Du gehörst zu mir von fluffy_unicorn (Zorro x Nami) ================================================================================ Kapitel 1: So nah und doch so fern ---------------------------------- „Land in Sicht!“ Erfreut von dieser Nachricht, die sich über das ganze Deck erstreckte, hielt Nami in ihrer Bewegung inne. Sie wollte gerade den Cocktail, welchen Sanji ihr und Nico Robin gebracht hat, vom Tablett nehmen, ließ es aber bleiben als Lysops Stimme ihr die wundervolle Neuigkeit überbrachte. Schon seit gut zwei Wochen waren sie auf der Sunny 'gefangen' und so langsam waren die Nerven der Navigatorin ziemlich an ihren Grenzen gekommen. Sie mochte ihre Freunde zwar wirklich gerne, aber nach einer so langen Zeit ohne irgendwie etwas Abstand gewinnen zu können, war sie froh auf die Aussicht ein bisschen Zeit für sich alleine zu haben. Sie stand von der Sonnenliege auf und dehnte ihre, von dem langen Liegen, ziemlich angespannten Arme. Ihr Blick verlief über den blauen Himmel über ihr bis rüber an die Reling, wo sich ihre Freunde eingefunden hatten. Der Einzige, der von der Vorfreude endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben ziemlich unbeeindruckt wirkte, war Zorro. Er saß wie immer im Schneidersitz an die Reling gelehnt, ein paar Meter abseits seiner Kameraden. Nach einem kurzen, prüfenden Blick auf ihren Lockport gesellte sich die Orangehaarige zu den anderen und betrachtete die immer näher kommende Insel. „Da ist eine Stadt, seht ihr“, Lysop zeigte auf die Insel. „wir steuern direkt auf den Hafen zu.“ „Jaaaa! Ich geh was Mampfen!“, brüllte Ruffy glücklich, obwohl es auf der Sunny dank Sanji nie an Essen mangelte. „Und ich muss neuen Proviant einkaufen“, ignorierte der Schiffskoch den kränkenden Ausruf seines Kapitäns. „Ich begleite dich, hohoho“, schloss sich Brook schnell Sanji an. „Robin, ich suche eine Bücherei. Kommst du mit mir?“ Der kleine Elch sah seine schwarzhaarige Kameradin bittend an und auf ein freundliches Nicken ihrerseits, war ein glückliches Grinsen auf seinem Gesicht zu erkennen. „Und wir brauchen unbedingt Baumaterial!“ Lysop und Franky sahen sich mit funkelnden Augen an. Sie hatten während der freien Zeit auf dem Schiff in der Werkstatt einige Pläne aufgestellt, was sie noch cooles bauen könnten um das Schiff aufzupeppen. Nami seufzte. „Zuerst mal, sollten wir einen sicheren Ankerplatz für die Sunny suchen“, brachte sie ihre Freunde wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. „Und dann könnt ihr von mir aus machen was ihr wollt“, murmelte sie dann, nachdem sie die quengelnden Blicke der Anderen auf sich gespürt hatte. Nach einigen Minuten hatten sie einen passenden Platz zum Ankern gefunden und kaum war das Schiff gesichert, war Ruffy schon unterwegs in die Stadt. Die Anderen machten sich auch ziemlich schnell auf den Weg. Nami stand verärgert an Deck und beobachtete wie ihre Freunde sich aus dem Staub machten. Kopfschüttelnd ging sie in Richtung ihrer Koje und machte sich auch für einen Stadtbummel bereit. Gerade als sie ihren Rock angezogen hatte und sich das grüne Top überziehen wollte, wurde ihre Tür aufgerissen und Zorro blickte sie überrascht an. „Was machst du denn noch hier?“ Die Navigatorin sah den Vize mit hochgezogener Augenbraue an. „Ich werde ja wohl noch in meinem Zimmer sein dürfen“, fauchte sie ihn kurz genervt an. Was stellte er auch so dumme Fragen? „Die bessere Frage ist ja wohl, wieso kommst du einfach ohne Anzuklopfen hier rein?“ Unbeeindruckt zuckte der Grünhaarige mit den Schultern und trat einfach weiter ein und schloss die Tür hinter sich. „Wieso nicht“, provozierte er sie grinsend. Schnaubend zog sich Nami das Top über und setzte sich aufs Bett um ihre Sandalen an zu ziehen. „Ich geh in die Stadt... pass du auf die Sunny auf“, murmelte sie. Sie fühlte sich nicht ganz wohl mit dem Schwertkämpfer alleine in einem Raum. Nicht, dass sie Angst vor ihm hätte oder so. Eher weil sie in den zwei Jahren, in denen die Crew getrennt war, gemerkt hat, dass sie für diesen orientierungslosen Grünschädel mehr empfand als nur Freundschaft. Das konnte sie ihm aber kaum sagen, mal davon abgesehen, dass er seit sie wieder zusammen unterwegs waren, noch abweisender war als vorher schon. „Nö“, war dessen knappe Erwiderung ihrer Anordnung, das Schiff zu bewachen. Überrascht sah sie auf. Er hatte doch sonst nichts dagegen an Bord zu bleiben. „Ach und warum nicht?“ Sichtlich gereizt stand sie auf und sah den Vizekapitän fragend an. Er kam auf sie zu und blieb erst wieder stehen, als er direkt vor ihr Stand und keine fünf Zentimeter ihre Körper voneinander trennten. Grinsend musterte er ihr verwundertes Gesicht. Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf ihren Wangen und sie blickte etwas verlegen zur Seite. „Weil ich seit drei Monaten“, er packte ihr Kinn sanft mit seiner Hand und zwang sie ihn wieder anzusehen. „darauf warte, endlich mal ein paar Minuten mit dir alleine verbringen zu können“, beendete er flüsternd seinen Satz und sah der, mit der Situation völlig überrumpelten, Navigatorin tief in die braunen Augen. Die Sekunden verstrichen und mit jeder wurde der orangehaarigen Schönheit bewusst, was er gerade gesagt hatte und ihr Herz, welches eh schon viel schneller schlug als sonst, setzte einen Schlag aus. Sie wollte etwas sagen, brachte aber keinen Ton raus. Stattdessen verlor sie sich in seinem dunklen Auge. Wie hypnotisiert legte sie ihre rechte Hand auf seine Wange und strich mit dem Daumen vorsichtig über die Narbe an seinem verletzen Auge. Ohne den Augenkontakt auch nur eine Sekunde lang zu unterbrechen kam sein Gesicht ihrem immer näher. Er spürte ihren heißen Atem auf der Haut und sog ihren wohltuenden Duft in sich ein. Kaum hörbar flüsterte sie seinen Namen, ehe er ihre Lippen mit den seinen verschloss. Seine Hände glitten an ihren Seiten bis zu ihrer Hüfte hinab, an der er sie näher an sich zog. Sie erwiderte seinen Kuss zärtlich und vergrub ihre Hände in seinen kurzen grünen Haaren. Beide schlossen sie ihre Augen und vertieften den Kuss. Er strich mit seiner Zunge fordernd über ihre Lippen und sie öffnete ihm ihre, um mit ihm in einem leidenschaftlichen Zungenkuss zu verschmelzen. Seine starken Hände, welche sie sanft an seinen Körper drücken, fanden ihren Weg unter ihr Top, was sie innerlich erschaudern ließ. Wie lange hatte sie sich nach seinen Berührungen gesehnt und hatte es für Unmöglich gehalten, dass das jemals passieren würde. Und doch geschah es nun. Als ihnen die Luft ausging, lösten sie den Kuss und sahen sich schwer Atmend an. Auf seinen Lippen hatte sich ein liebevolles Lächeln gebildet, welches Namis Herz zum Schmelzen brachte. „Zorro.“ Sie formte seinen Namen nur mit den Lippen, weil sie immer noch keinen Ton von sich geben konnte. Aber ihre flehenden Augen sagten alles. Sanft drückte er sie auf das Bett hinter ihr und setzte sich, sich mit den Beinen seitlich abstützend, auf sie. „Nami“, raunte er zärtlich ihren Namen. Ihre schlanken Finger vergruben sich in seinem weißen Hemd und sie zog ihn begierig zu sich hinunter um ihn wieder zu küssen. „Nami?“ „He, Nami! Jetzt wach schon auf!“ Irritiert öffnete die Orangehaarige ihre Augen und fand sich auf der Sonnenliege wieder. Sie blinzelte ein paar Mal und erkannte Zorro, der grinsend neben ihr stand. „Na, von mir geträumt?“ Langsam dämmerte es der Navigatorin, dass sie wohl vorhin eingenickt und das alles nur ein 'schlechter' Traum gewesen war. „Wieso sollte ich bitte von dir träumen?“, fauchte sie den Schwertkämpfer gereizt an und stand von der Liege auf. „Weil du meinen Namen gemurmelt hast“, gab er amüsiert zurück. Er bemerkte, dass sie sich umsah und teilte ihr mit, dass die anderen in die Stadt gegangen waren. Anscheinend hatte sie das Gespräch ihrer Kameraden im Halbschlaf doch noch mitbekommen. „Ich hab ganz bestimmt nicht von dir geträumt und deinen Namen hab ich auch nicht erwähnt. Du hast dich garantiert verhört...“ Eiligen Schrittes ging sie an ihm vorbei und versuchte so gelassen wie immer zu wirken. „Ich geh auch in die Stadt. Pass auf das Schiff auf.“ Kaum hatte sie diese Worte über die Lippen gebracht, viel ihr der Traum wieder ein und sofort färbten sich ihre Wangen rot. Einen kurzen Moment hatte sie die Hoffnung, dass er sie wie in ihrem Traum küssen würde. Neugierig warf die Navigatorin einen Blick zu dem Schwertkämpfer. Dieser hockte sich aber im Schneidersitz ganz vorne an den Bug und passte wie von Nami befohlen auf das Schiff auf. Nach einer knappen halben Stunde erreichte die Orangehaarige die Stadt. Alle Gedanken an ihren merkwürdigen Traum von Zorro verdrängte sie. Bei den tollen Geschäften war das aber auch nicht sonderlich schwer. So verbrachte sie den Rest des Tages mit Shoppen und kam am Abend mit vollbeladenen Taschen wieder zum Schiff zurück. Auf ihrer Shoppingtour hatte sie einen netten Typen kennengelernt und sich für den Abend mit ihm Verabredet. Deswegen stolzierte sie sofort in ihr Zimmer um sich für das Date aufzubretzeln, ohne ihre Kameraden bei dem Unfug, den diese schon wieder an Deck trieben, zu beachten. „Du, Robin. Ich geh noch mal in die Stadt“, weihte die Navigatorin ihre Freundin in ihr Vorhaben mit ein. „Was jetzt noch?“ „Jap“ Sie zwinkert der Archäologin vielsagend zu und winkte ihr zum Abschied, ehe sie von Bord ging. Die Anderen waren sowieso schon viel zu betrunken, um ihr Verschwinden zu bemerken. Was allerdings nicht ganz stimmte. Ein gewisser Vizekapitän nahm sehr wohl wahr, dass sie das Schiff aufgedonnert wieder verließ. Kapitel 2: Wenn Träume zur Realität werden ------------------------------------------ Unversehrt hatte Nami den Wald durchquert und sah nun schon von Weitem den großen Brunnen in der Stadtmitte, an dem sie ihr Date treffen wollte. Auf dem Weg hatte sie zwar ein paar mal daran gedacht, doch wieder umzukehren und das Date sausen zu lassen, hatte sich dann aber doch dazu durchgerungen. Immerhin war der einzige Grund nicht hinzugehen der, dass sie heimlich in ihren Vizekapitän verliebt war. Aber da er ihre Gefühle wohl sowieso niemals erwidern würde, konnte es ja nicht schaden sich ein bisschen Spaß zu gönnen. Vielleicht konnte sie ja auch so den Schwertkämpfer wieder aus ihrem Kopf bekommen. „Einen wunderschönen guten Abend, Nami.“ Der blonde Schönling stand sofort auf, als er die Navigatorin erblickte und kam ihr die paar Schritte, die sie noch trennten, entgegen. Er gab ihr einen kleinen Kuss auf den Handrücken und lächelte sie liebevoll an. „Ich freue mich, dass du gekommen bist.