* Liebe mich auch dann, wenn ich es am wenigsten verdient habe * von Bojana (MaMo + UsagI) ================================================================================ Kapitel 32: * Im Zwiespalt der Gefühle * ---------------------------------------- Usagi war voller Vorfreude als sie die Treppen hinauflief. Den Lift würde sie definitiv die nächsten paar Wochen meiden. Sie wollte nicht, der alten Dame von neulich begegnen, denn in ihrem jetzigen Zustand würde sie vor Scham im Boden versinken. Sie freute sich endlich wieder einmal Zeit mit Mamoru zu verbringen und je näher sie seiner Tür kam, desto mehr bekam sie Herzklopfen. Grinsend drückte sie die Klinke runter. Es fühlte sich beinahe so an wie damals, als sie ihn ihre Englisch Klausur an den Kopf warf. Usagi war dankbar, dass dieses Gefühl ihr erhalten blieb und mit jeden Tag liebte sie diesen wunderbaren Mann noch mehr. Sie hängte ihre Jeansjacke auf den Kleiderbügel in die Garderobe. Heute hatte sie keine Zeit verschwenden wollen und kam in ihrem Handwerkeroutfit, das aus einer kurzen Latzhose aus Jeansstoff und einem rosa T-Shirt mit Rundkragen bestand. Die weißen Sneaker und den Regenschirm stellte sie sorgfältig nebeneinander, als ihr ein Paar unbekannte Damenschuhe auffielen. » Mamo scheint Besuch zu haben. Komisch ich höre niemanden. « Leichtfüßig trugen sie ihre Beine ins Wohnzimmer. Das durfte einfach nicht wahr sein! Warum, musste das ausgerechnet ihr Passieren? War sie dazu verdammt worden auf ewig zu leiden, in jedem neuen Leben nur immer auf eine andere Art und weise. Bunny verstand die Welt nicht mehr. Wo waren die Anzeichen, warum entglitt ihr das was sie am meisten liebte aus den Fingern, was hatte sie falsch gemacht?!!! Ihr Mamoru küsste Saori, ihr Mamoru den sie mehr als ihr eigenes Leben liebte, ihr Mamoru saß auf der Couch mit einer anderen Frau und küsste sie. Ihre heile Welt verwandelte sich von einem Augenblick auf den Anderen in ein Meer voller Scherbenhaufen. Sie merkte, wie ihre Knie anfingen zu zittern, spürte wie ihre Brust unerträglich schwer wurde und ihr Tränen unkontrolliert über die Wangen liefen und Brandmarken auf ihrer Haut hinterließen. „Eigentlich habe ich gehofft in der falschen Wohnung zu sein, doch sowie ich das sehe ist es die Richtige Wohnung nur mein Timing ist miserabel!“, sagte sie mit zitternder Stimme. Mamoru sprang panisch auf und drückte Saori von sich weg. Sie versuchte ihn in die Augen zu sehen, doch die neu heraufschallenden Tränen ließen es nicht zu. Er rührte sich nicht, war wie erstarrt. » Ich weiß nicht was ich tun soll, ich weiß nicht ob ich stark genug bin das zu ertragen. Wie viel Schmerz kann ein einzelner Mensch denn ertragen, bis er daran endgültig zerbricht? Wie viele Tränen muss ich noch weinen bis ich nichts mehr fühle? Was habe ich nur so falsch gemacht, damit ich es immer wieder verdiene zu leiden? Ich möchte hier weg, bitte!!! « Mamoru rannte zu ihr und hielt sie fest, doch Usagi reagierte nicht, sondern sah zu Saori, die eindeutig ihre Sahen trug. » Sie haben doch etwa nicht ..« „Usa, bitte du musst mir jetzt glauben!“, flehte er. Sie wand ihren Blick von Saori, die beschämt zu Boden sah und durchbohrte seine dunkelblauen Augen. Sie waren voller Liebe und Verzweiflung, doch trotzdem wusste sie was sie soeben gesehen hatte und konnte, nein, durfte es nicht leugnen. „Habt ihr miteinander geschlafen?“, fragte sie kalt. Mamorus Augen weiteten sich vor Schreck. Er konnte nicht glauben, was sie ihn eben gefragt hat. „Das glaubst du doch selbst nicht ..“ „Was soll ich den glauben? Ich komme hier rein, du bist umgezogen und Saori trägt meine Sachen, also musste sie ihre vorher ausgezogen haben, dass macht man normalerweise so wenn man sich umzieht. Man muss sich vorher ausziehen!!! So dumm bin ich nicht, dass ich eins und eins nicht zusammenzählen kann Chiba!“ „Das ist nicht wahr, du musst mir glauben!“ Usagi schwieg. Was sollte sie denn glauben? Saori stand in ihrem T-Shirt und ihrer Hose vor ihr und noch vor zwei Minuten, küssten sie sich innig. In was für einem verdrehten Universum war sie gelandet?! „Usako, das kannst du doch nicht ernst meinen. Ich würde niemals..