Ich will dich! Jetzt! von yassi-chan (UsagixMamoru) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- „Hallo?“ Usagi schloss kurz die Augen und schluckte, als sie seine Stimme hörte. „Hallo!M-Mamo-chan, wieso hast du dich nicht gemeldet?“ Mamoru seufzte leise, er konnte die Enttäuschung in ihrer hervorsprudelnden Stimme genau hören. „Tut mir leid Usako. Ich habe deine SMS erst heute morgen gesehen, weil ich gestern vor meinem Laptop eingeschlafen bin und es gerade noch so vom Schreibtisch ins Bett geschafft habe. Ich wollte dir vorhin Antworten, hab es aber irgendwie wieder vergessen“. Seine Lippen bildeten ein verzweifeltes Grinsen, während er die Worte leise aussprach und sich leicht am Kopf kratzte. „Ich hab momentan einfach zu viel im Kopf weißt du“. Seine Stimme klang liebevoll und entschuldigend. Das blonde Mädchen seufzte, während sie die Straßenseite wechselte und sich in den Schatten rettete. „Was machst du jetzt noch? Ich war gerade bei Motoki und habe gehört, dass du ihn heute schon besucht hast?“ Sie konnte ihm einfach nicht böse sein, sie war schon froh, ihn überhaupt ans Handy bekommen zu haben. Langsam lief sie in den angrenzenden Stadtpark und setzte sich auf eine schattige Parkbank. „Ja, dass stimmt. Du kannst auch keinen Tag ohne Schokoshake überstehen, hab ich recht?“ Der Schwarzhaarige kicherte und öffnete den Reißverschluss seiner Sporttasche. „Du hast mich gerade im Fitnessstudio erwischt, ich war gerade fertig mit dem Training und wollte jetzt erstmal duschen. Danach hab ich mir noch keine Gedanken gemacht. Heute Abend muss ich noch ein paar Bücher durch wälzen und ein bisschen was zusammentragen, aber das hat noch Zeit“ Das junge Mädchen sprang freudig von der Bank auf, lachte hell auf und jubelte innerlich „heißt das, du hast jetzt ein wenig Zeit für mich?“ Ihr Freund lächelte vor sich hin, er musste doch zugeben, dass er seinen Sonnenschein die letzten Tage auch sehr vermisst hatte und ihm ein bisschen freie Zeit mit ihr gut tun würde. „Ja hab ich. Ich hol dich in einer Stunde zuhause ab und du kannst dir bis dahin überlegen, was du gerne machen möchtest ok? Und jetzt brauch ich dringend ne kalte dusche!“ Usagi jubelte immer noch. Gerne hätte sie ihn direkt vom Studio abgeholt aber sie wollte sich schließlich auch noch umziehen, auf ihre Schuluniform konnte sie heute Nachmittag nur zu gerne verzichten. Eifrig nickte sie und begann eilig loszulaufen „OK, dann bis gleich“. Ihr Handy verschwand in ihrer Rocktasche, nochmal blieb sie kurz stehen um in den blauen, wolkenlosen Himmel zu schauen und tief durchzuatmen. Endlich sah sie ihn wieder, endlich waren sie nur zu zweit. Jetzt hatte sie noch eine knappe Stunde um umwerfend auszusehen damit er diesen Nachmittag nicht mehr so schnell vergessen würde. Kniend saß sie in ihrer Unterwäsche vor ihrem Kleiderschrank in einem Berg voller Klamotten. Wahllos folg ein Kleidungsstück nach dem anderen über ihre Schulter und landete irgendwo in ihrem Zimmer. Das war doch wieder echt zum heulen. Sie hatte definitiv nichts aber auch wirklich gar nichts zum anziehen. Zumindest nicht was annähernd erwachsen oder sexy aussah. Das war doch kaum möglich. Sie achtete doch immer auf ihr aussehen, zumindest mehr oder weniger. Aber entweder die Sachen waren alt, sie hatte sie schon tausend mal getragen oder sie waren einfach nicht für den Tag bestimmt sondern eher für ein schönes