Privatsphäre von Blanche7 ================================================================================ Kapitel 19: Nervenzusammenbruch ------------------------------- Auch mich nahm die ganze Sache mit dem Jugendamt ganz schön mit. Ich wollte unter keinen Umständen, dass die Kaiba Brüder getrennt werden müssten, da ich aus eigener Erfahrung wusste, wie schmerzhaft so eine Trennung war. Damals, als sich meine Eltern haben scheiden lassen, wurde ich auch von meiner kleinen Schwester Shizuka getrennt. Sie lebte weit weg bei meiner Mutter und ich lebte weiterhin bei meinem Alkohol kranken Vater, der mich bei jeder Gelegenheit grün und blau geschlagen hatte. Meine kleine Schwester hatte ihr halbes Leben lang eine Sehbehinderung, weil mein Vater meine Mutter während der Schwangerschaft in den Bauch getreten hatte. Auch wenn ich damals noch ein kleiner Junge war, gebe ich mir heute noch die Schuld daran, dass ich es nicht verhindern konnte. Auch meinem Vater habe ich mit seiner Alkoholsucht nicht helfen können. Umso mehr hatte ich das Bedürfnis jetzt Seto mit seiner Essstörung helfen zu wollen. Jetzt war ich kein hilfloses Kind mehr. Ich würde ihm helfen, das schwor ich mir. Ich wusste nur noch nicht, wie ich auf Seto zu gehen sollte. Immer wenn ich ihm gesagt habe, dass er zu dünn sei, hatte er es auf die Arbeit geschoben. Es war jetzt schon Nacht und ich sollte langsam schlafen gehen. Doch plötzlich hörte ich einen lauten Knall, der von unten gekommen war. Ich zog mir schnell eine Jogginghose an und lief leise die Treppe hinunter in die Küche. Ich erschrak, auf dem Küchentisch lagen unzählige von Lebensmitteln, der ganze Kühlschrank schien leer geräumt zu sein, am Tisch saß Seto und er stopfte Unmengen an Essen in sich hinein. Völlig durcheinander und unkontrolliert, egal ob Fleisch oder Süßigkeiten, er aß alles auf einmal. Die Küche glich einem Schlachtfeld aus Nahrung. Noch hatte er mich nicht bemerkt, vorsichtig machte ich ein Schritt auf ihn zu und hielt meine Hand auf seine Schulter. Er wirbelte herum und zuckte heftig zusammen, als er mich erblickte. Sein Blick war verstört und der Scham stand ihm ins Gesicht geschrieben, die Tränen schossen in seine Augen. Jetzt hielt er sich die Hand vor den Mund und rannte an mir vorbei zur Toilette, wo er sich unaufhaltsam erbrach. Vorsichtig ging ich hinter ihm her und streichelte ihm über den knochigen Rücken, während er sich weiter übergab. Die Tränen flossen über Setos Gesicht. Nach einer ganzen Weile kam nur noch Galle und ein wenig Blut hoch und Seto atmete schwer und unkontrolliert. Nach dem Übergeben sank Seto völlig in sich zusammen und er schien einem Nervenzusammenbruch nahe. Er weinte und weinte und ich hielt ihn fest im Arm. „Es wird alles wieder gut, ich bin bei dir." Wiederholte ich immer wieder. Ich versuchte ihn zu beruhigen und für ihn da zu sein. Dann, nach einer ganzen Weile, brachte ich Seto in sein Zimmer. Der junge CEO war vor Erschöpfung eingeschlafen. Dann kümmerte ich mich um die Küche. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)