Privatsphäre von Blanche7 ================================================================================ Kapitel 43: Straßenengel ------------------------ Mein großer Bruder ist einfach der beste. Ich weiß, dass er immer vor mir stark wirken will und seine Schwächen nicht zeigen möchte. Aber ich bin kein kleines Kind mehr. Mit meinen 14 Jahren bin ich durchaus in der Lage zu verstehen, dass auch er seine Sorgen und Probleme hat. Ich muss zugeben, dass mich das mit der Bulimie schon etwas erschreckt, hat, aber jetzt wo Katsuya an unserer Seite ist, denke ich, dass wir es alle gemeinsam schaffen können. Wir haben einen Essensplan für Seto an den wir uns halten können und Seto geht jetzt auch zu einer Therapie, was mich wirklich erleichtert. Auch wenn er sich danach häufig mit Katsuya zurückzieht. Ganz besonders bei dem Abend mit der Clique ist mir eine Veränderung bei meinem großen Bruder aufgefallen. Er hat nicht nur dabei gesessen, sondern sich auch mit den anderen unterhalten. Das hätte er bis vor ein paar Wochen niemals gemacht. Ob Katsuya bewusst ist, wie gut er meinem Bruder eigentlich tut? Und auch mir ist er zusammen mit Isono eine große Stütze. Ich war im Inneren so froh das Seto nicht alleine war, als sie uns vom Jugendamt getrennt hatten und auch ich hatte zum Glück den Alten Takeshi an meiner Seite gehabt und war nicht ganz alleine. Heute war ein sonniger Tag und ich beschloss ein paar selbst gemachte Onigiris zu Takeshi zu bringen, um mich noch einmal bei ihm zu bedanken. Ich hoffte, dass ich ihn noch einmal an der Parkbank treffen würde. Und wie es der Zufall wollte, saß dort besagter alter Mann in seiner abgetragenen Kleidung und lächelte mich über das ganze Gesicht an als er mich sah. „Na kleiner, du bist doch wohl nicht schon wieder ausgerissen?“, fragte er nach. Ich schüttelte den Kopf und hielt ihm die Tüte mit den Onigiris entgegen. „Ich bin hier, um mich bei dir zu bedanken.“ Gab ich freundlich zurück und setzte mich neben ihn auf die Bank. Während wir die Onigiris aßen, erzählte ich ihm, dass ich wieder bei meinem großen Bruder bleiben durfte, da das Jugendamt keine Chance gehabt habe zwischen uns zu kommen. Takeshi lachte laut auf und freute sich für uns. „Siehst du mein Junge, das kämpfen kann sich lohnen. Genau wie bei einer guten alten Partie Duel Monster.“ Jetzt begann er wieder von seinen Duellen zu erzählen und ich fragte mich langsam, ob er mal ein Profispieler wie mein Bruder gewesen war. Als es dunkel wurde, verabschiedete ich mich freundlich von ihm und er sagte, ich solle ihn einmal wieder besuchen kommen. Das würde ich auf jeden Fall machen, so war er doch mein ganz persönlicher Straßenengel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)