Blutsgeschwister von Wachtel ================================================================================ Kapitel 103: Zwischen der Distanz --------------------------------- Yuko zog die Beine an den Körper und stützte den Kopf auf die Knie. „Du siehst toll aus, Lils.“, bemerkte sie und musterte Lily. Yuko und Hannah hockten auf dem Sofa und Yuko blickte, als erste auf als Lily die Treppe herunter schritt. Sie trug ein knielanges schwarzes Cocktailkleid und hochhackige Sandaletten. Der schwarze Stoff betonte ihre schlanke Taille diskret und ihr rotes Haar, hatte sich in ihrem Nacken zu einem dezenten Knoten zusammen gefunden. Hannah reckte den Daumen nach oben. „Ein Weltstar ist geboren, jetzt fällt bloß noch dein perfektes Zeugnis, Lily.“, erklärte Hannah lachend. Am Abend sollten die 7. Klässler ihre UTZ erhalten, Lily und James würden ihre Abschlussrede halten und dann Morgen würden sie alle gemeinsam Nachhause fahren. Hannah stöhnte innerlich auf und strich sich die blonden Haarfranzen aus dem Gesicht, ihr Grinsen wurde breiter und Lily nickte zufrieden. „Nicht übertreiben, Feder.“, erklärte sie und zwinkerte ihr zu, während sie vorsichtig eine Haarsträhne aus ihrer Frisur lockerte und sie sich ins Gesicht zog. Hannah zuckte lachend mit den Schultern und schüttelte wild den Kopf, sodass ihre Haar zu allen Seiten abstanden. „Tue ich doch nie.“, erklärte sie im Brustton der Überzeugung und stemmte die Hände in die Hüften. Yuko pikste sie in die Seite. „Ach ja?“, fragte sie schnippisch nach und zwickte sie in ihr schwarzes „Gypsy’s Kiss“ Shirt. Hannah schrie auf und drängte sich von Yuko weg. Abwehrend hob sie die Hände vors Gesicht. „Finger weg, du Biest!“, fauchte sie und wurde durch Cheryls Gelächter unterbrochen, die gerade durch das Portraitloch herein kletterte. „Ihr ändert euch nie.“, lachte sie und drehte sich um die eigene Achse. „Und?“, fragte sie rasch. Cheryl trug ein dunkelblaues Sommerkleid, dessen Oberteil aus einer samtweichen Korsage bestand und mit schwarzen Bändern zusammen gezogen wurde. Der Rock reichte ihr bis zu den Knien und viel in weiten Wallungen über ihr Becken. Sie lächelte ungewöhnlich Selbstbewusst, ohne ihre scheue Art daraus zu verbannen. Hannahs Grinsen wurde noch breiter und sie verstrubelte sich die wilden Haare und knuffte Yuko in den Bauch. „Kommst du dir auch so schäbig vor neben den zwei edlen Ladys.“, Yuko grinste. „Absolventinnen.“, korrigierte sie Hannah rasch. „Zukünftigen Cambridge Studentin.“, besserte Hannah sie aus und zwinkerte Cheryl zu. „Das heißt ich kann so gehen?“, fragte sie zögernd. Lily nickte. „Gehen? Darling, das wird der perfekte Abgang.“, kicherte Yuko. „Wir komm noch mit runter. Bis zur Eingangshalle, ja?“ Lily nickte gnädig und Yuko zog Hannah hinter Cheryl und Lily den Gang entlang. Die Gänge waren leer und die jüngeren Schüler hatten sich nach der Ausgangssperre längst in ihre Gemeinschaftsräume verzogen. Hier und da eilten ein paar 7. Klässler an ihnen vorbei. Hannah entdeckte Maron Benson mit einem großgewachsenen Typen aus Slytherin. Ihre Augen verdüsterten sich angespannt, Maron hatte die Freundinnen entdeckt und zog den Typ rasch außer Sichtweite, um nicht von Cheryl entdeckt zu werden. Hannah runzelte die Stirn und ließ Yukos Hand los. Irritiert blieb sie stehen. „Feder, beweg dich.“, zischte ihr Yuko zu und machte Anstalten sie hinter sich herzuziehen, als ihr jemand von hinten einen Finger auf die Lippen legte. „Psst!