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The Rescue of Ikana

von

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Prolog

Padadamm, Padadamm... Die harten Hufe des Rappen donnerten über die Ebenen von Termina... Padadamm, Padadamm... Auf dem Rücken des Hengstes saß ein junges Mädchen... Padadamm, Padadamm... Obwohl sie so schnell ritt spielten ihre blonden Haare nur ganz leicht im Wind... Padadamm, Padadamm... Die Flanke des Schwarzen bebte, sein Hals war nassgeschwitzt... Padadamm, Padadamm... Sie wusste, dass sie jetzt noch nicht aufgeben dürfe... Padadamm, Padadamm... Dafür war sie noch viel zu nah... Padadamm, Padadamm... Sie musste so weit wie möglich fliehen... Padadamm, Padadamm... Weit weg... Padadamm, Padadamm... Fliehen aus Ikana... Padadamm, Padadamm... Fliehen vor der großen Gefahr... Padadamm, Padadamm... Ihre kalten Hände hielten sich krampfhaft an der warmen, weichen Mähne des Hengstes fest... Padadamm, Padadamm... So schnell sie nur konnte ritt sie durch die eisige Nacht... Padadamm, Padadamm... Der Wind wehte ihr scharf durch's Gesicht... Padadamm, Padadamm... Nur der silbrige Schein des Mondes spendete ihr Licht... Padadamm, Padadamm... Büsche und Bäume flogen nur so an ihnen vorbei... Padadamm, Padadamm... Ihr Herz hämmerte... Padadamm, Padadamm... Wann würde sie bloß die Westseite von Termina erreichen?... Padadamm, Padadamm... Donner grollte... Padadamm, Padadamm... Regen setzte ein... Padadamm, Padadamm... Ein Blitz zuckte... Padadamm, Padadamm... Plötzlich bäumte sich der Rappe auf... wieherte schrill... In seinen Augen erkannte man nur noch weiß... Sie hatte keinen Halt mehr... Sie fiel... Der Sturz kam ihr unendlich lang vor... Hart donnerte sie in's feuchte Gras... Sie keuchte... Sie wollte aufstehen, doch ein stechender Schmerz durchfuhr sie... Sie ließ sich zurück ins Gras fallen... Sie konnte ihr Pferd nicht mehr hören... Sie spürte, wie sie immer schwächer wurde... Noch bevor sich ihre Augen schlossen, flüsterte sie leise: " ... Ich habe dich gesehen... Ich werde dich finden..." ... Dann schlief sie ein...

Der blonde Junge

... " Ich glaube, sie kommt zu sich!" ... Sie hörte Stimmen... "Soll ich noch mal frisches Wasser holen?" ... Die Stimme eines Jungen und eine, die der eines Mädchens sehr ähnlich klang... "Nein, nein. Nicht nötig. Sie wird schon wach." ... Wo befand sie sich? ... Es war warm... Sie spürte etwas feuchtes auf ihrer Stirn... Und dann dieser Schmerz... Langsam öffnete sie die Augen... Das Tageslicht blendete sie... Sie blinzelte ein wenig... Als sich ihre Augen an das grelle Licht gewöhnt hatten, blickte sie in meeresblaue, sanfte Augen... Sie kamen ihr so vertraut vor... "Bist du wach?" ... sie vernahm wieder diese zarte Stimme und erblickte... eine Fee... eine kleine, gelbe Fee, die die ganze Zeit um den Kopf des Jungen schwirrte, dem die blauen Augen gehörten... Er hatte seltsame, grüne Kleider an und trug eine ebenso grüne Mütze... Über sein Gesicht fielen ein paar blonde Strähnen... Alles kam ihr so vertraut vor... Sie befand sich in keinem Haus... Eher in einem Keller... Hier drinnen war es feucht und kalt, aber eine Decke hielt sie warm... Die Wände waren fast komplett mit Moos bewachsen... Wasser tropfte von der Decke... Sie hörte das Geräusch von Wasser... fließendem Wasser... Und sie erblickte ein hölzernes Rad, dass sanft seine Runden durch das feuchte Element zog... "Nicht gerade eine Luxusvilla...", scherzte der blonde Junge und nahm das feuchte Tuch, dass sich auf ihrer Stirn befand... "Ich habe dich bei meinem Ausritt in der Nähe des Dämmerwaldes gefunden. Wahrscheinlich hast du dort die ganze Nacht gelegen... Du warst eiskalt, als ich dich fand." Sie sah ihn an... Ihr Herz fing immer schneller an zu schlagen... Was war mit ihr los?... Sie fühlte sich in seiner Gegenwart so sicher... so geborgen... "Möchtest du was essen?"... Seine Stimme klang so rein und klar... Ihr Herz schlug immer schneller... immer schneller... und wie auf Kommando fing ihr Magen fürchterlich laut an zu knurren. Sie lief rot an... "Naja, du brauchst nichts zu sagen. Das Reden hat ja schon dein Bauch übernommen..." ... er grinste... Obwohl ihr die Sache ziemlich peinlich war lächelte sie leicht zurück... und fühlte sich wohl... "Nun gut, dann mach ich mich mal auf die Socken. Ich bin bald zurück. Taya wird hier bleiben und auf dich aufpassen." Er zeigte auf die kleine Fee... "Bis bald!" er stand auf und ging eine endlos lange Treppe empor... Sie hörte nur noch das Knarren einer Holztür... Dann war er verschwunden...

Taya

... "Gefällt er dir?"... Die Fee, Taya, riss sie aus ihren Träumen... "Na, was ist? Gefällt er dir?", neckte Taya. Sie blieb stumm. "Naja", ergänzte die Fee, "wie dem auch sei. Also er mag dich. Sehr sogar." Sie errötete. Warum musste sie ausgerechnet jetzt rot anlaufen? "Was hattest du eigentlich am Dämmerwald verloren? Und auch noch Nachts? Da ist es dort besonderst gefährlich! Du hättest tot sein können!" Sie senkte ihren Kopf... "Wie heißt du eigentlich?" Leise sprach sie: "Jaina..." "Nun denn, herzlich Willkommen, Jaina.", erwiderte Taya. "Könnte ich bitte etwas Wasser haben...?", krächzte Jaina mit heiserer Stimme. Taya schwirrte ein wenig umher und sprach schließlich: "Tut mir Leid, aber Feen haben nun mal keine Hände..." "Schon in Ordnung, ich gehe schon selbst." Als Jaina aufstehen wollte, durchfuhr sie wieder dieser stechende Schmerz. Sie schrie auf. Taya erschrak und sauste aufgeregt umher. "HILFE!!! Was ist los?! Brauchst du was?!..." Erschöpft ließ sich Jaina wieder zurückfallen. "Nein, danke... Es geht schon...", stöhnte sie. "Du musst dir wohl was gebrochen haben...", sprach Taya besorgt. "Warte, bis Link wieder kommt." Link. Das war also sein Name... "Weist du zufällig etwas über mein Pferd?" Jainas Auge erfüllten sich mit Tränen. "Es ist vor dem Gewitter geflohen, als ich von ihm fiel...", sie schluchzte. Taya bekam Mitleid mit ihr. "Tut mir wirklich Leid, ich weiß nichts von einem Pferd... Aber ich verspreche, dass wir es finden werden! Feen-Ehrenwort!" Ein sanftes Lächeln ging über Jainas Lippen. "Danke... Es ist nämlich sehr wichtig... Das Schicksal meines Volkes hängt davon ab..." Taya stutzte. "Von... Von einem Pferd...?" Die Sache kam ihr etwas eigenartig vor. "Ich erkläre es dir später...", lachte Jaina. In diesem Moment kam auch Link wieder zurück und ihr Herz fing erneut an zu hämmern...

Gefährliche Medizin

"Hier, das hab ich dir mitgebracht!" Link lächelte freundlich und übergab Jaina frisches Brot, Käse und ein paar Äpfel. "D... Danke", stotterte sie, "... woher hast du denn so viel Geld?" Link stockte. "Nun ja... äh... das hab ich nicht bezahlt... ich muss mein Essen... klauen... Das hier ist übrigens mein Versteck!", lenkte er schnell ab. Jaina war verwirrt. "Wo genau bin ich eigentlich?" "In Süd-Unruhstadt.", erwiderte Link. ,,Wenn du es genau wissen willst, im Keller des Uhrenturmes. Hierher kommt niemand. Du kannst unbesorgt sein." "Wie weit ist es von hier nach West-Termina?", fragte Jaina hastig. "Hmm... ich weiß es nicht genau... nur, dass es ziemlich weit ist..." Verzweifelung spiegelte sich in Jainas Augen wider. Link war besorgt. "Was... hast du...?", fragte er leise. "Nichts...", schluchzte sie und Tränen kullerten über ihr Gesicht. Link wusste in diesem Moment nicht genau, was er tun sollte. Sie trösten? Sie weinen lassen? Letztendlich strich er ihr sachte durch das blonde Haar... es war weich wie Seide und glänzte wie Gold... "Kannst du... aufstehen?", fragte Link besorgt. Jaina schüttele den Kopf. "Wo hast du Schmerzen?" "Am Rücken..." Link drehte sie ganz vorsichtig zur Seite. Es tat ihr zwar ein bisschen weh, aber sie unterdrückte die Schmerzen... Link tastete sie sanft am Rücken ab. "Sag mir, wenn es weh tut..." Jaina nickte stumm. Sie genoss die zarten Berührungen von Link... ihr wurde ganz warm und wieder fing ihr Herz an zu hämmern... Taya warf schützend ein Auge auf Jaina... schließlich kannte sie Link schon seit ihrer Kindheit und wusste, dass man höllisch auf ihn aufpassen muss... ansonsten herrscht das pure Chaos... Plötzlich schrie sie auf. "AHA! Da haben wir's." "LINK!!!", kreischte die kleine Fee. "Du hast ihr wehgetan!!!" Er schaute Taya scharf an. Diese verschwand daraufhin murmelnd in eine Ecke und schwirrte beleidigt hin und her... "Wahrscheinlich eine Rippe gebrochen... Armes Mädchen..." Link schaute besorgt. Er strich Jaina mit seiner Hand über ihre Wange... ihr Herz wollte nicht mehr aufhören zu hämmern... "Leider bin ich kein Arzt, aber ich habe hier etwas, was dir helfen wird..." Er zog aus seinem Oberteil ein kleines Fläschchen, in dem sich rote Flüssigkeit befand. Er reichte sie Jaina. "Hier, das ist rotes Elixier! Wenn du es trinkst, wächst dein Bruch in Sekundenschnelle zusammen. Keine Angst, es tut nicht weh..." Er schwenkte das Fläschchen auffordernd hin und her. "... Und ob es weh tut...", gab Taya beleidigt von sich. "TAYA!!! Sei still!!! Wer hat dich denn gefragt?!", zischte Link wütend. Jaina musste lachen... Link und Taya waren schon ein amüsantes Paar... Besonderst Link war ihr sehr sympathisch... Nachdem er Taya in ihre Ecke zurück gescheucht hatte, forderte er sie erneut auf. "Nun nimm es schon... Taya redet nur Schwachsinn. Das macht die immer, wenn sie beleidigt ist." Ein dumpfes Schauben ertönte aus Tayas "Ich-bin-beleidigt-also-lasst-mich-in-Ruhe"-Ecke. Jaina zögerte einen Augenblick... Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf... Was ist, wenn Taya Recht hat?... Sollte sie Link vertrauen?... Schließlich griff sie dann doch noch nach dem Elixier. Jaina zog den Korken aus den Flaschenhals und nahm entschlossen erst einen, dann zwei Schlücke... und schließlich war das Fläschchen leer. Sie spürte förmlich, wie sich das Elixier in ihrem Körper verbreitete und ihr neue Energie schenkte... An der Bruchstelle verspürte sie ein leichtes Kribbeln... doch plötzlich durchfuhr sie ein höllisch brennender Schmerz, der sich in ihrem ganzen Körper ausbreitete... "LINK!!!!", schrie sie, "... ES TUT SO WEH..." Link, der erschrocken aufgesprungen war, nahm sie in den Arm. "Alles wird gut... sei ganz ruhig... Vertrau mir! Du musst jetzt stark sein..." Leicht schwenkte er sie liebevoll hin und her. Taya bekam schon wieder einen Wutanfall und sauste über den Köpfen der Beiden hinweg. "NA?! Was hab ich gesagt?! SIE WIRD STERBEN!!! DAS IST ALLES NUR DEINE SCHULD!!!" Link ignorierte die kleine Fee völlig und konzentrierte sie ganz und gar auf Jaina... "Sei tapfer... Du schaffst das... Sei tapfer..." Jaina biss sich vor Schmerz auf die Unterlippe. Sie begann am ganzen Körper zu schwitzen und bekam fürchterliche Krämpfe... Doch sie gab nicht auf... sie kämpfte... für Link... Sie atmete immer schneller... Ihr Zustand schien kritisch... Link machte sich Vorwürfe... Wenn sie tatsächlich stirbt, könne er sich das nie verzeihen... "Warum treten bei ihr so stake Nebenwirkungen auf? Das ist vorher noch nie passiert...", dachte er sich...

"Bitte Jaina... stirb nicht... ich..." ...Gerade, als er den Satz beenden wollte, atmete sie wieder ruhiger und schwitzte auch nicht mehr so stark... Die Krämpfe ließen nun auch nach... "...Und...?" Link sah sie mit großen Augen an. "...Geht's...?" Jaina antwortete mit einem schwachen Lächeln. Taya schwirrte immer noch wütend über Link. Besorgt schwebte sie zu Jaina herab und schmiegte sich an ihre Wange. "Schon gut, alles OK...", keuchte Jaina. "Versuch mal aufzustehen.", fügte Link schnell hinzu. "Na, bist wohl eifersüchtig, was?", neckte Taya. Link lief rot an und drehte sich beleidigt um. "Ich und eifersüchtig..." Jaina musste lachen... Sie nahm Schwung und - konnte wieder stehen! "Wow... Link! Sieh mal! Ich stehe!", rief sie überglücklich. Doch Link, der immer noch beleidigt war, überhörte einfach Jainas Worte. Diese lächelte, ging entschlossen auf ihn zu und umarmte ihn zärtlich... Links Herz hämmerte... "Du kleine Zicke...", scherzte Jaina. "...Danke..." ...Link wusste nicht, was er sagen sollte... "W...Willst...Willst du... vielleicht die Stadt sehen...?" Er löste sich von Jainas Umarmung und schaute ihr beschämt in die Augen. "Sehr gerne...", fügte Jaina hinzu. Link reichte ihr seine Hand. "Ich bin froh, dass es dir wieder gut geht..." Er lächelte. "Nun komm, auf nach Unruh-Stadt!" Schnell zog Link Jaina die lange Treppe hinauf. Taya schwirrte hinterher. "Ach, Link..." Jaina hielt ihn an. "Vorhin, als ich wieder zu mir kam, hab ich dich nicht ausreden lassen... Nun, was wolltest du sagen?" Er lief rot an. "Ähm... nun.. das... das... das ist nun wirklich nicht... nicht so wichtig...", stotterte Link. Er nahm wieder ihre Hand... in dem Moment, als sich ihre Hände berührten, durchdrang eine angenehme Wärme Jainas Körper... und ihr Herz hämmerte schneller als zuvor...

