Verworrene Pfade von Hotepneith (Die erste Staffel) ================================================================================ Kapitel 12: Das Fürsten-Komplott -------------------------------- Ja, mit Naraku und Scylla hat sich ein Traumnpaar gefunden... Und die Hundejungen werden Glück brauchen, hinter alle ihre Pläne zu kommen. 12. Das Fürsten-Komplott Inuyasha und seine Freunde kehrten in das Arbeitszimmer des Prinzen zurück, ließen sich nieder. „Na schön“ meinte der: „Dann gehen wir eben in den 3. Bezirk, fragen nach diesem Kaijinbou, legen ihn um und fertig.“ „Äh, ich dachte, dein Vater sagte etwas von „unauffällig““, gab Miroku zu bedenken. „Ja, aber wie soll das gehen, wenn wir nicht mal wissen, wo er lebt oder wie wir ihn finden können? Wir müssen ihn doch suchen.“ „Aber unter einem Vorwand. Wie wäre es, wenn du und Kagome zu dem Fürsten geht? Wie heißt er doch gleich?“ „Äh…Suez oder so ähnlich. Und dann frage ich bloß den nach Kaijinbou?“ Der Prinz klang verständnislos. „Er könnte auch ein Abtrünniger sein, wie Naraku, wer weiß das schon? Wo ein Fürst ein Verräter war, könnte es auch einen zweiten geben. Vielleicht erkundigst du dich einfach, ob er Probleme mit primitiven Dämonen hat und erwähnst irgendwelche Überfalle. Und Sango und ich machen uns auf die Suche nach diesem Kaijinbou. Im 3. Bezirk sind wir sicher unauffälliger. Zumal mit deinem Bumerang und dem Schwert, “ meinte er zu seiner Partnerin. „Stimmt“, nickte die Dämonenjägerin: „Dort in den Steppen leben ja auch die Amazonen. Ich müsste dich dann allerdings als meinen Diener ausgeben.“ „Amazonen?“ fragte Kagome: „Ich habe gedacht, das sind nur Sagen.“ „Nein, dort haben sich Frauen versammelt, Dämoninnen und Menschenfrauen, die selbstständig sein wollen, aber außerhalb der…der männlichen Welt. Sie leben dort in den Einöden.“ „Vater lässt sie“, ergänzte Inuyasha: „Wie fast jeden, solange sie nichts gegen andere unternehmen und solange sie vor allem nicht auf Vater oder Fürst Suez losgehen. Sie leben und jagen da nach eigenen Regeln und Männer haben keinen Zutritt. Angeblich soll das so weit gehen, dass sie nicht einmal männliche Tiere haben.“ „Dann könnte Sango wirklich als eine durchgehen“, bestätigte Kagome lächelnd: „Aber wenn sie bewaffnet sind, könnten sie doch auch wissen, wo ein Schmied wie Kaijinbou zu finden ist.“ „Ja, das meinte ich.“ Miroku nickte: „Und Inuyasha, vielleicht ist auch der Fürst der Auftraggeber für diese Schwerter. Wir wissen ja gar nichts. Vielleicht ist er ein Verräter und baut sich da eine eigene Armee auf.“ „Ja, schon klar“, knurrte der Prinz: „Dann gehen wir zusammen bis zum Beginn des 3. Bezirks, dort trennen wir uns. Kagome und ich machen einen netten kleinen Höflichkeitsbesuch, und ihr geht weiter nach Norden. Wir treffen uns dann erst nach ein paar Tagen wieder. Packt jetzt eure Sachen.“ Er wusste, dass er oft zu spontan einfach losrannte, aber Nachdenken war nicht sonderlich seine Sache. So war es schön, wenn seine Leute mitdachten. Und Mirokus Plan hatte den Vorzug, dass er diesmal selbst auf Kagome aufpassen konnte. Kagura, die Winddämonin, war in der Zwischenzeit in den dichten Wäldern des 4. Bezirks gelandet und hatte sich bemüht, unauffällig zu sein, von nichts und niemand gesehen zu werden. Ihr war klar, dass der Auftrag des Kronprinzen für ihr künftiges Leben entscheidend war und sie wollte nicht versagen. Nun, dachte sie ein wenig zynisch, es wäre tatsächlich reizvoll dauernd in der Nähe eines