Where we have gone after all those years von HD-san (Gokusen IV 2019) ================================================================================ Kapitel 14: 《Yankumi》 --------------------- Yamaguchi-Sensei ist heute spät dran, weshalb viele aufgeregt tuscheln. Vor allem Shirotani, Nakatoris linke und linkische Hand, amüsiert sich über den morgenlichen Zusammenrausch mit ihr. Irgendwas mit vierzehn, vierzig und Otento-sama (was auch immer das sein mag). Ikeda hängt auf seiner Bank und schläft, während Hasemoto zockt und Musik hört. Ab und zu werden sie von Akito gestört, der ununterbrochen am Handy und anscheinend Nachrichten schreibt. "Yo," grüße ich. Fujibara und Nakatori schauen kurz auf und nicken mir zu. Ich vermute, alle sind schwer beschäftigt. Besagter linkischer Junge unterhält sich mit anderen aus der Klasse. Ich lasse meinen Blick über den Rest der Halbstarken schweifen auf der Suche nach meinem zukünftigen Cousin. Okita sitzt über seinen Mathebücher und seine schreibende Hand verrät mir, dass er rechnet. Schreiben wir heute einen Test? Kann mich nicht daran erinnern, dass sie etwas dergleichen erwähnt hat. Doch meine Erinnerung trügt mich und den Rest mit Ausnahme desjenigen, der zwei Bänke weiter rechts von mir sitzt, auch. Gut, der Test ist nicht der schwerste gewesen, aber ich hätte mich wenigstens ein bisschen vorbereiten können. Der Geburtstag der Lehrerin scheint regnerisch zu werden, obwohl sich heute morgen noch die Sonne gezeigt hat. Irgendwie bin ich gespannt auf die Überraschungsparty, die ihre Schüler, die den Ruf haben "Delinquenten" zu sein, organisiert haben. Die Adresse habe ich inzwischen nachgeschlagen, das Haus liegt nicht weit von der China-Town entfernt und in einem der älteren Stadtteilen Tokyos. Nicht unbedingt in einer guten... Endlich, nach Ende der Schule, bekomme ich eine Gelegenheit, Nakatori unauffällig zu fragen, was mir seit dem Aufstehen durch den Kopf schwirrt: "Was ist mit Okita?" "Er kommt nicht," er wirkt sehr gedankenverloren. "So. Das Problem mit dem Midori Highs, ist das eigentlich gelöst?" "Keine Ahnung, ob die es begriffen haben. Idioten", er tritt gegen einen Kiesel, der wie ein Pingpongball durch die Gasse fliegt und prompt eine Scheibe trifft und ein lautes Geräusch verursacht. "Verdammt," flucht er und gibt mir einen Wink zu rennen. Bei einem Blick über die Schulter sehe ich den Ladenbesitzer mit den Armen fuchteln, doch wir sind bereits zu weit, als dass er uns nachsetzen könnte. "Denkst Du er ruft die Bullen?", haucht Akito außer Atem "Um ihnen was zu erzählen? Kämm'se ma' die ganze Stadt durch, um zwei Jungen zu finden, die mit Steinen an meine Scheibe geworfen haben" "Hast ja Recht!", gib er zurück, nur um im nächsten Moment wieder nervös auf sein Handy zu schauen," ...wir sehen uns nachher. Ich sollte so langsam auf Position." "Was für eine Position?" "Ablenkungsmanöver und ein neues Hemd kaufen!" "Wozu das neue Hemd?", frage ich im inneren irgendwo leicht belustigt. "Kazama-Sempai hat mich dazu verdonnert, mein altes hat einen losen Knopf und ist seit dem letzten Waschen wohl eingegangen." "Kazama-Sempai?" "Den wirst heute kennenlernen. Er ist ein echt umgänglicher Typ." "Also ist er ein Jahr über uns gewesen?" "Ne, zehn." Ich hebe eine Augenbraue. Er klopft mir auf die Schulter: "Lass Dich überraschen heute Abend." "Ok," ich bin wirklich gespannt. "Sorry, jetzt muss ich aber." Ich nicke kurz zum Abschied. Dann setze ich ihm entgegen meinen Heimweg fort. „Na, Schwesterherz.