Der Marktplatz

"So, hier lebe ich." Jaina und Link standen vor der schweren Holztür des Uhrenturmes und betrachteten das wilde Treiben auf dem Marktplatz von Süd-Unruhstadt. Jede Menge Leute waren gekommen: Händler aus ganz Termina, Touristen, Einwohner von Unruhstadt... Der Markt war etwas ganz Besonderes, da er nur einmal im Monat geöffnet wird und jeden Monat ist etwas Neues dabei. "Oh... Ich muss noch etwas Futter für mein Pferd besorgen... Warte hier auf mich!" Noch bevor Jaina überhaupt antworten konnte, war Link schon verschwunden. Jaina schaute sich um. Sie erblickte einen Stand, an dem Pferde verkauft wurden. Es waren wunderschöne Pferde... Vollblüter mit weit aufgeblähten Nüstern... glänzendes Fell... lange Mähnen, die wie Seide von ihren Hälsen herabfiel... Stolz und unbezwingbar richteten sie ihre weichen Augen in die Menschenmenge...Jaina war begeistert... Plötzlich musste sie wieder an ihren schwarzen Hengst denken, den sie bei ihrer Flucht verlor... Sie musste ihn wieder finden... koste es, was es wolle... Jaina vernahm lautes Geschrei. Menschen riefen unverständliche Worte. Alles wurde lauter. "Na toll, da steckt bestimmt wieder Link dahinter... Was hat er bloß jetzt schon wieder angestellt...", seufzte Taya. Und sie hatte Recht: Wie aus dem Nichts stürmte Link mit einem Sack voll Karotten aus der Menschenmasse direkt auf Jaina zu. Auf seinen Lippen lag ein Grinsen. "Haltet den Dieb!!!", ertönte es aus der Menge. Im Vorbeirennen packte Link Jaina an der Hand und zerrte sie mit sich. "Wir müssen weg!!!", keuchte er, "...zum Nordtor!!!" Eine wilde Verfolgungsjagd begann. Sämtliche Händler aus Unruhstadt waren hinter einem Jungen her und regten sich über ein paar gestohlene Möhren auf. Jaina fand das Ganze recht amüsant und rannte laut lachend hinter Link her, der sie immer noch fest an der Hand hielt. Nach langer Hetzerei gelangten sie endlich an das Nordtor, doch ganz plötzlich stoppte der Menschenhaufen und alle machten ein erschrecktes, ängstliches Gesicht. Zitternd blieben sie auf einer Stelle stehen und flüsterten unverständliche Worte. "Was haben die denn?", fragte Jaina unsicher. "Och, die haben nur tierische Panik vor dem, was draußen auf sie wartet.", erklärte Link. Jaina musste heftig schlucken. "Äh... ähm... ist es da draußen... wirklich so... schlimm...?", gab sie kleinlaut von sich. Link lächelte sie an "Wenn ich bei dir bin, dann nicht. Keine Angst, ich pass schon auf dich auf..." Jaina errötete. "Komm, ich stell dich meinem Pferd vor!" Link reichte ihr seine Hand und so schreiteten sie gemeinsam durch das Nordtor...

Epona

Jaina erblickte die weiten Ebenen von Termina. Doch nirgendwo eine Spur eines Pferdes! Wo mag es nur sein? Link zuckte ein blaues Instrument aus seinem Anzug und legte es an seinen Mund. Er begann eine ruhige Melodie zu spielen... und plötzlich vernahm Jaina das Wiehern eines Pferdes. Es dauerte nicht lang und schon stand eine wunderschöne, fuchsbraune Stute mit weißer Blesse vor den Beiden. Sie schnaubte Jaina sanft in ihr Kleid. "Darf ich vorstellen? Das ist Epona." Als ob Epona Link verstanden hätte, begann sie mit dem Kopf zu nicken. Jaina musste lachen. Dann streckte sie ihre Hand aus und strich Epona über ihre samtigen Nüstern. Die Stute ließ sich es gefallen und blieb ganz ruhig. "Ein wirklich schönes Pferd...", lobte Jaina. "Ja, und ziemlich frech obendrein.." Link knuffte dem Pferd leicht in die Seite. "Stimmt's, Süße?" Als Antwort bekam Link nur einen wütenden Schnauber. "Schon gut, war doch nur ein Scherz!!" Epona schaute beleidigt weg. So was ließ SIE sich nicht gefallen! "Hmmm... Woher kenne ich dieses Benehmen bloß..." Link schielte zu Taya, die diese Bemerkung überhaupt nicht lustig fand. "Hahaha! Sehr witzig!", murmelte sie und verschwand in Links Mütze. "Sag ich's doch... Ein Herz und eine Seele...", grinste er. Link sah Jaina an, die Epona begeistert von oben bis unten musterte. ,,Willst du auf ihr reiten?", fragte er. Epona spitzte die Ohren. "Nun... ich weiß nicht... Und wenn sie mich nicht mag...?" Jaina war verunsichert. "Warum soll sie dich nicht mögen? Epona lässt sich nicht von jedem anfassen." Die Stute gab Link Recht. Als Zeichen dafür wieherte sie ganz leise. "Na los, ich heb dich auch hoch!" Jaina gab sich einen Ruck und ging auf Epona zu. Sie strich mit der flachen Hand über ihren Hals und fühlte das weiche Fell. Gerade als Link ihr hochhelfen wollte, lehnte sie dankend ab. "Ich schaff das schon alleine." Jaina lächelte. Sie nahm Schwung und zog sich gekonnt auf Eponas Rücken. Die Stute schaute Link an und es sah aus, als wollte sie sagen: ,Davon kannst du dir mal eine Scheibe abschneiden, du Rüpel! Wenn du mir nächstes Mal wieder deine Ferse in die Seite rammst, garantiere ich für Nichts...' Jaina fühlte sich wohl. Es tat gut, wieder den Duft des Pferdes einzuatmen und seine Wärme zu spüren... Epona schnaubte zufrieden. Dann kam Jaina eine Idee: "Ich kann doch mit Epona auf die Suche nach meinem Pferd gehen! Sie wird es bestimmt eher riechen, wenn es in ihrer Nähe ist!" Link schaute etwas skeptisch. "Na gut, sei aber bis Sonnenuntergang zurück! Wenn du es bis dahin nicht gefunden hast, suchst du morgen weiter!", ermahnte er sie. Doch Jaina musste nur lachen. "Du siehst so komisch aus, wenn du dich aufregst!" Und schon hatte sie Epona in einen wunderschönen, gleichmäßigen Trab getrieben. Jetzt musste auch Link lachen. "Taya." Er rief die kleine Fee und diese kam unter seiner Mütze zum Vorschein. Immer noch zutiefst beleidigt antwortete sie: ,,Jaaaaaaaaa...?" "Flieg ihr hinterher. Hier draußen gibt es allerlei Gefahren. Ich will nicht, dass ihr etwas zustößt.", kommandierte Link. Murmelnd flog Taya Jaina nach. "Und melde dich, wenn was passiert ist!!!", schrie Link ihr zu. Er machte sich große Sorgen...

Die Suche nach Neschad

Als Jaina etwas weiter entfernt war parierte sie Epona in den Schritt zurück und tätschelte sie am Hals. Langsam beugte sie sich zu den Ohren des Pferdes und flüsterte ihr zu: "Wir suchen nach einem schwarzen Hengst. Wenn du ihn witterst, wiehre einmal laut, OK?" Epona schnaubte. Sie war zwar kein Hund, aber was ihrer Meinung nach diese vierbeinigen Trottel können, konnte ein Pferd schon lange! "Braves Mädchen...", lobte Jaina die Stute und trieb sie wieder in den Trab. Sie ritten sehr lange und noch immer kein Zeichen von dem Rappen. Taya flog leise hinter den Beiden her. Sie durfte sich nicht verraten! Doch plötzlich kam ein Falke angesaust und hielt die kleine Fee für etwas Essbares. Da musste Taya einfach laut "HIIIIIIIIIIIIIIIIILFEEEEE!!!" schreien und sich hinter Jainas Haaren verstecken. Als der Raubvogel beleidigt weiterzog, kam auch Taya zitternd wieder zum Vorschein. Jaina starrte sie an. Die Fee war so verwirrt, dass sie nicht recht wusste, was sie sagen solle... "Ähm... T... Tut mir Leid...", stotterte sie. "Link hat mich geschickt, damit... damit ich auf dich... aufpasse..." Jaina starrte sie noch immer an. "Bist... du mir böse...?", gab Taya kleinlaut von sich. Stille. Und plötzlich hallendes Gelächter. Jaina konnte sich das Lachen nicht verkneifen und prustete einfach los. "Er macht sich tatsächlich Sorgen um mich!", kicherte sie. "Als ob ich nicht gut genug auf mich selbst aufpassen könnte... Meine Güte..." Sie sah Taya an. "Du kannst ruhig mitkommen. Mit deiner Hilfe finden wir mein Pferd bestimmt noch schneller!" Die kleine Fee war überglücklich, dass ihr Jaina nicht böse war. Sie schwirrte über dem Kopf der Stute und rief: "Na dann los!!! Machen wir uns endlich auf den Weg!!! Oder willst du hier Wurzeln schlagen?!" Jaina lächelte. Und so ritten die Drei vergnügt ihres Weges...

Neschad

Jaina ritt nun 4 Stunden. Ihre Beine schmerzten und auch Epona hatte tierischen Durst. Taya hatte es sich auf der Kruppe der Stute bequem gemacht. Jaina musste schnell Wasser finden, denn nach so einem kräftezehrenden Ritt brauchte Epona viel Flüssigkeit. Aber sie konnte doch keine Quelle aus dem Ärmel zaubern! So ritten sie weiter... auf der Suche nach Wasser... Plötzlich riss Epona ihren Kopf in die Höhe und witterte mit aufgeblähten Nüstern. Jainas Herz fing vor Freude an zu Hüpfen. "Hast... du ihn gefunden?", fragte sie unsicher. Epona schnaubte ein paar Mal und wieherte schließlich schrill. Jaina konnte sich kaum noch halten vor Glück. "Na los Mädchen! Zeig was du kannst!", feuerte sie die Stute an und schon preschte Epona im gestreckten Galopp gen Süden. Taya fiel vor Schreck vom Rücken des Pferdes. "Heeeeeeeee!!! Wartet doch auf mich!!!", rief sie und sauste hinterer...
 

Nach etwa 20 Minuten kamen sie an einen großen See. Epona ritt zum Ufer, senkte ihren Kopf und begann sich mit großen Zügen satt zu trinken. Jaina war ein wenig enttäuscht. "Achso... du hast nur das Wasser gerochen...", schluchzte sie. Doch ganz unerwartet vernahm sie ein leises Wiehern. Wie auf Kommando blickten die Drei in genau die selbe Richtung - und erblickten einen kraftvollen, schwarzen Hengst, der sich wahrscheinlich beim Trinken gestört fühlte. Jaina rollten die Tränen über ihre Wangen. "Neschad...", flüsterte sie. "Neschad, mein Liebling... komm zu mir..." Das Fell des Rappen glänzte pechschwarz in der Sonne. Der Hengst blähte seine Nüstern auf. Als ob er das leise Flüstern wahr genommen hätte, machte er einen Satz zur Seite und galoppierte elegant am Seeufer entlang... zu Jaina... zu seiner Jaina... Kurz vor Epona hielt er an. Er würdigte der Stute keines Blickes. Er sah nur in Jainas tränenerfüllte Augen. Das Mädchen ließ sich von Eponas Rücken gleiten. Sie stand wie versteinert vor Neschad. Ihrem Neschad. Zögernd hielt sie ihre Hand vor die Nüstern des Hengstes. Tränen rollten über ihre Wangen. Neschad schnaubte. Beide sahen sich an. Plötzlich schlang Jaina ihre Arme um den kraftvollen Hals des Pferdes und weinte sich im warmen Fell aus. Neschad ließ sie gewähren und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Epona gefiel das gar nicht. Wütend trippelte von einer Seite zur anderen. Sie schnaubte empört und wieherte einmal. Jetzt musste Jaina lachen. "Ach Mädchen, ich hab dich doch auch noch lieb...", flüsterte sie der Stute zu. Diese spielte ein wenig mit den Ohren, trabte dann auf Jaina zu und gab ihr einen ,Pferdekuss' auf die Wange. Da fing selbst Taya an zu lachen. Es sah schon komisch aus, wenn jemand von einem Pferd abgeknutscht wurde. Doch ein Gedanke riss die Fee wieder zurück. "Schau nur, die Sonne steht schon tief! Wir müssen zurück! Link macht sich sicher schon Sorgen!" Jaina nickte, schwang sich auf Neschad und klopfte ihm den Hals. Sie trieb ihn in einen wilden Galopp und preschte voraus. Epona hatte einige Mühe, sie nicht zu verlieren...

