* Liebe mich auch dann, wenn ich es am wenigsten verdient habe * von Bojana (MaMo + UsagI) ================================================================================ Kapitel 44: * Wir bleiben Freunde * ----------------------------------- Mit einem lauten Seufzer, schloss Usagi die Tür hinter Motoki und Unazuki. Den Tag als turbulent zu bezeichnen, war wohl die Untertreibung des Jahrhunderts. Mamoru war schon seit einer Stunde weg und sie fragte sich, wie wohl das Gespräch zischen ihm und Saori läuft. Wenn es darum ging Anderen Tipps in Sachen Liebe zu geben, war sie einsame Spitze, doch wenn es um ihr eigenes ging, fühlte sie sich immer noch wie vierzehn. » Mama, Papa und Tschingo kommen in drei Tagen aus Senpai zurück. « Kurz entschlossen, schnappte sich die Blondine ein Blatt Papier. 'Bin schnell nach Hause um nach dem Rechten zu sehen! Bunny ' Die untergehende Sonne, tauchte den Juban Park in ein wunderschönes Orange und kündigte den Abend an. Im Gegensatz zu heute Nachmittag, war es jetzt recht kühl geworden und Usagi fröstelte unter ihrer dünnen Jacke. Sollte sie doch den nächsten Bus nehmen? » Ach was, es ist ja nicht mehr weit! Nanu? Ist das nicht Saori?! « Mit einem mulmigen Gefühl im Magen schritt sie auf die junge Polizistin zu. Mamoru war nirgends zu sehen. „Hallo Saori!“, überrascht ihre Stimme zu hören, drehte sich die Angesprochene in Usagis Richtung. Die Blondine trug ein leichtes, rosafarbenes Sommerkleidchen, dass knapp über dem Knie endete. Ein hellblaues Strickjäckchen war, das einzige Kleidungsstück an ihr, dass sie vor der Kälte schützte und doch fiel Saori die leichte Gänsehaut auf und sie musste lächeln. „Die Nächte werden immer kühler!“, sagte sie freundlich und Bunnys Wangen färbten sich in Sekundenschnelle. „Ähm ja, ich dachte, dass das schon geht, aber ehrlich gesagt fühle ich mich fast wie ein halber Eiszapfen!“, gluckste die Blondine und übersah absichtlich die Anspielung auf ihre unangemessene Kleidung zu dieser Jahreszeit. Wahrscheinlich meinte es Saori auch nicht böse. „Bist du unterwegs zu Mamoru?“, fragte Saori unsicher. „Nein, eigentlich komme ich gerade von dort und bin auf dem Weg nach Hause. Meine Eltern kommen in drei Tagen aus Senpai zurück und ich sollte mal das Haus durchlüften und nachsehen ob die Blumen noch am Leben sind.“ Saori war überrascht. Mamoru und sie saßen lange in einem kleinen Kaffe, in der Nähe des Parks. War seine Freundin währenddessen die ganze Zeit alleine in seiner Wohnung? War es möglich, dass Usagi gar nicht wusste, dass sie sich getroffen haben?! Die Braunhaarige überlegte, ob sie das Thema ansprechen sollte, doch was wenn Usagi tatsächlich nichts davon wusste und sie damit Mamoru erneut Probleme bescherte? „Habt ihr euch ausgesprochen?“, fragte die Blondine freundlich und riss sie aus ihrem Gedanken. Meinte sie damit ihr Zusammentreffen mit Mamoru. Also wusste sie davon und doch war ihr Lächeln voller Wärme und Saori konnte keinerlei Vorwurf in der Stimme von Mamorus Freundin heraushören. Langsam ging sie zur Bank und Bunny nahm neben ihr Platz. „Ja! Usagi, ich … es tut mir so unendlich Leid. Was ich getan habe, war ...“ „Es muss dir aber nicht leid tun! Mir tut mein Benehmen leid. Ich hätte euch Beiden zuhören sollen. Stattdessen war ich aber blind vor Eifersucht und wollte keine Erklärungen. Für mich war die ganze Sache eindeutig. Saori ich weiß schon seit langem, dass du in Mamoru verliebt bist!“ Erschrocken zuckte die junge Frau in sich zusammen. „Keine Sorge, ich mache dir keinen Vorwurf daraus, schließlich ist es nicht schwer Mamoru zu lieben.“, die Augen von der hübschen Blondine leuchteten auf, als sie seinen Namen erwähnte. Ja, es war nicht schwer diesen einzigartigen Mann zu lieben und dennoch wusste Saori, dass ihre Gefühle falsch waren. Sie erinnerte sich an das Gespräch, dass sie vor kurzem mit ihrem besten Freund geführt hatte. Auf der Terasse bestellten sie sich eine Tasse Kaffee. Sie selbst konnte keinen klaren Gedanken fassen und so übernahm der Schwarzhaarige das Wort. Flashback: „Saori, es tut mir leid, dass ich deine Anrufe ignoriert habe. Ich dachte, dass es das beste für dich ist, wenn wir uns in Zukunft nicht mehr sehen.