Alina von Neko-chan1 ================================================================================ Wach auf! --------- „Alina, Alina!“ Ich versuchte meine Augen zu öffnen aber es funktionierte nicht. Mein Körper fühlte sich so schwer an, als würden Steine auf mir liegen. „Bitte wach auf.“, hörte ich Alex flehen. Ich versuchte mich zu bewegen. Warum lag ich eigentlich hier? Ach ja, unser Haus brannte und dabei kamen unsere Eltern ums Leben. Mein Bruder und ich wollten danach zu unseren Verwandten, wir stiegen aber in den falschen Zug. Als wir es bemerkten war es schon dunkel geworden und wir beschlossen in einem Gasthaus zu übernachten. Heute Morgen wollten wir dann kurz in den Wald, spazieren, aber ich rutschte aus und dann... „Alina, bitte!“ Schwach bewegte ich meine Hand. Erst jetzt bemerkte ich, dass er seine Hand an meiner Schulter liegen hatte. Alex schaute zu mir auf, erleichtert sah er mich an. Ich versuchte ein bisschen zu lächeln aber selbst das viel mir schwer. Alex half mir dabei mich aufzustützen. Nach einer halben Stunde fragte ich: “Wie spät ist es?“ „Halb zehn.“ Antwortete er. „Wie lange war ich bewusstlos und wann geht unser Zug?“ Hackte ich nach. Alex atmete ruhig aus: „ Du warst für eine Stunde bewusstlos und unser Zug ging vor genau 20 Minuten.“ Ich schwieg, wegen mir hatten wir unseren Zug verpasst und wir hatten nicht genug Geld um noch eine Nacht im Gasthaus zu bleiben. Der braunhaarige Knabe schaute mich besorgt an als plötzlich ein Regentropfen auf seiner Wange landete. Er nahm meinen Rucksack und holte einen Regenschirm raus. Mein Bruder setzte sich zu mir und hielt den Regenschirm über unsere Köpfe. „Alina!“ Alex rüttelte an meinen Schultern. „W...Was ist denn los?“ fragte ich im Halbschlaf. „Wo, Wo sind wir?“ er klang besorgt. „Unterm Baum, da wo wir eingeschlafen sind.“ „Jetzt mach deine Augen auf!“ fuhr er mich an und schlug mir mit etwas weichem auf den Kopf. Ich stütze mich auf um ihm klar zu machen das wir immer noch unterm Baum waren, aber wir waren nichtmehr da, Wir lagen in einem Zelt oder so etwas ähnlichen. Alex wollte gerade etwas sagen als der Reißverschluss aufging. „Na? Gut geschlafen?“ Ein Junge, ungefähr im selben Alter, trat herein. „Wer zum Teufel bist du und warum sind wir hier?“ zischte ihn Alex an. „Ich bin Jule, ich hab euch beide im Regen unter einem Baum schlafen sehen und dachte mir ich bring euch lieber hier her bevor ihr euch erkälte“, schmunzelte er, „Und ihr seid?“ „Ich bin Alina und das ist...“ „Ich bin Alexander.“, Alex klang wütend. Jule betrachteten unsere Gesichter, „seid ihr Zwillinge?“ „Ja.“ Sagten wir beide. Er schmunzelte uns wieder an. „Am besten ihr esst erst mal was.“, er deutete mit den Augen auf den Reißverschluss und ging hinaus. Alex und ich folgten ihm. Staunend schauten wir uns um. „Wo sind wir hier?“, fragte mein Bruder zögernd. „Immer noch im Wald.“ sagte der Knabe kalt." Nein, dachte ich, es war alles so schön. Wir waren auf einer Lichtung. In der Mitte der Lichtung stand ein großer Baum und nur wenige Meter entfernt floss ein kleiner Bach, um den Bach herum wuchsen viele Blumen und Glühwürmchen flogen herum. „Schön, nicht wahr?“, unterbrach er meine Gedanken. Immer noch staunend nickten wir. „Oni-chan!“ zischte eine kindliche Stimme durch die Stille. „Rin?“ fragte, Jule zu dieser Stimme. Ein kleines Mädchen, ungefähr 10 Jahre alt, sprang Jule in den Arm. „ Alexander, Alina, das ist meine kleine Schwester, Rin.“ Jule lächelten kurz, „Und Rin, das sind Alina und Alexander, die Beiden die wir im Wald gefunden haben.“ Rin sah uns erstaunt an. „Freut mich euch kennen zu lernen!“ Rins Stimme klang so kindlich, so rein und so voller Freude, Ihre Stimme ließen alle Sorgen vergessen. Er lächelte mich an als würde er sich an etwas Schönes Erinnern. „Ich denke wir sollten langsam mal essen, es wird spät.