“ Nami erwiderte das Lächeln freundlich und begrüßte ihn mit einem einfachen: „Hallo, Ryou. Ich freue mich auch.“ Er lies ihre Hand nach dem Kuss nicht mehr los, sondern lief mit ihr Händchen haltend durch die Straßen der Stadt. Es war bei weitem nicht mehr so viel los wie heute Mittag. „Ist unser kleines Städtchen nicht herrlich? Es wurde vor fast 200 Jahren gebaut und meine Vorfahren gehörten zu den Gründervätern.“ Eine ganze Weile schlenderten sie so durch die Straßen und er erzählte ihr Geschichten über die Stadt und sie ihm von ihren Reisen. Natürlich lies sie die Tatsache, dass sie zu einer Piratenbande gehörte, außen vor. „Da vorne gibt es eine niedliche kleine Bar. Sollen wir was Trinken gehen?“ Nami sah in seine strahlend blauen Augen und nickte. Sie brauchte unbedingt etwas Hochprozentiges. Da lief sie schon mit einem netten, gutaussehenden Mann durch diese traumhaft schönen Straßen und anstatt sich voll und ganz ihrem Date zu widmen, verglich sie ihn die ganze Zeit mit diesem Faulpelz von Zorro. „Wo ist Nami hin?“ Nico Robin sah überrascht von ihrem Buch auf. Der Vizekapitän stand vor ihr und sah sie ernst an. Ein kleines Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. „Sie hat wohl ein Date.“ Es war nur ein einfaches Wort und doch blitzte in Zorros Auge etwas auf. Zu kurz um es deuten zu können, aber Robin wusste, dass es Wut war. Er war wütend, weil die Navigatorin sich mit einem Anderen traf. „Hmm“, gab er nur grummelnd von sich. „Scheint ganz gut zu laufen. Sie ist schon eine Weile weg.“ Aber Zorro hörte gar nicht mehr zu. Der Grünhaarige griff nach seinen Schwertern und sprang von der Sunny. Kichernd ging Robin an die Reling und beobachtete wie sich der Vizekapitän seinen Weg durch den Wald bahnte. „Hoffentlich verläuft er sich nicht“, murmelte sie belustigt. Fluchend lief Zorro durch den Wald. Wieso konnte diese kleine Hexe nicht einfach brav auf der Sunny bleiben und sich mit Robin unterhalten oder sonst etwas machen, wobei er sie beobachten konnte?! Aber nein, sie musste mit einem dahergelaufenen Typen ausgehen. Als ob Sanji nicht schon schlimm genug war. Er beschleunigte seinen Gang und hoffte, dass er in die richtige Richtung lief. Sein Orientierungssinn war zwar gleich null, aber Nami hatte er bisher eigentlich immer auf Anhieb gefunden. „Ein Gewitter zieht auf.“ Ryou sah mit hochgezogener Augenbraue in den sternenklaren Himmel über ihm. „Ach was, schau doch wie klar es ist.“ „Glaub mir. Es wird schon bald gewittern.“ Die Orangehaarige lehnte sich leicht angetrunken an die Holzwand hinter ihr und sah den Blonden vor sich an. Nach drei Gläser Whiskey und einem heiteren Tanz, hatten sie die Bar wieder verlassen und standen nun an einer kleinen Holzhütte am Strand. Der Abend war wirklich lustig gewesen und sie mochte Ryou. Er hatte etwas Liebenswürdiges an sich und benahm sich die ganze Zeit wie ein richtiger Gentleman. Nicht so übereifrig wie ihr liebestoller Schiffskoch und genau das brauchte Nami jetzt. „Du willst mich doch einfach nur schon verlassen.“ Er sah sie mit einem Schmollmund an und brachte sie damit zum Lachen. „Nein, das ist es nicht. Ich spüre, wenn sich das Wetter ändert.“ Mit einem süßen Lächeln trat er direkt vor sie und nahm ihre Hände in seine. „Nami, hab ich dir eigentlich schon gesagt, wie hübsch du bist?“ Sie biss sich sanft auf die Unterlippe und betrachtete, wie er ihre Hände hielt. Wollte sie das? Dieser liebevolle Mann vor ihr war nicht Zorro - er ähnelte ihm nicht im Geringsten. Aber sie hatte sich doch in diesen grünhaarigen Eisklotz verliebt. Hieß das nicht, dass sie diese sanften Berührungen nicht brauchte? Doch. Sie wollte zärtlich berührt werden! Die Navigatorin hob ihren Blick und sah wieder in diese warmen, blauen Augen. Er kam ihrem Gesicht langsam näher und automatisch schloss sie ihre braunen Augen. Als sie seine Lippen allerdings nach einigen Sekunden immer noch nicht auf ihren spürte, öffnete sie ihre Lider wieder. Sofort setzte ihr Herz einen Schlag aus. Ein Schwert versperrte dem Blonden die letzten Zentimeter zu ihren Lippen. „Nur über meine Leiche, du Flachzange.“ Mit weit aufgerissen Augen lies Ryou die Hände der Navigatorin los und trat einige unsichere Schritte nach hinten. Abwehrend hob er seine Hände. „Tut mir Leid. Ich wusste nicht, dass die Kleine einen Freund hat.“ Er stolperte beim Rückwärtsgehen und fiel auf seinen Allerwertesten. „Zorro, was soll der Blödsinn?“ Nami hatte den ersten Schock überwunden und sah wütend zu dem Schwertkämpfer. Dieser schob sein geliebtes Schwert wieder in die Scheide und besah dabei den Blonden mit seinem eisigen Blick. „Der Grünschädel ist nicht mein Freund.“ Sie wollte gerade zu dem Blonden gehen und ihm aufhelfen, als Zorro sie am Arm packte und zu sich zog. Noch ehe sie wusste wie ihr geschah, befand sie sich über seine Schulter gelegt. „Wenn du ihr noch einmal zu nahe kommst, leg ich dich um.