Verborgene Liebe von MariLuna ================================================================================ Kapitel 11: ------------ 10. Kapitel   Krang schäumt vor Wut. „Ihr seid Idioten! Zum Glück funktioniert der Annäherungsalarm, so dass ich Rocksteady und Bebop zu euch schicken konnte! Was zum Teufel hat dich eigentlich geritten, heimlich nach New York zu fahren?“ fährt er Shredder an. Der sitzt blaß und schweratmend auf einem der vier Betten in der Krankenstation und sieht sehr unglücklich aus. „Hatte ich dir nicht gesagt, du sollst meinen neuen Algorithmus überprüfen? Wer zum Teufel, glaubst du, dass du bist, dass du dich so einfach über meine Befehle hinwegsetzen kannst? Du inkompetenter, närrischer Querulant!“ Shredder greift nur unter seinen Parka, holt sein Diebesgut hervor und reicht es ihm mit einem leisen „Hier, bitte.“ Krang nimmt die Puzzle-Box entgegen, wirft aber nur einen kurzen Blick darauf. Während er sie sicher in einem Fach seines Roboterkörpers verstaut, um sie sich später in aller Ruhe anzusehen, drückt er Shredder mit einem anderen Tentakel auf das Bett und schaltet dann den Scanner darüber ein. Und während das Gerät also Shredders Körper durchleuchtet, erscheinen die Messergebnisse auf einem Bildschirm an der Wand und werden von Krang mit gerunzelter Stirn analysiert. „Du bist unmöglich“, zetert er weiter. „Ich habe dir verboten, raus zu gehen! Glaubst du, das war ein Scherz? Jetzt hast du eine schwere Bronchitis. Du kannst froh sein, wenn es nicht zur Lungenentzündung kommt. Und das alles nur weil du dieses Pressehuhn wiedersehen wolltest?“ Bei dieser Bemerkung horcht April, die sich bisher höflich im Hintergrund gehalten hat, überrascht auf. Sie fühlt sich fehl am Platze, wie sie hier so an der Wand steht, drei Meter von Shredder und Krang entfernt, während der Schnee auf ihrer Kleidung schmilzt und sich um ihre Boots herum schon eine kleine Pfütze bildet. Neben ihr stehen Rocksteady und Bebop, und obwohl sie nicht halb so lange da draußen waren wie sie und Shredder, tropfen sie mindestens genauso sehr. Im Gegensatz zu ihrem Chefchen, scheint Krangs letzte Bemerkung sie aber sehr zu amüsieren. „Ist doch gar nicht-“ beginnt Shredder mit einem hastigen Blick in ihre Richtung, doch Krang schneidet ihm mit einer ungeduldigen Tentakelgeste das Wort ab. „Widersprich mir nicht immer! Du bist unmöglich! Ich sollte dich den Eisbären zum Fraß vorwerfen!“ Alles andere als sanft, zerrt er Shredder aus seinem Parka und wirft das nasse Kleidungsstück einfach hinter sich. Rocksteady fängt es wortlos auf. Als nächstes sind Shredders Schuhe dran. Doch diesmal dreht sich Krang zu ihnen um, bevor er sie ihnen zuwirft. „Und ihr verschwindet! Seid ihr zu blöd, um das Einfachste zu kapieren? Ihr tropft! Tut was dagegen! Und dann bringst du, Rocksteady, deinem vollidiotischen Chefchen was Warmes zum Anziehen und du, Bebop, machst heiße Schokolade! April! Wie lange willst du noch in deinem Mantel hier rumstehen? So kalt ist es hier nun auch wieder nicht, unsere Heizung funktioniert bestens! Und zieh dir verdammt nochmal endlich diese dreckigen Schuhe aus! Ich putz die Sauerei nicht weg, ist das klar?“ Während die beiden Mutanten schon eilig davonrennen, um seinen Anweisungen zu folgen, gibt Shredder Krangs Roboterkörper einen eher symbolischen als wirkungsvollen Tritt. „Schrei sie nicht an, Krang.“ „Ich schreie so viel ich will!“ bellt Krang in einer für seine Größe beeindruckenden Lautstärke. „Das hier ist mein Technodrome! Du bist mein Untergebener! Also benimm dich auch endlich mal dementsprechend!“ April indessen ist schon wortlos aus Mantel und Schuhen geschlüpft, zögert einen Moment und legt dann beides neben sich auf den Boden und dann ihre Handtasche noch dazu. Sie fühlt sich etwas nackt, als sie nur auf Socken und in ihrer Tunika und Blue Jeans vor ihnen steht, schließlich kennen die beiden sie wirklich nur in ihrem gelben Jumpsuit, aber das Gefühl vergeht rasch, als sie Shredder wieder husten hört. Ohne dass sie diesen Befehl ihrem Körper bewusst gegeben hätte, steht sie plötzlich neben seinem Bett und nimmt seine Hand. „Krang, kannst du ihm nicht irgend etwas geben?