* Liebe mich auch dann, wenn ich es am wenigsten verdient habe * von Bojana (MaMo + UsagI) ================================================================================ Kapitel 22: * Neue Wege - Neue Ziele * -------------------------------------- TXT Messsage Bunny: Hi, wo bist du? Er drehte sich um und traf unvermittelt auf zwei himmelblaue Augen. Selbst aus dieser Entfernung ließen sie sein Herz um mindestens vier Takte höher schlagen. Mamorus Schritte beschleunigten sich und er lief zu ihr. Bunny verharrte noch immer an der gleichen Stelle. Nervös sah sie, dass Mamoru nur noch einen Katzensprung von ihr entfernt war. Usagi war klar, dass er keinen anderen Weg einschlagen konnte. Sie war sich sicher, dass er an ihnen vorbeigelaufen war. Ob er ihr Gespräch mitbekommen hatte und deshalb nicht zu ihr gekommen ist? Das schlechte Gewissen meldete sich als sie ihrem Freund in die Augen sah. Das erste Mal seitdem sie Mamoru kannte, hatte sie ihre Gefühle mit jemandem anderen als ihm geteilt. Es fühlte sich nicht nur falsch an, denn das war es definitiv. Gequält versuchte sie seinem fragenden Blick auszuweichen. Sie war sich sicher, wenn sie ihm in die Augen sehen würde, würde er ihr sofort auf die Schliche kommen. Kurzfristig registrierte sie ihre Umgebung kaum. Die Fahrradklingel, verstummte, als er sie aus der Schusslinie zog. Als sie bemerkte, dass sein Arm noch immer ihre Hand umklammert hielt, schreckte sie auf, sodass er augenblicklich von ihr abließ. „Was ist los Usako?“ Wie lange hat er ihren Spitznamen nicht mehr verwendet. Mamorus Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Erneut wollte er seine Hand nach ihr ausstrecken, aber zog sie dennoch im letzten Augenblick zurück. Bunny war sich nun mehr sicher, dass er ihr Gespräch mit Seiya belauscht hatte. Trotzig schob sie das Kinn nach vorne und sah ihm nun direkt in die Augen. Doch was sie dort sah, durchbohrte sie wie eine scharfe Messerklinge. Mamorus Blick war nicht wütend noch verärgert. Er war warm, gütig und voller Liebe. „Ich weiß, dass du uns gehört hast und ...“ Doch Mamoru hob abwehrend die Hand und hinderte sie daran weiterzusprechen. „Ich habe euch nicht belauscht und das was ich gehört habe, war rein zufällig und auch nur Wortfetzen, die mir aber ausreichten um nicht zu stören!“ B: Aber … M: Kein aber. Du wirst deine Gründe dafür haben und ich respektiere das. Du musst mir nichts erzählen wozu du nicht bereit bist. Bunny bekam allmählich Panik. Im Gedanken ging sie ihr Gespräch mit Seiya durch. Weiß Gott, was er sich dabei zusammengereimt hat. B: Mamoru ich … ich weiß nicht was genau du gehört hast aber … M: Du bist mir keine Rechenschaft schuldig Usagi aber ich dachte, dass wir einander vertrauen und offen über alles reden können. B: Das können wir auch!! Mamoru musterte seine Freundin und sein Brustkorb schnürte sich schmerzhaft zusammen. Warum dachte sie, dass sie nicht mit ihm über ihre Sorgen reden konnte? Nicht einmal mit Rei oder den Mädchen sprach sie darüber, stattdessen schüttet sie ihr Herz Seiya aus. Hatte sich in dem Jahr, in dem er nicht in Japan war etwas zwischen ihnen geändert?! Auch wenn es ihn noch so viel Schmerz bereitete wurde ihm klar, dass Bunny sich unmerklich ein kleines Stück von ihm entfernt hatte. Er zweifelte nicht an ihrer Liebe aber dazu gehörte genauso gut Vertrauen und Ehrlichkeit und in ihrem Fall schien sie mehr diesem Seiya zu vertrauen als ihm. „Ich glaube, dass du jetzt gehen musst. Du kommst ohnehin schon zu spät!