“, zischte eine Stimme und starke Hände schmiegten sich um ihre Hüften. Hannah lächelte. „Was ist los, Tatze?“, nuschelte sie. Maron und der große Slytherin waren längst aus ihren Gedanken verdrängt. „Wir haben noch was zu erledigen, Butterfly.“, flüsterte er ihr ins Ohr und zwinkerte Yuko kess zu. „Du entschuldigst uns, nicht wahr Kleine?“ Yukos Lippen bebten, als müsse sie sich das ernsthaft überlegen. Dann nickte sie barmherzig. „Wenn es sein muss.“, grummelte sie und streckte Sirius die Zunge raus, ehe sie Cheryl und Lily hinterher eilte, Sirius lachte auf. Es war ein freudiges Lachen, das Hannah sehr an Tatze erinnerte. Sie wandte sich um und schlang die Arme um seinen Hals. Grinsend stellte sie sich schwankend auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss in den Nacken. „Werd ich jetzt entführt, Spinner?“ Sirius schüttelte bellend den Kopf und bucksierte sie ihn ein nahgelegenes Klassenzimmer. „Was dann?“ „Och...“, fing er an und fuhr sich zweideutig über die Lippen. „Schwein!“, entgegnete Hannah kess und löste sich von ihm. Sie setzte sich auf einen Schreibtisch und schlug die Beine übereinander. Rasch zupfte sie ihren Rock zu Recht und schenkte ihrem Freund ein süffisantes schmunzeln. „Also, Schatz?“, raunte sie und stützte sich mit einer Elle auf ihrem Knie auf, sodass sie ihm einen freizügigen Blick in ihren Ausschnitt gewährte. „Wozu die Entführung? Willst du mir meine Unschuld rauben?“, er schnaubte, doch Hannah fuhr unbeirrt vor. „Oder doch lieber mein Leben? Ich kann dir auch meine T-Shirt anbieten. Unikat- Leisha hat es mir ersteigert, 15 Gallonen.“ Sirius schien angestrengt nach zu denken. „Das T-Shirt klingt verlockend. Zumindest wenn du es dann sofort aussiehst.“, sie lachte fröhlich und lehnte sich zurück. „Also?“ Sirius stöhnte enttäuscht auf. „Es geht um die Karte.“, bemerkte er. „Krone, Moony, Würmchen und meine Wenigkeit haben beschlossen das, dass gute Ding vorrübergehend in Hogwarts bleibt, bis wir entschieden haben wem wir sie vererben.“, er kramte beilläufig in seinem Umhang und streckte ihr die Karte entgegen. „Also...geht sie vorläufig in deinen alleinigen Besitz über und wir beschließen Gemeinsam was mit ihr passiert wenn du deine UTZ hast.“, Hannah zögerte. Ihre Stirn lag in dünnen Falten und kritisch beäugte sie die Karte in Sirius ausgestreckter Hand. „Butterfly?“, begann er zögernd. „Ey, sie ist unser aller Erbe und bloß weil du dich ein Jahr alleine mit ihr rumtreiben musst, solltest du das nicht, als falsch betrachten, Feder.“, fing er ihre Gedanken auf. Hannah nickte, ihre Zähne nagten sich gewohnheitsmäßig in ihre Unterlippe und zögernd ergriff sie die Karte und steckte sie ein. Sirius zog sie an sich und ihre Blicke trafen sich. „Mach kein Mist, ja meine Kleine?“ Hannah lächelte traurig und nickte. „Ich mach nie Mist, Schatz. Ich bin ganz lieb und brav. War ich schon immer.“, er lachte freudlos auf. Und strich ihr zärtlich über die Wange. „Du bist eben ganz und gar meine Frau, Feder.“, lachte er und hob ihr Kinn an. Hannah lächelte und strich liebevoll über seine Stirn, ihre Finger spielten mit seinen seidigen schwarzen Haarsträhnen. „Spinner.“, neckte sie ihn und küsste ihn flüchtig auf den Mund. Sirius lachte und zerwuschelte ihr die Haare. „Wer ist das nicht, Feder? Wer ist das nicht mit dem man reden kann.