“ Seine Worte waren klar und trafen die junge Polizistin mitten ins Herz. Ihre Finger umklammerten die heiße Tasse. Sie spürte, wie die Hitze sich unter ihre Haut brannte, doch hieß sie diesen Schmerz herzlich Willkommen. Er lenkte sie von dem weit aus größeren Schmerz in ihrem Inneren ab. Mamoru war also nur gekommen um ihr zu sagen, dass er ihre Freundschaft beenden wollte. Mit der freien Hand rührte Saori in der dunklen Flüssigkeit. Ein Strudel entstand, durch das ständige umkreisen mit dem Löffel. Da sie ihm nicht in die Augen sehen konnte, konzentrierte sich die junge Frau auf den Inhalt ihrer Tasse und beobachtete, dass je schneller sie rührte, sich das Zentrum des Strudels immer weiter vertiefte, bis schließlich einige Tropfen über den Tassenrand schwappten. Währenddessen beobachtete Mamoru die junge Frau, die ihm gegenüber saß. Ihr Blick war starr auf den Inhalt der Kaffeetasse gerichtet. Er konnte ihre Traurigkeit fühlen, doch dagegen war er machtlos. Er konnte ihr nicht das geben, was sie sich von ihm wünschte. Wie in einer Tonbandschleife, wiederholten sich Usagis Worte, die sie zu Unazuki gesagt hatte, in seinem Kopf. 'Liebe ist eine Wahl! Liebe ist nicht etwas in das man einfach so 'hineinfällt', sondern etwas, mit was man zusammenwächst, sich zusammenschließt und seine Wege verbindet. Es ist vielleicht auch nicht der Weg, den man sich vorgestellt hat aber es der einzige Weg, auf dem man jemals sein möchtest, denn die Person die du liebst ist neben dir.' Mit einem hatte Usa jedoch unrecht. Liebe ist keine bewusste Wahl oder Entscheidung. Man trifft sie nicht mit dem Kopf. Das Herz entscheidet sich unabhängig vom Verstand. Du wirst nicht danach gefragt, ob du dich verlieben willst, sondern du verliebst dich einfach. Du schaltest ab und lässt dich fallen, in der Hoffnung, dass du von dem einen Menschen aufgefangen wirst der dich liebt. Er hatte sich in diesen wunderschönen Engel verliebt, noch bevor sein Verstand irgendetwas dazu sagen konnte und er lies sich fallen in der Hoffnung von ihr aufgefangen zu werden. Es war schon komisch, denn irgendwie kam ihm das, woran er eben dachte ziemlich bekannt vor, als ob er diese Worte irgendwo, von jemanden gehört hatte. Von sich selbst überrascht, schüttelte Mamoru ungläubig den Kopf und musste schmunzeln. Wer hatte ihm so etwas schon erzählen sollen. Das wahrscheinlichere war, dass sein Mondhase anfing auf ihn abzufärben. „Mamoru?“, hörte er Saori sagen und er versuchte sich wieder auf das hier und jetzt zu konzentrieren und auch wenn es ihm schwer fiel, verbannte er seine Verlobte für einen Moment in den Hintergrund. Er verhielt sich in letzter Zeit schon fast wie ein pubertierender Teenager. „Ja Saori?!“ „Es tut mir leid. Ich weiß selber nicht was in mich gefahren ist, als ich dich geküsst habe. Weißt du Mamoru, ich mag dich, ich mochte dich schon immer. Keine Ahnung ob es Liebe ist oder ob es sich dabei um eine Schwärmerei oder Verliebtheit handelt, doch eines weiß ich jetzt ganz sicher und zwar, dass mir dieser Kuss sehr viel bedeutet hat. Was ist Liebe eigentlich und woran erkennt man, dass man sich tatsächlich wirklich und wahrhaftig in jemanden verliebt hat?! Ist sie nur ein Märchen oder gibt es sie, die einzig wahre, vollkommene Liebe, wirklich?