More than Music von Dereks_Hexchen (Lieder, Stories, Kleinigkeiten) ================================================================================ Kapitel 5: Engel ---------------- Schweres atmen ist zu hören. Hin und her dreht sich ein schwarzhaariges Mädchen in ihrem Bett. Sie scheint einen fürchterlichen Traum zu haben. In ihrem Traum rennt sie weg, weg vor etwas…oder jemand? Nur ein Pfeifen durchbricht die Nacht. Sie schreckt hoch und sieht sich um. „Schon wieder dieser Traum…und…dieses Pfeifen…was soll das?“, fragte sie sich selbst, vollkommen außer Atem. Wie jede Nacht steht sie auf und geht duschen. Wer legt sich schon schweißgebadet wieder hin und versucht weiter zu schlafen. Dieser Traum verfolgt sie schon länger, doch kann sie ihn nicht deuten. Auch ein Lavendelhaariges Mädchen, das ihr Gesellschaft leistet beim Haare föhnen, kann mit diesem Traum nichts anfangen. „Was soll das nur?“ „Vielleicht ist es eine Warnung!“ Die Schwarzhaarige sah das Mädchen vor ihr an. „So weit war ich auch schon Alana…aber wovor?“ Die eben genannte senkte den Blick. „Tut mir leid…ich weiß es doch auch nicht.“ „Tschuldige…das sollte nicht so gemein klingen, ich…werd mich wieder hinlegen.“ Alana nickte und verschwand im nichts. Das schwarzhaarige Mädchen begab sich wieder zu ihrem Bett. Sie blickte aber vorher noch mal aus dem Fenster. Irgendwie hatte sie das Gefühl beobachtet zu werden, doch war nie etwas zu sehen. Der nächte Morgen kam rasch. Die Schwarzhaarige machte sich ziemlich müde auf den Weg zur Schule. Dort angekommen wartete auch schon eine kleine Gruppe. „Morgen…“, gab sie müde von sich. „Rena alles ok?“, fragte ein blondes Mädchen. „Schon ok Shiku, hab nur mal wieder nicht gut geschlafen.“ „Schon wieder dieser Traum?“ Verena, von ihren Freunden nur Rena genannt, nickte dem grünhaarigen Jungen namens Lyserg zu. „Hm…vielleicht solltest du mal mit Run darüber reden…“ „Ich denke auch dass meine Schwester etwas hat, womit sie dir helfen kann.“, mischte sich Ren ein. „Mal sehen, ich will es diese Nacht noch mal versuchen, vielleicht finde ich ja auch alleine raus um was es geht.“ Die Freunde machten sich Sorgen, doch konnte man Verenas Sturkopf nur selten entgegentreten. Der Tag verging, und auch die Nacht brachte nichts als unruhigen Schlaf und wenig Erholung. So beschloss Verena Run, Rens Schwester und Shikus Cousine, aufzusuchen. „Ich hab schon gehört das du ein Problem hast, komm rein ich hab Tee gemacht.“ Verena nickte und trat ein. „Haben sie dir erzählt was ich träume?“ „Nein ich wollte dass du es mir erzählst, denn du weißt jedes Detail, denn das kann ziemlich nützlich sein. Sie saßen im Wohnzimmer und Verena erzählte Run jede Einzelheit an die sie sich erinnern konnte. „Und wie wachst du aus dieser Treibjagt auf?“ „Durch ein Pfeifen.“ „Ein pfeifen?“ „Ja…als wenn jemand eine Melodie pfeift…“ „eine Melodie…in deinem Traum oder wirklich?“ „Das…weiß ich gar nicht…“ Run sah nachdenklich aus. „Hm…ohne dieses Detail kann ich dir nicht helfen, es klingt wie ein gewöhnlicher Traum, wenn das Pfeifen im Traum ist, dann musst du wohl eine Zeit lang etwas nehmen, das dich traumlos schlafen lässt, dann wird das von alleine weggehen. Sollte das Pfeifen aber von außerhalb kommen, als real sein, dann lässt dich jemand das träumen und du wirst der Sache mal auf den Grund gehen müssen.“ „Ich werde versuchen, es heute Nacht einmal bewusst zu hören.“ „Mach das, meld dich morgen doch mal, wenn du etwas herausgefunden hast.