“, sagte Mamoru kurz angebunden. Ohne sich noch einmal umzudrehen lief er weiter. Es fiel ihm bei Gott nicht leicht, aber er konnte keinen Augenblick länger bei ihr bleiben, ohne dabei den Verstand zu verlieren. Es war besser das Gespräch zu beenden. Auf offener Straße eine Diskussion anzufangen lag nicht in seinem Interesse und würde weder ihr noch ihm etwas bringen. Bunny bewegte sich nicht vom Fleck. Ihr Herz schien in tausend kleine Stückchen zu zerbersten. Irgendwie hatte sich zwischen ihr und Mamoru in letzter Zeit etwas verändert. Sie wusste, dass es nicht seine Schuld war, dass er in dieser langen Zeit nicht bei ihr sein konnte, aber dennoch gab sie ihm die Schuld. Gab ihm die Schuld, dass er in dieses verdammte Flugzeug eingestiegen ist, gab ihm die Schuld sie allein gelassen zu haben, gab ihm die Schuld für ihre Verzweiflung, gab ihm die Schuld, dass diese Distanz zwischen ihnen entstanden ist. Wie egoistisch sie doch war, schließlich war sie diejenige, die ihn auch dazu ermutigt hatte. Doch eines war sie sich sicher. Egal was jetzt zwischen ihnen war, egal was auch immer kommen mag. Er ist, war und wird immer der einzige Mann in ihrem Leben bleiben. Die Erste und Letzte Liebe, die Einzige. Der Vormittag verlief ruhig. Sie regelte alles mit der Uni und übergab ihren Praktikum platz. Als sie das Observatorium verließ, fiel ihr eine gefühlte Tonne Last von den Schultern. Noch im gleichen Atemzug rief sie Naruto an und verabredete sich mit ihm in der Krankenhausmensa. Naruto freute sich von Usagi zu hören. Insgeheim hatte er gehofft, dass sie sich meldet, als er ihr von den Schnupperwochen erzählte. Auf der Station zeigte er der jungen Frau was sein Aufgabengebiet umfasste. Die Tür zu den Inkubationsräumen öffnete sich. Vor ihnen standen drei Inkubatoren. Zaghaft machte Bunny einen Schritt nach vorne. Ihre Finger strichen über das Glas in dem ein winziges Bündel lag. Sie verweilte einige Minuten und sah liebevoll auf das Baby. Es war an unzählige Maschinen angeschlossen und es erfüllte sie mit unglaublicher Traurigkeit ein kleine unschuldige Kind in diesem Zustand zu sehen. „Naruto?“ „Ja?“ „Das Baby, hat es Schmerzen?“, flüsterte sie. Der Anblick zerriss sie förmlich. Naruto legte den Arm um Usagis Schulter und sah auf das kleine Mädchen, dass sie betrachtete. „Sie heißt Yuna und nein sie hat keine Schmerzen. Diese Maschine hier überwacht die Vitalfunktionen. Siehst du, das Herz der kleinen Maus schlägt ganz kräftig.“ Bunny entwich ein Lächeln. „Yuna sagtest du? Das bedeutet doch Mond.“ „Hallo Yuna ich heiße Usagi. Usagi bedeutet Hase. Wir beide zusammen wären dann der Mondhase!“, sagte sie liebevoll. Naruto wurde warm ums Herz. Wie Usagi mit dem kleinen Mädchen sprach, wie sie sie ansah. Sie war genau die Richtige für diesen Posten. „Sag mal Usagi hast du je darüber nachgedacht eine Ausbildung in diesem Fachbereich zu machen?“ Bunny wandte sich zu Naruto und nickte. „Eigentlich bin gerade deswegen hier. Ich habe mein Praktikum abgebrochen und auch schon mit der Unileitung gesprochen. Alles ist soweit geklärt.“ „Ich werden mit der Krankenhausleitung alles klären, dann könntest du gleich im Herbst anfangen und in der Zwischenzeit kannst du die drei Schnupperwochen bei uns verbringen.“ Glücklich nickte Usagi und verabschiedete sich mit einem 'bis bald Mondhase' bei der kleinen Yuna. Zufrieden schlenderte sie durch den Juban Park. Es war noch nicht einmal Mittag. Mamoru fing erst morgen auf der Polizeiwache an. Die letzten Klausuren hatte er hinter sich, also sprach nichts dagegen wenn sie ihm einen kleinen Überraschungsbesuch abstattete und mit ihm noch einmal über heute Morgen zu sprechen. Jetzt hatte sie ja sozusagen die Zusage des Krankenhauses fast in der Tasche. Einen Uniabschluss zu haben ist ganz gewiss etwas großartiges aber sich um kleine Kinder zu kümmern war genauso großartig. Ihre Gedanken schweiften zu der kleinen Yuna und sie lächelte. Endlich wusste auch sie was sie wollte und dieses Gefühl war wundervoll. Schneller als gedacht, stand sie vor Mamorus Wohnblock. Nachdem sie bereits zum dritten Mal die Türglocke betätigt hatte und sich nichts rührte, wühlte die junge Frau in dem heillosen Chaos, dass in ihrer Tasche herrschte. Seufzend schritt sie durch die Eingangstür. Als sie ihr Sweatshirt in die Garderobe hängen wollte, fiel ihr Mamorus Jacke