Hunde, die bellen... von Eslin (...beißen nicht // [Tsuna x Reader]) ================================================================================ Kapitel 1: ...beißen nicht -------------------------- Ein Klingeln lässt dich hochschrecken. Du bist schon seit Anfang des Wochenendes krank, und eigentlich geht es dir schon wieder viel besser, aber deine Eltern wollen dich trotzdem noch nicht wieder in die Schule gehen lassen. Naja, dir soll es recht sein. Ein wenig schwerfällig stehst du auf und läufst zur Tür. Dein Hund Shiro steht bereits dort und wartet auf dich. Es heißt, Hunde die bellen, beißen nicht. Shiro bellt nicht. Daher müsste er beißen. Doch du bist dir nicht sicher, ob ein Hund in dieser Größe überhaupt eine ernstzunehmende Bedrohung darstellen kann. Aber besser, du lässt es erst gar nicht darauf ankommen. Also scheuchst du Shiro zur Seite, und öffnest schließlich die Tür. Du erblickst einen braunhaarigen Jungen, den du flüchtig aus deiner Klasse kennst. Wenn du dich nicht irrst, wird er von allen Loser-Tsuna genannt. Du achtest normalerweise nicht auf die Gespräche und dummen Sprüche anderer. Sie interessieren dich nicht weiter, du lebst lieber in deiner eigenen Welt. Doch diesen Spitznamen hast selbst du schon des öfteren gehört. „H-hallo“, murmelt Tsuna unsicher. „I-ich... also... du warst heute krank, und der Lehrer hat mich gebeten, dir... äh... dir die Aufgaben von heute vorbeizubringen...“ Sein Blick ist verlegen auf den Boden geheftet und seine Wangen haben eine knallrote Färbung angenommen. „Hallo, äh... Tsuna-kun? So heißt du doch, oder?“ Er nickt, und wird noch einen Tick röter. „Okay, also Tsuna-kun... das ist total nett von dir.“ Du hast nicht erwartet, dass überhaupt jemand bemerkt, dass du fehlst. Wie bereits erwähnt, du pflegst den Kontakt zu deinen Mitschülern eher zu vermeiden. Aber na ja. „Komm doch erstmal rein“, bittest du mit einem Lächeln, machst einen Schritt zur Seite und lässt ihn das Haus betreten. „Geh doch schon mal vor ins Wohnzimmer“, meinst du, während du die Tür wieder schließt und dich anschließend auf den Weg in die Küche machst. Irgendwo müsste noch eine Dose mit Keksen stehen. Eine Weile später hörst du ein panisches „Hiii!“, und rennst sofort ins Wohnzimmer, die Keksdose, die du endlich gefunden hast, noch in der Hand. Als du erkennst, was los ist, lässt du vor Überraschung beinahe die Dose fallen. Du kannst einfach nicht glauben, was du hier siehst. Shiro jault und schmiegte sich fröhlich an Tsunas Bein. Dieser aber starrte nur vollkommen geschockt auf den kleinen Chihuahua zu seinen Füßen. Hat er etwa wirklich Angst vor einem Chihuahua?! So einem kleinen Hund? Es kostet dich ziemlich viel Mühe, nicht laut loszulachen, aber du willst nicht unfreundlich sein. „Shiro, Aus!“, rufst du stattdessen und dein Hund sieht dich an. Er versteht wohl nicht, was er falsch gemacht hat. Er will Tsuna doch nur zeigen, dass er ihn mag. „Shiro“, erklärst du also, „er mag das anscheinend nicht. Ich weiß, du willst ihn nur begrüßen, aber er ist wohl nicht an den Umgang mit Hunden gewöhnt. Daher hat er ein wenig Angst.“ Okay, ein ziemlich gigantisches wenig. Aber ein wenig. Shiro wedelt ein letztes Mal mit dem Schwanz, dann lässt er Tsuna in Frieden. Der Junge atmet erleichtert aus. „D-danke... Tut mir leid, ich...“ „Du hast Angst vor Chihuahuas?