Kleine Kurzgeschichten. von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Das Mädchen vom Klettergestell. ------------------------------------------ Das ist ein kleiner Tribut für meinen Lieblingsvampir - Eli aus "So finster die Nacht". Diese Kurzgeschichte habe ich neulich für die Schule geschrieben. Na ja, los geht's. ;) --------------------------------------------- Sie saß auf dem Spielplatz und sah in die Ferne. Kalt. Es war eiskalt – und das an jedem verdammten Tag! Aber das hätte sie sich auch denken können, immerhin war Schweden ja sogar für seine kalten Nächte berüchtigt! Es wunderte sie, dass nicht mehr ihrer Art nach Schweden zogen. Durch die Kälte war das Blut immer so schön frisch … Hatte sie das gerade wirklich gedacht?! Angewidert von dem Monster, zudem sie sich in all den Jahren entwickelt hatte, starrte sie mit ihren grünen Augen durch die Ferne und sah durch die Fenster der Menschen. So war sie auch einmal gewesen. Rein. Voller Hoffnung und Liebe in sich. Immer wenn sie an ihr altes Leben dachte, bereitete sich eine Feuerglut in ihrem Bauch aus, die nur durch frisches Leben gelöscht werden konnte. Sie hasste sich. Das Monster war erträglich, immerhin kam es nur manchmal heraus um seine Krallen in ihr Fleisch zu schlagen. Doch in ihrem Inneren gab es noch etwas anderes, was ihr sogar noch mehr Angst einjagte. Dieser tiefe Urinstinkt nach Blut. Mit einem Mal war dieses Stechen wieder da. Dieses komische Stechen in der Magengrube und das leise Knurren – Hunger! Ein Junge mit einer dicken Jacke und aschblondem Haar lief zu den Schaukeln ohne sie zu bemerken – nur leider bemerkte sie ihn! Er hatte etwas in der Hand, was wohl ein Messer sein sollte. Sein Blick haftete an einem Baum. Das Messer ließ er lässig im Mondschein aufblitzen. „Was glotzt du denn so?“, fragte der Junge gehässig. Ihre Ohren klappten leicht nach hinten, so wie bei einer Katze. „Na? Glotzt du etwa mich an?“ Sie konnte das Blut in seinem Körper pulsieren hören – eine wunderschöne mordlustige Melodie … „Das würde ich schön bleiben lassen“, sprach der Junge weiter und stand inzwischen vor dem Baum. Das Messer sah spitz aus, also war es wohl neu – oder er hatte es vorher geschärft. Er piekste den Baumstamm leicht und legte den Kopf schief. „Was ist denn mit dir? Hast du Schiss?“ Hinter ihnen hörte man eine Tür knarren, doch sie achtete nicht darauf. Der Fremde anscheinend auch nicht. Inzwischen drang er so tief in den Baumstamm ein, dass sie den Geruch von frischem Harz wahrnahm. „Dann schrei doch! Los, schrei!“ Sie kratzte mit ihren Fingernägeln leicht an dem Eis, um irgendein Lebenszeichen von sich zu geben. Der Fremde hatte anscheinend gute Ohren, denn er drehte sich leicht misstrauisch zu ihr um. „Was machst du da?“ Sie stand inzwischen auf dem rostigen Klettergerüst und musterte den Jungen gespannt. Sie trug nur einen Schlafanzug und ihre Füße waren schon ganz schwarz vom Dreck. „Eh …“, stotterte der Junge. „Gar nichts.“ Für eine Sekunde sah es so aus, als hätte er Angst vor ihr. Doch die Angst verwandelte sich sofort wieder in Misstrauen und sein Griff um das Messer wurde automatisch fester. „Und was machst du da?“, entgegnete er. „Gar nichts“, sagte sie und musterte kurz die Umgebung, um zu sehen ob jemand sie beobachtete. „Eh …“, fing der Junge wieder an. Anscheinend schüchterte ihre Kälte und Ruhe in ein. „Wohnst du hier?“ „Ja“, antwortete sie und verkniff sich ein trauriges Lächeln. „Ich wohne hier auf dem Klettergestell.“ Zumindest lächelte der Junge für eine Sekunde – was auch eigentlich Zweck des Ganzem war. „Klar doch! Wo wohnst du wirklich?