“, Hannah lachte und boxte ihn in die Seite. „So und jetzt mach dich endlich aus dem Staub und hohl dir deine Os ab.“, fuhr sie ihn an und versetzte ihm einen Stoß zu Tür heraus. Die große Halle schimmerte in warmen Farben. Der Himmel zeigte die warme Sommernacht von draußen und etliche Abschlussjahrgänge der verschiedenen Häuser hatten sich in der Halle eingefunden. Sirius kam, wie sollte es auch anders sein, zu spät und betrat die Halle gerade, als Lily und James ihre Rede beendet hatten. James zwinkerte ihm zu. „Und da nun auch die letzten von uns...“, meldete sich Lily zu Wort „Hallo Tatze!“, bemerkte James dazwischen, Lily warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „...zu uns gefunden haben. Darf ich Professor Dumbledore bitten mit der Zeugnisausgabe zu beginnen. James und ich wünschen euch noch einen schönen letzten Abend in Hogwarts.“ Severus Snape stand in der Menge der Slytherins und spendete Lily, als einiger der wenigen aus seinem Haus, höflichen Applaus. Doch er verstummte, als einer der ersten. Ein ungutes Gefühl breitete sich in seinem Magen aus und es schien den ganzen Abend an zu halten. Den ganzen letzten Abend in Hogwarts. Seine Unterlippe bebte bedrohlich und seine Nasenflügel erzitterten. Nott neben ihm versetzte ihm einen gekonnten Stoß in die Seite. „Deine Laune war aber auch schon einmal besser.“, zischte er, während Dumbledore die ersten Namen aufrief. „Meine Laune ist dem Anlass angepasst, Nott.“, entgegnete er zynisch. Nott lachte verdrießlich auf. „Kein Grund so Trübseelig zu sein. Endlich lassen wir den, alten Muggelliebhaber und diese verflixte Schule hinter uns.“, Snape schnaubte und seine Augen verdüsterten sich, als Dumbledore „Sirius Black“ aufrief. Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie sich Black unter johlen und grinsen von Potter und Pettigrew, auf den Weg zur Tribüne machte. „Wie ich ihn hasse.“, fauchte er abwesend. Nott gluckste. „Den Blutverräter?“, spöttische Züge hatten sich auf seine Lippen gelegt. „Er wird tatsächlich Auror und das als Erbe einer der größten schwarzmagischen Familien Großbritanniens.“- Snape hörte längst nicht mehr zu, ihm war es gleichgültig was aus Black wurde und wie er gegen welchen Blutwahn rebellierte. Abwesend beobachtete er wie Lily Evans zur Tribüne schritt. Sie lächelte und der übliche Ehrgeiz in ihren Augen glitzerte förmlich auf. Der Schulleiter reichte ihr, ihr Zeugnis und zwinkerte ihr amüsiert zu. „Sehr gut, Miss. Evans. Jahrgangsbeste.“, zwitscherte er. Höflicher Applaus erklang. Black pfiff anerkennend durch die Menge und brach in euphorisches Grölen aus. Snape beobachtete wie Lily, bei Blacks Anblick lächelte. Ein ehrliches Lachen. Ein Lachen. Düster betrachte er sie. Jetzt war er am Ziel. Denn allein dafür ging man doch zu Schule, oder? Um das Ziel zu erreichen. Einen Abschluss. Das Ende- das Ende dieses Weges. Doch Severus überfiel das ungute, absolut unlogische, Gefühl das dies nicht der Sinn des ganzen war. Das er den Sinn des ganzen gerade eben hinter sich gelassen hatte. Er blickte in die fröhlichen und ausgelassenen Gesichter seiner Mitschüler. Selbst Nott schien gute Laune zu haben, wenn man bedachte das er Narzissa Black, allein zurückließ und in die arme ihres zukünftigen Ehemannes leben ließ. Malfoy. Was für einen Nutzen hatte schon der Sinn. Er stöhnte belustig auf, als Dumbledore den nächsten der Rumtreiber aufrief: Remus Lupin. Nott stöhnte beträchtlich auf, bald war