Are we playing some bad Games? von Earu (GakuHai-Fic(k)lets) ================================================================================ Kapitel 7: ... Fieber --------------------- Hyde's POV Ich erwachte mit furchtbaren Kopfschmerzen und einem brennenden Schmerz im Magen – und beides tat weh wie Hölle. Eigentlich hatte ich mich hingelegt, weil ich mich schon seit heute Morgen reichlich angeschlagen gefühlt hatte und eine Mütze Schlaf nehmen wollte, um wieder einigermaßen fit zu werden. Doch wie es aussah, hatte das nichts gebracht. „Hnn ...“ Stöhnend setzte ich mich auf und schwang die Beine aus dem Bett, stützte die Ellenbogen auf meine Knie und vergrub das Gesicht in den Händen. Das Licht der eingeschalteten Nachttischlampe stach mir unbarmherzig in die Augen, sodass ich überhaupt nichts sehen konnte ... und mein Magen brachte mich noch um. Es fühlte sich an, als ob er sich gerade selbst zersetzen wollte. „Ga-chan ...“, wisperte ich leise und stand auf, die eine Hand noch immer vor meine Augen haltend und mit der anderen nach dem Bettpfosten tastend, damit ich nicht umkippte. Mit vorsichtigen Schritten suchte ich mir meinen Weg aus dem Schlafzimmer heraus und stieß dabei gegen etliche Gegenstände, obwohl ich eigentlich gedacht hatte, den Raum in- und auswändig zu kennen. Vermutlich litt meine Orientierung durch das stetige Pochen hinter meiner Stirn. „Ga-chan“, rief ich wieder nach ihm, diesmal zwar etwas lauter, aber dennoch ziemlich schwach. Das war wohl auch der Grund, weshalb er mich nicht hörte. Gott, wo kamen nur diese Schmerzen bloß her? „Ga-chan ...“ Ich wusste nicht wie ich es genau angestellte, aber irgendwie kam ich schließlich in der Küche an, wo ich die kalten Fliesen unter meinen Füßen spüren konnte. Nur war der Weg war erstaunlich kurz gewesen und ich hätte schwören können, dass ich dazu noch nicht einmal die Treppe hatte heruntergehen müssen. Und eigentlich war definitiv eine Treppe zwischen Schlafzimmer und Küche. Vielleicht ... vielleicht vernebelten mir die Kopfschmerzen das Hirn aber auch so sehr, dass ich es einfach nicht mitbekommen hatte, während meine Beine automatisch den richtigen Weg genommen hatten. Zum Glück brannte hier kein Licht, sodass ich die Hand endlich vom Gesicht nehmen konnte, um mich besser durch den Raum tasten zu können. Allerdings brauchte ich das gar nicht – ich sah alles; zwar erschien es mir ein wenig schemenhaft, aber ich konnte genug erkennen. Und das war nicht unsere Küche. „Ga-chan?!“ Wieder keine Antwort. Was sollte das? Wo war ich? Wie war ich hergekommen? Was tat ich hier? Wo war Gackt? Was sollte das eigentlich?! Und- „Ha!“ In dem Augenblick zog sich mein Magen unter heftigen Schmerzen so sehr zusammen, dass er jetzt wohl in eine Walnuss gepasst hätte, und ich sank auf den Küchenboden hinab. Verdammt verdammt verdammt! Es tat so weh und ich war allein! Ich konnte schon spüren wie die ersten Tränen aus meinen Augen quollen und an meinen Wangen hinabrannen. Gott, es sollte aufhören! Bitte, lass es doch aufhören! Bittebittebittebittebittebittebit- Ich erstarrte und weitete die Augen, als auf einmal ein Schuss fiel. Nein ... nicht auch das noch ... ich musste es mir eingebildet hab- ... noch ein