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A long Time ago

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So...hier geht es weiter mit dem nächsten Kapitel. Viel Spaß beim lesen :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier geht es weiter mit der großen Überraschung, die Tai für Mimi vorbereitet hat. Ich hoffe es gefällt euch. Es hat mir wirklich spaß gemacht, dieses Kapitel zu schreiben. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So ein neues Kapitel und dieses Mal ist es kleines Sorato Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen, da bin ich wieder diesmal mit einem Takari-Kapiteil. Ich hoffe es gefällt euch und die lieben Takari-Anhänger werden es mögen. Meine liebe Tasha88 :) ein kleines Dankeschön, für all deine Mühe und Kommis :)
und ja Vol. 1, also wird es eine Vol. 2 geben :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallooooo, hier bin ich wieder mit einem neuen Kapitel... Kleine Anmerkung, das Lied welches ich hier beschrieben habe, stand von der Sängerin Elif und heißt: Als ich fortging, falls ihr es nicht kennt und ihr mal reinhören wollt... Ich fand das irgendwie sehr passend...

und das zweite Lied XD kennt man glaub ich wenn man die erste Staffel gesehen hat :) stammt von der Folge Prinzessin Karaoke und die Szene wie Tai und Joey dieses Lied auf der Bühne singen, finde ich immer noch zum schießen XD...

In diesem Sinne viel spaß beim lesen :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu, wieder Donnerstag, also wieder Zeit für ein neues Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So mein zweites Takari... und ich finde dieses Kapitel für den weiteren Verlauf so zentral wichtig und ich hoffe wirklich, das es euch gefällt. Viel spaß beim lesen :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
....und weiter geht es ihr lieben... Ich hoffe es gefällt euch...


Viel spaß beim lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Puh! Ein neues Kapitel. Ich habe mir sooo viel Mühe gegeben, hier die Emotionen deutlich darzustellen. Ich hoffe es ist mir gelungen und das es euch gefällt :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr lieben,

Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr und da ich wirklich sehr fleißig war in den letzten 3 Wochen, was das schreiben der Kapitel angeht, dachte ich mir das ich eventuell zwei Kapitel pro Woche hochlade...

Viel Spaß beim lesen :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo liebe Leser,

jetzt kommt einer meiner Lieblingsteile, nämlich die Reise der vier Freunde beginnt. Es wird also in den nächsten Kapitel sehr Michi und Takarilastig werden, aber für den Verlauf der weiteren Geschichte ist dies eben sehr wichtig :) und einige Geheimnisse werden gelüftet...
Ich wünsche euch viel spaß beim lesen :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ahhh...Hallo ein neues Kapitel... es geht jetzt so richtig los mit dem Kurztrip der Vier.
Hoffe ich kann euch damit begeistern ;)
Übrigens ist Aoshima wirklich eine Katzeninsel... mega lustig...Ich weiß nicht mehr, wie ich darauf gekommen bin :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich muss mich gerade so kaputt lachen, lief gerade ein Bericht über Aoshima im Fernseh bei Taff XD also wer interesse hat, kann es sich ja mal angucken... überall Katzen, wie geil XDDD Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So..hier geht es weiter... bin gespannt, ob ihr mit Tais Reaktion gerechnet habt? Vielen Dank an alle Leser und selbstverstänlich an alle lieben Kommentarschreiber ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Also nach zwei Tagen Karneval verdammt viel Alkohol und tanzen... und meine Füßeee tuen sooo weh XD
weiß ich ganz genau wie Tai sich zu beginn dieses Kapitel fühlt, habt also ein wenig Nachsicht XDDD Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Oh weia... Das Kapitel kommt wirklich spät....Tut mir leid , ich wollte es eigentlich viel früher hochladen aber ich kam nicht dazu.... Der Grund ist ein ganz toller, den ihr bald erfahren werden :) *-*

Viel spaß beim lesen :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ja, ihr lieben ich weiß ich hänge es wenig, tut mir wirklich leid, ich kommen im Nachwort nochmal darauf zu sprechen, aber hier gibt es eine neues Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So...Ich mal wieder...mit einem neuen Kapitel am start und es bliebt hier erst mal beim wöchentlichen Laderythmus, hoffe das ist ok? :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So.... hier geht es jetzt richtig los mit dem Spiel, hoffe es gefällt euch, für eine die von Fußball nicht wirklich viel Ahnung hat, habe ich echt mein bestes gegeben und meinen Mann keine Ahnung wie oft gefragt, was was eigentlich heißt :DDDDD Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Kurz vor Beginn eines großartigen Wochenendes :D ein neues Kapitel....Viel Spaß ihr lieben Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Endlich wird das Auto fertig, fas freut mich sehr für die Beiden... und besonders für Taichi... Ich wünsche euch nun frohe Ostertage und viel spaß beim Eier suchen...

Liebe Grüße Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein neues Kapitel und wie ihr vielleicht schon gesehen habt, habe ich ein neues Bild für meine FF, das hat die liebe Blackstarshine für mich gemacht und ich liebe es *-* Nochmal vielen Dank an dieser Stelle :*** Danke mein Herz *-* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Haaaalllooo, bin gerade etwas aufgeregt, denn genau vor einem Jahr kam das erste Kapitel online.... boah krass...
Was nicht alles seitdem passiert ist... Danke an alle Leser die, die Story verfolgen. Ich hoffe euch gefällt sie immer noch, mit großen Schritten näher ich mich nämlich dem Ende entgegen, aber noch zwei kleine Höhepunkte tauchten auf und dann ist die FF auch bald beendet...:( aber noch keine Abschiedsworte ;)
Jetzt weiterhin viel Spaß beim lesen :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen ihr lieben Leser, nach den ganzen dramen und streits wollte ich jetzt unbedingt mal ein lustiges Kapitel schreiben. Ich hatte unheimlich viel Spaß beim schreiben gehabt und hoffe das ihr den beim lesen auch habt ;)
So ich werde heute auch shoppen gehen und bin gespannt mit was ich zurück komme ;) :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo :) Es ist Freitag und Wochenende und Update Time :) Ich bin sehr neugierig, was er zu diesem Kapitel sagen wird und ob ihr damit gerechnet habt???? :) Wir lesen uns und ich bedanke mich für die ganzen lieben Kommentare der letzten Kapitel... Ich habe mich sehr darüber gefreut... Ihr seid super :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr lieben, auch hier und trotz neuer Geschichte, geht es auch hier pünktlich mit einem neuen Kapitel weiter.
Der erste Brief wird aufgedeckt und ich freue mich wie immer auf eure Resonanz.
Dieses Kapitel möchte ich jetzt mal meiner wundervollen Black-Starshine widmen, einfach weil du es verdient hast. Hab dich lieb :*** Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr liebeb Leser, endlich Taichis Brief. Ich hoffe es gefällt euch. Vielen Dank fürs lesen und kommentieren...

Liebe Grüße Linchen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo... Es ist zum Glück mal wieder Freitag. Ich möchte mich nochmal ganz herzlich für die wachsenden Favozahlen bedanken, die in den letzten Wochen nochmal vermehrt zugenommen haben. Jetzt macht es mich noch trauriger, dass es hier bald zuende geht, aber vielleicht freut ihr euch ja zu wissen, dass es mit einer Fortsetzung weiter geht. Ich würde mich freuch, euch da auch anzutreffen. Im übrigen kommen mit heute noch fünf Kapitel + Epilog Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ja... nur noch eine Woche... es geht also in schnellen Schritten Richtung Abschied...:(
Dieses Kapitel zu schreiben hat mir unheimlich Spaß gemacht und ich wollte unbedingt alle Mädchen nochmal zusammen haben :)
auch wenn es mich zum Ende hin wieder etwas traurig gemacht hat. Ich hoffe euch gefällt es auch :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und wieder einmal: Hallo ihr Lieben :) es kommen nicht mehr viele Kapitel heute das aktuelle, dann noch zwei geplante und Epilog... also wird es wohl traurig... ach verdammt... trotzdem viel Spaß beim lesen :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo... heute gibt es tatsächlich das Vorletzte Kapitel :(
und es macht micht jetzt schon traurig... Ich bin so auf eure Reaktion gespannt. Ich freue mich so über eure lieben Kommentare und werde sie gleich noch beantworten. Die Woche war unheimlich stressig und Zeitintensiv, bin schon froh, dass ich die zwei Kapitel noch geschafft habe.
Dieses Kapitel möchte ich meiner Tasha88 und Black Starshine widmen :)
einfach, weil ich beim schreiben, an so vielen stellen dachte. Freundschaft ist so viel mehr, als sich zu sehen oder zu wissen, dass der andere um die Ecke wohnt. Freundschaft zeichnet sich dadruch aus, dass man am Leben des anderen teil hat und so viel wie wir schreiben... nehmt ihr an so viel mehr teil, als Freunde die ich regelmäßig sehe...
Ihr Mädels seid toll *-* (auch natürlich die liebe Phean...) Ich bin so froh euch durch so eine Platform kennengelernt zu haben. Das wir uns austauschen und uns an den Geschichten der anderen erfreuen können. Das ist alles so: *-*
Ich liebe euch :*** Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Mal gibt es ein etwas längeres Nachwort... daher wünsche ich euch jetzt viel Spaß beim lesen... Komplett anzeigen

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Prolog

Flughafen New York Airport.
 

Es ist nicht zu fassen, endlich endlich fliege ich wieder nach Hause. Ich bin so aufgeregt und nervös, sie zusehen. Ich war so lange weg... wie es wohl sein wird? Sie alle wieder zusehen?
 

"Mimi, Mimi, hörst du mir überhaupt zu?

"Mama, Entschuldigung was hast du gesagt"?
 

Ihre Mutter konnte es nicht glauben, seid Sie und Ihr Mann ihr diese Reise geschenkt hatten, konnte sie von nichts anderem mehr sprechen als von ihrer alten Heimat, aber sie konnte es ihr nicht übel nehmen, immerhin hatten sie, Sie damals mit dem Umzug in die USA ganz schön überrumpelt.
 

"Ich wollte nur wissen, ob du auch wirklich nichts vergessen hast?" Sagte Sie nun mit ruhigere Stimme.

"Nein ich habe nichts vergessen, ich packe schließlich schon seit ich weiß das ich fliegen werde und selbst wenn, wird es mich schon nicht umbringen" winkte die 18 Jährige ab.
 

Da musste sie ihrer Tochter wohl zustimmen und konnte nicht anders als loszulachen. Mimi stimmte mit ein.
 

"Ach ich werde dich vermissen Maus"

"Aber Mama, ich bin doch nur drei Monate weg", lächelte sie und drückte ihre Mutter zum Abschied.

"Ja aber trotzdem. Pass bitte gut auf dich auf und melde dich sobald du gelandet bist, verstanden?"

"Versprochen und gib Papa noch ein Kuss von mir", sagte die 18 Jährige.
 

Während ihre Mutter immer trauriger wurde, konnte Mimi gar nicht mehr aufhören zu lächeln.

Sie ging Richtung Gate warf ihrer Mutter noch einen Handkuss zu ging und durch die Sicherheitskontrollen.
 

Jetzt musste sie sich doch beeilen. Ihre Mutter wollte sie aus der Umarmung gar nicht mehr loslassen. Gleich war Boarding Time.

Nachdem sie sich ihrem Platz gesichert hatte, schloss sie ihre Augen.

Bald würde sie endlich ihre Freunde in die Arme nehmen können.

