Dark Time von RhapsodosGenesis (in Zeiten des Krieg...chens) ================================================================================ Kapitel 95: Îm Feuer der Schlacht --------------------------------- Ravia flog schneller – die treuen Männer im Schlepptau. Es war nicht schwer, den Aufenthaltsort der anderen herauszufinden – immer der beweglichen Wolke aus verschiedenen Wesenheiten hinterher. „Ravia … Was ist das?“, wollte einer ihrer Männer wissen. Sein Unbehagen war leicht zu spüren. „Das ist unser Feind. Gegen den müssen wir kämpfen, um das Feenreich zu schützen“, erklärte sie. Sie wollte ihre Männer nicht beunruhigen und ihr Versprechen Chizuru gegenüber nicht brechen. „Die anderen sind dorthin geflogen. Sie sind auch unsere Feinde, nicht wahr?“ Woher auch immer er es wusste – er hatte recht. Und er klang gar nicht erfreut darüber. Auch Ravia gefiel es nicht, wie sie zugeben musste. Doch wer kämpfte schon gerne gegen seine Freunde? „Die andere Hälfte von uns ist schon dabei, die Hoheiten zu beschützen“, erklärte sie, „Sie werden ebenfalls ihre Hände mit Blut von ehemaligen Freunden tränken müssen … So leid es mir auch tut … Ich kann das Schicksal nicht umkehren …“ „Darauf wurden wir doch schon immer vorbereitet. Auf einen Kampf um Leben und Tod, in dem wir nur zusehen müssen, dass die Hilfsbedürftigen und wir selbst am Leben bleiben. Die Freunde … müssen dasselbe tun.“ „Du hast gut aufgepasst“, lobte Ravia den jungen Mann, „Und jetzt sind wir da. Unsere Aufgabe lautet: Schützt die Königsfamilie und schlagt Orochimarus Truppe in die Flucht!“ „Orochimarus… Truppe? Die Truppe des Engelskönigs?“ Der Mann erbleichte. „Keine Sorge, wir wären bessere Engelskönige als er. Schließlich würden wir niemals solch einen Krieg beginnen. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Er ist schwächer, als er zugibt, ansonsten käme er alleine. Außerdem haben wir in etwa sechstausend Mann, auch ohne diejenigen, die zu den anderen hinzugestoßen sind. Wir sind in der knappen Überzahl! Außerdem sind wir stark. Und soweit ich erkennen kann, sind hier keine Engel. Also sind alle sterblich.“ „Gut, viel Glück, Ravia“, meinte der Mann und tauchte ab in den Wald. Einige Männer flogen über sie drüber, während andere dem Beispiel des anderen folgten. Andere kamen mit ihr direkt über den Bäumen auf die anderen zu. Sie hatte sie in drei Gruppen aufgeteilt, um selbst mehr Angriffsfläche zu haben. Und je weniger sie auf einem Ort waren, desto weniger konnten an einem Ort fallen. Sie hoffte, dass auch einige Heiler in der Nähe waren, um die Verletzten wieder kampffähig zu machen. Wenige ihrer Männer und Frauen hatten diese Kunst erlernt. „Angriff!“, rief sie, bündelte ihre Magie, die sie in sich trug und verkohlte diejenigen Feinde, die ihr am nächsten waren, mit einem Feuerstoß, woraufhin ein Gewittersturm von einem Hintermann folgte. Jene, die von beiden direkt getroffen wurden, flogen steil abwärts. Und sie zählte diese zu kampfunfähig. Hoffentlich behielt sie damit Recht. Mit ihren Angriffen hatte sie die Aufmerksamkeit anderer erlangt, welche in einer großen Gruppe auf sie zuflogen. Sie warf eine neue Feuerkugel auf die Vordermänner der Feinde, bemerkte dabei sogar einen Steinhagel, der ihr half, die Gruppe der anderen rapide zu