Free falling von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 17: V. Episode: Missing you (17) -----------------------------------------   Wir sind nicht klein, wenn Umstände uns zu schaffen machen, sondern nur wenn sie uns überwältigen.     Ryan betrat mit einer tiefen Sorgenfalte auf der Stirn das Haus von Alex, erstarrte augenblicklich. Er schnupperte und roch Rauch! „Was zum….!“ Er rannte los! Deutlich stieg ihm der Geruch von Rauch in die Nase!! In der Küche war nichts zu finden! Der Rauch kam von der Terrasse! Hastig stolperte der Bodyguard in den hinteren Garten und rannte beinahe Finley über den Haufen. „Was zum Teufel ist hier los!“, stieß er zornig aus und versuchte sich einen knappen Überblick über die Situation zu verschaffen! In der großen Feuerstelle im Garten – eigentlich ein Grill – loderte ein großes Lagerfeuer. Alex stand direkt davor. In seiner Hand ein Kanister Benzin und in der anderen einige Zeitungsartikel. Einer nach dem anderen landete in dem züngelnden Feuer. Finley beobachtete alles mit verschränkten Armen. „Das nennt sich loslassen. Er muss aufhören sich zu quälen“ „Und darum brennt er seinen halben Garten nieder??“, fragte Ryan entrüstet nach. „Nur Zeitungsartikel und andere Dinge, die seine Seele belasten.“ „Hältst du das in seinem Zustand für so eine gute Idee?“ „Ich bin doch hier um aufzupassen“, zuckte Finley mit seinen Schultern und beobachtete seinen Bruder. In seinen Ohren steckten Ohrstöpsel. Was er sich für Musik anhörte konnte sich Finley denken. So hatte der Schauspieler noch nicht die Anwesenheit seines Bodyguards bemerkt. „Wo ist John?“, fragte Ryan nach, denn von seinem Kollegen hatte vor der Haustür jegliche Spur gefehlt. „Einkaufen.“ „Er ist nicht hier um für euch einkaufen zu fahren.“, grummelte Ryan und schüttelte seinen Kopf. Erneut wanderten einige Zeitungsartikel in die Flammen und wurden sofort verschlungen! „Stimmt. Aber es bot sich gerade an und Alex kann nicht lange wie ein Vogel im goldenen Käfig hausen.“, erklärte Finley mit einem Schulterzucken und warf einen fragenden Seitenblick zu Ryan. „Was ist los?“ Ryan atmete tief durch und zog einen zusammengefalteten Zeitungsartikel aus seiner Hosentasche. „Holly hat vor zwei Tagen versucht sich das Leben zu nehmen und natürlich hat die Presse davon eher Wind bekommen als ich. Mich würde ja mal echt interessieren, wer ihr Informant ist.“, murmelte Ryan. Ihn fuchste das mittlerweile leicht Immer wusste die Presse eher Bescheid als er und seine Leute! Finley schnappte sich die Zeitung und überflog die Zeilen des kurzen Berichts.   „Honolulu. Holly Shepard, bekannt als Mya, kämpft um ihr Leben, oder hat sie bereits aufgegeben? Laut Bericht einer anonymen Quelle wurde die Sängerin am Morgen des vergangenen Samstags bewusstlos aufgefunden. Eine Medikamenten-Überdosis Medikamente wurde festgestellt. War es ein Unfall? Litt sie unter der Veröffentlichung pikanter Bilder? Oder wollte sie sich gar ihr Leben nehmen?“   Finley schwieg und warf einen kurzen Blick zu Alex, der noch immer wie gebannt in die Flammen starrte. „Sie ist noch in Honolulu?“ „Ja. Anscheinend waren alle Berichte über ihre Abreise gefälscht. Sie liegt auf der Intensivstation und wird von ihrer Security abgeschirmt.“, murmelte Ryan. „Wir müssen es Alex sagen…“, seufzte Finley auf und schüttelte einmal leicht seinen Kopf. „Ja. Irgendein Problem damit.“ Finley befeuchtete seine Lippen und ließ seinen Blick zu dem Bodyguard wandern. „Er ist rückfällig geworden.“ „Vicodin?“ „Ja.“ „Scheiße.