Fail Family von Anemia ================================================================================ Kapitel 5: Big Vanity is watching you! -------------------------------------- Das wie von mir gewünscht eiskalte Wasser rieselte auf meinen nackten Leib hinab, ich schrie kurz wegen des Temperaturunterschiedes auf, gewöhnte mich dann aber doch recht schnell daran. Mein Gott, wie sehr ich das jetzt brauchte, um mein erhitztes Gemüt abzukühlen - erst jetzt merkte ich, wie gut mir das tat. Wenn Dahvie nun noch dabei gewesen wäre, der diesen Moment mit mir teilt...Quatsch. Mr von Monroe, muss ich erst böse werden? Ich schüttelte heftigst den Kopf über mich und meine wirren Gedanken, beschloss, das kühle Nass genau über mein Antlitz laufen zu lassen, aber so wie ich die Augen schloss, driftete ich gleich wieder in meine Traumwelt ab, in der Dahvie und ich heiße Spielchen spielten. Ich sah einen nackten Körper, einen Schwanz und Sperma, ganz viel Sperma.. Jayy, beherrsche dich! Um mich abzulenken, wollte ich ein Lied singen, so, wie es viele Menschen zu tun pflegten, wenn sie in der Duschkabine stehen. "I wanna lick it, I wanna taste it, I wanna feel it..I wanna suck on your lollipop!" Fuck, damit würde es mir nicht besser gehen, das wusste ich. Und wenn Dahvie nun meine Paarungsrufe hören würde, er würde sofort herbei eilen und sich tüchtig von mir melken lassen...ähem. Trotzdem - ich sang so laut ich konnte, achtete gar nicht sonderlich auf den Text, sondern trällerte wie ein junger Gott, bis es mich plötzlich wie ein Blitz traf: So wie ich meinen Blick zum rechten oberen Rand der Duschkabine wandern ließ, sah ich doch ein kleines, schwarzes Etwas, nein, nicht etwa Dahvies Unterhöschen, welches er dort hochgepfeffert hatte, es glich viel mehr einer Kamera! Aufgemerkt, aufgemerkt, Jayy von Monroe geht jetzt auf Sendung, denn Big Brother is watching him! Theoretisch war mir nun gar nicht mehr nach Scherzen zu Mute, mein Mund stand offen und mein Körper schien gelähmt zu sein. War etwa die Stasi auf das Haus Vanity und von Monroe aufmerksam geworden, da sie Homosexualität und wilde, unzüchtige Orgien witterte? Oder hatte hier nur jemand seine Hormone nicht mehr im Griff genauso wenig wie seinen Penis, der dauernd Zeltstange spielen musste, sodass die Hosen schon ganz ausgebeult waren und der auf den Namen klein Dahvie hörte? Na warte, Freundchen. Dich schnapp ich mir. Also, ich meinte das große Freundchen.. Kaum abgetrocknet und nur mit einem flüchtig um die Hüften geschlungenen Handtuch marschierte ich in die Wohnstube ein und musste dort den vermeindlichen Übeltäter und seine beste Freundin erblicken, wie sie sich gemeinsam an irgendetwas Virtuellem ergötzten, denn sie grinsten wie Honigkuchenpferde auf Dope den Laptop an. Dahvie war der Erste, der meine Anwesenheit bemerkte, guckte an mir hoch und runter, hoch und runter - also blickfickte mich, dem Hoch und Runter nach zu urteilen - und sein Mund schien breiter und breiter zu werden, so breit, dass er hätte meinen Dildo quer hätte reinstecken können. "Uh lala, Mr von Monroe, in Echt noch tausendmal schärfer als im Film..." Mit diesen Worten leckte er sich über die Lippen, anscheinend hatte er gar nicht mein wütend dreinblickendes Gesicht bemerkt, denn so wie man Dahvie kannte hatte er nur Sinn für den Bereich etwas unter dem