“, unterbrichst du ihn. Er nickt verlegen. Du grinst. „Irgendwie süß“, meinst du leise, stellst die Dose mit den Keksen auf den Tisch und fügst noch hinzu: „Warte, ich hol uns noch eben etwas zu trinken. Und Shiro, lass solange unseren lieben Gast in Frieden!“ Als du wenig später mit zwei Gläsern Eistee in der Hand zurückkommst, siehst du einen Schatten vor einem der Fenster vorbeihuschen. Hastig stellst du die Gläser auf dem kleinen Tisch in der Mitte des Raums ab, dann eilst du zum Fenster, doch obwohl du dich umsiehst, kannst du nichts entdecken. „Hast du das auch gerade gesehen?“, fragst du Tsuna, aber er schüttelt den Kopf. Du zuckst mit den Schultern. Sicher nur eine Einbildung, denkst du und lässt dich neben Tsuna aufs Sofa sinken. Aber der Gedanke lässt dich nicht los. Weil euch kein besseres Thema einfällt, erzählt dir Tsuna erst einmal, was ihr am heutigen Tag in der Schule gemacht habt. Aber der Gedanke an die Gestalt, von der du glaubst, dass du sie gesehen hast, raubt dir deine Konzentration. Schließlich seufzt du und stehst auf. „Sorry, Tsuna-kun, ich muss eben etwas nachgucken“, meinst du, gehst, gefolgt von Shiro, zur Haustür und öffnest diese gerade, als auch schon jemand auf dich zu gestürmt kommt. „Duuu!!“, ruft der grauhaarige Junge aus deiner Klasse, der erst vor kurzem als Austauschschüler aus Italien nach Japan gekommen ist. „Du hast Juudaime angegriffen!“, schreit er weiter und holt etwas aus seinen Taschen hervor. Du traust deinen Augen nicht. Dynamitstangen? Echte Dynamitstangen? „Gokudera-kun, beruhig dich wieder! Sie hat mir nichts getan!“, versucht Tsuna dich zu verteidigen. „Es geht nicht um sie“, entgegnet Gokudera nur. „Es geht um ihn!“ Er deutet auf Shiro, und kniet sich vor ihm hin. „Du hast meinen Boss bedroht! Das wirst du bezahlen!“ „Warte mal! Halt, Stop! Shiro hat deinen... was?“, fragst du ungläubig. „Dieser dumme Köter hat Juudaime bedroht! Ich hab alles genau durchs Fenster beobachtet!“ Du verstehst gar nichts mehr. Doch er hat deinen lieben Hund beleidigt. Das kannst du nicht auf dir sitzen lassen! „Shiro, fass!“, murmelst du, auch wenn du nicht glaubst, dass das wirklich funktionieren würde. Es hat noch nie funktioniert. Aber diesmal funktioniert es. Shiro geht auf Gokudera zu, und ehe du dich versiehst, hat er ihm in die rechte Hand gebissen. Der Grauhaarige schreit vor Schmerz auf, versucht den Hund von seiner Hand loszukriegen, es gelingt ihm aber nicht. Erst als du Shiro sagst, er solle aufhören, lässt er von Gokudera ab. „Gut gemacht“, flüsterst du kaum hörbar. So viel zu deiner Theorie. Hunde die beißen, bellen nicht. Shiro knurrt Gokudera noch einmal an, dann dreht er sich um und läuft ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen zurück ins Haus. Tsuna starrt dich schockiert an. „Dein Chihuahua...“ „Dieses Mistvieh hat mich gebissen!“, beschwert sich Gokudera unterdessen lautstark. Doch ein bedrohliches Knurren lässt ihn verstummen. „Ich glaub, Shiro hat dich gehört“, meinst du und lachst. „Ich wusste gar nicht, dass mein Kleiner so schlagfertig ist. Und wie kommst du eigentlich darauf, dich in meinem Garten zu verstecken und Tsuna hinterher zu spionieren?“ Du bemerkst, dass Tsuna Gokudera ebenfalls ein wenig vorwurfsvoll ansieht, er sagt aber nichts. Also entschließt du dich, selbst fortzufahren. „Meinst du nicht, er schafft es, auf sich selbst aufpassen?