Abendessen. Der verzweifelte Blick der Blonden viel auf ihren kleinen Radiowecker. Es war kurz nach vier. In ca. 20 Minuten wäre er hier und sie war noch nicht mal annähernd fertig. Sie hatte schon alleine fast 10 Minuten damit verbracht, zu überlegen welche ihrer Unterwäsche sie anziehen sollte obwohl dies wahrscheinlich für den heutigen Nachmittag eher nebensächlich war. Dennoch entschied sie sich für einen schwarzen BH und ein passendes Höschen dazu. Es war zwar nichts aufregendes aber zumindest war dieses Set relativ neu und nicht so verwaschen wie ihre andere Unterwäsche und das wichtigste war, dass keine kleinen Häschen oder Karotten auf ihrem Slip rumtanzten. Usagi schüttelte sich kurz. Dass muss doch ernsthaft ein Liebestöter sein. Wenn Mamoru diese Unterwäsche im entscheidenden Moment sehen würde, würde ihm bestimmt augenblicklich die Lust vergehen, weil er bestimmt das Gefühl hatte, er würde mit einer zwölfjährigen intim werden. Ob er wohl auch so peinliche Liebestöter hatte? Vielleicht Boxershorts auf denen sich kleine Bärchen umarmten? Sofort merkte sie wie sich bei ihren Gedanken die Schamesröte in Gesicht schlich. An was dachte sie da eigentlich gerade? Sie sollte aufhören über Unterwäsche nachzudenken und sich anziehen. Schließlich hatte sie jetzt nur noch 15 Minuten bis er da war. Ruckartig stand sie also auf, und griff zu einem altrosanen Sommerkleid, an dem ein beigefarbener geflochtener Gürtel hin, der um ihre Taille zu schließen war. Das Kleid hatte sie erst einmal getragen, weil es relativ kurz war und sie ständig daran rumzuppeln musste um es wieder ein Stück nach unten zu ziehen. Für diesen Tag wäre es also perfekt. Schnell verschwand sie im Badezimmer. Sie wollte heute nicht ihre Odangos tragen. Aber offene Haare wären bei der Hitze ein weiteres no-go also öffnete sie schnell ihre beiden Zöpfe um diese in einen geflochtenen Zopf zu verwandeln, den sie locker über die Schulter trug. So langsam wäre es wieder einmal Zeit für einen Friseurbesuch oder sie musste Minako fragen, ob sie ihr die Haare etwas schneiden könnte. Sie waren einfach zu lang geworden. Schnell warf sie einen letzten Blick in den Spiegel. Von Make up hielt sie nicht allzu viel. Beherzt griff sie zu ihrer Wimperntusche und zu einem rosa glänzenden Lippenpflegestift. Dass sollte ausreichen. Zufrieden mit ihrem Aussehen eilte sie in ihr Zimmer zurück, sprühte sich noch ihren Lieblings Vanille-Pfirsich Duft auf und schlüpfte in Sandaletten, die farblich perfekt zu ihrem Kleid passten und einen höheren Absatz hatten. Eigentlich mied sie solche Schuhe, da ihr spätestens nach einer Stunde darin die Füße weh taten aber sie fühlte sich daran dennoch viel weiblicher als in ihren Ballerinas. Ein schneller Blick aus dem Fenster und auf die Uhr verriet ihr, dass Mamoru schon da war. Sein roter Alfa stand bereits unten vor ihrer Haustür. Schnell schnappte sie sich ihre Tasche und spürte sofort wieder, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte. Es war irrwitzig. Obwohl sie bereits zwei Jahre mit ihm zusammen war, hatte sie das Gefühl, sie würde heute zu ihrem ersten Date gehen. Etwas wacklig auf den Beinen lief sie die Treppe nach unten und betete ihrem Vater nicht über den Weg zu laufen. Dieser müsste nämlich jeden Moment von der Arbeit nach Hause kommen. Er würde ihr mit Sicherheit wieder eine Standpauke halten, wenn er das Auto sehen würde und sie in diesem aufreizenden Kleid. Er wusste zwar von ihrer Beziehung und hatte ihren Freund auch schon kennengelernt, toll fand er es aber natürlich nicht. Sein junger Mondhase war ja gerade mal 16 und noch weit von jeglichem Liebesleben entfernt. Usagi seufzte, da hatte er gar nicht so unrecht. „Ich gehe!!!! Komme etwas später!