“ Mamoru sah in Saoris traurigen Augen und überlegte. Sie fragte ihn genau das, worüber er, bevor er Usagi traf, schon so oft nachgedacht hatte und auch er fand damals keine plausible Erklärung dafür, doch jetzt, warum auch immer fand er überraschenderweise genau die richtigen Worte. Die Antwort auf ihre Frage lag auf der Hand und war, wie er fand, so einfach, so unkompliziert und er fragte sich warum ihm das nicht früher in den Sinn kam. Sein Mund öffnete sich und es fühlte sich an, als ob es das einfachste, das selbstverständlichste auf der Welt ist. Die Frage, die so kompliziert, zu sein schien wie die die Analyse der Navier-Stokes-Gleichungen, einer mathematischen Formel, zu der es zwar viele Theorien, aber keine Antwort gab: Und nun war er derjenige, der auf einmal das Millenium Rätsel entschlüsselt hatte. „Indem einen das Herz bis zum Hals schlägt, indem man sich wünscht jede freie Minute mit dem oder derjenigen zu verbringen den man liebt, indem der Puls beinahe grenzwertig ist wenn man nur in der Nähe demjenigen ist, den man liebt, indem man diese eine bestimmte Person bereits spürt noch bevor sie den Raum betritt. Indem es richtig anfühlt! Entweder ist es Liebe oder es ist keine! So einfach ist es. Man sollte sich auf seine Gefühle einlassen und ihnen vertrauen. Auch wenn der Kopf manchmal sagt, dass es falsch ist, sollte man dennoch auf die Stimme in seinem Inneren hören und alles rationale für einen Moment ausschalten und sich einfach fallen lassen. Wenn es der Richtige ist wird er dich auffangen und wenn nicht fällst du halt auf den Hintern, aber wenigstens hättest du es versucht!“ Saoris Augen weiteten sich und sie stieß beinahe die, noch randvolle Kaffeetasse um. War das wirklich Mamoru? Der Mamoru, den sie seit fast zehn Jahren kannte, oder zumindest zu kennen glaubte? Die Braunhaarige war verwirrt, überrascht und verdattert zugleich. Der Schwarzhaarige, der sich seine Worte noch einmal durch den Kopf gehen ließ, wurde plötzlich ziemlich rot und trank verlegen einen Schluck aus der grünen Tasse. „Wow, Mamoru, dass hätte ich dir nicht zugetraut! Aus deinem Mund klingt es so, als ob es das natürlichste auf der Welt wäre. Ich wünschte, dass es tatsächlich so einfach ist, doch ich denke das es ist viel komplizierter. Woher hast du das? Aus einer Frauenzeitschrift?!“, fragte Saori, die zwar beeindruckt von Mamorus Rede über die Liebe war, aber immer noch an deren Bedeutung zweifelte. Ja, woher kam eigentlich al das, was soeben seinen Mund verließ? Auch der schwarzhaarige konnte sich keinen Reim daraus machen und je mehr er darüber nachdachte, desto mehr fing sein Kopf an zu schmerzen. Das Pulsieren in seiner Schläfe wurde schier unerträglich, doch er klammerte sich verbissen daran, sich zu erinnern. Irgendwo hatte er diese Worte schon einmal gehört. Er las sie ganz sicher nicht in einer Zeitschrift, wie Saori dachte, hörte sie auch nicht in irgendeinem Film, nein, jemand hatte sie ihm gesagt und zwar nicht während eines Gespräches nur beiläufig erwähnt. Diese Worte wurden persönlich an ihn gerichtet, nur von wem?! Wie ein Vorschlaghammer auf Hochtouren, klopfte und hämmerte es in seinem Kopf, bis er es nicht mehr aushielt und sich mit beiden Händen mit Druck durchs dichte, schwarze Haar fuhr. Er musste es sein lassen, doch er konnte nicht. „Mamoru ist alles ok?“, fragte Saori besorgt. „Nein, ich habe auf einmal rasende Kopfschmerzen!“, antwortete er ehrlich. „Das kommt wahrscheinlich, davon, dass du dir zu viele Gedanken über die Liebe gemacht hast!“, gluckste Saori und wurde rot. „Ja, kann sein.“, erwiderte der Schwarzhaarige und allmählich verstummte das Gehämmer in seinem Kopf. „Du liebst sie sehr nicht wahr?“ „Ja, das tue ich! Sie ist der einzige Mensch auf dieser Welt, für den ich mein Leben geben würde, die einzige Frau die ich jemals lieben werde. Es tut mir leid Saori, doch daran kann ich nichts ändern und daran will ich auch nichts ändern. Ich habe Usagi heute Morgen einen Antrag gemacht!“ „Einen Antrag?!“, die Luft entwich aus ihren Lungen und Saori erstarrte in der Bewegung. So sehr liebte Mamoru dieses Mädchen. „Usagi ist die Richtige.