“ Das Gehirn aus der DimensionX starrt sie für einen Moment einfach nur völlig perplex an. Diese bestickte Tunika mag schlicht sein, aber sie betont ihre Figur und Krang ertappt sich dabei, wie er - höchst untypisch für ihn - auf ihre Brüste starrt. Er gibt sich eine mentale Ohrfeige und wendet sich grummelnd ab. „Ich hol mal was.“ Und während er zum Medizinschrank hinübergeht, regt er sich auch allmählich wieder etwas ab. Das war aber auch ein Schock, als die Kameras ihnen Shredder und April draußen im Schneetreiben zeigten und für ihn selbst noch ein viel größerer, als Rocksteady mit Shredder und Bebop mit April auf den Armen zurückkamen. Während April zwar durchgefroren, aber munter war, sah Shredder wieder so elend aus wie letzte Woche. „Ich hab keine Lust, deine Krankenschwester zu spielen“, erklärt Krang, während er das richtige Medikament heraussucht und eine Spritze aufzieht. „Wenn du schon meintest, die reizende Miss O'Neill hier anschleppen zu müssen, kann sie dich doch pflegen.“ „Komm gar nicht-“ muckt Shredder hinter ihm wie erwartet auf, doch Aprils muntere Stimme übertönt ihn mühelos: „Einverstanden!“     Shredder schweigt verwirrt. Einverstanden? Was soll das heißen? Er würde nie ernsthaft von ihr verlangen, dass sie ihm die Kissen aufschüttelt oder Hühnersuppe ans Bett bringt. Wenn Bebop, Rocksteady und Krang das machen, ist es ihm schon unangenehm genug. Er wirft ihr einen vorsichtigen Blick zu. Wie sie da sitzt, auf dem Rand der Matratze, ihm so nahe und dabei hält sie immer noch seine Hand und lächelt ihn aufmunternd an... sie ist nicht mehr geschminkt, fällt ihm auf. Der Schnee muss alles abgewaschen haben. Sie ist hübsch – das hat er ihr nie gesagt, oder? Sie braucht das ganze Zeug gar nicht, aber wenn sie vor der Kamera steht, ist es wohl notwendig. Auch er kann nicht umhin, zu bemerken, wie vorteilhaft diese Tunika ihren Oberkörper umschmeichelt. Für einen kurzen Moment bleibt sein Blick auf ihrem Dekolletee hängen – er kann die Ansätze ihrer Brüste sehen. Ihre Haut ist hell und schimmert seidig und sie riecht nach Orchideen... verschämt wendet er den Blick beiseite, doch das war ein Fehler, denn jetzt sieht er ihre Hand, wie sie seine hält und wird sich dieses Gefühls mit aller Macht bewußt. Sie ist so warm und der Druck ihrer Finger ist so stark, so selbstbewusst, dass er unwillkürlich darüber fantasiert, wie es sich wohl anfühlen mag, wenn diese schlanken Finger sich an einem ganz anderen Körperteil von ihm zu schaffen machen... wenn sie dort zupacken und sie mit ihrem Daumen so darüber streichelt wie jetzt über seinen Handrücken... Oh Gott... entsetzt über sich selbst holt er einmal tief Luft, und das endet wieder in einem Hustenanfall, aber wenigstens verschwindet dadurch seine beginnende Erregung. Krampfhaft um Distanz bemüht, zieht er seine Hand aus ihrem Griff und lehnt sich nach hinten in die Kissen. Aber sie scheint ihn nicht entkommen lassen zu wollen, denn sie beugt sich mit besorgter Miene über ihn und dann … plötzlich, spürt er ihre Hand auf seiner Stirn. „Du bist wirklich etwas warm“, murmelt sie, während ihm der Atem stockt. Ihm ist wirklich warm! Da, wo ihre Hand ihn berührt, scheint ein kleines Feuer auszubrechen. Und als ihre Hand hinunter zu seiner Wange wandert, zieht sie eine wahre Flammenspur auf seiner Haut hinter sich her. Das Gefühl dringt ihm durch Mark und Bein. Als sie ihre Hand wieder fortnimmt, hätte er beinahe wehmütig aufgeseufzt. Ihre Blicke begegnen sich und schon bald glaubt er in diesem schönen Graublau zu ertrinken, und kurz bevor er die Hand heben kann, um sie in diesen hübschen rotbraunen Locken zu verkrallen, um sie dann zu einem Kuss zu sich herunter zu ziehen, kommt Krang mit einer Spritze zurück. Shredder war noch nie so erleichtert, ihn zu sehen.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)