auf. Wahrscheinlich hatte er sie in der Eile vergessen oder hatte sie bei dieser Hitze gar nicht erst mitgenommen. Schulterzuckend machte sich die junge Frau auf den Weg in die Küche. Draußen, waren es mindestens dreißig Grad im Schatten. Heute Nacht fand der berühmte Abschlussball statt und Minako hatte sich erst um kurz nach vier angekündigt. Sie hatte noch gute fünf Stunden Zeit. Bunny überlegte ob sie nach Hause gehen sollte oder doch noch auf Mamoru warten. Sie entschloss sich zu bleiben und nahm erst eine kühle Dusche, schlüpfte in eine graue Hotpants und zog ein pinkes Top an, bevor sie es sich auf der Couch gemütlich machte und sich durch die Mittagsprogramme zappte. Es war schön mal wieder nachmittags fernsehen zu können, denn um diese Uhrzeit liefen auf etlichen Programmen Zeichentrickserien. Grinsend legte sie die Fernbedienung auf den Couchtisch. Sie war, was das betraf eben noch zu hundert Prozent ein Kind. Mamoru war gerade dabei seine Schuhe auszuziehen, als ihm ein Paar rosa Ballerina ins Auge sprangen. Irritiert sah er auf seine Armbanduhr. Bunny sollte doch eigentlich noch im Observatorium sein. Für einen Moment dachte er, dass vielleicht etwas passiert wäre und eilte schnellen Schrittes ins Wohnzimmer, wo ihm ein lautes HEEEY aus dem Fernseher begrüßte und ihn kurz vor Schreck zusammenzucken ließ. Seine Freundin schlief seelenruhig auf der Couch. Die Knie leicht angewinkelt, kuschelte sie mit einem Kissen. Er schaltete den Fernseher aus und holte eine Decke aus dem Schlafzimmer. Zärtlich strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht und verharrte einige Sekunden in dieser Position. Liebevoll musterte er ihr makelloses Gesicht, strich sanft über die rosige Wange. Bunny lächelte im Schlaf und flüsterte seinen Namen, als ob sie wusste, das er hier war. Mamorus Herz ging fast über vor Liebe und er lies es sich nicht nehmen sie zu küssen. Sanft legte er seine Lippen auf ihre, als Usagi die Augen öffnete und den Kuss erwiderte. Sie zog ihn ganz nahe zu sich heran, sodass er sich neben sie legte und Beide in ihre eigene kleine Welt versanken. Ihre Zungen spielten miteinander und bevor sie sich versah, stöhnte sie leicht auf. Mamoru ging mit seiner Rechten Hand auf Wanderschaft. Zärtlich strich er ihr über die Innenseite der Oberschenkel. Ihr Körper stand unter Hochspannung und der Puls schoss unermesslich in die Höhe. Die Türklingel meldete sich. Vollkommen außer Atem ließ Mamoru von ihr ab. Er wollte aufstehen, aber Bunnys Hand hielt ihm von seinen Vorhaben ab. Fragend zog er eine Augenbraue hoch und musste grinsen als er ihren enttäuschten Gesichtsausdruck sah. „Musst du jetzt aufmachen? Vielleicht ist es nur der Briefträger oder irgendwelche Werbemenschen.“, schmollte sie. Doch es klingelte erneut und diesmal einige Male hintereinander. Lachend drückte ihr Mamoru einen Kuss auf die Stirn und begab sich zum Eingang. Erst als Bunny die Stimme von Saori hörte, sprang sie auf und verschwand in Lichtgeschwindigkeit im Badezimmer. Das war doch wie verhext. In letzter Zeit hatten sie kaum Zeit füreinander und wenn sie diese hatten, funkte immer jemand oder etwas dazwischen. Bunny seufzte als sie sich die Haarklammern in die Odangos steckte. Egal wie oft sie es versuchte, wollte die jahrelang geübte Frisur nicht sitzen. Frustriert band sie sich das glänzend, blonde Haar zu einem Pferdeschwanz. Das erneute klingeln an der Tür ließ sie zusammenzucken. Noch ein Besucher, wie toll, dachte sie und verabschiedete die Hoffnung auf ein paar Stunden trauter Zweisamkeit. Chibiusas fröhliche Stimme erfüllte das ganze Apartment und vertrieb Usagis schlechte Laune augenblicklich. „Hey Mamoru warum ist Bunny nicht auf der Arbeit?“, hörte sie das kleine Mädchen fragen. Noch bevor ihr Mamoru antworten konnte übernahm Bunny den Part. „Weil ich das Praktikum beendet habe!