“ Doch sie wollte ihm nicht zuhören. „Was? Was würdest du niemals Mamoru? Mich niemals betrügen? Na herzlichen Glückwunsch, das hast du ja ganz toll hingekriegt!“, sagte sie ruhig. In ihrem Fall zu ruhig. „Du weißt es, ganz tief in dir drin weißt du, dass ich niemals im Stande wäre dich so sehr zu verletzen!!!“, sagte er flehend. „Ich weiß, dass ich dich und Saori gesehen habe, wie ihr euch gerade geküsst habt oder willst du mir jetzt weis machen, dass ich mir das alles nur einbilde, dass es lediglich um eine Projektion meiner eigener Hirngespinster handelt??“ „Nein, aber ich flehe dich an, dass du mir zuhörst! Es ist nicht so wie es aussieht!“ „Wie soll ich dir glauben, was du sagst, wenn ich sehe was du tust!!?“, wimmerte sie. „Usagi, du solltest ihm zuhören, bitte!“, hörte sie Saoris Stimme. Mamorus Kopf schoss in die Richtung seiner besten Freundin und Saori zuckte zusammen, als sie die Wut und Enttäuschung in seinen Augen sah. „Saori, ich glaube du solltest jetzt gehen!“, sagte er schroff. Die braunhaarige Frau hob in Windeseile ihre Sachen hoch, stopfte sie schnell in ihre Tasche und blieb beim vorbeigehen noch einmal neben dem Pärchen stehen. Sie wollte nicht, dass Mamoru sie dafür hasste. „Mamoru, es tut mir leid und Usagi, du magst denken was du willst aber du hast nicht das Recht Mamoru dafür zu verurteilen, denn ich war diejenige die ihn mit dem Kuss überrumpelt hat.“ Kurz bevor sie die Wohnung verlassen konnte hörte sie Usagis Stimme. „Saori warte!“ Hoffnung keimte in ihr auf als sie die Mamorus Freundin ansah, doch ihr Blick war kalt und leer. „Ich habe euch vertraut! Euch beiden!! Ich habe das verdammte Recht gerade gepachtet!“, sagte die blonde Frau zynisch. Die Selbstsicherheit und Stärke in Usagis Stimme ließ Saori zusammenzucken. „Es tut mir leid Usagi!“, schluchzte sie und lief aus der Wohnung. „Usa ….“ Mamoru nahm ihr Gesicht zwischen beide Hände und zwang sie, ihn anzuschauen. „Ich liebe dich, du bist meine Familie, meine beste Freundin, meine Fels in der Brandung, meine Geliebte, mein Leben Usako Glaubst du mir wenn ich dir sage, dass ich nie auch nur daran dachte, jemand anderes als dich zu küssen, zu berühren, geschweige denn mit einer Anderen zu schlafen?!“, fragte er liebevoll und versuchte in ihren leeren Augen etwas herauszulesen. „Nein!“ » Bitte Gott hilf mir, hilf mir nur jetzt, nur ein einziges Mal. Ich will sie nicht verlieren!! Bitte lass nicht zu das ich sie verliere! « Verzweifelt versuchte Mamoru sie in seine Arme zu ziehen, sie zu spüren und sie ließ es zu aber erwiderte die Umarmung nicht. Kraftlos ließ Bunny ihre Arme herunterhängen. „Was wenn ich dort gesessen hätte mit Seiya, wie würdest du dich dabei fühlen, würdest du mir glauben?!“, flüsterte die traurige Stimme neben seinen Ohr. Abruppt ließ Mamoru seine Hände nach unten fallen und taumelte einige Schritte zurück. Usagi neigte ihren Kopf nach rechts und sah in seine schockierten Augen. Sie hob ihre perfekt gezupfte Augenbraue und musterte ihren Freund von oben bis unten. Sie konnte nicht verleugnen, dass man ihm sein Bedauern ansehen konnte. „Würdest du mir glauben habe ich dich gefragt?“ „Bunny ich glaube kaum, dass du Seiya und Saori in einen Topf werfen kannst!“ „Ach ja? Wo liegt da der Unterschied Mamoru?“, fragte sie verächtlich. „Seiya liebt dich und Saori war wahrscheinlich nur verwirrt oder was weiß ich?!!“ Mamorus Blick zu schließen, glaubte er das wirklich und Bunny musste lachen. Er nahm es ihr schon übel, dass sie so etwas überhaupt sagte. „Das du was an den Augen hast war mir schon seit langem bekannt, aber ich hätte dich bei weitem nicht für so dämlich gehalten! Saori ist schon seit Ewigkeiten in dich verliebt. Der einzige Unterschied zwischen Seiya und deiner Saori ist, das sie genauso verbissen ihre Gefühle versteckt wie du, während Seiya sein Herz auf der Zunge trägt!“. „... so wie du!“, herrschte sie Mamoru an. „Kann schon sein, doch ich schäme mich nicht im geringsten dafür! Wäre vielleicht gut, wenn du dir ne Scheibe davon abschneiden würdest!