“ Obwohl es eine ziemlich harte Drohung war, brachte es Namis Herz zum Rasen. War der Grünhaarige etwa eifersüchtig auf diesen Stadtburschen? Aber schnell kam sie wieder zur Besinnung. Zorro und eifersüchtig – klar doch, als ob es ihn interessierte, was sie tat. Er hatte sich bestimmt verlaufen und brauchte sie um wieder aufs Schiff zu finden. „Was fällt dir eigentlich ein? Lass mich gefälligst runter“, fauchte sie ihren Vizekapitän zornig an und schlug ihn mit den Fäusten gegen den Rücken. Alles ignorierend schritt Zorro aber zielstrebig in den Wald. Er musste sich zuerst wieder beruhigen, bevor er sich ihr widmen konnte. Schlimm genug, dass sie sich auf ein Date mit diesem blonden Schnösel eingelassen hatte. Aber ihn küssen? Was sollte dieser Blödsinn? Immer noch vom Zorn gepackt marschierte er orientierungslos durch den dichten Wald. Nach einer halben Ewigkeit jedoch, wurde er durch ein lautes Grollen aus den Gedanken gerissen. Ein kurz darauffolgender Blitz verhieß nichts Gutes. „Zorro, es wird gleich anfangen zu Gewittern und da ich vermute, dass du keine Ahnung hast wo wir sind, sollten wir uns einen Unterschlupf suchen.“ Die Navigatorin wusste nämlich selbst nicht wo sie sich befanden und da der schwarze Himmel sich wohl schon gleich heftig ergießen würde, hatte sie auch nicht die Zeit den Weg zum Schiff zu suchen. Es fing bereits an zu Tröpfeln, als es wieder Krachte und sie plötzlich ein Dach über ihrem Kopf hatte. Überrascht sah Nami die aufgetretene Tür wieder zufallen und wurde auf einmal auf ihre eigenen Füße gestellt. Zorro sah sich suchend um und auch Nami lies ihren Blick durch das wohl verlassene Haus gleiten. Ach ja, Ryou hatte ihr ja erzählt, dass es einige leere Häuser im Wald gab. Die Holzfäller, welche früher hier gelebt hatten, waren auf die andere Seite des Waldes gezogen, da es dort bessere Bäume zum Fällen gab. Das Haus bestand gerade einmal aus einem Schlafzimmer, einem Wohn-Ess-Kochbereich und einem Bad. Es war zwar etwas staubig, aber noch dürftig möbliert. Während sie langsam durch die Räume schritt, verschloss der Schwertkämpfer die aufgebrochene Tür mit einem Stuhl, damit sie bei dem Wind nicht ständig auf und zu flog. „Nami, wieso bist du mit diesem Idioten ausgegangen?“ Überrascht über diese plötzliche Frage sah sie Zorro an. Sie hatte sich mit dieser angespannten Stille zwischen ihnen abgefunden und hatte eigentlich sogar gehofft, dass sie noch etwas länger anhalten würde. Sie musste zuerst mit dieser ganzen Situation klar kommen. Die Tatsache, dass sie mit dem Grünhaarigen in einem Haus festsaß war nämlich nicht gerade sehr berauschend. Ihr Herz klopfte immer noch wie wild und würde sich so schnell wohl auch nicht mehr beruhigen. „Wieso nicht? Ist doch meine Sache mit wem ich ausgehe“, beantwortete sie trotzig seine Frage. Sie trat ans Fenster und sah wie der Regen nun in Strömen fiel. Es donnerte wieder und mit einer leichten Gänsehaut entfernte sich die Navigatorin wieder vom Fenster, ehe ein greller Blitz aufleuchtete. Von ihrer Antwort wenig begeistert durchquerte der Schwertkämpfer die paar Meter die ihn von Nami trennten und packte sie wieder am Arm. „Ich will eine gescheite Antwort.“ Mit einem ernsten Blick musterte er ihr Gesicht. Sie sah richtig süß aus, wenn sie wütend war. „Das geht dich einen feuchten Dreck an, Zorro“, fauchte sie ihn verärgert an. Was bildete sich dieser Grünschädel auch ein? Sie wollte sich von seinem Griff losreißen, aber er hielt sie eisern fest. „Ich will nicht, dass du dich mit Anderen triffst.“ Kapitel 3: Schlaflose Nacht --------------------------- „Ich will nicht, dass du dich mit Anderen triffst.“ Die Worte trafen die Orangehaarige wie ein Schlag. Irritiert suchte sie in seinem Blick nach einem Anzeichen von Schalk, fand aber erstaunlicherweise nichts. Er schien es wirklich ernst zu meinen. Verdammt, wenn sie nicht bald vom ihm loskam würde ihr Herz noch komplett den Geist aufgeben. „Ach, und wieso nicht?“ Sie versuchte so gelassen wie nur möglich zu klingen, was ihr aber verdammt schwer fiel. Doch nach einer halben Ewigkeit, in der Stille herrschte, lies er einfach ihren Arm langsam wieder los. Hatte sie es doch gewusst! Er spielte nur mit ihr. Schnaubend rieb sie die Stelle, die er bis eben noch so eisern festgehalten hatte. „Ich lass mich von dir nicht verarschen, Zorro.“ Obwohl in ihr innerlich Stück für Stück etwas zerbrach, schritt sie erhoben Hauptes an ihm vorbei ins Nebenzimmer. Das Schlafzimmer. Das Bett und der kleine Kleiderschrank standen sogar noch da. Nach einem kurzen Blick in den leeren Schrank, sah die Orangehaarige wieder nach Draußen in den Regen. So bald würde es nicht aufhören. Sie mussten die Nacht wohl oder übel hier verbringen. Zorro stand noch immer an der gleichen Stelle und sah ins Leere. Wieso konnte er ihr eben keine Antwort geben? Er hatte es nicht so mit Gefühlen und über diese Sprechen konnte er überhaupt nicht. Jemandem seine Gefühle zu offenbaren, bedeutete sich verwundbar zu machen. Und was, wenn sie nicht genauso empfand wie er? Nein, er hatte noch nie jemandem seine Liebe gestanden und Nami hatte sowieso die doofe Angewohnheit ihn mit jeder Kleinigkeit zu erpressen. Wenn sie von seinen Gefühlen wüsste, wäre er verloren und das konnte er auf keinen Fall riskieren. Aber seine Gefühle weiter unterdrücken konnte er auch nicht. Das war ja auch der Grund, weswegen sie überhaupt in dieser schäbigen Hütte feststeckten. Und ihr immer hinterher laufen und jeden Typen verjagen, der ihr zu nahe kam, wäre wohl auch ziemlich verdächtig. Er seufzte. Wieso musste das alles auch so kompliziert sein? „Hey Leute, ich kann Nami nirgends finden.