“ „Er hat mir zwar seine Tabletten ausgehändigt und versucht clean zu bleiben, doch ich bin der Meinung, dass ihm ein weiterer Aufenthalt in der Entzugsklinik nicht schaden würde. Wenn er das mit Holly erfährt, dann … wird er sich selber wieder fertig machen. Ihn nimmt das alles schon so sehr mit und…“, brach Finley mit einem Mal ab. Alex stand vor dem Feuer und sah einfach nur hinein. Betrachtete die Rauchschwaden, die aufstiegen und versank in seiner Gedankenwelt. „Und…?“, hackte Ryan nach. „Ich weiß nicht. Ist schwer zu erklären, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass Alex auf eine gewisse Weise mit Holly verbunden ist. Ich hab ihn selten so erlebt. Bisher hat er immer gut und schnell mit Frauen abgeschlossen, konzentrierte sich auf sein Leben, aber bei Holly ist das anders… ich denke, die Zwei sind irgendwie miteinander verbunden.“ Ryan sah ihn verständnislos an. Fin hob die Schultern und rieb sich das Gesicht, während sein Blick langsam gen Boden wanderte. „Das gibt es hin und wieder. Alex leidet und fühlt sich schuldig, dass Nachrichten und Bildmaterial über Holly verbreitet wurde und wird. Was meinst du, wie es ihm geht, wenn er erfährt das…“ „Er was erfährt?“, schnitt Alex ihm das Wort ab. Der Schauspieler tat einen Schritt auf Finley und Ryan zu. Die Ohrstöpsel baumelten achtlos an ihm herab und sein Blick huschte fragend umher. Fin atmete tief durch. „Musst du eigentlich immer in den unpassendsten Momenten lauschen? Das hat mich damals schon so gefuchst!“, knurrte Finley. „Fin, lenk nicht ab. Sag mir was los ist …“, sprach Alex betont deutlich und tat einen Blick auf Fin zurück. Wieder tauschten Fin und der Bodyguard einen kurzen Blick miteinander. „Hör zu, Alex… es gibt Neuigkeiten zu Holly…“ „Und?“ Seine Augen begannen förmlich zu leuchten und er sah hastig von einem zum anderen. Ryan ergriff das Wort. „Sie hat versucht sich das Leben zu nehmen.“ Für einen Moment starrte Alex ihn einfach nur an, bevor sich eine deutliche Zornesfalte auf sein Gesicht legte. Die Augenbrauen zogen sich zusammen und viele kleine Fältchen bildeten sich um die Augenpartie. Mit gekräuselten Lippen sah er noch immer zu Ryan. „Wo ist sie…?“, brachte er knurrend hervor. Seine Zähne fest aufeinandergepresst erklang ein leicht malmendes Geräusch. „Das ist doch unwichtig…“ „Ryan!“, fuhr Alex ihn zornig an. „Im Castle Medical Center.“, seufzte er auf. Alex setzte sich in Bewegung. „Du glaubst nicht allen Ernstes, dass du zu ihr gelassen wirst…“, rief Finley ihm nach, wurde aber nicht mehr gehört. „Ich kann sehr überzeugend sein…“ „Natürlich. Du stinkst nach Rauch, Benzin und Alkohol, bist gekleidet wie ein Obdachloser und meinst zu einem Weltstar gelassen zu werden.“, stichelte Finley, der seinem Bruder beharrlich folgte. Alex knirschte mit den Zähnen. Die Bewegung seines Kiefers war deutlich zu sehen, als er stehen blieb und sein Brüderchen sekundenlang anstarrte. „Geh wenigstens duschen, zieh dir was Anständiges an, trink einen Kaffee und putz Zähne. Dann begleite ich dich auch und vielleicht schaffen wir es, dass du zu Holly darfst.“, sprach der junge O’Lachlan überaus eindringlich. „Na gut…“, brummte Alex und lief die Stufen nach oben. Ryan – der ihnen gefolgt war – seufzte auf. „Hältst du das für so eine kluge Idee? Das Krankenhaus ist geradezu umstellt von Paparazzi und wenn Alex dort auftaucht haben sie neues Kanonenfutter. Das wird die Berichte in den Zeitungen noch mehr anheizen.“ Finley hob seine Schultern. „Was bleibt uns anderes übrig… entweder wir begleiten ihn, oder er steigt aus dem Badezimmerfenster um sich nachts heimlich zu ihr zu schleichen wie ein liebestoller Teenager. Ich habe lieber ein Auge auf ihn und kann nötigenfalls irgendwelche Pressetypen von ihm fern halten.“ Ryan nickte und zückte sein Telefon. „Ich organisier uns einen Wagen…“, murmelte der Bodyguard, noch immer wenig begeistert von der bevorstehenden Unternehmung.     