Wiedersehen macht Freude

Wiedersehen macht Freude
 

Tag 1
 

Tokio: bei Mimi's Großmutter zu Hause
 

Mimi öffnete schwerfällig ihre Augen. Sie hatte wohl den halben Tag geschlafen.

Ihre Großmutter hatte sie vom Flughafen abgeholt und obwohl sie am Liebsten gleich zu Sora gerannt wäre, waren sie doch erst mal nach Hause gefahren.

Anfangs war sie im Bett gelegen und hatte sich von der einen zur anderen Seite gedreht, bis sie irgendwann doch noch in den Schlaf gefunden hatte. Die Meisten wären wohl schon alleine wegen des Jetlags eingeschlafen, doch die Brünette konnte trotz Erschöpfung nicht gleich zur Ruhe finden.
 

Langsam machte sie sich auf den Weg in die Küche, wo der Hunger sie hintrieb. Ihre Großeltern wohnten nach wie vor in Tokio, sodass es gleich klar gewesen war, das sie bei ihnen wohnen würde.

"Na endlich ausgeschlafen?" fragte die ältere Dame etwas besorgt.

"Na ja mehr oder weniger." antwortete die 18-Jährige ihr knapp.
 

Nachdem die Brünette erst mal gegessen und geduscht hatte, rief sie ihre Freundin an.

"Hallo Soraaa, ich bin endlich daaaa!" schrie sie durch das Telefon.

"Ahh, ich freue mich sooo", kreischte die Rothaarige zurück und erzählte gleich weiter. "Alle wissen Bescheid und freuen sich schon dich wieder zu sehen. Wir haben überlegt in unsere Stammbar, Shiba zu gehen, dort kann man Essen, Quatschen, Tanzen einfach alles. Ab 20 Uhr was sagst du?"

"Das klingt ja fabelhaft, da bin ich doch sofort dabei. Wer kommt denn alles?" fragte Mimi gleich.

"Ich verstehe die Frage nicht, na alle kommen Süße. Was glaubst du denn? Die freuen sich doch auch alle, dass du wieder da bist." antwortete Sora ohne zu zögern.

"Das ist ja schön, gleich alle wiederzusehen. Bis später Sora."

"Ja bis später...und Mimi..das wird ein super Sommer!"

Die Brünette legte den Hörer auf und dachte an das kurze Gespräch mit ihrer Freundin und daran, später all ihre Freunde wieder zusehen. Ja, hier könnte sie vielleicht wirklich neu anfangen.
 

Mimi strahlte über das ganze Gesicht. Sie hatte sie noch knapp vier Stunden Zeit bis um 20 Uhr. `Was soll ich nur anziehen? Oh weia, ich hab mein Koffer nicht mal ausgepackt´ schoss es ihr durch den Kopf. Schnell lief sie zu ihrem Koffer um erst mal alles auszupacken und misstrauisch zu begutachten.

Die Brünette war normalerweise mindestens zweimal im Jahr für mehrere Wochen in Tokio bei ihrer Familie und ihren Freunden gewesen, auch immer fürs jährlichen Treffen am 01.08. reiste sie extra an. Doch nun war es tatsächlich schon ganze zwei Jahre her, dass Mimi in Tokio gewesen war.

Sie freute sich darüber, dass sie zu Sora und den anderen Mädels immer regelmäßig Kontakt hatte und sogar Izzy sich immer wieder gemeldet hatte, sogar geskypt hatten sie alle immer mal wieder.

Aber zu dem Rest hatte sie wirklich keinen Kontakt mehr. Sie wusste natürlich von den Erzählungen der Anderen, was sie so machten, aber das war es irgendwie auch schon.
 

Knock! Knock! Knock!
 

Plötzlich klopfte es an der Tür und riss sie aus ihren Gedanken.

"Ja bitte?"

"Deine Mutter ist am Telefon.“sagte ihre Oma und streckte ihren Kopf zur Türe herein und gab ihr den Hörer.

"Hallo Mama, wie geht's dir? Alles gut?“

"Oh Mimi, du solltest dich doch gleich melden, wenn du angekommen bist! Ich hab mir schon Sorgen gemacht."

"Ach tut mir wirklich leid, aber ich war so müde. Ich bin gleich eingeschlafen und eben erst wieder wach geworden. Der Flug war gut und hier sowieso alles bestens. Ich treffe mich gleich mit den Anderen wir gehen essen." teilte ich ihr gleich freudig mit. Sie wollte nicht, dass ihre Mutter sich Sorgen machte.

"Ach, das ist ja schön. Macht euch einen schönen Abend."

"Ja, das machen wir ganz sicher. Ich muss mich jetzt auch langsam fertig machen." sagte sie schnell hinterher.

"Okay Maus, dir einen schönen Abend und pass auf dich auf." erwiderte Mimis Mutter noch schnell.

"Mache ich, grüße Papa von mir. Hab euch lieb."

"Wir dich auch" entgegnete ihre Mutter sie noch mit ruhiger Stimme und legte auf.
 

Nach langem Hin und Her hatte die Brünette sich für ein Kleid entscheiden, das oben weiß war und zur Taille hin blau weiß gestreift war und etwas über die Knie ging. Das Beste an dem Kleid war aber die Rückenansicht. Diese ging über Kreuz und schenkte eine wirklich tolle Figur.

Ihre gelockten Haare ließ Mimi offen und zog noch passend blaue High Heels an.

Sie war zufrieden mit ihrem Aussehen, was tatsächlich gar nicht so oft vorkam und beschloss, sich langsam auf den Weg zu machen.
 

Alle waren schon da, saßen zusammen an einem grossen Tisch und warteten auf Mimi.

Die Ersten, die Mimi sah waren Sora und Matt, die nebeneinander saßen. `Ach die sind aber auch süß´ dachte sich Mimi, als sie die zwei zusammen gesehen hatte. Neben dem Paar saßen Takeru und Kari. Auch Izzy, Joe, Yolei, Ken, Davis und auch Tai saßen an dem großen Tisch.

Sora sprang gleich auf und umarmte Mimi als erste. Beide schrien gleich los. Als Sora Mimi aus ihren Armen entließ, umarmten auch die Anderen Mimi nacheinander und begrüßten sie herzlich.

Tai sah verdutzt aus, etwas Unwirkliches lag in seinem Blick. Was genau, wusste er wohl selber nicht.
 

Tai's Sicht:
 

"Hallo Erde an Tai?" fragte Kari und boxte ihrem Bruder gegen die Schulter. "Alles in Ordnung mit dir?"

"Was? Ja ja alles bestens."

`Wow! Ist das wirklich Mimi??? Ich kann es nicht glauben. Sie sieht so wunderschön aus. Sah sie das nicht eigentlich immer schon?

Aber trotzdem irgendwas ist anders...

Sie ist irgendwie anders. Aber was?

Ja, sie ist natürlich reifer geworden, ihre Formen, ihre Rundungen...´ Tais Gedanken drehten sich in seinem Kopf.

"Vielleicht solltest du sie auch mal begrüßen?" neckte Kari ihren Bruder und holte ihn damit wieder zurück in die Gegenwart.

"Stell dir vor, das hatte ich gerade vor, Schwesterherz." erwiderte der junge Mann.

"Dann ist ja gut, nicht das du noch anfängst zu sabbern." fügte seine Schwester noch hinzu.

Na toll, jetzt musste er sich zusammenreißen! Auf das Gelaber seiner kleiner Schwester konnte er gut und gerne verzichten.

`Warum bin ich denn auf einmal so nervös??? Jetzt reiß dich mal zusammen, das ist immer noch Mimi ... Die Mimi, die immer in viel zu pinken Klamotten herumlief, zickig sein konnte, launisch war und nervig und laut und...´ Ihm fiel nichts mehr ein, als sie sich zu ihm drehte und ihn umarmte.
 

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Mimis Sicht:
 

"Hallo Mimi, schön dich zu sehen. Wie geht es dir?" fragte der Ältere und blieb dabei eindeutig lässig.

Sie lächelte ihn an. "Mir geht es gut. Danke und dir?"

"Kann mich nicht beklagen." antwortete Tai,zwinkerte ihr zu und erwiderte ihr Lächeln.
 

„Setz dich doch Mimi." hörte die Brünette Joe sagen.

"Sehr gerne, man ist das toll euch wieder zusehen und danke das ihr heute alle gekommen seid." strahlte Mimi in die Runde.

"Hast ja auch lange genug auf dich warten lassen, Madame." erwiderte Tai etwas spitzfindig zu ihr.

"Nun ja nur so als Info, der Weg ist in beide Richtungen gleich weit und du warst wie oft schon zu Besuch?" gab sie genauso so wieder zurück.

"Tja den Luxus mal eben so rüber zu fliegen, kann sich halt nicht jeder leisten." entgegnete er ziemlich tonlos.

"Schon klar. Jetzt bin ich ja hier und du darfst dich ganz meiner Anwesenheit erfreuen." grinste sie ihn nun an.

Sie hatte eindeutig nicht vor gehabt, sich von ihm provozieren zu lassen, mal wieder. Nicht heute!

"Also ich denke eher, du kannst dich an meinem Anblick erfreuen. Wo findet man schon einen Typen, der nicht nur gut aussieht, sondern auch gebildet und gewitzt ist?" erwiderte er darauf hin.

"Und nicht zu vergessen, wie bescheiden du geblieben bist. Aber solltest du so einen Typen kennen, dann stell ihn mir doch bitte vor." entgegnete die Jüngere herausfordernd.

Auf diese Returkutsche lachten alle auf und stimmten ihr zu. Der Punkt ging an Mimi.

Tai schwieg ausnahmsweise mal. Heute gönnte er ihr die Genugtuung.
 

Der Rest des Abends war entspannt. Sie erzählten, scherzten und lachten. Der Abend ging viel zu schnell vorbei, denn so waren sie schon alle lange nicht mehr zusammen gesessen.

Sie hatte sie wirklich alle vermisst, gerade in solchen Momenten wurde es ihr mehr denn je klar.

Mimi freute sich auf die drei Monate, die vor ihr und den Anderen lagen.

Mädelstreffen

Am nächsten Tag trafen die vier Freundinnen in einem Shoppingcenter, gerade waren sie mit ihren Errungenschaften fertig geworden und beschlossen noch in einem kleinen Cafe im Shoppingcenter Platz zu nehmen. "Also Mädels, raus mit der Sprache, was gibt es Neues? Wer hat was mit wem?" Mimi konnte es kaum noch aushalten zu erfahren, was sie alles verpasst hatte.

"Na ja so viel gibt es da gar nicht zu erzählen" meinte Hikari nachdenklich.

"Ja genau deshalb hast du auch den verträumten Blick", erwiderte die Brünette energisch.

"Was? Ach nein, so ein Quatsch"

"Obwohl du und T.K ein süßes Pärchen abgeben würden", mischte sich nun auch Yolei ein. "Pärchen" fragte Mimi und zog eine Augenbraue hoch.

"Nein nicht wirklich, wir hatten bisher zwei Dates, aber jetzt tut sich irgendwie nichts mehr" meinte Hikari und sah traurig in eine andere Richtung.

"Hat er versucht dich zu küssen?“ wollte Mimi wissen. Ja, sie war neugierig, aber das war sie schon immer.

"Hmm na ja..also..." stotterte Kari los.

"Er hat gekniffen" fiel ihr Yolei ins Wort.

"Was? Oh das ist blöd, da hat ihn wohl der Mut verlassen", grübelte Mimi.

"Das habe ich auch gesagt" sagte Sora. "Ich hab ihr auch gesagt, sie solle das nicht so ernst nehmen und das er sich das bestimmt auch gewünscht hat."