er dran. Snape grinste innerlich. Er roch seine Nervosität. Doch hatte die einen Sinn? Er hätte sich schlagen können. Lupin war blass geworden und Dumbledore flüsterte ihm etwas zu und klopfte fröhlich auf seine Schulter. Severus beobachtete wie sich das Gesicht des Werwolfes freudig rot verfärbte und er seinen Freunden ein breites Grinsen schenkte. Höflicher Applaus ertönte, während Lupin die Tribüne verließ. Der Sinn...aus den Augenwinkeln heraus beobachtete er Dumbledore...nein, der Sinn konnte definitiv nicht nur gewesen sein jetzt an jenem Abend hier in dieser Halle zu stehen und von einem alten Mann einen Fetzen Pergament in die Hand gedrückt zu bekomm. Das war bloß der Ende des Sinnes. Der Nutzen daraus. Dumbledore war bei dem Buchstaben „N“ angelangt und Nott setzte sich in Bewegung. „Drück mir die Daumen, du alter Griesgram.“, verkündete er Lachend und Snape zuckte zusammen. Seine kalte Miene blieb unverändert. „Sicher...“, zischte er harsch „...das du die Treppen zu Tribüne hoch stürzt.“ Der Sinn- war der Sinn all dieser Zeit tatsächlich ein so kurzer Moment der Trauer? Da es der Abschied war? Der Abschied nach 7 Jahren...in denen er auf diesen Moment hatte zu Arbeiten müssen? Seine Stirn lag in tiefen Falten. „Das ist schwachsinnig, Severus.“, flüsterte er sich selbst zu. 7 Jahre- für ein paar Sekunden? Nott eilte zurück. „Die alte McGonagall hat mir ein A rein gehauen. Dieser Drache!“, schimpfte er. „Cheryl Owen!“, rief Dumbledore laut und die Freundin des Werwolfes boxte ihren Cousin wütend in die Seite, ehe sie auf die Tribüne zu stolzierte. „Und wetten der Potterschlampe hat sie ihr E gegeben.“, kommentierte Nott zähneknirschend Snapes Gedanken. Snape schnaubte. „Stand sie nicht auch auf der Kippe?“, fragte Snape desinteressiert. Nott ballte die Hände zu Fäusten. Sichtlich. Sie stand auf der Kippe. „Peter Pettigrew.“ „Du packst das, Würmchen.“, grölte Sirius, dem kleinsten Rumtreiber nach. Der wandte sich um und streckte ihm die Zunge raus. „Nenn mich nicht Würmchen, Pudel.“, quiekte er mit zitternder Stimme und machte sich auf den Weg zu Professor Dumbledore, der die Konversation der beiden Freunde amüsiert beobachtet hatte. „Nun, Mr. Pettigrew ich muss sie trotz der sicher sehr komischen Erheiterung der Allgemeinheit bitten, mir die Ehre zu geben.“, Peter glühte leuchtend Rot und stampfte Dumbledore entgegen, der ihm sein Zeugnis übergab. Er zwinkerte fröhlich. „Viel Glück, Peter.“, bemerkte er und Peters Ohren glühten förmlich auf. „Da..nke...Pro...fessor...“, stammelte er und warf einen Blick auf sein Zeugnis. Ein Glücksgefühl breitete sich in seinem Magen aus. Er war in Verwandlung nicht durch gefallen und allgemein war er bloß in Geschichte der Zauberei richtig schlecht gewesen. Sicher seine Noten in Astronomie und Verwandlung waren nicht die besten, aber er hatte bestanden. Hände ringend stolperte er auf seine Freunde zu. „Zeig Mal her.“, begrüßte ihn Lily und klaubte ihm das Zeugnis aus der Hand. Sirius und James luckten über ihre Schulter und überflogen Peters Noten. „Gar nicht so Schlecht, Kleiner. Oh wow, der alte Kesselbrant hat dir ein O gegeben, Würmchen.“, stellte Sirius überrascht fest und klopfte Peter stolz auf die Schulter. Der funkelte ihn wütend an „Nenn mich nicht...“, begann er lauthals zu protestieren, doch Dumbledore kam ihm dazwischen. „James Nicolas Potter.