“ Sagte Jule. Wir nickten zustimmend. „Alex.“ Ich stupste ihn an, „Man kann deinen Hunger von den Augen ablesen.“, flüsterte ich ihm ins Ohr. Wir lachten leise. Rin und Jule schauten uns fragend an aber wir taten so als war nichts und gingen ihnen hinterher.   Nach dem Essen saßen wir noch am Lagerfeuer. „Seid ihr beiden eigentlich auf einem Camping Ausflug?“ fragte Alex neugierig. Rin schaute auf ihre Füße. Mich überkam das Gefühl das er etwas falsches sagte. Mein Bruder schaute ebenfalls auf ihre Füße, sie spürte diese Einsamkeit wohl auch. „Wir“, setzte Jule an, „Wir wohnen hier.“ Sein Gesicht sah so traurig aus. Ich sah die Beiden entschuldigend an. „Rin, es wird spät, geh schon mal schlafen,“ sagte Jule ruhig zu seiner Schwester. „Ja Okay, gute Nacht Onii-chan, Lina nee-san , Alex nii-san.“ Normalerweise hasse ich es wenn man mich Lina nennt aber bei Rin klingt es so unglaublich süß. „Wisst ihr“ ,begann Jule zu erzählen, „Unsere Eltern starben vor 3 Monaten bei einen Unfall, wir wollten zu unserer Tante gehen aber sie wollte uns nicht aufnehmen. Ich habe zwar schon bald eine Arbeit gefunden aber der Lohn reicht für keine Wohnung, nicht mal für eine Nacht in einem Gasthaus.“ „Das tut uns Leid, ich hätte nicht danach fragen sollen.“ Alex klang bedrückt. „Warum wart ihr beide heute im Wald?“ fragte uns Jule. Alex begann zu erzählen: „Bei uns war es ähnlich, nur das wir in den falschen Zug stiegen“ „Und am nächsten Tag, also heute, bin ich beim Spazieren ausgerutscht und haben deswegen den Zug verpasst,“ beendete ich seinen Satz. Jule musterte unsere Gesichter und grinste leicht. „Ihr seid das typische Zwillingspaar: die eine beendet den Satz des anderen.“ lächelte er. Stimmt, wir waren typische Zwillinge, trotzdem war an uns etwas anders. Ich hatte das Gefühl das Alex das gleiche dachte wie ich. „Am besten wir gehen jetzt auch mal schlafen,“ sagte Jule höflich. „Ja,“ meinte Alex müde. „Ich hoffe es ist okay für euch im gleichem Zelt zu schlafen ansonsten kannst du dich zu Rin legen, Alina“ , sagte er und zeigte auf das Zelt. „Nein, schon okay, Ich bin es gewöhnt mit ihm im gleichen Raum zu sein,“ sagte ich lächelnd. „Gute Nacht,“ sagte Alex und ich. Jule lächelte uns an und ging auf Rins Zelt zu. Mitten in der Nacht hörte ich ein Geräusch. „Alex,“ weckte ich meinen Bruder auf. „Hm?“ sagte er verschlafen. „Diese Stimmen, sie sind wieder da.“ Von einem Moment auf den anderen war er wach. Wir richteten uns auf und bereiteten uns darauf vor das jeden Moment etwas passiert. Ein kalter Windstoß. Ein Schatten an der Zeltwand. ,,Nein", es waren zwei. Ich machte den Reißverschluss auf und wir beiden traten heraus. „Fehlalarm es waren nur Jule und Rin,“ murmelte Alex. ,,Nein" dachte ich „Oh, tut mir leid, haben wir euch geweckt?“ „Nein,“ ich schüttelte den Kopf. Dieses Gefühl.,, Ja" ,wir waren nicht allein. Jule und Rin wirkten beunruhigt. Sie spürten nicht das was wir spürten. Die Beiden hatten keine Ahnung das wir in großer Gefahr waren. Alex deutete auf einen Busch. rotglühende Augen. „Geht zurück ins Zelt, bitte,“ sagte Alex. Jule schob sie in Richtung Zelt doch er selbst blieb regungslos stehen. Es spürte zwar nicht diese Wesen aber er spürte unsere Aufregung. Die roten Augen bewegten sich langsam. Diese Augen wussten das Jule ungeschützt ist, sie liefen auf ihm zu. In weniger als eine Sekunde hatte Alex schon drei Wurfsterne aus der Jackentasche gezogen und geworfen. Ich nutze seine Ablenkung um Jule aus den Weg zu schupsen. Ein brennender Schmerz kroch mir das Bein hoch. Wütend lächelte ich die Augen an. Sie ließen sich nicht beeindrucken aber waren für eine Sekunde unaufmerksam. Alex nütze die Zeit um ein Messer nach dem Augenpaar zu schmeißen. Getroffen. Ein greller Lichtschein blendete uns. Diesen Kampf hatten wir gewonnen. „Ähm, Alina, ich glaube du solltest Langsam aufstehen.