“ Die restlichen Strohhüte hatten sich in der Küche zusammengefunden, als es zu Gewittern begonnen hatte. Sanji wollte Nami, welche er in ihrem Zimmer vermutete, ebenfalls in die Küche lotsen, damit er ihr und Robin eine Kleinigkeit zu Essen machen konnte. Als er sie dort allerdings nicht fand, durchforstete er das ganze Schiff und kam panisch in die Küche zu den Anderen um einen Suchtrupp zusammen zu stellen. „Ja, und Zorro ist auch nicht da.“ Die Archäologin lächelte wissend und erklärte ihren Kameraden, dass Nami in der Stadt noch etwas zu erledigen hatte und Zorro wollte sich vorhin wohl ein wenig die Beine vertreten. Insgeheim hoffte sie, dass der Vizekapitän die Orangehaarige gefunden hatte. Sie wusste, das Nami etwas für den orientierungslosen Schwertkämpfer übrig hatte und auch er schien für sie mehr als nur Freundschaft zu empfinden. Denn einen so sehnsüchtigen Blick, mit dem er die Navigatorin immer ansah, wenn er sicher war, dass es niemand mitbekam, hatte sie noch nie bei dem sonst so abweisenden Schwertkämpfer gesehen. Aber Robin würde sich da weder einmischen, noch ihren Kameraden etwas davon sagen. Wobei sie schon gerne Sanjis Gesicht sehen würde, wenn er davon erfuhr. „Bei dem Regen werden sie sich wohl aber einen Unterschlupf gesucht haben und erst morgen früh wieder an Bord kommen.“ Bis auf Sanji, der seine Nami-Maus lieber sicher an Bord gehabt hätte, hatte niemand etwas dran auszusetzen. „Du gehörst mir.“ Nami erstarrte. Sie hatte gerade die Matratze auf dem Bett umgedreht und wollte sich schlafen legen, als Zorros tiefe Stimme sie erschaudern lies. Was war den heute bitteschön mit dem Schwertkämpfer los? Konnte er sie nicht einfach in Ruhe lassen? Ihr war nämlich überhaupt nicht nach Streiten zu mute. Eher wollte sie sich in eine Ecke kauern und losheulen. Nicht nur, dass sie sich ausgerechnet in diesen Eisklotz verliebt hatte, jetzt fand er anscheinend auch noch gefallen daran, sie mit seiner merkwürdigen Art aus der Fassung zu bringen. Ihr Körper fing an zu zittern und sie ballte die Hände zu Fäusten. „Es reicht jetzt, Zorro!“ Sie kämpfte mit den Tränen, die sich ihren Weg über die geröteten Wangen bahnen wollten und war froh, dass sie mit dem Rücken zu ihm stand. Sie hörte, wie er näher kam und mit jedem Schritt pochte ihr Herz schneller. „Ich mein es ernst“, raunte er ihr ins Ohr, als er direkt hinter ihr stand und seine starken Arme um sie legte. Er hatte lange überlegt und war zu dem Entschluss gekommen, dass er etwas tun musste. Ihr direkt seine Liebe gestehen konnte er nicht und wenn sie sich wieder mit einem Anderen traf würde er noch zur Bestie werden. Also war das die einzige Möglichkeit, die ihm noch einfiel. Nun stand er da und spürte wie ihre Tränen auf seine Arme fielen. „Du gehörst mir“, flüsterte er wieder und stützte sein Gesicht auf ihre Schulter. Er schloss sein Auge und sog den frischen Orangenduft ihrer Haare in sich auf. Sie standen eine ganze Weile so da, bis Nami sich wieder beruhigt hatte. „Ich gehöre nur mir alleine“, gab sie schließlich leise schluchzend von sich. Er hatte seinen Spaß lange genug gehabt. Die Orangehaarige versuchte sich aus seiner Umarmung zu befreien, wurde bei dem Versuch aber von ihm umgedreht und wieder an seinen muskulösen Körper gedrückt. Während sie sich mit den Händen von seiner Brust drückte, besah er sie mit einem ernsten Blick. „Nami, du gehörst mir.“ Sie sah ihn mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung an. Was sollte der Scheiß? Noch bevor sie widersprechen konnte, versiegelte er ihre Lippen mit seinen. Sofort riss die Navigatorin die Augen auf und blinzelte einige Male. Verlor der Schwertkämpfer jetzt endgültig den Verstand? Oder mochte er sie etwa doch? Seine unerwartet weichen Lippen lösten sich kurz von ihren und er lächelte sie einen Moment lang zärtlich an, was ihr Herz augenblicklich zum Schmelzen brachte. Sie wusste gar nicht, wie ihr geschah, da verschloss er ihre Lippen erneut und nach einem kurzen Zögern erwiderte sie den Kuss. Ihr Körper entspannte sich in seinen Armen und er drückte sie noch enger an sich. Mit der Zunge fuhr er vorsichtig über ihre Lippen, welche sie ihm sofort öffnete und sie verschmolzen in einem leidenschaftlichen Zungenkuss. All ihre Bedenken über Bord werfend, vergrub Nami ihre langen Finger in den kurzen, grünen Haaren. Sollte er doch mit ihr spielen, im Moment war es ihr egal. Alles was sie wollte war seine Nähe. Ohne zu merken wie es überhaupt geschah, lag Nami auf dem Bett und Zorro über ihr. Sie hatte die Augen geschlossen und genoss seine zärtlichen Küsse auf ihrer Haut. Von ihren Lippen hatte er sich nämlich getrennt und bahnte sich langsam seinen Weg über ihren Hals auf ihr Dekolletee. „Zorro“, hauchte sie leise. Ihre Hände waren immer noch in seinen Haaren vergraben. Nie hätte sie es dem Schwertkämpfer zugetraut eine so sanfte Seite an sich zu haben. Er löste sich kurz von ihr, und glitt mit seinen starken Händen an ihrem Top herunter. Aber nur um es am Saum zu packen und es ihr aus zu ziehen. Ehe er sich wieder ihrem Körper zuwenden konnte, packte ihn Nami am Kragen und küsste ihn verlangend. Als ihnen die Luft ausging, lösten sich ihre Lippen wieder und er entledigte sich auch seines Shirts. Nami strich mit ihren Fingern vorsichtig über die große Narbe, die seinen Adoniskörper zierte. Wie lange, hatte