Living In A Toy Box von cleo-- ================================================================================ Kapitel 11: Oscarreif --------------------- In einem dunklen Raum flimmerte das Horror Video des Jokers in einer Endlosschliefe über einen scheinbar Meter großen Bildschirm. Das Geschehen schien sich zum Wiederholten Male abzuspielen, es wirkte fast so, als stünde das als Puppe verkleidete Mädchen und der Polizist im Raum. Die kranke Stimme des Jokers hallte durch das Zimmer wie ein Echo, sodass es einem eiskalt über den Rücken lief. Die Umgebung, in der der Mord stattfand, war trist und vernebelt, sodass es kaum möglich war, die ganzen widerlichen Details zu erkennen. Bruce Wayne saß auf dem Drehstuhl vor seinem Schreibtisch und starrte schon seit Stunden auf den Bildschirm vor sich. Er konnte es nicht verstehen. Er konnte es einfach nicht verstehen. Wie kann man nur zu so einem ...Monster werden? Wie kann man nur so skrupellos sein? Als sich das Bild schwarz färbte und nur noch das fett geschriebene STOPP den Raum erhellte, drückte er erneut auf Play. Jetzt hatte der Joker es auch noch geschafft ein armes, kleines, hilfloses Mädchen auf die schiefe Bahn zu lenken. Was wollte er damit bezwecken? Was hatte er davon, eine machtlose und eigentlich auch wertlose Geisel mit sich herumzuschleppen? Vor ein paar Tagen war er kurz davor gewesen, den Joker in seinem Versteck zu erwischen und ihm die Strafe zu erteilen, die er mehr als verdiente, doch kurz bevor die Polizei zuschlagen konnte, flog das Fabrikgebäude wie ein Feuerwerk in den Nachthimmel. Er hatte das Gefühl, dafür verantwortlich zu sein, er fühlte sich schuldig, wie jedes Mal, wenn der Joker ihm knapp entwischte. Bruce fixierte die absurden und verabscheuenswerten Handlungen vor ihm. Das Mädchen war eine Patientin der Psychiatrie, er wusste nicht viel von ihr, um genau zu sein, gar nichts. Nur, dass sie mit ihrem fragwürdigen Auftritt als Alice Gotham City schockte. Sie war psychisch labil, keine Frage, warum sollte sonst ein halbwegs vernünftiger Mensch solch eine Schandtat begehen? Doch etwas in ihren Augen sagte ihm, dass sie wusste was sie tat. Sie sah anfangs verängstigt aus, doch als sie das Messer in der Hand hielt, schien sie wie ausgewechselt. Der Joker zieht schizophrene Menschen an, wie Licht die Fliegen, doch das Mädchen scheint keineswegs schizophren zu sein. Der Mord sah bei ihr so selbstverständlich aus, als täte sie es jeden Tag, wie Zeitung lesen. Als wäre es ein reiner Akt der Routine. Weder Gefühl noch Scheu war in ihren hellgrauen Äuglein zu sehen. Umso länger Bruce die Puppe anstarrte umso rätselhafter erschien sie ihm. Das angsteinflößende Kichern des Jokers riss ihn wieder aus seinen Gedanken. Um ehrlich zu sein, hatte er keine Ahnung, was nun seine Rolle war. Eigentlich sollte er die Menschen vor solchen Psychopathen schützen, doch die Rettung der vermeintlichen Geisel kam ihn ebenfalls in den Sinn. Sollte er das Mädchen nicht besser vor sich selbst und dem Joker retten? Doch sie würde mit dem Joker vor Gericht angeklagt, höchstwahrscheinlich für unzurechnungsfähig erklärt werden und den Rest ihres Lebens in Arkham verbringen.. Der Zug war also schon abgefahren. Der Joker würde also wieder mehr Opfer fordern und es war seine Aufgabe ihn aufzuhalten. Er konnte nicht viel aus den wenigen Sätzen, rezitiert von dem armen Polizist, lesen. Weder einen Hinweis auf das nächste oder die nächsten Opfer, noch auf den momentanen Aufenthaltsort der beiden Pschophaten. Schon seit so langer Zeit versucht er, die Stadt vor solchen Leuten zu bewahren, doch bisher biss er sich jäh die Zähne aus. Die Hoffnung war schon auf ein Minimum zusammen schrumpft. Doch etwas war anders wie sonst. Vielleicht würde diese Veränderung auf seiner Seite stehen, vielleicht schnitt der Joker sich ins eigene Fleisch mit der Bürde, die er sich selbst aufgetragen hatte. Vielleicht meinte das Schicksal es gut mit Gotham City und damit mit ihm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)