verkleinern und spürte, wie sie selbst von Feuer getroffen wurde. Einer der Feinde – ein missgelaunter Vampir – kam auf sie zu. „Du scheinst die Anführerin zu sein“, bemerkte er treffend. Sie wusste nicht, woran er das erkannte, sah dann aber das schelmische Grinsen eines ihrer Soldaten, der die Seite gewechselt hatte, und konnte es sich erklären. „Dann will ich gegen dich alleine antreten“, verkündete er gleichgültig. Einige ihrer Männer attackierten ihn, wurden jedoch von anderen abgefangen. Sie musste nun wohl hoffen, dass ihre Männer alleine klar kamen. „Du bist auch der Anführer?“ „Meister Orochimaru ist mein Anführer, doch ich wurde zum Hauptmann ernannt. So wie du von deinen Königinnen“, das letzte Wort spuckte er förmlich aus. „Na gut“, meinte sie und ballte in ihren Händen eine neue Feuerkugel. Diese war jedoch nur eine Ablenkung, die sie losschoss und danach einen Feuerstrahl aus ihrem Mund nachsandte. Wie sie erwartet hatte, konnte der Vampir der Kugel ausweichen, wurde dafür aber vom Strahl getroffen. Daraufhin verzog er wütend die Fratze und ließ eine Windsichel auf sie los, von der sie getroffen wurde und nach unten geschleudert wurde. Selbstgefällig lächelnd sah ihr der Vampir nach. Scheinbar rechnete er mit einem Sieg. Da hatte er sich jedoch geschnitten. Sie stieß nach oben, als der Schwung, der sie nach unten trieb, vorüber war und sandte ihm einen Feuerhagel, der über dem Kopf des Vampirs begann – und den er deshalb nicht sehen konnte. Doch nachdem ihn die ersten Feuerhagelkörner trafen, wich er geschickt aus, bot dadurch jedoch ein erneutes Ziel, da er sich nicht auf sie und den Hagel konzentrieren konnte. Sie schoss eine weitere Feuerkugel auf den Vampir ab – und traf. Jedoch erhielt sie noch im selben Moment die Antwort mit einem Wirbelwind, der sie in sich gefangen hielt und herumdrehte, sodass ihr schwindlig wurde und ihre Konzentration schwinden ließ, was wiederum nach sich zog, dass der Feuerregel abstarb. Der Vampir stieß auf sie herab und rammte seine scharfen Klauen in ihren Oberkörper. Sie schrie vor Schmerzen auf. Doch sie riss sich zusammen. Ravia biss die Zähne zusammen und griff mit den Händen nach dem Vampir, woraufhin sie einen weiteren Feuerstrahl aus dem Mund direkt in das Gesicht ihres Gegenübers abfeuerte. Dieser schrie ebenfalls auf und schien solche Schmerzen zu erleiden, dass der Wirbelwind aufhörte. Sie ließ ihn los und ließ sich hinab in die Krone eines Baumes fallen, wo sie liegen blieb. Sie fasste sich an die Brust und sah das ganze Blut das aus ihrem Körper trat. Daraufhin wurde ihr erneut schwindlig. Doch der Vampir beruhigte sich – zu – schnell wieder und stieß erneut auf sie herab, allerdings reagierte sie schnell genug und ließ eine Rauchwolke aus ihrer Nase aufziehen, um die Sicht des Vampirs einzuschränken. Dabei vergaß sie jedoch, dass Vampire in der Nacht viel besser sahen als Feen – womit auch diese Wolke keinen Schutz bot. Er packte sie bei den Flügeln – woraufhin diese zerrissen, was eine neue Woge des Schmerzes durch ihren Körper sandte – und nahm danach ihren Kopf in die Hände und schleuderte sie nach oben. Instinktiv schlug sie mit den Flügeln, doch durch das Zerreißen konnten sie den Wind nicht mehr so umleiten, dass sie fliegen konnten – und sie fiel herab