Schuss ... und noch einer und alle ziemlich nahe und ... Gackt ... Ga-chan, wo bist du? Ich bekam Angst um ihn. Mühsam stemmte ich mich hoch, kam wieder auf die Füße und machte, dass ich aus der Küche kam. Ich musste wissen, was passiert war und wie es Gackt ging und wo er überhaupt war. Mit etwas Glück war er gar nicht hier, aber wenn doch ... Ich hatte solche Angst. Gekrümmt vor Schmerz und viel zu langsam schleppte ich mich durch die kleine Wohnung und schaute in jedes Zimmer, das ich finden konnte, doch Gackt sah ich nirgends. Wo war er denn nur? Ga-chan, bitte ... Mir liefen noch mehr Tränen aus den Augenwinkeln, was mir allerdings im Moment wirklich egal war. Ich musste hier weg und zu Gackt und ... Ich öffnete die letzte Tür – die, die ich noch nicht probiert hatte – und fand mich in einem Treppenhaus wieder. Durch die Fenster konnte ich sehen, dass es auch draußen dunkel war. Doch was mir viel mehr auffiel war, dass es hier stark nach etwas roch, was eigentlich nicht da sein sollte ... Metall ... nein ... viel süßer ... Blut! Eindeutig Blut und es machte meine Kopfschmerzen fast noch schlimmer. Es ließ mich beinahe wahnsinnig werden, weil das Pochen und Hämmern mehr und mehr zunahm und einfach ... es zog mich wie magisch an, sodass ich mich selbst nicht mehr kontrollieren konnte. Noch ehe ich mich versah, sprintete ich die Treppen herunter, immer dem Blutgeruch nach, der von ganz draußen zu kommen schien. Und tatsächlich! Gleich nachdem ich die Eingangstür des Wohnhauses aufgestoßen hatte sah ich die beiden Männer, die dort auf der Straße standen; einer von ihnen mit einer Waffe in der Hand, der andere am Boden und mit einer Wunde im Oberschenkel. Von dort kam auch der Blutgeruch her. Beide starrten mich angsterfüllt an, als ich so urplötzlich in diese Szenerie hineinstolperte. Dann nahm der mit der Waffe so schnell er konnte Reißaus. Der andere versuchte es zwar, kam aber ob seiner Verletzung erst gar nicht auf die Füße, sondern sackte beim ersten Schritt auf den Asphalt zurück. In jedem anderen Moment hätte ich ihm wohl gesagt, er solle sitzen bleiben und sich nicht zu sehr bewegen. In jedem anderen Moment hätte ich ihm geholfen. Doch nicht in diesem. Der Geruch nach Blut wirkte auf mich ein und ich spürte diesen unbeschreiblich großen ... Hunger in mir, von dem ich nicht sagen konnte, wo er herkam. „Nicht!“ Mit zwei Schritten war ich bei dem Mann, ignorierte sein angsterfülltes Schreien und Flehen, wollte geradezu taub dafür werden, als ich mich zu ihm herunterbeugte und mir über die Lippen leckte. „Bitte hör auf!“ Meine Eckzähne verlängerten sich, ohne dass ich mich darüber wunderte. „...-ei“ Ich neigte den Kopf weiter seiner Halsschlagader entgegen, war kurz davor zuzubeißen und dann ... „Verdammt, Kei, hör endlich auf mit dem Scheiß!“ Dann riss mich jemand von dem Mann weg und drückte mich selbst zu Boden, um mir eine harte Ohrfeige zu verpassen, welche dieses lüsterne Gefühl wieder etwas zurückdrängte. „Kei, komm zu dir, KEI!“ Das erste, was ich begriff war, dass die Stimme, die mich so angefleht hatte, nicht die des Mannes – meines Opfers – gewesen war, sondern zu dem gehörte, der mich jetzt so anschrie. „Kei!