“ Schnell war sie an ihrer Mutter vorbeigerannt, die zugleich aus der Küche eilte. „U S A G I!!“ Die angesprochene zuckte zusammen und ließ ihre Hand auf dem Türknauf der Ausgangstür ruhen. Fast hätte sie es geschafft. Aber nur fast. Seufzend drehte sie sich zu ihrer Mutter um „Ja Mama?“ Ikuko ließ ihren Blick über ihre Tochter schweifen und schwieg erstmal, bevor sie den Kopf etwas zur Seite neigte. „Mamoru muss nicht immer im Auto warten, er kann gerne reinkommen.“ Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Du bist um 22.00 Uhr wieder zuhause verstanden? Und sag ihm liebe Grüße von mir“ Das Mädchen atmete erleichtert durch und war froh sich keinen Vortrag über ihr Aussehen anhören zu müssen. Aber jetzt musste sie sich wirklich beeilen, bevor sie doch noch auf auf ihren Vater traf. „Alles klar bis später“. Ikuko blickte noch einen Moment lang auf die Tür, durch die ihre Tochter gerade verschwunden war. Langsam wurde ihr kleines Mädchen wirklich erwachsen. Und auch wenn das Kleid ihrer Tochter gewagt kurz war, so erinnerte sie sich an ihre Jugend zurück. Sie selbst hätte damals auch alles getan um ihrem Kenji zu gefallen. Und zudem war sie sich sicher, dass Mamoru ein anständiger junger Mann war, der ihre Tochter zu nichts zwingen würde. Usagi war also in besten Händen. Aufgeregt lief sie auf den roten Sportwagen zu. Ihre Augen glänzten, ihr Puls raste und ihre Füße wackelten mehr auf den Absätzen anstatt dass sie liefen. Abrupt blieb sie stehen. Sie konnte sein Gesicht noch nicht genau erkennen, zumal es von seiner großen schwarzen Sonnenbrille verdeckt wurde aber sie musste gerade aussehen wie ein Storch im Salat. Dieses rumgehampel hatte doch mit Sicherheit überhaupt nichts weibliches an sich. Also riss sie sich zusammen und lief langsam weiter. Aufrecht und mit einem Fuß vor dem anderen versuchte sie so gut wie möglich ihre Hüften mitschwingen zu lassen. Das tagelange anschauen von diversen Model Shows hatte sich letztendlich doch gelohnt. Mamoru trommelte ungeduldig mit den Fingern auf seinem Lenkrad rum. Wo war sie denn schon wieder? Schon seit gut zehn Minuten stand er hier in der sengenden Hitze. Er brauchte dringend ein Auto mit Klimaanlage. Alle schattigen Parkplätze waren natürlich belegt und großartig Lust bei ihren Eltern zu warten hatte er ehrlich gesagt auch nicht. Er hatte zwar kein Problem mit ihnen und fühlte sich auch wohl, jedoch war ihm das gerade alles ein bisschen zu viel, dass letzte was er wollte war wieder über sein Prüfungen zu sprechen. Stöhnend öffnete er die zwei oberen Knöpfe seines Hemdes. Wieso hatte er eigentlich kein T-Shirt angezogen und zu einem Hemd gegriffen das auch noch langärmlig war? Er hatte zwar die Ärmel nach oben gekrempelt, dennoch merkte er wie der Stoff an seinem Rücken und er somit an seinem Sitz festklebte. Ein weiteres Mal fiel sein Blick auf Usagis Haustür, die sich endlich öffnete. Eine zarte Gestalt mit blonden Haaren verließ das Haus. War das eine Freundin von ihr? Mamoru blinzelte angestrengt gegen die Sonne, bevor er sich seine Sonnenbrille schnappte