“ Sagte Alex und deutete auf mich und Jule. Upps, ich lag auf seiner Brust. „‘Tschuldigung,“ flüsterte ich und kroch von ihm runter. Ich wollte aufstehen aber ich konnte nicht. Alex merkte das etwas nicht stimmte und betrachtete mein Bein. Blut. Mein Bein war von Blut überströmt. Alex riss einen Fetzten von seinem zerrissenen Hemd ab und wickelte es um mein Bein. „Schau nach Rin,“ sagte mein Bruder zu ihm danach wandte er sich mir zu: „Dein BH guckt raus.“ Ich schaute runter und zog mein T-Shirt etwas hoch. Alex schaute sich nochmal um. „Alex, es ist schon gut, es sind keine mehr da,“ beruhigte ich ihm. Alex versuchte ruhig zu wirken. „Jule, wie geht’s Rin?“ fragte Alex ihn. Ich hatte gar nicht bemerkt das er hinter mir stand. „Sie ist eingeschlafen,“ sagte Jule erleichtert. „Was war das.“ Jule wirkte verängstigt aber gleichzeitig wütend. „Das waren Dämonen. Alex und ich können sie spüren. Diese Dämonen waren auch der Grund dafür das unser Haus brannte und deswegen unsere...“ Ich hörte auf zu reden. Die Erinnerung schmerzte. „Warum haben sie uns angegriffen?“ hackte er nach. „Das wissen wir nicht. Sie tauchen immer wieder auf seitdem wir 13 sind.“ Alex klang beunruhigt. „Warum habt ihr mir nichts gesagt das Dämonen euch Verfolgen?“ fragte er uns leicht beleidigt. Alex und ich tauschten blicke aus. „Wir wollten euch schützen, wir wollten euch nicht auch noch hinein ziehen,“ murmelte ich. Jule verstand uns scheinbar. „Geht jetzt schlafen, wir reden morgen weiter.“ Wir nickten, Jule half mir danach noch auf und begleitete uns zum Zelt. Ich setzte mich auf. Ich hatte schlecht geschlafen. „Was ist den?“ fragte Alex, die auf unerklärlicher weise auf meinem Oberschenkel lag. „Es ist morgen, komm.“ Ich kniff ihm in den ober arm. Er zuckte zusammen und schlug mir auf den Oberschenkel. „Das tat weh.“ Sagte ich zu ihm. Er grinste mich nur an und ging aus dem Zelt, ich folgte ihm. „Morgen.“ Hörte ich Rin sagen. „Morgen.“ Sagten wir beide. Wir setzten uns zu Rin die gerade ein Feuer machte. „Wie geht’s deinem Bein?“ hörte ich Jule fragen, der gerade aus Rins Zelt kam. „Gut.“ Sagte ich ruhig. Rin drückte uns eine Scheibe Brot mit Marmelade in die Hand. Nachdem wir aufgegessen haben holten wir unsere Rucksäcke und wollten ins Dorf zurückgehen. „Wartet!“ sagte jule zu uns. Wir drehten uns um. „Was macht ihr jetzt.“ fragte er. Alex setzte an: „Wir gehen…“ „Zu euren Verwandten?“ unterbrach Rin. Ich schüttelte den Kopf, „ wir werden in die Nächste Stadt gehen, uns Arbeit suchen und uns eine billige Wohnung mieten.“ „Und du willst so in Stadt gehen?“ er zeigte auf meine Brust. Oh nein, mein T-Shirt ist während der Nacht weiter aufgerissen und man konnte nun meinen BH sehen. Ich schaute zu Boden. „Hier!“ Jule wurf mir etwas zu. „Zieht das an.“ Er wirkte so sorglos, als wäre gestern Nacht nichts passiert. Ich zog dasT-Shirts an und wir wollten gehen als Rin fragte: „Habt ihr eine Telefon Nummer oder irgendwas mit dem ich euch erreichen kann, Lina nee-san, Alex nii-san?“ Ich holte einen kleinen Zettel und ein Stift aus meinem Rucksack und schrieb unsere Handynummern darauf. Ich lächelte sie sanft an. Wir wären am liebsten noch etwas länger geblieben aber wir durften sie nicht noch mehr in Gefahr bringen. Wir winkten ihnen aus der Entfernung noch einmal zu. „Ich denke wir gehen erstmal zum Gasthaus und holen den Rest.