"Und wieso macht er es dann nicht?" wollte Hikari von ihren Freundinnen wissen.

"Na ja vielleicht hat er einfach nur Angst etwas falsch zu machen. Ihr seid schon so lange Freunde, die besten Freunde, da verliert man schon mal die Nerven" tröstete Mimi Kari. Doch diese schien wenig überzeugt zu sein. "Und wieso fragt er nicht nach einem neuen Date?"

"Wie lange ist denn euer letztes Date her?"

"Eine Woche, aber nachdem es dann doch nicht zum Kuss gekommen ist, war er irgendwie komisch, vielleicht gefiel ich ihm nicht oder er fand den Abend doof." überlegte Hikari.

"Ach so ein Blödsinn Kari, du bist die Beste für ihn! Er ist ganz sicher nur verunsichert, weil er es sicherlich schon bereut, dich nicht geküsst zu haben."

"Meinst du wirklich Mimi?“

"Na klar! Jungs brauchen für alles länger, das ist nun wirklich nichts Neues".

"Er will dir schließlich nicht weh tun." ergänzte auch Sora und nahm einen Schluck von ihrer Limo.

"Na ich kann nur hoffen, dass ihr recht habt. Das Warten bringt mich wirklich um.“

"Lass den Kopf nicht hängen Kari".

"Du hast leicht reden Sora, du und Matt seid ihr ja immer noch schwer in Love" entgegnete Kari. Mit diesem Themenwechsel war die Aufmerksamkeit von der Jüngsten zur Ältesten gewandert. Nun sahen alle Augenpaare gespannt zur Rothaarigen auf deren Wangen sich ein leichter Rotschimmer gebildet hatte.
 

"Ach ja stimmt, wie läufts bei euch?“ wollte Mimi wissen und drehte sich mit einem Mal zur Rothaarigen um.

"Sehr gut ich kann mich wirklich nicht beklagen. Er ist einfach toll und er hat mich gefragt ob wir zusammen ziehen wollen. Jetzt wo wir die Schule abgeschlossen haben."

"Was das ist ja großartig."

"Das hast du ja noch gar nicht erzählt" stellte Yolei fest.

"Na ja er hat mich ja auch erst vor kurzem gefragt" gab Sora schüchtern zu.

"Und was hast du gesagt?“ wollte nun auch Kari wissen.

"Dass ich darüber nachdenke."

"Wie darüber nachdenken?"

"Na ja es läuft alles so gut, was ist wenn dann Alles kompliziert wird und uns der Alltag nervt?" meinte Sora ehrlich.

"Würdest du bitte einfach dein Hirn ausschalten und glücklich sein? Matt liebt dich, das es alles was zählt." erwiderte Mimi und sah zu ihrer Freundin. Wenn ihre große Liebe mit ihr zusammen leben möchte, würde sie nicht lange über ihre Antwort nachdenken, aber dazu müsste sie erstmal jemanden finden. Ihre letzte Beziehung versuchte sie einfach nur aus ihren Gedanken zu verbannen.

"Ja ich glaube du hast recht, aber es ist schon ein großer Schritt."

"Na von kleinen Schritten wirst du auch nicht schneller ans Ziel kommen."

"Yolei du bist wieder unmöglich!"

"Wieso? So spielt das Leben. Man zieht zusammen, heiratet, bekommt Kinder."

"Hey, entspann dich mal. Von Haus, Heim und Kind bin ich noch weit entfernt. Ich will erst mal Studium und Karriere", verteidigte sich Sora vehement. Mimi und Hikari prusterten los.

"Was ist eigentlich mit dir Mimi?" wollte Yolei nun von ihr wissen und wand sich von Sora wieder ab.

"Mit mir?" räusperte sich Mimi und tat, als würde sie gar nicht wissen, wovon sie redete.

"Na ja, hast du einen Freund oder zwei oder drei?", scherzte Yolei.

"Sehr lustig, nein habe ich nicht." Mimi spürte wie ihr plötzlich ganz anders wurde. Sie wollte nicht über sich sprechen.

"Warum nicht? An Verehrern wird es ja sicherlich nicht mangeln", erwiderte die Brillenträgerin.

"Na ja, es ist eben so, okay?" antwortete Mimi recht schroff.

"Aber du hast mir doch mal von diesem Nick erzählt." gab Sora nun von sich.

"Ach Nick... Ich will nicht darüber reden". Schon bei diesem Namen spürte sie einen Kloß in ihrem Hals. Nein, Nick war der letzte Mensch über den sie reden wollte.

„Oh Mimi, komm schon wir haben dir doch erzählt was bei uns los ist, jetzt bist du dran." bettelte Kari.

Mimi schüttelte den Kopf und biss sich auf die Lippe. "Nein ich möchte jetzt noch nicht darüber reden. Wir sind nicht mehr zusammen, es ist aus und das ist auch gut so!" entgegnete Mimi bestimmend. Warum und wieso brauchte hier niemand zu wissen. "Okay, wie du meinst, aber wenn du deine Meinung ändern solltest, kannst du jederzeit zu uns kommen".

"Ja, das weiß ich", lächelte Mimi ihre Freundinnen wieder an. Sie meinten es ja nur gut.

"Du bist sicherlich noch schlimmer drauf gewesen wie Tai" überlegt Hikari.

"Warum Tai?" wollte Mimi jetzt wissen. Sie wusste so gar nicht was in seinem Leben passiert war. Er hatte sich ja nie gemeldet, dachte die Braunhaarige verbissen.

"Ach nur so, er ist auch seit kurzem wieder Singel. Er hat sich getrennt, aber sie versucht wohl ihn zurückzugewinnen." erklärte die junge Yagmai.

"Aha, waren die denn lange zusammen?".

"So sechs Monate, also für Tai eine halbe Ewigkeit." scherzte Sora.

"Wie heißt sie denn? Ist sie hübsch?"

"Na du bist aber neugierig Mimi." stellte Kari schmunzelnd fest.

"Was? Nein gar nicht, aber ich hab halt so viel nicht mitbekommen. Von Tai irgendwie gar nichts, es interessiert mich eben", entgegnete sie aufrichtig.

"Sie heißt Monoko, ist 18 Jahre alt und ich hab hier ein Foto, dann kannst du sie dir selber ansehen." ergänze Hikari. Sie fischte ihr Handy aus, in dem ein Foto von Tai und Monoko war und in die Kamera lächelten.

Das Mädchen auf dem Foto war schlank, hatte lange blonde Haare und grüne Augen. Eine Blondine, gut sie waren gefärbt, aber dennoch eine Blondine? Das hätte sie gar nicht erwartet.

"Sie kennen sich vom Sport.“

Mimi konnte nicht anders, als immer wieder auf das Foto zu schauen. Auf sowas steht Tai also? Monoko war zwar hübsch, aber irgendwas fehlte ihr, fand Mimi. Sie passte nicht zu Tai!

"Möchtest du das Foto vielleicht behalten, sowie du es musterst?" fragte Kari und konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. "Nein Danke, behalte es ruhig. Ich muss jetzt leider los. Ich habe versprochen, heute zu kochen." Mimi verabschiedete sich von ihren Freundinnen und machte sich auf den Heimweg. All diese Informationen musste sie erstmal verarbeiten, aber sie war froh zu wissen, dass es ihren Freundinnen so gut ging.
 

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Mimi lief schnell, weil sie noch versprochen hatte heute zu kochen, als Willkommen und Danke sozusagen. Sie wollte wirklich nicht zu spät kommen und ihre Großeltern warten lassen. Sie wollte durch den Park, da das Wetter einfach zu schön war um durch die stickige Stadt zu laufen.

Plötzlich sah sie tatsächlich Tai auf einer Bank sitzen, der ganz schön in sich gekehrt aussah, obwohl sie unter Zeitdruck stand konnte sie nicht anders und ging zu ihm. "Was sitzt du denn hier in der Gegend rum und schaust so trüb in dich rein?"

"Mimi was machst du denn hier?" Taichi war sichtlich verwundert Mimi hier anzutreffen.

"Ich hatte mich in der Stadt mit den Mädels getroffen und bin jetzt auf dem Heimweg. Also was machst du hier"?

"Kann dir doch egal sein, kümmere dich um deine Angelegenheiten" murmelte Tai genervt.

"Oh man, das war doch nur ein Frage, kein Grund direkt wieder so arschig zu werden", schnaubte Mimi.

"Ich denke halt nach, zufrieden?"

"Kann man dir damit helfen?" wollte Mimi von ihm wissen.

"Du willst mir bei meinen Gedanken helfen?" verwundert schaute Tai die Brünette an.

"Warum nicht manchmal ist es hilfreich wenn man es mit etwas Abstand betrachtet".

"Abstand ist wohl ziemlich treffend oder eher abwesend", zischte Taichi nun los und begutachtete die junge Frau mit einem undefinierbarem Blick. "Was ist dein Problem mit mir? Ich hab dir überhaupt nichts getan? Ich hätte eher allen Grund dazu wütend auf dich zu sein und dich hier stehen zu lassen", entgegnete sie zickig.

"Ach wieso das denn?", fragte er misstrauisch und hielt eine Augenbraue hoch. Auf diese Antwort war er sehr gespannt.

"Weil du dich ein Jahr nicht gemeldet hast, weder Frohe Weihnachten, noch Guten Rusch, noch nicht mal zum Geburtstag hast du mir gratuliert", sagte Mimi viel aufgebrachter als sie wollte und stellte sich provokant vor ihm.

"Du hast dich auch nicht gemeldet," erwiderte Taichi und hielt ihrem Blick stand.

"Ich habe es am Anfang wenigstens versucht aber wenn nie was kommt, hat man auch irgendwann keine Lust mehr", verteidigte sich Mimi aufgebracht.

"Du hast mir nicht geschrieben" blockte Tai ab.

"Natürlich habe ich das, ich habe dir mindestens einen drei-seitigen Roman geschrieben als du Geburtstag hattest".

"Nein das stimmt, ich habe von dir nie was bekommen", wehrte sich Taichi. Mimi war mehr als verwundert über seine Worte, als sie gerade was sagen wollte, hörte sie eine ihr unbekannte weibliche Stimme.
 

"OH MEIN GOTT!" Mimi drehte sich um und ihr blieb sogleich der Mund offen stehen.

"Ist das etwa deine neue? Du hast ja wirklich nichts anbrennen lassen. Du bist so ein Arsch".

Ist das etwa Monoko??? Dachte sich Mimi. Sie musterte sie genau und versuchte sich an das Bild zu erinnern, dass ihr Kari eben gezeigt hatte. "Oh man, Monoko was willst du denn hier? Läufst du mir schon wieder hinterher"? verärgert schaute Tai zu Monoko rüber. In der letzten Zeit schlich sie permanent um ihn herum. Er dachte nachdem er Schluss gemacht hatte, würde er ihre nervige Art auch los sein, doch sie war hartnäckig.

"Nein ich bin zufällig hier. Ist die alte da deine neue?" fragte Monoko nach und machte eine abwertende Bewegung Richtung Mimi.

Wie bitte die Alte??? Was denkt die eigentlich wer sie ist??? Mimi beobachtete das geschehen und war absolut sprachlos über ihr Auftreten.

"Und wenn es so wäre, würde es dich auch nichts angehen" klärte Taichi sie schroff auf.