“ Ich fahre herum. „Nenn mich nicht so, Yuu, solange ich so aussehe.“ „Ja, ja, ich pass schon auf. Wie war Dein Tag? „... gut, … soweit,“ erwidere ich ein wenig geistesabwesend,“ sag mal, Yuu, denkst Du, ich werde heute Abend weggelassen? Ich wurde eingeladen.“ „Du kennst sie kaum und schon gehst Du mit ihnen feiern?! Pass bloß auf, dass Du Dich nicht abfüllen lässt“ „Yuu! Es ist der Geburtstag der Lehrerin, da wird es wohl kaum Alk geben.“ „Der Lehrerin??“, er sieht mich an als habe ich eine tropische Krankheit im Gesicht. „Ich sagte doch, sie ist irgendwie anders, frag Shinichi.“ Er sieht mich noch immer ungläubig an: „Und gehst Du dann in Schuluniform dahin??“ „Dafür brauche ich Dich.“ Sein Blick beantwortet meine stumme Bitte. Nachdem mein Bruder und ich uns einig sind, was ich tragen soll, kommt die größte Hürde: meine Eltern zu überzeugen.... „Kaa-chan? Otou-sama? Habt ihr mal einen Moment?“ „Was denn?“, antwortet meine Mutter, selbstverständlich. „Ich habe heute Abend eine Verabredung und bleibe über Nacht weg, um euch nicht zu stören, in Ordnung?“ „Und wo nächtigst Du?“, kommt es misstrauisch von meinem Vater. „Bei einer Freundin,“ Ich liebe meinen Bruder. „Oder doch lieber einen Freund?“ „Vater, hör auf!“ Noch einmal für die Übernachtung, Nakatori hat mich per SMS gefragt, ob ich mit übernachten will Punkt neuer Satz da mir keine Ausrede eingefallen ist, warum ich nicht kann, habe ich zugestimmt. Blödsinniger Weise ... Für meine eigene Sicherheit hoffe ich, dass es alkoholische Getränke geben wird Punkt 20 Minuten vor 4 verlasse ich als Kuroda Chūta das Haus zum Glück kassiere ich nur einen belustigten Blick von ihm. Nach Komma meinem Bedauern, mehr als 20 Minuten finde ich ein gut in Schuss gehaltenes traditionelles Haus Punkt doch das Schild ist mir nicht ganz geheuer. „Oedo-Familie? Was ist das?“ zudem beengenden Gefühl pfeift der Wind kühl und feucht durch meine Kleidung. „Na, auch zu spät?“ „Haaa!“ Komma hinter mir steht ein junger Mann in seinen Mittdreißigern. „Schrei nicht wie ein Mädchen.“ „Wohl kaum.“ „Los komm, wir wollen ja nicht, dass sie uns alles extra erklären ... Ach, im Übrigen Ich bin Noda Takeshi. Ehemaliger Schüler von Yankumi. Du? „Kuroda Chūta drittes Schuljahr.“ Noda redet, während wir durch das Tor auf das Haus zu gehen einfach weiter : „Bist du mit ihrem Großvater verwandt?“ „Nein, sollte ich?“ „Naja, er heißt Kuroda Ryūichirou.“ „Ist hier kein ungewöhnlicher Name.“ Er klopft, ein Mann mit einem düsteren Blick öffnet: „Ah, Bruder Noda tritt ein. Wer ist das?“ „3 D -Schüler.“ ein Grinsen machte sich breit und er haut mir auf die Schulter: „Komm rein, alle anderen sind schon da.“ Während wir durch einige Zimmer gehen, zische ich Noda zu: „Wer war das?“ „Ah, Tetsu.“ In den Raum, in denen wir schließlich treten, sitzen mindestens zwanzig oder dreißig Männer unterschiedlichen Alters. Fujibara, der ausnahmsweise nicht am Handy ist, bedeutet mir einen Platz neben sich. Ich lass mich etwas laut fallen und alle Blicke wandern in meine Richtung. „Und wer ist das?