“ Sagte Alex. Ich nickte zustimmend. Drei Tage waren vergangen seitdem wir Rin und Jule verlassen haben. Inzwischen hatten wir uns ein kleines, sehr billiges und heruntergekommenes Haus gekauft. Wir haben noch keinen Job gefunden und haben kaum noch Geld. Alex war seitdem wir das Haus hatten irgendwie beunruhigt, es hatte sich seit der einen Nacht kein einziger Dämon gezeigt, er vermutete das die Dämonen irgendetwas vorhatten. Jede Nacht gingen wir im Dorf spazieren aber es war nicht mal die Aura eines Dämons zu spüren. Das Handy riss mich aus den Gedanken. „Alex? Kannst du kurz rangehen?“ schrie ich meinen Bruder von der Küche aus zu. „Ja.“ Sagte er und legte sein Buch weg. „Hallo?“ hörte ich ihm fragen. „Jule!?“ schrie er erstaunt. Ich rannte zur ihm rüber und er stellte den Lautsprecher am Handy ein. „Alex? Bist du noch da?“ drang es aus dem Handy. „Ja.“ Brachte er schwer heraus. „Rin ist verschwunden, ist sie zufällig bei euch?“ jules stimme klang besorgt. „Was? Seit wann ist sie weg?“ schrie ich in sein Handy. „Seit ungefähr 4 Stunden, sie wollte einkaufen gehen kam aber nicht zurück.“ Murmelte er. „Ich hab ein ungutes Gefühl, Jule, wo bist du gerade?“ Alex zog nervös an seinen T-Shirt. „Vor dem Supermarkt im Dorf.“ Sagte er halbwegs ruhig. „Wir kommen rüber, wir sind in 5 Minuten dort.“ Sagte ich mit zitternder Stimme. „Gut.“ Sagte Jule und legte auf. Alex lief in die Küchen, zum Herd und schaltete ihn aus währenddessen backte ich unsere Rucksäcke, danach zogen wir unsere Jacken an und liefen aus dem Haus. „Alex, glaubst du auch das die Dämonen damit etwas zu tun haben?“ murmelte ich während ich einer Bank ausweichte. Mein Bruder nickte nur zustimmend, dabei vielen seine braunen Haare in sein Gesicht. „Jule!“ keuchte ich schwer atmend als wir wenige Centimeter vor ihm stehen blieben. „Ich dachte ihr seid in die nächste Stadt gegangen?“ fragte der Knabe. „Sei froh dass wir es nicht getan haben!“ Alex klang gereizt aber ich wusste dass er ihn nur veräppelte. Jule schwieg auf seinem Kommentar, er wollte anscheinend nichts falsch machen. „Was machen wir jetzt?“ schuld blitzte in seinen Augen auf. „Wir suchen Rin, wenn sie wirklich von den Dämonen entführt wurde müssen wir uns beeilen.“ Alex lachte den Knaben aufmunternd an doch dieser starte nur ins leere. „Wir sollten langsam gehen.“ Sprach ich und marschierte los. Wir liefen schon seit Stunden durch den Wald fanden aber nichts. Es war alles ruhig. Jule hatte seit dem wir los gingen kein Wort gesagt, nichts konnte ihm aufmuntern. Wir konnten ja verstehen das er jetzt gerne seine ruhe haben möchte aber wir wollen doch nur dass er wieder normal wird. Klar, ich hatte eine Zeitlang auch keine Lust mit jemandem zu reden als unsere Eltern starben und ja, Rin war seine einzige Familie die er noch hatte aber das ist noch lange kein Grund in so einer Situation den Miesepeter zu spielen. „Alina!“ schrie mein Bruder mir ins Ohr. Dämonen. Ich konnte sie spüren. Kopfschmerzen überfielen mich. Schnell zog ich mein Messer aus der Scheide und blickte mich um. Nichts. Kein einziges Augen paar. Nicht mal die umrisse eines Dämonen. Ich Schloss meine Augen und konzentrierte mich auf das stechen in meinen Kopf. Das war eindeutig ein Dämon aber wo hatte er sich versteckt? „Alex!“ schrie ich und stieß ihm ohne nachzudenken aus dem Weg. Danach wurde alles um mich herum schwarz. Schmerzen. Alles tat mir weh und mein Körper fühlte sich vertraut schwer an. Ja, es war wie damals, als ich ausgerutscht war. „Was sollen wir nur tun?“ hörte ich jule flüstern. Keine Antwort. War Alex bei ihm? „Keine Sorge, sie wacht schon wieder auf, sie ist bis jetzt immer aufgewacht.“ Seine Stimme klang stark aber sie hatte einen besorgten Unterton. „Alex!“ rief ich und öffnete meine Augen. Die Beiden schraken auf. „Alina!“ Alex lächelte mich mit strahlenden Augen an. „Geht es dir gut?