“ James klopfte Peter auf den Kopf und fuhr ihm durch die Haare. „Mach dir nichts draus, Wurmschwanz! Unser Pudel...“, er gluckste „...diskriminiert uns alle eben zu gerne.“, er boxte Sirius und machte sich auf den Weg zum Schulleiter. „Viel Glück, Jamie.“, rief Cheryl ihm nach. James hob eine Hand um ihr zu signalisieren das er sie verstanden hatte. „Danke, Che-Schatz.“, tönte er kess und sie ballte die Hände zu Fäusten. Remus lachte. „Ich werde euch beide nie verstehen.“, erklärte er und Lily nickte und versetzte Remus in ein Stoß in die Seite. „Wir sollten Fabia nach ein paar Kinderstorys bitten, Moony.“, schlug sie vor. „Untersteht euch!“, protestierte sie und fing James Blick auf, als dieser zurück kehrte. „Was geht den hier vor sich?“, fragte er rasch. Sirius öffnete den Mund um zu erklären, doch Cheryl trat ihm eilig auf den Fuß und riss James das Zeugnis aus der Hand. „Zeig mal her, du alter Streber.“, fauchte sie und nahm seine Noten unter kritischen Augenschein. Derweilen rief Dumbledore „Severus Snape!“ auf. Es schien eine Ewigkeit zu dauern bis er endlich bei „Z“ angelangt war und die Liste schloss. Allgemeines Chaos brach in der Halle aus und McGonagall eilte unter die Gryffindors und gratulierte ihren Schülern. „Hervorragendes Zeugnis, Miss Evans. Ich gratuliere ihnen wirklich aus ganzem Herzen. Sie sind eine exzellente Hexe.“, erklärte sie Lily schließlich und schloss zu Überraschung aller ihre Schülerin in die Arme. Gerührte schniefte sie sich ihre Nase mit einem Taschentuch und wandte sich James zu. „Der Professor wünscht sie alle 6 Heute Abend in seinem Büro zu sehen.“, erklärte sie schniefend. „Miss Ukurak und Miss Tyler ebenfalls so fern sie wollen.“ Ihre schmalen Lippen bebten. „Ich wünsche ihnen allen viel Glück...dort draußen. Machen sie das beste aus ihren Talenten. Ich bin stolz auf sie...ja selbst auf sie Mr. Black!“, Sirius grinste und rieb sich verlegen den Nacken. Es war ein ehrliches Grinsen. „Sie dürfen ruhig gestehen das sie froh sind mich Taugenichts los zu sein, Professor.“, erklärte er. Die Professorin nickte ihr Lippen wurden schmal. Normalerweise ein deutliches Zeichen dafür das sie wütend wurde, doch jetzt nickte sie bloß. „Stellen Sie sich vor, ich werde wohl selbst ihre Streiche vermissen. Nicht das ich das jemals wiederholen würde, Mr. Potter Sie brauchen gar nicht so ungläubig zu gucken.“, James lachte und zog Lily zu sich. „Schon gut, Professor.“ „Wie auch immer ich wünsche das Sie mich da draußen nicht blamieren. Ja?“, sie lächelte und wandte sich zum gehen um. „Ach ja und Mr. Lupin?“ „Ja?“ „Sie schaffen das schon, mein Junge.“, erklärte sie und ging weiter. Sirius schüttelte verstört den Kopf. „Verrückt geworden...endgültig.“, stammelte er fassungslos. James klopfte ihm auf den Rücken. „Tief ein und aus atmen, alter Freund. Gaaaanz langsam!“, erklärte er lachend. Hannah trommelte ungeduldig mit den Fingern auf die Oberfläche des Tisches. Sie und Yuko hockten immer noch in den Schulsprecherräumen. „Warum dauert das bloß so ewig.“, sie vergrub den Kopf in den Knien und blickte immer wieder auf zum Eingang. Bei der kleinsten Bewegung die Yuko machte oder bei dem kleinsten Geräusch das eines der Portraits von sich gab schreckte sie nervös hoch und ließ den Eingang mindestens fünf Minuten nicht mehr aus den Augen. Nervös verstärkte sie das Trommeln auf der Tischplatte, sodass es immer lauter wurde. Yuko griff nach ihrer Hand und drückte sie mit aller Gewalt auf die Tischplatte. „Lass das Hannah, du machst mich aggressiv.