Körperschwerpunkt. Für Non-Physiker: Der Lollipop. I wanna lick it, I wanna taste it, I wanna feel it.. Ach verdammtes Scheißlied! "Jayychen, du guckst irgendwie wie ein frisch geficktes Eichhörnchen. Was ist denn los?" Oha, Mr Vanity besaß also doch Ansätze von Empathie, so kam es, dass er recht verstört auf meinen Blick reagierte. Aber dass er mich Jayychen nannte, das würde er teuer mit Fesselspielchen bezahlen...oder auch nicht. Heiß wär's ja schon gewesen...irgendwie... Doch ich vergaß, ich musste ja wütend sein, wütend auf die versteckte Kamera da in diesem intimen Ort des Badezimmers, und noch wütender auf den, der diese da angebracht hatte. "Sag mal, hast du den Arsch offen?!", polterte ich lauthals los, Serpii guckte nun auch wie ein frisch geficktes Eichhörnchen - wie auch immer das gucken mag - und ich wusste, ich kann furchterregend sein, muhahahaha! Das gefiel mir, sehr sogar! Ganz im Gegensatz zu Dahvie Vanitys schlauem Konter: "Klar hab ich den Arsch offen, sonst könnt ich ja nicht kacken und du mir deinen Schwanz nicht hinten reinschieben!" Ich kriegte Junge! Nahe einem Tobsuchtsanfall war ich, bestimmt wurde mein Kopf einmal mehr puterrot, ich wollte gar nicht wissen, zum wievielten Mal an diesem Tage. Aber dieses Gefühl hörte im Gegensatz zu sonst nicht auf den Namen Scham. Wutentbrannt näherte ich mich dem Sofa und damit auch den so unschuldig dreinblickenden Tunichtguten, drehte den Laptop herum und erblickte - wie erwartet - Jayy im Adamskostüm, fröhlich singend und nichts ahnend von den pornografischen Aufnahmen, die in diesem Moment für die Ewigkeit festgehalten wurden. Beinahe hätte es mir völlig die Sprache verschlagen - ja, auch weil ich so scharf wie eine Chillischote war - doch Dahvies Grinsen ließ mich explodieren. Poff. "Dahvie! Du kleiner notgeiler Spanner!" Mehr verließ leider nicht meinen Mund, also doch hatte die Wortkargheit Einzug gehalten, verdammt...aber Dahvie war gerade genau das Gegenteil von wortkarg, der Typ lachte nur so, quietschte förmlich auf und schmiss mir ein neues starkes Stück an den Schädel. "Es ist so süß, wie zickig du bist, wenn du Liebe willst...wollen wir gleich ins Schlafzimmer gehen..?" Letzteres raunte der - Ironie an - kleine Schatz - Ironie aus - willig in mein Ohr, zog dabei noch ganz ungeniert an meinem Handtuch, sodass es zu Boden glitt. Da stand ich nun, ich armer Tor, und war so nackt wie nie zuvor. Serpii presste angespannt die Lippen aufeinander, genauso angespannt wie sie auf mein bestes Stück stierte, ich aber hatte glücklicherweise noch meine Hände, die mir niemand nehmen konnte, also verdeckte ich entschieden mit diesen mein Schniepel. Basta. Dann konnte ich endlich das Wortgefecht mit Mr Vanity vortsetzen. "Ich will nicht ins Schlafzimmer, ich werd gleich mit dir ins Bad gehen und dich im Klo runterspülen!" Wieder nur Gelächter. "Höhö, na bloß gut, dass ich mollig bin, denn so pass ich sicherlich nicht durch den engen Kanal..mh, da steckt ja anal drin...wie du wieder mitdenkst, Liebes..." Es war hoffnungslos. Resignierend ließ ich die Schultern hängen, trottete so in mein Zimmer, die anerkennenden Pfiffe wegen meines Arsches ignorierend. Ich wusste, nur Kimmy würde mich verstehen...naja, ich hoffte es, denn mittlerweile verstand ich mich selbst nicht mal mehr... ***** Am Abend, Kimmy war frisch gewaschen, gewickelt