“ fragte der Knabe und beobachtete Alex wie er meine Schulter streichelte. Ich nickte. „Mensch, Alina! Bin nicht eigentlich ich derjenige der auf dich aufpassen sollte?“ Besorgnis tauchte in seinen Augen auf. „Tut mir leid. Was ist eigentlich passiert?“ fragte ich und ignorierte die schmerzen in meinen Kopf. „Ein Dämon hatte etwas von einem Baum geworfen und du hast mich aus den weg geschubst und wurdest getroffen.“ Er schluckte, „ Danach haben wir ihn verjagt und haben uns ein Lager aufgebaut.“ Ich nickte verständlich. „Wie spät ist es?“ fragte ich und stützte mich auf meinen Bruder. „Im Moment ist es ungefähr 22:00 Uhr, du warst nur wenige Stunden bewusstlos.“ Sagte Jule der auf meinen Kopf schaute. „Ich würde mal sagen wir gehen jetzt schlafen, vielleicht können wir dann morgen weiter gehen wenn es Alina besser geht.“ „Ja, Gute Nacht.“ Antwortete mein Bruder und beobachtete wie Jule das Zelt verließ. Alex und Ich lagen noch eine Weile ganz still im Zelt und starrten die Decke an. „Was denkst du von Jule?“ fragte er mich. „Er ist ganz ok.“ Sagte ich unbeeindruckt. „Nein, ich meine nicht auf diese Weise.“ Sagte Mein Bruder und setzte sich auf. „Glaubst du wirklich ich würde mich in jemanden verlieben den ich gerade 4 tage kenne?“ sagte ich zu ihm. Ich verstand nicht wieso er mir diese frage stellte. „Warum fragst du?“ ich schaute zu ihm hoch. Er lehnte sich vor und plötzlich presste er seine Lippen auf meine. Ich verstand nicht wieso. In meinen Kopf drehte sich alles. Ich schloss die Augen. Ich erwiderte seinen Kuss nicht wollte mich aber auch nicht von ihm lösen. Sekunden verstrichen. Er öffnete seine Augen und rutschte zurück. „Tut mir Leid.“ Murmelte er leise. Es drehte sich immer noch alles in meinen Kopf. Ich setzte mich vor ihm. „Ich… Versteh das nicht.“ Brachte ich stotternd heraus. „Fandst du es unangenehm?“ fragte er und schaute mich an. Ich schüttelte den Kopf. Und schon wieder drückte er seine Lippen auf meine. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte und schloss einfach meine Augen und lehnte mich an ihm. Wir vielen beide um, unsere Lippen trennte sich aber nicht von einander. Was tat ich eigentlich hier? Ich küsste einen Jungen den ich nicht mal liebte und dazu auch noch meinen Bruder! Ich löste meine Lippen von seinen aber er drückte sich wieder an mich. Ich öffnete meinen Mund und erwiderte seinen Kuss. Ich spürte wie mir Heiß wurde und hörte das Klopfen meines Herzens. Ob es bei ihm genau so war? Ich wusste nicht wieviel Zeit vergangen war. Ich lag schon eine ganze weile auf der Brust meines Bruders und Küsste ihn. Seine Hände lagen auf meinen Rücken und meine waren um seinen Hals geschlungen. Ich liebte ihn zwar nicht wollte aber nicht damit aufhören. „Du, Alina, es wird spät.“ Ehe er ausgesprochen hatte drückte ich schon meine Lippen auf seine. „Ich weiß.“ Sagte ich und legte meinen Kopf auf seinen Brustkorb. Wir lagen für eine Weile einfach so da und lauschten den Geräuschen des Waldes. Ich schob mich von ihm runter und drehte mich auf die Seite. Er tat das gleiche. Er schaute mir in den Augen. In seinen Augen war Verwirrung zu sehen. Er wusste also auch nicht so recht was wir taten. Alex rutschte näher an mich und drückte mich an ihm. Das Licht der Sonne schien durchs Zelt und die warmen strahlen kitzelten meine Nase. Ich öffnete meine Augen. Ich lag immer noch in den Armen meines schlafenden Bruders. Ich rutschte näher ran. So warm. Alex war immer sehr warm, bei mir war es umgekehrt, während seine Hände immer schön warm sind, sind meine immer eisig kalt. Ich pikste mit meinen Finger in seine Wange. „Wach auf.“ Er öffnete seine Augen und schaute mich an. „Morgen.“ Flüsterte er. „Morgen.