und das Mädchen genauer zu beobachten. Er traute seinen Augen kaum. Das war keine Freundin von ihr, dass war seine Freundin. In einem ultrakurzen sündhaft heißen Kleid. Sie trug High Heels und nicht ihre typischen Odangos. Er schluckte, hatte er etwas verpasst. War sie innerhalb einer Woche Erwachsen geworden? Oder war ihm das durch seinen ganzen Prüfungsstress entfallen? Sie schritt elegant und strahlend auf ihn zu, er konnte nicht anders als ihrem Hüftschwung hinterher zu schauen als sie um sein Auto lief und die Beifahrertür öffnete. „Hallo Mamo-chan“. Ihre Stimme glich einem Hauchen, was ihm sofort eine Gänsehaut über den Körper jagte. Das kannte er gar nicht von ihr. Normalerweise rannte sie immer einfach um das Auto rum, riss die Tür auf und sprang förmlich auf den Sitz um sich schnell anzuschnallen und ihm in den schrillsten Tönen zu erzählen wie es ihr geht und was sie so erlebt hatte. Unfähig irgendetwas zu sagen oder zu tun starrte er sie weiter durch die dunklen Gläser seiner Sonnenbrille an. Es kam ihm vor, als würde er jede einzelne Bewegung von ihr wie in Zeitlupe wahrnehmen. Wie sie ihre langen, leicht gebräunten Beine ausstreckte um zu ihm ins Auto einzusteigen, wie ihr Kleid noch ein Stück weiter nach oben rutschte und er ungewollt einen Blick auf ihr Höschen werfen konnte, wie sie es wieder nach unten zog und ihn mit ihrem unschuldigem Blick und leicht geröteten Wangen anlächelte, bevor sie die Beifahrertür zuzog. Usagi war so aufgeregt, dass ihre Stimme versagte. Mehr als ein Hauchen brachte sie nicht raus. Sie stellte sich aber auch wirklich zu blöd an. Verkrampft versuchte sie ins Auto einzusteigen und schaffte dies natürlich nicht, ohne das ihr Kleid ihr halb bis zum Bauchnabel hoch rutschte. Sofort hämmerte ihr Herz gegen ihre Brust, wie peinlich auch das noch! Schnell griff sie danach und zog es nach unten. Am liebsten wäre sie im Autositz versunken. Schnell schloss sie die Tür und hoffte inständig, das Mamoru endlich aufs Gas treten würde, doch dieser saß einfach immer noch regungslos neben ihr und sagte keinen Ton. Sie spürte förmlich die Hitze in ihrem Gesicht und lächelte ihn schüchtern an. Langsam nahm er die Sonnenbrille ab und sah ihr perplex in die Augen. Er spürte wie seine Finger das Lenkrad suchten um sich dort fest zu krallen. Er sollte schnellstmöglich den Zündschlüssel drehen und losfahren. Ja genau das sollte er tun. Statt dessen regte er sich keinen Meter. Einzig seine tiefblauen Augen starrten sie weiterhin an, bevor er kurz seine Stimme fand und ein heißes und verwundertes „Hallo“ seine trockene Kehle verließ. Kleine Schweißperlen liefen ihm über die Stirn, irrte er sich oder war es gerade nochmal 10 Grad heißer in seinem Wagen geworden? Usagis Unsicherheit verschwand mit einem mal, als sie seinen Blick sah. Hatte er sie in den letzten 2 Jahren jemals so angeschaut? Es lag etwas in seinen Augen, dass sie so vorher noch nicht gesehen hatte. Sie konnte noch nicht genau sagen was es ist. War es Sehnsucht? Verlangen? War er schon jemals so sprachlos gewesen? Sie musste ihre Chance nutzen. Langsam und ohne ihn aus den Augen zu lassen streckte sie ihren Arm aus, ließ ihre Finger zu seinem Hemdkragen wandern, packte diesen und zog ihm mit einem kleinen Ruck zu sich, bevor sie sanft aber bestimmt ihre Lippen auf seine legte und die Augen schloss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)