Das Missgeschick

Link saß gelangweilt auf den Stufen des Nordtors und hatte seinen Kopf auf die Hände gestützt. Er konnte nicht mehr stehen, nachdem er geschlagene 4 Stunden sich die Beine in den Bauch gestanden hatte. Die Sonne war schon fast untergegangen. "Wo bleibt sie bloß?", fragte er sich. Link machte sich große Sorgen. "Hoffentlich ist ihr nichts zugestoßen..." Er seufzte. Plötzlich erkannte Link in der Ferne einen schwarzen Punkt, der immer näher kam. Er kniff die Augen ein wenig zusammen, damit er besser sehen konnte. Und tatsächlich - es war Jaina auf einem Rappen, gefolgt von Epona und Taya. Link machte einen Freudensprung, obwohl seine Beine schmerzten. Jaina war nun nur noch wenige Meter von ihm entfernt und parierte Neschad durch zum Trab, schließlich in den Schritt und ließ ihn letztendlich zum Stehen kommen. Langsam ließ sie sich vom Rücken des Hengstes gleiten. Link kam aus dem Staunen nicht mehr heraus - vor ihm stand ein wunderschöner Vollbluthengst und sah ihn mit sanften Augen an. Insgeheim dachte sich Link: ,Dagegen ist Epona ein echtes Steckenpferd...' "Hübsch, nicht?" Jaina riss ihn aus seinen Gedanken. "Das ist Neschad. Sag ,Hallo', Süßer." Neschad stupste Link sanft an der Schulter. "Er ist... einfach toll...", staunte Link. "wo hast du ihn her? Er hat doch bestimmt jede Menge Rubine gekostet..." Jaina lachte. "Dort, wo ich herkomme, bekommt jeder von Geburt an sein eigenes Pferd. Es ist sozusagen das Stammeszeichen." Sie schaute zu Neschad und lächelte. "Ich habe ihn schon seit er ein kleines Fohlen war. Ich allein habe ihn aufgezogen, ihn zugeritten... Ich liebe ihn über alles und würde ihn für Nichts hergeben..." Neschad stupste Jaina sanft an der Wange und blies seinen warmen Atem in ihr Gesicht. Link überkam auf einmal rasende Eifersucht, doch er wusste nicht warum. Sollte er sich etwa...? Schnell schoss er sich seinen Gedanken aus dem Kopf. Link war begeistert von dem Hengst. "D... Dürfte ich... ihn vielleicht mal reiten...?", fragte er unsicher. Der Schwarze spielte ein wenig mit den Ohren und schielte zu Link. "Oh, ich glaube, er mag es nicht so, wenn Fremde ihn reiten...", kicherte Jaina. "Aber du kannst es gerne mal versuchen..." Links Augen strahlten. Wenn er es schaffen würde, Neschad zu reiten, käme er bei Jaina sicher gut an... "Ok!", rief Link. "Auf geht's!" Mit schnellen Schritten ging er auf den Rappen zu. Neschad blickte nicht zu ihm. Link grinste vor Siegessicherheit. Er ist bis jetzt auf jedes Pferd rauf gekommen - egal wie. Als er neben Neschad stand und seinen Rücken berührte, legte der Hengst ein wenig die Ohren an und schnaubte wütend. Link ließ sich davon nicht einschüchtern. Jaina sagte nichts. Er sollte schon alleine mit ihm zurecht kommen... Gerade als er sich hochziehen wollte, wieherte Neschad schrill und machte einen großen Satz zur Seite, sodass Link mit dem Gesicht voran in eine braune Schlammpfütze fiel. Jaina konnte sich vor Lachen nicht mehr halten und kugelte durchs Gras. Auch Epona fand die ganze Sache extrem witzig und wieherte laut. Taya schwirrte kichernd hin und her. Neschad stampfte wütend mit den Vorderhufen. Nur Link lief unter seiner Schlammschicht knallrot an. Beleidigt setzte er sich zurück auf die Stufen und wischte sich den Schmutz aus dem Gesicht. "Schlamm ist gut für die Haut!", scherzte Taya. "Dadurch bekommst du einen schöneren Teint..." Die kleine Fee krümmte sich vor Lachen. "Ha, ha, ha...", murmelte Link beleidigt...

Wohin?

Als sich Link endlich von seiner ,Schlammmaske' befreit hatte und sich das Gelächter allmählich beruhigt hatte, schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf: "Mist!", rief er, " ...wir können gar nicht mehr zurück nach Unruhstadt!!! Die haben mich doch alle auf dem Gewissen..." Er überlegte. "Aber zur Romani Ranch! Es ist nicht weit von hier, vielleicht zehn Minuten zu Pferd." Jaina war einverstanden. Sie schwang sich auf Neschads Rücken. "Auf was warten wir dann noch? Auf geht's!", rief sie. Doch Halt - wo war Epona? Link suchte mit seinen Augen die ganze Umgebung ab - doch von der Stute fehlte jede Spur. Plötzlich hörte Taya ein dumpfes Kauen, schwirrte nach rechts - und lachte sich erneut schlapp. "Ich hab sie gefunden!!!", prustete die Fee. "Hier, hinterm Baum!" Und tatsächlich - da stand Epona, die sich gerade genüsslich über den gestohlen Sack Karotten her machte. "Heeeeeee!!!", schrie Link wütend und riss den Rest, der zu retten war, von dem Maul der Stute weg. "Das war eine Ration von mindestens einer Woche!!!" Die Stute schnaubte wütend und schüttelte die Mähne. "Vielfraß...", murmelte Link und schwang sich ebenfalls auf den Rücken seines Pferdes. Jaina spurtete voraus - gefolgt von einem beleidigtem Pferd, einem wütenden Reiter und einer kichernden Fee...

Romani's Ranch

Nach ca. 13 Minuten (sie hatten sich ein wenig verspätet, weil Epona unbedingt das leckere Gras am Wegrand probieren musste...) kamen sie an einen langen Weg. "Das hier ist die Milchstraße,", erklärte Link. "Wenn Epona keine Fressanfälle mehr bekommt, sind wir in einer Minute bei Romani's Ranch." Sie trieben die Pferde vorwärts. Link musste ein wenig mit Epona kämpfen, damit sie sich überhaupt in Bewegung setzte. Sie war immer noch zutiefst beleidigt und schnaubte wütend...

Die ersten Sterne funkelten bereits am Himmel. Es war schon ziemlich spät und es begann allmählich kälter zu werden. Taya hatte sich in Links Mütze verzogen und bibberte leise: "S... s... sind w... w... wir b... bald d... da...?!" Langsam fing auch Jaina fürchterlich an zu frieren und rieb sich wärmend die Arme. Zähneklappernd trieb sie Neschad weiter vorwärts. Link tat Jaina schrecklich leid und so hielt er Epona an, um abzusteigen. Er lief mit zögernden Schritten auf sie zu. Jaina hatte Neschad ebenfalls gestoppt und sah Link verdutzt an: "Was ist los? Warum halten wir an?", fragte sie. Link starrte sie mit hochrotem Kopf an. "W... Willst du.. du.. mit mir... auf Epona... reiten?... Dann... wird es... dir vielleicht... wärmer..." Er schluckte. Ihm wahr die Sache äußerst peinlich... Jaina lächelte lieb zurück. "Gerne...", erwiderte sie. Links Herz machte einen Sprung bis zum Mond und er musste sich ein lautes ,Juhuuu' unterdrücken. Jaina nahm seine Hand. Links Herz hämmerte bis zum Hals und er hob sie vorsichtig von Neschads Rücken. Hand in Hand liefen die Beiden nun zu Epona zurück, die Link ungläubig anstarrte. Es sah aus, als wolle sie sagen: ,Na toll. Nicht genug, dass ich dich schon allein tragen muss, jetzt darf ich auch noch doppelte Last schleppen... Herzlichen Dank auch!' Link hob Jaina sachte auf Eponas Rücken und stieg danach selbst auf. Er setzte sich vor sie und trieb die Stute mit einem Zungenschnalzer vorwärts. Jaina legte ihre Arme um Link und kuschelte sich an ihn... Dieser lief hochrot an und sein Herz explodierte fast... "Du hast Recht... Mir wird gleich viel wärmer...", flüsterte Jaina... Neschad lief laut schnaubend hinterher und schüttelte seine schwarze Mähne...

Nach einer Minute erkannte Jaina in der Dunkelheit ein großes Tor. Sie tippte Link an der Schulter an. "Sind wir schon da?", fragte sie. "Ähh... j.. ja. Das ist Romani's Ranch.", erwiderte er erschrocken. Und tatsächlich - als sich Jainas Augen ein wenig an die Dunkelheit gewöhnt hatten erkannte sie Buchstaben, die mit roter Farbe auf das Tor gepinselt waren. "Romani Ranch - Touristen herzlich Willkommen...", las sie vor. Alle waren überglücklich: Endlich ein warmes Plätzchen zum Übernachten, Essen ohne Ende... Jaina sah Link an. ,,Hmm... Schade... Jetzt muss ich ja schon wieder absteigen...", seufzte sie. Link drehte sich um und brachte kein vernünftiges Wort heraus. Schweigend stieg er ab und half Jaina wieder von Eponas Rücken. Sie führten sie Pferde das letzte Stück. Jaina sah sich um - die Ranch war echt riesig! Auf einer Wiese grasten ein paar zufriedene Milchkühe, vier Stück an der Zahl. Um die Ranch herum lag der Dämmerwald, der sich wie ein schützendes Band um sie spannte. Es gab nur zwei kleine Häuschen - eins für Reisende und Touristen und eine Scheune. Im Gasthaus brannte noch Licht. Als Jaina und Link an der Holztür angekommen waren, klopften sie ein paar Mal und warteten. Es öffnete ein niedliches, kleines Mädchen mit Bauernkleid und langen, roten Haaren die Türe. "Ja bitte?", begrüßte sie die Beiden. "Hallo", antwortete Link, "Habt ihr zufällig noch zwei Betten für zwei müde Reiter frei?" Das Mädchen nickte. "Ihr Beiden seid bestimmt hungrig und durstig...", sprach sie. "Oh ja, ich hab einen Bärenhunger!", erwiderte Link . Sie sah ihn verdutzt an. "Ich meinte eigentlich die Pferde..." Link lief rot an. So was peinliches - und auch noch vor Jaina! Das Mädchen nahm ihnen die Pferde ab. "Na dann kommt mal mit." Sie führte sie zur Scheune und auf halbem Wege rief sie: "Meine Schwester Cremia ist für Gäste zuständig! Ich versorge nur die Tiere." Dann verschwand sie hinter der Scheune. Als sich Link und Jaina wieder zur Tür des Gasthauses umdrehten, erschreckten sie sich fürchterlich: In der Tür stand eine junge Frau, die genauso wie das kleine Mädchen von grad eben aussah, nur größer! Die Beiden torkelten verwirrt ein paar Schritte zurück und starrten sich ungläubig an. Die Fremde lächelte sie nett an und sprach mit freundlicher Stimme: "Oh, hallo! Ich hoffe ihr seid nicht zu sehr erschrocken... ich bin Cremia! Immer nur herein!" Schweigend und immer noch ein wenig verwirrt betraten die Beiden das Gasthaus...

Cremia führte sie ins obere Stockwerk zu ihren Zimmern. Erschöpft ließ sich Jaina in das warme, weiche Bett fallen... Link unterhielt sich noch ein wenig mit Cremia, die dann schließlich wieder auf den Weg nach unten machen wollte. "Falls ihr etwas braucht, wir sind unten in der Küche. Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt!", sprach sie mit freundlicher Stimme bevor sie die Türe schloss und nach unten ging. Link setzte sich ebenfalls auf sein Bett. "Das kleine Mädchen heißt Romani.", begann er zu erzählen. "Sie ist Cremias Schwester und Besitzerin der Ranch." Link schaute ein wenig nachdenklich... (wie konnte so ein kleines Mädchen eine ganze Ranch besitzen?!) Jaina nickte nur stumm. Ihr war es im Moment ziemlich egal, wer wessen Schwester war oder wem die Ranch gehörte. Sie konnte die Augen nicht länger offen halten und schlief erschöpft ein...

Der Traum

"Neiiiiiiiiiin!!!!" Jaina schrie. Ihr Gesicht war voller Blut. Ihre sonst so glänzend goldenen Haare waren stumpf und matt. Vor ihr lagen Gerudokriegerinnen - tot. Sie waren alle tot. Überall Blut, Leichen und Feuer. Rauch stieg aus der Festung. "Die Pferde!", keuchte sie. "Ich muss sie retten!" Jaina rannte so schnell sie ihre Beine trugen - doch sie kam zu spät. Selbst die Pferde konnten der drohenden Gefahr nicht entkommen. Jaina weinte bitterlich. Wenn sie es nicht schaffe, dieses Ungetüm aufzuhalten, wird es ganz Termina vernichten. Plötzlich stockte sie - auf den kalten Fliesen der Festung lag Neschad... Blut floss aus seinen Nüstern... Die Augen hatte er geschlossen... "Nein...", schluchzte Jaina. "Nein... nicht Neschad... NICHT NESCHAD!!!" Weinend brach sie vor dem Hengst zusammen. Sie konnte sich mehr rühren. Sie war zu schwach... Doch auf einmal erstrahlte der Canyon in einem hellem Licht. Am Himmel sah Jaina einen goldenen Ball und in ihm befand sich - sich ein Junge. Ein Junge mit grünen Kleidern, blonden Haaren und einem glänzenden Schwert. Es war das legendäre Elfenschwert, dass nur von dem geführt werden konnte, der ein reines Herz besaß. Der Junge schaute Jaina tief in die Augen - und ihr Herz hämmerte...