“ Moment ... Kei? Ich war nicht Kei, ich war Hyde. Wieso nannte er mich so? Ich zwang mich selbst, die Person über mir anzuschauen und in das wütende Gesicht zu blicken. Doch als ich die Augen richtig öffnete, sah ich keine Wut, sondern nur Besorgnis in den blauen Augen – in Gackts blauen Augen. Mein Hunger verschwand augenblicklich. Gott sei Dank. „Gackt? Ga-chan? Wo ... wo warst du und was machen wir hier?“, fragte ich leise, worauf er mich allerdings verwirrt musterte. „Was redest du denn da, Kei?“, entgegnete er, „wir sind zu Hause. Und wer ist Gackt?“ Dann schüttelte er den Kopf, als wolle er sich zur Ordnung rufen. „Ich bring dich jetzt ins Bett und dann kriegst du erstmal eine Blutkonserve; ich hab gerade welche besorgt. Kein Wunder, dass du dich so benimmst; deine Augen sind ganz gelb.“ War ich immer noch nicht ganz bei Sinnen oder spann er jetzt? „Gelb?“ „Ja, gelb“, antwortete er und hob mich hoch, um mich zurück ins Haus zu tragen. Ich wehrte mich nicht dagegen, denn ich mochte es. „Spiel nicht den Unwissenden: Du weißt genau, dass du in letzter Zeit nichts getrunken hast, obwohl ich dich regelrecht angebettelt habe, dass du welches nimmst.“ „Ich hab ... nicht genug ...“ „Mann, Kei! Hör auf mit dem Theater!“ Für eine Sekunde mischte sich eine Spur Ärger unter die Besorgnis, verschwand aber sofort wieder. „Du weißt, dass ich es nicht sehen kann, wenn du dich selber so quälst.“ „Wieso nennst du mich so, Ga-chan?“ „Weil es dein Name ist. Aber wieso nennst du MICH so? Ich heiße Sho. Schon vergessen?“ Dann lächelte er mich leicht an – ein Lächeln, das fragte, ob es überhaupt möglich wäre, dass man seinen Namen vergaß. „Ich ... hn ...“ Kei? Sho? Nein nein, das stimmte doch nicht, ich wusste genau, wer wir waren. Was war hier los? Ich versuchte nachzudenken, aber der Schmerz in meinem Kopf ließ mich nicht. Kurz darauf spürte ich schon, wie ich auf eine weiche Matratze gelegt und zugedeckt wurde. „Bleib liegen, ich bin sofort wieder da.“ „Ga-“ „Bleib!“ Er verließ mich wirklich nur für zwei Minuten, in denen ich erst gar keine Anstalten machte, aus dem Bett aufzustehen, da es einfach zu sehr schmerzte. Dann wurde ich wieder aufgesetzt und bekam einen Becher an die Lippen gehalten. Ich konnte Blut riechen. „Trink das.“ Es war ein Befehl, auch wenn er unendlich sanft geklungen hatte. Ich kannte diesen Tonfall zu gut, egal wie sehr Gackt mir weißmachen wollte, dass er nicht mein Ga-chan war. Ich wusste es besser. Und seine Anwesenheit beruhigte mich so weit, dass ich das Blut trinken konnte, ohne auszuflippen. Ich blieb ich selbst, leerte den Becher in einem Zug und fühlte mich schlagartig besser. Gackt (oder Sho, wie er sich im Moment selbst nannte) ließ mich dann wieder in die Kissen zurücksinken und strich mir durch die Haare. Ich schloss die Augen und genoss die Berührungen seiner fürsorglichen Hände. „Wie fühlst du dich?“, fragte er schließlich. „Geht.“ „Gut, siehst auch schon wieder besser aus. Schlaf noch ein bisschen, ich bin nebenan im Wohnzimmer.“ Was?! „Nein, warte!“, sagte ich schnell, öffnete die Augen wieder und griff nach seinem Shirt, um ihn festzuhalten, „bleib hier, komm mit ins Bett.“ „Mit ins Bett?“ Verblüfft zog er eine Augenbraue nach oben und gluckste etwas. „Das hatten wir das letzte Mal als ich elf war. Du bist heute komisch.