und gepudert - dieses Verwöhnprogramm hatte sie sich auch redlich verdient, nachdem sie meinen gesamten Herzschmerzschmalz anhören musste - läutete ich nun die Raubtierfütterung im Wohnzimmer ein - ja, nur für die Kleine und mich, Dahvie hatte es nicht verdient, bekocht zu werden, wo er mich so böse geärgert hatte. Doch irgendwo ganz tief drinnen freute sich ein Männchen mit ausgeprägtem Geschlechtstrieb, dass der Andere mich anscheinend dermaßen scharf fand und sicherlich auch zu meinen Aufnahmen onanierte...mh... Ja, wer wird denn auch nicht gern begehrt? Zudem, wenn der Verehrer ebenso sexy wie pervers ist. Ne gepflegte Nummer mit Dahvie, naja, das wär ja schon was feines gewesen, auch wenn ich mir das gar nicht gerne eingestand, schließlich hatte ich mir an dem Tage, als Daniel unsere Beziehung beendete geschworen, für ein ganzes Jahr nichts mit einem Mann anzufangen. Denn wie besangen es die Ärzte so schön: Männer sind Schweine. Leider sang nur mein Verstand diesen Text, mein Herz hingegen summelte schon nach einem Monat fröhlich: I wanna fuck you hard, I wanna feel you deep und so weiter und so weiter, alles eben, was das versaute Herz begehrte. Und ja, mein Herz war in der Tat versaut. Weil Dahvie einfach nur für Sex geschaffen war. Ein schöner Hintern zum anpacken waren ihm zu Eigen, ebenso wie Lippen, die man Tag und Nacht abknutschen möchte... "Hey Baby, was gibts denn schönes zu essen?" Eine vertraute Stimme riss mich aus meinen beinahe schon feuchten Tagträumen - ja, richtig gelesen, 'vertraut' und nicht 'versaut', obwohl letzteres ebenso nett gewesen wäre wie ersteres. Dahvie stand erwartungsvoll im Türrahmen, ließ seine Blicke über den Esstisch schweifen, konnte aber natürlich kein bereitstehendes Essen finden. Vielleicht dachte er, Kimmys Brei wäre für ihn, aber ich war mit ziemlich sicher, er mochte kein durchgerührtes, undefinerbares Irgendetwas als abendliche Mahlzeit. Ich hingegen war satt, der Auflauf hatte geschmeckt - haste fein gemacht, Jayy. "Ich hab Hunger, wo ist denn mein Essen? Und wieso hast du ohne mich angefangen?" Dahvie klang nun ganz vorwurfsvoll, seine Laune steuerte wahrscheinlich Richtung Kelleretage, denn wer Mr Vanity schon einmal hungrig erlebt hatte, der wusste, dass dann auch mal etwas zu Bruch ging. "Du musst dir selbst was machen, heute hab ich hier Dinner for one - oh, entschuldige, Kimmy, ich meinte doch Dinner for two." Ohohohoh...der Blick des Anderen, der konnte töten, und seine langsamem Schritte, die er auf den Tisch zumachte, wirkten ebenso bedrohlich. Wortlos stand er neben meinem Stuhl, musterte zunächst Kimmy, dann mich, dann wieder Kimmy, dann mich, bis er erstaunlich ruhig sagte: "Aber sonst hast du immer für mich mitgekocht, weil ich doch dein Süßer bin!" Plötzlich tat sich etwas in mir. Es fühlte sich an, als ob mein Magen ganz eng wären würde und ich vor Wut platzen müsste. Es kotzte mich an. Diese Kosenamen, dieses Mutti-spielen, welches ich sonst stets zu tun pflegte. Niemehr würde ich mich ausnutzen lassen wollen! So sehr ich Dahvie liebte, so sehr hasste ich seinen Charakter manchmal. "Sag mal, denkst du, du bist der Scheich? Denkst du, du kannst dir alles herausnehmen, nur weil du Dahvie Vanity, der King of Scene bist? Aber da hast du dich geschnitten. Ein notgeiler Spanner bist du, mehr aber auch nicht. Geh's dir doch