Nur ein leichter Wind wehte an jenem friedlichen Sommertag auf der kleinen Insel Hawaii. Die sanfte Brise bewegte die Palmen und lockte tausende von Besuchern an den Strand von Waikiki. Es grenzte an ein Wunder dort noch ein paar freie Stücke zu finden. Surfer, Segler und andere Konsorten eroberten das Meer für sich. Von all dem bekam Holly Shepard nichts mit. Seit fast zwei Tagen befand sie sich im Privatteil des Krankenhauses, schwer bewacht von ihren Bodyguards und überwacht von den Ärzten. Sie wurde dazu genötigt zu Essen und zusätzlich bekam sie ständig irgendwelche Infusionen. Sie fühlte sich schlecht. Noch immer tat ihr alles weh und ihr Schmerz war geblieben. Brandon rettete das Leben seines Schützlings und das, wo sie sich nur nach Erlösung sehnte. Es war ein verzweifelter Ruf nach Hilfe, nach Sehnsucht, nach Ruhe, nach Frieden. Holly lag in dem Krankenhausbett und starrte an die kahle Wand. Sie fixierte den kleinen Fleck der sich dort gebildet hatte. Leise seufzte sie auf und kuschelte sich weiter in die dünne Decke, die ihren Körper verhüllte. Aschfahl war ihre Haut geworden und tiefe Ringe zeichneten sich unter ihren erschöpften Augen ab. Die Tür öffnete sich leise und sofort zog sie sich die Decke über den Kopf. Holly wollte niemanden sehen. „Hey, Kleine.“, lächelte Brandon und betrachtete die verhüllte Bettgestalt. „Geh weg…“, brummte sie leise. „Ich bin auch gleich wieder unterwegs. Ich hab dir nur was vorbei gebracht.“, meinte der Bodyguard und stellte den Fernseher ein. Ein leises Rascheln ließ Holly die Ohren spitzen. „Was?“ „Dazu musst du unter deiner Decke raus kommen.“ „Vergiss es.“, wehrte sie ihn ab. „Dann musst du dich überraschen lassen.“ Brandon legte eine DVD ein und angelte sich noch etwas aus der mitgebrachten Plastiktüte. Ein kleines, köstliches Stück Apfelkuchen. Diesen stellte er auf dem Nachttisch seines Schützlings ab. Besorgt betrachtete er sie ein paar Momente. „Wie fühlst du dich.“ „Schlecht.“ „Aber wenigstens fühlst du was.“, murmelte Brandon und klopfte ihr kurz auf die Schultern. „Ich komm später mit deiner Mutter wieder. Der Arzt will mit dir sprechen.“ Holly seufzte auf. „Ich will nicht mit ihm reden. Ich will mit keinem reden! Könnt ihr mich nicht einfach in Ruhe lassen! Brandon, ich will nicht mehr … warum musstest du mich retten.“ „Weil das Leben zu schön ist.“ „TZZ!“ Sie könnte im Moment in die Zudecke beißen! Brandon strich ihr über die verhüllten Schultern. Sie versteckte sich nur, damit sie nicht in seine besorgten Augen gucken musste. „Bis später, Kleine.“ Holly reagierte nicht. Hörte nur noch wie er mit der Fernsteuerung herum hantierte und wenig später aus dem Zimmer verschwand. Holly blieb unter der Zudecke, lauschte den Tönen des Fernsehapparats. Stimmengewirr. Schüsse. Auto Geräusche und dann … diese eine, ganz bestimmte Stimme! Holly blinzelte und zog langsam die Decke bis zu ihrer Nasenspitze. Sie lugte hervor und sah zum Bildschirm. „Alex…“, flüsterte sie leise und beobachtete Steve McGarrett in Aktion! Irgendwann schwang sie ihre dünnen Beine aus dem Bett. Das Krankenhauskleidchen flackerte und sie musste die Infusion mitnehmen, um die Fernsteuerung neben dem Fernseher zu erreichen. Holly stellte auf Standbild und betrachtete Alex. Mühsam und mit leicht zitternden Beinen streckte sie ihre Fingerspitzen aus und berührte das Bild des Fernsehers. Für einen kleinen Moment sah sie ihn wieder vor sich. Seine funkelnden, blauen Augen, sein nackter Körper, der im Mondschein glänzte und sein überaus schelmisches Grinsen. „… hoffentlich geht’s dir gut…“, murmelte sie und seufzte einmal schwer auf. Die Türklinke drückte sich nach unten und sofort huschte sie zurück in ihr Bett.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)