“ Murmelte ich zurück. Mir viel wieder ein wie wir uns gestern küssten. Ich fühlte wie mir das Blut in die Wangen schoss. Alex erinnerte sich anscheinend auch wieder daran, er wurde wie ich rot. Er rutschte ein stück von mir weg und zwar keine Sekunde zu spät den kurz darauf kam Jule in unser Zelt rein. „Oh, guten morgen, ich dachte ihr schläft noch und wollte euch wecken.“ „Morgen, ja wir sind gerade aufgewacht.“ Sagte Alex, der immer noch etwas rot im Gesicht war. Jule ignorierte es und ging aus dem Zelt. „Das war knapp.“ Flüsterte ich meinen Bruder zu. Er nickte. „Dreh dich bitte um, ich will mich umziehen.“ Sagte ich leise zu ihm. „ähm, ja.“ Sagte er und drehte sich um. Ich beobachtete ihm eine weile um zu sehen ob er sich nicht umdrehte, danach sagte ich schnell Jule bescheid, damit er nicht ins Zelt kam. Alex stand immer noch in der Ecke und starte die Wand an. Ich ging zu ihm rüber und schob mich vor ihm. Er sah mich überrascht an. Bevor er fragte warum küsste ich ihm. Komisch wie schnell ich mich daran gewöhnt hab. Es war mir auch völlig egal das da grad mein Bruder an meinen Lippen klebte. Ich spürte wie mein Herz immer schneller zum schlagen anfing. Ich schob mich von ihm weg. „Ich muss mich umziehen, schon vergessen?“ flüsterte ich und lächelte ihm an. „Gib jetzt nicht mir die Schuld.“ Murmelte er lächelnd. Er drehte sich wieder zu Wand und ich begann meine Bluse aufzuknöpfen. „Du weißt das ich auch einfach hätte raus gehen können, oder?“ sagte er. „ja, das weiß ich.“ Mit diesen worten drehte ich mich um und umarmte ihn von hinten. Ich hatte ihm mit Absicht nicht rausgeschickt, ich wollte sehen ob er sich umdrehen würde wenn ich mich neben ihm umziehe. Und als Belohnung für seine Verlässlichkeit umarmte ich ihn. Das Special an der Belohnung ist das ich nur Unterwäsche an hab. Na ja, eigentlich war ich zu ungeduldig um mir etwas anzuziehen. Alex drehte sich zu mir um. Es war mir egal das er mich so sah und ihm anscheinend auch. Er starte in mein Gesicht, er schielte nicht mal nach unten. Er packte mich an den Schultern und drehte mich um? „Geh dich umziehen.“ Sagte er und drehte sich wieder zur Wand. „Pff, Langweiler.“ Scherzte ich. Obwohl, ich war enttäuscht dass er nicht mal versuchte mich in Unterwäsche zu sehen. „Fertig.“ Rief ich durchs Zelt. Alex schaute um sicher zugehen über seine Schulter. „Vertrau mir doch wenigstens ein bisschen!“ schmollte ich. Mein Bruder Lachte mich nur an und strich mir dann eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Komm.“ Sagte er und ging aus dem Zelt. Ich folgte ihm. Jule saß am Lagerfeuer, welches nur noch sehr schwach brannte. „Willst du nicht etwas holz drauf legen?“ fragte Alex und zeigte auf das Feuer. „Ich wollte erst schauen ob Alina schon fit genug ist um weiter zu gehen, wäre ja sonst sinnlos.“ Sagte er und betrachtete meinen Kopf. „Mir geht’s gut, von mir aus können wir weiter.“ Sagte ich und setzte mich gegenüber von jule, Alex setzte sich neben mich. „Gut wenn du meinst, können wir gleich nach dem frühstück unser zeug aufräumen und losgehen.“ Sagte er und warf uns etwas Brot zu. Wir aßen schnell auf und gingen dann ins Zelt zurück um unser Zeug zu holen. Ich faltete die Decken zusammen und packte sie in meinen Rucksack. Ich erinnerte mich wieder daran wie wir gestern Nacht hier lagen. Es schien wieder alles normal zu sein. Na ja, für uns war noch nie etwas normal gewesen. Seit jenem Tag, dieser Tag an dem wir zum ersten Mal einen Dämon begegneten. Der Tag an dem wir 13 wurden. Es war ein ganz normaler Sommer Tag, anfangs zumindest. Wir waren mit unseren Eltern an den Strand gefahren um zu feiern, da angekommen sind Alex und ich erstmal spazieren. Ich weiß noch wie wir damals Händchen haltend durch den Sand gingen als niemand in der nähe war. Wir haben uns irgendwo auf einen Felsen gesetzt und haben den Wellen gelauscht. Und Plötzlich geschah es, Kopfschmerzen. Es waren aber keine normalen Kopfschmerzen, das wussten wir sofort. Diese Kopfschmerzen waren anderes, sie waren intensiver als Kopfweh jemals sein könnte. Die Schmerzen ließen langsam nach und wir öffneten wieder die Augen. Da waren sie, Rotglühende Augen, als würden sie einem mit einen Blick aufessen. Diese Augen zogen uns in einen Ban, wir konnten unsere Blick nicht davon abwenden aber sie waren nur da vor uns, mehr machten sie nicht. Doch eins beschäftigt mich Heute noch: Warum wirkten diese Augen so Traurig? „Hey, Alina?