Better Latte Than Never von Mika-cha (Sasuke & Sakura) ================================================================================ Kapitel 1: hello darkness, my old friend ---------------------------------------- hello darkness, my old friend ☕ ღ . . . Die Sonne prallte auf den mit Glas besetzten Wolkenkratzer, der sich mitten im Zentrum der Stadt befand. Menschen tummelten sich mittags auf den Straßen herum, um eilig ins Büro oder sonst wohin zu marschieren und somit ihren eintönigen Alltag zu leben. Für Sakura allerdings war der der heutige Tag ganz und gar nicht alltäglich. Vorhin noch, in der Schule, hatte sie noch ein wenig Alltag erlebt, doch nun stand sie vor diesem riesigen Gebäude und war immer noch von dem Gedanken geplättet, dass dies alles Narutos Freund gehörte – okay, Sakura selbst hatte auch viel mit Menschen zu tun, denen ein Unternehmen gehörte, doch hier war es anders, da es jemand aus dem Bekanntenkreis gehörte. Sakura legte den Kopf schief. Sasuke kannte sie gar nicht und sie ihn genauso wenig, also konnte sie ihn schlecht als Bekannten einstufen. Doch da er eben der beste Freund ihres Freundes war, zählte er trotzdem zur Bekanntschaft! Sakura schüttelte diese sinnlosen Gedanken ab, als sie von draußen aus Naruto im Coffeeshop unter dem riesigen Wolkenkratzer sah, der hinter der Theke stand und sie grinsend zu sich bat. Sakura grinste ebenfalls und betrat das unternehmenseigene Moonbucks. „Wie war die Schule?“, begrüßte Naruto sie sofort freundlich und bereitete hinter dem Tresen irgendetwas vor, während Sakura auf einem Barhocker vor ihm Platz nahm. Ihre Miene verzog sich leicht. „Hmh, wie immer … langweilig. Aber auch gut, weil Englisch ausgefallen ist und ich deshalb früher aus habe“, seufzte sie und schaute sich ein wenig um – dieses Moonbucks war anders als die üblichen, in denen sich Sakura immer aufhielt … hier war es luxuriöser – die Sitze waren in einem Kakiton gehalten und die Tische aus einem edlen, dunklen Holz, was eigentlich in jedem Moonbucks so war. Doch die schwarzen Vorhänge und andere dunkle Verzierungen, wie die kleinen Blumenbehälter auf den Tischen oder die schwarzen Barhocker, hoben sich von den anderen Coffeeshops ab. „Etwas anders hier, ne?“, unterbrach Naruto ihre Erkundung, dem anscheinend aufgefallen war, dass ihr einiges fremd vorkam, als in den anderen Shops, „alles vom Chef höchstpersönlich. Sasuke mag dunkle Töne und wollte dieses Design wenigstens im Moonbucks unter seinem Unternehmen durchsetzen.“ Naruto stellte Sakura ein Getränk vor die Nase, das sie lächelnd annahm. Iced Caffè Mocha, hmh, ihr Lieblingskaffee! „Ach, warum hat er sie nicht auch in den anderen Shops durchsetzen können?“, fragte sie neugierig, während sie an ihrem Kaffee schlürfte. Naruto nahm einen Lappen und wischte damit über die Theke, während sich das Moonbucks allmählich füllte. „Nah, weiß ich gar nicht genau … so etwas ist wahrscheinlich immer schwer durchsetzen, da viele bei solchen Angelegenheiten mitreden und andere Vorstellungen haben. Als ich Sasuke gefragt habe, meinte er, sie würden den Shop dann für zu dunkel halten …“ Der Uzumaki erinnerte sich noch genau an Sasukes gereiztes Gesicht und seine schlechte Laune. Er bekam eine Gänsehaut. Sakura blickte noch einmal durch das Café und zuckte mit den Schultern. „Also ich find's ganz in Ordnung“, sagte sie und schlürfte den letzten Tropfen im Glas weg. Naruto grinste und nahm ihr leeres Trinkgefäß entgegen. „Genug ausgeruht. Ab an die Arbeit!“ Der Blonde bemerkte erst jetzt, wie voll das Café eigentlich schon war und lief eilig zur Kasse, um die Bestellung des ersten Kunden entgegen zu nehmen. Sakura lief einmal um den Tresen, um sich neben Naruto zu stellen. „Was soll ich machen?!“, fragte sie etwas panisch als sie die Menge der durstigen Kunden sah. „Kiba kommt gleich und hilft mir. Sasuke meinte, hier unten würdest du nicht viel machen können, deshalb schicke ich dich gleich nach oben, damit du dort etwas beschäftigt bist“, erklärte Naruto, während er gleichzeitig die Eis- und Kaffeemaschine bediente und in einer unbeschreiblichen Geschwindigkeit vier Becher herausholte. Wow, sie wusste ja gar nicht, dass ihr Freund so flink sein konnte. „Also soll ich Büroarbeit machen?