Dark Time von RhapsodosGenesis (in Zeiten des Krieg...chens) ================================================================================ Kapitel 52: Gebrochen --------------------- „Für Yuki haben wir keine Zeit mehr“, erklärte Chizuru, während sie die Flasche sicher dort hin stellte, wo sie vorhin noch stand, „Lass uns gehen.“ „Ja, … äh … Chizuru.“ … Chizuru. Weshalb war Chizuru hier? Und … wieso half sie ihr nicht heraus? Erkannte sie sie etwa nicht? Oder war sie eine üble Kopie, sowie ihr zweites Ich? „Chizuru! Hilf mir heraus!“, bat sie nach außen rufend. Die Angesprochene sah nach unten, lächelte und wandte sich ab. „Hey! Was soll das?“ „Du hast sie nicht aufgeklärt, Hikari?“, fragte sie an die andere gewandt. „Nun … es ist … also …“ „Gut. Dann eben nicht. Aufnimmerwidersehen, kleine Fee“, verabschiedete sich Chizuru dann noch, ohne sich zu ihr umzudrehen. Die andere Hikari folgte ihr. … Was war hier nur los? Und … und … Wieso half Chizuru – FALLS sie die echte war – dieser gefälschten Hikari? Weshalb wollten sie ihr Taro wegnehmen? Taro … Wie es ihm wohl ging? Wahrscheinlich nicht so gut, wenn er diese Schreckschraube heiraten musste. Oder noch schlimmer: Er dachte, er heiratete sie, doch eigentlich tat er das gar nicht! Dieser arme Kerl. Sie war hier drinnen und konnte nichts tun. Und scheinbar war Yuki ebenfalls hier. Oder nicht bei der Hochzeit. Vollkommene Stille umgab Hikari, während sie nachdachte. Irgendwie musste sie hier herauskommen und verhindern, dass die falsche Hikari und die vielleicht falsche, sogar eher falsche Chizuru auf den Thron kamen! Was, wenn sie Taro loswürden, nachdem sie ihn nicht mehr brauchten? Und ob es auch eine falsche Yuki gab? … Sie musste die echte auf jeden Fall finden! … Nachdem sie selbst draußen war. Es schmerzte noch immer. So sehr … Und doch … diese Belastung … es war … erstaunlich. Einfach nur … unglaublich. Sie fühlte sich so hilflos … Die Wachen waren gegangen und Mina ebenso. Sie waren alle weg. Ließen sie alleine in der Dunkelheit. War es noch immer dieselbe Dunkelheit? Chizuru konnte sich nicht wirklich konzentrieren und sie nahm alles nur noch verschwommen war. Doch sie bemerkte, dass es sich mehr der glatte Flaschenboden war, auf dem sie lag. Wo war sie nun? Was war geschehen? … Langsam kehrten die Erinnerungen zurück … Nebel umgab diese … sie wirkten so unecht … „Heute werde ich Nero heiraten!“, verkündete Mina mit einem selbstgefälligen Grinsen. Chizuru glaubte, sich verhört zu haben. Mina und Nero? Ts! Als würde Nero auf diese Doppelgängerin hereinfallen! Das … das war … möglich. Sehr möglich. Mina sah ihr wirklich verblüffend ähnlich. So sehr, dass sie sie für sich selbst gehalten hatte. So sehr … dass auch Nero hereinfallen wird. „Er wird sicher ein guter Gemahl sein! Oh, wie ich mich schon auf ihn freue …!“, schwärmte Mina. Dieses Gerede! Es war einfach nur … erdrückend. Es war … es war … seltsam. Es machte irgendetwas mit ihr, löste etwas aus. Etwas … das sie schon einmal gespürt hatte. Etwas, das sie nicht mehr spüren wollte … etwas … das sie Eifersucht taufte! „Sei still! Er wird auf eine billige Kopie wie dich nicht hereinfallen!