“, fragt ein Mann mit dem Gesicht einer Elfe. „Wie unhöflich. Zuerst der eigene Name, dann der des anderen.“ „Ui, Hayatou.“ „Oi, suchst du Streit?“, dabei ist er aufgesprungen. „Nein“, sage ich ruhig und folgen seinem Beispiel bedächtig, “Ich frage lediglich einen Fremden sich mir vorzustellen, bevor ich ihm meinen Namen verrate. Das ... ist alles.“ „Yabuki Hayatou und Du?“, seine Augen sprühen fast vor schlechter Laune, doch seine Stimme ist ruhig. „Sitz, Hayatou!“, es klingt nach Odagiri, “das ist Kuroda.“ Wie ein braver Hund folgt dieser. „... ma - ma. Yabuki, bleib ruhig. Vermies uns den Tag nicht“, ein eher ruhiger Typ, der zwischen einem etwas dickerem und Noda sitzt, richtet sich langsam auf und mustert mich aufmerksam. „Wir sollten anfangen,“ bemerkt jemand. Zustimmung. ... und die nächste halbe oder Dreiviertelstunde reden wir besser sie darüber, wie sie ihre arme Lehrerin auf ein bestimmtes Landgut bringen wollen. Als es fünf Uhr schlägt, erheben sich alle unter Stöhnen und Ächzen. Mensch, Leute, ihr seid doch keine Opas! Ein Handy schrillt, alle erfasst Panik und stürzen zum Hinterausgang, weil ich verwirrt bin, zieht mich Shirotani mit sich. Leider schaffen es nicht alle, als wir hören wie eine Frauenstimme erklingt, flüchtet der Rest vom Hinterhof durch einige Nebenzimmer in den Vorhof. Und dann geschieht etwas, was sich nur schwer in Worte fassen lässt. Vielleicht lässt sich sagen, viel Stolz, viele Tränen und viel, sehr viel Emotion. Dann wird diese zierliche Frau höflich in einem weißen Lastwagen verfrachtet und das Auto verlässt den Vorhof. „So nun los,“ ein Elan beladener junger Mann legt die Hände als würde er Gänse und Enten jagen. „Ren, nicht so hastig,“ murrt jemand, den ich gerade als unseren Tofu-Händler erkenne. Honjo, heißt er, glaube ich. Ein Mann, der aussieht wie Takasugi Reita, einer dieser Idole, verstaut einige Anwesende in einem ziemlich großen Auto. Die knapp 200 Mann, die sich hier versammelt haben lösen sich wie im Nichts auf. Plötzlich haut mir jemand freundschaftlich von hinten auf die Schulter: „Komm Kuroda, wir wollen Yukikawa -sempai nicht so lange warten lassen.“ „Yukikawa -sempai? Und worauf warten?“ „Er nimmt uns mit zum Festort. In seinem Auto.“ „Ach so, und wer sind wir?“ „Na, wir sechs. Und jetzt komm“, ich folge ohne weitere Einwände. Der schwarze Kleinbus steht ziemlich am Ende der Straße und ein junger Mann mit weißen Narben auf den Unterarmen begrüßt uns mit einem Nicken und kaum haben wir die Wagentür hinter uns geschlossen, fährt Yukikawa-sempai auch schon los. Zwischen einem nach Adrenalin riechenden Shirotani, dem durch die gebleichten Haare Schweißperlen laufen und einem nach zu viel Aftershave stinkenden Ikeda sitzend verbringe ich etwa eine Dreiviertelstunde in einem fahrenden Auto. Um ehrlich zu sein hat niemand, während der gesamten Fahrt auch nur ein Wort gesprochen. Sei es aus Nervosität oder sei es, weil irgendetwas sich ereignet hat. Ich weiß es nicht. Als wir parken, muss Hasemoto niesen und alle lockern ihre Lachmuskeln und den Rest der Stimmung. Allein der Geruch des alten Holzes und des Papieres, das Rauschen der Bäume einer kleinen Gartenanlage, der Geruch nach frisch beregneter Erde, all das lässt mich an meinen Lieblingsort denken. Vielleicht wird heute doch nicht alles so schlimm. Nun ja, bis sie endlich angekommen ist, gibt es viel zu tun und ich stehe jedenfalls nicht faul in der Ecke herum. Kaum ist sie wach und hat sich von K.O.