Callboys von Stoechbiene (ZoxRo (LyxKa, SaxNa)) ================================================================================ Kapitel 3: Ich bin nicht ich ---------------------------- HI! @Silja: Danke für das Lob, hoffe natürlich, dass dir das neue Kap ebenfalls gefallen wird. @--Ninja--: Ja, Robin sollte sich wirklich eine Scheibe von Nami abschneiden, aber darum geht es ja u.a. in dieser FF. Ich bemühe mich um mehr Absätze! @heroeumel: Was soll ich sagen? Ich freue mich immer etwas von dir zu hören. Merci! @peach06: Ja, Kuina lebt zum Zeitpunkt von Zorro's Erinnerungen noch und sie wird auch eine kleine, aber entscheidende Rolle spielen. Ansonsten steht mein Lieblingspairing natürlich im Vordergrund. @Manuskript: Erstens bin ich sehr erfreut darüber, dass du mir einen Kommi schreibst, obwohl du ZoXSa Fan bist, aber diese FF nicht unter das Genre Shonen-ai fällt. Die Zwei sind nur sehr gute Freunde. Sanji taucht bald auf und wird später in der FF immer wichtiger. Zweitens möchte ich mich für das Lob bedanken. @4kolibris: Wie man auf solche Ideen kommt? Wenn ich das nur wüsste...bin eben einfach ein verrücktes Huhn. Viel Spaß beim Lesen! LG Stoechbiene 3. Zorro Ich bin nicht ich Ein neues Treffen, eine neue Lüge. Mein Handtuch fällt, ebenso meine wahre Identität. Der alte zurückgezogene Zorro verliert an Bedeutung, wird ersetzt durch sein anderes Ich, den Schönling Ryo, nach dem die Frauen verlangen. Wie lächerlich dieses Spiel doch ist! Ich werfe einen Blick in meinen Kleiderschrank, sehe Unmengen von Klamotten, die alle nicht ich ausgesucht habe, zumindest nicht freiwillig. Was Kuina dazu gesagt hätte? Wahrscheinlich so etwas wie: „Stell dich nicht so an, siehst doch chic aus. Außerdem werde ich jede andere Frau verprügeln, die dich anstarren sollte!“ Sie war so verrückt, aber dafür liebte ich sie. Wäre sie doch nur noch bei uns, dann wäre diese ganze Scheiße nie passiert. Aber ich darf nicht daran denken, muss stur dem Weg folgen, auch wenn mich das noch so sehr ankotzt. Ich werfe einen Blick auf die E-Mail, die mir die Agentur zu jedem Treffen schickt, in der die wichtigsten Daten für mich enthalten sind, sofern unser Dummerchen am Empfang nicht wieder alles durcheinandergebracht hat. Aber hier schließe ich eigentlich aus, dass Cindy Mist gebaut hat, denn Elena ist eine meiner Stammkundinnen, folglich kenne ich ihre Vorlieben. Schwarze enge Klamotten und endloses Abhängen in irgendwelchen Discos. Wenn ich es mir recht überlege, sehen so die meisten meiner Verabredungen aus. Ich takle mich auf als hätte mich ein verrückter Designer optisch vergewaltigt, nur um mich dann mit einer Frau zu treffen, die mir mit den Augen wieder die Klamotten vom Leib reißt. Aber solange es nur bei den Blicken bleibt, bin ich ja schon zufrieden. Noch ein wenig Haargel, Parfum und meine Jacke, der Stick, meine Busfahrkarte und schon bin ich ein anderer. Jemand, der ich nie sein wollte. Die Luft ist schlecht, die Musik zu laut für das Soundsystem, doch hier auf der Tanzfläche vergesse ich das Ganze für einen Moment. Jetzt kann ich mich frei bewegen, ausdrücken, einfach ich sein, auch wenn ich spüre, wie Elena versucht mich anzutanzen, nein zu provozieren. Und ich spiele dieses Spiel mit ihr, gaukle ihr mein Interesse vor, während ich ihr gleichzeitig aus dem Weg gehe. Es ist ein Balanceakt zwischen ja und nein, Begierde und Ablehnung, Illusion und Wirklichkeit. Ich schlüpfe für sie in die Rolle des Mannes, den sie haben will, aber kommt sie mir zu nah, bemühe ich mich darum ihrer Offensive geschickt auszuweichen. Dabei darf sie sich aber nicht abgelehnt fühlen, sonst bekomme ich Ärger mit meiner Chefin, wenn man sie so nennen will, und das möchte ich nun wirklich nicht. Doch sobald eine gewisse Grenze überschritten wird, bleibt mir gar keine andere Wahl als deutlicher zu werden und das versteht dann sogar meine Chefin, wenn ich es denn richtig anstelle. Und nun ist so ein Moment gekommen, wie ich ihn bestimmt schon dutzendfach erlebt habe. Gegen enges Tanzen habe ich nichts einzuwenden sofern mir die Frau sympathisch genug ist, aber ich kann es gar nicht leiden, wenn man mir dabei an die Wäsche geht oder sich wie hier an meiner Hose zu schaffen macht. Ich bin Third und kein Second, das ist für keine meiner Verabredungen ein Geheimnis, aber dennoch kommt es oft vor, dass man mir mehr als eindeutige Angebote unterbreitet. „Sag mal Süßer, wie wäre es, wenn wir von hier verschwinden würden und uns anderweitig amüsieren gehen?