Mannes zu sein, der sie irgendwie beeindruckt hatte. Sesshoumaru sah aber auch wirklich gut aus. Sie presste ihren Fächer gegen die Lippen. Das hatte hier nichts zu suchen. Wichtiger war, dass sie herausfand, wo sich die Rebellen aufhielten, die versucht hatten, Fürst Korus, den Wolfsdämon, zu töten. Es war reiner Zufall gewesen, dass sie damit gescheitert waren. Kagura huschte lautlos weiter. Es war verwunderlich, dass jemand so dumm war, einen Fürsten anzugreifen. Gewöhnlich waren das äußerst starke und mächtige Dämonen und schon aus diesem Grund keine einfachen Opfer. Überdies reagierte der Inu no Taishou stets auf solche Zwischenfälle. Und zum dritten besaßen die Fürsten zumeist Erben, die nahtlos die Thronfolge übernehmen konnten. Naraku hatte zwar die gesamte Familie des 18. Bezirks getötet, dann aber aus Tarnungsgründen den Körper des Erbprinzen übernommen, wenn schon nicht dessen Namen. So hatte ihn jeder wirklich für einen Verwandten gehalten und es hatte im 18. Bezirk keine Probleme gegeben. Aber hier? Der Erbe des Fürsten war Kouga, der Anführer der Boten des Inu no Taishou. In dessen Schloss war er doch sicher. Eigenartig. Sie blieb stehen. Vor ihr öffnete sich der dichte Wald zu der weit ausgedehnten nördlichen Steppe, die sich bis tief in den 3. Bezirk hinüberzog. Und direkt vor ihr lag ihr Ziel, die Hauptstadt Laeta. Sie sah sich noch einmal um. Auf der Straße waren die üblichen menschlichen und dämonischen Händler zu sehen, keine Krieger. Alles wirkte eigentlich sehr friedlich. Sie hatte jedoch schon die dichten Wälder in ihrer eigentlichen Form als Wind abgesucht und nichts gefunden. Wo war das Lager der Rebellen? Mitten in der Ebene doch wohl kaum. Dort wäre es viel zu leicht aus der Luft zu entdecken. Und es gab genügend Dämonen, die fliegen konnten. Was stimmte hier nicht? Der Kronprinz hatte gesagt, dass er einen Brief von Fürst Korus persönlich erhalten hatte. Sie sah keinen Grund zu der Annahme, dass Sesshoumaru sie angelogen hatte. Aber etwas war hier eigenartig, sie fühlte es förmlich. Da entdeckte sie unten auf der Straße eine Person. Und ihr wurde kalt. Es war nicht die Tatsache, dass es sich um einen Dämonen der ersten Rangstufe handelte, genauer, um eine Frau, die bewaffnet war, sondern die Tatsache, dass sie die vier Wesen erkannte, die um sie flogen. Hölleninsekten. Instinktiv machte Kagura einen Schritt zurück in den Wald, die Hand an ihre Brust gepresst. Hölleninsekten in dieser Welt bedeuteten, dass Naraku noch am Leben war, denn es war praktisch auszuschließen, dass rein zufällig ein zweiter diese beschworen hatte. Naraku am Leben besagte aber, dass er Macht über sie ausüben konnte. Schließlich war sie nur sein Abkömmling. Sie musste hier weg! Allein Sesshoumaru und der Inu no Taishou konnten sie beschützen. So verwandelte sie sich rasch, eilte zurück. Der Kronprinz war ein wenig erstaunt, als sie ihm gemeldet wurde. Kagura bemerkte seinen abweisenden Blick und warf sich hastig zu Boden. Was sollte sie ihm sagen? Er würde es nicht gern hören, das war klar. Und wenn sie bedachte, wie Naraku sie schon für unerwünschte Meldungen bestraft hatte… „Nun?“ „Euer Gnaden….Naraku lebt.“ „Hast du ihn gesehen?“ „Nein, Euer Gnaden Aber ich sah eine Dämonin, der seine Hölleninsekten folgten.“ „Eine Dämonin?“ „Ja, bewaffnet, sicher aus der ersten Rangstufe.“ Sie wagte es, sich aufzurichten, ihn anzusehen, da er noch immer ruhig klang: „Wenn ich mich nicht irre, eine aus einer Insektenfamilie.