“, fuhr sie ihre beste Freundin an. Hannah riss sich los und hämmerte gegen die Sofalehne. „Sorry Yuk, aber ich muss mich irgendwie bewegen.“, antworte Hannah bissig und schnellte auf. „Oh bei Merlin, wenn du jetzt auch noch anfängst auf und ab zu laufen...“, fing Yuko stöhnend auf. Doch in diesem Moment schob sich das Gemälde am Eingang zur Seite und Hannah blieb stehen. „Und?“, fragte Yuko rasch und stürzte sich auf Peter. Der lachte halbwegs stolz und hielt ihr sein Zeugnis vor dir Nase. „Ich hab mein Abschluss!“ Hannah warf ein kurzen Blick auf Sirius Zeugnis und drückte ihm einen flüchtig Kuss auf die Wange. „Streber.“, kommentierte sie, ehe sie sich Remus zu wandte. James warf einen raschen Blick zu Uhr. „Wir sollten gehen!“ „Wohin?“, kam es von Yuko und Hannah wie aus einem Mund. „Dumbledore!“, echoten Sirius und James im Chor. Lily seufzte. „Professor McGonagall, hat uns eben gesagt das Dumbledore uns sehen will uns alle. James...“, sie warf ihrem Freund einen vernichtenden Blick zu „...und Sirius haben selbst keine Ahnung weshalb.“ Hannah setzte einen sadistischen Blick auf. „Ach ja?“ Sirius nickte begierig und griff nach ihrer Hand. „Ich finde wir sollten uns beeilen...nicht das wir noch zu spät kommen!“, Yuko brach in grölendes Gelächter aus. „Diese Worte aus deinem Mund, Black.“, johlte sie belustigt. Sirius schob die Unterlippe vor. „Halt die Klappe, Kleine.“, drohte er. Zu Hannahs Überraschung warteten in Dumbledores Büro bereits vier andere Schüler. Unter ihnen Alice Dole, eine Ravenclaw und ein Hufflepuff der Yuko sehr ausgiebig begrüßte. Für Peters Geschmack etwas zu ausgiebig. Dumbledore begrüßte die Freunde lächelnd. „Schön das sie alle hergefunden haben. Setzten Sie sich, setzen Sie sich nur.“, bat er und ließ ein paar zusätzliche Stühle aus dem Nichts erscheinen. Seine Augen funkelten ungewöhnlich Ernst hinter seiner Halbmondbrille. „Ich denke Sie fragen sich alle, warum ich alter Mann Sie an ihrem letzten Abend in der Schule noch einmal belästige und ich freue mich sehr Sie Mr. Potter und Mr. Black einmal hier begrüßen zu können ohne das sie etwas angestellt haben.“, er erntete sehr unschuldige Blicke von seinen beiden Schülern und lächelte ihnen vergnügt zu. „Aber ich will zum Punkt kommen, ich habe Sie alle aus einem ganz bestimmten Grund ausgewählt. Denn ich möchte ihnen ein Angebot machen.“ „Was für ein Angebot, Professor?“, fragte Lily forsch. „Nun...“, begann der Schulleiter „...ich habe mir erlaubt vor einiger Zeit eine Gesellschaft zugründen die gegen Lord Voldemort und dessen Anhänger arbeitete.“, Peter und der große Hufflepuff zuckten bei der Erwähnung dieses Namen kurz zusammen. „Der Orden...“, murmelte James. Lily warf ihm einen fragenden Blick zu. „Sehr wohl, Mr. Potter. Der Orden des Phönix. Mr. Potters Eltern sind Mitglied dieser Organisation.“, erklärte Dumbledore schlicht. „Und wir...“, fing Peter an und Dumbledore nickte. „Genau, Mr. Pettigrew. Ich möchte Ihnen anbieten dieser Organisation bei zu treten und da ich mir dachte das Sie es ohnehin nicht schafften vor Miss Tyler und Miss Ukurak zu schweigen dachte ich, ich weihe sie ebenfalls ein. Außerdem halte ich es zu dieser Zeit für Nützlich wenn auch jemand innerhalb der Schule die Augen offenhält...