“ Spätestens wenn ein Treffen an diesem Punkt angelangt ist, weiß ich, weshalb mich dieser Job so ankotzt. Es ist nicht deshalb, weil ich mit mehreren verschiedenen Frauen unterschiedlichen Alters ausgehe, sie unterhalte, mit ihnen flirte, sondern weil sie alle nach einer gewissen Zeit aus unseren Treffen ein horizontales Abenteuer werden lassen wollen. Viele meiner Kollegen, falls man sie denn so nennen kann, gehen darauf ein, schlafen mit einer Fremden, ohne Gefühl, ohne Liebe, nur mit dem Körper, rein mechanisch. Aber ich kann das nicht, ekle mich davor. Für mich gab es immer nur eine Frau, meine Frau, der ich das Versprechen gab, nur sie zu lieben, von ganzem Herzen, mit Leib und Seele. Zwar ist mir schmerzlich bewusst, dass sie tot ist und ich hoffentlich nicht ewig Single sein werde, aber dennoch habe ich das Gefühl, dass ich Kuina betrügen würde, wenn ich auf eines dieser billigen Angebote eingehen würde, auch wenn ich das Geld brauchen könnte. Behutsam bringe ich Elena wieder auf Distanz, während ich ihr fest in die Augen sehe und bestimmt den Kopf schüttle. „Weißt du eigentlich, wie gemein das ist, Ryo? Lächelst mich an auf deine süße Art und Weise, zeigst mir wie attraktiv du bist, lässt mein Herz höherschlagen, aber meine Sehnsucht erfüllst du mir nicht. Ich nehme dir das nicht übel, aber mir genügt es nicht mehr dich nur anzusehen. Es war eine schöne Zeit mit dir, aber wir sollten uns nicht mehr treffen.“ Der Bus, der von Downtown zum Stadtrand fährt, ist völlig überfüllt, so dass ich nur einen Stehplatz im Mittelteil ergattern kann. Aber ich muss auch nicht unbedingt sitzen, solange ich mich an einer der Querstangen an der Decke festhalten kann, genügt mir das. Die Nacht ist zum Glück vorbei, wenn auch anders als geplant. Gut, ich wusste, dass Elena nicht lockerlassen und sie mich heute wieder nach einem Second-Treffen fragen würde, war schließlich nicht das erste Mal. Also habe ich ihr einen Second empfohlen, nämlich Ace, so wie es von mir verlangt wird. Teilnahmslos blicke ich aus dem Fenster, fiebere aber gleichzeitig dem Moment entgegen aus der Öffentlichkeit zu verschwinden, mich auf die gemütliche Couch zu legen und noch ein wenig fernzusehen, auch wenn vermutlich eh nur Schund läuft. Doch meine Vorfreude wird jäh unterbrochen, als ich wieder diese Blicke auf mir spüre. Wie ich das hasse! Es ist mir egal, wenn mich jemand mustert, von mir aus auch kurz anstarrt, aber sobald ich regelrecht fühlen kann wie fremde Augen mich ausziehen, Knopf für Knopf jede schützende Faser einzeln von meiner Haut reißen, möchte ich ausrasten! Immerhin ist es mein Körper und ich will allein darüber entscheiden, wer ihn sehen oder gar berühren darf, zumindest soweit dies meine eingeschränkte Freiheit zulässt. Im Grunde kann ich froh sein, dass man mich nicht dazu zwingt als Second zu arbeiten, denn das würde ich nicht durchstehen. Aber wie lange das noch so sein wird, ist ungewiss, denn früher oder später wird man mich bestimmt dazu nötigen, um Profit daraus zu schlagen. Alvida. Diese aufgetakelte Primadonna weiß nur zu gut, dass sie die Macht dazu hat mich zu allem zu zwingen, was ihr in ihrem kranken Gehirn so vorschwebt. Dennoch tut sie es nicht. Die Gründe dafür sind mir nur teilweise bekannt, aber vielleicht ist das auch besser so. Zum einen bin ich ihr Vorzeigemann unter uns Thirds, besonders wenn es darum geht einer Frau aus besten Kreisen einen seriösen Begleiter an die Seite zu stellen und zum zweiten bin ich der Ansprechpartner für die Jungs in der Agentur, wenn es Probleme gibt. Damit schlägt sie sich nämlich nicht gerne rum. Endlich hält der Bus mit quietschenden Bremsen an meiner Haltestelle, so dass ich diesen aufdringlichen Blicken entkommen kann. Zufrieden atme ich die Frühlingsluft ein, während ich gewohnt schnellen Schrittes durch die Straßen gehe. Ein paar Betrunkene torkeln an mir vorbei, grölen dabei irgendwelche Gassenhauer, aber ich beachte sie nicht weiter. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehen auch ein paar Prostituierte, die um diese Uhrzeit auf einen schmierigen Freier warten, nur um sich von dem Geld am Leben halten zu können. Stumm nicke ich zwei von ihnen zu, denn würde ich etwas zu ihnen sagen, würde man sofort aufmerksam auf uns werden und sie könnten dadurch den ein oder anderen Kunden verlieren. Sally ist schon lange dabei, kennt die Szene, während Nicki ein ganzes Stück jünger ist als ich. Ich bezweifle, dass sie achtzehn war als sie anfing anzuschaffen, aber das interessiert niemanden. So gesehen kann ich dankbar darüber sein, dass ich nicht an ihrer Stelle bin, sondern durch die Agentur wenigstens halbwegs anständige Kundinnen habe und ihnen auch nicht meinen Körper verkaufen muss. Ich schließe die Haustür auf, betrete den modrig riechenden Flur und eile die beiden Treppenabsätze zur Wohnung hoch. Leise öffne ich die Wohnungstür, aber ich bin noch nicht ganz drin als ich sehe, dass im Wohnzimmer noch Licht brennt. Ob Ace mal wieder vor dem Fernseher eingeschlafen ist? Wäre ja nicht das erste Mal. Und kaum betrete ich besagtes Zimmer, sehe ich meinen Mitbewohner mit offenem Mund leise schnarchend auf dem Sofa liegen, die Füße auf dem Tisch. Aber das ist nicht der Grund, weshalb in mir der Wunsch wächst, ihm eine zu verpassen. „Warum bist du nicht im Bett, junger Mann?“ Augenblicklich stoppt das lärmende Geräusch aus dem Fernseher, als mein vierjähriger Sohn von der PlayStation ablässt und zu mir aufsieht. „Hallo Papa!“ Wie ein Gummiball hüpft er herum und kommt auf mich zugeeilt, so dass ich ihn hochhebe. „Ich hab ganz viele Sternchen gefunden! Und den Löwen hab ich auch besiegt!“ „Ganz ruhig, du bist ja völlig überdreht. Geh dir die Zähne putzen, okay?“ „Ja!!“ Ich setze ihn wieder auf den Boden und wundere mich über seine Begeisterung. Aber als ich die Spielkonsole ausschalte, wird mir auch klar warum der Kleine nachts um drei noch so munter ist. Cola. In einer ruppigen Bewegung fege ich Ace die Beine vom Tisch, so dass er unter einem letzten Grunzen aufwacht. „Was?! Hey Zorro, was geht?“ „Was geht? Sag mal, tickst du nicht mehr ganz richtig? Es ist drei Uhr nachts und Diego spielt Videospiele, während du vor dich hin schnarchst! Außerdem weißt du ganz genau, dass er keine Cola trinken darf!“ „Ey Mann, tut mir leid, bin einfach eingepennt. Außerdem hab ich das als Kind auch immer getrunken, hat mir nicht geschadet.“ „Da wäre ich mir nicht so sicher. Du bist echt verantwortungslos.“ „Und du ein Spießer.“ „Diego ist noch ein kleiner Junge, das weißt du genau!“ „Ist ja gut, Mama. Spiel nicht immer die Glucke, ist ja ätzend.“ Damit scheint für ihn die Diskussion beendet zu sein und er verzieht sich in sein Zimmer. Typisch, auf ihn ist echt kein Verlass. Aber einen Babysitter zu finden ist nun mal schwer. Ich ziehe meine Jacke aus und gehe ins Bad, um nach meinem Sohn zu sehen. Aber anstatt sich die Zähne zu putzen, versenkt er lieber die Seife im Waschbecken. Ich sehe schon, das wird eine lange Nacht werden, wenn der Knirps einen Colarausch hat. Manchmal könnte ich Ace wirklich umbringen! Bienchens kleine Cocktailrunde Fallen Angel Peppermint on Ice 1 Spritzer Angostura 150ml Milch Saft einer Zitrone/Limette 2 El Pfefferminzsirup 4cl Gin 400g Pfefferminzeis Eis frische Minzzweige 2 Spritzer grüner Crème de Menthe Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)