-Schlägen ihrer Schüler erholt müssen wir im Hinterhof Walzer tanzen. Darin bin ich gnadenlos schlecht, auch wenn ich ansonsten tanzen sehr mag. Shirotani tanzt mit Ikeda, was irgendwie komödiantische Züge hat. Zwei gleich große halb Hähnchen Komma die mit fehlendem Talent einen Walzer mimen. Hasemoto lauscht nur andächtig der Musik, während Fujibara Bilder von den tanzenden Klassenkameraden schießt. Um der Wahrheit wie immer treu zu bleiben in der Nakatoris und meine Bemühungen laufen nicht viel besser. Zum einen können wir uns nicht einig werden, wer führt. Sorry, ich weigere mich als Frau zu tanzen, nur weil ich fünf! Zentimeter kleiner bin als er. Zum anderen fürchte ich, dass keiner von uns weiß, wie man einen Walzer richtig tanzt. Egal Sinn der Sache erscheinen wir zu erfüllen. Das Lied ist wunderschön und vor allem lang! Leider geht der Abschluss in einem Gegröle unter, dessen Grund ich nicht erkenne, nur dass sich alle Blicke auf sie richten. Der weitere Abend verläuft in hohe Feststimmung und mit vielen Highlights Punkt zwischen all dem kommt man mit recht vielen in Kontakt und unterhält sich durchaus humorvoll und gut. Ich lerne viele der ehemaligen Schüler kennen und beginne durch ihre Geschichten zu verstehen, was 《Yankumi》, eine Bezeichnung für das Geburtstagskind, alles ausmacht und auch warum sie dieses fest mehr als alles verdient hat. Als gegen 02:00 Uhr das Feuerwerk beginnt, beobachte ich ihr Gesicht im Aufleuchten der bunten Blumenfeuer, die auch die Chrysanthemen an ihrem Hakama zum Leben erwecken scheinen.   Irgendwie sieht sie jetzt wirklich aus wie eine 40-jährige Erwachsene, nicht wie ein Vorschulkind mit zwei Pferdeschwänzen und einen Trainingsanzug. Ich frage mich, wer sie wirklich tief in ihrem inneren ist Punkt vielleicht ist sie irgendwo ein Kind, eine achtzehnjährige und eine vierzigjährige und noch vieles dazwischen. Danach stoßen wir alle noch einmal an und schließlich endet gegen 05:00 Uhr morgens die Feier. Betreffs der Übernachtung habe ich Glück im Unglück. Mein Unglück: Ich werde mit 11 Mann! in einem Raum schlafen. Mein Glück: mein Vater hat Unrecht gehabt und meine Hoffnung gestärkt. Alle sind erstens viel zu müde, und letztens aus genannten Gründen extrem unaufmerksam. Willst du etwas so gut wie möglich verstecken, dann tu es vor aller Augen ... naja so in etwa. Bis alles so weit in ihren Futon verschwinden und das Licht nach einem langen und für viele sicher ereignisreichen Tag ausgeht, vergeht noch mindestens eine halbe Stunde. Nach vier Stunden Schlaf gibt es allgemein Küchenbetrieb. Jeder hilft, was er kann. Die, die nicht kochen können, räumen Tische und Kissen hin und her, andere schneiden Zutaten wie Gemüse und Pilze für den Hotpot zu oder machen von Hand Nudeln. Zusammen mit Kazama, Hyōga, Minami forme ich Nudeln verschiedener Teige. Und am Ende des ganzen Trubels (meint einige Streitigkeiten zwischen den Jungs) gibt es endlich etwas zwischen die Zähne. Yankumis heroischer Auftritt mit einem quirligen Kind wie einem Mehlsack über der Schulter begrüßen manche mit Gelächter, andere mit einem Feixen. Irgendwer ruft in die allgemeine Tuschelei: „das ist unsere Yankumi! Bürdet sich wortwörtlich unsere Probleme auf.