Der Kuss

Schweißgebadet wachte Jaina auf. Es war ein Traum. Es war der selbe Traum, den sie vor ihrer Flucht aus Ikana hatte... Link saß auf der Bettkante und hielt Jainas Hand. "Du hast geschrieen... Ich hab mir Sorgen gemacht..." Er sah sie an... blickte tief in Jainas Augen... "Wie in meinem Traum...", flüsterte Jaina. Plötzlich wurde ihr alles klar. LINK war der Junge, den sie gesehen hatte! LINK ist der Junge, der Ikana und vielleicht ganz Termina vor dem Untergang bewahren würde! "Du bist es... Du bist es wirklich!!!" Link schaute verwirrt. "Äh... wer soll ich denn sein?" "Der Retter! Der Führer des legendären Elfenschwertes! Deswegen bin ich aus Ikana geflohen! Ich musste dich finden! DICH!!!" Jaina fiel Link um den Hals. Dieser lief rot an "T... Tut mir Leid... aber ich verstehe nicht...", stotterte er. Jaina ließ von Link ab, schloss die Augen und fing an zu erzählen: "Ich komme aus einem Land. Es heißt Ikana. Vor drei Tagen hatte ich einen schrecklichen Traum, in dem fast alle meiner Kriegerinnen getötet wurden... von einem Wesen, dass ich nicht erkennen konnte... Ich wollte die Pferde retten, doch es war zu spät. Plötzlich erstrahlte die Festung in einem hellen Licht... Ein goldener Ball schwebte am Himmel... und darin warst - DU! Du hattest die Augen geschlossen und in deiner rechten Hand ruhte das Elfenschwert..." Jaina schluckte. Dann fuhr sie fort: "Nach diesem Traum bin ich los gezogen, um DICH zu finden. Du bist der einzige, der Ikana und vielleicht ganz Termina retten kann! Doch bei dem Gewitter verlor ich mein Pferd, stürzte ins Gras... und dann hast du mich gefunden.." Tränen rollten über Jainas Wangen. "Es war Schicksal. Ich meine, dass du mich gefunden hast... Sonst wäre ich bis heute noch auf der Suche nach dir... Ich hätte dich niemals gefunden..." Sie sah ihn an. "Bitte...", flehte sie. Jaina nahm Links Hände hielt sie zitternd fest. "Bitte... du musst uns helfen... nur du kannst Termina retten... vor der Gefahr..." Jaina weinte bitterlich und schlang ihre Arme um Link. Sein Herz hämmerte. Wie sollte er denn ganz Termina retten? Er besaß doch gar kein Schwert und schon recht kein Elfenschwert... Trotzdem gab er sich einen Ruck. "Ich werde tun, was ich kann..." Link schaute auf den Boden. "Aber ich hab doch gar kein Schwert..." "Deswegen wollte ich nach West Termina!", schluchzte Jaina. "Du findest das Elfenschwert an der Schädelbucht... Die Zoras sind die Hüter dieses Schatzes. Bevor du es von ihnen bekommst, musst du aber einige harte Aufgaben bestehen..." Sie sah Link an. "Traust du dir das zu?" Link schaute immer noch auf den Boden. Dann sah er auf und sprach siegessicher: "Ich mach's. Ich werde Termina retten. Ich tue es - für dich..." Er sah Jaina in die Augen... und ohne es irgendwie zu realisieren... küsste er sie...

Zoras

Die Pferde standen schon bereit. Sie waren frisch gestriegelt und glänzten in der Sonne. Jaina saß bereits auf Neschad und klopfte ihm den Hals. Link verabschiedete sich derweil on Cremia und Romani, bedankte sich für alles und ging auf Epona zu. Langsam zog er sich auf ihren Rücken. Romani und Cremia winkten den Beiden nach. Link sah Jaina in die Augen... und diese lief rot an. Nach dem Kuss gestern Nacht hatten sie kein Wort mehr miteinander gesprochen... Link hatte sie einfach geküsst... Viele Gedanken schossen ihr durch den Kopf, doch an einer Frage blieb sie immer wieder hängen: War dieser Kuss echt? Jaina war verwirrt... Sie trieben die Pferde an und ritten gen Westen - zum Reich der eleganten Unterwasserwesen... Der Zoras...

Es war ein Marsch von zwei Tagen bis sie die Schädelbucht erreichen würden. ,Aber bis dahin können wir uns doch nicht ewig anschweigen!', dachte Jaina. Also brach die das Eis: "Du, Link..." Sie wurde rot. "Ich mag dich wirklich... sehr gerne sogar... und deshalb wollte ich dich fragen..." Jaina schluckte "... ob der Kuss gestern... na ja... ob er echt wahr..." ...Stille... Link sah beschämt auf Eponas Mähne. Dann räusperte er sich und murmelte: "... Jaina... ich... ich hab mich sofort in dich verliebt, als ich dich das erste Mal sah... Wie du so im kalten Gras lagst... so hilflos... so schön... ich hatte immer gedacht, dass du überhaupt nichts für mich empfindest... ich meine, was hat ein wunderhübsches Mädchen, dass einer Prinzessin gleicht, schon für einen stinknormalen Jungen übrig, der in einem Drecksloch haust..." Link rollten ein paar Tränen übers Gesicht und tropften in Eponas Fell. Schnell wischte er sich mit dem Ärmel über die Augen... "Jaina, der Kuss war echt... Ich... Ich liebe dich über alles..." Er sah sie an.... Jaina stoppte Neschad, daraufhin blieb Epona ebenfalls stehen. Sie glitt von Neschads Rücken und ging auf Link zu. "Darf ich wieder mit dir auf ihr reiten?" fragte Jaina leise. Link lächelte sie an. Ihr wurde warm... ihr Herz pochte so laut, dass sie Angst hatte, Link könne es hören... Er reichte ihr seine Hand und zog sie auf Epona... Jaina nahm auf dem Rücken der Stute Platz und rutschte ganz nah an Link heran... Sie wollte seine Nähe spüren... Seine Wärme genießen... Jaina legte ihre Hände um seine Hüfte und lehnte ihren Kopf auf seinen Rücken... "Ich lass dich nie mehr gehen..", flüsterte sie. "Ich liebe dich Link... mehr als alles andere auf dieser Welt..." Sie küsste ihn sanft auf die Wange und flüsterte ihm ins Ohr: "... und danke für den Kuss..." Bei dieses Worten bebte Links ganzer Körper... Es kitzelte angenehm, als Jainas Atem sein Ohr streichelte... Er liebte sie... Er liebte sie so stark, dass er es nicht beschreiben konnte... Er wusste nur, dass er für immer mit ihr zusammen sein wollte... Er trieb Epona an, indem er einmal mit der Zunge schnalzte. Die Stute ging im gemächlichem Schritt und Jaina genoss den Duft von Link... er roch so gut... Sie schloss die Augen und ließ von den ruhigen Bewegungen des Pferdes tragen... Neschad lief neben Epona. Er stupste Link sanft an der Schulter. Es sah so aus, als wolle er sagen: ,Na, du Glückspilz...' Links Herz hämmerte, sein ganzer Körper kribbelte... und sie ritten weiter... gen Westen... zum Reich der Zoras...

Das Wesen

Einen Tag ritten sie nun schon. Jaina hatte noch immer ihre Arme um Links Körper geschlungen und ihren Kopf auf seinem Rücken gelehnt. Sie schlief fest. Neschad tropfte weißer Speichel aus dem Maul. Er hatte Durst... schrecklichen Durst... Auch Epona begann zu speicheln... Link machte sich Sorgen... Es war zwar den letzten Tag nicht heiß, trotzdem hatten sie seit dem Besuch auf Romanis Ranch kein Wasser mehr bekommen... Link bekam Mitleid mit den Beiden, also hielt er Epona an und stieg langsam ab, um Jaina nicht zu wecken. Neschad blieb ebenfalls stehen und schaute etwas verwirrt. Langsam zog Link aus seinem Oberteil ein zweites rotes Elixier. Dennoch hatte er ein wenig Angst, dass es bei den Pferden zu ebenfalls solchen starken Nebenwirkungen kommen könnte wie auch schon bei Jaina... Link zog langsam den Korken aus dem Flaschenhals. Das Elixier roch süßlich... Neschad reckte neugierig seinen Hals vor und schnupperte. "Es ist zwar mein Letztes,", sprach Link, "aber ich gebe es euch. Teilt es euch ein! Das Zeug ist verdammt teuer..." Er gab zuerst Neschad die eine und Epona schließlich die andere Hälfte. Die Augen der Pferde begannen wieder zu strahlen und ihr vorher so stumpfes Fell glänzte in der Abendsonne. "So, das wars." Link stieg wieder vorsichtig auf Epona, um Jaina nicht zu wecken. Doch diese blinzelte verschlafen mit den Augen und murmelte: "Ist was passiert...?" Sie gähnte. Link beruhigte sie. "Keine Sorge, alles in bester Ordnung. Schlaf ruhig weiter.. Wir haben noch einen ganzen Tag vor uns..." Jaina lehnte sich wieder an Links Rücken und noch bevor sie ihre Augen schloss, flüsterte sie leise: "Link, ich liebe dich..."
 

Die ganze Nacht waren sie durchgeritten. Die Morgensonne blitzte schon über den Canyon. Link hielt sie die Hand über die Augen um nicht so stark geblendet zu werden. Sie ritten noch ein kleines Stück bevor sie eine Wegkreuzung erreichten. Link stoppte die Stute. Es waren keine Schilder da, die einem den Weg weisen würden. "Na toll...", murmelte er. "Und was jetzt?" Epona erhob ihren Kopf und blähte die Nüstern. Se schnaubte ein paar Mal tief und schüttelte schließlich ihre Mähne, sodass Jaina aufwachte. "Sind wir etwa schon da...?", gähnte sie schläfrig. Link schüttelte seufzend den Kopf. "Nein... ich weiß nicht, wo wir entlangreiten sollen..." Jaina warf einen Blick auf Epona, die angestrengt nach rechts starrte und horchte. "Wir gehen nach rechts.", sprach Jaina. Link war verwirrt. "Woher bist du dir so sicher, das dieser Weg uns zu den Zoras führen wird?" Jaina zeigte nur auf die Stute, die immer noch wie aus Erz gegossen da stand und starrte. "Sie riecht das Meer...", erklärte Jaina. Link gab sich mit der Antwort zufrieden und trieb Epona nach rechts. Neschad lief schläfrig nebenher...

Der Weg führte sie durch einen Wald, den Link noch nie zuvor gesehen hatte. Obwohl die Sonne schon sehr hoch am Himmel stand war es hier dunkel, neblig und kalt. Neschad tribbelte aufgeregt. Jaina versuchte ihn zu beruhigen, aber er wich ständig ängstlich aus und rollte mit den Augen. "Bist du sicher, dass dies wirklich der richtige Weg ist?", fragte Link besorgt und hatte einige Mühe, Epona im Zaum zu halten... Sie fing jetzt auch schon mit dem Trippeln an und wieherte ängstlich. "Was ist nur mit den Pferden los?!" Jainas Stimme zitterte. Plötzlich erkannte sie hinter einem Baum ein großes, dunkles Wesen, das sich sabbernd das Maul leckte. Es sah aus wie ein zu groß geratener Wolf, aber ein Wolf wäre den Vieren hier viel lieber gewesen... Es fing an zu knurren und bleckte die Zähne, seine Augen leuchteten feuerrot. An seinem Maul hing Blut, das über seine Leftzen tropfte... wahrscheinlich kam es gerade von der Jagd und fühlte sich durch den "Besuch" der Vier gestört... Das Tier duckte sich - und rannte mit gesträubtem Nackenfell auf die Gruppe zu! "Wir müssen hier weg!!! Es wird alles daran setzten, sein Revier zu verteidigen!!!", schrie Link und rammte seine Fersen in Eponas Seiten. Die Stute macht einen Satz zur Seite und spurtete im gestreckten Galopp los, Neschad dicht hinter ihr. Jaina klammerte sich ängstlich an Link fest und kniff ihre Augen zusammen... sie vernahm die bedrohlichen Laute des Wesens, das sie nun verfolgte. Es knurrte und wurde immer schneller. Link atmete immer hastiger und trieb Epona vorwärts. Es war schon so nah, das sie förmlich den heißen Atem und das bedrohliche Schnaufen spüren konnten. Seine Zähne versuchten immer wieder nach Neschad zu schnappen, doch als dies nicht gelingen wollte, schrie es einmal laut und beschleunigte sein Tempo. Epona begann zu schwitzen und wieherte schrill. Auch Neschads Fell war schweißgebadet. Der Hengst war am Ende seiner Kräfte und kämpfe sich vorwärts. Der Weg wurde immer unebener und das Wesen konnte aufholen. Es machte einen riesigen Satz nach vorne - und erwischte Neschad am Hinterbein! Der Hengst wieherte schrill und donnerte hart auf den Walboden. Als Jaina Neschads Wiehern wahrnahm, drehte sie sich blitzschnell um und schrie. Sie erblickte ihren Hengst, der in seiner eigenen Blutlake lag und zitternd atmete... Das Wesen hatte sich über ihn gestellt und starrte Jaina mit seinen schmalen Augen an... In ihr stieg eine fürchterliche Wut auf... Nicht Neschad... Nicht IHR Neschad! Sie sprang von Epona ab und rollte sich über den harten Boden. Sie rappelte sich keuchend auf und rannte zu Neschad. Das Tier stand immer noch über dem Hengst, der Jaina ängstlich ansah und klagend wieherte. Mit schnellen Schritten ging sie auf das Ungetüm zu... starrte in seine hasserfüllten Augen... Sie stand nun direkt vor dem Biest. Link hatte Epona inzwischen scharf gewendet und zum Stehen gebracht. Hastig sprang er von der Stute ab und rannte zu Jaina. Diese starrte dem Wesen noch immer tief in seine feuerroten Augen... Gerade als sie auf das Ungeheuer zustürmen wollte, stellte sich Link schützend vor sie und breitete seine Arme aus. Er murmelte ihr zu das sie erschwinden solle, doch Jaina blieb stehen und antwortete nur kalt: "Aus dem Weg, ich muss Neschad retten!" Link beachtete die Antwort überhaupt nicht, griff sich einen spitzen Ast der am Wegrand lag und griff das Tier an. Dieses wich jedoch schnell aus und bäumte sich auf. Seine Krallen blitzten gefährlich... Aus der Nähe sah das Wesen noch viel furchteinflößender aus... Das Ungetüm ließ ihn nicht aus den Augen. Er blieb angespannt stehen und wartete. Jaina hatte sich derweil neben Neschad gekniet und streichelte ihm den Hals... der Hengst war nassgeschwitzt und atmete schwer... Zitternd beobachtete sie den Kampf und hoffte nur das Beste... Gerade als Link zum Schlag ausholen wollte, sprang das Wesen auf ihn zu und drückte ihn auf den Boden. Er keuchte... Der heiße Atem des Tieres erreichte sein Gesicht... Speichel tropfte auf seine Kleidung... er hörte Schreie... von Jaina... Die Krallen des Tieres hatten sich wie Klingen in Links Haut bebohrt... Er schrie... Blut floss aus seinem Mund... Alles wurde undeutlicher... Das Wesen biss in seinen rechten Arm und zerrte energisch daran. Link schrie erneut... er konnte seine Beine nicht mehr spüren... das Gewicht des Tieres drückte ihn tief in den Waldboden... Link wurde schwindelig... alles drehte sich... er konnte seinen Arm nicht rühren, in dem sich der Ast befand... Das Tier hatte seine riesigen Pfoten darauf gestellt. Es schnitt Link tief am Bein... Blut strömte über den Boden... Er wurde immer schwächer... Plötzlich sah er ein helles Licht. Das Tier sah erschreckt auf und wurde von einem goldenen Strahl erfasst. Es jaulte laut auf, fiel zur Seite... Link fühlte sich so leicht... als könne er schweben... Jaina kam angerannt und beugte sich weinend über ihn... Tränen tropften auf Links blutüberströmtes Gesicht... "Link", schluchzte sie mit heiserer Stimme. "Link, kannst du mich hören...?" Er lächelte. "Du... siehst aus... wie ein Engel... Wie ein wunderschöner Engel...", stöhnte er. Bei diesen Worten beugte sie sich noch weiter zu ihm und küsste ihn. "Es wird schon wieder, du wirst schon sehen...", schluchzte sie. "Nein, wird es nicht...", erwiderte Link. "Ich hab mein letztes rotes Elixier an die Pferde verbraucht... sie hatten solchen Durst..." Jaina weinte bitterlich. Link strich ihr sanft durchs Haar... "Mein Engel...", flüsterte er... dann... schlief er ein...

