Vergessen, Verzeihen I von Davorka (Forget, Forgive) ================================================================================ Kapitel 3: Endlich Essen! ------------------------- Jetzt sah Al ihn an. Endlich! Er nickte und drückte Eds Hand ebenfalls. „Ich danke dir, Edward. Du scheinst mir wirklich Nahe zu stehen, so wie du redest, aber ich kann mich leider nicht an dich erinnern… Du kommst mir noch nicht einmal bekannt vor, was doch normalerweise der Fall sein sollte, wenn man sein Gedächtnis vergisst, oder? Die Person die einem am nächsten ist, vergisst man am meisten, aber sie kommt einem als erstes bekannt vor… Hab ich… denn eine Freundin oder so etwas?“ Al sah nun aus dem Fenster. Er konnte Ed irgendwie nicht mehr ansehen. „Nein, hast du nicht und auch keinen Freund… Also nicht in dem Sinne. Aber Freunde hast du natürlich. Die halbe Belegschaft des Militärs, Winry – meine Freundin -, Pinako – die alte Schachtel…“ Ed lachte kurz. Al lächelte ihn an. Er wusste zwar nicht, weshalb Ed lachte, aber er mochte sein Lachen jetzt schon… „… und noch ein paar andere Leute, die in Xing leben. Vielleicht können wir sie ja mal besuchen. Mei Chan würde sich sicher sehr freuen! Sie mag dich…“ „Sie mag mich, ja?“ „Ja, sie könnten uns bestimmt helfen, dein Gedächtnis wieder zu reaktivieren.“ Al zog die Augenbraue hoch. „Und ich bin mir sicher, dass du solche Wörter von mir hast, oder?“ Ed grinste ihn an. „Möglich.“ Der Dunkelblonde schüttelte den Kopf. „Du bist UNmöglich, kann das sein?“ „Möglich.“, wiederholte der Hellblonde grinsend. „Du bist unmöglich…“, stellte Al zufrieden fest. Ed stand auf und ging zum Fenster. „Meinst du wir könnten einen Spaziergang machen oder hast du keine Lust?“, fragte er dann. „Warum nicht, aber wir sollten die Ärzte fragen. Nicht, dass da was passiert und ich hätte eigentlich im Bett bleiben sollen… Wäre nicht gut.“ „Du hast Recht. Ich werd mal fragen gehen.“ Damit war der Ältere aus dem Zimmer verschwunden. Ed ging Richtung Schwesternzimmer. Er überlegte wie er seinem Bruder am besten erklären konnte, dass er lieber sein Gedächtnis nicht hatte… Er würde so Schreckliches erfahren. Ob das so gut war? Das Schlimmste war zwar vorbei und er hatte auch seine Alchemie wieder ohne seinen Bruder oder etwas an ihm zu verlieren, aber die Erinnerungen würden ihn doch sicher aus der Bahn werfen… Er sollte lieber nichts wissen und alles neu entdecken. „Entschuldigung?“, fragte er an dem offenen Fenster. „Was gibt es, Herr Elric? Geht es Ihrem Bruder nicht gut?“ „Äh… Doch, doch! Es geht ihm so weit gut… Ich wollte nur fragen, ob er im Bett bleiben muss oder ob ich mit rausgehen kann. Es ist so schönes Wetter, verstehen Sie?“ „Oh… Da müssen wir den behandelnden Arzt fragen, Moment.“ Die Schwester ging zum Telefon und schien den Doktor auf einem anderen Telefon anzurufen. Wo war der denn, dass dort ein weiteres Telefon stand? Diese Telefone waren schließlich nicht sehr billig. Sie waren arschteuer! Als Staatsalchemist hatte man zwar so einiges an Geld, aber er würde nie so viel dafür ausgeben… Manchmal fragte er sich zwar, weshalb er eigentlich noch beim Militär war, aber wie sich zeigte, konnte er die Hilfe und den Rang wieder einmal gutgebrauchen… Er musste dafür sorgen, dass Als Gedächtnis nicht