* Liebe mich auch dann, wenn ich es am wenigsten verdient habe * von Bojana (MaMo + UsagI) ================================================================================ Kapitel 35: * Die Vernunft sucht, aber das Herz findet - Was ist Liebe eigentlich und woran erkennen wir, dass wir sie schon längst gefunden haben? * ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- „Liebe ist Leidenschaft, Hingabe – jemand, ohne den man nicht leben kann. Such dir jemanden, nach dem du verrückt bist und der dich ebenso liebt, wie du ihn. Wie man so jemanden findet? Vergiss den Verstand und hör nur auf dein Herz.“ (Rendezvous mit Joe Black, 1998) Usagi fand sich inmitten des Crown wieder. Kurz sah sie sich um und stockte, als sie ihre alte Uniform wiedererkannte. Wow, es hatte doch tatsächlich funktioniert. Da ihr Königin Serenity nicht sagen wollte, in welche Zeit sie sie schicken würde, musste sie wohl oder übel selbst drauf kommen. Schmollend wanderten ihre Augen durch das vollgestopfte Crown. Draußen schien die Sonne und die Menschen liefen in kurzen Hosen durch die Gegend, also musste es Sommer sein, doch noch keine Ferien, sonst würde sie gewiss nicht in ihrer Schuluniform durch die Gegend laufen. Neben dem Fenster fielen Usagi zwei junge Männer auf. Sofort erkannte sie Motoki und ging fröhlich auf ihn zu, als sich der schwarze Haarschopf in ihre Richtung drehte und beinahe wäre sie über ihre eigenen Füße gestolpert. „Na, wen sehen meine Augen? Unsere Weichbirne Odango Atama in Anmarsch! Wolltest du Motoki Guten Tag sagen Mondgesicht?“, hörte sie Mamorus Stimme, die sie verspottete. Prompt lief Bunny purpurrot an. Sie wusste zwar nicht in welchem WANN sie sich befand, aber laut Info war sie Weichbirne Odango. Grinsend, holte die Blondine zum Gegenschlag aus. » Was du kannst Chiba, dass kann ich schon lange, denn schließlich hatte ich jahrelanges Training! Lassen wir die Spiele beginnen Mr. Oberspießer! Du kannst von Glück reden Mamoru, dass ich nicht, all das tun darf, was ich eigentlich gerne machen würde. Königin Serenity hat zwar gesagt, dass sie nach meiner Rückkehr die Erinnerungen so weit manipulieren würde, dass sie wieder stimmten aber dennoch durfte ich kein allzu großes Aufsehen erregen, was die Sache um einiges erschweren wird. Dennoch werde ich meine Grenzen vorsichtig austesten. « „Was ist Odango, hat es dir etwa die Sprache verschlagen!?“, hörte sie Mamoru der sie siegessicher, schief angrinste. „Ja, ich wollte tatsächlich Motoki hallo sagen und ihn bitten, mir einen Schoko Shake zu mixen und nein mir hat es nicht die Sprache verschlagen, nur sehe ich nicht ein warum ich auf so einen abgedroschenen Spruch antworten sollte. Ein bisschen Höflichkeit ist wohl nicht zu viel verlangt. Dafür, dass du Medizin studierst scheinst du sehr wenig von zwischenmenschlicher Kommunikation zu verstehen was mich ziemlich stutzig macht. Wenn ein zukünftiger Arzt nicht einmal weiß wie er sich zu benehmen hat, dann sehe ich schwarz für deine zukünftigen Patienten. Wir können von Glück sprechen, dass sie dich nicht an lebenden Menschen praktizieren lassen Mr. Großkotz!“ Ohne eine Antwort von Mamoru abzuwarten, drehte sich Bunny zu Motoki und schenkte ihm sein schönstes Lächeln. Dabei zwang sie sich nicht weiter auf das verdatterte Gesicht von dem schwarzhaarigen zu achten. Lachend stand ihr bester Freund auf. „Dem hast du es gezeigt Usa! Schach matt alter Freund. Es steht 1:0 für Bunny! Setz dich doch zu uns Bunny, ich bringe dir gleich deine Bestellung!“ Kurz überlegte sie ob es eine gute Idee wäre, doch als sie Mamorus finstere Miene sah, ließ sie sich unbekümmert auf die Bank plumpsen und versuchte nicht sofort in dem blau seiner Augen zu ertrinken. „Da ist wohl jemand heute mit den falschen Fuß aufgestanden!“, sagte er bissig. „Nein, wieso ich? Du etwa?