Drei Aufgaben

Link hatte niemals gedacht, dass er das Tageslicht jemals wieder sehen würde. Doch erfand sich an einem Strand wider... Seine Wunden waren verheilt und erfühlte sich nicht mehr so erschöpft... Wer hatte das getan?... Wer hatte ihm geholfen?... Link sah sich um. Er hörte das beruhigende rauschen des Wassers... Langsam strich er mit seiner Hand durch den warmen Sand... und plötzlich sah er Jaina. Sie saß am Strand und starrte auf das Meer. Neben ihr stand Neschad, der am rechten Hinterbein einen weißen Verband trug und Epona machte sich über einen Büschel Grashalme her. Link raffte sich auf. Langsam ging er auf Jaina zu und schlang seine Arme um sie. Jaina erschreckte sich ein wenig und drehte sich rasch um. "Dir geht es wieder besser..." Tränen füllten ihre Augen. "Wer... Hat mich geheilt?", fragte Link verwirrt, "Und wie komme ich überhaupt hierher?" Jaina schluchzte. Dann fing sie an zu erzählen: "Ich hatte schon gedacht, dass du tot seiest, also legte ich dich über Eponas Rücken und ritt weiter gen Westen... Ich war überglücklich als ich die Schädelbucht erreichte, doch auch todtraurig zugleich - ich wollte dich nämlich am Strand begraben... Doch dazu kam es nicht, denn plötzlich kam ein Zora aus dem Wasser und schritt auf mich zu. Er meinte, dass dein Lebensatem noch nicht aus dir entwichen sei und so legte er seine Hand auf deinen Körper und du hast begonnen zu glühen - du wurdest richtig heiß. All deine Wunden verheilten innerhalb von Sekunden! Als er schon wieder gehen wollte, rief er mir noch zu, das du eine Weile Schlaf benötigst... Dann verschwand er mit einem eleganten Sprung in den Fluten..." Link hörte gespannt zu. "Dann haben wir also unser Ziel erreicht...?", fragte er. "Dann... sind wir also an der Schädelbucht?" Jaina nickte, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. "Bald haben wir es geschafft...", flüsterte sie. "Wir brauchen nur noch das Elfenschwert..." Sie drückte Link fest an sich und sprach: "Ich bin so froh, dass du wieder aufgewacht bist... ohne dich wäre ganz Termina verloren... und ohne dich könnte ich nicht leben..." Tränen kullerten über ihr Gesicht. Link starrte sie an. "Bevor ich meine Augen schloss, sah ich ein helles Licht und dann einen goldenen Strahl... Das Tier wurde davon erfasst und fiel tot um..." Jaina schluckte. "Wer oder was war das?", fuhr Link fort. ...Stille... Plötzlich sprach sie: "Äh... nun ja... das... das war ich... Ich weiß auch nicht, was passiert ist... ich... ich war so wütend...und auf einmal ist es passiert..." Wieder Stille. Dann lenkte Jaina schnell vom Thema ab: "Du musst nur noch die drei Aufgaben bestehen!" Sie schaute Link tief in die Augen. "Doch wie wollen wir die Zoras rufen?", fügte sie hinzu. Link zuckte das blaue Instrument, mit dem er auch Epona rufen konnte. "Hiermit!", grinste er. Jaina stutzte. "Äh... was ist das eigentlich genau...?", fragte sie. "Das ist eine Okarina.", erklärte Link. "Wenn man sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit dem richtigen Lied spielt, geschehen seltsame Dinge... man kann Tote erwecken, Türen öffnen, andere Einschläfern, Pferde rufen... Es hängt nur alles vom richtigen Lied ab, also im Prinzip ganz einfach." Jaina hatte verstanden was Link mit der Okarina wollte. "Aber woher weißt du, mit welchem Lied man die Zoras ruft?", fragte sie. "Ganz einfach: mit irgendeinem Lied, dass mit Wasser zu tun hat!", antwortete Link. "Die Bossanova der Kaskaden!" Er legte die Okarina an den Mund und spielte... Es war eine wunderbare, ruhige Melodie... Das Meer begann sich leicht zu wellen... Das Wasser wurde schaumig und kleine Wellen erreichten den Strand... Diese wurden immer wilder und wuchsen zu erstaunlicher Größe an... Inmitten der Wellen erkannte man elegante Schwimmer, die sich wie Delfine durch das Wasser bewegten... Es waren die Zoras... Von einem Augenblick auf den anderen standen sie am Strand. Ihre Haut war feucht und schimmerte bläulich in der Sonne, war weiß und teilweise blau meliert. Wo normale Menschen Haare auf den Kopf hatten, fielen den Zoras lange Fischflossen herab. An den Armen und Beinen hatten sie Schwimmflossen und zwischen den Fingern und Zehen Schwimmhäute. Die Zoras sahen Link mit ihren großen, mandelförmigen, schwarzen Augen an. "Sie haben gerufen?", ertönte es fast wie im Chor. Link sprach ernst: "Ich bin hier, um eure Aufgaben für das Elfenschwert zu bestehen." Die Zoras nickten und gaben Link eine kleine, silberne Schuppe. "Iss sie und folge uns ins Reich des Meeres." Link zögerte, schluckte dann aber schließlich doch noch die Schuppe "Du wirst nun länger unter Wasser bleiben können. Das ist wichtig, denn die meisten Aufgaben finden unter dem Meer statt." Link sah zu Jaina. Sie hatte die Hände auf ihren Knien und lächelte ihn an. "Folg uns." Und schon verschwanden die Zoras im Meer. Link rief hastig: "Warte hier auf mich, mein Engel.." und stürzte sich ebenfalls in die Fluten...

Das Wasser der Schädelbucht war angenehm warm... Die Zoras waren gewandte Schwimmer und Link musste höllisch aufpassen, dass er sie nicht verlor... "Kannst du noch?", fragten die Zoras im Chor. Link nickte nur stumm und schwamm weiter...

Delfine

... nach 20 Minuten erreichten sie eine wunderschöne Unterwasserlandschaft. Es schwammen ein paar Delfine ihre Runden und die Zoras sanken elegant zu Boden. Sie konnten sich unter Wasser wie am Land fortbewegen. "Die erste Aufgabe.", rief einer der Zoras. "Sie besteht darin, einen Delfin auszusuchen und zu reiten." "Und ich dachte, die Aufgaben seien schwieriger...", murmelte Link leise, um nicht von den Zoras gehört zu werden... Die Delfine stellten sich wie auf Kommando in einer Reihe auf. "Such dir einen aus.", riefen die Unterwasserwesen. Link war verwirrt... welcher war nun der schnellste, leicht zu reitende Delfin? Die Aufgabe stellte sich doch schwieriger heraus als gedacht... Zögernd schwamm er auf den Dritten von links zu. Er saß auf... gut, er ließ Link gewähren, schon mal ein Anfang. Er trieb den Delfin ein wenig an und - er ließ sich reiten! "Ich nehme diesen.", rief Link. Die Zoras nickten und sprachen: "Gute Wahl. Du hast ein glückliches Händchen für Delfine." Sie schauten sich ein wenig um. "Die zweite Aufgabe besteht darin, unseren besten Reiter in einem Wettrennen zu schlagen." Einer der Zoras schwamm elegant auf einen Delfin zu und saß auf. Er drehte ein paar ziemlich schnelle Runden und Link musste schlucken... er war wahnsinnig schnell... wie sollte er es nur schaffen, diesen Höllenreiter zu schlagen? Zögernd schwamm Link an die Startlinie. Der Zora grinste ihn teuflisch an. "Du kannst noch gerne aufgeben, wenn du solchen Schiss hast..." Link starrte wütend zurück und klammerte sich an die Finne seines Delfins. "Eins..." Ein Zora hielt seine Flosse empor. "Zwei..." Link lehnte sich ein wenig über den Delfin, um sich leichter zu machen. "DREI!!!" Die Flosse des Zoras sauste nach unten und das Rennen begann. Die Bahn war mit leuchtend roten Seesternen ausgeschildert... Link viel anfangs stark zurück, da er beim Start ast vom Rücken des Delfins rutschte und deshalb anhalten musste, um sich wieder hoch zu ziehen. Er rammte dem Delfin die Fersen in die Seite und preschte los. Es war schwierig, sich auf dem Delfin zu halten, da so weit unter dem Meer ziemlicher Wasserdruck herrschte... Link klammerte sich krampfhaft an der Rückenflosse des Tieres fest und trieb es immer weiter vorwärts. Bald hatte Link seinen verloren Abstand wieder eingeholt. Der Zora blickte kurz nach hinten, legte sich flach auf seinen Delfin und wurde noch schneller! "Verdammt!" dachte sich Link. "Gegen den gewinne ich doch niemals! Selbst Epona wäre schneller als ich..." Und plötzlich dachte er an Jaina, die alle Hoffnungen auf ihn gesetzt hatte... an Jaina, die ihr Volk retten musste... an seine Jaina... ehe sich Link versah, hatte er den Zora schon wieder eingeholt! Die Ziellinie war nur noch wenige Meter entfernt und es begann en wildes Rennen. Kopf an Kopf rasten Link und der Zora sie letzten Meter zum Ziel... und kamen schließlich auch völlig erschöpft dort an. Link schnaufte und sein Herz hämmerte. Hatte er nun gewonnen? Er sah die Zoras unsicher an. "Und...?", fragte er. "Hab ich gewonnen...?" Die Zoras grinsten. Link wusste jetzt nicht, was er mit diesem Grinsen anfangen sollte. "Du hast nicht nur gewonnen... Du hast sogar einen neuen Rekord aufgestellt. Herzlichen Glückwunsch!" Link konnte sich nicht mehr halten, sprang überglücklich von seinem Delfin ab und verpasste diesem einen Freudenkuss auf die Schnauze. Der Verlierer zog mit beleidigter Miene von dannen... "Nun..", sprachen die Zoras. "Kommen wir zur dritten und letzten Aufgabe. Folge uns!" Die Unterwasserwesen spurteten los. "He, wartet doch mal auf mich!!!", rief Link und hastete hinterher...

Die Macht der Liebe

Die Zoras stoppten. Sie drehten sich zu Link um, der grade eine Vollbremsung hinlegte. "Warum halten wir an?", keuchte er. "Du kannst dich nicht ewig unter Wasser aufhalten. Die Kraft der silbernen Schuppe lässt bald nach. Die letzte Aufgabe findet an Land statt.", sprachen die Zoras und schwammen zur Oberfläche. Jetzt merkte Link, dass seine Luft wirklich knapp wurde. Er fühlte ein starkes Drücken in den Lungen. Schnell hielt er sich die Hand vor den Mud und versuchte nach oben zu gelangen. Das Blut stieg ihm in den Kopf und alles fing an sich zu drehen. Nur noch ein paar Meter... Link strampelte wie verrückt mit den Beinen - und kam schließlich hustend und erschöpft an die Wasseroberfläche. Er schnappte krampfhaft nach Luft und spuckte Unmengen von Wasser. Dann schüttelte er sich das restliche Wasser aus den Haaren und sah sich um. Wo waren die Zoras? Er fand sich am gleichen Strand wider, an dem auch Jaina auf ihn warten sollte. Und tatsächlich - da stand Jaina, umringt von vielen Zoras, die sie fest an den Armen packten. "Hiiiiiilfeeee!!! Liiiink!!!", schrie sie. Plötzlich stieg in Link eine unbeschreibliche Wut hoch. Er kraulte mit vollem Tempo an den Strand. Dort angekommen - war Jaina verschwunden! "Was habt ihr mit ihr gemacht?!", schrie Link wütend. Er holte zum Schlag aus und ballte eine Hand zu einer Faust. "Keine Sorge,", beruhigte ihn ein Zora. "Ihr passiert nichts... vorrausgesetzt du bestehst diese Aufgabe!" Ein teuflisches Grinsen lag auf seinen Lippen. Er erhob seine Flosse und der Himmel verdunkelte sich... das Meer schlug hart die Wellen an die Bucht... Link ließ die Faust wieder sinken und starrte dem Zora wütend in die Augen... Ein leuchtender, kleiner Ball entstand in der Hand des Unterwasserwesens... Plötzlich erhoben auch die anderen Fünf ihre Hände und produzierten ebenfalls kleine Bälle... "Was soll das werden?!", zischte Link wütend. Doch die Wesen antworteten nicht. Stattdessen warfen sie dich leuchtenden Kugeln in den Sand. Einen Moment lang geschah nichts... doch auf einmal stieg langsam - Jaina aus dem Sand! Link wollte gerade auf sie zustürmen, als noch fünf weitere Jainas zum Vorschein kamen! Er blieb erschrocken stehen. Jede der Jainas hatte die Augen geschlossen, den Kopf leicht gesenkt... die Arme ruhten an den Seiten... Alle sahen so identisch aus... "Nun...", grinste der Zora "Welche ist die Echte?" Er zeigte auf die sechs Jainas. Link schluckte. Wie sollte er die Echte heraussuchen, wenn alle gleich aussahen?! "Wenn du die Aufgabe nicht bestehst...", rief der Zora, "...bleibt sie bei uns! Also streng dich an, Früchtchen!" Hallendes Gelächter ging über den Strand. Link wurde rasend, ballte erneut die Hand zu einer Faust und wollte auf die Zoras zustürmen... Doch er kam schnell wieder zur Vernunft... Er musste Jaina finden und da hatte er keine Zeit für solche Kindergartenschlägereien! Er konnte sie doch nicht einfach bei diesen Zoras lassen! Wer weiß, was sie mit ihr anstellen würden... Link malte sich das schrecklichste aus... er traute diesen Zoras alles zu... Langsam ging er auf die vorderste Jaina zu. Er berührte sanft ihre Wange... Sie war eiskalt... und trotzdem wunderschön... Link seufzte. Er würde es nicht schaffen... Als er schon fast die Hoffnung aufgeben wollte, kam ihm eine Idee: "Es ist egal, mit welchen Mitteln ich sie finde, oder?" Er grinste die Zoras an. Diese blickten verwirrt zurück und antworteten nur mit einem einfachen "Ja". "Gut..." flüsterte Link und legte die Finger an den Mund. Er pfiff einmal laut - und Neschad kam angetrabt, gefolgt von einer halb kauenden Epona, der ein paar Grashalme aus dem Maul hingen. Die Zoras schauten ein wenig verwundert, ließen Link aber gewähren. Der Hengst am vor ihm zum Stehen und schnaubte leise. Sein rechtes Hinterbein hatte er leicht angewinkelt, wahrscheinlich schmerzte es ihm noch ein wenig. "So Neschad, dann zeig mal was du kannst." Link zeigte auf die sechs Jainas. Der Hengst legte seinen schwarzen Kopf etwas schief und starrte Link ungläubig an. "Eine davon ist die Echte. Finde sie, damit wir Jainas Volk retten können!" Er schaute den Schwarzen streng an. "Das Schicksal von ganz Termina liegt in deinen... na ja... ähm... Hufen!" Neschad nickte, wieherte schrill und bäumte sich auf. Epona starrte Link wütend an und trampelte mit den Vorderhufen. "Hey, nicht gleich ausrasten! Du bekommst schon noch deine Aufgabe... irgendwann..." Das machte die Stute noch rasender. Beleidigt bäumte sie sich neben Neschad auf, wirbelte ihre Hufen durch die Luft und galoppierte, blindlings vor Wut, davon. "Was hat den die gestochen...?", murmelte Link. Das Wiehern hatte Taya aus ihrem Tiefschlaf geweckt. Wütend linste sie unter Links Mütze hervor. "Mensch, hat man hier denn nicht einmal seine Ruhe!!! HEY, EPONA!! WARTE AUF MICH!!!", schrie die kleine Fee und flog hinter der beleidigten Stute her, in der Hoffnung wenigstens bei ihr in Ruhe gelassen zu werden...