“, fragte Sakura nun weniger enthusiastisch und beobachtete Naruto dabei, wie er die leeren Becher füllte. Er lächelte gequält. „Für's erste leider ja. Aber Moment Mal“, Naruto hielt in seiner unfassbaren Schnelligkeit inne. Sein Kopf wandte sich zur großen, altmodischen Uhr über der Kaffeemaschine. „Oh Mann, es ist gleich 12 Uhr, ich bin am Arsch, echt jetzt!“, sagte er und ignorierte die vier Becher, um nun eine kleine Tasse und einen Untersetzer aus Porzellan herauszuholen. Sein Blick flog dann hinter sich zu den vielen, schon genervt wirkenden Kunden. „Weg kann ich auch nicht … wo bleibt Kiba, der Mistkerl!“ Seine Augen huschten zu Sakura, die ihn verwirrt anschaute. Was war hier nur los?! Narutos Züge fingen an zu strahlen. „Vielleicht kannst du ja doch heute noch etwas machen, was mit Kaffee zu tun hat!“ ~*~ Sakura lief vorsichtig mit der Kaffeetasse in der Hand in die Eingangshalle des Wolkenkratzers, in die man durch den Hintereingang des Moonbucks gelangen konnte. Eine tolle Aufgabe hatte sie da bekommen … Sasuke trinkt um Punkt 12 Uhr schwarzen Kaffee. Reinen, schwarzen Kaffee, ohne Milch und vor allem ohne Zucker, flogen ihr Narutos Worte durch den Kopf, sonst bringe ich ihm immer seinen Kaffee und eigentlich mag er es auch nicht, wenn ihn jemand anderes bringt, aber heute geht es gar nicht anders. Kiba ist zu spät und hier ist zu viel Kundschaft. Sakura näherte sich den Aufzügen, die genauso voll wie das Café waren. Weshalb zum Teufel wollte dieser Sasuke denn unbedingt einen Kaffee vom Shop unten, wenn er im 50.Stock arbeitete?! Sakura würde es verstehen, wenn Sasuke jeden Tag um Punkt 12 Uhr einen Iced Caffè Mocha verlangte, doch reinen schwarzen Kaffee gab es doch auch sicherlich in den Büroräumen. Ach ja, ihr fielen wieder Narutos Worte ein. Sasuke besteht unbedingt darauf, dass der Kaffee von hier unten kommt, da hier andere Bohnen verwendet werden. Glaub ja nicht, er erkennt den Unterschied nicht! Einmal war ich spät dran und habe ihm oben den Kaffee zubereitet … er war nicht gerade erfreut gewesen. Was für eine feine Zunge Sasuke haben musste … Sakura wurde langsam ungeduldig als sich nichts vor den Aufzügen tat. Sie schaute zu den Treppen. Es würde lange dauern im 50.Stock anzukommen und Sakura war auch nicht gerade die Sportlichste, obwohl sie einen recht schlanken Körper hatte. Ihr flogen die letzten Worte Narutos durch den Kopf. Und Sakura, pass ja auf, dass der Kaffee nicht zu kalt wird, wenn du oben ankommst! Nimm den Aufzug. Sasuke hasst kalten Kaffee abgrundtief. „Oh Mann …“, murmelte Sakura, als sich immer noch nichts tat. Sie entschied sich doch für die Treppen und bereute nach drei Stockwerken ihre Entscheidung, da sich nun ein Teil des Kaffees auf dem Untersetzer befand. Außerdem dauerten die Treppen viel zu lange. Der verdammte Kaffee durfte nicht kalt werden! Im 4.Stock entschied sich Sakura doch für die Aufzüge und wunderte sich, weshalb hier oben weniger Betrieb war. Hier befanden sich im Gegensatz zu der Eingangshalle nur drei bis vier Personen vor dem Aufzug. „Na dann“, schulterzuckend betrat sie den Fahrstuhl und wählte das 50.Stockwerk. Oben angekommen schaute sich Sakura orientierungslos um, da sie nur Büroräume und viele, gestresste Angestellte entdeckte. Doch ein Schild, auf dem Sasuke Uchiha stand und in einen Gang zeigte, machte es ihr deutlich einfacher, ihr Ziel zu finden. Sie betrat den breiten Flur und je weiter sie lief, desto gedämpfter vernahm sie das ständige Telefonklingeln und das Murmeln der Leute aus den Büroräumen. Sasuke schien Ruhe gut zu schreiben, so weit, wie sein Büro von denen der anderen entfernt lag … Als Sakura vor einem großen Eingang angekommen war, neben dem sich ein Sekretärtisch befand, blieb sie stehen. Eine Sekretärin war nicht zu sehen … doch die Haruno wusste, dass sie richtig war, da auf dem Schild neben der Tür die Worte Büro von Sasuke Uchiha zierten. Ohne weiter nachzudenken schritt sie auf den Eingang zu und öffnete die Tür. Das erste, was sie sah, war ein großer Raum. Das erste, was sie hörte, war ein Tippen. Tippen auf eine Tastatur. Sakuras Blick wandte sich nach links. Vor einem riesigen Fenster, aus der die Aussicht auf die Stadt wahrscheinlich blendend war, befand sich ein großer, aus Eichenhorn bestehender Tisch vor dem ein Schwarzhaariger saß. Das