zurückkam. Ob es dafür irgendeine Transmutation gab? Selbst wenn es die gab, war sie sicher genauso verboten, wie die menschliche Transmutation. Er seufzte. Warum musste immer alles so kompliziert sein? Es wäre bestimmt alles viel einfacher, wenn sie wüssten, was überhaupt passiert war! Aber leider hatte Al ja sein Gedächtnis nicht mehr… „Der Doktor meint, dass sie ruhig rausgehen könnten, aber nicht zu sehr anstrengen! Er ist erst aufgewacht…“ Ed sah sie wie ein verschrecktes Huhn an, beruhigte sich aber sofort wieder. „Ich… Danke!“ Er ging mit der guten Nachricht wieder zurück. „Al! Alphonse! Du darfst mit rausgehen, aber nicht zu sehr anstrengen!“, strahlte Ed ihn an. „Und wieder hast du mir kein Essen mitgebracht. Wo bist du denn mit deinen Gedanken?“, klagte Al ihn an. Ed kratzte sich am Hinterkopf. „Tut mir leid, aber wir können dir jetzt was zu essen besorgen und dann kannst du draußen essen!“, schlug Ed vor. „Einverstanden, aber ich muss erst was anderes anziehen. Ich hab noch den Krankenhausfummel an… Hab ich schon Kleider hier?“ „Ja, als du noch ohnmächtig warst, haben Pinako und Winry eine Tasche voller Kleider mitgebracht und sie gleich schön ausgeräumt…“, sagte er etwas genervt und öffnete den Schrank. Al stand vorsichtig auf und suchte sich Klamotten aus. Ed sah ihm genau dabei zu und war bereit ihm zu helfen, wenn etwas sein sollte. „Gut, ich hab alles… Könntest du… dich umdrehen?“ Auf einmal wirkte Al schüchtern und weckte Eds Beschützerinstinkt gegenüber seinem Bruder. „Na gut…“, gab Ed sich geschlagen und drehte sich um. Al zog sich sehr langsam an, da ihm schon etwas schwindelig war. Er hoffte, dass sich das legen würde, wenn er etwas gegessen hatte. Ed ging wieder zum Fenster und sah hinaus. Was die anderen jetzt wohl machten? „Das gute Wetter haben wir das letzte Mal so genossen als wir 11 waren… Ich würd ja fragen, ob du das noch weißt, aber leider…“ Er verstummte. Irgendwie war es doch mies, dass Al nichts mehr wusste. Ob sie sich trotzdem verstehen werden? Ob sie Brüder sein können? „Alles ok? Du brauchst lange zum Anziehen.“ „Ja, ja, alles gut.“, kam zurück. Warum glaubte Ed ihm das nicht? Er ließ es aber auch sich beruhen. Al würde schon zu ihm kommen, hoffte er jeden Falls. „Fertig!“, sagte Al stolz und Ed drehte sich zu ihm um. „Gut gemacht, dann komm…“ Der Ältere ging vor und hielt seinem Bruder die Tür auf. Der Jüngere betrat den Flur und roch schon etwas, dass man als Essen identifizieren konnte. „Jetzt krieg ich noch mehr Hunger, Edward…“, quengelte Al leise. Ed lachte und nahm Al an der Hand. „Komm, ich bin mir sicher, dass wir noch was für dich finden werden!“ In der kleinen Kantine angekommen nahm sich Ed ein Tablett und legte verschiedene Sachen darauf. Gut, dass hier Selbstbedienung war… „Ich kann das doch selbst, Edward!“ „Nein, ich mach das schon, Otōto. Keine Sorge.“ Schmollend ließ Al sich das also gefallen. Dann gingen sie nach draußen. „Da ist ein Tisch frei!“, rief Al und ging zielstrebig auf diesen zu. Ed folgte ihm. Sie setzten sich und Al konnte endlich anfangen zu essen. _______________________________________________________________________________ Hoffe, es hat euch gefallen! :D Bis zum nächsten Mal Eure Cassidy :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)