“ Hannah und Yuko tauschten einen stolzen Blick aus. „Ich möchte Sie alle nicht bedrängen eine Entscheidung zu fällen, es reicht wenn sie mir das per Eule mitteilen. Da es etwas Gefährliches ist und ich denke das sie sich das gründlich überlegen sollten.“, Sirius richtete sich auf. „Quatsch, für mich gibt’s da nichts zu Überlegen. Ich bin dabei. Jederzeit.“ Dumbledore blinzelte. „Ich ebenfalls!“, schloss sich James seinem besten Freund an. Dumbledore lehnte sich zurück. „Wie ich bereits sagte, ich erwarte Ihre Eule.“, zwitscherte er und erhob sich. „Ich wünsche Ihnen allen noch eine schöne letzte Nacht in Hogwarts und Miss Tyler, Miss Ukurak?“ „Ja?“ „Schöne Ferien und lernen Sie nicht zu fleißig.“, zwinkerte er. Hannah grinste und drückte Sirius der immer noch sprachlos da stand durch die Tür. „Danke, Professor. Danke!“, erklärte sie, nicht ohne noch ein knurren hin zu zufügen. „Beweg dich, Tatze. S.O.F.O.R.T!“ Der nächste Morgen kam und mit ihm die Abfahrt. Die Koffer waren Gepackt, alle Hauspunkte vergeben und der Hauspokal ging sehr knapp an Gryffindor, während Slytherin und Ravenclaw sich den zweiten Platz mit fünf Punkten weniger teilten. Die Sonne schien und die Gemüter waren längst nicht so fröhlich wie sie hätten sein müssen. Sirius hatte die Schlossmauer abgeknutscht. Cheryl griff alle fünf Minuten nach ihrem Taschentuch. Peter schwieg unentwegt den ganzen Morgen. Remus blicke hefteten sich im vorbei gehen auf die peitschende Weide und James hatte sein Schulsprecherabzeic hen- ganz tief in seiner Hosentasche vergraben. Lily lehnte sich lustlos an James und warf immer wieder Blicke hinauf zum Schloss, während sie den Bahnhof erreicht hätte. „Da seit ihr ja Kinders.“, schallte Hagrids Stimme durch die Luft. Der große Halbriese kam freundlich lächelnd auf sie zu gestampft. „Dacht schon ich sehe euch gar nicht mehr.“, brummte er grimmig. „Wollt euch ne schöne Reise wünsch. Bestellt euern Eltern schöne grüße, James, Che, Remus, ja? Und du auch Pete?“ „Klar doch!“, antwortete James und fuhr sich durch die Haare. „Aber ich denk Mal wir sehen uns ja eh im Orden.“, brummte er und lächelte Hannah zu. „Hab gehört dich auch, Hannah?“, sie nickte. „Ja, ich denk schon.“, antworte sie fröhlich. „Ja, ja.“, er klopfte ihr auf die Schulter und Hannah hatte das Gefühl ein Gabelstapler würde ihr über den Hals walzen. „Immer wieder ganz vorne mit dabei, ihr Unruhestifter, nicht wahr?“, er erntete einstimmiges Gelächter und ein strenges Pfeifen des Zuges. „Dann macht’s mal gut!“, verabschiedete er sich und grinste den Freunden freundlich zu, während sie in den roten Hogwarts Express kletterten. James eilte vorne weg und schob die nächstgelegene Tür zu einem freien Abteil auf und hievte seinen und Lilys Koffer auf die Ablage. „Wiedersehen gutes altes, Hogwarts.“, quiekte Peter der sich am Fenster nieder ließ. Der Zug setzte sich mit einem Ruck in Bewegung und schweigend starrten die Freunde zum Fenster hinaus und beobachteten wie das Schloss hinterm Horizont verschwand. „Was ist jetzt eigentlich mit der Zeitung, Che?“, wandte sich Lily an Cheryl. „Ich hab beschlossen die Fertigstellung Anette zu überlassen. Wir treffen uns in den Ferien. Das wird schon.“, erklärte sie zufrieden und lehnte sich an Remus. Lily nickte und Remus löste seinen Blick vom Fenster. „Dann geht es jetzt wohl Nachhause, nicht wahr?“, Sirius seufzte melancholisch. „Wohl ehr in die kalte, zerstörte Welt.“, antworte er Trübseelig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)