“ Verena nickte, trank ihren Tee aus und machte sich wieder auf den Weg heim, denn für Schule war sie viel zu müde. Zuhause angekommen legte sie sich hin. Sie schlief auch ziemlich schnell ein, trotz dem Sonnenlicht, das in ihr Schlafzimmer strömte. Doch nichts war, sie schlief friedlich durch bis es langsam dunkel wurde. Mit dem Abend und der Nacht kam auch der Traum wieder, und es fing an wie immer. Mitten im Wald, stand sie vollkommen alleine da und angstmachende Geräusche trieben sie an, bis sie wieder durch den Wald rannte um vor den Geräuschen zu fliehen. Und wieder nach einer Weile erklang das Pfeifen. Sie wachte schneller auf als sonst, da sie nun mehr schlaf hinter sich hatte und lauschte in die Dunkelheit. Sie hörte es noch… //Es ist real…// dachte Verena sich und zwickte sich noch einmal zur Bestätigung in den Arm. Doch erst kurz danach verstummte es wieder. Verena sprang auf und zog sich etwas an. „Was hast du vor?“, fragte Alana die aus dem nichts neben ihr erschien. „Ich muss der Sache nachgehen…ich brauche meinen Schlaf…und ich werde ungemütlich, wenn ich ihn nicht bekomme.“ „Bist du dir sicher? Wie willst du die Person finden?“ Und erneute ertönte das Pfeifen. Sie lauschten beide, doch es verstummte nicht. „Ich werde dem Pfeifen folgen.“ „Ich hab kein gutes Gefühl dabei Rena.“ Die Schwarzhaarige lächelte Alana an. „Ich weiß schon warum du mein Schutzgeist bist.“ Verena gab ihr einen Kuss auf die Wange und verschwand. Es musste endlich ein Ende haben. Das Pfeifen lotste sie tief in den Wald, als wollte die Person, dass Verena sie endlich fand. //Ich wusste nicht, dass der Wald so tief ist…//, dachte sie und sah sich um. Doch konnte Verena kaum etwas erkennen. Der Himmel war dunkel, die Wolken verdeckten den Mond und die Sterne. „Verdammt…“ Nun verstummte auch das Pfeifen. Es war still, so still wie in ihrem Traum. Irgendwie machte ihr dass Angst, doch wollte sich Verena dieser Angst stellen. „Na los… komm schon raus… was willst du von mir?“ Verena bekam keine Antwort. Dann knackte es auf einmal irgendwoher und sie zuckte herum um in die Richtung zu sehen. Doch war nichts außer Dunkelheit dort. „Was ist los? Erst lockst du mich hier raus und nun bist du nicht einmal gesprächig?“ Doch auch dieses Mal bekam sie keine Antwort. Das machte die ganze Sache nicht angenehmer. Es knackte erneut, aber aus einer andren Richtung. Verena blieb fest entschlossen stehen und lies sich von nichts beirren. „Ich werde nicht davon laufen, diesmal nicht…das ist kein Traum, das ist real und für gewöhnlich stelle ich mich meinen Ängsten und Problemen!“ „So so…du spielst also das tapfere Mädchen, obwohl deine Knie so weich sind wie warme Butter?“ Verena drehte sich erschrocken zu der Stimme um und erblickte nur wenige Zentimeter von sich entfernt in das Gesicht eines Jungen. „Wer… bist du?“ „Jemand der gerne spielt.“, er grinste sie an. „Dann such den wen der ebenfalls gerne spielt.“ Sie wollte sich gefasster geben. Nicht wie eine kleines, eingeschüchtertes Mädchen. „Ich spiele aber mit wem ich will.“ „Dann muss ich dir eben einen Strich durch die Rechnung machen.“ Er überbrückte die kleine Distanz mit einem Schritt und hielt mit einer Hand ihr Kinn fest. „So so… dann sollte das kleine, brave Mädchen wieder nach Hause gehen…denn um diese Zeit schlafen die kleinen Stromschwimmer…“ Er ließ sie wieder los, drehte sich um und ging tiefer in den Wald hinein. Verena blieb wie angewurzelt da stehen. Wer war er? Und was wollte er nur? Sie konnte nicht wirklich denken, der Schock saß zu tief nun rannte sie. Rannte durch den dunklen Wald, wie in ihrem Traum um zurück nach Hause zu gelangen. Als ihr Kopf wieder klare Gedanken fassen konnte blieb sie abrupt stehen. „Nein…ich bin kein kleines Mädchen…ich will das er damit aufhört…“ Als sie sich umdrehte stand er direkt hinter ihr und grinste. „Genau das wollte ich hören.