“ Es löst Protest und weiteres Gelächter aus. Erst als sie das Wort ergreift, wird es wieder ruhiger: „schön, dass ihr alle noch da seid. Takasugi, wie hast du es geschafft für so lange frei zu bekommen? Hast du nicht alle Hände voll zu tun?“ Eben Erwähnter erwidert trocken: „Naja, an Tagen wie solchen ich muss ja jemand auf deine Dummheiten achtgeben.“ Sie springt energisch auf und ruft verärgert seinen Namen. Schließlich geht sie auf ihn los und nimmt ihn in den Schwitzkasten. Der Mann, der in Nodas Alter ist und anscheinend der Anführer der Truppe ist, erhebt wie eine mahnende Mutter (oder Vater) die Stimme und Yankumi lässt von ihrem derangiert wirkenden Opfer ab. Doch die eigentliche Situation wird dir erst dann klar. Sie ist wirklich ein merkwürdiger Mensch. „Siehst du, was ich meine?“, fügt er nur noch hinzu. So nun will ich aber endlich wissen, woher „Yankumi“ kommt. Gut, das ist ihr Spitzname ist so viel habe ich auch schon mitgeschnitten. Anscheinend findet auch Kuma, der heute Morgen mit den zubereiten der brühen beschäftigt gewesen ist, ihre “Erklärung“ nicht so aussagekräftig und lässt sich zu einer humorvollen Erzählung dieses namens herab, welche Besagte ins Stutzen bringt. „Habe ich mich nicht vorgestellt?“  ... sonst hätte ich ja nicht so blöd gefragt. Ihre eigentlich offensichtliche Suggestivfrage findet doch tatsächlich jemanden, der ihr eine Antwort verpasst. Und schlagartig verändert sich die gesamte Situation. Das Gespräch besser die Auseinandersetzungen zwischen Shirotani und Yankumi erfüllt den ganzen Raum Punkt alle anderen sind angespannt oder zumindest mit allen Augen auf den beiden ruhend. Obwohl sie eindeutig Recht hat, weigert er sich ihr einfach zuzustimmen. Dann ergreift Kamiya das Wort mit kaum einem besseren Effekt. Im Gegenteil er fühlt sich eher in den Rücken gefallen. Woher kommt nur diese unbändige Wut? Ich vermute, es gibt Menschen, die mehr Pech mit allen haben als Andere. Wenn ich weiter so darüber nachdenke, dann sind solche Menschen wie jene, in diesem Raum, doch einmal dem Glück begegnet, nämlich ihr. Jemand, Wer durch das Gräuliche äußere hindurch sehen kann oder (wie ich) blind dafür ist. „Oi, DU!“, jemand erhebt das Wort. Es ist, wenn ich mich recht erinnere, Ogata, einer von Kazama-Sempais besten Freunden. Im selben Slang wie Shirotani nie gibt er eine Wut entflammte Rede, die mindestens zwei Minuten (nur mit einer kleinen Unterbrechung durch Kuma) ohne Luft zu holen, zum Besten. Diese lässt Shirotani und anscheinend alle anderen auch die Ohren anlegen. Normalerweise scheint er kein Mann großer Worte zu sein. Mit seinem letzten Wort bricht eine ohrenbetäubende Stille aus. Nur ein leises Klick-Klick, Klick-Klick ist zu hören, die Essstäbchen des Achtzehnjährigen. Wie ein angebissenes Tier ergreift er der Flucht. Bei ihrem Versuch ihm zu folgen und zu beruhigen, springt oder Greve sie ein. Als ruhelose Tigermama begibt sie sich zurück auf ihren Platz. Ein anderer bestimmter jemand musste auch unbedingt seine Krallen wetzen. Ogata. Doch es ist nicht sein Stöhnen, was uns erschaudern lässt, sondern das des Hauses.   