“ „Ist er schon. Er wartet erfreut auf mich!“, behauptete Mina und stieß ein seltsam widerliches Lachen aus. „Nero ist nicht SO dumm! Zwischen DIR und MIR liegen Welten!“, entgegnete Chizuru. Sie wurde immer wütender. Immer mehr. Und immer eifersüchtiger. Mina war dort draußen! Mina würde Königin werden! Mina würde die letzten sechzehn Jahre ihres Lebens wertlos machen – zu einer Verschwendung! Das konnte und wollte Chizuru einfach nicht zulassen! Egal, wie oft sie betonte, dass sie keine Königin werden wollte – bevor Mina es wurde, würde sie es werden. Denn … mit der als Königin, wäre Fairy Tale dem Untergang geweiht. „Und wenn schon? Ich kann mich benehmen, wie ich möchte. ICH bin nun DU. Und Nero wird sehr erfreut sein, wenn er davon hört!“ „Angewidert wird er sein!“, behauptete Chizuru. Wie könnte Nero sich auf DAS DA freuen? Mina schüttelte selbstsicher den Kopf. „Nein, nein, Prinzesschen. Hocherfreut wird er sein. Die Liebe seines Lebens heiraten zu können, ohne dabei den Vertrag zu brechen!“ „DU bist bestimmt nicht die Liebe seines Lebens!“ „Wie willst du das so genau wissen?“, fragte Mina und ein selbstverliebtes Lächeln umspielte ihre Lippen, „Bist du sie etwa?“ Chizuru wandte sich ab. „Wer weiß?“ „Nein, bist du NICHT“, erklärte Mina überzeugend, „ICH bin es. ICH alleine. ICH.“ „… Das glaube ich dir nicht! Beweise es!“ „WESHALB sollte ICH dir etwas beweisen?“ „Weil ich es sonst nicht akzeptieren werde!“ „Und was geht mich das an?“ „Ich weiß es nicht. Aber … ich akzeptiere es einfach nicht!“ „Und was geht mich das an?“, diesmal klang Mina etwas gereizter. „Ich. weiß. es. nicht“, wiederholte sie, „Soll ich es dir buchstabieren? Oh! Ich vergaß – das würde dir ja auch nicht weiterhelfen.“ „Sei still und hör auf, mich, deine Königin zu beleidigen.“ „Ich sehe hier keine Königin. Du etwa?“ Mina gab ein undefinierbar seltsames Geräusch von sich. „… Was … war das?“, informierte Chizuru sich. Sie hatte Mina nun aus der Fassung gebracht. Gut. Hoffentlich konnte sie sie auch umbringen! Dieses … dieses komische Wesen, das sich für ach-wie-toll hielt … das … das …! Einfach nur unausstehlich war! Und mindestens so neidisch wie sie selbst eifersüchtig! … Sie war eifersüchtig. Auf Mina, welche neidisch auf Chizuru war, da diese eine Prinzessin war. „SEI. EINFACH. RUHIG!“, befahl Mina und wurde etwas lauter. „Nein“, widersetzte sie sich und stellte sich mit verschränkten Armen hin. „Widersprich mir nicht!“ „Nein.“ „Bist du etwa in einer Trotzphase?“ Sie ließ diese Worte kurz Wirkung zeigen und antwortete dann gelassen: „Nein.“ „Sei einfach ruhig!“, wiederholte Mina mit einem angefressenen Unterton. „Wie gesagt: Nein.“ Ein Schrei entrann der Kehle der Anderen und im nächsten Moment zersplitterte die Flasche, in der Chizuru sich befand, am Boden. Daraufhin spürte sie etwas Festes, Schweres, Hartes auf ihrem Rücken lasten und schrie laut auf, als Mina ihr Gewicht auf den Fuß, der auf Chizuru stand, verlegte. Es fühlte sich an, als würden tausende Knochen in ihr splittern. Der Schmerz ergriff die Oberhand und ließ sie in den rettenden Zustand der Bewusstlosigkeit sinken. Das Letzte, das sie hörte, war ein Kreischen und Worte aus Minas Mund, die sie allerdings nicht mehr deuten konnte.