sie diesen Körper von der Ferne beobachtet und sich nach ihm gesehnt? Er beugte sich wieder zu ihr runter und verteilte auf ihrem Oberkörper seine heißen Küsse. Dabei streckte sie sich ihm leicht entgegen und fuhr mit ihrer Rechten seine Wirbelsäule entlang. Nachdem er jede einzelne Stelle mit seinen Lippen liebkost hatte, öffnete er ihren BH und leckte begierig an ihren zarten Knospen. Ihrer Kehle entwich ein leises Stöhnen. Sie lehnte ihren Kopf zur Seite und biss sich auf ihre Unterlippe. Aber es war zu spät. Zorro hatte ihr Stöhnen gehört und fand es um einiges besser als ihr ständiges Herumgezicke auf dem Schiff. Mit einem schelmischen Grinsen nahm er eine ihrer Knospen in seinen Mund und knabberte sanft daran. Ihre andere Brust massierte er mit seiner Hand und brachte so erneut ein Stöhnen aus ihrem Mund. Langsam küsste er sich schließlich zu ihrem Bauchnabel und während er diesen mit seiner Zunge erkundete, öffneten seine Hände den Bund ihrer Hose. Nachdem er ihr diese abgestreift hatte, fanden seine Lippen sofort den Weg zu ihren Oberschenkeln. Die Navigatorin verschränkte ihre Arme über ihrem geröteten Gesicht und keuchte heißer. Er verwöhnte sie mit seiner flinken Zunge und als er aufsah, zog er einen kleinen Schmollmund. Um ihr Gesicht zu sehen, packte er ihre Arme mit einer Hand und drückte diese über ihrem Kopf in die Matratze. Zufrieden mit dem Anblick, der sich ihm jetzt bot, musterte er sie gründlich, ehe sie wieder in einem leidenschaftlichen Kuss verschmolzen. Sein starker Körper drückte sich leicht gegen die Orangehaarige, sodass sie schon deutlich seine Erregung spüren konnte. Ihre diebischen Finger fanden schnell den Weg an seinen Hosenbund und machten sich an diesem zu schaffen, während er wieder ihre vollen Brüste liebkoste. Sie wollte ihn, hier und jetzt. Und da sein Verlangen mindestens genauso groß war, liebten sich die Beiden schon kurz darauf leidenschaftlich. Das Gewitter durchlebte derweil ebenfalls seinen Höhepunkt und erhellte den Himmel mit seinen Blitzen. „Wage es bloß nicht, dich wieder mit irgendeinem Typen zu verabreden. Du gehörst mir.“ Zorro lag zufrieden keuchend auf dem Rücken und hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Seine Navigatorin schmiegte sich an ihn und zog mit dem Finger kleine Kreise auf seinem nackten Oberkörper. „Mal schauen.“ Sie streckte ihm frech die Zunge raus. Das waren zwar nicht ganz die Worte, die sie hören wollte. Aber für den Anfang konnte sie damit leben. Da er sie wegen ihrer frechen Antwort böse besah, lächelte sie ihn unschuldig an und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Schulter. Der Sturm hatte sich verzogen und die letzten Regentropen klopften an die Fensterscheiben. Die Sonne würde bald aufgehen. Der Schwertkämpfer legte einen Arm um seine Nami und streichelte sanft ihren Rücken. Sie kuschelte sich wieder an ihn und lächelte glücklich. Sie gehörte ihm – ihm alleine. Kapitel 4: Doch nicht genug --------------------------- „Zorro, wieso riechst du immer nach Nami?“ Sowohl der Angesprochene, als auch die Navigatorin neben ihm erstarrten. Chopper sah den Grünhaarigen fragend an. Sie waren jetzt schon wieder fast zwei Wochen auf See und außer Robin, wusste niemand was da zwischen dem Vizekapitän und Nami lief. Tagsüber verhielten sie sich wie immer und trafen sich nur ab und an Nachts im Krähennest um ihr Verlangen zu stillen. Auch heute hatten sie sich dort geliebt und wollten sich gerade wieder in die Schlafräume begeben, als der kleine Elch sich ihnen in den Weg stellte. Er sah ziemlich müde aus und hielt ein Glas Wasser in den Hufen. Schon als die Beiden nach der gewittrigen Nacht auf der letzten Insel das Schiff betreten hatte, hatte er es gerochen. Vor all den Anderen hatte er sich aber nicht zu fragen getraut, was das zu bedeuten hatte. „Zorro?!“ Nami sah erschrocken zu dem Schwertkämpfer rüber, als er dem kleinen Elch das Glas abnahm, ihn flink unter seinen Arm klemmte und an Deck verschwand. Die Orangehaarige versicherte sich kurz, dass sonst niemand mehr in der Nähe war und folgte Zorro. Mitten auf dem Bug lies der Grünhaarige den Schiffsarzt wieder auf den Boden und drückte ihm das Glas wieder in die Hufen. Er wusste selbst nicht, was ihn da eben geritten hatte. Aber mit der Situation war er etwas überfordert gewesen. Jetzt sah er in das verwirrte Gesicht des Elches und suchte nach den richtigen Worten. Wie aber erklärte man jemandem eine Beziehung, die man selbst nicht verstand? „Chopper... ein Wort zu den anderen und ich leg dich um.“ Sofort bekam er von Nami eine verpasst. Während sich der Schwertkämpfer die große Beule am Hinterkopf hielt, ging Nami vor Chopper in die Hocke uns sah ihn liebevoll an. „Hör nicht auf diesen Idioten, Chopper. Der hat doch keine Ahnung.“ Sie besah Zorro mit einem bösen Blick und lächelte den Schiffsarzt dann wieder an. „Weist du, dass ist so“, begann sie vorsichtig. „ich liebe dich und das zeige ich dir doch immer, indem ich dich kraule.“ Chopper wurde rot und nickte kaum merklich. Auch wenn er es niemals zugeben würde, er mochte es wenn Nami ihn kraulte. „Und Zorro mag es auch getätschelt zu werden. Das darf aber niemand wissen, weil dieser Dickschädel da, viel zu eitel ist um das zuzugeben.