Ein Mann, vielleicht in Yankumis Alter, beruhigt uns mit der Meinung, ‚keine Sorge, es steht schon seit 400 Jahren.‘ Ich nehme an, dass er ihr Bruder ist (was soll er sonst sein? Für Eheleute gehen sie zu wenig vertraut miteinander um.) Bis auf das komische Gefühl, dass mich nicht loslassen will, kommt alles wieder in den Normalzustand. „Sag mal, warum reagiert Shirotani so?“ „Ruki ist zu Hause von fünf Frauen umgeben, die alle wenig Verständnis für ihn an aufbringen. Plötzlich ist da jemand, noch dazu eine Frau, die sagt: ‚Ich verstehe dich, mach dir keinen Kopf, dass die Dinge, die dir passieren, nicht normal wären.‘ In den letzten Jahren, die wir sie kennen, hat sie mehrmals bewiesen, dass sie es ernst meint. Ich vermute, das entweder seine Tante oder Mutter wieder Stress wegen irgendetwas macht. Ruki war noch nie gut im fertig werden mit Stress, Gefühlen und dem Rest.“ Ich nicke im Verständnis, das erklärt einiges. „Hast du Probleme mit deinen Eltern? “, fragt er zurück. „Wer nicht? Mein Vater kommt nicht damit klar, dass ich nicht so bin, wie er ist erwartet.“ „Kenne ich“, ist die Antwort, während er sich rücklinks auf den Boden fallen lässt und einschläft. Vier Stunden sind doch erwiesener Maßen zu wenig Schlaf. Kuraki, der mir gegenübersitzt, sieht mich grinsend und plötzlich gähnend an und lässt verlauten: „Oh ja, bis Yankumi wiederkommt, penn ich auch ‘ne Runde.“ viele tun es ihm gleich. Als Besagtes eintritt, schnellen alle auf beziehungsweise werden geweckt. Ihr Adlerblick verrät, dass sie noch immer Shirotani Ruki im Kopf hat. Zumindest dachte ich das. „Falls du deinen Schatz suchst Komma der ist immer noch draußen.“ Warte, halt stopp, Honjo meint jetzt nicht allen Ernstes Odagiri? Ihr verzögerter Protest ist mehr als nur ein ‚verdächtig‘, wie Igarashi sich ausdrückt. Yankumis Schüler scheinen Freude daran zu haben, ihrer Lehrerin mit diesem Gag aufzuziehen. Kein Wunder, denn sie schafft es perfekt ihnen in die Falle zu gehen. Gekicher, wie das kleiner Mädchen, bricht aus als sie den Rat Hyōgas befolgende sich wieder die Probleme ihrer Schüler aufbürden geht. Es ist befremdlich und gleichzeitig lustig mit anzuschauen, wie Schüler sich allen Ernstes wünschen, sie komme mit einem ihrer ehemaligen Schüler zusammen. Das Thema findet auch gut findet auch just Anklang in den Gesprächen. Akito schaltet sich mit genau der Frage ein Komma die ich auch gestellt hätte: „und wie hoch steht die Chance?“ „In der Schule haben wir immer gesagt, wenn Yankumi einen gutaussehenden Mann, der keinen komischen Charakter hat, abbekommt, dann schneit es im Sommer “, erzählt Kazama. Alle (auch die, für die auf andere Schulen gegangen sind) nicken in stiller Zustimmung. „Also eher schlecht“, schließe ich. „Nun ja, nachdem ich sie seit 17 Jahren kenne, halte ich eher jeden für komplett blind, der sie nicht anerkennt oder nicht mag “, widerlegt mich Sawada, der ruhige Typ in tiefe Stimme. Das war niedlich ... „Wenn jemand