Der Kampf um die Digiwelt (Teil 3) von FudoKajimoto (Die Macht der Dunkelheit) ================================================================================ Kapitel 2: Gestrandet --------------------- Raphael und Leomon irrten nun seit zwei Tagen durch diese düstere Welt. Seraphimon war bei dem Versuch ums Leben gekommen, seinen Partner zu schützen. Das Digitama hatte sich in Raphaels Digivice materialisiert und war von dem Menschen gleich nach der Ankunft in dieser Welt von dort befreit worden. "Diese Welt scheint schon unter der Kontrolle der beiden zu stehen", stellte Leomon fest, als sie sich vor einer weiteren Patroullie versteckten. Die Wesen, die diese Welt bewohnten, ähnelten Digimon, allerdings nur, wenn man sich nicht zu sehr auf sie konzentrierte. Sonst fielen einem Fehler in ihrem Aussehen auf, eine leichte Unschärfe oder ein kaum wahrnehmbares Flimmern. "Und das schon seit langer Zeit" bestätigte der letzte der 'Digiritter der Zeit' die Aussage und deutete in die Ferne. Dort konnten sie eine Burg sehen, von der sie wussten, dass es die Basis der dunklen Digiritter in dieser Welt war. Sie hatten sich ihr jedoch noch nicht nähern können, das Gebiet rund um diese Festung war eben, keine Pflanze wuchs darauf, und die Wachen auf den Mauern waren immer wachsam. Es waren – im Gegensatz zu den Wesen, die hier lebten – wirkliche Digimon. "Was sollen wir also tun?", fragte Leomon. "Das Dorf im Süden sah am vielversprechendsten aus, vielleicht können wir uns dort verbergen, bis dein Partner wieder geschlüpft ist." Raphael hasste es, das zuzugeben, aber das Digimon hatte recht. Er nahm das Digitama seines Partners auf den Arm, dann marschierte er gemeinsam mit dem Digimon gen Süden. Zumindest glaubten sie, dass dort Süden sein musste. "Wie geht es dir, Leomon?", fragte Raphael erneut die Frage, die er in den letzten Tagen schon oft gestellt hatte. Das Digimon hatte bisher noch nicht wirklich darauf geantwortet. "Es geht", meinte es, wie schon jedes Mal zuvor. Raphael schüttelte den Kopf und wandte sich dem Digimon zu, das ihn um gut zwei Köpfe überragte. "Das glaube ich dir nicht, Leomon. Dein Partner ist gestorben und du wirkst so... unbeteiligt!" Leomon blickte mit kalten Augen zu dem Menschen, dann senkte es den Kopf. "Wenn ich nachdenke, dann leide ich Qualen, die du dir kaum vorstellen kannst", sagte es leise. "Ich will töten, jeden, der am Tod von Stefan schuld war, jeden, der mir in den Weg kommt. Ich weiß nicht, woher diese Blutlust kommt, doch sie ist da. Und ich muss sie unter Kontrolle halten." "Mir geht es nicht anders, Leomon", meinte Raphael mit eindeutig wütender Stimme. "Ich habe viel zu wenig getan, um sie aufzuhalten. Ich hätte es verhindern können. Aber noch einmal werde ich diesen Fehler nicht machen. Sollten wir noch einmal auf sie stoßen, werde ich der erste sein, der alles tut, um zu siegen." Leomon nickte dem Menschen zu, dann liefen sie weiter auf das Dorf zu, das sie entdeckt hatten, immer von Schatten zu Schatten huschend. Sie mussten sich ausruhen, Nahrung und Wasser finden und dann einen Weg suchen, in die Digiwelt zurückzukehren. Zwei Stunden Wanderung später hatten sie das 'Dorf' erreicht. Es war eine Ansammlung kleiner Hütten, die scheinbar noch bewohnt wurden, zumindest glaubten sie das. Es waren keine Bewohner zu sehen, doch im Zentrum der Hütten brannte ein großes Feuer. Allerdings war auch der Schein der Flammen eher grau als orange, was sowohl Raphael als auch Leomon bedrückte. Sie wandten sich einer der Hütten zu. Das Digimon zog seine Waffe, dann trat es die Tür ein. Wenige Sekunden später hatte es die Hütte durchsucht und rief Raphael herein. Die Bewohner des Dorfes waren wohl gerade nicht hier. "Wir stocken Vorräte auf und verschwinden so schnell wie möglich von hier. Wir sind zu nahe an der Burg." Raphael blickte sich suchend um und entdeckte einen Rucksack. Schnell nahm er ihn an sich und begann, Nahrungsmittel in ihn hineinzustopfen. "Du glaubst wirklich, dass die Burg Christian und Thomas gehört?", fragte Leomon. Es hatte zwar gehört, was Raphael den anderen Digirittern der Zeit erzählt hatte, doch auch die Welt der Dunkelheit war groß, und es konnten sich auch noch andere Burgen hier befinden. "Ich weiß, dass es ihre Burg ist. Ich habe gesehen, wie sie reingegangen sind", meinte der Digiritter. Leomon war nach dem Eintritt in die Welt der Dunkelheit kurz ohnmächtig gewesen, doch Raphael hatte alles mitbekommen. "Was glaubst du, tun sie hier?", fragte Leomon unruhig. Es gefiel dem Digimon absolut nicht, dass sie so nahe bei den dunklen Digirittern waren. "Sie werden sich erholen wollen. Apocalymon hat sich vernichtet, das ist auch für Christian ein schwerer Schlag!" Der Digiritter hatte alles, was er in den Rucksack bekam, verstaut, und schulterte ihn. Gemeinsam mit Leomon verließ er das Haus und wandte sich wieder gen Norden. "Wieso willst du dorthin zurück?", fragte Leomon entsetzt und blickte in die Richtung, aus der sie kamen. "Weil ich glaube, ich habe jemanden bei ihnen gesehen, der dort nicht sein sollte", antwortete Raphael. "Sie hatten Daisuke entführt, und wenn er wirklich bei ihnen ist, dann müssen wir ihn befreien. Ebenso wie XV-Mon und Stingmon!" "Imperialdramon", stellte Leomon fest. "Du willst dafür sorgen, dass Imperialdramon wieder kampfbereit ist." Raphael nickte. Dann brachen sie gen Norden auf. Sie hatten eine Festung zu beobachten und zu stürmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)