“ Ehe sie handeln oder realisieren konnte was war, verlor sie das Bewusstsein, weil er ihr einen Schlag verpasste. Mitten in den Magen so fest, das ihr selbst der Atem ausblieb. Er ließ sie aber keineswegs zu Boden fallen, er fing sie ab und warf sie sich über die Schulter. So ging er mit ihr seinen Weg, tief in den Wald. Ihre Freunde sorgten sich um Rena, denn sie hatten sie seit einigen Tagen nicht mehr gesehen. Der Junge mit den langen braunen Haaren hielt sie bei sich gefangen und war mächtig genug sie und sich unentdeckt zu halten. „Was soll das…lass mich gehen.“ „Du wolltest doch das ich aufhöre…nun bist du nun ein kleines braves Engelchen? Oder hast du mehr auf dem Kasten?“, er grinste mal wieder. Sie konnte sich nicht bewegen, denn er hatte ihr Ketten angelegt. „Du bist doch krank.“ „Nein…nur gelangweilt.“ „Lass mich gehen!“ „Ich will dass du meine Frage beantwortest“ „Und ich will dass du mich gehen lässt.“ „Falsche Antwort.“ Somit ließ er sie wieder alleine in dem dunklen Raum. Ihre Freunde suchten vergeblich nach ihr. Shikura machte sich Vorwürfe, da sie ihre beste Freundin nicht begleitet hatte. Verena saß ein Jahr lang in der Gefangenschaft des Jungen, dessen Name Hao war. „Und? Bist du immer noch ein kleiner wehrloses Engel...?“ „Ich…“, Verena brach ab. Ihr fehlte allmählich die Kraft. Er hatte sie seit Tage nichts mehr essen lassen. „Du?“ Sie schaffte es ihren Kopf zu heben um ihn anzusehen. „Ich…will kein…Engel sein…“ Nun grinste Hao breiter. „Mehr wollte ich nie hören…war das nun so schwer? Aber mit deiner Sturheit, werde ich gut arbeiten können.“ Hao hatte sie vollkommen unter Kontrolle. Sie wurde zu dem was er wollte, einer Waffe gegen seinen lieben Zwillingsbruder. Er hatte noch eine Rechnung mit ihm offen, und diese sollte sie begleichen. In einem Kampf. Dazu trainierte er sie. Jeden Tag, ohne Rücksicht auf Verluste. Als sie soweit war, konnte er sich mit ihr blicken lassen und zwar schön Zuhause bei Yoh. Hao erzählte Yoh, was er wissen wollte, denn Verena antwortete nicht mit den Worten, die er von ihr kannte. Sie besaß keine Geduld mehr, während Yoh immer mehr Fragen an Hao hatte, schnappte sich Verena seinen Arm und schleuderte ihn erst einmal durch die offene Schiebetür in den Garten und hechtete ihm nach. „Nun ist aber mal Schluss mit dem Cafékranz.“ Hao sah sich das Spektakel in Ruhe an. Auch wenn Yoh eine Menge Macht besaß, fiel es ihm schwer, es gegen sie anzuwenden. Er verlor den Kampf und wenn sie den Befehl gehabt hätte ihn zu töten, so hätte sie es tun können, doch brach sie ab. Hao nahm Yohs Handy und suchte eine Nummer. „Hier…es wählt schon…du solltest der lieben Shikura vielleicht sagen das sie herkommen soll, sonst wirst du noch eine ganze Weile hier liegen.“ Mit diesen Worten verschwanden sie so schnell, wie sie gekommen waren. Alana, die ebenfalls diese Wandlung mit durch gemacht hatte, brachte alle dem auch nichts entgegen. „Warum?“ fragte Verena nach. „Weil wir nun Verletzungstechnisch Quitt sind.“ Mit dieser Erklärung gingen sie ihren Weg weiter, nach Hause, diesmal jedoch zu Verena. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)