Wenn es so wäre??? Wo bin ich denn jetzt hier gelandet???? Mimi hatte immer noch kein Wort gesagt und musste erst mal tief ein und aus atmen. Jetzt war sie mitten in einem Beziehungsstreit gelandet. Na toll. Wäre sie doch einfach weiter gegangen. Aber nein, Taichi musste sie mit reinziehen. Danke!

"Geh einfach, du nervst mich, hast du es denn immer noch nicht verstanden?"

"Und du..." sie wollte wohl mehr sagen aber dann fing sie an zu schluchzen und sah Mimi wütend an. Sie stellte sich ihr in den Weg und funkelte Mimi angriffslustig an. "Nur das du es weißt. Taichi gehört zu mir, also lass deine Finger von ihm, sonst kannst du was erleben", zischte sie und lief davon. Perplex schaute Mimi nun Tai an. Der Braunhaarige schüttelte nur genervt seinen Kopf. "Sicher nicht.", brummte er.
 

"Also auf diese Erklärung bin ich jetzt gespannt" herausfordernd schaute Mimi den Yagami an.

"Da gibt es nichts zu erklären, sie ist meine Ex-Freundin" .

"Die wohl noch immer an dir hängt", erwiderte die Brünette.

"Kannst du es ihr verübeln? Ich bin eben der Hammer", zwinkerte er Mimi zu. und schien sich seine schlechte Laune nicht mehr anmerken zu lassen. "Ah da ist ja wieder unser Tai wie wir ihn kennen und lieben".

"Ah gleich lieben, ich wusste gar nicht das wir schon beim grossen "L" Wort sind", grinste Tai nun noch herausfordernder.

"Bild dir mal gar nichts ein Taichi".

"Warum Einbildung ist schließlich auch eine Bildung" setze er an und fuhr gleich fort.

"Das Monoko dir aber gerade eine Ansage gemacht hat, die Finger von mir zu lassen hast du aber schon mitbekommen oder?" konterte er gleich amüsiert. "Was willst du mir denn damit sagen?", hakte sie irritiert nach.
 

Taichi grinste über das ganze Gesicht stand auf, ging zu ihr rüber, blieb vor ihrem Gesicht stehen und sagte:

"Auch wenn es dir schwer fällt, Prinzessin. Versuche dagegen anzukämpfen, ich kann doch nicht riskieren, dass sie ihre Warnung wahr macht".

Hat er das gerade wirklich zu ihr gesagt? Mimi wurde rot im Gesicht und konnte nicht so schnell kontern wie sie gerne würde. Dieses mal ging der Punkt wohl an ihn.

"Also ich... ich muss jetzt los, bin eh schon zu spät dran" murmelte Mimi und löste sich von dem Braunhaarigen.

"Ist klar", grinste Tai überheblich.

"Ich muss wirklich los. Bis bald." Mimi drehte sich um, ging gerade los als sie sich nochmal zu dem Braunhaarigen umdrehte. "Und ich habe dir doch einen drei Seiten Roman zu deinem blöden Geburstag geschrieben, vielleicht solltest du mal in deinem Spam Ordner nachgucken oder worunter immer du mich gespeichert hast." Mimi ließ ihn so stehen und wollte auch von dem Yagami nichts mehr hören.

Strandtag Teil 1

Taichi Zimmer:
 

Ewig saß der junge Mann mit den dunklen Haaren, die zu allen Seiten abstanden, vor seinem Rechner und konnte nicht glauben, dass Mimi recht behielt.

Nach stundenlangem Suchen, das fast die ganze Nacht dauerte, fand er schließlich die Email die Mimi ihm vor einem Jahr zu seinem 18. Geburtstag geschrieben hatte.

Sie war tatsächlich fast drei Seiten lang und sie hat alles Mögliche geschrieben, dass sie gerne dabei wäre, ihm eine schöne Feier wünschte, vieles aus alten Zeiten, was sie erlebt hatten und hoffte noch zu erleben.

Er fühlte sich schlecht, weil er dachte, dass sie sich nicht mehr gemeldet hatte, hatte er ihr kein einziges Mal mehr geschrieben. Wie konnte diese blöde Email nur so untergehen? Er regte sich so auf, dass er mit der Faust gegen den Schreibtisch schlug.

"Ey verdammt ich bin so ein Trottel!" grummelte er.

"Also da kann ich dir nur recht geben." kommentierte Hikari, als sie sich in sein Zimmer schlich und plötzlich hinter ihm stand.

"Was willst du denn hier? Kannst du nicht anklopfen?"

"Wieso? Schlechtes Gewissen, weil du heimlich irgendwelche Pornoseiten besuchst?" grinste Hikari.

"Nein das hab ich gar nicht nötig." ergänzte er selbstüberzeugt. "Trotzdem könntest du anklopfen, das mache ich bei dir ja auch"

"Jaja, ist ja schon gut. Ich wollte dich ja auch eigentlich nur etwas fragen. Sora hat den Vorschlag gemacht, heute mit allen an den Strand zu fahren. Es soll an die 30 Grad warm werden. Was meinst du?" fragte sie ihrem Bruder nun.

"Hmm ja klingt gut, warum nicht? Habe sowieso nichts weiter vor." antwortete Taichi ihr.

"Super! Wir wollen in einer Stunde los, also beeile dich bitte." fügte Hikari noch hinzu und verschwand wieder aus seinem Zimmer.
 

Dann wird Mimi sicherlich auch da sein, ob ich mich bei ihr entschuldigen sollte?

Während er viel zu langsam seine Schwimmtasche packte, dachte Taichi die ganze Zeit über darüber nach, ob und was er zu ihr sagen sollte.

"Bist du immer noch nicht fertig?" rief seine Schwester.

"Noch fünf Minuten" antwortet er ihr.

"Oh man Tai, die Anderen warten, wir verpassen noch den Bus, wenn du dich jetzt nicht beeilst. Was machst du nur solange?“ jammerte Hikari.

"So fertig. Was? Ich bin doch noch voll in der Zeit." beschwerte sich der Ältere.

"Wir hätten schon vor zehn Minuten los gehen müssen. Jetzt müssen wir rennen!" und spurte schon zur Haustür raus.
 

"Da kommen sie." rief Sora den Anderen zu. Sora, Mimi, Matt, Izzy, Joe, T.K. und Yolei warteten bereits. Cody konnte nicht, da er seinem Großvater helfen musste und Davis und Ken hatten schon andere Pläne für den heutigen Tag.

"Na das wurde aber auch Zeit." sagte Mimi, konnte sich ein freudiges Lächeln aber nicht verkneifen.

"Man Junge, musst du denn immer bis zur letzten Sekunde warten?" fragte Matt seinen Freund, als er ihn mit Handschlag begrüßt.

"Wenn Kari mir erst eine halbe Stunde vorher Bescheid sagt...?“

"Halbe Stunde?" fragte Hikari und schaute seinen Bruder mit großen Augen an. "Ich habe dir schon vor eineinhalb Stunden bescheid gegeben!" verteidigte sich Hikari.

"Ja, es muss auch wahnsinnig schwierig sein, in seine Schwimmtasche Badesachen zu packen und das alles innerhalb von nur einer Stunde." sagte Mimi.

Taichi konnte den Sarkasmus heraushören. "Was mischt du dich eigentlich in das Gespräch ein?“ fragte Tai ihr zugewandt.

"Hallo? Wir warten wiedermal alle auf den Herrn. Nicht du!" verteidigte sich Mimi.

"Tja das Beste kommt eben immer zum Schluss." entgegnete Tai provokant.

"Da gebe ich dir recht. Es hat sich aber auch wirklich gelohnt auf Kari zu warten!" erwiderte Mimi sofort und grinste.

"Okay, das reicht jetzt auch wieder." übernahm Sora das Wort. "Da kommt schon der Bus und jetzt möchte ich von euch beiden kein Wort mehr hören, verstanden?"

Beiden nickten nur, trotzdem sahen sie so aus, als würden sie noch etwas sagen wollen. Sie ließen es aber dann doch bleiben.
 


 

"Oh man, ist das schön hier." sagte Sora und sah zu Matt, der gerade dabei war sein Handtuch auszulegen.

"Ja das stimmt. Am heutigen Tag genau das Richtige." ergänzte Yamato.

Mimi war gerade dabei alles zurechtzulegen und sich soweit zu entkleiden, bis sie nur noch ihren pinken Bikini anhatte. Sie bemerkte gar nicht wie sie von einigen Jungs mit schüchternen Augen

beobachtet wurde.

Taichi konnte gar nicht aufhören sie anzuschauen. Aus ihr war eine durchaus attraktive junge Frau mit sehr weiblichen Rundungen geworden.

Nach einiger Zeit ging Mimi zum Wasser, um sich etwas abzukühlen.

Taichi hatte noch kein einziges Wort gesagt. "Oh man, ist das heiß!" stöhnte er nach einiger Zeit auf.

"Ja das stimmt. Es soll heute noch bis über 30 Grad warm werden." antworte Izzy.

"Oh man Alter, ich rede doch nicht vom Wetter!" sagte Taichi und ließ seinen Blick zu Mimi wandern. Izzy folgte dem Blick und meinte nur "Achso, das meinst du, verstehe." und musste ebenfalls grinsen.

"Na fallen euch beiden gleich die Augen raus?" fragte Yolei die zwei Jungs und grinste.

"Nein keine Ahnung was du wieder siehst." entgegnete Tai.

"Ja eben. Wir haben nur zum Meer geschaut." verteidigte sich Izzy.

"Ja klingt total glaubwürdig." erwiderte Yolei und konnte sich

sich das Grinsen noch immer nicht verkneifen.

Taichi ärgerte sich darüber, dass ausgerechnet Yolei dieses Gespräch mitbekommen hatte und hoffte, dass sie es nur nicht gleich Mimi weitersagen würde.

Als Mimi nach kurzer Zeit wieder zu den Handtüchern kam, musste prompt Taichi ins Wasser gehen, da er selbst eine Abkühlung brauchte.
 

"Mimi kann ich mal mit dir reden?" fragte Kari an Mimi gewandt als sie zu ihrem Platz zurückkehrte.

"Ja natürlich, schieß los." ermuntert Mimi die Jüngere.

Hikari schüttelte den Kopf. "Nicht hier, lass uns etwas spazieren gehen." flüstere sie.

Mimi nickte und beide verließen den gemeinsamen Platz der Gruppe.

"Also was liegt dir auf dem Herzen? T.K.?" fragte die Ältere.

Kari sagte noch nichts sondern sah sich nur um.

"Habt ihr euch unterhalten?" wollte Mimi nun wissen.

Hikari nickte kaum merklich. "Ja. Er meinte, dass er den letzten Abend mit mir sehr schön fand und wollte von mir wissen, wie ich das sehe. Ich meinte natürlich, dass es mir auch gefallen hat. Dann hat er gelächelt, aber nichts mehr gesagt. Daraufhin wurde ich etwas ungeduldig und fragte, ob er Lust auf ein drittes Date hat. Ich glaube, dass ihn noch mehr zum Lächeln gebracht hat. Er hat dann genickt und nur `sehr gerne´ gesagt und das war es." erklärte Hikari.

"Aber das klingt doch alles total gut." erwiderte Mimi.

"Hmm ich hätte mich gefreut wenn er mich gefragt hätte oder am Besten direkt mit mir woanders hingegangen wäre".
 

"Ach Süße, sieh das nicht zu eng. Er ist sicher nur zu schüchtern und die Tatsache, dass er dir sagte, das er den Abend schön fand und von dir die Bestätigung wollte, zeigt doch nur, wie unsicher er ist und dass er nichts falsch machen möchte." versuchte Mimi die Jüngere aufzubauen.