musste … Sasuke sein. Sakura schluckte etwas. Er schaute nicht auf, sondern war strikt auf seinen Laptop konzentriert. Die Haruno wagte einige Schritte zu ihm und schaute sich dabei genauer in seinem Raum um. Etwas weiter hinter Sakura befand sich eine schwarze Ledercouch und ein kleiner weißer Tisch. Sonst konnte man noch einige Bücherregale mit Ordnern, aber auch mit Büchern entdecken. Die Bücherregale waren schwarz. Sakura glaubte langsam, dass Schwarz Sasukes Liebslingsfarbe sein müsste … Als die Haruno genau vor dem Tisch des Uchihas ankam, blieb sie stehen. Eine Weile hörte man wieder nur das Tippen auf die Tastatur, bis Sasuke plötzlich die Stimme erhob, aber immer noch nicht den Blick. „Du bist fünf Minuten zu spät“, sagte er und konzentrierte sich weiterhin auf den Bildschirm. Sakura biss sich auf die Unterlippe. Seine Stimme war schön. Nicht zu tief. Klangvoll. Aber auch schneidend. Ihre smaragdgrünen Augen glitten über das Äußerliche des Uchihas. Seine Haare waren pechschwarz und seine Haut blass, was ihm wiederum eine weiche Note verpasste. Sein kantiges Kinn ließ ihn allerdings streng aussehen. Seine äußere Erscheinung war im Grunde genommen genau wie seine Stimme. Schön, aber schneidend. Ob er realisiert hatte, dass nicht Naruto vor ihm stand? Aber wie denn auch, wenn er den Blick nicht einmal hob! „Tut mir leid, ich musste zum Teil die Treppe nehmen“, entschuldigte sich Sakura kleinlaut und zupfte an ihrer Schuluniform herum. Sasuke hielt inne als er eine weibliche Stimme anstatt einer männlichen vernahm. Die Tippgeräusche verstummten. Seine Augen huschten immer noch nicht zu Sakura, sondern zu dem Kaffee, den sie auf seinen Tisch gestellt hatte. Er musste gar nicht erst aufsehen, um zu wissen, wer da gerade vor ihm stand. Leise seufzte er auf. Warum musste Naruto gleich mit dem Einstellen der Neuen, seine Gewohnheiten aus der Bahn werfen? Weshalb gab Naruto der Neuen schon am ersten Tag den Auftrag, ihm seinen Kaffee zu bringen? Still beobachtete er die Kaffeetasse bis er diese vor sich zog und sie aus dem von Kaffee beschmierten Untersetzer hob. Dabei verzog er keine Miene. Langsam führte er die Tasse zu seinen geschwungenen Lippen und nahm einen Schluck. Sakura konnte erkennen, dass sich nun seine Züge veränderten, aber er verzog seine Mimik so leicht, dass sie nicht abschätzen konnte, ob es eine positive oder negative Veränderung war. Doch bei den folgenden Worten konnte es sich nur um Letzteres handeln. „Der Kaffee ist zu kalt“, sagte er dann monoton und stellte die Tasse wieder auf den Untersetzer, ehe er allesamt in Sakuras Richtung schob. Sein Blick wendete sich wieder auf den Bildschirm seines Laptops. Nicht zu Sakura. Die Haruno schaute ihn fassungslos an. Das war's? Sie war vier Stockwerke gelaufen, hatte sein Büro gesucht und nun sollte ihm der Kaffee zu kalt sein? Er hatte sie ja nicht einmal angeschaut. War sie denn kein Blick wert – was war das nur für ein Mensch vor ihr? Anscheinend einer, der keinerlei Anstand besaß. Sakuras Züge wandelten sich von Entsetzen in … Freude. Ein zuckersüßes, aber gleichzeitig angstauslösendes Lächeln umspielten ihre vollen Lippen. Sie wusste, sie sollte nicht das tun, was sie gerade im Kopf hatte und sie wusste auch, dass sie sich wenigstens für ihren guten Freund Naruto benehmen sollte. Doch … das war zu viel des Guten. Sakura nahm schmunzelnd die Tasse an sich, beugte sich über den Schreibtisch des Uchihas … und schüttete den Inhalt auf Sasukes Kopf. „Wenn dir der Kaffee zu kalt ist, dann kann er dich vielleicht etwas erfrischen“, sagte sie immer noch lächelnd, schnappte sich den Untersetzer und machte kehrt in Richtung Ausgang, „Mistkerl“, fügte sie dann zischend hinzu, aber dennoch so laut, dass es Sasuke mitbekam. Dieser schaute ihr fassungslos hinterher und konnte nicht glauben, was sie da gerade getan hatte. Seine Haare … sein weißes Hemd, alles nass und in Koffein getränkt. Nachdem Sasuke nun realisiert hatte, was geschehen war, verschwand seine Fassungslosigkeit. Nein, nun spürte er nur pure Wut. Wut, auf diese kleine Göre und Wut auf Naruto, wegen dem dies überhaupt geschehen war. Sasuke ließ seine geballte Faust auf seinen Schreibtisch knallen. „Argh, verdammte Göre!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)