In the year 4545 von Akio21 ================================================================================ Kapitel 50: Adrenalin-schock ---------------------------- „Aber jetzt – zu den Pflanzen und Insekten,“ rief Sasuke enthusiastisch aus und drängelte sich an mir vorbei. Er stürmte praktisch auf die Fahrröhre zu, so dass ich kaum noch Schritt mit ihm halten konnte. Es tat mir fast schon ein wenig leid, als ich sein strahlendes Gesicht sah, wie er in der Fahrröhre den Befehl „Untergrund eins“ gab und seine schwarzen Augen wieder diesen verträumten und sehnsuchtsvollen Ausdruck zeigten. Aber nur fast. Wenn er mich doch nur einmal mit so einem Blick ansehen würde – dann wäre ich auch nicht mehr auf diese ekligen Insekten eifersüchtig. Leise surrend wurden wir in dem alten Ding langsam nach unten befördert. „Hey,“ räusperte ich mich, „wir haben von Shino noch nicht das Okay, um sein blödes äh faszinierendes Zeug anzusehen. Zuerst müssen wir sowieso ganz normal arbeiten, sonst wäre das verdächtig und...“ „Wie bitte? Ihr habt mir doch versprochen, dass ich da rein darf wenn ich das mit dem Virus mache?!“ Sasuke´s Augen blitzten verärgert auf . Ich konnte mir schon denken, dass er es dabei nicht belassen würde und schon nahm er seine Kampfposition ein. Nicht das er irgendwie anders aussah, es war mehr das Gefühl einer Gefahr, eines aufziehenden Unwetters. Ich musste ihn unbedingt beruhigen und hob abwehrend die Hände, aber Sasuke beugte sich schon bedrohlich über mich und polterte los: „Na dann, auch gut. Ich schlage einfach die Tür ein, ich lass mich doch von Typen wie euch nicht verarschen.“ Ich glaubte mich verhört zu haben. „Wie bitte? Typen wie euch? Vandalismus und das von dir? Verarschen?“ „Ich meinte Typen wie Sasori und Shino und – ja, verarschen.“ „Ph. Shino kennst du gar nicht. Es sind halt seine Lieblinge. Wenn er sieht wie begeistert du bist lässt er seinen Seelenverwandten sicher rein.“ „Seelenverwandter.“ Ich reckte mein Kinn in die Höhe, verschränkte die Arme und gab weiter Paroli. „Keiner verarscht dich. Es stimmt zwar, das Sasori hier eine Menge mitzureden hat, wegen seiner Unterstützungen, aber bei Shino muss auch er all seine Überzeugungskraft einsetzen. Außerdem wusste ich nicht, das du es nur deswegen machst. Oh ja, da habe ich mich wohl ziemlich getäuscht in dir, wirklich Sasuke, ich bin enttäuscht. Für so egoistisch habe ich dich nicht gehalten und außerdem...“ „Mach mal einen Punkt.“ „...was sollte dieses hündische Dominanz-verhalten?“ „Hä?“ Ich sah ihn an. „Ja, wenn sich ein Männchen über ein anderes beugt ist das Dominanz-verhalten.“ Sasuke wurde aus einem mir unbekannten Grund rot im Gesicht. „Was soll das?“ fragte er verdutzt. „So hab ich´s in deinen Tierfilmen gesehen. Der Moderator oder Reporter hat das gesagt.“ „Ähm, ach so, kann sein. Das hast du dir gemerkt? Ich wusste nicht, dass es dich interessiert.“ „Tut es nicht.“ „Egal, lass uns endlich aussteigen.“ „Nur, wenn du keine Türen einschlägst.“ „Schon gut.“ Nach einem prüfenden Blick auf Sasuke beschloss ich das Risiko einzugehen und öffnete die Fahrröhre, die schon vor einer ganzen Weile zum Stehen gekommen war. Naruto stieg vor mir aus. Wir wurden von tosendem Gegröle empfangen. Was war hier denn los? Ohne jede Vorwarnung hakte sich Naruto an meinem Arm fest, legte den Kopf an meine Schulter und grinste die anderen süffisant an. Jetzt konnte ich auch einzelne Wörter und Sätze verstehen. „Was habt ihr solange darin getrieben, hä?“ „...pervers...“ „Ich hab´s doch gewusst.“ „Nein. Nein, hier liegt ein Missverständnis vor.“ Das musste ich unbedingt in Ordnung bringen. Aber ich war wohl nicht besonders glaubhaft, wenn sich Naruto so an mich hing, also versuchte ich ihn abzuschütteln. Leider hatte ich seine unnatürlichen Kräfte vergessen, er drehte den Spieß um und klemmte sich noch enger an mich. Keiner außer uns beiden bemerkte wohl, das ich mich wehrte. „Ist doch in Ordnung.