“ Gokudera will etwas erwidern, entscheidet sich dann aber dagegen und schweigt. Schließlich verabschiedet er sich und geht. Du bleibst alleine mit Tsuna zurück. „Tut mir leid“, erklärt dieser nach einer Weile. „Gokudera-kun ist nun mal ziemlich leicht besorgt um mich. Naja, und...“ „Was meinte er eigentlich mit Juudaime und... Boss?“ Er erschrickt und zögert einen Moment. „Das, also... ähm...“ „Ja?“ „Das ist eine ziemlich lange Geschichte. Und ich weiß nicht, ob ich sie dir wirklich erzählen sollte... und darf.“ Du seufzt. „Ist schon okay.“ Aber irgendwie bist du doch noch neugierig. Seltsam. Du interessierst dich doch sonst nicht so für andere. „Lass uns erstmal wieder reingehen, ja?“ Er nickt, und ihr geht zurück ins Haus, doch plötzlich fängst du an zu Husten. Du hörst gar nicht wieder auf. Verdammt. Man sieht nun mal nicht jeden Tag dabei zu, wie der eigene Hund einen merkwürdigen, mit Dynamit bewaffneten Typen mit einem kräftigen Biss in die Flucht schlägt. Du bist noch nicht ganz gesund, das Ganze gerade war wohl einfach etwas zu viel für dich. „Alles okay mit dir?“, fragt Tsuna besorgt. Du nickst, aber du kannst ihm ansehen, dass er dir nicht wirklich glaubt. Während du weiter hustest, führt er dich ins Wohnzimmer. Du lässt dich aufs Sofa fallen, und Tsuna reicht dir dein Glas. Nachdem du ein paar Schlucke getrunken hast, geht es dir schon wieder etwas besser. „Danke“, sagst du leise, und Tsuna wird etwas rot. „G-gern geschehen. Ist doch selbstverständlich.“ „Ist es nicht“, widersprichst du. „Und deshalb danke.“ Erneut wisst ihr nicht, worüber ihr reden sollt, und schließlich nimmst du die Aufgabenzettel, die er dir gebracht hat, in die Hand. „Ich versteh das noch nicht wirklich. Meinst du, du kannst mir die Aufgaben noch mal erklären?“, bittest du, einfach, um ein Gespräch anzufangen. Okay, und irgendwie ist es auch die Wahrheit. Du hast wirklich noch kein Wort von den Aufgaben kapiert. Doch Tsuna ist ein guter Lehrer. Innerhalb einer dreiviertel Stunde hat er dir alles erklärt. „Ich versteh das jetzt viel besser. Danke, du bist echt gut im Erklären.“ „Meinst du?“, fragt er unsicher zurück. „Eigentlich krieg ich das selbst nie auf die Reihe.“ Du nickst. „Mir jedenfalls hast du sehr geholfen.“ Er wird wieder rot. Du grinst. Irgendwie ist er schon ziemlich süß. Plötzlich schreckt Tsuna auf. „So spät schon?“, meint er panisch und packt schnell seine Sachen zusammen. „Tut mir leid, ich muss los.“ Er ist schon fast bei der Tür, als er stehen bleibt und sich zu dir umdreht. „Ähm... Also, ich hätte noch eine Frage“, beginnt er. „Wenn du wieder in der Schule bist, meinst du... wir, äh, wir könnten uns mal treffen? D-das hat wirklich Spaß gemacht heute. Und Entschuldigung nochmal für Gokuderas Verhalten vorhin.“ Noch bevor du etwas erwidern kannst, kommt Shiro angerannt. Er hat wohl gemerkt, dass dein Gast sich verabschieden will, und schmiegt sich an Tsunas Bein. Dieser zuckt zurück, merkt dann aber, dass Shiro ihm nichts Böses will und beruhigt sich wieder. „Ist schon okay“, meinst du, als der Hund endlich von Tsuna ablässt. „Kein Problem. Können wir gerne machen. Ich würde mich freuen, wenn wir uns wiedersehen.“ Er lächelt verlegen. „F-freut mich auch. Dann bis bald.“ Und mit diesen Worten ist Tsuna verschwunden. Du grinst. Und freust dich schon auf euer nächstes Treffen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)