“, fragte Usagi ganz unschuldig und klimperte mit den langen Wimpern. „Ich meine ja nur, wenn du ein bisschen freundlicher wärst und nicht so ein verbissener, introventierter Bücherwurm, hättest du auch die Chance endlich mal bei einer Frau zu landen!“ Sie bemerkte wie sich bei ihrem letzten Satz Mamorus Augen weiteten und fühlte sich geohrfeigt. Usagi wusste es jetzt! Sie wusste in welchem WANN sie sich befand und musste hart schlucken. Noch bevor Mamoru den Mund aufmachen konnte, ergriff sie wieder das Wort. „Rei sieht im Moment noch immer durch ihre rosarote Brille, doch auch sie wird diese irgendwann einmal ablegen und dass sehen was ich sehe!“ „Und was siehst du?“, fragte ihr Gegenüber ziemlich interessiert, als sich seine Augen tief in ihre Bohrten und ihr Herz beinahe zum Stillstand brachten. » Usagi Tsukino reiß dich sofort zusammen! Er ist nicht dein Mamo, sondern der widerliche Baka von damals. Mein Baka! Nein, Nein, Nein daran darfst du nicht einmal denken Bunny!!! « Es kostete sie immensen Kraftaufwand um ihm nicht sofort, hier und jetzt am Kragen zu packen, über den Tisch zu sich zu zerren und ihn zu küssen. Noch immer erforschten seine blauen Irden die ihren. Keiner von ihnen war im Stande den Blick vom jeweils anderen abzuwenden. Fast schien es so, als ob die Zeit stehen geblieben wäre und die Erde aufgehört hatte sich zu drehen. als sich ein großes Glas mit dunkelbrauner Flüssigkeit und einer überdimensionalen Sahnekrone auf den Tisch niederließ und den Bann durchbrach. Verlegen sah Bunny zu Motoki, der verwirrt zwischen ihr und Mamoru hin und her sah. Anscheinend war ihm die Veränderung zwischen seiner besten Freundin und seinem besten Freund nicht entgangen. Schmunzelnd ließ er sich neben Bunny nieder. „Also, worüber habt ihr zwei geredet?“, fragte sie fröhlich. „Über Dinge die nur Erwachsene etwas angehen!“, antwortete Mamoru kess was ihm einen wütenden Blick von Motoki einbrachte. „Wir haben gerade über Rejka gesprochen. Weißt du Bunny sie hat vor, vielleicht einige Semester nach Afrika zu gehen um dort zu studieren! Mir wäre es natürlich lieber, wenn sie bleiben würde, aber ich finde wenn es um ihre Zukunft geht sollte ich mich zurückhalten.“, sagte er geknickt. Motki senkte den Kopf und malte gedankenverloren mit seinem Zeigefinger Kreise auf der Tischplatte. Usagi lauschte Motoki angespannt. „Und du was ist mit dir, wo bist du in der ganzen Geschichte Motoki? Was soll in dieser Zeit aus euch werden?“, fragte ihn Mamoru und war sichtlich sauer, dass sein bester Freund nur Rejkas Glück vor Augen hatte und sich selbst dabei zu vergessen schien. Als Motoki immer noch schwieg, setzte Mamoru noch einen drauf. „Ich verstehe dich nicht Motoki, wenn ich an Rejkas Stelle wäre, würde ich ...“ Wütend unterbrach ihn die Blondine mitten im Satz. Bunny wusste worauf das Gespräch hinauslief und konnte, nein wollte sich nicht zurückhalten. Motoki reagierte genau so wie sie als ihr Mamoru erzählt hatte, dass er die Chance hatte ein Jahr in Boston an der Harward zu studieren. Er wollte, dass Rejka ihren Traum verwirklichte und sie verstand nur zu gut was in ihrem besten Freund vor sich ging. „... würdest du genau das gleiche wie sie tun!“ Motoki sah ungläubig zu der Frau die neben ihm saß und auch Mamoru verschlug es die Sprache, als er hörte, was Bunny soeben gesagt hatte. Ernst und ohne mit der Wimper zu zucken sah sie zu ihrem besten Freund. Ihr Mund verzog sich zu einem wehmütigen Lächeln. „Motoki, lass dich nicht von Mamoru durcheinander bringen. Du tust das Richtige, wenn du Rejka nicht vor die Wahl zwischen ihrer großen Liebe und ihrem Traum stellst!“ Traurig sah Bunny aus dem Fenster. Sie versuchte die die aufkeimenden Tränen vor ihren besten Freund und vor allem vor Mamoru zu verbergen. „Selbst wenn sie sich dafür entscheidet zu gehen, dann heißt es doch nicht automatisch, dass alles was ihr miteinander habt, verloren ist. Klar, ist es eine lange Zeit, von der du sprichst, aber wenn eure Liebe stark genug ist, sollte es doch kein Problem sein auf sie zu warten!