“, erwiderte er knapp. Wenn diese Freundschaft zwischen ihm und Saori funktionieren sollte, dann musste er mit ihr Tacheles reden. „Findest du nicht, dass du übereilt handelst? Hast du es dir auch wirklich überlegt Mamoru? Ich zweifle nicht daran, dass du sie liebst, aber hast du ihr einen Antrag deshalb gemacht oder wolltest du damit dein schlechtes Gewissen beruhigen?“ War das ihr Ernst? Wie konnte sie nur denken, dass er zu so etwas im Stande wäre. Mamoru ging Saoris Aussage an die Substanz und er wurde wütend. „Saori ich habe Usagi bereits vor meiner Abreise nach Amerika einen Ring an den Finger gesteckt! Ich habe ihr versprochen, dass wenn ich zurückkomme, ich sie nie wieder allein lassen werde. Der Antrag selber war das fehlende Glied in der Kette und ich habe ihn nachgeholt, weil sie es verdient hat, dass ich vor ihr niederknie!“ Erschrocken über Mamorus Schroffheit, wich Saori in die Lehne des Sessels. „Tut … tut mir leid ich dachte nur vielleicht ..“, stotterte sie und war den Tränen nahe. „Entschuldige meinen Ton, aber du kannst so etwas nicht einfach sagen und von mir erwarten, dass ich ruhig bleibe. Ich fühle mich geschmeichelt Saori, aber ich liebe Usagi und daran wird sich nie etwas ändern. Eher friert die Hölle zu, als das ich die Liebe meines Lebens enttäusche oder gar verlasse.“ „Ich verstehe und ich wünsche dir alles Glück der Welt Mamoru, aber sag mir bitte nur Eins. Was hat sie was ich nicht habe? Ich weiß, diese Frage ist ein Klischee schlechthin, aber dennoch würde ich dich darum bitten mir eine ehrliche Antwort zu geben.“ Mamoru verzog seine Lippen zu einem Lächeln als er an seine verrückte, kleine Blondine dachte. „Mein Herz!“ „Ausgezeichnete Antwort!“, hörte er eine bekannte Stimme sagen und sowohl Saori als auch Mamoru blickten überrascht auf den Tisch neben ihnen, auf dem eine hübsche Schwarzhaarige mit einem breiten Grinsen über einem großen Eisbecher thronte und sich voller Genugtuung einen Löffel Vanilleeis in den Mund schob. „Rei?“, rief Mamoru wütend. „Was ist? Ich hatte Lust auf ein Eis!! Woher hätte ich wissen sollen, das du hier bist. Es war ein Zufall wirklich und da ich euch nicht unterbrechen wollte, habe ich mich einfach an den Tisch neben euch gesetzt. Jetzt schau nicht so blöd aus der Wäsche Mamoru. Es war wirklich ein Zufall, ganz großes Pfadfinderehrenwort!“, um ihren Worten mehr Glauben zu verleihen hielt sie zwei Finger in die Höhe, aber ihr Mund war immer noch zu einem breiten Lächeln verzogen. „Zufall, was?!“, knurrte der Schwarzhaarige. Unbeeindruckt von Mamorus geknurre, stach die junge Miko in den Eisbecher. „Mmmmh Schokolade ist wirklich das Beste was es auf dieser Welt gibt. Solltet ihr auch mal probieren! Einfach lecker!“ Mamoru fiel die Kinnlade runter. Geplättet sah er von Rei zu Saori die die Priesterin mit einem genauso entsetzten Ausdruck ansah wie er selber. „Lasst euch nicht stören! Bin schon weg!“, auf dem Teelöffel in Reis Fingern lag eine ganze Kugel Schokoladeneis, die sie sich ohne Bedacht komplett in den Mund steckte. Noch bevor Mamoru ein Wort sagen konnte, verfinsterte sich Reis Gesicht und wurde Blau. „AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHH Hirnfrost!!!!“, schrie sie wie von allen Sinnen und lief ins Innere des Kaffees. Mamoru schüttelte fassungslos den Kopf und konnte es sich nicht verkneifen zu lachen. Auch Saori folgte seinen Beispiel. „Sie kommt nicht wieder, oder?!“, fragte die Braunhaarige und wischte einige Lachtränen zur Seite. „Nein, ganz sicher nicht!“, antwortete er schmunzelnd. „Hör mal Mamoru, lass uns versuchen Freunde zu bleiben! Ok?“ „Natürlich bleiben wir Freunde!“, mit einem Händedruck verabschiedete sich Saori von Mamoru und verschwand ebenfalls in Richtung Ausgang. Mamoru blieb sitzen und nippte grinsend an seinem Kaffe, während er die Zeitung von Heute aufschlug und zu lesen begann. Zwischen den einzelnen Absätzen musste er erneut lachen. Rei hatte sie doch nicht alle, aber da kannte er noch jemanden, der ihr ziemlich ähnlich war. » Verrückte Hühner « Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)