“ „Du auch. Komm einfach mit rein.“ „Wenn du drauf bestehst.“ Er zuckte mit den Schultern, kam meinem Wunsch dann aber endlich nach und kroch zu mir unter die Decke. Ich schlang die Arme augenblicklich um seinen Oberkörper, drückte mich fest an ihn und eine Wange gegen seinen Hals. Unter meinen Lippen konnte ich seine Schlagader spüren, in der das Blut durch seinen Körper gepumpt wurde. Ich fühlte mich unheimlich wohl so. Er zögerte zwar eine kleine Weile, tat es mir dann allerdings gleich und streichelte meinen Rücken ein wenig, um es mir noch bequemer zu machen. „Danke, Sho.“ Hatte ich ihn nun tatsächlich doch bei diesem Namen genannt. „Ich liebe dich.“ „Wie bitte? Was redest du da?“ Noch bevor ich antworten konnte, schlief ich ein. Schon kurz darauf wurde ich durch ein vertrautes Paar Lippen geweckt, das sich sanft auf meine Stirn drückte. Ich murrte leise, drehte mich etwas und wischte mir über die Augen. „Na, wie fühlst du dich?“ Ich kannte die Stimme und ich kannte die Person, zu der sie gehörte. „Sho?“, fragte ich und blinzelte verschlafen. Die Stimme lachte: „Du scheinst noch nicht ganz wach zu sein, Haido.“ „Hm? Du nennst mich ja gar nicht mehr Kei.“ Darauf kam wieder ein Lachen: „Nein, schon seit ein paar Jahren nicht mehr. Der Dreh ist lange vorbei, erinnerst du dich?“ Dann erst öffnete ich meine Augen richtig und blickte in Gackts lächelndes Gesicht und vor allen Dingen in seine blauen Augen. „Ga-chan ...“ „Wer denn sonst?“ Ich amüsierte ihn wohl sehr. „Du scheinst geträumt zu haben. Von Moon Child, so wie es aussieht.“ „Ach ... so ...“ Natürlich, Kei, Sho und Moon Child. Ich wusste doch, dass mir die Namen bekannt vorgekommen waren. Aber irgendwie war ich wohl zu sehr in meinem Traum drin gewesen, um das zu merken. Genau wie ich nicht gemerkt hatte, dass ich da auf einmal ein Vampir gewesen war, der Blut trinken musste. Etwas war allerdings gleich: Auch Kei hätte sich gehasst, wenn er diesen Mann tatsächlich getötet hätte. Und er wäre Sho genauso dankbar gewesen, dass er ihn davon abgehalten hatte. „Mach dir nichts draus“, sagte Gackt dann in beruhigendem Tonfall und strich mir durch die Haare, „du bist krank und es war nur ein Fiebertraum. Ist übrigens schon wieder etwas gesunken, das Fieber, vor einer Stunde war es noch höher. Wenn du jetzt brav weiterschläfst, bist du in ein paar Tagen wieder fit.“ Ich nickte, kuschelte mich mehr in die Decke ein und antwortete: „Danke, Ga-chan.“ „Keine Ursache, ich liebe dich doch ... Kei-chan.“ Er zwinkerte mir zu und brachte mich in dem Moment auf etwas. „Tut er das denn? Ich meine, liebt Sho Kei?“ Gackt lachte. „Aber natürlich. Mehr als jeden anderen. Und ich muss es wissen, ich hab die Geschichte schließlich geschrieben.“ ~~~ Sho ist nicht ganz so rausgekommen, wie ich ihn haben wollte. Er sollte eigentlich noch sehr viel fürsorglicher werden. Aber das kommt halt bei raus, wenn man versucht ne Moon Child Szene in eine GakuHai-Fic zu quetschen xD Hydes/ Keis Verwirrung war da wohl im Weg. Dafür gibt es ein paar andere Punkte, die mir ganz gut gelungen sind, wie ich finde - das Ende zum Bsp :3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)