“ Mit einem aufgesetzten Lächeln versuchte sie Motoki aufzuheitern, was ihr anscheinen gelang. Mamoru beobachtete das Geschehen mit gemischten Gefühlen und auf einmal wurde er richtig wütend auf dieses dumme, kleine Mädchen. Was wusste sie von der Liebe um solche Ratschläge zu erteilen. Bunny zwängte sich an Motoki vorbei. Sie erzählte, dass sie nach Hause musste, da ihre Mutter bereits auf sie wartete. Auch er verabschiedete sich schnell von seinem Freund und lief der kleinen Göre hinterher. Was fiel ihr eigentlich ein?! Wollte sie die Beziehung zwischen Rejka und Motoki sabotieren? Er wusste, dass Bunny seit einer halben Ewigkeit einen Narren an Motoki gefressen hatte, doch dass sie mit so unfairen Mitteln spielt hätte er ihr nicht zugetraut. Kurz bevor Bunny am Juban Park ankam, wurde sie unsanft, von hinten am Arm gepackt. Sie wirbelte erschrocken um sich herum, als sie in den blauen Augen von Mamoru landete. „Du wirst jetzt sofort zurück gehen und dich bei Motoki entschuldigen!“, brüllte er. Bunny zuckte erschrocken zusammen und konnte nicht anders als zu weinen. Was hatte er ihr gesagt, dass er sie schon damals geliebt hatte. Pah, danach sah es ganz gewiss nicht aus. „Nein, dass werde ich nicht, weil ich damit recht hatte!“, schluchzte sie. „So ein Blödsinn Usagi! Wir wissen beide, dass du auf Motoki stehst und es würde dir nur zu gut in den Kram passen, wenn Rejka von der Bildfläche verschwinden würde!“ Der Druck auf ihren Oberarm wurde bei jedem seiner Worte fester. Ihr Körper fing unkontrolliert an zu zittern. Nein, er hatte sie nicht geliebt. Er hatte gelogen. Die Erkenntnis traf sie wie ein Blitz aus heiterem Himmel. „Wenn du mich nicht sofort loslässt Mamoru, werde ich um Hilfe schreien!“, sagte sie verbissen, während ihre Tränen langsam versiegten. „Ich denk nicht dran Odango, erst wirst du mir erklären, was der Scheiß gerade sollte. Willst du Motokis Leben kaputt machen?!“ » Waaaaaaas? Was denkt er denn von mir?!! « Wütend straffte sie die Schultern und kam ihm gefährlich näher. Sie standen nun dicht voreinander, fast berührten sich ihre Nasenspitzen und nicht einmal ein dünnes Blatt Papier hätte zwischen ihre Körper gepasst. Entschlossen sah sie, den Mann den sie liebte in die Augen! Mamoru war wie erstarrt. Er konnte weder klar denken noch sich auf das konzentrieren, was er soeben sagen wollte. Das Einzige, was er in diesem Moment wahrnahm, war sie, ihr Körper der sich an seinen drückte, ihre wunderschönen blauen Augen, die, so kam es ihm vor, tief in sein Inneres blickten konnten und auf einmal fühlte er sich so unendlich geborgen in ihrer Gegenwart. Ihre vollen Lippen waren nah an seinen, sodass er ihren unregelmäßigen Atem spüren konnte. Wie von einer fremden Macht geleitet legte er seinen freie Hand auf ihre Hüfte und zog sie noch näher an sich. Er wollte sie noch näher an sich wissen, jeden einzelnen Zentimeter ihres Körpers fühlen. Er wollte sie küssen, wissen wie sich ihre Lippen auf seinen anfühlten. Bunny, war wie gelähmt. Sie bemerkte, wie seine Lippen ihr immer näher kamen und so sehr sie es wollte, so sehr sie sich es wünschte, wusste sie, dass es nicht richtig war. Mit aller Kraft riss sie sich von Mamoru los und ging einige Schritte rückwärts. Ihr Atem ging stoßweise und auch ihm ging es anscheinend genauso. „Mamoru, du wünschst dir doch nichts sehnlicher als ein guter Arzt zu werden und Menschen zu helfen?!“, fragte sie und riss ihn aus der Trance in der er sich noch immer befand. Schweigend brachte er ein Nicken zustande, weil er nicht fähig war zu reden, nicht fähig war noch einmal in ihre Augen zu schauen. „Dann sag mir bitte, wenn du die Chance bekommen würdest nach Harward zu gehen um dort zu studieren, würdest du darüber nachdenken oder bei Rei bleiben?