wie ein Stein. Der Vampir rechnete wohl schon mit seinem Sieg. Doch so schnell gab sich Ravia nicht geschlagen. Sie sammelte erneut ihre Energie und stieß einen riesigen Feuerstrahl aus – dieser traf den Boden. Doch der Druck war groß genug, sie wieder noch oben zu werfen, wo sie genau gegen den Vampir krachte. Anstatt nach unten zu fallen, klammerte sie sich an ihren Feind. Dieser war noch zu überrascht, um angemessen zu reagieren, hielt sich allerdings in der Luft. Dies nutzte sie aus, um Flammen auf ihren Fingern erscheinen zu lassen und damit durch seine zähen Flügel zu stoßen. Durch die Löcher, stürzte auch er weiter nach unten, doch er konnte noch fliegen – und er hielt sie auch weiterhin in der Luft. „Du …“, zischte er und schlug nach ihr. Sie ließ seine Krallen auf sich zukommen und biss sich in seiner Hand fest, als er ihr ins Gesicht schlagen wollte. Sie biss fest zu, sodass er sie nicht abschütteln konnte und vergrößerte die zehn Flammen auf ihren Fingern zu zwei großen um ihre Hände, mit denen sie seine Flügel zerschlug und seinen Absturz sicherte. Er flog nach unten, doch bevor er unten aufschlug, rammte er ihr seine zweite klauenbesetzte Hand in den Rücken. Beide schlugen am Boden auf. Und beide blieben reglos liegen. Ravia verlor das Bewusstsein und wusste, dass sie nun das perfekte Ziel abgeben würde. Wie Hikari sich dachte, wurden Sheen und Aysha müde. Sie griffen viel weniger oft an und ihre Angriffe waren zumeist noch fehlgeleitet. Raven jedoch war durch Hikaris Heilungen noch fit. Schließlich brach Aysha zusammen. „Nun steht es noch eine gegen eine. Willst du nicht lieber aufgeben?“, informierte sich Raven und stieß einen kleinen Stein von sich, der Sheens Kopf knapp verfehlte. Die Fee ging nieder und begann zu weinen. „Bitte! Tötet mich nicht! Ich … Ich wollte das alles nicht! Wirklich nicht! Bitte! Ich will weiterleben und …“ Raven unterbrach sie barsch. „Befreie die Prinzessin von ihren Fesseln, dann sehen wir, was mit euch geschieht.“ Sofort stand die Fee auf und rüttelte ihre Freundin wach. Diese sah ziemlich verschlafen drein. „Sheen“, stellte sie fest. Doch dann schien sie sich wieder an das Geschehene zu erinnern und richtete sich sofort auf. „Befreie Hikari!“, befahl Sheen ihrer Freundin, „Ich will nichts mehr mit der Sache zu tun haben!“ „Aber …! Mina und Orochimaru und der Ruhm!“, entgegnete Aysha, „Wir werden Berühmtheiten in der neuen Welt!“ „Aber lieber bin ich unberühmt und lebendig! Die Irre da bringt uns UM! Versteh das endlich, du Hohlkopf!“, erklärte das Mädchen panisch. Die Gärtnerin erbleichte und Hikaris Fesseln wurden augenblicklich gelöst. Auch der Weg wurde frei. „Bitte lasst uns leben, wir …!“, flehte Aysha, wurde jedoch nicht fertig, da Raven einen kurzen Prozess mit ihnen machte und sie in ein massives Steingefängnis sperrte. „Ihr dürft später mit Ihnen verfahren, Hoheit“, leitete Raven ein, „Doch Ihr stimmt bestimmt mit mir überein, dass wir nun Wichtigeres zu tun haben.“ Hikari nickte bekräftigend. „Wir müssen los!