“ „Nur keine falsche Scham.“ „Lass mich los,“ zischte ich Naruto zu, „das ist doch ober peinlich.“ „Keine Angst, Liebling, die machen doch nur Spaß.“ „Darum geht es nicht.“ „Ganz sicher?“ „Ich dachte, dieses Begrapsche wäre bei euch ohnehin normal.“ Naruto ließ mich abrupt los. Hatte ich wieder was Falsches gesagt? Ich stöhnte, während Naruto schon zu unserem Arbeitsplatz ging. Die anderen hatten sich inzwischen beruhigt und man hörte nur hier und da noch ein Lachen. Ich stellte mich neben Naruto auf meine Markierung, wodurch automatisch das Band zum Laufen gebracht wurde. Die restliche Stunde verlief ziemlich monoton. An die Pflanzen und Tiere dachte ich überhaupt nicht mehr, weil Naruto kein einziges Wort sprach. Der konnte doch unmöglich schon wieder beleidigt sein?! Endlich war Mittagspause und ich entfernte mich so schnell wie möglich von meinem Gamiano und stellte mich bei der Essensausgabe an. Auch hier gab es Pillen und „normales“ Essen. Ich warf einen Blick darauf. Kartoffeln und Salat waren heute angesagt. Nach meiner Erfahrung mit noch weniger Geschmack als die Nahrungspillen. Daher stellte ich mich in die Reihe mit der Pillenausgabe. Naruto auch. Als Gamiano musste er zwar nichts essen, aber er konnte es und hier wäre es sehr verdächtig gewesen, hätte er es nicht getan. Es überraschte mich auch nicht, das selbst er gelegentlich Pillen vorzog. Zusammen gingen wir zu einem der Tische und setzten uns. Ich musste einfach fragen. „Bist du beleidigt wegen vorhin?“ Naruto betrachtete die gesprenkelte Nahrungspille und schüttelte schließlich den Kopf. „Nein, ich weiß ja, das du keinen Spaß verstehst.“ „Au.“ Wir nahmen praktisch gleichzeitig unser „Essen“. „Was daran ist spaßig?“ „Einfach alles. Ich wollte dich nur aufheitern. Na ja, weil du sicher enttäuscht bist. Du weißt schon.“ Super, nun fühlte ich mich auch noch schuldig. Das machte der doch mit Absicht. „Musst du nicht, wenn nicht heute, dann besuche ich Shino eben morgen. Kein Problem.“ Jemand kam zu uns an den Tisch.Automatisch sah ich hoch, als ich den Schatten bemerkte. Es war eine langhaarige Blondine. „Hey Jungs,“ grüßte sie und setzte sich ohne um Erlaubnis zu bitten zu uns. Kaum hatte sie ihren Stuhl zurecht gerückt, wandte sie sich auch schon an Naruto. „Wieso musst du immer so einen Unsinn machen?“ Offenbar kannten die beiden sich. „Jeder weiß doch, wer deine wahre Liebe Sakura ist,“ fuhr sie mit einem Augenzwinkern fort und sah dann zu mir. Ich konnte sehen, das sie mit mir redete, denn ihr Mund bewegte sich. Irgendwann stoppte sie und sah mich fragend an. In meinem Kopf drehte sich alles. Nick einfach. Sag was. Aber ich starrte sie nur an und fühlte mich wie versteinert. „Alles in Ordnung, Sasuke?“ hörte ich Naruto fragen. Nein. Nein, da war etwas überhaupt nicht in Ordnung. Ich sprang auf und rannte zur Fahrröhre. Das musste das Virus sein. Mein letztes Stündlein hatte geschlagen. Sasuke war mit kalkweißem Gesicht davon gerannt. Besorgt folgte ich ihm. Als ich endlich zum Ärztezimmer kam, stand Tsunade kopfschüttelnd vor ihm. Sie sah mich an als ich rein kam und meinte, Sasuke stünde unter einem Adrenalin schock, ich solle ihn besser nach Hause bringen. „Öhm, wieso das?“ Was war überhaupt ein Adrenalin schock? Die Ärztin zuckte nur mit den Schultern. „Ist denn etwas Ungewöhnliches vorgefallen?“ „Nein. Alles war wie immer. Hm – also an dem Virus liegt es nicht?“ „Nein, es haben sich schon jede Menge Antikörper im Blut deines Freundes gebildet. Wenn das so weiter geht, haben wir in drei Tagen genug und können ihm das Gegenmittel verabreichen.“ „Was? So schnell?“ „Ja, wirklich beeindruckend. Halte ihn dennoch von Computern fern, nur zur Sicherheit.“ Ich nickte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)