Link tätschelte Neschad aufmunternd den Hals. Zögernd ging der Hengst ein paar Schritte vorwärts. Bei jeder einzelnen Jaina blieb er kurz stehen, starrte sie an, schnaubte und ging weiter. Link trippelte aufgeregt hin und her. "Hoffentlich schafft er es...", flüsterte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Neschad ging nun schon eine halbe Stunde zwischen den Jainas umher... plötzlich blieb er stehen, scharrte mit den Hufen und wieherte Link zu. Dieser rannte sofort zu dem Hengst und klopfte ihm den Hals. "Braver Junge..." lobte ihn Link. Langsam ging er nun auf die Jaina zu, die Neschad für die Echte hielt. Er strich ihr durch ihr goldenes Haar... ihre Augen waren noch immer geschlossen... ihr weißes Kleid wehte sanft in der Meeresbriese... Link legte seine Hände auf ihre Wangen... sie waren eiskalt... "Jaina...? Jaina, kannst du mich hören...? Bitte, sag doch was... nur ein Wort..." Jaina blickte auf und öffnete ihre Augen. Link erschrak und fiel rückwärts in den Sand - er blickte in kalte, tiefe Augen... sie hatten ihr die Gefühle geraubt... Jainas Blick durchbohrte Link... er war so starr und tief... Link rollten Tränen über sein Gesicht. "Was... haben sie mit dir gemacht...", schluchzte er. Jainas Augen starrten ihn noch immer an. Link lief ein kalter Schauer über den Rücken... er hielt das nicht mehr aus... Langsam rappelte er sich wieder auf, brach aber schließlich weinend vor Jaina zusammen... seine Arme hatten sich um ihren leblosen Körper geschlungen... "Jaina...", schluchzte er. "Komm zurück zu mir..." Er raffte sich wieder auf und sah in die kalten, leeren, leblosen Augen. Er küsste sie... ihre Lippen waren kalt wie Eis... sie stand einfach so da... völlig leer... ohne Gefühle... Link küsste sie immer noch... Er wollte nicht gehen... nicht ohne sie... nicht ohne Jaina... er zog sich ganz nah an sie heran... an ihren kalten, leblosen Körper... sie war nur noch eine Hülle... ohne Wärme... ohne Gefühle... Link küsste sie immer intensiver... Tränen rollten über seine Wangen... plötzlich spürte er, wie Jainas Lippen etwas wärmer wurden... bildete er sich das nur ein? Kehrte wirklich wieder Leben in ihre kalte Hülle zurück? Link hörte nicht auf sie zu küssen... und tatsächlich - die Leere aus Jainas Augen verschwand! Ihre blasse Haut nahm wieder Farbe an... Jaina hob leicht ihre Arme und legte sie um Links Hüfte... wie ein Blitz durchzuckte es ihn, als sie ihn berührte... er zog sie noch näher an sich heran... küsste sie immer noch... Jaina schloss ihre Augen und genoss die zarten Küsse von Link... Dank ihm ist sie wieder ins Reich der Lebenden zurückgekehrt... durch seine Liebe... Link schaute ihr nun tief in die Augen... Sie waren nicht mehr leer... sie waren voller Wärme... voller Liebe... Link wollte sie gerade wieder küssen als die Zoras riefen: "Herzlichen Glückwunsch! Du hast sie gefunden. Das Elfenschwert hast du dir regelrecht verdient! Komm her und hole es dir ab!" Link nahm Jaina an seine Hand und sah sich um - inzwischen war auch Epona mit Taya wieder zurück. Die Stute machte sich schon wieder über hilflose Grashalme her und Taya schwirrte langsam auf Link zu. "Diese Seite kenn ich ja gar nicht von dir...", neckte ihn die kleine Fee. Link verscheuchte Taya mit seiner Hand und rief ihr hinterher: "ACH! Geh du doch zu deiner Epona und schmoll weiter!!!" Er lief rot an... Jaina küsste ihn auf die Wange. "Ich danke dir Link... Jetzt bin ich mir sicher..." Sie sah ihn lieb an und lächelte. Link verstand zwar nicht, was sie mit ,sicher sein' verstand, nickte aber und so gingen sie zusammen sich ihren Lohn abholen - das legendäre Elfenschwert...

Das Elfenschwert

Der Anführer der Zoras hielt wieder seine Flosse empor. Link legte vorsichtshalber schützend sein Arme um Jaina. Ein kleiner, blauer Ball erschien. Er wuchs immer weiter an und inmitten des Balles befand sich - das Elfenschwert. Es hatte zwei Klingen, eine goldene und eine silberne, die durch einen dünnen Metallstreifen getrennt wurden. "Dieses Schwert,", erklärte der Zora, "ist so dünn wie Papier, doch härter als alle Diamanten. Die goldene Klinge steht für gutes, die silberne für Böses. Wenn sich diese beiden Kräfte vereinigen, entsteht daraus eine ultimative Waffe, die unschlagbar ist. Von reinem Herzen geführt, besiegst du jede Gefahr." Link starrte das Schwert an. Es war atemberaubend... einfach fantastisch... Das Schwert schwebte auf Link zu. "Nur zu, nimm es ruhig. Du bist würdig es zu führen." Zögernd griff Link nach dem Schwert. Es war leicht wie eine Feder! Er schwang es ein paar Mal hin und her. "Wow..", staunte er. Jaina zupfte ein wenig an seinem Ärmel und räusperte sich. "Ähm... ich will ja nicht aufdringlich werden, aber hast du schon deine Aufgabe vergessen?" Link fasste sich an die Stirn. "Oh, natürlich!!! Wir müssen dein Volk retten!!!" Er rief Epona und Neschad. Jaina und Link sprangen auf ihre Pferde, bedankten sich schnell bei den Zoras und ritten gen Osten. Links Herz hämmerte vor Aufregung... Bald würde er einer großen Gefahr gegenüberstehen... Der größten seines Lebens...

Das Requiem der Geister

Sie ritten nun 1 Stunde im gestrecktem Galopp durch, um nicht zu viel zu verpassen. Vielleicht hatte sich die Gefahr schon längst in Termina ausgebreitet! Link rammte Epona immer energischer seine Fersen in die Seite. Er konnte mit Neschad und Jaina nicht Schritt halten. Sie waren einfach zu schnell! Die Hufen der Pferde donnerten über die Felder von Termina. Die Sonne stand schon tief... 3 Tage waren sie nun unterwegs und in erst ungefähr 2 Tagen würden sie in Ikana ankommen, wenn sie so weiter ritten... wahrscheinlich lag dort schon alles unter Schutt und Asche... plötzlich durchfuhr Link einen Geistesblitz! "Haaaaaaaaaalt!!!", schrie er Jaina zu. Diese stoppte Neschad und blickte verwirrt nach hinten. "Was ist?!", keuchte sie. Link hatte auch Epona zum Stehen gebracht und rutschte von ihrem Rücken. Er zuckte seine Okarina. "Wie soll uns dieses blaue Etwas jetzt denn helfen?!", schrie Jaina. "Wir müssen mein Volk retten, verstehst du nicht?! Da kann deine Flöte nicht viel ausrichten!" Link grinste nur. "Komm her zu mir und nimm meine Hand." Jaina stapfte wütend durchs Gras und zischte: "Wir verlieren nur Zeit!!" "Gegenteil...", erwiderte Link, "...wir gewinnen welche!" Er lockte Epona und Neschad zu sich, legte dann seine Okarina an den Mund und begann zu spielen. Kleine, orangene Lichtpunkte flackerten im Gras. Sie stiegen immer höher und hüllten Jaina, Epona, Neschad und Link vollkommen ein. Die Punkte begannen zu tanzen und wirbelten um die vier herum. "Nach Ikana!!!", rief Link und die Lichter drängten sich näher und näher an sie heran. Sie kitzelten warm auf der Haut... plötzlich wurde die Gruppe durch einen langen, blauen Tunnel gerissen. Sie rasten mit Lichtgeschwindigkeit hindurch... Link rief Jaina etwas zu. Sie verstand nur die Worte ,Requiem der Geister' und ,teleportierten'... Er lächelte sie an... und sie hielt seine Hand noch fester...

Gerudos

... Die Lichtpunkte setzten sie sanft vor der Festung Ikanas ab. Link staunte nicht schlecht, als er dieses riesen Gebilde sah. Noch war alles in bester Ordnung... Er umklammerte krampfhaft das Elfenschwert und neigte seinen kopf. Sein Gesicht spiegelte sich in der Klinge wider... plötzlich stürmten hunderte von Gerudokriegerinnen auf die Vier zu. Sie hatten alle rote, lange Haare, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren, trugen ein lilafarbenes Tuch vor dem Mund, waren orientalisch gekleidet und besaßen alle messerscharfe Sicheln. "Jaina!! Oh Jaina!! Wir haben uns solche Sorgen um euch gemacht!!", kreischten sie hysterisch im Chor. Eine der Kriegerinnen musterte Link ganz genau und rief dann: "Schaut, welches Ungeziefer sie uns mitgebracht hat!" Wie auf Kommando starrten sie alle auf Link. Dieser musste heftig schlucken... Stille... und plötzlich lachten alle laut los. Jaina wurde wütend und schrie aus Leibeskräften: "Ruuuuuuuuuheeeeee!!!" Wider Stille. Jaina starrte die Kriegerinnen zornig an, die sich mittlerweile vor ihre Füße geworfen hatten. "Vergebt uns, mächtige Jaina..." Mächtige Jaina? Link verstand sie Welt nicht mehr. "Für sie bin ich so was wie eine Prinzessin...", erklärte Jaina, "... weil ich anders aussehe als sie..." Link sah sie an. "Für mich bist du auch eine Prinzessin... egal ob du so aussiehst wie ich oder nicht..." Jaina lächelte. Dann wandte sie sich wieder zu den Kriegerinnen und sprach laut: "Dieses ,Ungeziefer' wird ganz Ikana wenn nicht sogar ganz Termina retten!" Sie zeigte auf Link. "Eine große Gefahr wird demnächst auf uns zu kommen und ER wird das Schrecklichste verhindern! Er besitzt das legendäre Elfenschwert!" Ein leises Flüstern ging durch die Festung... ,Er besitzt das Elfenschwert...'... ,Das legendäre Schwert...'... ,Wie kann das sein...?'... Die Gerudokriegerinnen erhoben leicht ihre Köpfe und starrten Link an, der inzwischen rot angelaufen war und sich verschämt am Kopf kratzte. "Aber zuerst wollen wir unserem zukünftigen Helden ein ordentliches Zimmer bereit stellen!", rief Jaina. "Zu Befehl!!!", schallte es zurück und die Kriegerinnen stürmten in die Festung. Eine blieb und führte die Pferde in die Stallungen. Jaina nahm Link an der Hand, lächelte... und küsste ihn... "Du bekommst das Zimmer gleich neben meinem Gemach. Und entschuldige vielmals das Verhalten der Kriegerinnen... Sie sind manchmal so töricht..." "Ist schon in Ordnung,", erwiderte Link. "Ich bin schon gespannt auf mein Zimmer!" Und so betraten sie Hand in Hand die Festung, gefolgt von den verwunderten Blicken der Gerudos...

