My Girl(s) von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Story) ================================================================================ Kapitel 2: Baby, please stop crying ----------------------------------- Alex kniete vor seinem Bett und guckte darunter, als er das typische Geräusch von Stöckelschuhen wahr nahm. Sein Blick richtete sich langsam auf ein paar Damenfüße. Hübsch manikürt und mit einem kleinen Ring am großen Zeh. Er zog eine Augenbraue nach oben, als sich die Besitzerin der Füße räusperte. „Wenn Sie Staub suchen, muss ich Sie enttäuschen. Den habe ich schon entfernt.“, drang eine ihm wohl bekannte Stimme an die Ohren. Er schnaubte genervt. „Ich weiß schon, warum ich normalerweise Arbeite, wenn Sie hier sind.“, murmelte er vor sich hin. „Ich suche das kleine Mädchen...“, antwortete er ihr dann und sah nach oben. „Das hier vielleicht?“ Locker auf ihrer Hüfte hockte Sofia, den Kopf an die Schulter der fremden Frau gelegt und so blickte sie wieder zu Alex nach unten. Er seufzte auf und erhob sich. „Da bist du ja...“, sprach er erleichtert, wagte es aber keinen Schritt auf sie zuzutun. Noch immer war das alles hier höchst eigenartig und er wusste nicht so recht, wie er mit dieser neuen Situation umgehen sollte. Fest in ihren Händen hielt sie das Limonadenglas von Alex! Ein Strohhalm steckte darin und hin und wieder machte sie ein paar Blubberblasen. „Wo war sie?“, fragte Alex. „Unterm Wohnzimmertisch.“, antwortete Lea und zuckte mit ihren Schultern. „Wie wäre es, wenn Sie die Kleine nehmen, oder soll ich sie durch die Gegend tragen und darüber hinaus meine Arbeiten vernachlässigen?“ Alex zog seine Augenbrauen zusammen. Jedes kleine Wort dieser Frau war wie ein kleiner Angriff auf sein Nervengerüst! „Soll ich hier Wurzeln schlagen, oder arbeiten?“, fragte Lea nach und sah wieder auf das kleine, entzückende Mädchen auf ihrem Arm. Sie sah ja so putzig aus mit ihren großen Kulleräugchen und den weichen blonden Haaren. Einfach ein niedliches Kind. Der Schauspieler blinzelte ihr jedoch nicht so verzaubert entgegen. „...“ Er öffnete seinen Mund, allerdings kam kein Ton raus. „Ohhh, ich hab es geschafft, er ist endlich mal still.“, freute sich Lea und trat einen Schritt auf ihn zu. Er hatte keine Chance! Auf einmal hatte er Sofia auf dem Arm. Ihre Augen weiteten sich und sie starrte den Mann schockiert an. Ebenso riss Alex seine Augen auf und guckte das kleine Mädchen an, das so schrecklich zierlich und zerbrechlich war. Keiner von Beiden bewegte sich. Sie hörten sogar das Atmen auf. Alex Gedanken ratterten. Was sollte er zu ihr sagen? Wie sollte er mit dem kleinen Wesen umgehen, ohne sie zu verletzen. Lea trat einen eiligen Schritt zurück und hob eine Augenbraue. „Ich ... putz dann das Bad...“, murmelte sie und verschwand eilig aus dem Schlafzimmer. Es herrschte Stille. Absolute Stille. Auf einmal durchbrach Scott’s Stimme die angespannte Atmosphäre. „Hast du sie gefunden ...“, rief er und erschien in der Tür. „Anscheinend schon.... was ist los? ... Alex?“, fragte er nach und tat langsam einen Schritt auf die Zwei zu. Vielleicht ein Fehler, denn mit einem Mal purzelten die Tränchen aus Sofias Äuglein. „Oh ...oh ...“, stieß Scott aus. „Du musst doch nicht weinen... hey...“, flüsterte Alex und drückte sie hastig in den Arm von Scott. „Was soll ich jetzt mit ihr??!“, rief dieser. Sogleich wurde das Entsetzen in Sofias Gesicht größer! Ihr rutschte das Glas aus den Händen und als es klirrend auf dem Boden aufschlug begann sie laut zu heulen. Die beiden Männer standen wie vom Donner gerührt im Schlafzimmer und waren mit einem Mal absolut überfordert. Sofia wackelte mit ihren Füßen und versuchte verzweifelt auf den Boden zu gelangen. Scott reichte sie wieder Alex, der sichtlich schockiert sie eilig auf den Boden setzte. Sofia rannte los, raus aus dem Zimmer! Die beiden Freunde sahen sich kurz und geschockt an! „Du hast doch schon ein Kind! Also, warum weißt du nicht, was du mit ihr machen sollst!“, fragte Scott pikiert und verpasste Alex einen kleinen Schubs. „Ich hatte mit Saxon zwischen seinem 1 und 8 Lebensjahr kaum oder teils sogar gar keinen Kontakt. Er war also aus dem gröbsten raus, als ich mich ihm wieder angenähert habe.“, murmelte Alex und schritt seufzend los. Das Heulen der kleinen Sofia konnte er noch immer hören und so folgte er dem Schniefen. Er fand die kleine unter dem Wohnzimmertisch. Ihr Gesicht in das Schaf gedrückt und am ganzen Leib zitternd. Alex ging in die Hocke und legte seine Wange auf den weichen Teppichboden. „Hallo ... Sofia ... kommst du zu mir?