“ Mamoru fuhr sich verzweifel, mit den Händen durchs Haar. Bunny, stand vor ihm wie ein Schatten ihrer Selbst. Er wusste beim besten Willen nicht wie er die Situation noch retten sollte. Das einzige was er wusste war, dass er seine Prinzessin nicht gehen lassen wollte, bevor sie ihm glaubte. Wenn es sein musste, würde er sie mit ihm in dieser Wohnung einsperren, solange bis sich alles zwischen ihnen geklärt hatte. „Das was zwischen mir und Saori war, geschah nicht weil ich es wollte, sondern weil sie mich damit buchstäblich überfahren hat und bevor ich auch nur wusste was los war, standst du da. Ich habe ihr deine Sahen geliehen, weil uns der Regen erwischt hatte und ihre eigenen Sachen völlig durchnässt waren! Bitte, du musst mir glauben!“ „Das muss ich wohl! Schließlich muss ja immer alles tun was von mir verlangt wird, also werde ich dir wohl oder übel glauben müssen?“, sagte sie traurig. Usagis Worte, hinterließen bei Mamoru einen bitteren Nachgeschmack. „Bunny du musst nichts, was du auch nicht wirklich willst. Im Laufe unserer gesamten Beziehung, habe ich niemals jemand Anderes geküsst, noch bin ich, bis auf Saori, von keiner Anderen geküsst worden, doch du ...“ Er biss sich auf die Zunge, bevor er weiterreden konnte. Ihm kam Seiya in den Sinn, Haruka, Prinz Diamond und nicht zuletzt hat es auch Ale gegeben. Doch er wusste nur zu genau, dass Usagi für nichts davon verantwortlich war. Als ob sie seine Gedanken gelesen hätte, versteinerte sich Bunnys Miene. Jegliche Farbe wich aus ihrem Gesicht, ihre Füße setzten sich wie von alleine in Bewegung. Kurz vor Mamoru blieb sie stehen. Ihre rechte Hand holte aus und landete mit einem lauten Knall mitten in seinem Gesicht, wo sie einen glühend, roten Abdruck hinterließ! Erschrocken über sich selbst, torkelte sie wie eine Betrunkene einige Schritte zurück, den Blick auf ihre brennende Handfläche gerichtet. Was war gerade in sie gefahren … Als ihr bewusst wurde wohin Mamoru mit seinen Gedanken gewandert war machte es sie so unglaublich wütend, dass sich nicht mehr unter Kontrolle hatte. Ihre Hände fingen unkontrolliert an zu zittern. Entschlossen, sich nichts anmerken zu lassen ballte sie sie zu Fäusten und starrte mit weit aufgerissenen Augen zu Mamoru, der seine Hand auf die pochende Stelle in seinem Gesicht hielt und sie leeren Blickes ansah. Er verzog seine Lippen zu einem gequälten Lächeln, dass seine Augen nicht erreichte. „Das hab ich wohl verdient!“, sagte er knapp. „Du … du … bist so ein Idiot Mamoru Chiba!“, schluchzte sie. „Dem habe ich nichts hinzuzufügen!“, antwortete ihr Gegenüber traurig. Bunny konnte, wollte nicht mehr. Sie musste dringend, raus, raus an die frische Luft. So weit hätte es nicht kommen dürfen. Sie dachte an Saori, wie sie sie mit traurigen Augen angesehen hat und um Verzeihung bat. Sie dachte daran, wie sie sie kalt und ohne mit der Wimper zu zucken abgewiesen hat, und sie weinend davonlief, dachte daran wie Mamoru versucht hatte ihr alles zu erklären und sie ihn nicht einmal zuhören wollte. Sie war doch Sailor Moon, die Kriegerin für Liebe und Gerechtigkeit! Wo war dieses Mädchen, dass in allem erst das Gute sah, dass nicht erst Urteilte und dann zuhörte?! Enttäuscht von sich selber, machte sie auf Absatz kehrt und rannte zur Tür. Sie hörte wie ihr Mamoru hinterherrief, sie anflehte nicht zu gehen, doch sie wusste nur, dass sie raus musste, denn die Luft in dieser Wohnung schnürte ihr die Kehle zu. Sie hatte das Gefühl zu ersticken, wenn sie nur noch eine Sekunde länger geblieben wäre. Nach Luft japsend, lief sie noch einige Meter und brach unweit von Mamorus Wohnkomplex zusammen. Der Mond, leuchtete in diesem Moment so hell wie noch nie zuvor. Flehend richtete sie ihren Blick zum Himmel empor. Bunny rang immer noch nach Sauerstoff und mit letzter Kraft faltete sie ihre Hände zum Gebet. Voller Inbrunst betete sie zu ihrem Schutzpatron, bat ihm ihr zu helfen. Eine letzte Träne, glitt langsam über ihr Gesicht, bevor Usagi die Augen schloss und es um sie herum schwarz wurde. Sie fiel in ein dunkles schwarzes Loch, doch sie hatte keine Angst davor und lies es geschehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)