Ehrlich währt am längsten von -esa- ================================================================================ Kapitel 3: Erwischt ------------------- So, hier ist nach langem Warten das neue Kapitel. Tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe. - Erwischt Die Tür wurde ruckartig geöffnet und wir erschraken beide furchtbar. Kimi drehte sich schnell zur Tür, um den Eindringling zu erkennen. Mein erster Gedanke war nur > Scheiße wir haben vergessen abzusperren.<, bevor auch ich mich der Tür zuwandte. Als ich sie erblickte stand Kimis Mutter bereits im Zimmer, sah uns total verwirrt an und fragte nach einer kurzen Pause: „ Was zum Henker macht ihr da eigentlich?“ Kimi und ich dachten in diesem Moment anscheinend das gleiche, denn wir sahen und gegenseitig ratlos an. War es denn nicht offensichtlich, was wir gerade vorhatten zu tun? Langsam und unauffällig zog ich die Decke über unsere halbnackten Körper. Kimi hatte als erste eine Ausrede parat, doch wie sich später herausstellte, keine besonders Gute. „Wir… wir waren müde und wollten etwas schlafen.“ Darauf folgte eine peinliche Stille. Kimis Mutter sah abwechselnd Kimi und mich an. Die Spannung im Raum war fast unerträglich. Wir konnten beinahe sehen wie es in ihrem Kopf ratterte. Sie wusste nicht ob sie den einfachen Weg gehen und ihrer Tochter glauben sollte, dass wir absurderweise mitten am Nachmittag schlafen wollten, oder ob sie doch ihren Zweifeln nachgeben sollte. Was sollte sie davon halten? Ja, Frau Nadeshika mochte mich, jedoch als Kimis beste Freundin, und nicht halbnackt in ihrem Bett. Nach einer kleinen Ewigkeit des Schweigens murmelte sie dann: „ Zieht euch an und kommt rüber.“ Und schon hatte sie das Zimmer verlassen und die Tür hinter sich zugezogen. Ich fragte mich in dem Moment, was sie wohl gemacht hätte, wenn sie ihre Tochter mit einem Mann im Bett erwischt hätte. Hätte sie das geduldet, oder wäre der sofort hochkant zur Tür hinaus geflogen. Was das anging, konnte ich Frau Nadeshika überhaupt nicht einschätzen. Ich traute ihr beides zu. Trotzdem, oder genau deshalb hatte ich Angst zu ihr hinüber zu gehen. Kimi schien das gelassener zu nehmen. Sie legte mir mein Top auf den Kopf, warf sich auf mich und gab mir einen Kuss. „Na los, zieh dich an.“ Als sie von mir runter gegangen war, zog ich mir schnell meine Sachen über. „Hast du keine Angst, dass sie etwas dagegen hat?“, fragte ich nun meine Freundin verwundert. „Ach was“, antwortete diese, „wenn es sie so sehr stören würde, hätte sie dich bereits raus geworfen. Ich denke sie hat zwar einen Schock aber sie wird es verkraften.“ Dabei lächelte sie mich so zuversichtlich an, dass auch meine Angst weniger wurde. „Und auch wenn sie was dagegen hat, mir doch egal. Es ist mein Leben und es geht sie nichts an, mit wem ich zusammen bin.“, ergänzte sie noch. Doch ich war mir dabei nicht ganz so sicher. Schließlich finanzierte ihre Mutter Kimis Studium. Als wir wieder fix und fertig angezogen waren und unsere Haare nicht mehr ganz nach Bett aussahen, gingen wir Hand in Hand in die Küche, wo Kimis Mutter bereits am Esstisch wartete. Diese sah uns bereits kommen und deutete uns, Platz zu nehmen. Kimi setzte sich lächelnd, ich eher unsicher zu ihrer Mutter. Bevor Frau Nadeshika überhaupt etwas sagen konnte, ergriff auch schon Kimi das Wort. „Tut mir leid, Mama, dass ich es dir nicht gesagt habe. Mika und ich sind zusammen. Richtig zusammen. Ein Liebespaar.“ Sie erklärte das so ausführlich, da ihre Mutter oftmals etwas begriffsstutzig und auch ziemlich naiv war. „Das geht schon seit 2 Monaten“, erklärte sie weiter. Ihre Mutter wusste anscheinend nicht, was sie sagen sollte. Anscheinend hatte sie sich an den Gedanken geklammert, dass wir wirklich nur schlafen wollten und uns eben etwas warm war. Wieder lag eine drückende Stille über dem Raum. Ich konnte den Atem beider hören und von draußen die vorbeifahrenden Autos und hin und wieder Hundegebell. Diese Stille wurde erst nach einer Weile von Frau Nadeshika durchbrochen, die sich nun anscheinend halbwegs gesammelt hatte. „Okay,“ sagte sie ruhig, „ich habe mir das schon öfter gedacht, ihr wart ja ständig zusammen. Aber seid ihr euch sicher, dass das nicht nur Freundschaft ist? Seid ihr euch sicher, dass ihr mit den Konsequenzen leben wollt?“ Kimi und ich warfen uns gegenseitig fragende Blicke zu. Was genau meinte sie mit den Konsequenzen? Kimis fragender Blick wandte sich zu ihrer Mutter, doch diesmal war ich diejenige, die das Wort ergriff. „Ja, wir sind uns sicher, wie du bereits sagtest, wir waren immer zusammen und wir wollten auch gar nicht, dass es anders ist. Wir waren nur erst jetzt so weit und das gegenseitig sagen zu können. Aber was genau meinst du mit den Konsequenzen?“ Ich hatte mich bisher eher wenig mit dem Gesetz und dem allgemeinen Recht beschäftigt, darum wusste ich auch reichlich wenig darüber. Ja, ich wusste was Verbrechen waren, für die man ins Gefängnis wanderte, doch das war schon alles, was ich wusste. Doch Kimis Mutter wusste anscheinend mehr darüber, denn sie begann zu erklären: „Naja, ihr werdet nicht als Paar anerkannt. Ihr habt nicht das Recht zu heiraten, und demnach auch nicht die Rechte die man als verheiratetes Paar hat. Wenn einer von euch etwas passiert, hat die andere kein recht. Wahrscheinlich wird sie nicht einmal verständigt, außer Verwandte machen das. Wenn eine von euch ein Kind bekomme und ihr es gemeinsam aufzieht, hat die andere aber trotzdem keine Rechte das Kind zu behalten. Das heißt wenn die Mutter des Kindes stirbt und der Vater ist bekannt und will das Kind, kommt es zum Vater. Wenn ihr die Eltern der anderen in den Rücken fallen, bekommen die das Kind. Und ihr dürft zusammen kein Kind adoptieren…“ Und so ging es weiter und weiter und Kimi und ich mussten feststellen, wie ungerecht diese Welt doch war. Doch im Moment war uns alles worüber Kimis Mutter sprach noch fern. Schließlich dachten wir im Moment weder ans heiraten, noch ans Kinder bekommen, und darüber, dass einer von uns etwas passieren könnte, wollten wir gar nicht nachdenken. Doch wenigstens wussten wir jetzt, dass Kimis Mutter uns unterstützte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)