Raum. Besorgt sieht das Kindermädchen ihm nach. „Habe ich … etwas Falsches gesagt?“ Etwas stimmt nicht definitiv nicht mit Nicolae. Er wirkt noch ausgemergelter wie gestern und eine fürchterlich depressive Aura umgibt ihn. Dass er auf die Offenbarung mit dem Wolf so ruppig reagiert hat, verwundert sei zusätzlich. „Nein, alles gut“, beschwichtigt Peter, der seinem Bruder ebenfalls hinterher sieht. Er dreht sich um und wirft Drogo einen Blick zu. Dieser nickt verstehend. „Komm wir gehen hoch“, fordert er Lorie auf und verlässt ebenfalls das Zimmer, dicht gefolgt von dem kleinen Mädchen, welches fröhlich hüpft und in die Hände klatscht. „Ich habe doch etwas Falsches“, beginnt die junge Frau und fühlt, wie sich ihr Herz verkrampft. Sie kann nicht genau sagen warum, aber der Zustand des Familienoberhaupts nimmt ihr regelrecht die Luft zum Atmen. Peter unterbricht sie, „Nein, es ist … etwas komplizierter.“ Er fährt sich durch die Haare und seufzt. „Eigentlich steht es mir nicht zu, dir das zu erzählen, aber Nicolae meinte, wir sollten weniger Geheimnisse vor dir haben. Und da er selbst offenbar nicht im Stande dazu ist …“ „Ja?“, fragt sie nach einigen Momenten nach, weil der Mittlere der Brüder immer noch schweigt und abwesend in die Leere starrt. Sie fühlt eine fürchterliche Unruhe und tiefe Traurigkeit; dieses ständige Hin und Her zerrt direkt wieder an ihrer neugewonnenen Energie. Ein langes und tiefes Seufzen ertönt. Peter schließt kurz die Augen und öffnet sie wieder. Er sieht die junge Frau intensiv an. „Damals, als Nicolae noch ein Mensch war, war er mit einer jungen Frau zusammen. Sie haben sich sehr geliebt und wollten heiraten, aber es kam anders. Die exakten Umstände weiß niemand, aber sie wurde tot in einem Wald gefunden; furchtbar verstümmelt und entstellt.“ Es folgt eine Pause, die Emma die Zeit gibt, die Information zu verarbeiten und zusammen zu setzen. Die Erkenntnis trifft sie da, wo es ihr im Moment besonders oft weh tut. „Nicolaes Verlobte wurde von einem Werwolf getötet?“ Ihre Stimme zittert und klingt extrem heiser. Sie spürt wie ihr die Tränen kommen. Da ist sie wieder, diese fremde Traurigkeit, die sie überrollt, ohne, dass sie es verhindern kann. Der Mittlere der Brüder nickt und schweigt wieder eine Weile. „Er … das ist der Grund, weißt du?“ Der Grund? Für was? Was will ihr Peter sagen? Sie überlegt angestrengt und dann dämmert es ihr. Diese Geschichte war vor seiner Verwandlung, das bedeutet womöglich … „Ist er deswegen ein Vampir geworden?“ „Ja“, bestätigt Peter mit leiser Stimme. „Er … er wollte diesen einen finden, den, der seine Verlobte auf dem Gewissen hat. Deswegen die Verwandlung, deswegen die Jahre auf der Jagd.“ Emma runzelt die Stirn und legt den Kopf schief. Dafür, dass er meinte, sie wollen weniger Geheimnisse haben, redet er ganz schön in Rätseln. „Jagd?“, hakt sie nach, als sie merkt, dass er von sich aus nicht weiterredet. „Nicolae hat jagt auf sie gemacht; auf sie alle.“ Der Mittlere wendet den Blick ab, als wäre ihm, dass alles unangenehm. Er fährt sich erneut durch die Haare und seufzt. Das triggert etwas und sie kneift die Augen zusammen. Die verlorene Seele vor dem Haus gestern, sie hat doch etwas von einer Jagd gesagt, oder? Halt, nein, sie hat sie gewarnt; gewarnt vor … „Der Jäger …“, flüstert sie erstaunt. „Was meinst du?“, fragt Peter irritiert. Seine grünen Augen mustern das Kindermädchen. „Das Seelenfragment vor dem Haus“, spricht sie eher zu sich selbst, wie wirklich zu ihrem Gegenüber, „meinte, er wünschte sich, ich würde in ein anderes Haus gehe und ich solle mich vor dem Jäger in Acht nehmen.“ Wusste der Geist von Nicolaes Vergangenheit? Wenn ja, woher? Was hat das alles nur zu bedeuten? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)