“, sagte sie mit festem Ton. Mamorus Blick schnellte zu seiner Freundin. Sogar Saori machte große Augen. Nur Chibiusa schien es nicht sonderlich zu interessieren, denn sie plapperte fröhlich weiter. „Minako hat heute Morgen einige Sachen vorbeigebracht. Sie meinte, dass sie vielleicht etwas früher vorbeikommt.“ „Wie du hast dein Praktikum beendet, warum das?“, fragte Mamoru ohne auf Chibiusas Erzählungen einzugehen. Bunny zuckte mit den Schultern und begrüßte Saori. Eigentlich wollte sie das Gespräch verschieben, bis Mamorus Freundin gegangen war aber nun blieb ihr keine andere Wahl als ihnen zu erzählen, warum sie sich entschieden hatte ihre Uni Pläne über den Haufen zu werfen. Saori lächelte unsicher, während Mamorus Blick immer noch ungläubig an ihr haftete. Er überlegte was er darauf erwidern sollte, als ihm Chibiusa den Wind aus den Segeln nahm. „Mach dir keine Sorgen, das wäre sowieso nichts für dich. Mama hat mir erzählt, dass sie ihre Entscheidung, nicht auf die Uni zu gehen nie bereut hat. Apropos Mama, ich habe heute einen Brief von Mama und Papa bekommen und so wie es aussieht muss ich leider wieder zurück. Doch ich darf noch mit euch auf den Abschlussball und dann ...“ Traurig senkte Chibiusa den Blick nach unten. Mamoru und Bunny sahen die kleine wehmütig an. Saori, die noch immer keinen Pieps von sich gegeben hatte war nun vollkommen verwirrt. Sie versuchte das gesagte richtig einzuordnen. Die kleine Chibiusa war Usagis Cousine und soweit sie wusste, lebte das Mädchen bei Bunny und ihren Eltern. Sie war davon ausgegangen, dass die Kleine keine Familie außer den Tsukinos hatte. Doch warum wohnte sie bei Usagi wenn ihre Eltern noch lebten und was hatte Chibiusas Mutter mit Usagis Unientscheidung zu tun? Mamoru schwirrte der Kopf. Erst das komische Aufeinandertreffen mit Seiya und Bunny, der gekündigte Praktikum-platz und anscheinend wollte seine Freundin jetzt auf einmal gar nicht mehr auf die Uni und dann noch Chibiusa, die wieder nach Hause beordert wird. Ach ja und da ist ja auch Saori, die er wegen seiner chaotischen Mädchen ja vollkommen vergessen hatte. Wenn er Chibiusa nicht bald Einhalt gebot, dann würde es jede Menge Klärungsbedarf geben. Saoris Gesichtsausdruck sprach jetzt schon Bände und Bunny saß nur seelenruhig da, als ob es das Normalste auf der Welt wäre. Gereizt rieb er sich die Schläfe und sein Kopf antwortete ihm mit einem schmerzhaften hämmern. Fieberhaft überlegte er, wie er die Situation unter Kontrolle bekommen konnte. Sein Blick ging erst zu der äußerst irritierten Saori und blieb an Bunny haften. Diese zuckte entschuldigend mit den Schultern. Mamoru hoffte und betete, dass sie seinen Blick richtig deutete. Als Bunny die Situation klar wurde in denen sie sich befanden und sie Mamorus flehenden Blick sah, wurde ihr klar, dass das Ganze für Saori ziemlich suspekt sein musste. Kurz sah sie aus den Augenwinkeln zu Saori, die Chibiusa, wie ein exotisches Tier anstarrte. Plötzlich ging ihr ein Licht auf. FLUCHT! Ja, Flucht war die beste Lösung. Mamoru würde ihr schon irgendeine plausible Geschichte auftischen. Blitzschnell erhob sie sich. „Auweia ich habe ganz auf Minako vergessen!“, stieß sie gespielt aufgebracht aus und riss Saori aus ihren Gedanken. Überrascht sah sie zu Usagi die auf einmal übertrieben fröhlich wirkte. „Saori es war wirklich nett dich wiederzusehen aber ich und Chibiusa müssen dann mal los!“ Sie lachte nervös und eine dicke Schweißperle bildete sich auf ihrem Hinterkopf. Mamoru fiel aus allen Wolken als Bunny mit 180 an ihm vorbei düste und Chibiusa hinter sich herzog. „Und Tschüüs!“, war das letzte was er und Saori zu hören bekamen, als die Tür krachend ins Schloss fiel. „Na das war ein Auftritt!“, lachte Saori. Zögernd setzte er sich zu ihr und versuchte sich eine halbwegs plausible Erklärung einfallen zu lassen. Seine Gedanken schweiften für eine Sekunde zu seinen zwei Lieblingsfrauen und er musste unweigerlich den Kopf schütteln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)