“ Nun hatte sie ihn zurück in die Realität geholt und er sah ihr direkt in ihre traurigen Augen. „Ich … ich weiß nicht. Vielleicht, wenn Rei die Richtige wäre, würde ich es mir überlegen aber Bunny ich und Rei sind noch lange nicht an dem Punkt, wo ich sie über meine Träume stellen würde!“ „Liebst du sie?“, fragte Usagi und spürte, wie sich ihre Kehle zuschnürte und sie die Frage nur noch halb erstickt von sich gab. Mamoru schwieg und sah sie noch immer mit diesen geheimnisvollen Blick an, bei dem sich all ihre Nackenhärchen aufstellten, bei dem ihr Herz um mindestens vier Takte höher schlug. „Das ist doch eine ganz einfache Frage Mamoru. Liebst du Rei oder liebst du sie nicht!!?“ Es klang mehr nach einem Befehl als nach einer Frage und Mamoru lies die Schultern hängen. „Ich und Rei lernen uns gerade etwas besser kennen. Ich mag sie Bunny aber ich liebe sie nicht! Dafür ist es noch zu früh. Vielleicht entwickelt sich daraus irgendwann Liebe. Wie erkennt man eigentlich, dass man jemanden wirklich liebt?!“, fragte er mehr sich selber als die junge Frau die vor ihm stand. Bunny lächelte verschmilzt, als sie daran dachte. Wie sollte sie ihm etwas erklären, was sie selbst eigentlich nicht wirklich verstand. Wie weiß man, dass man sich wirklich verliebt hat? Hmm, man weiß es einfach. Entweder die Liebe war da oder nicht. „Indem einen das Herz bis zum Hals schlägt, indem man sich wünscht jede freie Minute mit dem oder derjenigen zu verbringen den man liebt, indem der Puls beinahe grenzwertig ist wenn man nur in der Nähe demjenigen ist, den man liebt, indem man diese eine bestimmte Person bereits spürt noch bevor sie den Raum betritt ..“ Verträumt sah Usagi in den Himmel. Mamoru brachte kein einziges Wort heraus. Sein Mund war staubtrocken. » Wie wunderschön du bist « Erschrocken über seine eigenen Gedanken, schnellte sein Blick wieder zu Usagi die ihn liebevoll anlächelte. „... indem es richtig anfühlt! Entweder ist es Liebe oder es ist keine! So einfach ist es. Man sollte sich auf seine Gefühle einlassen und ihnen vertrauen. Auch wenn der Kopf manchmal sagt, dass es falsch ist, sollte man dennoch auf die Stimme in seinem Inneren hören und alles rationale für einen Moment ausschalten und sich einfach fallen lassen. Wenn es der Richtige ist wird er dich auffangen und wenn nicht fällst du halt auf den Hintern, aber wenigstens hättest du es versucht!“ Verlegen blickte Bunny zu einem Baum, denn ihr war es nicht entgangen wie Mamoru sie ansah. Von den anderen Gefühlen und Dingen würde sie ihm bestimmt nichts erzählen, sonst würde er ja weiß Gott was von ihr denken. Sie vermisste ihren Mamoru, ihren Mamo den sie in der Gegenwart zurückgelassen hatte und der sich bestimmt ihretwegen ganz mies fühlte. Auf einmal überkamen sie schreckliche Gewissensbisse. Wenn er erfährt, was sie getan hatte, was würde er dazu sagen? Würde er sie verstehen? Sie biss sich auf die Unterlippe, die leicht zu zittern begann. „Das war wirklich beeindruckend Odango und ich dachte, dass du nur Mangas liest, doch anscheinend steht in deinen Cartoons mehr sinnvolles, als ich bis eben gedacht habe. Vielleicht sollte ich mir so ein oder zwei von diesen Comics zulegen!“, sagte Mamoru der sie herausfordernd anfunkelte. „Ja vielleicht und Mamoru, es ist nicht Motoki, von dem ich soeben gesprochen habe, also versprich mir ihn nicht irgendwelche Flausen in den Kopf zu setzen. Er wird schon das Richtige tun!“, grinste Bunny und zwinkerte ihm zu, bevor sie sich umdrehte und davonging. Zurück lies sie einen zutiefst aufgewühlten Mamoru der nicht genau wusste wohin mit all den Gefühlen die wie ein Tornado in ihm wüteten. Am liebsten wäre er ihr hinterhergelaufen, sie gezwungen ihn nur noch einmal so anzusehen, wie sie es getan hatte, doch was sollte das bringen. Wahrscheinlich hätte er sich damit zum größten Vollidioten ganz Tokios gemacht. » Auch wenn der Kopf einem sagt, dass es vielleicht falsch ist, sollte man dennoch auf die Stimme in seinen Inneren hören und alles rationale für einen Moment ausschalten und sich einfach fallen lassen!