“, fragte er nach und streckte ihr seine Hand entgegen. Sie schüttelte schluchzend ihren Kopf. „Mama??!“, fragte sie mit einem Mal nach. Sie hatte ein ganz dünnes, heißeres Stimmchen und nur dieses eine Wort reichte um ihm einen dicken Kloß im Hals zu bescheren. Alex sah sie an und seufzte. „Deine Mama ist nicht hier, Sofia...“, versuchte er leise. Jetzt brach der Damm und sie heulte auf, zappelte mit den Beinen und schrie nach Leibeskräften nach ihrer Mutter. Alex rutschte von der kleinen Sirene weg und setzte sich auf. „Was mach ich denn jetzt??“, fragte er nach und kniff die Augen zusammen. Sofia quietschte, kreischte, schrie und heulte. Die Geräusche lockten Hund Dusty, aber auch Haushälterin Lea an. Sie stemmte eine Hand in die Seite. „Ich sag Ihnen ja, dass Sie eine sehr erschreckende Erscheinung sind.“, provozierte sie Alex. „Ich geb Ihnen einen Bonus, wenn sie mir helfen!“, ging er nicht weiter auf die Provokation ein, sondern deutete auf das heulende Mädchen unter dem Wohnzimmertisch. Lea verdrehte ihre Augen und ging an ihm vorbei. Dusty robbte auf dem Bauch ein bisschen näher an den Wohnzimmertisch heran und schnupperte in die Richtung von der kleinen Sofia. „Na komm her, Engelchen...“, flüsterte Lea und streckte ihre Hände unter den Tisch. Sofort krabbelte Sofia zu ihr und warf sich in den Arm der Frau. Lea zog sie sanft an sich. „Wieso können Sie das?“, fragte er perplex. „Vielleicht weil ich eine Frau bin und Sie ein überaus unsicherer Mann?!“, gab Lea zurück. Scott lehnte im Türrahmen und räusperte sich. „Und nun?“, fragte er nach. Ohne ein Wort erhob sich Lea und trug das schluchzende Mädchen auf die Terrasse. Eifrig mit dem Schwanz wedelnd folgte Dusty. Die Hündin wirkte ganz begeistert von dem kleinen Kind, denn Kinder spielten immer so toll mit ihr! Alex ließ resigniert seine Schultern hängen und starrte zu Scott. „Was soll ich denn machen?!“ „Wer ist die Mutter...?“ „Lucy ... sie ist tot.“, seufzte Alex und rieb sich über das Gesicht. „Und da bringen sie dir das Kind?“, fragte Scott nach und ging vor seinem Freund in die Hocke. Führsorglich wie er manchmal war, klopfte er ihm auf die Schulter. „Anscheinend gibt es keinen anderen Verwandten und Lucy hat mich in das Testament gesetzt.“, setzte Alex Scott flüchtig ins Bild. „Und du bist dir sicher, dass sie dein Kind ist?“ „Ich habe leider bisher keine Chance gehabt einen Test zu machen. Ich weiß nicht ob sie wirklich meine Tochter ist, aber ich kann sie ja wohl kaum vor die Tür setzen und sich selber überlassen. Keine Sorge, ich mach schon noch einen Vaterschaftstest und wenn ich dann nicht ihr Vater bin, such ich jemanden der sich ihr annimmt, aber wenn sie meine Tochter ist... bleibt sie.“, meinte Alex entschieden und rubbelte sich noch etwas über die schmerzenden Schläfen. Seinen freien Freitag hatte er sich eindeutig anders vorgestellt. „Du könntest sie vorerst ins Heim geben, vielleicht ist sie da besser aufgehoben.“, schlug Scott vor, erntete aber einen Blick des blanken Entsetzens. „Bist du verrückt! Sie ist ... vier. Ich bring sie doch nicht einfach ins Heim?! Was ist, wenn sie mein Kind ist und noch mehr Leid zugefügt bekommt?!“, fragte Alex entrüstet nach und erhob sich. „Kommst du denn als Vater in Betracht?“ Alex hob seine Schultern. „Ich war mit Lucy eigentlich gar nicht zusammen. Sie ... war meine Assistentin und für mich da, nachdem mich Holly verlasen hat.“ „Oh... Frustsex ...“, grinste Scott flüchtig. „So in der Art. Ich hab sie eines Abends vergessen. Wir waren verabredet und ich hatte nichts besseres zu tun, als eine Runde Motorrad zu fahren. Danach hat sie nie wieder mit mir geredet.“, gestand Alex seinem besten Freund und warf einen Blick zur Terrassentür. Die kleine Sirene war verstummt. „Ich glaub... ich schau mal nach ihr oder?“, fragte er unsicher nach. Er trat von einem Fuß auf den anderen, nagte auf seiner Unterlippe herum und kratzte sich immer wieder am Nacken. Scott hob seine Schultern. „Erschreck sie nicht wieder.“, grinste Scott, erntete aber nur eine überaus genervte Grimasse. Scherze konnte er gerade nicht gebrauchen! „Ich versuchs...“, murmelte Alex leise und ging mit einem überaus mulmigen Gefühl in Richtung Terrasse. Auf seinem verwaisten Liegestuhl hockte Lea, auf ihrem Schoss die kleine Sofia die ganz andächtig über das Fell von Dusty streichelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)