[/i.] Yuki saß gelangweilt in ihrer Flasche und versuchte zu schlafen. Dies gelang jedoch nicht wirklich, da immer wieder Geräusche von draußen hereindrangen und in ihrer Flasche widerhallten. Die Wachen neben ihr verhielten sich wie immer ruhig, still und bewegten sich keinen Zentimeter, solange sie nichts zu Essen oder Trinken für Yuki holen mussten. Es war mühsam, zu wissen, dass dort Leute waren, jedoch nicht mit ihnen zu sprechen. Sie hatte das Gefühl, als würde sie gleich vereinsamen. Doch dies war noch nicht einmal das Schlimmste: Sie hatte keine Ahnung, was mit Hikari, Chizuru, Mizuki und Mûn passiert war. Es war, als würde sie in ihrer eigenen dunklen Schattenwelt ohne Licht und ohne andere Wesen leben, in der es einfach nur sie und die Flasche gab. Die Wächter würde man sowieso nicht bemerken. Doch der beste Beweis, dass sie sich in keiner dunklen Schattenwelt ohne Licht befand, war wohl der, dass die Sonne nun zum etwa vierzehnten Mal aufging und ihre Flasche erhitzte, seit sie hier war. Die Hitze in der Flasche war wohl der Grund, weshalb die Wächter ihre Flasche offen ließen und blieben. Yuki würde, falls sie jemals jemanden entführte, auf keinen Fall die Flasche offen lassen! Dort war die Chance, zu entkommen, einfach viel zu hoch. Aber ihre Flügel waren eh gebrochen. Also … war das gar nicht so schlimm, dass sie offen war. Ja, man musste sich einfach mit allem abfinden und das Beste aus jeder Situation herausholen! Sie konnte schlafen, musste sich keine Gedanken über irgendwelche Pflichten machen und … konnte Tag für Tag abzählen, wann sie ihre Hochzeit versäumen würde. Sie fragte sich, ob Shiro und Taro nach ihr suchen würden. Diese Leute hatten sich wirklich die schlechteste Zeit für eine Entführung ausgesucht. Aber da konnte man nicht viel mehr tun, als es zu akzeptieren. Die Feier würde um diese Zeit herum stattfinden. Genau konnte Yuki nicht sagen, wie viele Tage vergangen waren, da sie unregelmäßig geschlafen hatte. Und lange. Vielleicht hatte sie auch Tage verwechselt. Es konnte alles möglich sein! „Sie kommen heute nicht zu euch!“, ertönte eine Stimme. Yuki sah auf und erkannte einen Wächter, der ihr einmal Essen gebracht hatte. „Wieso nicht? Wir haben uns so ordentlich benommen!“ „Hatten Probleme mit den anderen und die Zeit wurde knapp. Da mussten sie glatt zurück, ohne bei der auch noch vorbeizuschauen.“ Yuki fühlte sich bei „der“ einfach angesprochen. Wer wohl kommen mochte, aber nicht konnte? Und wer waren „die anderen“? Ihre Gedanken tippten sofort auf Chizuru, Hikari, Mizuki und Mûn. „Na ja, kann man wohl nichts machen! Aber wir kommen heute eh hier weg! Da sehen wir sie dann endlich! Dann wird endlich alles gut und besser!“ „Ja, freuen wir uns! Hoch lebe Orochimaru!“ WAS hatten diese Leute vor? _______________________________________ Ich bedanke mich bei für das Betalesen! (da ich es in der ENS vergessen habe. xD) Und bei allen Lesern und Kommischreibern und Favorisierern! Ich hoffe, es gefällt euch! Liebe Grüße~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)