"Ich möchte aber, dass er mir zeigt, wie toll er mich findet, verstehst du?"

"Das verstehe ich und das wird auch noch kommen, da bin ich mir sicher. Er muss eben noch etwas in Fahrt kommen."

"Und wenn es dann wieder nicht zu einem Kuss kommt?"

"Zieh das neue Oberteil mit einem Rock an und dann wird er dich schön küssen." erwiderte Mimi und zwinkerte ihr zu.

"Wenn das so einfach wäre." grinste Kari und schaute zurück zu dem Platz, von wo sie gekommen waren.
 

"Ihr müsst doch nicht überstürzen Kari, genieße es einfach. Dass er dich mehr als nur mag, merkt man voll. Wie er dich immer wieder ansieht und genau zuhört, wenn du etwas sagst. Glaube mir, das habe ich eben nämlich beobachtet." erkläre Mimi ihr.

Daraufhin musste die Jüngere über das gesamte Gesicht lächelnd. "Ach wirklich? Das ist mir gar nicht aufgefallen."

"Aber mir, glaube mir Kari. Der ist total verschossen in dich!"

Hikari lächelte noch mehr. "Dann werde ich das nächste Date einfach mal abwarten und hoffen, dass er dann endlich mal einen Schritt auf mich zukommt." sagte sie zu der Älteren.

"Ja, das klingt gut." antwortete diese ihr.

"Danke Mimi, mir geht es schon viel besser." sagte die Jüngere und klatschte in die Hände.

"Das freut mich." Die beiden Mädchen umarmten sich und Hikari, wollte sich auf den Weg zu den Anderen zurück machen.

"Möchtest du nicht mitkommen?" fragte sie Mimi.

"Ich bleibe noch einen Moment." antworte ihre Freundin.

"Okay. Bei dir auch auch alles in Ordnung Mimi?"

"Ja alles bestens, ich bin hier bei euch, es ist Sommer, es hat 30 Grad. Wie sollte es einem da nicht gut gehen?" erwiderte die Ältere und lächelte Hikari wieder an.

"Na gut dann gehe ich schon mal, aber bleibe nicht so lange weg, okay?"

"Nein ich hole mir nur schnell ein Eis."

"Ok bis gleich Mimi."

"Ja bis gleich Kari und konzentrier dich lieber mal auf Takeru." grinste Mimi Kari an, die nur den Kopf schüttelte und etwas vor sich hin brabbelte, das Mimi nicht mehr ganz verstand.
 


 

Nachdem eine halbe Stunde vergangen war, suchte Taichi nach ihr und fand sie schließlich alleine am Strand auf das Meer blickend. Mimi dachte darüber nach, wie unschuldig Hikari und Takeru doch noch waren und wie sie sich nach so eine Zeit zurück sehnte.

"Hey, da bist du ja. Hast du vergessen, wie man läuft oder wartest du darauf, dass dich jemand zu uns trägt? Also wenn es so ist, ich werde es sicherlich nicht tun." sagte Taichi.

Mimi sagte nichts, sondern sah nur mit ausdruckslosen Augen zu ihm und senkte dann wieder den Blick.

"Alles okay mit dir?" fragte er besorgt nach, doch Mimi schwieg weiterhin.

"Hmm, wow. Ich wusste gar nicht, dass es mich mehr nervt, wenn du nichts sagst, als wenn du etwas sagst." sagte Tai nun.

Mimi sah wieder zu Tai hoch. Sie war irgendwie genervt von ihm und wollte eigentlich lieber mit ihren Gedanken alleine sein. "Tai, was willst du von mir? Kannst du nicht irgendjemanden anderen auf die Nerven gehen?" entgegnete sie schroff.

"Man, ich wollte nur nach dir sehen. Dann eben nicht. Zicke!" stammelte Tai und wollte gerade wieder gehen, als er sah das ihr Blick trauriger wurde.

Er setze sich neben Mimi und schwieg ebenfalls eine Weile. Er beobachte sie ganz genau und erst jetzt fiel ihm auf, dass er sie mehr vermisst hatte, als er geglaubt hatte. Er überlegte, wie er ein Gespräch anfangen sollte. Das Schweigen gefiel ihm gar nicht. Da dachte er an die Email.
 

"Ich... Ich habe deine Email gefunden, sie war tatsächlich im Spamordner gelandet. Die Email war wirklich nett von dir. Es tut mir leid. Ich dachte damals wirklich, dass du mich vergessen hättest, deshalb beschloss ich damals, dir nicht mehr zu schreiben und habe dadurch den Kontakt abgebrochen." sagte Taichi mit fester Stimme und sah zu Mimi, die seinen Blick erwiderte.

Sie lächelte und freute sich über seine Entschuldigung. Damit hätte sie so schnell nicht gerechnet.
 

"Als könnte ich dich jemals vergessen." sagte sie nun.

"Es tut mir wirklich leid Mimi, ich hab mich kindisch verhalten. Selbst wenn du mir keine Email geschrieben hättest, heißt das ja nicht, dass ich mich deshalb auch nicht mehr melde. Wenn das jeder so machen würde gäbe es ja keine Freundschaften mehr." sagte der Wunschelkopf ernst.

Mimi lächelte. "Danke Tai. Ich bin dir aber deswegen nicht böse. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass sich Freundschaften auseinander leben, erst recht wenn man so weit voneinander entfernt wohnt. Ich dachte damals, ich sei dir eben nicht wichtig genug und das war auch okay für mich. Wirklich mach dir keinen Kopf."

Taichi schüttelte den Kopf. "Du denkst falsch von mir. Du bedeutest mir etwas und du bist mir wichtig. Wir sind Freunde trotz allem."

Trotz allem dachte sich Mimi und schluckte hart auf.

"Was ist los Mimi? Warum siehst du so traurig aus?“ fragte der Ältere behutsam.

"Es ist alles in Ordnung Tai." erwiderte Mimi und kniff dabei ihre Augen zusammen.

"Prinzessin, du weißt, dass du nicht gut lügen kannst, oder?"

Mimi musste lächeln. Immer wenn er das zu ihr sagte, fühlte sie sich gleich zurückversetzt in die Vergangenheit, wo alles noch so einfach und sie glücklich war.

"Ach Tai, es ist kompliziert und die ganze Geschichte ist wirklich sehr lange." wehrte sich Mimi.

"Na und ich habe Zeit." erklärte Tai ihr.

Mimi schaute ihn tief in die Augen. Sollte sie ihm jetzt wirklich erzählen, was sie alles hinter sich hatte? Mimi wollte, dass sie für ihre Freunde stets die Unbeschwerte blieb. Auf kein Fall wollte sie bemitleidet werden.
 

"Prinzessin, du kannst mir vertrauen, vielleicht kann ich dir ja helfen." versuchte Tai sie zu überreden. Er wusste, dass sie etwas bedrückte und er konnte sie hier nicht so sitzen lassen.

"Tai, das Alles ist noch nicht besonders lange her und darüber gesprochen habe ich noch nie." erwiderte sie.

Taichi lächelte Mimi aufmunternd an. "Gib mir eine Chance, dass ich meinen Fehler wieder gut machen kann, dass ich jetzt für dich da sein kann."

Mimi lächelte zurück und sie fühlte sich geborgen, das erste Mal seit langem.

"Also gut, ich erzähle es dir. Aber du musst mir versprechen, dass du es keinem erzählst. Kein Wort zu Matt oder Kari oder zu sonst wem." ermahnte sie ihn.

"Und noch etwas, unterbrich mich nicht, okay?"

"Ich werde keinem etwas sagen und dich bis zum Ende erzählen lassen und wenn wir bis Morgen hier sitzen, versprochen Mimi".

Mimi lächelte ihn noch einmal kurz an, dann lenkte sie ihrem Blick zurück zum Meer, schloss ihre Augen und holte tief Luft.

Taichi war plötzlich sehr nervös. Was hatte sie wohl alles in Amerika erlebt? Warum wusste es keiner? Und warum sah sie so traurig aus? Er machte sich schon jetzt tausend Gedanken.

Mimi fing an zu erzählen.

Strandtag Teil 2

...Taichi war so aufmerksam, dass er jede Regung in Mimis Gesicht wahrnahm.

Er brach in kalten Schweiß aus, als Mimi zu erzählen begann.
 

"Ich kann nicht mehr klar denken und bin so unfassbar müde" begann Mimi zaghaft ihren Satz.

"Ich wünschte ich könnte die Zeit zurückdrehen und alles ungeschehen machen. Sobald ich meine Augen schließe, ist alles wieder da. Das Blut, die Schmerzen, die kalten weißen Fliesen, die Trage auf der ich lag, die Worte des Arztes." Mimi muss ihren Satz unterbrechen und traute sich nicht, ihren Blick vom Meer abzuwenden.

Taichi beobachtete Mimi ganz genau und befürchtet jetzt schon mehr zu hören, als er ertragen könnte.
 

"So oft schlage ich meine Augen am nächsten Morgen auf und hoffe, dass alles nur ein Alptraum war, aber ich weiß sofort, dass dem nicht so ist. Ich sehe gleich die Maschinen und spüre die kalten Infusionen, die Schmerzen in meinem Unterleib sind real, genau wie mein unerbittliches Weinen. Wenn ich die Bilder in meinem Kopf wieder sehe, kommen die Tränen zurück und die Gewissheit, dass das Leben aus mir gewichen ist, es bricht mir das Herz und ich bekomme keine Luft mehr. Ich erinnere mich, was der Arzt sagte, wie ich so laut ich konnte schrie und den Arzt beschuldigte, keine Ahnung zu haben. Ich wehrte mich mit letzter Kraft gegen die Wahrheit die ich schon längst befürchtet hatte. Ich schloss meine Augen fest zu und versuchte die Leere in mir zu ignorieren, den Kummer, der aufkommt über diesen Verlust und die Gewissheit, dass die imaginären Schreie meines ungeborenen Baby nicht wahr sind und ich nichts tun konnte, um es zu beschützen. Noch nie habe ich mich mehr einsam und allein gefühlt wie in dieser Nacht. Auch heute fühlt es sich noch so an."
 

Taichi starrte Mimi ohne ein Wort zu sagen an. Er ließ seinen Kopf auf seinen Hände sinken und versuchte das alles zu realisieren, was Mimi ihm gerade erzählt hatte. Sie war schwanger und hatte ihr Baby verloren.
 

"A-aber wer? Und w-warum?" stammelte Taichi, bevor er wieder verstummte. Er stieß zittrig die Luft aus und nahm Mimis Hand in seine. "Wie weit warst du?"
 

"Ich war wohl in der vierzehnten Woche, als ich eingeliefert wurde. Sie gehen von einer Plazenta-Ablösung aus, was im einem so frühen Stadium eigentlich nur sehr selten vorkommt, außer..." Mimi biss sich auf die Unterlippe. "Außer durch grobe Gewalteinwirkung auf den Unterleib."

Taichi musste hart schlucken, als er diese Worte vernahm.

"A-aber w-wer tut so etwas?" Noch immer musste Taichi sich konzentrieren, um überhaupt einen vernünftigen Satz hervor zu bringen.

"...Nick, er ist mein Ex-freund und der Vater des Babys. Als ich es ihm gesagt habe, ist er durchgedreht und verlangte, dass ich das Kind abtreibe, aber das konnte ich einfach nicht und dann ging alles ganz schnell. Er schritt auf mich zu und..."
 