“ Mit einer Hand zeigte sie hinter sich und auf eins der Blockhäuser. Im Gegensatz zu den Anderen waren ihre Fenster mit Kartons zugedeckt – damit keine Sonne hinein kam. „Neben dir.“ Sie kannte den Jungen – sie hatte ihn durch die Wand atmen und reden hören. „Hm …“, murmelte der Junge. „Woher weißt du, wo ich wohne …?“ Wie eine gelenkige Raubkatze landete sie mit den Füßen auf dem Schnee und lief langsam zu dem Jungen. Das Eis war hügelig und hin und wieder strauchelte sie beim Gehen. „Wir können keine Freunde werden. Nur, dass du das weißt.“ „Äh … warum nicht?“ Der Junge schien ernsthaft verwirrt. Sie wurde leicht nervös, ließ sich aber nichts anmerken. „Muss … muss es dafür einen Grund geben?“, entgegnete sie hingegen kühl. „Es ist einfach so.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und lief durch den Schnee zu ihrem Haus. Sie spürte die heißen Blicke des Jungen auf ihrem Rücken und Nacken. Als sie gerade die Tür hinter sich schloss und ein warmer Wind sie umhüllte, hörte sie ihn noch einmal – wohl etwas eingeschnappt – rufen: „Denkst du etwa, ich will dein Freund werden?“ Kapitel 2: Das Dämonenspielzeug. -------------------------------- Eine Kurzgeschichte für "Tagebuch eines Vampirs - der 5. Teil". Wahrscheinlich ist manchen aufgefallen, dass Stefan bei mir Stefan heißt und nicht wie im Buch 'Stefano'. Aber ich mag den Namen einfach lieber. ^^ Die Geschehenisse sind komplett erfunden und spielen noch vor Elena's "Besuch". Und ich hoffe wirklich, ich habe den Namen des Dämons richtig geschrieben. x'D ----------------------------------- „Hallo, mein Vampirlein!“ Misaos kindliche Stimme hallte durch die Zelle, in der sich Stefan Salvatore Zähne knirschend auf den dreckigen Boden gesetzt hatte. Seine Fangzähne waren vor Hunger ausgefahren und wurden allmählich stumpf; seine Augen waren nicht mehr tiefgrün sondern von einem matten Schwarz überschwemmt worden. Jede einzelne Bewegung ohne ihn waren tausende Feuergluten, die gleichzeitig durch seinen Körper fuhren. Oh, Elena, dachte er im Stillen. Wie konnte ich nur so dumm sein? Verzeih mir, meine Schönheit. „Na, was machen wir denn heute mit dir, Stefanie?“ Seit Stefan in der Hölle angekommen war, nannte Misao ihn aus Spaß ‚Stefanie’ – was ihn immer wieder an seinen Bruder Damon erinnerte. Der Damon, der ihm damals vor über 700 Jahren einen Degen ins Herz gestochen hatte. Der Damon, der ihn all die Jahre verfolgt hatte. Und auch genau der Damon Salvatore, der ihn schließlich hierhin verbannt hatte – nur um an Elena zu gelangen! „Komm mir nicht zu Nahe, Dämon“, zischte Stefan mit zittriger Stimme – er nahm seine übliche Rolle in dem Spiel ein, das er hier täglich spielte. Er war das Opfer; das Spielzeug eines Dämons, der jeden töten könnte, den Stefan auch nur flüchtig kannte! Er kannte das Risiko; falls er doch einmal versuchen würde, zu fliehen; das hinter den schützenden Wänden seiner Zelle wartete. Er hörte sie knurren. Dämonenhunde – jeder mit der Fähigkeit, ein Lebewesen in auch nur einer Sekunde zu einem Puzzle zu zerfetzen. „Ooooooch! Hast du etwa Angst, Kleiner?“ Misaos rote Locken wehten durch die Luft und Stefan sah etwas Silbernes in ihren Händen aufblitzen. Stefan wusste genau was es war – süßer, menschlicher Lebenssaft. Misaos genugtuendes Grinsen gab ihm den Rest. „Na, hast du Durst, Vampirlein?