“ „Die Rebellen?“ „In den ganzen dichten Wäldern des 4. Bezirks war nichts zu finden, nicht einmal ein verlassenes Lager. Entweder sind diese Rebellen in der Hauptstadt oder in einem Dorf.“ „Die Steppen?“ „Euer Gnaden…“ Sie sagte es lieber nicht. Aber er sah sie an und so ergänzte sie: „Dort wären sie zu leicht zu finden…“ „Du hast dort also nicht gesucht?“ „Ich...ich sah dann diese Dämonin mit den Hölleninsekten und wollte Euch zuerst berichten.“ Der Kronprinz betrachtete sie schweigend und sie spürte, wie ihr der Schweiß ausbrach. Ihr Leben lag in seiner Hand, wie es zuvor in der Narakus gelegen hatte. Auch, wenn sie zugab, dass die Hundefamilie, Vater und Sohn, sie bislang besser behandelt hatten. „Er kann dich noch immer beeinflussen?“ „Ich bin sein Abkömmling, Euer Gnaden.“ Da das stimmte, ging er nicht weiter darauf ein: „Eine Insektendämonin? Eine Amazone vielleicht?“ „Ich...ich weiß es nicht. Doch die leben im 3. Bezirk?“ Auch dies war wahr. Kagura verstand wohl wirklich etwas von ihrer Arbeit. „Komm mit.“ Er erhob sich. Sie folgte gehorsam, auch, wenn ihr klar war, dass es zu einer Beförderung wie auch zu ihrer Hinrichtung gehen konnte. Immerhin hatte er sich mit ihr unterhalten und sie noch nicht bestraft. Wenn sie ihn so von hinten betrachtete…er war wirklich elegant und äußerst gut aussehend….Sie unterdrückte ihren Seufzer. Sie war hier auf Probe, ihr Leben hing am seidenen Faden, da sollte sie solche Gedanken wirklich sein lassen. „Kouga!“ Der Wolfsdämon fuhr herum, verneigte sich hastig. Er wusste nur zu gut, wie drastisch der Kronprinz auf mangelnde Höflichkeit zu reagieren pflegte: „Euer Gnaden.“ „Zwei Krieger, einen Mann und eine Frau, sollen auf Kagura aufpassen, bis ich wieder zurück bin. Falls sie auffällig wird, sollen sie sie töten.“ „Ja, Euer Gnaden.“ Kouga warf einen Blick auf die Winddämonin, die seltsamerweise fast erleichtert schien. Was war da wohl am Laufen? Vielleicht konnte er sie später fragen, wenn Sesshoumaru außer Hörweite war. „Wenn mein Vater nach mir fragt: ich besuche deinen Onkel, Fürst Korus.“ „Ja….“ Der junge Anführer der Boten presste ein wenig die Lippen zusammen. Er wusste, dass es Berichte über ein Attentat auf seinen Onkel gegeben hatte und es wäre ihm weitaus lieber gewesen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Aber Befehl war Befehl. Der Kronprinz musterte ihn, stellte dann fest, dass der Wolf dies akzeptierte. So wandte sich um und ging. Kagura sah zu Kouga, der leise seufzte: „Dann komm. Du warst doch bei diesem Naraku?“ „Ja.“ „Dann bist du auf Probe frei?“ „Ich bin nicht frei“, sagte sie mit einem leisen Lächeln: „Mit zwei Kriegern neben mir.“ „Du warst bei ihm und lebst noch. Das nenne ich schon mal Glück gehabt.“ „Ich hoffe, dass ich nützlich sein kann.“ „Wäre wohl ratsam.“ Er setzte sich in Bewegung. Der Kronprinz betrachtete ein wenig überrascht die Dämonen und Menschen in der Hauptstadt des 4. Bezirks. Niemand nahm von ihm Kenntnis im dichten Getümmel der Stadt, niemand schien ihn zu erkennen. Waren Fremde hier so üblich? Er dachte nach. Laeta und eigentlich der gesamte Bezirk lebte von Handel. Dennoch war es ungewohnt für ihn, dass ihm niemand auswich oder erst, wenn er seinen Blick ausgesetzt war. Vor dem Schloss des Fürsten standen Wachen, Dämonenkrieger der ersten Klasse, die vor ihm ihre Lanzen kreuzten: „Heute ist keine Audienz.“ Er hob die rechte Hand, ließ die Finger leise knacken: „In der Tat?“ fragte er eisig. „Was soll das?