Mimi sprach weiter, doch Taichi konnte kein Wort mehr verstehen. Er stand plötzlich auf und begann wütend auf und ab zu gehen. Seine Erregung steigerte sich, als Mimi erzählte, dass Nick sie getreten und geschlagen hatte und sie sich die Schuld gab, weil sie der Meinung war, ihn zu sehr gereizt und provoziert zu haben und sie vielleicht selbst an allem Schuld war. Taichis Hände ballten sich immer wieder zu Fäusten und er fluchte über den ganzen Strand. Es war ihm egal, dass sie nicht alleine waren. Er sah auf Mimi hinunter, die versuchte, ihn irgendwie anzusehen, während sich erste Tränen in ihren Augen sammelten. "Ich brauche einen Moment für mich" hauchte Taichi ihr entgegen und ging Richtung Wasser. Nun brach aus der Brünetten alles heraus und sie fing an zu weinen.

Ich bin so ein Wrack. Taichi ist nicht wütend, weil ich das Kind verloren habe, sondern weil ich überhaupt schwanger geworden bin, dachte sich Mimi. Sie schob den Gedanken weg und hasste sich selbst gleich dafür. Warum ließ er sie jetzt einfach sitzen?

Mimis Worte hallten noch in seinen Ohren als er stumm auf die Wellen schaute und der Brandung zusah. Hätten sie Kontakt gehabt, hätte er ihr Helfen können, hätte er sie beschützen können? Warum konnte ihr keiner helfen?
 

Er sah zu ihr zurück. Schon oft hat Taichi sich hilflos gefühlt, doch das war nichts, verglichen mit der Machtlosigkeit, die er jetzt empfand.

Ich bin vollkommen nutzlos, wie kann ich ihr helfen? Ich kann mich nicht auf einen bösen Angreifer stürzen und alles wieder in Ordnung bringen, so sehr ich es mir auch wünschte. Ich habe keine Ahnung, was ich als Nächstes tun oder sagen soll und das macht mich völlig fertig.

Sie sah so klein und zart aus. Er ging langsam auf sie zu und streckte seine Hand aus, befürchtete fast, dass sie jetzt zerbrechen würde, wenn er sie jetzt berührte.
 

Er setzt sich hinter Mimi und stellt ein Bein links und ein Bein rechts auf und zog sie zu sich, dann senkte er seinen Kopf und legte ihn auf ihre Schulter.

"Ich steh das schon durch" sagte die Brünette leise. Sie genoss es, dass er sie so hielt. Er gab ihr Kraft und Geborgenheit.

"Ich weiß auch, dass du stark bist und das alleine schaffen kannst, aber lass mich im Moment einfach für dich da sein okay?"

"Okay." murmelte Mimi leise und schloss ihre Augen.
 

Er betrachtete die Brünette, speicherte jede Einzelheit ab - ihre Lippen, ihre weiche Haut, die so gut nach Erdbeere duftete, ihre goldbraunen Augen, die so schön waren, wie keine zweiten und er versprach sich selbst, dass er alles tun würde, um ihr den Kummer und den Schmerz zu nehmen.
 

Einen Moment lang saßen sie schweigend da. Noch nie waren sie sich so nahe gekommen. Behutsam trocknet Tai ihre Tränen. Er hatte nicht erwartet, dass er jedes Mal, wenn er sie berührte, spüren würde, fühlen würde – dieses Knistern.

Mimi versuchte, sich gegen das Gefühl zu wehren. Sie kniff ihre Augen fest zusammen. Sie versuchte, all das Negative, all den Schmerz und all diese furchtbaren Erinnerungen zu verdrängen, denn sie wollte nicht, dass dieser Moment verdorben wurde.

Mimi wollte nicht, dass sich ihre jetztigen Gefühle mit den Gedanken ihrer Vergangenheit vermischten.
 

Plötzlich hörten sie, wie ihre Namen über den Strand gerufen wurden. Sie schreckten zusammen und Taichi erhob sich.

"Da seid ihr ja. Wir haben euch überall gesucht." stieß Yamato lauthals hervor und kam mit Sora an der Hand auf die Beiden zugelaufen.

"Was macht ihr hier?" fragte Sora und fühlte sich, als hätte die gerade die falsche Türe aufgeschlossen.

"Ähm...wir... also... wir haben uns nur etwas verquatscht und die Zeit vergessen." versuchte sich Taichi zu entschuldigen.

"Ja, entschuldigt, wir wollten nicht so lange wegbleiben, aber ihr kennt ja Taichi. Wenn er erstmal einschläft, kriegt ihn nichts mehr so schnell wach." ergänzte Mimi.

Taichi war verwundert über ihre Stärke. Die Tränen waren getrocknet und sie brachte ein Lächeln hervor. Er wusste nicht, wo sie jetzt ihre Kraft her nahm, aber er bewunderte sie dafür.

"Na dann lasst uns zurückgehen. Die Anderen wollen gleich nach Hause, ihr wart fast den ganzen Nachmittag weg." sagte Yamato und beobachtete nur Tai dabei.

Mimi und Tai nickten nur und gingen in Richtung des Platzes, wo die Anderen warteten. Sora schloss zu Mimi und Yamato zu Tai auf.

Beide stellten sich die gleichen Fragen und wollten nochmal nachfragen, ob alles okay war, doch beide betonten, dass sie sich nur unterhalten hatten. Sora und Matt glaubten ihnen nicht, sagten aber nichts weiter mehr.
 

"Da seid ihr zwei ja, wir dachten schon ihr seid verschollen." sagte Izzy und witzelte dabei herum.

"Nein, nein alles okay. Ich bin nur eingeschlafen" versuchte Taichi die Situation zu erklären und hoffte, dass jetzt nicht noch alle nachhakten, doch da kannte er seine Freunde wohl schlecht.

"Und du musstest Wachhund spielen oder warum kamst du nicht zurück?“ fragte Joe an Mimi gewandt und zog eine Augenbraue nach oben.

"Was? Nein, ich war erst mit Kari unterwegs und dann wollte ich noch ein Eis essen und lief etwas am Strand entlang und habe dann auf Taichi getroffen, der zu schlafen schien. Ich habe mich daraufhin dazu gesetzt und kurz darauf kamen auch schon Sora und Matt." erklärte Mimi und wich dem Blick von Joe aus. Auch wenn Mimi sich alle Mühe gab die Geschichte glaubhaft zu erzählen, so bemerkten doch alle, dass da etwas nicht stimmte.

"Hauptsache ihr seid jetzt wieder da." lächelte Kari den Beiden zu. Sie bemerkte, dass sich beide unwohl fühlten und wollte ihnen helfen, würde aber sicherlich zu Hause nochmal genauer bei Taichi nachfragen. "Wir wollen gleich fahren, seid ihr einverstanden?" fragte Kari genauer nach.

"Ja natürlich. So langsam bekomme ich auch großen Hunger." murmelte Taichi, dessen Magen auch kurz drauf knurrte. Alle lachten und die Anspannung ließ allmählich nach.

"Wie machen wir das eigentlich am Freitag?" fragte Sora und schaut zu Taichi.

"Freitag? Was soll da sein?" Der Angesprochene verschränkte seine Arme vor der Brust und schien wirklich nicht zu wissen, wovon Sora redet.

"Oh man Tai, da ist unser Abschlussball, schon vergessen?"

"Ah stimmt ja, mir egal."

"Hast du jetzt eigentlich ein Date für den Abschlussball?" wollte Kari wissen.

"Du kannst ja Monoko fragen, die wartet bestimmt schon sehnlichst darauf von dir eingeladen zu werden." antwortet Matt und konnte sich ein lautes Lachen nicht verkneifen.

"Also dann gehe ich lieber alleine." erwiderte Taichi und verdrehte die Augen. Dieses Mädchen nervte ihn wirklich sehr. Sein Blick ging zu Mimi. "Du könntest mich doch begleiten?"

Mimi sah Taichi mit großen Augen an. "Ich soll dich auf deinen Abschlussball begleiten?" Ungläubig sahen auch die Anderen die Beiden an.

"Ja, warum denn nicht? Wir können doch auch als Freunde hingehen und bei dir weiß ich wenigstens, dass du tanzen kannst und mich nicht blamierst." zwinkerte er Mimi zu, die sichtlich überfordert war.

"Oh, das wäre bestimmt lustig, ja komm mit Mimi." bettelte nun auch Sora.

"Na okay, dann werde ich dich begleiten, aber dann musst du auch mit mir tanzen." lächelte Mimi.

"Das sollte ich hinkriegen, ich bin ein Naturtalent."

"Das bezweifle ich zwar sehr, aber gut das wir zu viert gehen." sprach Matt weiter.

"Ach, als ob du tanzen könntest." erwiderte Taichi.

"Besser als du."

"Sollen wir wetten?"

"Die Wette nehme ich gerne an, du hast keine Chance Yagami!"
 

"Oh weia das kann ja noch heiter werden mit den Beiden." sagte Mimi und schaute wehleidig zu Sora.

"Was hast du erwartet, ich bin schon froh, wenn die Beiden einen Anzug tragen."

"Oh, ich habe gar kein so schickes Kleid eingepackt."

"Kein Thema, dann gehen wir eben nochmal shoppen."

"Ja sehr gerne." strahlte Mimi und schien nun aus vollem Herzen zu strahlen, wenn sie an den Abend dachte.

"Na hoffentlich finde ich auch was, immerhin ist das schon in zwei Tagen."

"Bestimmt und sonst ziehst du eben einfach nochmal deinen Bikini an, der steht dir auch mehr als gut." sagte Taichi ohne nachzudenken. Alle Blicke lagen nun auf Taichi, der sich verlegen am Hinterkopf kratzte.

"Ich denke Mimi wird schon was passendes finden." versuchte Kari ihrem Bruder aus der peinlichen Situation heraus zu helfen.

"Lasst uns jetzt unseren Kram zusammenpacken, der Bus kommt gleich." half Takeru Kari und lächelte sie an.

Sie erwiderte sein Lächeln und beide sahen sich einen kurzen Moment lang an, ehe Takeru seine Klamotten überzog.

Alle taten es ihm nach und schon nach kurzer Zeit waren die Freunde auf dem Weg zur Bushaltestelle.
 

Bei der Rückfahrt waren alle ziemlich still, da alle platt von dem warmen und langen Tag am Strand waren.

Taichi dachte die ganze Zeit nur über Mimi nach, über das, das sie erzählt hatte und was sie durchgemacht hatte. Immer wieder wanderte sein Blick über seine rechte Schulter zu Mimi hinüber, die neben Joe saß. Als sie seine Blicke bemerkte sah sie ihn ebenfalls an.

Nach und nach verabschiedeten sich einige Freunde und stiegen an verschiedenen Haltestellen aus. Als letztes stiegen auch Taichi, Hikari, Joe, Izzy und Mimi aus an einer Haltestelle aus.

Alle blieben noch einen Moment stehen, um sich voneinander zu verabschieden. Als Taichi sich mit einer Umarmung von Mimi verabschiedete, flüsterte sie ihm noch etwas ins Ohr.

"Denk daran, was du mir versprochen hast. Ich habe das nur dir anvertraut, kein Wort zu niemanden!" Sie löste sich aus der Umarmung und sah Tai tief in die Augen.

Taichi nickte sanft und lächelte. Er zog Mimi in die Umarmung zurück und flüsterte nun ihr ins Ohr. "Du kannst mir Vertrauen."

"Ja ich weiß, sonst hätte ich es dir gar nicht erst erzählt."