“ Wieder nickte Chopper. Namis Hände waren magisch, kein Wunder also, dass Zorro auch gekrault werden wollte. „Ich werde es niemandem sagen.“ Sein Blick viel auf Zorro, der das Ganze mit einer hochgezogener Augenbraue beobachtete. Die Navigatorin legte ihre Hand auf den Kopf des kleinen Elches, welcher über Nacht nicht von seiner süßen Mütze bedeckt war, und streichelte ihn liebevoll. „Danke.“ „Aber sag mal Nami, heißt das, dass du Zorro auch liebst?“ Die Orangehaarige hatte sich gerade aus der Hocke erhoben und wollte sich endlich schlafen legen, als sie diese Frage wie ein Schlag traf. Sie sah überrascht zu dem kleinen Elch, welcher sie mit seinen großen, fragenden Augen ansah. Ihr Blick glitt rüber zu Zorro, der sie breit grinsend begutachtete. Jetzt wurde die Sache auch für ihn interessant. Ein paar Mal setzte sie zum Antworten an, lies es dann aber wieder. Sie könnte es mit irgendeiner verloren Wette begründen oder ihm sonst eine Lüge auftischen. Schließlich lächelte sie Chopper wieder liebevoll an und reichte ihm die Hand. Dieser nahm sie zögern an und lies sich von der Navigatorin vom Bug führen. „Ja, ich liebe ihn.“ Zorro, der schon die Hoffnung auf eine Antwort aufgegeben hatte und sich im Schneidersitz an die Reling gehockt hatte, blickte wie vom Blitz getroffen auf. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? „Haben wir noch Orangensaft? Ich will nämlich auch noch was trinken. Und dann geht’s endlich ab ins Bett.“ Sie verschwand mit dem kleinen Elch in der Küche der Sunny. “Ja, ich liebe ihn.“ Die Worte kreisten dem Vizekapitän wie ein Ohrwurm im Kopf umher. Sie hatte vor dem kleinen Elch tatsächlich zugegeben, dass sie ihn liebte. Sein Herz begann jedes mal wie wild zu schlagen, wenn er die Szene noch mal im Kopf durchging. Sie hatte es gesagt. Einfach so... und jetzt ignorierte sie ihn. Es waren schon vier Tage vergangen, seit sie diese verhängnisvollen Worte gesagt hatte und ihm nun aus dem Weg ging. Sie setzte sich nicht neben ihn, kam während seiner Wache nicht ins Krähennest und beobachtete ihn noch nicht einmal mehr heimlich beim Trainieren. Was hatte diese Frau denn jetzt schon wieder? Wenn sie ihn liebte, wie sie es behauptet hatte, müsste sie doch gerade umso mehr seine Nähe suchen, oder etwa nicht? Gedankenverloren stocherte der Grünhaarige in seinem Esser herum und schielte heimlich zu Nami rüber. Diese aber unterhielt sich lachend mit Robin und Chopper und würdigte ihn keines Blickes. Schnaubend schob er den Teller schließlich von sich weg und stand auf. Er hatte keine Appetit. Sofort schnappte Ruffy sich den verschmähten Teller und brachte mit vollem Mund ein „Danke Zorro“ heraus. Dieser war aber schon aus der Küche verschwunden. Sie hatten vor dem Essen eine Insel erreicht und waren schon vor Anker gegangen. Nach dem Essen wollten sie die Stadt unsicher machen. Wütend sprang Zorro von Bord und schlenderte, die Hände in den Hosentaschen vergraben, auf die großen Häuser zu. „Na dann, heute Abend wieder hier, mein Süßer.“ Nami stand da und beobachtete wie eine gutaussehende Brünette dem Schwertkämpfer über die Brust strich. Was wollte er denn von der? Ihr Körper zitterte und sie musste sich zusammenreißen, um diesem Miststück nicht an die Gurgel zu springen. Nur weil sie den Grünhaarigen momentan mied, hieß das nicht, dass er sich gleich eine Neue suchen durfte. Sie schüttelte ihren orangehaarigen Schopf und bog eiligen Schrittes in die nächste Seitenstraße ein. Empfand er denn tatsächlich so wenig für sie? Nami lehnte sich mit dem Rücken an eine Hauswand und sah geistesabwesend auf ihre Füße. Nachdem sie Chopper gestanden hatte, dass sie ihren Vizekapitän liebte, hatte sie eine schlaflose Nacht verbracht und darüber nachgedacht. Sie liebte ihn. Und was war mit ihm? Er bestand zwar darauf, dass sie sich mit keinem Anderen traf. In ihrer ersten gemeinsamen Nacht hatte er sie zu seinem Eigentum ernannt und für den Augenblick hatte das der Navigatorin gereicht. Aber nun wollte sie mehr. War das denn wirklich zu viel verlangt? Mit leeren Händen kehrte sie auf die Sunny zurück. Die restliche Mannschaft war wohl noch in der Stadt unterwegs, da eine geradezu unheimliche Stille an Bord herrschte. Es hatte noch nicht einmal jemand gemerkt, dass niemand auf das Schiff aufpasste. Vermutlich gingen alle wie immer davon aus, dass Zorro an Bord war. Sie setzte sich unter einen ihrer geliebten Orangenbäume und zog die Beine an, welche sie auch gleich mit ihren Armen umschloss. Die letzten Tage hatte sie ihn mit Absicht gemieden, damit sie in Ruhe nachdenken konnte. Und was tat er? Verabredete sich gleich mit der nächstbesten Frau, die ihm über den Weg lief. So hatte das Ganze doch gar keinen Wert. Sie seufzte leise. Es war ja auch sowieso nicht das Wahre, sich jedes mal mit ihm heimlich treffen zu müssen und vor den Anderen so zu tun, als wäre da nichts zwischen ihnen. Mit dem Entschluss den Grünhaarigen weiter zu ignorieren und endgültig mit ihm 'Schluss' zu machen, falls er sie darauf ansprechen sollte, ging sie schließlich in ihr Zimmer und lies ihren Tränen, in das Kissen gekuschelt, freien Lauf. „Ich muss euch enttäuschen, Jungs. Nami lässt ausrichten, sie hat heute keine Lust euch das Geld aus den Taschen zu ziehen.