“ sagte einer der Krieger: „Bist du taub?“ Dies waren seine letzten Worte. Sein Kamerad warf sich zu Boden: „Habt Nachsicht, verzeiht…wir…wir haben Euch nicht sofort erkannt….“ Er war sich nicht ganz sicher, welcher der beiden Prinzen das war, oder wie die richtige Ansprache lautete. „Bring mich zum Fürsten.“ Na, immerhin hatten doch ein paar Leute Benehmen. Der Wächter sprang auf, warf einen raschen Blick auf seinen leblosen Kameraden. Wie leicht der Prinz diesen getötet hatte mit nur einer Handbewegung. Wie stark waren die Söhne des Inu no Taishou? Oder gar dieser selbst? Er eilte voran, warnte die anderen Posten, dass einer der Hundeprinzen da war und den Fürsten sprechen wollte. Und dass es vermutlich der Kronprinz war, denn nun war ihm eingefallen, dass er einmal gehört hatte, der jüngere Prinz sei ein Halbdämon. Fürst Korus stand in seiner Halle und betrachtete den Garten, den er neu hatte anlegen lassen. In der meist überfüllten Stadt war ein ruhiger Platz ein echter Luxus. Erstaunt drehte er sich um, als die Tür geöffnet wurde. Er hatte sich jede Störung verbeten. Wie konnte es jemand wagen…? Er brach ab, als er sah, wen der Krieger hereinführte. Hastig verneigte er sich. „Welch unerwarteter Besuch, Euer Gnaden.“ Was trieb den Kronprinzen denn her? „Unerwartet?“ Sesshoumaru ließ seinen Blick rasch durch das Zimmer schweifen. Keine weiteren Wachen, auch hier, wie im gesamten Schloss herrschte Ruhe. Was meinte der Kronprinz? Der Wolfsdämon schluckte etwas. Er wusste nur zu gut, dass der älteste Sohn des Inu no Taishou die rechte Hand seines Vaters war, nun, wohl eher dessen Faust. Wenn er irgendwo erschien, dann zumeist wegen einer Strafaktion. Unwillkürlich überlegte der Fürst, welche seiner Handlungen in der vergangenen Zeit den Herrscher so verärgert haben könnte, dass ihm dieser den Kronprinzen auf den Hals hetzte. „Ich...ich weiß nicht, was Euer Gnaden meint. Bitte, nehmt Platz.“ „Nicht nötig.“ „Was…was meint Ihr?“ Unwillkürlich spürte der Fürst, wie ihm kalt wurde. Wollte ihn der Kronprinz töten? „Es ist sehr ruhig in Laeta. Und auch im Schloss. Erstaunlich ruhig.“ Korus begriff noch immer nichts: „Euer Gnaden, verzeiht, aber…“ „Ich bekam einen Bericht, jemand hätte versucht, dich zu töten. Und dass es den Rebellen um ein Haar gelungen wäre.“ Sesshoumaru ließ den Fürsten nicht aus den Augen. Der starrte ihn so verwundert an, dass er wohl tatsächlich nichts davon gewusst hatte. So fuhr er ruhig fort: „Es war deine Unterschrift.“ „Ich...ich verstehe das nicht. Ich habe nie einen solchen Brief geschrieben. Es ist ja auch nichts Derartiges vorgefallen.“ Der Wolfsdämon hätte sich am liebsten zu Boden sinken lassen, aber da der Kronprinz stand, wäre das sehr unhöflich gewesen. Und vermutlich nicht gerade lebenserhaltend. „Keine Rebellen?“ „Nein, also, nichts Ernstes. Immer gibt es ein paar Unzufriedene, wie Euer Gnaden sicher weiß. Dennoch: ich verstehe das nicht. Welchen Sinn sollte ein derartiger gefälschter Brief haben?