“ Alex legte eine Hand auf meine Schulter. „Geht’s dir nicht gut?“ fragte er mitfühlend. „Mir geht’s gut, ich hab mich nur an etwas erinnert.“ Antwortete ich und packte die letzten Sachen ein. Danach bauten wir das Zelt ab. Wir waren schon seit ´ner Stunde unterwegs. Wir waren noch keinem Dämon begegnet aber wir spürten die Aura von einem. Wir hatten Jule zur Sicherheit ein Messer gegeben damit er sich wenigstens im Notfall verteidigen konnte. Jule hatte keine Erfahrungen mit einem Kampfsport, er musste auch noch nie Kämpfen. Alex und ich hatten nach diesen einen Tag bei einem Judo Klub angemeldet. Wir trainierten jeden Tag für zwei Jahre lang damit wir uns schützen konnten. Aber selbst nach zwei Jahre Judo und insgesamt vier Jahren voller Kämpfe konnten wir nicht diese einen Menschen beschützen. „Alina?“ fragte Alex angespannt. „Dieses Gefühl wird stärker.“ Mein Bruder zog mich ein stück zurück. Ich nickte und legte meine Hand ans Messer. Jule verstand warum wir so aufgebracht waren und nahm ebenfalls sein Messer in die Hand. Keine Augen. Wo waren sie nur? Ich schaute mich um. Da! „Alex, Jule! Zur Lichtung, dort haben wir mehr Chancen. Die beiden Knaben nickten und liefen voraus. Ich stand noch eine kurze Zeit da um die Umgebung zu sichern. Ich sah keinen Dämon, ich fühlte auch keinen mehr aber ich wusste das einer in der Nähe war. Schnell folgte ich den Beiden und stellte mich zu ihnen in die Mitte der Lichtung. „Alina, das Gefühl ist weg wir können uns wieder beruhigen.“ Sagte Alex und senkte die Wurfsterne. „Nein!“ Fuhr ich ihn an. „Er ist da, ich weiß dass er hier irgendwo ist.“ Und dann waren sie wieder da, diese Kopfschmerzen, sie waren so qualvoll wie noch nie, wie am ersten Tag. „Alex!“ schrie ich. Er wusste genau dass wir hier keinen normalen Dämon vor uns hatten. Es war der Dämon von damals. Diese traurigen Augen. Nein, diese Augen waren nicht nur traurig, sie waren auch voller Leid und Schmerz. Alex wollte einen Wurfstern werfen doch ich hielt ihn auf. Ich machte einen Schritt auf die Augen zu. „Alina! Bist du verrückt.“ Schrie er und wollte meine Hand greifen doch er griff daneben. Um genau zu sein griff er hindurch. Alex blickte verwirrt auf seine Hand. Ich ging weiter auf diese Augen zu. Ich wusste nicht was ich hier tat. Mein Körper bewegte sich von allein. Ich wollte stoppen aber es ging nicht. Ich wollte hier weg, ich wollte mein normales Leben zurück. Mein Leben vor diesen Tag. Ich wusste das nichts dieses Leben zurück bringen konnte, nicht mal diese Augen. Plötzlich flog ein Wurfstern durch die Luft aber der Dämon war zu schnell und verschwand. Alex kam zu mir gelaufen während jule den Dämon hinter her schaute. Alex nahm meine Schultern in die Hand, dieses Mal konnte er mich berühren. Er nahm mich in den Arm und wir brachen zusammen. „W-Was… war d-d-das?“ fragte ich stotternd. „Ich weiß es nicht.“ Sagte er Ruhig. „Du hast es auch gesehen? Dieses Leid in den Augen? Und du hattest auch dieses komische Gefühl oder?“ meine Stimme hatte sich wieder gefangen aber ich war immer noch unsicher. Mein Bruder nickte nur. Eine Weile saßen wir einfach nur so da. Ich hatte schon fast vergessen das Jule etwas weiter von uns entfernt stand und uns beobachtete. „Geht’s wieder?