selber machen, aber lass mich in Ruhe!" Das war heftig. Es fühlte sich gut an, sich einmal dermaßen Luft gemacht zu haben, aber leider hielt dieser Effekt nur für einen klitzekleinen Moment an. Denn als ich in Dahvies traurige Augen blickte, die sich von mir abwanden, wusste ich, dass ich sehr verletztend war. Und dies traf mich mitten ins Herz. "Okay, wenn das so ist, dann werde ich ausziehen", sagte Dahvie leise, als er in Richtung Tür tappte, schwerfällig und antriebslos. "Und dabei hattest du mich mal genauso lieb wie ich dich..." Starr blickte ich auf die Tür, die sich leise hinter dem Anderen schloss, konnte nichts mehr sagen, geschweige denn denken, denn ich musste mich auf das Unterdrücken der aufsteigenden Tränen konzentrieren, die sich aber kaum mehr zurückhalten ließen. Kimmy plapperte etwas vor sich hin, legte fragend das kleine Köpfchen schief, so, als hätte sie genau verstanden, was hier los ist. "Ich bin so ein Arschloch", presste ich mit letzter Kraft heraus, das Baby beruhigend streichelnd. "Dahvie macht zwar auch viel Scheiße, aber ich hab ihm so weh getan..." Die Kleine sagte irgendetwas, das wie Dahvie klang, und ab da ließ ich meine Tränen über die Wangen rinnen, schluchzte vor mich hin, wegen meiner Dummheit, wegen meinen unterdrückten Gefühlen, die einfach nur noch herauswollten und vor allen Dingen wegen der Tatsache, Dahvie wahrscheinlich verloren zu haben... ***** "Schlaf doch endlich, Kimmy, bitte, bitte, du weißt doch genau, wie schlecht es mir geht..." Die Nacht hatte schon längst die Welt in tiefes Dunkel gehüllt, und für kleine Babys war um diese Uhrzeit eigentlich schon längst Schicht im Schacht, aber jedoch nicht in Kimmys. The same procedere as every night. Die Augen wollten ihr einfach nicht zufallen, meine hingegen waren schon ganz klein und geschwollen, weil ich doch so schrecklich geflennt hatte. "Kimmy! Muss Onkel Jayy erst böse werden?" Das war das Stichwort. Böse werden. Ich war heute schon böse genug, Kimmy konnte ich nicht auch noch wie ein wildgewordener Märthyrer behandeln. Doch wahrscheinlich reichte schon meine innerliche Unruhe, die sich auf die Kleine abfärbte und sie hellwach hielt. Nichts von meinem doch recht widerwillig aufgeführtem Bespaßungsprogramm wollte anschlagen, Kimmy riss ihren kleinen Mund auf, kniff die Augen zusammen und schrie aus vollem Halse, während ich vor Verzweiflung schon wieder den Tränen recht nahe gekommen war. Mein Nervenkostüm war dünner als dünn, und als die Kleine noch weitere zehn Minuten weitermachte mit ihrem ohrenbetäubenden Krach, reichte es mir endgültig. Nein, ich konnte einfach nicht mehr, so herzlos ich auch in diesem Moment handelte, Onkel Jayy musste nun an sich denken, an sich und vor allen Dingen an die bestimmt schon völlig zerüttete und nicht wieder aufbaubare Beziehung zu Dahvie. Ich musste irgendetwas tun, so leid mir Kimmy tat, wie sie da in ihrem Bettchen schrie, meine Beine trugen mich aus dem Schlafzimmer direkt vor die Zimmertür meines Mitbewohners. Zu allem Übel waren es nicht nur meine Beine, die sich anscheinend verselbständigt hatten und nun begannen, ein Eigenleben zu führen, meine rechte Hand tat das Gleiche, sie legte sich einfach auf die Türklinke und drückte sie sanft nach unten, denn Krach wollte ich unbedingt vermeiden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)