“ Sesshoumaru trat an dem Fürsten vorbei, warf einen Blick in den Garten. Das war die Frage. Alles hier wirkte so ruhig und friedlich. Und Laeta samt seinem Umland lebte vom Handel, da der 4. Bezirk der Drehpunkt im Nord-Süd-Handel war. Dämonen und Menschen der zweiten Klasse waren hier reicher als sonst wo. Warum sollte jemand einen solchen alarmierenden Brief schicken? Hatte jemand ihn herlocken wollen? Unwahrscheinlich, dachte er sofort. Das wäre ein recht leichtsinniges Verhalten gewesen. Oder hatte jemand einen ganz anderen Plan gehabt? Dabei nur den Fehler begangen, nicht mit den Abläufen an Vaters Hof vertraut zu sein? War geplant gewesen, dass Kouga diesen Brief als erster zu sehen bekam? Er hatte sofort hierher aufbrechen wollen, als er erfahren hatte, dass auf seinen Onkel angeblich ein Attentat verübt worden sei. Hatte man Kouga herlocken wollen? Den Erbprinzen? Aber warum? Um ihn hier umbringen zu können? An Vaters Hof war er deutlich geschützter. Und was war mit dem jüngeren Bruder? Er drehte sich um. Fürst Korus zuckte unwillkürlich zusammen, sah ihn aber fragend an. „Kouga ist doch dein Erbe, nicht wahr?“ „Ja, Euer Gnaden. Aber er würde doch nie...“ „Schweig. - Falls ihm etwas zustößt, ist sein jüngerer Bruder an der Reihe, da du keine eigenen Kinder hast.“ „Ja, Ginta, Euer Gnaden.“ „Ich will Ginta sehen.“ Der Wolfsfürst begriff nicht, aber er wusste, dass er nichts dagegen sagen konnte. So klatschte er in die Hände, befahl dem eintretenden, menschlichen Diener, den jungen Prinzen zu holen. Sesshoumaru drehte sich derweil wieder zum Garten. Er dachte noch einmal nach. Kagura hatte kein Rebellenlager gefunden, der Fürst wusste nichts von einem groß angelegten Aufstand, es hatte kein Attentat gegeben. Aber die Winddämonin hatte gesagt, Naraku sei am Leben, sie hatte vor der Stadt Hölleninsekten entdeckt. In Begleitung einer weiblichen, hochrangigen Insektendämonin. Diese Beobachtung ließ nur die Schlussfolgerung zu, dass diese Dämonin etwas mit Naraku zu tun hatte und sich Naraku für den vierten Bezirk interessierte. Wollte er etwa nun hier der Fürst werden? So dumm konnte er doch gar nicht sein, anzunehmen, dass dieser Trick noch einmal unerkannt bleiben würde. Es war jedoch davon auszugehen, dass er sein Ziel, die regierende Familie auszuschalten, nicht aus den Augen verloren hatte. Hm. Er müsste diese Dämonin finden und sie ausfragen. Kagura jedenfalls schien recht nützlich gewesen zu sein. Die Tür wurde geöffnet und der Kronprinz wandte sich um. Ein wenig erstaunt sah er, wie sich eine Frau, eine Dämonin, hastig zu Boden warf. „Was ist, Kara?“ fragte Korus überrascht: „Euer Gnaden, darf ich Euch meine Schwester, Prinzessin Kara, vorstellen. Sie ist die Mutter von Kouga und Ginta.“ „Ginta ist nicht im Schloss?“ erkundigte sich Sesshoumaru prompt. „Nein…Euer Gnaden, “ brachte die Wolfsdämonin hervor: „Er...er scheint spurlos verschwunden zu sein.“ Sie wusste nicht, worüber sie sich mehr Sorgen machen sollte: das Verschwinden ihres jüngeren Sohnes oder die Tatsache, dass sich der gefürchtete Kronprinz für ihn interessierte. Sesshoumaru dachte erneut nach. Hatte der Gegner, Naraku oder jemand in seinem Auftrag, den Plan weiterlaufen lassen, ohne zu prüfen, ob Kouga wirklich schon in Laeta war? Wollte man den Fürsten und den Erbprinzen durch die Entführung des jüngeren Sohnes reizen? Unvorsichtig machen? Oder war alles ganz anders? „Wer ist sein Spielgefährte?“ „Hakkaku, Euer Gnaden“, erwiderte der Fürst unverzüglich. Seine Besorgnis stieg: „Ist der auch nicht da, Kara?“ „Nein. Deswegen hat sich ja niemand etwas gedacht, als sie nicht im Zimmer waren. Erst als der Befehl kam, Ginta solle herkommen, suchten wir nach ihnen.“ Kara presste ihre Stirn auf den Boden, als der Kronprinz plötzlich neben ihr stand. Würde er sie jetzt bestrafen? „Zeig mir sein Zimmer.“ „J...ja, Euer Gnaden.