“ Langsam schwenkte sie den Behälter hin und her und legte den Kopf schief als sie merkte, wie Stefans Blick ihrer Bewegung gierig folgte. Stefan hasste sich dafür, dass er nicht aufhören konnte, auf das frische Blut zu starren. Es war einfach ein Reflex, Blut bei großem Durst stärker wahrzunehmen – ein lebenswichtiger Instinkt! Doch in der Hölle brauchte er keine lebenswichtigen Reflexe – er wusste, dass Misao ihm höchstens so viel Blut geben würde, sodass sein armer Körper in Flammen aufging und er sich mit seinen überdimensionalen Krallen irgendwo festkrallen. „Hier!“ Misao stellte den Behälter auf dem Boden ab, tauchte ihren linken Zeigefinger in das Blut und fing dann genüsslich an, daran zu saugen. Stefans Mund war auf einmal ein Wasserfall aus Speichel. „Ganz frisch – noch nicht einmal eine Stunde alt!“ Ihre schwarzen Lippen, die nun leicht rötlicher wirkten, formten sich zu einem verspielten Schmollmund. „Ich weiß, ihr mittelalterlichen Vampire trinkt nur Menschenblut …“, murmelte sie leise. „Und dabei ist Dämonenblut doch so viel reiner und … köstlicher!“ Stefan lachte schmerzverzehrt auf. Er hatte es Satt, dieses Spiel täglich zu spielen – aber er musste. „Du saugst an dem Hals deiner eigenen Rasse!“, rief Stefan angewidert. Hinter Misao hörte man die Höllenhunde mordlüstern aufheulen und an den Wänden kratzen. „Wie fühlt sich so was an?“ „Ach, hör doch auf, du Moralapostel!“, entgegnete Misao genervt und machte eine kurze Handbewegung. „Bist du Jesus, oder was? Und außerdem“, sie schwenkte das Fass grinsend hin und her, „ist das doch dein Abendessen! Ich hab nur mal gekostet.“ „Ich traue dir nicht, kleines Flittchen!“, zischte Stefan hasserfüllt. Misaos Gesicht wurde mit einem Mal hart wie Stein. Ihre Lider waren etwas zusammengepresst und ihre Unterlippe bebte hin und wieder. „Wie kannst du es wagen, mich so zu nennen, Sklave!“, zischte sie und ballte die Hände zu Fäusten. Stefans Antwort war ein zufriedenes Grinsen – sollte sie ihn doch quälen; sie würde es so oder so tun! Immerhin galt der Vertrag, den Damon mit ihr und ihrem Bruder geschlossen hatte, immer noch. Anscheinend hatten die Höllenhunde bemerkt, dass etwas mit ihrer Herrin nicht stimmte, denn sie knurrten und jaulten auf einmal doppelt so laut wie vorher. Einige versuchten sogar, die Wand zu durchbrechen. „Kluge Hunde hast du da …“, murmelte Stefan ironisch und setzte ein leichtes Grinsen auf seine Lippen. Misaos Gesicht war aber auch wirklich unbezahlbar! „Halt den Mund, du mieser Italiener!“, knurrte sie aufgebracht. Seitdem er hier gefangen war, war er schon über fünfmal mit ‚Italiener’ beschimpft worden. Beim ersten Mal hatte er sogar auf Italienisch geantwortet – was ihm jedoch einen Liter Blut weniger gekostet hatte! „Hab noch viel Spaß beim Bodenablecken, Stefanie!“, zischte Misao und schüttete den ganzen Inhalt des Fasses auf den Boden. Einige Blutrinnsale bahnten sich langsam ihren Weg zu Stefan. Dann verschwand Misao und Stefan wartete bis er ihre Aura nicht mehr spürte – ehe er sich gierig zu dem Blut bückte und langsam begann, den ‚Boden abzulecken’. Kapitel 3: Nächtliche Sünden. ----------------------------- „Ich bin noch nie so einer Frau wie dir begegnet, Catarina.“ Stefans Hand drückte die ihre und hinterließ in ihrer Kehle einen brennenden Schmerz. Ihre Augen sahen verzweifelt in seine grünen Schlangenaugen. „Sag so etwas nicht!“ Abrupt löste sie sich von ihm und presste sich beinahe schon gegen die Wand. Sie wollte ihn nicht beißen, doch sein ganzes Auftreten war pure Ekstase für sie! Catarinas Hände zitterten und sie schüttelte verzweifelt den Kopf. „Du kennst mich nicht – überhaupt nicht!