« , wiederholte er Bunnys Worte immer und immer wieder. Wenn er in diesem einen Moment seinen Verstand ausgeschaltet hätte, wäre er wohl wie ein wildes Tier über ihr hergefallen. Nur die Erinnerung, wie ihr Körper seinen berührt hatte, jagte ihm einen Schauer über den Rücken und diese wunderschönen Lippen, wie sie wohl schmeckten?! » Mamoru du Idiot, was soll das? Es ist Odango, von der du gerade mitten am Tag daherträumst! Hör auf damit!!!« Doch er konnte nicht vergessen, nichts davon würde er jemals vergessen können. Für einen winzigen Augenblick fragte er sich, ob sie ihn auffangen würde, wenn er sich fallen lies. Noch während er zu seinem Treffen mit Rei ging, verfolgten ihn ihre Worte. Er sagte nur aus Spaß, dass es sich sicher um einen ihrer geliebten Mangas handeln musste, doch als er in ihre kristallklaren Augen sah, wusste er, dass sie jedes Wort ernst meinte. Sie musste an irgendjemand bestimmten gedacht haben, so verträumt, wie sie ihn angesehen hatte. » Moment mal, sie hat mich dabei angesehen! Usako hat mir in direkt in die Augen geschaut, als sie !!! Nein Mamoru, du fantasierst dir da etwas zusammen!!! Aber was wäre, wenn doch. « Vor seinem Augen meldete sich das Bild von Usagi, die ihn voller Liebe in die Augen blickte. Das konnte er sich doch nicht eingebildet haben. Ihr Atem ging doch genauso stoßweise wie seiner, ihre Augen haben ihn genauso angesehen wie seine ihre und ihr Körper, hatte genauso gezittert wie seiner, doch als er sie küssen wollte, hat sie ihn von sich gestoßen. Das war komisch, denn er hätte schwören können, als sie ihm so nah war, dass ihre Herzen im Einklang geschlagen haben. Schon seit dem Tag, als ihre miese Englisch Klausur auf seinem Kopf gelandet war, konnte er diese Augen nicht vergessen. » Mamoru du dämlicher, dämlicher Esel! Du wusstest es die ganze Zeit, du wusstest es seit dem ersten Augenblick!! Du wusstest, dass du dich in sie verliebt hast, oder warum denkst du seither fast 24 Stunden am Tag an ihr hübsches Gesicht und nimmst mit vollster Absicht ihren Schulweg, oder sitzt genau zur selben Zeit im Crown, wenn sie von der Schule kommt! « Er wusste es! Noch nie war ihm etwas so glasklar wie seine Liebe zu diesem Mädchen. Schmunzelnd dachte er an Motoki, der ab und zu Anspielungen darauf machte und ziemlich enttäuscht war, als er ihm erzählte, dass er jetzt mit Rei zusammen war. Seine genauen Worte lauteten „Mamoru Chiba, ich dachte, eigentlich, dass du klüger wärst aber anscheinend siehst du den Wald vor lauter Bäumen nicht!“ Damals hat er darüber gelacht, was eigentlich für seinen besten Freund so offensichtlich zu sein schien. Er dachte an Christoph Marin Wieland, der schrieb: „Es ist als ob die närrischen Menschen, den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen könnten; sie suchen was ihnen vor der Nase liegt, und was sie bloß deswegen nicht finden, weil sie sich in einer Art von Schneckenlinie immer weiter davon entfernen.“ Motoki hatte Recht. Er ärgerte Bunny nicht nur, weil er sie bei ihren verbalen Zweikämpfen richtig niedlich fand, sondern stieß sie damit immer weiter weg, bis es eines Tages vielleicht zu spät dafür sein würde. Er grübelte und dachte und zermarterte sich das Hirn, als ihn vollkommen unvorbereitet die Lippen seiner Freundin trafen. Wann war er angekommen? Zunächst erwiderte er den Kuss von Rei, doch er fühlte es nicht. Er fühlte nicht das gleiche wie bei seiner Usako und dabei hatte er sie noch gar nicht geküsst. „Hey mein großer, wollen wir in den Park?“, fragte Rei und schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln. Auch er verzog seine Lippen zu einem lächeln und so gingen sie Hand in Hand in den Park von dem ihn Rei begeistert erzählt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)