Beide sahen sich an und gingen schließlich nach Hause.

Nachwehen und Vorfreude

 

Mimi kämpfte sich schleppend nach Hause, als sie vollkommen fertig durch die Wohnungstür trat. Ihre Eltern saßen gerade beim Abendessen, als sie ihre Tochter erblicken und ihnen fast das ganze Essen im Halse stecken blieb. "Was ist passiert? Um Gottes Willen, was ist passiert?" war alles, was Mimi's Mutter fragen konnte. Unter Tränen beichtete die 18-Jährige, dass sie schwanger war und dass sie gerade von Nick kam. Sie hatte viele Blessuren, Kratzspuren und blaue Flecken an den Armen und Beinen. Überraschenderweise war ihr Bauch verschont geblieben.

Geschockt saßen ihre Eltern da und wollten ihre Tochter so schnell wie möglich ins Krankenhaus bringen, doch Mimi wollte nicht.

Ihre Eltern riefen stattdessen direkt beim Notdient an und ein Arzt sagte ihnen, dass sie nun viel Flüssigkeit sowie Ruhe brauchte und sobald sie Schmerzen oder andere Symptome bekommen sollte, sofort einen Arzt aufsuchen sollten. Mimi wollte nicht in ein Krankenhaus, sie war der Meinung das sie sich genauso gut zu Hause ausruhen konnte. Stunden vergingen und irgendwann schlief sie ein.

 

Starke Krämpfe weckten sie. Kalter Schweiß überzog ihren ganzen Körper, sie zitterte und spürte wie es ihr plötzlich übel wurde und sie glaubte, sich jeden Moment übergeben zu müssen. Irgendwie versuchte sie ins Badezimmer zu kommen. Als sie sich langsam aufrichtete, wurde ihr schwindelig und schwarz vor Augen. Sie wurde stutzig, weil der Boden sich so nass anfühlte. Was war nur los mit ihr? Dann öffnete sie die Badezimmertür und knipste das Licht an. Die plötzliche Helligkeit schmerzte ihr in den Augen und sie kniff ihre Augen zu, doch der Schwindel erfasste sie und zog sie zum Fußboden. Mit letzter Kraft versuchte sie zur Toilette zu krabbeln, während sich ihrInneres zusammenzog. Sie richtete sich auf, um alles raus zu lassen, aber es kam nichts heraus. Die Krämpfe wurden immer schlimmer und waren so stark geworden, dass sie spürte, wie Nässe ihre Beine herunterlief. War das der Tiefpunkt? Sie hing mitten in der Nacht vor der Toilette und nässte sich selbst ein. Nie im Leben wollte sie um Hilfe rufen. Was für ein Bild musste sie abgeben? Ihr Kopf rutschte vom Klo ab und ihre Augen wurden schwer.

Sie hatte keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war, aber irgendwann schreckte sie auf. Eine Hitzewelle rast durch ihren Körper. Irgendwas stimmt hier doch nicht. Sie versuchte sich aufzurichten, aber es funktionierte einfach nicht. Alles fühlte sich so schwer an, als würden kiloweise Steine auf ihr liegen.

Was war hier nur los? Nichts ergab Sinn... Sie versuchte nach ihren Eltern zu rufen, egal wie peinlich es für sie werden würde, wenn sie sie hier in ihrem eigenen Urin vorfinden. würden Sie versuchte es immer wieder, aber es schien als würden sie sie nicht hören. Sie reaktiviere alle ihre verbogene Kräfte, um sich langsam aufzurichten, sich an der Wand hochzuziehen und am Türgriff festzuklammern, doch es gelang ihr nicht. Sie rutschte ab und als sie es endlich doch geschafft hatte sich umzusehen, sah sie es.

Überall Blut. Es war kein Urin, sondern Blut. Wessen Blut? Wo kam das ganze Blut her?

Mum? Dad? Rief sie sie überhaupt? Langsam wurde ihr wieder warm, die Schmerzen verschwanden und sie wurde müde. Ihre Lider schlossen sich und sie ließ sich langsam in den kalten Schaf treiben.

Mum? Dad?

Es tut mir so leid. Die Dunkelheit rückte näher.

Bitte hasst mich nicht. Ich kann nicht mehr.

Bitte vergesst mich nicht.

Mum? Dad?

 

... Plötzlich erwachte de 18-Jährige aus dem Schlaf. Es war mitten in der Nacht. Sie drehte sich um. Wo war sie?

"Es war nur ein Traum, mal wieder." flüstert die Brünette. Ein Alptraum - den gleichen Traum den sie in den letzten drei Monaten immer und immer wieder geträumt und wieder erlebt hatte. Sie sah auf den Wecker, es war drei Uhr morgens. Wann sie zuletzt durchgeschlafen hatte, wusste sie schon gar nicht mehr und wieder fing sie an zu weinen. "Und ich bin auch noch so blöd und erzähle es Taichi. Wie konnte ich nur?"

Langsam nahm sie ihr Mobiltelefon und wählte die Telefonnummer ihrer Eltern, sie brauchte kein schlechtes Gewissen zu haben sie zu wecken, da es dort gerade tagsüber war.

"Bei Tachikawa?" Freudig nahm Mimis Mutter das Gespräch an.

"Hallo Mama ich bin es." erwiderte Mimi mit ruhiger Stimme.

"Maus was ist los? Es müsste doch jetzt mitten in der Nacht sein? Kannst du wieder nicht schlafen?" fragte Mimis Mutter besorgt nach.

- Schweigen - dann schluchzte die Brünette. "Ich wollte nur deine Stimme hören. Wirklich, mach dir keine Sorgen".

"Ach Mimi mir kannst du doch nichts vormachen. Ich hatte wirklich gehofft das es dir in Tokio besser gehen würde, wohl eher nicht. Hast du jemanden, mit dem du reden kannst?"

"Nein Mama, alles in Ordnung. Ich habe nur schlecht geschlafen. Es geht mir auch schon was besser, wirklich." log Mimi eher sich selbst an.

"Wenn dir wieder mal die Luft zu knapp wird und dein Herz zerbricht und alles so furchtbar weh tut, dann fühlst du"... begann Mimis Mutter ihren Satz und Mimi fuhr fort.

"...und wer fühlt, der lebt und ist es nicht großartig am Leben zu sein?"

Diesen Satz hatten ihre Eltern ihr immer wieder ins Ohr geflüstert um sie zu beruhigen und meistens half es auch. So viel Positives steckte in dem traurigen Satz.

"Ich weiß Mum." erwiderte Mimi leise.

"Liebes, wenn es dir bestimmt ist ein Kind zu bekommen, dann wirst du es bekommen. Ich weiß dass dir das jetzt nicht weiter hilft, aber ich möchte es dir trotzdem sagen. Denk daran, im Leben geht es nicht darum, das Gewitter zu überstehen, sondern im Regen zu tanzen."

Mimi lächelte und auch wenn sie jetzt nicht tanzen konnte, so hoffte sie wenigstens bald das Gewitter zu überstehen.

"Danke Mum. Ich hab dich lieb."

"Wir haben dich auch lieb, versuche noch ein bisschen zu schlafen, ja?“

"Ja es geht mir schon besser. Danke."

"Du musst dich nicht immer bedanken Mimi, dafür sind wir schließlich da."

Mimi lächelte. Sie war froh das sie so tolle Eltern hatte, die immer hinter ihr standen, egal welchen Mist sie wieder angestellt hatte. Auf sie konnte sie sich immer verlassen.

Noch lange dachte sie an die Worte ihrer Mutter. Sie halfen, dass sie zumindest in dieser Nacht so etwas wir Frieden empfand.

Noch einmal dachte sie an Taichi, weshalb wollte er sie auf seinem Abschlussball dabei haben? Aus Mitleid? Das wollte sie auf keinen Fall, sollte sie doch lieber absagen?

Irgendwann wurden die Gedanken weniger und sie schlief ein.

 
 

 Taichis Sicht:

 

Taichi war Überraschenderweise sehr früh wach. Es ließ ihm keine Ruhe. Immer wieder stellte er sich vor, wie es Mimi in jener Nacht ergangen war. Noch wusste er nicht, wie er damit umgehen sollte. Es fühlt sich eigenartig an. Er hat versprochen nichts zu sagen, aber war es wirklich das Beste? Würde es ihr nicht helfen wenn alle bescheid wüssten? Wie sollte er nun mit der Wirklichkeit umgehen? Nein gegen ihren Willen konnte er nichts verraten, das würde sie ihm sicher übel nehmen.

Taichi war in der Küche und bereitete das Frühstück vor, als er hörte, sie jemand auf ihn zu kam.

"Warum bist du denn schon wach?" fragte Taichis Mutter nach. Das war sie von ihrem Sprössling nicht gewohnt.

"Ich konnte nicht schlafen und dann bekam ich Hunger und dachte, ich könnte gleich für uns alle drei Frühstück machen." antwortete Taichi ihr.

"Hast du gestern Abend wieder getrunken?“

Taichi seufzte. "Nein habe ich nicht."

"Ich will ja gar nicht meckern. Es kommt mir nur so vor, als ob du ziemlich unglücklich bist, seit du entschieden hast hier erst mal wohnen zu blieben.“

"Mum, ich habe dir das schon so oft erklärt, ich habe mich freiwillig so entschieden."

"Ich weiß, aber du hast dir das alles anders vorgestellt, jetzt wo du dein Abschluss in der Tasche hast und ich fühle mich..."

"Bitte nicht. Mach dir keine Vorwürfe. Ich wollte es so, Mum. Es ist richtig so." Langsam kehrte ein Lächeln auf ihre Lippen zurück. "Ich bin so stolz auf dich, Taichi. Ich sage dir das viel zu selten. Ich hätte mir nur gewünscht...“

"Mum das College läuft nicht weg, ich kann später immer noch studieren. Jetzt ist es erst mal wichtig dass ich Geld verdiene.“

Das Lächeln wurde trauriger aber sie nickte.

Taichi wusste, dass sich ihre Mutter schlimme Vorwürfe machte. Vor eineinhalb Jahren hatte Taichis und Hikaris Vater sie von heute auf morgen Hals über Kopf verlassen. Ein Brief, auf dem stand. `Entschuldigung, es geht nicht mehr´ war alles, was er hinterlassen hatte. Keine Adresse, keinen Aufenthaltsort, kein Geld, keine Alimente zahlte er. Er hatte sie im Stich gelassen ohne eine Erklärung. Die Familie war am Ende. Sie lebten von den Ersparnissen, doch diese waren schnell aufgebraucht. Tai besorgte sich zwar schnell einen Nebenjob, aber als Schüler konnte er nur bedingt arbeiten und Geld verdienen. Seine Mutter fand auch nur einen Job als Kellnerin, da sie zuvor immer nur Hausfrau gewesen war. Jetzt konnte er einen Job in einer Fabrik annehmen, alles andere als sein Traumjob, aber so er konnte so richtig Geld verdienen. Einer musste sich ja um die Familie kümmern und wer sonst außer ihm kam dafür in Frage?

Er würde alles für seine Mutter und seine Schwester tun.

Er war all die Zeit so wütend auf seinen Vater, niemals würde er ihm das verzeihen können. Wie konnte man nur so feige sein? Wie konnte man einfach so seine Kinder zurücklassen?

Ohne etwas darauf zu geben wie es seiner Familie ging? Er hatte seinen Freunden nichts davon erzählt. Jetzt konnte er Mimi wieder verstehen. Manchmal hatte man eben ein Geheimnis, auch vor Freunden.