“ Sie beide standen vor Catarinas Schlafgemach. Stefan war so nett gewesen, sie nach dem Ball seines Vaters zu begleiten. Schon den ganzen Abend lag eine Art Schleier über Stefan – sein Lächeln wirkte abwesend und sein Herz schlug in einem wilden Takt. „Dann lerne ich dich eben jetzt kennen!“, meinte er mit einem traurigen Lächeln. Sie wusste, dass sie ihm das Herz brechen würde. „Oh, Stefan, was würdest du sagen, wenn mein Aussehen und meine Fassade trügen würde? Wenn ich dich die ganze Zeit belogen hätte?“ Catarina schlang die Arme um ihren zitternden Körper. In ihren Augen konnte man salzige Tränen erkennen. „Ich vergebe dir!“ Er antwortete so schnell, dass sie bezweifelte, er hätte vorher darüber nachgedacht – es war ihm einfach egal was sie sagte; alles prallte an ihm ab! Stefans warmen Hände strichen über die ihre und ließen sie nicht mehr los. Sanft streichelte er ihre Wange und sah ihr Gesicht erstaunt an – fast so, als wäre sie eine neue unerforschte Spezies. Was sie ja auch war … „Wenn ich dich ansehe“, leicht legte er den Kopf schief und kurz huschte ein Lächeln über seine Lippen, „sehe ich keine Lügnerin. Keinen normalen Menschen. Ich sehe einen Engel – ich sehe dich, Catarina.“ Das war genug! Blitzschnell fuhr sie ihre Fangzähne aus und ihr wunderschönes, junges Gesicht verwandelte sich in die Fratze eines Monsters. Stefan fluchte etwas Italienisches und wich erschrocken zurück. Seine Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen. „Du …“, stotterte und sah von ihren Fangzähnen irritiert auf. „Du bist ein …“ „Vampir.“ Catarinas Kehle schmerzte höllisch als sie sich Stefan langsam näherte. Ihr Gesicht war mit einem Mal wieder das einer jungen Frau. Auf ihren Wangen glitzerten die ersten Tränen. „Oh, es tut mir so …“ Sie wollte sich gerade entschuldigen, als Stefan ihr die Worte abschnitt. Sein Gesicht war zwar wieder normal, doch seine Augen zeigten immer noch pures Entsetzen. Traurig sah sie weg. Ein schrecklicher Schmerz wenn der Junge, den du liebst, dich so ansieht … Zu Catarinas Entsetzen nahm er ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie zärtlich – auf genau die Stelle, wo vorher ihr Vampirzahn war. Seine Lippen waren warm und sein Geschmack war wahrscheinlich das Beste, was sie jemals probiert hatte. Deswegen war sie ja auch so traurig als der Kuss so abrupt endete. „Beiß mich.“ „Nein!“ Catarinas Gesicht spiegelte pures Entsetzen wieder und sie wollte zurückweichen, doch Stefan hatte ihr Gesicht immer noch in seinen Händen. Sein kühler Atem kitzelte auf ihrer Haut. „Du leidest, Catarina“, wisperte er. Seine Stimme war entschlossen. „Denkst du etwa, ich sehe das nicht?“ Sein Kopf fuhr leicht nach hinten. Catarina war nur einpaar Zentimeter von seinem süßen Lebenssaft entfernt. „Ich will, dass es dir besser geht …“ Süße Sünde …, dachte sie mit zittrigem Atem. Vergib mir, Gott! Aber ich kann nicht widerstehen! Sie konnte schon sein süßes Blut auf ihrer Zunge spüren als hinter ihnen lautes Gelächter erklang. Verwirrt blinzelnd konzentrierte sich Catarina auf die Stimme – es war Giuseppe Salvatore, Stefans Vater, der mal wieder zu viel von dem teuren Wein getrunken hatte! Catarina verkniff sich ein leises Fluchen und schubste sich und Stefan in ihr Schlafgemach. Stefan landete auf ihrem Bett und sie etwas unsanft auf ihm. Catarina schloss die Augen für eine Sekunde und in der Nächsten war die Tür schon zu. „Wie hast du das gemacht?“, fragte Stefan erstaunt. „Unwichtig“, entgegnete sie schnell ehe sie die Kontrolle verlor und sich auf ihn stürzte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)