es verdient hat, glücklich zu sein, dann sie. Aber das, was sie so interessant macht, bekommt kein normaler Mann zu spüren. Nur wir, ihre Schüler, haben die Chance sie im ganzen Ausmaß kennen zu lernen,“ Kazama führt die Lobhudelei fort. „Frauen sind zwar eigentlich nicht mein Kaliber, aber für Yankumi empfinde ich mehr als nur Respekt,“ gibt Ogata zum Besten mit leichtem Seitenblick auf seinen Vorredner. „Wir waren bestimmt hundertmal in derselben Situation wie Shirotani. Verwirrt und gefühlt von aller Welt unverstanden, wollte ich ihren Worten nicht glauben, sie würde alles tun, damit uns nichts passiert. Egal wann und wo wir Mist gebaut haben oder in Schwierigkeiten geraten sind, der erste Mensch, der zur Stelle war, das war unsere Klassenlehrerin.“ „Ihr habt echt Glück, dass ihr sie so lange habt. Bei uns waren es gerade mal drei Monate,“ wirft Takeda ein, der meistens nur mit ‚Take‘ eingesprochen wird. „Bei mir sind es auch nur drei Monate,“ gebe ich zu, mehr zu mir selbst als am Gespräch teilnehmend. „Wie kommts, dass du für die letzten 3 Monate versetzt wirst wurdest? “, fragt mich jemand prompt. „Verschiedenes. Erstens mein Vater, zweitens bin ich wegen ‚gewalttätiger‘ Angriff auf meinen alten Lehrer von der Schule geflogen bin und wegen unangepassten, rebellischen Verhalten.“ Weil ich mich nicht wie ein braves Mädchen verhalten habe, genau genommen. Es fühlt sich gut an, Die Wahrheit zu sagen und sich dafür nicht schämen zu müssen. Mit vollem Bauch lege ich mich entspannt auf den Rücken, da viele das eh schon tun, wegen Übernächtigung, Sättigung oder wegen eines Katers, fällt es nicht weiter als unhöflich auf. (immerhin von dreißig Mann etwa 60 Prozent) Schließlich kommt Shirotani mit ruhigerer Miene wieder zurück, allerdings allein. „Wo sind Ryū und Yankumi?“, fragt das mir wohlbekannte Heißblut. „Yankumi? “, Shirotani ist verwirrt. „Sie wollte nach euch sehen.“ Just in diesem Moment öffnet sich die Tür und jene Vermisste treten ein. Zusammen. Vielsagende Blicke, die sie mit dem Wort ‚was? ‘abtut und der Begründung, sie sei nur auf Klo gewesen. „Sag bloß nicht, ihr habt mich jetzt schon vermisst?“ „Nimm dich ja nicht so wichtig.“ sie folgt. Schließlich macht sie einen merkwürdigen Vorschlag, den sie mal wieder grauenvoll erklärt. Gerade als sie zu einer hoffentlich hinreichenderen Erklärung ausholt (vorher musste sie unbedingt meine Unkenntnis hervorheben), wird sie von Ichimura angefahren, der ihr klarmacht, dass dieses Spiel keiner gekannt habe. Sie scheint ihre ehemaligen Schüler gern mit gern an der Nase herumzuführen, denn sie überlässt ihnen die Demonstration dieses Spiels, was auf wenig Begeisterung trifft. Dann stellt Odagiri fest, dass es keine Dose gibt. Yankumi wirkt enttäuscht und ihrer Freude beraubt, dann packt sie ihr Glas und erklärt es zum neuen ‚can‘. Draußen in winterlicher Kälte uns gegenseitig ein Glas hin und her werfen über das Gelände rennend verbringen wir unsere Zeit bis es wieder heißt, zurück zu fahren. Diesmal nehmen wir, bis auf Takasugis Leute und er, Bus und Zug. Die Gesprächsthemen sind diesmal weit mehr aktuell und befassen sich mit Politik, Gesellschaft und Kunst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)