Kana und Yano von Michiru ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Prolog Ein kühler Luftzug kitzelte von irgendwo her meine Wange und ich öffnete langsam noch schlaftrunken meine vom Dösen verklebten Augen. Trübes Tageslicht drang in sie und blendete mich einen Moment, dann wurde meine Sicht schärfer, der Raum, in dem ich mich befand, hatte angegraute Wände, an denen einige, halb abgerissene, Werbeposter, von Bands, klebten, die ich nicht kannte und ein großes Fenster, das halb geöffnet von einem, leicht im Wind flatternden, grau blauen, Vorhang verdeckt wurde. Mit einem Gefühl der Schwere, als würde an jedem meiner Muskeln ein Zentner Gewicht hängen, setzte ich mich auf und sah mich nochmals genauer um, aber mir wollte nicht klar werden, wo ich mich befand, es fühlte sich an, als wären zwischen den Verbindungen von meinen Augen zu meinem Gehirn eine Sperre die jeglichen Informationsfluss verhinderte. Was war los mit mir? Warum verspürte ich beim Anblick der verschmutzten Wände und des staubigen Bodens dieses dumpfe, warnende Gefühl des Wiederkennens, obwohl mir mein ermattetes Gehirn keinerlei Informationen darüber liefern wollte, als verweigere es mir jeglichen Dienst. Verwirrt ging ich im Raum herum und wirbelte dabei dicke Staubflocken auf, die in den fahlen Strahlen der Abendsonne sichtbar wurden und einen hektischen, ziellosen Tanz vollführten. Das Bett auf dem ich anscheinend eine ganze Zeit lang gelegen haben musste, das sah man deutlich an den zerwühlten Kissen und der kleinen Kuhle, die sich in seiner Mitte gebildet hatte, stand in der linken hinteren Ecke des Zimmers, direkt neben einem wunderschönen Barockschrank aus Kirchholz mit komplizierten Verschnörkelungen aus Pflanzenranken und Blüten, der viel zu edel für diesen schäbigen Raum wirkte. „Wie ein Adliger im Schweinestall.“ dachte ich lächelnd und wand mich zur Tür die direkt gegenüber des Fensters lag. Ein Lichtstrahl der sich durch eine Lücke des Vorhangs geschlichen hatte und vom metallenen Türknauf reflektiert wurde blendete mich, hastig wandte ich meinen Blick davon ab, bevor meine Augen anfingen zu tränen und fixierte einen kleinen schwarzen Punkt in der Mitte der Tür. Er befand sich direkt in Augenhöhe und faszinierte mich irgendwie. „Wofür er wohl gemacht worden war?“ Er schien mir nicht zufällig oder ohne Zweck dort zu sein. Plötzlich boxte mir wieder das warnende Gefühl in den Magen und ich krümmte mich unwillkürlich, leicht zusammen, zu allem übel kroch mir nun auch noch eine säureartige Flüssigkeit die Speiseröhre hinauf und ich schmeckte Galle auf der Zunge. Was war nur los mit mir, mein Magen machte doch normalerweise nicht solche Faxen! „Normalerweise?“ Fragte eine leise Stimme in meinem Kopf. Ich schrak hoch als hätte mir gerade jemand ins Ohr geschrien und sah mich verwirrt im Raum um, aber natürlich war niemand da, dass hatte ich ja auch vorher schon gewusst. Vielleicht war ich ja gerade dabei paranoid zu werden, naja wohl eher verrückt so nannte man das doch, wenn man begann irgendwelche Stimmen zu hören, die eigentlich gar nicht da waren. Trotzdem irgendwas stimmte hier nicht, ob ich nun verrückt wurde oder nicht, ich war mir sicher, dass etwas an diesem Raum falsch war, es war mehr mein Instinkt als mein Verstand, der mir das sagte und ich beschloss einfach darauf zu vertrauen, immerhin sind verrückte ja nicht mehr bei Verstand aber ihre Instinkte funktionieren noch! Entschlossen trat ich zur Tür und erkannte, dass der schwarze Punkt eigentlich ein kleines Loch war durch welches man mit einem Auge hindurch sehen konnte. Ich versucht hindurch zu luken um einen Hinweis darauf zu erhalten wo ich mich befand, aber es musste von der anderen Seite mit irgendetwas verschlossen sein, denn ich konnte nur Schwärze erkennen. Ich begann zu frösteln und die feinen Härchen an meinen Armen stellten sich auf, dann drehte ich mit einer dunklen Vorahnung den Türknauf. Er gab nur ein quietschendes Geräusch von sich ansonsten geschah nichts. „Abgeschlossen, so ein Mist bin ich hier etwa eingeschlossen?“ dachte ich mit aufsteigender Angst die langsam zu meinem Herzen herauf kroch und es in einem wilden Rhythmus schlagen lies, dann fiel mein Blick auf den Metallenen Türknauf hinunter und für eine Sekunde hörte mein Herz auf zu schlagen, das Blut in meinen Adern schien zähflüssig zu werden und ich bekam keine Luft mehr bis der Adrenalinstoß mein Blut zum rasen brachte und ich erstickt nach Luft schnappte. Mein Gehirn begann auf hochturen zu arbeiten und mir fuhr ein sängender Schmerz durch den Schädel. In dem Metall des Türknaufs hatte sich ein Gesicht gespiegelt, aber ich hatte es nicht erkannt obwohl es doch ich sein müsste die da zu mir hinauf sah. Warum wusste ich nicht wie ich aussah? Und wie war mein Name? Wo wohnte ich ? Wie alt war ich? Eine Frage nach der anderen schoss mir unnachgiebig durch den Kopf und zuletzt pulsierte ein und der selbe Gedanke darin, den ich nicht mehr abzuschütteln vermochte. „Ich weiß nicht wer ich bin!“ Entsetzt sank ich mit starr aufgerissenen Augen zu Boden. Im nächsten Moment saß ich schweißüberströhmt in meinem kleinen Doppelbett, unter mir atmete meine Zimmergenossin und beste Freundin Sana ruhig und regelmäßig. „Ich bin Kana“ dachte ich sofort und ein tiefes beruhigendes Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus. Es war nur ein Traum, nicht mehr nur ein blöder Alptraum! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)