... Sie standen nun vor Links Zimmer. Es war riesengroß und orientalisch eingerichtet... überall lagen Kissen, Decken, Teppiche... und fast alles hatte eine rötliche Farbe. Aus dem Fenster konnte man über fast ganz Termina blicken und die Abendsonne schien durch das bunte Ornamentglas. So was war Link überhaupt nicht gewohnt... schließlich kannte er nur sein Versteck in Unruhstadt... Er ließ sich überglücklich und erschöpft in einen Kissenberg fallen und seufzte... wenn er doch nur für immer bleiben könne... "Wir wünschen einen angenehmen Aufenthalt!" Die Kriegerinnen verbeugten sich und gingen von dannen. Jaina blieb noch am Türrahmen stehen. Link sah sich ,seine' Villa genau an... "Wow...", staunte er, "...einfach toll..." Er hielt das Elfenschwert immer noch fest in der Hand. Langsam begann sein Herz vor Aufregung an zu hämmern... er stellte sich viele Fragen und fing langsam an zu zweifeln... wenn er es doch nicht schaffen würde...?... Er wurde aber schließlich wieder aus seinen Gedanken gerissen, denn Jaina ließ sich plötzlich neben ihn in den Kissenberg fallen... Sie lachte... Link hatte sie noch nie Lachen gesehen... "Du... bist so wunderschön...", flüsterte er und strich ihr durch das blonde Haar... Jaina schloss ihre Augen... "Warum... lachst du nicht öfter...?"... Sie antwortete nicht... Link legte seine Hand auf ihre Wange und küsste sie... Tränen stiegen in Jainas Augen... Er sah sie an. "Was... was hast du...?", fragte Link unsicher. Jaina schaute ihm tief in die Augen und fiel ihm schluchzend um den Hals... Link schloss seine Augen und drückte die weinende Jaina fest an sich. "Link...", schluchzte sie, "...ich habe solche Angst..." Ihr ganzer Körper begann zu zittern. "Ich werde das schon schaffen...", ermutigte sie Link, "...alles wird wieder gut..." Jaina hörte ganz plötzlich auf zu weinen und sah ihn mit angsterfüllten Augen an. Sie war ganz blass und schien sehr schwach. "Darum geht es nicht..." Sie starrte angestrengt auf eines der Kissen. "Ich... ich habe Angst... Angst davor... dass.. dass..." Jaina erhob langsam ihren Kopf, drückte sich an Links Brust und fuhr flüsternd fort: "... du sterben könntest..." ... Stille... Link bebte... Sterben?... daran hatte er wirklich nicht gedacht... sein Herz hämmerte... er legte sein Kinn auf Jainas Kopf... und begann... zu weinen...

Plötzlich wurden die Beiden aus ihren Gedanken gerissen. Eine Gerudokriegerin hatte die Tür zu Links Zimmer aufgerissen und stand mit verschränkten Armen im Türrahmen. "Prinzessin Jaina...", sprach sie ernst. Jaina schnellte aus dem Kissenberg, stellte sich aufrecht und errötete. "J... Ja, Naboru..." Naboru... sie war anders als alle anderen Kriegerinnen... sie trug edlere Kleidung und besaß auch keine Sichel... "Bitte kommen Sie unverzüglich mit mir auf den Flur. Wir haben etwas Ernstes zu bereden." Jaina drehte sich zu Link, der immer noch in seinem Kissenberg lag, und sah ihn traurig an... Link war verwirrt... warum hatte sie so viel Respekt vor dieser Naboru...? "PRINZESSIN!!" Jaina zuckte zusammen. "I.. Ich komme schon..." Schweigend verließ sie das Zimmer... bevor Naboru die Tür hinter ihr schloss, warf sie Link einen Blick zu, der ihn durchbohrte... "Die Prinzessin hat jetzt keine Zeit für kindische Turteleien. Wir sehen uns morgen beim Frühstück, und nun Gute Nacht" Mit einem lauten Knall flog die Tür ins Schloss. Link seufzte... Endlich war er einmal mit Jaina allein und dann das... Grübelnd schloss er seine Augen und schlief erschöpft ein...

Naboru

"WAS ERLAUBEN SIE SICH EIGENTLICH?!" Naboru hielt Jaina fest am Arm und schüttelte sie wütend hin und her. "SIE WISSEN GANZ GENAU, DASS..." "Aufhören!!!" Jaina brach weinend vor der Kriegerin zusammen. "Du tust mir weh..." Naboru starrte auf sie herab. "Sie wissen ganz genau, dass solche ,Liebeleinen' am Hofe nicht gestattet sind!! Vor Ihrem 14. Geburtstag haben sie ein Gelübde abgegeben das besagt, dass Sie sich niemals..." "JETZT SEI SCHON RUHIG!!" Jaina ballte ihre Hände zu einer Faust. "Geh...", zischte sie wütend. "Geh und nerv jemand anderen..." Ihr Körper bebte vor Wut. "Und sag mir nicht, wie ich mein Leben zu führen habe..." "Ganz wie Sie wollen...", grinste Naboru. "Dann wünsche ich noch viel Spaß..." Jaina schrie vor Wut und schlug auf Naboru ein... doch sie war zu schwach... die Kriegerin erhob ihre Hand... Jaina spürte etwas Heißes auf ihrer Wange... und alles wurde schwarz...

... Die ersten Vögel zwitscherten schon von den Bäumen... Jaina fand sich in ihrem Bett wider... allein... ihre Wange schmerzte... langsam richtete sie sich aufrecht und rieb sich mit ihren Händen über die Augen... es klopfte an der Tür... "Ja bitte..."... die schwere Holztür öffnete sich... und... im Türrahmen stand... Link... er machte ein besorgtes Gesicht. "Eine Kriegerin sagte mir, dass du in deinem Zimmer seiest, da sie dich gestern bewusstlos auf dem Gang gefunden haben... Was ist passiert?"... Naboru... "Ach, es war nichts...", antwortete Jaina schnell. "Ich war vielleicht ein bisschen übermüdet, das ist alles..." Link lief auf ihr Bett zu. Jaina kniff die Augen zusammen und flüsterte: "Link... komm bitte nicht näher..." Er blieb schlagartig stehen und sah sie verwirrt an. "Wie...? Wie meinst du das...?" Jaina schluchzte. "Link.. ich muss dir Etwas beichten..." Sie schluckte und fuhr schließlich fort: "...Vor ihrem 14. Geburtstag muss jede Gerudokriegerin ein heiliges Gelübde ablegen, das besagt, dass sie sich niemals mit einem Jungen abgeben geschweige denn sich in ihn verlieben dürfe..." Link sah sie ungläubig an. "Das gestern Abend war Naboru... sie ist meine Beraterin und Aufpasserin... als sie mich aus deinem Zimmer zog hat sie mir erst mal gepackt und durchgeschüttelt... nach einer kleinen Standpauke und Diskussion hab ich angefangen auf sie einzuschlagen... ich hab das alles nicht mehr ausgehalten... doch ich war zu schwach und... und dann... dann wurde alles schwarz..." Jaina sah ihn mit tränenerfüllten Augen an. "Link... wir dürften uns eigentlich gar nicht sehen..." Sie brach weinend in ihrem Bett zusammen... Link ging auf sie zu, setzte sich auf die Bettkante, strich ihr durchs Haar... "Jaina... es ist mir egal, wer was sagt... keiner nimmt dich mir weg und keiner verbietet mir dich sehen zu dürfen..." Er küsste sie... Jaina riss sich jedoch los und wendete sich ab. "Link... ich kann nicht... bitte versteh doch.." Er sah sie an... tausend Stiche durchbohrten sein Herz... "...Dir ist dieses Gelübde wirklich wichtiger...?" Jaina gab keine Antwort... Link stand auf... Tränen tropften auf den Boden... langsam schritt er wieder zur Tür... drehte sich kein einziges Mal zu ihr um... noch bevor er die Tür schloss, flüsterte er ihr zu: "Ich liebe dich... egal was diese Naboru sagt... keiner kann es verleugnen..." Jaina klammerte sich um ihr Kissen... "...es tut mir so Leid..." Dann... schloss er die Tür... und hörte nur noch das bitterliche Weinen von Jaina...

Gebrochenes Herz

Link war wieder in sein Zimmer zurückgekehrt... er hatte immer noch dieses Bild vor Augen... Jaina... weinend... flehend... Er konnte das alles nicht mehr ertragen... fest umklammerte er das Elfenschwert... er wollte nicht mehr leben... ohne Jaina... er vergrub sich in seinem Kissenberg... musste immer wieder an SIE denken... er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen... Wut stieg in ihm hoch... er feuerte das Elfenschwert in die Ecke... stand auf... sah aus dem Fenster... Tränen... er legte seinen Kopf an das kalte Glas... und dachte wieder an Jaina... Warum... Warum hatte er sie getroffen... Warum hatte er sich in sie verliebt... Warum gerade er... Warum stand er nun da... allein... mit gerochenem Herzen... Er fuhr sich durchs Haar... und ließ sich rückwärts wieder in die Kissen fallen... Gestern noch hatte er hier mit ihr gelegen... sie lachte... war glücklich... und nun darf er sie nicht sehen... Warum hatte sie es ihm verschwiegen...? Er vergrub sein Gesicht in eines der Kissen, als es plötzlich an der Tür klopfte... "Herein..."... Link sah auf... und traute seinen Augen kaum - es war... Jaina...

"H.. Hallo..." Jaina sah ihn beschämt an. "Ich weiß, ich dürfte eigentlich gar nicht hier sein...", flüsterte sie, "... aber ich wäre fast gestorben... ohne dich..." Link setzte sich auf. Sah sie an... Und breitete seine Arme aus... "Komm schon her..." Er lächelte... mit tränenerfüllten Augen rannte Jaina ihm in die Arme... drückte sich an ihn... weinte... Link küsste sie auf die Stirn... "Es tut mir Leid, was ich vorhin gesagt habe...", schluchzte sie, "... natürlich ist mir das dumme Gelübde nicht wichtiger... vergiss es einfach... wir gehören nun mal zusammen..." Sie lächelte... Link wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht... "Meine Prinzessin... weine doch nicht... Lachend bist du viel hübscher..." Zusammen ließen sie sich in den Kissenberg fallen... fest umschlungen... gerade als sie sich küssen wollten, kam noch jemand ins Zimmer gestürmt - Naboru...

Eine neue Königin

"PRINZESSIN!!!" Hysterisch kreischend zog Naboru Jaina von Link weg. "WAS HAB ICH IHNEN GESTERN ÜBER DAS THEMA ,LIEBELEIEN AM HOFE' BEIGEBRACHT?!... ICH KANN SOLCH..." Gerade als sie ihren Satz beenden wollte, riss sich Jaina los und rannte zurück zu Link. Naboru raste vor Wut und nahm Links Kinn. "Ich hoffe, Ihnen ist bewusst, was auf Sie zukommt...", zischte sie. Doch Link grinste nur: "Was soll auf mich zukommen?" Jaina klammerte sich an ihm fest. "Nun... Dank Ihnen wird unsere Prinzessin von ihrer Verpflichtung als nachfolgende Königin von Ikana gelöst, da sie ein heiliges Gelübde gebrochen hat... Alle Kriegerinnen werden Sie verfolgen... bis Ihr elender Körper an einem Galgen baumelt..." Naboru lachte teuflisch. Link starrte sie an... sein Blick war voller Hass... er ballte eine Faust... plötzlich trat Jaina vor ihn... "Naboru..." Die Kriegerin sah sie an. "Ich verzichte gerne auf meine Berufung als Königin, wenn ich dafür bei Link bleiben kann..." Ohne zu zögernd küsste Jaina ihn vor den Augen Naborus. Diese wurde erneut rasend, beruhigte sich jedoch schnell wieder und sprach: "Also so etwas hab ich in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt... Ist das auch wirklich euer Ernst, Prinzessin?" Jaina nickte. "Mein voller Ernst..." Sie sah Naboru an... "Hiermit erkläre ich dich zur nachfolgenden Königin Ikanas..." Die Kriegerin sah erschreckt auf. "A... Aber Prinzessin... I... Ich kann doch kein ganzes Volk leiten!" "Oh doch, das kannst du...", erwiderte Jaina. "... Vielleicht sogar besser als ich..." Naboru verbeugte sich viele Male vor Jaina und sprach schließlich: "Ich danke Ihnen für diese Ehre. Ich werde das Volk von Ikana gewissenhaft und gerecht leiten." "Ja, das wirst du... ganz bestimmt..." Jaina legte ihre Hand auf Naborus Wange. "Und jetzt geh - Königin..." Tränen stiegen in die Augen der Kriegerin... dann verschwand sie auch schon wieder hinter der schweren Holztür... Link sah Jaina an... ,,Warum... hast du das gemacht...?" Sie lächelte. "Ach Link, du kannst das nicht verstehen... endlich bin ich frei, gelöst von allen Verpflichtungen... und das Wichtigste - ich kann mit dir zusammen sein..." Jaina küsste ihn leidenschaftlich... "Ich könnte für immer hier stehen und dich küssen...", flüsterte sie. In diesem so scheinbar unbedeutendem Moment vergaß sie alle Sorgen... dachte nicht mehr über die große Gefahr nach, die kommen würde... dachte nicht mehr über ihr verlorenes Amt als Königin nach... sie dachte nur noch an Link, der sie fest im Arm hielt und küsste... Ihr war alles andere egal... endlich konnte sie mit ihm zusammen sein... für immer...

Die Ruhe vor dem Sturm

"Ich werde heute Abend bei dir übernachten, wenn's dir Recht ist." Jaina stand in einem wunderschönem, weißen Nachthemd in Links Tür. Dieser bekam kein vernünftiges Wort mehr heraus und stotterte nur noch: "J... J... J... Ja..." Jaina lächelte. "Was ist? Gefalle ich dir etwa nicht?" Sie drehte sich einmal im Kreis und ihr goldenes Haar flog wie in Zeitlupe durch die Luft... "N... Nein!!! D... Du siehst be... bezaubernd aus... w... wirklich!" Link errötete. Er hatte noch nie zuvor ein Mädchen in Nachthemd gesehen geschweige denn eines bei sich über Nacht! Er kam sich so bescheuert vor... Jaina lief ins Zimmer und schloss die Türe... "Da ich ja jetzt ganz offiziell mit dir zusammen sein kann, muss ich natürlich auch bei dir übernachten..." Sie lächelte... und hüpfte zu Link in den Berg aus Kissen. Sie kniete sich über ihn und küsste ihm die Stirn... behutsam zupfte sie die Strähnen aus dem Gesicht... Link lief mittlerweile knallrot an... nahm ein Kissen... und feuerte es auf Jaina! Diese flog lachend von Link und murmelte: "Na warte, das gibt Rache!!!" Gesagt - Getan. Auf einmal entbrannte eine wilde Kissenschlacht... Beide bombardierten sich gegenseitig mit Kissen, lachten, waren glücklich... so unbeschwert kannte Link Jaina gar nicht... er warf ihr immer mehr Kissen entgegen... die Beiden waren so in ihren Kampf vertieft, dass sie gar nicht merkten, wie nahe sie sich kamen... Link stellte Jaina aus Versehen ein Bein. Diese flog rückwärts in den Kissenhaufen zurück. Link konnte sich ebenfalls nicht mehr halten und - landete, mit dem Gesicht voran, direkt AUF Jaina! Stille. Beide starrten sich an. Link schnellte auf und lief rot an. "T... Tut mir Leid!! Das... Das war keine Absicht, wirklich!! Ich..." Jaina lächelte nur... "Also mir hat es... sehr gut so gefallen..." Link wusste darauf keine vernünftige Antwort... Sie strich sich ihre blonden Haare aus dem Gesicht und sah ihn an... "Komm doch wieder her..." Link lächelte, legte sich neben sie... hielt sie im Arm... "Kleines Biest...", flüsterte er ihr ins Ohr... "...Ich liebe dich..."

