Feuerberg von Trollfrau ================================================================================ Kapitel 7: ----------- Die beiden Jungs hatten den Tisch bereits verlassen, obwohl alle anderen noch beim Essen waren. Seit die Königin nicht mehr an den Mahlzeiten zu Tisch teilnahm, war es mit ihrem Anstand dahin. Die Bediensteten brachten ihr dieses jetzt in ihr Zimmer. Ranas fiel es ungeheuer schwer, mit Messer und Gabel ins Geschick zu kommen. Noch nie hatte er derartiges Besteck in der Hand. Doch mit genauer Beobachtung und seinem vorhandenen Talent, hatte er dessen Nutzen recht bald begriffen, ohne es gleich lächerlich aussehen zu lassen. Die breite Tür in den Speisesaal wurde geöffnet und eine dunkelhaarige Fee mit ungemein langen Locken trat ein. "Da bist du ja Debora", begrüßte Magnus die Fee. "Das Volk sprach von einem Wirbelsturm, der einige von euch mitgerissen hat?", fragte sie frei heraus und sah sich um. Erst jetzt bemerkte die den Gast. "Was hat dieser... Drachenmensch hier verloren?" Sie starrte ihn ungeniert an und schien sich nicht näher heranzutrauen. Magnus versuchte sich zu erheben. "Sein Name ist Ranas. Ihm verdanken wir es, das wir unversehrt wieder hier sind." Debora schien davon völlig unbeeindruckt. "Warum ist er dann noch immer hier?" Sie kam jetzt doch dem Tisch näher und ließ sich auf ihrem Platz neben dem König nieder. Ranas schluckte verdattert. Diese Worte... eine derartige "Freundlichkeit" kam ihm irgendwie bekannt vor. Valerie erhob sich von ihrem Platz und putzte sich den Mund ab. "Er ist der letzte Drachenmensch. Er wird bleiben!" Ranas sah in ihre Richtung. Da er dabei jedoch Darons Blick traf, senkte er seinen schnellstens wieder. Debora wollte gerade einen Schluck aus ihrem Glas nehmen, doch bei Valeries Worten setzte sie dieses ruckartig wieder auf dem Tisch ab. Mit gewisser Stränge schaute sie zum König neben sich. "Das kann nicht dein Ernst sein, Magnus!," schalt sie den Monarchen. Dieser jedoch lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. "Aber ja Debora. Ihm verdanken wir, dass wir überlebt haben. Ich habe keinen Grund ihn wieder wegzuschicken." "Oh doch!", hatte diese jedoch zu einzuwenden. "Er ist ein Drachenmensch. Er gehört somit nicht hier her." Ranas hatte genug gehört. Er stand von seinem Platz auf und war mit schnellen Schritten aus der Tür verschwunden. Valerie lief ihm sofort nach. Schon in der Halle hatte der Drachenmensch die Flügel geöffnet und sich mit schnellen Flügelschlägen dem Ausgang genähert. Valerie startete ebenfalls und versuchte ihn einzuholen, doch obwohl er die selbe Größe hatte, war er ihr bereits zu schnell. "Warte bitte", rief sie ihm nach. Ranas war stinksauer. Er wollte hier weg. Er hielt nicht an. "Ich bitte dich", versuchte sie es erneut. "Warte doch." Der Drachenmensch war ungeheuer verletzt. Er war so wütend, dass er Valeries Stimme nicht mehr wahrnahm. Warum hasste ihn diese Frau derartig? Was hatte er ihr getan? Ranas kniff die kurz Augen zusammen. "Ich flehe dich an", vernahm er plötzlich doch eine Frauenstimme. Valerie kam ihm sogleich wieder in den Sinn. Für einen kurzen Augenblick vergaß er seine rasende Wut. Ranas wurde langsamer und landete endlich. "Es tut mir leid", hauchte sie völlig außer Atem. Ranas lies sich auf den Boden nieder und nahm die Hände hinter den Kopf. "Warum hasst sie mich so?", fauchte er Valerie an, welche nicht das geringste dafür konnte. Sie kniete sich vor ihn auf die Wiese. "Warum?" Mit tränennassen Augen schaute der Drachenmensch auf. "Ich weiß es nicht." Sie sah ihn wehmütig an und griff nach seiner Hand. "Komm bitte wieder mit zurück." Ranas riss sich jedoch von Valerie los. "Warum sollte ich?" Er stand auf und wand sich von ihr ab. "Was habe ich dieser Person getan, dass sich mich so beschimpft?" Ranas breitete die Flügel aus, doch bevor er zum starten kam, hielt Valerie ihm bereits wieder am Arm fest. "Bitte geh nicht", schluchzte sie traurig. Sie lief um ihn herum und schaute ihm tief in die Augen. "Ich bin mir sicher, dass sie sich an dich gewöhnen wird." Ranas schnaubte sauer. "Wofür hält sich diese Person, dass sie sich wie die Königin aufführt?" Valerie senkte dem Blick. "Sie ist meines Vaters Ratgeberin. Seit es Mutter nicht so gut geht, steht sie ihm in Entscheidungsfragen zur Seite." "Ratgeberin also... Und dein Vater erlaubt ihr, so mit ihm zu reden?" Valerie fasste wieder nach seiner Hand. Sie ging gar nicht auf seine Frage ein. "Bleib bitte hier..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)