“ Sie flogen sofort durch die Gänge und kamen zum Ausgang aus der Rose, als sie in den Himmel sah und erkannte, dass es bereits zu spät war. „Oh nein“, fluchte sie, als sie die Feinde erkannte, die den Himmel verdunkelten. Kampfgeräusche waren aus der Ferne zu hören. „Ich werde warnen, wen ich noch warnen kann“, bot Raven an, „Ihr bleibt hier, Hoheit, und versteckt Euch, sodass niemand Euch findet, bis wir gesiegt haben“, befahl Raven ihr auch noch. „Ja …“, gab sie nach. Was hätte sie auch auf einem Kampffeld zu tun? Heilen … Sie wäre schneller tot, als sie ihre Hände ausstrecken konnte. Raven flog davon, nachdem sie sich versichert hatte, dass noch kein Feind bis zur Wiese gelangt war. Sie sah ihr nach, bis Raven nur noch ein kleiner Punkt in der Ferne war. Sie kehrte um und ging durch das menschenleere Schloss. Alle waren bei der Krönung oder zuhause … Sie war hier wohl vollkommen alleine – bis auf Sheen und Aysha. Doch um diese beiden kümmerte sie sich nicht. Es war ihr herzlich egal, was aus ihnen wurde. Es sorgte sie viel mehr, wo sie sich verstecken konnte. Das Einzige, das ihr übrig blieb. Aber Ai war ein denkbar schlechter Ort, um sich zu verstecken. Es war eine Blume, deren Wände einzig und alleine aus Blüten bestanden. Sie war nirgends massiv. Würde jemand auf Ai treten … wäre Hikari zerquetscht. Und dieser jemand würde es nicht einmal merken! Das Schloss war zwar gegen sämtliche Zauber geschützt worden … Doch gegen rohe Gewalt hatte es keinerlei Chance. Sie hörte ihre eigenen Schritte widerhallen und vermisste die Zeit, in der alle im Schloss in Bewegung waren und … in der es ansonsten ruhig war. Eine Zeit, die sie fünfzehn Jahre lang erleben durfte. Doch jetzt … wie lange war es her, seit dies alles angefangen hatte? Einen Monat … Sie schritt einfach wirr durchs Schloss und bemerkte, dass sie sich im Thronsaal befand. Die Blumen, die hier alles geziert hatten, waren wie von Zauberhand verschwunden und auch alles andere, das an den Tag ihrer Verlobung hier war, war weg. Nur die drei Throne befanden sich noch hier, wo sie sein sollten. Da fasste sie einen Schluss. Sie eilte zurück in den Kerker, in dem sie Sheen und Aysha hinter der Steinmauer wimmern hörte und fand, was sie suchte. Sheen hatte ihre Krone bis hierhin aufbehalten. Doch hier lag sie nun am Boden und würde auch hier liegen bleiben, wenn sie sie nicht aufhob. Sie ging auf das Stück Metall zu und setzte es sich auf den Kopf. Die Krone war nicht wie das Diadem, das sie einst getragen hatte, als sie Taro ‚kennenlernte’. Sie kannten die drei Prinzen schließlich schon im Vorhinein. Versehentlich. Taro, Nero und Shiro erinnerten sich wohl nicht mehr an Chiizu, Kari und Yukiko … Die drei, die sie hierher gebracht hatten. Oder sie hatten sie in den letzten beiden Wochen einfach nicht erreichen können. Nun … wie sollten sie denn auch? Die drei waren mit den echten Prinzessinnen zusammen eingesperrt gewesen. Hikari machte sich erneut zum Eingang auf und erkannte, dass nun nicht mehr nur die Feinde den Himmel verdunkelten, sondern auch die einsetzende Nacht. Nun hatten die lichten Wesen einen Nachteil aufgrund der Sehkraft, die die dunklen Wesen hatten. Sie ging zurück zum Thronsaal und setzte sich auf den rechten Thron, auf dem einst ihre Mutter platz genommen hatte. Sie blieb sitzen und dachte nach. Was konnte sie tun? Sie hatte nichts zu tun … Sie war … einfach nur nutzlos. _______________________________ Viel Spaß! ^^ - Linke Grüße der Autor, der die do das Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)