“ Sie erhob sich eilig. Stimmen draußen veranlassten alle drei Dämonen sich umsehen. „Bringt ihn zum Fürsten“, rief jemand. Sesshoumaru wich ans Fenster zurück, sicher, dass entweder der junge Prinz oder sein Spielgefährte gefunden worden waren. Kurz darauf brachte ein Krieger einen halbwüchsigen Wolfsdämon herein, der furchtsam zu Fürst Korus aufblickte. „Hakkaku! Wo ist Ginta?“ fragte der auch prompt. „Ich….ist Kouga...Prinz Kouga nicht da? Ich darf es nur ihm sagen, “ stammelte der Jugendliche. „Kouga ist nicht hier, wie du weißt. Was soll der Unsinn, Hakkaku?“ Den Fürst überkam Sorge, das ungebührliche Verhalten des Jungen könnte nicht zuletzt ihm schaden. Ein rascher Seitenblick zu dem Kronprinzen bestärkte diesen Verdacht. Dieser hatte die Arme verschränkt, musterte den Jungen regungslos. „Ich...es ist ein Geheimnis, ich darf es nur Kouga sagen, ehrlich….“ „Und mir.“ Sesshoumaru klang eisig: „Ich habe Kouga befohlen, wegzubleiben und mir die Sache zu überlassen. Also.“ „Das geht Euch nichts…..“ Hakkaku starrte den ihm Unbekannten zum ersten Mal an. Wer war das? Und wie konnte er es wagen, Kouga, dem Erbprinzen des 4. Bezirks, Befehle zu erteilen? Wieso war Fürst Korus so, ja, ängstlich? Im nächsten Moment fiel ihm die Haarfarbe des Besuchers auf. Und wie alle Dämonen wusste er, dass es nur drei von seinesgleichen mit weißen Haaren gab. Jetzt erst erkannte er auch die mächtige Energie des Fremden. Das musste der Herrscher sein, nein, dazu war er zu jung, der Kronprinz. Ängstlich fiel er auf die Knie: „Ich...Hoheit, ich darf es doch nur Kouga sagen, das habe ich versprechen müssen.“ „Sag Euer Gnaden“, zischte ihm Kara zu. „Wem? Ginta?“ Noch immer klang Sesshoumaru ruhig. „Nein, der Frau…“ „Der Insektendämonin mit den Hölleninsekten?“ Hakkaku starrte zu ihm auf: „Ihr wisst es“, flüsterte er ehrfürchtig: „Euer Gnaden….Dann darf ich sicher es auch Euch erzählen.“ „Ich höre.“ „Ginta und ich….wir, wir sammeln Schmetterlinge, wisst Ihr? Und als wir draußen im Garten von Fürst Korus waren, war da auf einmal diese Frau. Sie fragte uns, ob wir mal ganz andere Insekten sehen wollten. Sie sei, wie wir sicher merken würden, eine Insektendämonin und besäße welche, die wir sicher noch nie gesehen haben.“ „Und ihr zwei Idioten seid mitgegangen?“ fragte der Fürst aufgebracht. „Fürstliche Gnaden“, sagte Hakkaku ängstlich: „Wir dachten doch, dass sie zu Eurem Personal gehört. Sie war doch hier im Garten.“ „Das tat sie nicht.“ Sesshoumaru nickte: „Sie brachte Euch aus dem Schloss. Und zeigte euch die Hölleninsekten?“ „Ja. Und dann waren da noch andere Dämonen, alle bewaffnet. Sie...sie fingen uns, fesselten Ginta. Und diese Frau sagte mir dann, ich solle zurück ins Schloss gehen und Kouga sagen, was passiert ist. Ich musste ihr versprechen, es nur ihm zu sagen. Er sollte dann…“ „Zu ihnen gehen?“ „Ja, Euer Gnaden.“ Der junge Wolf bewunderte den Kronprinzen. Der schien ja alles zu wissen. „Dann werde ich eben an seiner Stelle hingehen.“ Sesshoumaru begriff. Eine nette Falle, um beide Brüder töten zu können. Wieder ein örtlicher Aufstand, wieder Schwierigkeiten in einem neuen Bezirk. Und der Fürst ohne Erben. Es hätte auch funktioniert, hätte Kouga diesen Brief gesehen, und nicht er: „Wo kann ich sie finden?“ ******************************************************** Im nächsten Kapitel darf sich eine Insektendämonin über den Besuch des Kronprinzen freuen. Und Fürst Suez über den von Inuyahsa und Kagome.... Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, erhält, wie gewohnt, eine Info-Ens, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)