“ fragte mein Bruder und löste sich von mir. Ich nickte nur. Er wischte mir mit dem Finger eine Träne weg und half mir dann auf. Ich zitterte immer noch. Ich wusste immer noch nicht wieso Alex durch mich hindurch greifen konnte oder warum ich mich von diesen Augen angezogen fühlte. Alex hatte zwar auch diesen sog gespürt doch er hat sich nicht bewegt. „Wir bauen uns hier am besten ein Lager auf, heute ist es sowieso schon zu spät um weiter zugehen.“ Lenkte mich mein Bruder ab. Jule nickte ihm zu und nahm seinen Rucksack vom Rücken. Alex tat das gleiche. Wir bauten die Zelte auf und machten ein Lagerfeuer an. Als wir fertig wurden war die Sonne schon untergegangen. Wir saßen am Lagerfeuer und schwiegen. Alex versuchte mehrfach das schweigen zu brechen doch es gelang ihm nicht. Diese Augen ließen mir keine Ruh. Die Zeit verging, während Alex und Jule etwas aßen, saß ich im Wald an einen kleinen Bach. Ich hielt mein Messer in der Hand. Was war das? Diese Augen, dieses Gefühl, dieses Bedürfnis zu den Augen zu gehen. Warum spürte ich all dies? Warum konnte ich nicht einfach normal sein? Ich fuhr mit meinen Fingern ins kalte Wasser. Es sah wunderschön aus wie sich das Mondlicht im Wasser spiegelte. Ich hörte ein knacken. Schnell nahm ich mein Messer wieder in die Hand und wirbelte herum. „Schon gut ich bin’s.“ sagte mein Bruder. Ich steckte das Messer zurück in die Scheide. Er setzte sich neben mich. „Beschäftigen dich diese Augen immer noch?“ fragte er mitfühlend. Ich nickte nur und starrte auf meine Füße. „Ich bin sicher wenn wir Rin finden, finden wir auch diese Augen aber zuerst sollten wir schlafen gehen.“ Alex stand noch ehe er ausgesprochen hatte auf und reichte mir die Hand. Ich nahm seine Hand und ließ mir von ihm aufhelfen. Es war ziemlich dunkel und obwohl die Lichtung mit unseren Zelten nur wenige Minuten entfernt war, war der Weg beschwerlich. Immer wieder stolperten wir über einen Ast oder einen Stein Endlich. Im Zelt angekommen ließ ich mich erschöpft in die Decken fallen. Alex drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn und legte sich dann neben mich. Als Ich aufwachte war etwas anders, Jule hatte uns heute nicht geweckt. „Alex!“ ich rüttelte an den schultern von meinem Bruder. „Hey, wach auf!“ ich schüttelte ihn heftiger. Er drehte sich nur um und flüsterte irgendwas. „Aufwachen!“ ich zog ihm die Decke weg aber es war Hoffnungslos. Alex war manchmal ein Morgenmuffel wie er im Buche steht. „Alex! Beeil dich! Dieses Gefühl.“ Schrie ich und legte meine Hände an den Kopf. Der Junge wirbelte herum. „Reingefallen.“ Sagte ich und streckte die Zunge raus. „Jetzt wo du wach bist können wir ja schon Mal aufstehen.“ Ich nahm seine Hand und zog ihn hoch. Erst als ich die Zelt Tür öffnete ließ ich sie wieder los. „Hm? Schläft Jule noch.“ Fragte Alex erstaunt und blickte zu seinen Zelt doch das war nicht mehr da. Wir gingen ratlos zum platzt wo normalerweise Jules Zelt stehen sollte. „Schau mal.“ Alex hob etwas vom Boden auf. Einen Zettel. Ich lehnte mich zu ihm und fing an zu lesen: „Tut mir Leid das ich euch mit hinein gezogen hab. Ich denke es ist das Beste wenn wir ab hier getrennte Wege gehen. Jule.“ „Aber, wieso?“ Alex faltete den Zettel zusammen und steckte ihn in seine Hosen Tasche. „Ich bin mir sicher er hat einen Grund dafür, vielleicht dachte er, er muss es allein schaffen.“ Sagte ich. „Auf Jeden fall sollten wir ihn gehen lassen.“ Fügte ich noch hinzu und setzte mich zum Lagerfeuer. Mein Zwillingsbruder nickte und setzte sich gegen über von mir. „Ich glaube, wir bleiben heute Nacht noch hier.“ Sagte Alex während er zum Himmel zeigte. Gewitter Wolken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)