Mitternacht. Link und Jaina lagen fest umschlungen in ihrem Kissenberg. Die ganze Festung schlief... alles war ruhig... doch die Stille wurde durch den Schrei von Jaina durchbrochen. Senkrecht und schweißgebadet saß sie neben Link, die Hände hielt sie vors Gesicht... Sie weinte bitterlich und schien nie mehr aufhören zu wollen... Ihr ganzer Körper zitterte... Link wachte auf, hielt sie im Arm... "Was... Was ist los...?" Jaina keuchte. "Es... Es ist da... Hier.." Link wusste sofort was sie meinte. Schnell sprang er aus dem Kissenberg, schnappte sich das Elfenschwert... und ging nach draußen... in die Nacht...

Es

Link starrte angestrengt in den Nachthimmel. Dunkle Wolken zogen auf... Er stand nun im Vorhof der Festung und wartete... auf das, was kommen würde... Mittlerweile hatten auch die Gerudos alles mitbekommen und rannten hysterisch durch die Festung... Die Pferde bäumten sich immer und immer wieder auf... es war Chaos pur... Link sah sich um... Auf einem Balkon der Festung stand Jaina... sie wurde vom Mondlicht bestrahlt, das noch ein wenig durch die schwarzen Wolken schien... Er umklammerte krampfhaft das Elfenschwert... "JAINA!!!" Sie sah ihn an. "BRING ALLE IN SICHERHEIT!!!", rief er stur. "UND DU BRINGST DICH AUCH AN EINEN SICHEREN ORT!!! ICH WERDE HIERMIT SCHON FERTIG!!!" Sie sah ihn entgeistert an. "NUN GEH SCHON!!!", schrie er. Jaina zuckte zusammen... Sie wollte nicht gehen... nicht ohne Link... sie wollte bei ihm bleiben... doch schließlich gab sie nach... Weinend rannte sie in den Vorhof, führte alle zurück in die Festung... sie hatte solch eine unbeschreibliche Angst... Aber sie vertraute Link... bevor sie die schweren Holztüren schloss, blickte sie noch einmal in seine meeresblauen Augen... sie waren voller Wut... voller Angst... trotzdem stand er so stolz da... er wirkte unbesiegbar... dann verschwand sie schluchtzend in der Festung...

... Link starrte angestrengt in den Himmel, der sich mittlerweile gelbgrün verfärbt hatte. Er zitterte am ganzen Körper... Schweiß tropfte ihm von der Stirn... die Festung war völlig geräumt... starker Wind kam auf... die Wolken kräuselten sich... drängten sich zu einem Klumpen zusammen... plötzlich durchbrach ein gleißender Lichtstrahl die Wolkendecke... Link hielt sich die Hände über die Augen, um nicht geblendet zu werden... als der Lichtstrahl verschwand, stand Etwas vor ihm... es war groß, schwarz und sah einer Katze ähnlich... die Augen waren schmal und feuerrot... gefährlich blitzten die Krallen im Mondlicht... dieses Wesen hatte sechs lange, mit rasiermesserscharfen Sicheln am Ende ausgestattete Schweife, die es aggressiv umherpeitschen ließ... und es war riesig... fast so groß wie halbe Festung... sein Körperbau wirkte eher zierlich, dennoch stand es so unbezwingbar da... "HEY!!!" Link schrie das Wesen an. ,,SUCHST DU ETWA MICH? NA LOS! HIER BIN ICH!" ... Es ließ seine fuchsähnlichen Ohren umherwandern... starrte Link an... die Blicke durchbohrten ihn... "Wassss willssst du, kleiner Zzzzwerg?"... erstaunlich - es konnte sprechen! Link antwortete nur kalt: "Gegenfrage: Was willst DU? Warum willst du einfach so ganz Termina zerstören?" "Ich habe nicht vor, ganzzzzz Termina zzzzu zzzerssssströren...", zischte die Bestie wütend. "Ich bin gekommen, um DICH zzzu vernichten!!!" Ohne Vorwarnung machte das Tier einen Satz nach vorne... die Festung bebte... von einem Augenblick auf den anderen durchbohrten sechs Krallen Links Oberkörper... er schrie... wie damals im Wald... "Du und deine Vorfahren, ihr hattet nichtssssss bessseresss vor alsss alle meiner Art aussssszurotten!!! Tag für Tag... bisss irgendwann nur noch ich übrig war... ganz allein..." Der heiße Atem des Tieres berührte Links Gesicht... "Ich weiß wie es ist, allein zu sein... glaub mir...", keuchte Link. "SCHWEIG!!! DU VERSTEHSSSSST NICHTSSSSS!!!", schrie das Wesen. "Ich verkaufte meine Sssseele dem Teufel... als Gegenleissssstung liesssss er mich größer und ssssstärker werden... ich wurde unbesssiegbar... sssso machte ich mich auf den Weg, um dich zzzzu finden... den Mörder meiner Verwandten..." "Nun mach mal halblang!", stöhnte Link. "Woher bist du dir überhaupt so sicher, dass ich es bin, den du suchst?" Gerade, als das Wesen antworten wollte, rammte Link ihm das Elfenschwert in die Brust... Blut... Geschrei... Das Biest ließ von ihm ab und krümmte sich vor Schmerzen. "Genau dessswegen...", zischte es. "... du bessssitzt dassss Elfenschwert... wie alle deine Vorfahren..." Zitternd stand es nun vor Link und durchbohrte ihn mit seinen Blicken. Doch irgendwas war seltsam... Link hatte keine Schmerzen... er spürte Nichts... unsicher ließ er die Hand über die Stellen fahren, an denen das Tier zuschlug... Nichts... keine Wunden... kein Blut... "Was geht hier vor...?", flüsterte Link. Plötzlich erschien Taya wie aus dem Nichts und sauste auf Link herab. "Liiiiiiiiiiiiink!!!", kreischte sie, "Tut mir Leid, ich hab keine Zeit für lange Begrüßungsorgien!!! Ich wollte dich in diesem Moment nicht alleine lassen!!!" Tränen stiegen in Links Augen. "... Taya... meine kleine Taya..." Ein schrilles Geschrei riss ihn aber wieder aus seinen Gedanken. Das Wesen stand zitternd vor Link... Blut tropfte aus seinem Maul... es schwang seine Schweife... die Sicheln blitzten im Mondschein... es stürmte auf Link zu... und erwischte ihn mit einem der Schwänze direkt am Hals... es traf genau die Hauptschlagader... reflexartig hielt Link seine Hand an den Hals... alles war blutüberströmt... siegessicher bäumte sich das Biest auf... schrie... "Ssssssiehssst du... du hassssst keine Chancccce gegen mich..." ... Link fiel hart auf den Steinboden der Festung... blieb regungslos liegen... Taya sauste auf ihn herab... "LINK!!! NEIIIIIN!!! BITTE, STEH WIEDER AUF!!! BITTE!!!", schluchzte sie... die Fee schmiegte sich an Links Wange... "Bitte verzeih mir, was ich alles Gemeines zu dir gesagt habe... das... das waren doch alles nur blöde Witze... Link... bitte steh wieder auf... Ich... könnte es nicht ertragen..." ... plötzlich begann das Elfenschwert golden zu leuchten... Taya sah erschreckt auf und schwieg... "Wasssss wird dassss jetzt schon wieder?!", zischte das Wesen wütend... "T... Taya...", keuchte Link... "Meinst du, du schaffst es, mir das Schwert zu bringen...?" Die Fee starrte ihn an. "A... Aber Link... du kannst doch nicht kämpfen..." "Versuch es einfach...", erwiderte Link. Taya schwirrte langsam auf das Schwert zu... sie versuchte es anzuheben, doch sie war zu schwach... "NEIIIIIIIN!!!", schrie die Bestie, "... DASSS LASSS ICH NICHT ZZZU!!!" Mit einem Satz stürmte es auf Taya zu... erwischte die Fee mit einem der Schweife... sie donnerte gegen die Mauern der Festung... segelte zu Boden... der ganze Glanz entwich aus ihr... sie rührte sich nicht mehr... "Sssso, dieses nervende Ding wäre jetzt auch aussssgeschaltet...", zischte das Tier... Link starrte es an... "Was... was hast du mit ihr gemacht?!"... er spuckte Unmengen von Blut... das Wesen stellte sich direkt über ihn... es schwenkte einen Schweif direkt zu Link... umschlang seinen Hals... die Sichel schnitt sich brennend in sein Fleisch... wütend schleuderte es Link durch die Luft... Blut... Schreie... um ihn herum wurde alles undeutlicher... am Ende der Festung erkannte er schwach eine weiße Gestalt... mit blonden Haaren... Jaina... entschlossen ging sie auf das Elfenschwert zu... Tränen füllten ihre Augen... das Wesen bemerkte sie nicht... immer mehr Blut gerann den Schweif des Tieres herab... unendlich viel Blut... Links Augen wurden leer... und dann war schon wieder dieser Lichtstrahl... wie im Wald... wie damals wurde das Tier beiseite geschleudert... Link donnerte hart auf den Boden... ringte nach Luft... er sah sich schwach um... lag in einem See aus Blut... aus seinem Blut... er keuchte... blickte nach rechts... und sah in Jainas Augen... sie hatte ihn wieder gerettet... wie damals... das Wesen lag zitternd am Boden... Jaina umklammerte den Griff des Elfenschwertes... beugte sich zu Link herab... "L... Link...", keuchte sie... "... hier... dein Schwert..."... schluchzend legte sie ihm das Elfenschwert in die rechte Hand... es leuchtete immer noch... Link wurde warm... Jaina richtete sich erschreckt auf... "Link... was... was geht hier vor...?" Sie zeigte auf Links Hals... seine Wunden begannen sich selbst zu heilen... wie war das möglich...? Er fühlte sich nicht mehr so schwach... alles wurde wieder klarer... Jaina kniete sich wieder neben Link und strich ihm durch sein Haar... Tränen tropften auf sein blutüberströmtes Gesicht... Link richtete sich keuchend auf... sah Jaina an... er war verwirrt... "War... war das etwa...?" Link starrte auf das Schwert, das inzwischen aufgehört hatte zu leuchten... "... mein Schwert...?" Zitternd richtete sich das schwarze Wesen wieder auf... Link stellte sich schützend vor Jaina und erhob das Elfenschwert... "Ssssschlauesss Kind....", keuchte das Biest, "... hassssst du esss auch endlich gemerkt...? Dassss Schwert heilt die Wunden seinesssss Führerssss... Aber nur, wenn er essss auch in Händen hält..." Es spuckte Blut... "Und du, elende Hexe..." Es starrte Jaina an... "... mussssst alsss nächsssstessss daran glauben..." Mit einem gewaltigem Sprung stürzte es auf die Beiden zu... die Festung bebte...

Guten Morgen!

Schweißgebadet wachte Link auf... wo war er...? Langsam schaute er sich um... das Wasserrad... das Moos... der kalte Boden... sein Versteck... aber wie kam er hierher...? Verwirrt rieb er sich die Augen... wo war Jaina...? Er richtete sich auf... suchte... doch keine Spur von ihr... plötzlich kam Taya angeschwirrt. "T... Taya?! Du... du lebst ?!'' Die Fee sah ihn verwirrt an. ,, Äh, klar... wieso sollte ich nicht mehr leben...?" "Aber... du wurdest doch... du warst...", fuhr Link fort. "Und was noch wichtiger ist: Wo ist Jaina?" Jetzt war Taya erst recht verwirrt. "Link: Ich war NICHT tot und es gibt auch KEINE Jaina oder wie sie auch immer heißen mag, verstanden?!" "J... Jaaaa..." Link gab nach... war das... alles wirklich nur ein... ein Traum...? Aber alles war so real... "Wie dem auch sei...", seufzte Taya, "... Epona macht schon wieder Radau. Du hast den morgendlichen Ausritt verpennt... Los!!! Raus mit dir!!!" Die Fee scheuchte Link nach draußen... dieser dachte aber nur noch an Jaina... die Gerudos... die Zoras... das Wesen... das alles KONNTE kein Traum gewesen sein! Immer noch in Gedanken versunken verließ er Unruhstadt und machte sich auf den Weg zu Epona, die wütend schnaubend vor dem Nordtor wartete. Als Begrüßung bekam Link nur einen leichten Biss in den Unterarm, den er aber gar nicht wahr nahm... er trieb die Stute vorwärts... dachte immer noch über alles nach... Jaina... Jaina... Jaina... immer wieder musste er an sie denken... plötzlich stoppte Epona so ruckartig, dass Link fast im hohen Bogen von ihr fiel. "HEY!!! HAST DU NOCH ALLE TASSEN...?!" Gerade als er seinen Satz beenden wollte, erblickte er etwas, dass er nie wieder vergessen sollte - vor ihm lag ein Mädchen mit weißem Kleid... bewusstlos im Gras...
 

ENDE



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2004-10-26T14:54:11+00:00 26.10.2004 16:54
du meinst wohl arme taya... :>
Von: abgemeldet
2004-10-08T15:22:09+00:00 08.10.2004 17:22
WAAAAAH *flenn* Gott ey ich liebe diese Fanfic TT____TT Dieser Schluss... Die ganze Handlung... Einfach zum verlieben... Du musst das mal als Buch rausbringen *sniff* Schreib ma wieder eine du kannst das so gut *heul* WÄÄÄÄÄH meine arme Navi >,<


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