“ Robin gesellte sich in die gemütlich Pokerrunde. Lysop teilte gerade die Karten aus und versuchte so souverän wie möglich dabei zu wirken. „Tzs, die hat bestimmt gerade eine Pechsträhne und hat Angst ihr ganzes Geld zu verlieren.“ Sanji verpasste Franky für dessen Äußerung eine Kopfnuss. „Wenn Nami nicht spielen will, dann wird es ihr wohl nicht so gut gehen.“ Er wendete sich an Robin und löcherte sie mit Fragen nach dem Wohlbefinden seiner liebreizenden Navigatorin und ob er ihr vielleicht etwas bringen sollte. Chopper sah fragend zu Zorro rüber. Dieser war nämlich aufgestanden und schlenderte ohne ein Wort zu verlieren davon. Sollte er mit ihm gehen? Vielleicht wollte er ja nach Nami sehen. Ruckartig sprang der kleine Elch auf und rannte dem Schwertkämpfer hinterher. „Zorro“, rief er, um ihn zum Stehenbleiben zu bewegen. Überrascht blickte Zorro zu dem Schiffsarzt runter, der zappelnd vor ihm stand. „Was ist denn?“ Chopper schluckte schwer und sah den Grünhaarigen dann aber ernst an. „Hast du dich mit Nami gestritten?“ Zorro hob eine Augenbraue. „Wie kommst du darauf?“ Chopper trat von einer Hufe auf die andere. „Weil sie unglücklich ist und du nicht mehr nach ihr riechst.“ „Sie ist doch nicht unglücklich.“ Dafür lachte sie viel zu oft mit den Anderen. „Vielleicht zeigt sie das nicht so offen, aber sie ist sogar sehr unglücklich. Und ich mag es nicht, wenn sie etwas bedrückt. Also solltest du dich bei ihr entschuldigen!“ Amüsiert von den Worten des Elches ging der Schwertkämpfer in die Hocke. Er seufzte leise und lächelte den Arzt dann aber an. „Eine Entschuldigung wird da nicht reichen. Aber mach dir keine Sorgen. Ich weiß schon, was ich zu tun hab.“ Mit einer Hand klopfte er dem Kleineren aufmuntern auf die Schulter und erhob sich dann wieder. Irritiert sah Chopper dem Grünhaarigen zu, wie dieser von Bord ging und in der Dunkelheit verschwand. „Nami, warte.“ Es war noch früh am Morgen, aber die Strohhüte waren schon alle auf und hatten die Segel gesetzt. Sanji und Robin deckten den Frühstückstisch auf der Wiese ab, während die Anderen es sich an der Reling gemütlich machten und die Angeln auswarfen um das Mittagessen zu fangen. Die Navigatorin schritt Richtung Bad, als sie von Zorros Worten gestoppt wurden. „Was ist?“ Sie klang gereizt. Sofort richteten die anderen Crewmitglieder ihre Aufmerksamkeit auf die Beiden. Schon lange hatten sie die Zwei nicht mehr Streiten hören und Wetten abgeschlossen, wann es wieder losgehen würde. Auf Sanjis Gesicht machte sich ein siegessicheres Grinsen breit, denn wenn es jetzt zum Streit kam, hätte er gewonnen. „Hier,“ der Grünhaarige hielt ihr eine kleine Schachtel mit einer goldenen Schleife hin. „du hast doch heute Geburtstag.“ Überrascht sah Nami in Zorros verlegenes Gesicht. „Ja, aber woher weist du das?“ Sie hatte niemals erwähnt, wann sie Geburtstag hatte. „Hab in den letzten zwei Jahren die Glückwünsche in der Zeitung gesehen.“ Nojiko und Genzo inserierten jedes Jahr ihre verschlüsselten Geburtstagswünsche in alle Zeitungen, mit der Hoffnung, dass die Orangehaarige sie bekam. Sanji lies vor Schreck die Teller fallen, die Robin mit einer helfenden Hand gerade noch auffangen konnte. Nami hatte heute Geburtstag? Er wollte gerade in Panik ausbrechen, aber die Archäologin hielt ihn zurück. Immer noch überrumpelt fiel Namis Blick von dem Schwertkämpfer auf das Geschenk. Zögern nahm sie es an sich und hob vorsichtig den Deckel. Zorro war der letzte Mann auf der Welt, von dem sie ein Geschenk erwartet hätte. Als sie den Inhalt sah, weiteten sich ihre Augen und ein Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. „Zorro... die ist wunderschön. Aber“, sie sah wieder hoch in seine Augen. „das war doch nicht nötig.“ Er schmunzelte leicht. „Doch war es.“ Mit einem vielsagenden Blick schielte er kurz zu Chopper rüber. Dieser beobachtete das Geschehen mit einem breiten Grinsen. Nami steckte ihre langen Finger in die Schachtel und zog eine goldene Kette heraus. Der Anhänger bestand aus einer weißen Orangenblüte, einigen grünen Blättern außen herum und unter der Blüte hing eine kleine Orange. Die Navigatorin strich sanft über die Orange und spürte die Einkerbungen einer Gravur. Ihr Herz machte vor Freude einen Sprung als sie die Worte las und sofort hob sie den Kopf um den Vizekapitän fragend anzusehen. Dieser lächelte sie immer noch liebevoll an und nahm ihr dann die Kette aus der Hand, um sie ihr umzulegen. „Du weißt, ich bin nicht der Typ, der offen über seine Gefühle spricht“ Er verschloss die Kette und verschränkte seine Hände hinter ihrem Nacken. „und weil du es von mir nicht so oft hören wirst, wie du es eigentlich verdient hättest, soll dich diese Kette immer daran erinnern, was ich für dich empfinde.“ Nami war wie gebannt. Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Diese Schnalle, die der Schwertkämpfer in der Stadt getroffen hatte, das war direkt vor einem Juwelier gewesen. Da musste er das schöne Stück in Auftrag gegeben haben. Sie krallte sich mit den Händen in das offene Hemd des Schwertkämpfers. „Nami, ich liebe dich.“ Mit Freudentränen in den Augen stellte sich die Orangehaarige auf ihre Zehenspitzen. „Ich liebe dich auch, Zorro.“ Er überbrückte die letzten Zentimeter und sie verfielen, vor den Augen all ihrer Kameraden, in einen zärtlichen Kuss. 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