"Versprich mir aber das du was sagst, wenn es dir zu viel wird?"

"Mum," unterbrach Tai sie streng. "Mir geht's gut, wirklich."

"Also gut dann lass uns jetzt mal frühstücken."

"Das ist doch mal ein guter Vorschlag." grinste Taichi nur.

 

Später gegen Mittag legte Taichi sich nochmal ins Bett, als er plötzlich eine SMS bekam. Er nahm sein Handy und schaute nach, wer ihm geschrieben hatte und lächelte, als er Mimis Namen las.
 

Mimi: Ich finde kein Kleid, ich habe nichts zum Anziehen. Ich glaub ich kann nicht mitkommen.
 

Tai las die SMS noch ein zweites Mal, ehe er auf Antworten und dann auf Senden drückte.
 

Tai: Als hättest du kein Kleid und selbst wenn, ich habe doch gestern schon gesagt, dann ziehe halt deinen Bikini an ;).
 

Er grinste, er wusste, dass sie mit so einer Antwort nicht gerechnet hat.

Schnell antwortete sie ihm.
 

Mimi: Ich ziehe nur meinen Bikini an, wenn du deine Badehose anziehst :P

Tai lachte als er ihre Antwort bekam, diese Unterhaltung gefiel ihm schon besser.
 

Tai: Damit habe ich keine Probleme Prinzessin, die Blicke werden doch alle auf dir ruhen ;)
 

Mimi: Wenn wir zwei irgendwo zusammen auftauchen, sei es am Strand in Bademode oder in der Schule in Abendgarderobe oder meinetwegen auch in den verschwitzten Sportklamotten, werde ich immer die Blicke auf mich ziehen ;) :P
 

Taichi: Wir zwei ihn verschwitzten Klamotten? Da bin ich dabei. Das bedeutet, dass du Sport machst und dass du dann alle Blicke auf dich ziehst? Ja weil du vor Schnappatmung umkommst :D
 

Mimi: Schon mal daran gedacht, dass ich jetzt voll die Sportskanone bin? :)
 

Taichi: Warte ich denk drüber nach... musste kurz unterbrechen, weil ich lachend vom Bett gefallen bin :D
 

Mimi: Tai!!!! Hoffentlich hast du dir ordentlich den Kopf gestoßen? ;)
 

Taichi: Nein, gar nicht :) also ziehe an, was immer du möchtest. Ich nehme dich in jeden Outfit mit.
 

Mimi: Na gut! Den Bikini ziehe ich einfach drunter ;)
 

Taichi: :) Gern, dann ziehe ich die Badehose drunter :D
 

Mimi: Wie soll ich denn bei dem Gedanken noch ruhig schlafen? ;)
 

Tai: :D :D interessantes Thema, Tachikawa! Schlaflos wegen mir?
 

Mimi: Das hättest du wohl gern ;)
 

Taich: Wer weiß..?
 

Mimi: Na gut, ich brauche Schuhe, wenn du nichts mehr von mir hörst, musst du ohne mich gehen ;)
 

Tai: Oh man, Frauen und Schuhe das werde ich nie verstehen... Ich erwarte später eine Antwort.
 

Taichi schmunzelte noch eine ganze Weile über ihr Gespräch.

 
 

Sein Anzug wurde von seiner Mutter gebügelt, die Schuhe waren neu. Hemd, Krawatte, alles wartete nur darauf angezogen zu werden, als ihm spät abends eine Nachricht ereilte.
 

Mimi: Puh, das war knapp. Ich hoffe du hast noch keinen Ersatz, aber ich habe Schuhe gefunden ;)
 

Tai: Ich habe nichts anderes erwartet. Ich freue mich auf morgen. Schaf gut.
 

Mimi: Ja ich mich auch, ehrlich... :)
 

Tai war mehr als zufrieden. Bisher war ihm sein Abschlussball eigentlich ziemlich egal gewesen und wirklich Gedanken hatte er sich darum auch nicht gemacht. Aber nun freute er sich zu seiner eigenen Überraschung doch auf den Abend und er stellte sich vor wie Mimi wohl aussehen würde.

Abschlussball

Tais Sicht:
 

Bei Taichi Zuhause ging es drunter und drüber... Ihre Mutter war schon seit Stunden ganz aufgedreht, als würde es sich um ihren eigenen Abschlussball handeln und hatte schon zum zehnten mal geschaut, ob der Anzug auch wirklich gebügelt und einwandfrei war. Auch wenn Sie etwas traurig war, dass ihr Ältester nun fertig mit der Schule war und Erwachsen wurde, so war sie auch unendlich stolz auf ihn. Taichi hingegen lag noch immer im Bett und wollte weiter schlafen, auch wenn er alle fünf Minuten davon abgehalten wurde. Er nahm sich sein Kopfkissen und legte es über seinen Hinterkopf, doch es brachte nichts. "Taichi möchtest du nicht langsam mal aufstehen? Frühstücken, Duschen, fertig machen?" hörte er seine Mutter mal wieder nach ihm rufen. "Klar um 11 Uhr morgens mache ich mich auch schon fertig" antwortete Tai in einem verärgerten Tonfall. Was waren denn alle so nervös? es war doch sein Abschluss und er braucht keine fünf stunden im Bad um sich fertig zu machen, Dabei musste er an Mimi denken, die wahrscheinlich wirklich schon damit angefangen hatte, sich fertig zu machen. Er grinste bei diesem Gedanken, ergab sich und stand auf und ging zur Küche.

 

"Oh, man was macht ihr denn alle für eine Hektik? Es sind noch stunden Zeit bis ich los muss" erinnerte Tai die beiden. "Tai hätte Mama dich jetzt nicht geweckt, würdest du sicherlich noch bis um 17 Uhr im Bett liegen" erwiderte Kari neckend zu Ihrem Bruder. "So ein Blödsinn so gegen zwei wäre ich schon aufgestanden und hätte immer noch genug Zeit gehabt" stellte Tai trocken fest. "Wie kam es jetzt eigentlich dazu, dass du Mimi zum Ball eingeladen hast?" wollte Kari nun von ihm wissen. "Mimi, Mimi Tachikawa?" fragte nun auch ihre Mutter nach. "Oh, man wir gehen eben einfach als Freunde hin, was ist denn schon dabei? Das machst du mit Takeru doch auch andauernd oder geht da bei euch etwa mehr?" versucht Tai nun den Spieß umzudrehen. Er wusste schließlich wie er seine Schwester zum Schweigen bringen konnte. "Was...? Nein natürlich nicht. Wir sind nur Freunde" verteidigte sich Kari kleinlaut. "Na siehste und Mimi und ich sind auch nur Freunde, dürfte ich jetzt bitte mal die Milch haben?" fragte er nun an seine Schwester gewandt. "Hier“ und sie gab sie ihm und ärgerte sich darüber, dass der so schnell mit Takeru angefangen hatte, dabei wollte sie ihn doch noch fragen, was da neulich zwischen ihm und Mimi lief. Später am Nachmittag ging Tai Duschen, rasierte sich und legte sich sogar ein Parfüm auf. Sora hatte ihm geschrieben, das sie Tai gegen 19 Uhr abholen und im Anschluss Mimi holen würden.

 

Er war gerade dabei sich die Krawatte anzuziehen als seine Schwester zur Türe hereinkam. "Boah Tai du siehst ja richtig erwachsen aus" stellte Kari fest. "Hab ich dir nicht gesagt, du sollst anklopfen bevor du reinkommst?" sagte er und versuchte weiterhin den Knoten zu binden. "Soll ich dir vielleicht helfen?" fragte sie nun, sie wusste zwar, dass Tai sehr wohl Krawatte binden konnte, immerhin trug er ja täglich eine Schuluniform, doch sie bemerkte das Tai auch wenn er es nie zugeben würde anfing nervös zu werden. "Ich schaffe das schon alleine, aber trotzdem Danke" lächelte er nun seine Schwester an und in diesem Moment gelang es ihm schließlich auch. "Taichi Yagami du siehst heute wirklich gut aus. Mimi kann sich glücklich schätzen" strahlte sie ihren großen Bruder nun an. "Jaja ist ja gut, ist doch nur ein Anzug. Meiner Meinung nach ist das eh alles vollkommen übertrieben, von mir aus hätten wir auch einfach nur in eine Bar gehen und trinken können" stellte Tai fest. "Boah Tai ein Abschluss ist etwas ganz Besonderes, was man nur einmal im Leben hat. Einen trinken gehen kannst du wirklich an jedem anderen Wochenende in deinem Leben auch noch" protestierte Kari nun. "Ja ist ja schon gut. Ich freue mich ja auch - ein bisschen". scherzte der junge Mann. "Zeit für Fotos" rief Taichis Mutter durch die ganze Wohnung. "Oh nein nicht auch noch das" flehte Tai, doch er hatte keine Chance. "Stell dich doch mal zum Fenster, da ist das Licht besser" auf den Kommentar von ihrem Sohn ließ sie sich überhaupt nicht ein. "Tai jetzt lächle doch mal. Kari geh doch mal bitte mit dazu" feuerte Sie nun ihre beiden Kinder an. Die jedoch beide wenig lust auf diesen Marathon an Fotos hatten. "Jetzt ist aber wirklich gut. Sora und Matt müssten jeden Moment da sein. Ich gehe am besten schon mal runter". Es war zwar erst halb sieben, aber er hielt es nicht länger aus". "Warte" hielt seine Mutter ihn nochmal kurz auf. "Ich wünsche dir und deinen Freunden einen schönen Abend und vorallem genieße ihn. Ich bin so stolz auf dich" "Danke" lächelnd nahm Tai seine Mutter in den Arm. Sie meinte es ja nur gut.

 

"Ah da kommen sie ja". Um Viertel nach Sieben fuhr eine kleine Limousine an. Ja den Luxus hatten sich gegönnt, da sie unter diesen Umständen Sonderkonditionen . "Hey ihr zwei, da seid ihr ja" begrüßte er nun seine beiden beste Freunde. "Na du hast dich ganz schön rausgeputzt" witzelte Matt seinen Freund zu. Der blonde hatte ebenso einen Anzug an, jedoch einen dunkelgrauen. "Hallo schön dich zu sehen" sagte Sora. Die rothaarige hatte ein langes hellblaues Kleid aus einem edlen Seidenstoff an. Dieses hatte einen Schlitz auf der linken Seite, dass bis etwa zum Knie ging und zu großer Überraschung trug sie nicht ihre Standartfrisur, sondern eine wunderschöne Hochsteckfrisur. "Sora du siehst ja toll aus, du solltest die Haare öfters so tragen" scherzte Tai. "Mimi hat mir verboten meine tägliche Frisur zu tragen" lachte Sora leicht. "Also ich finde Sora in jeder Frisur wunderschön, auch wenn sie heute alles in den Schatten stellt" sagte der Blonde an Sora gewandt und gab ihr einen Kuss auf ihren Mund.
 

Schließlich waren sie bereit und auf dem Weg zu Mimi. Sora klingelte die Brünette auf ihrem Handy an. Damit sie wusste wann sie herunter kommen sollte. Das Licht im Treppenhaus ging an und mit jedem Schritt war mehr von Mimi zu sehen. Als sie schlussendlich draußen ankam und er sie sah, war ihm sein Herz fast in die Hose gerutscht. Mit großen Augen starrte er die junge Frau an und war so geschockt, dass er nichts mehr mitbekam, was um ihm herum geschah.

So hatte er seine langjährige Freundin noch nie gesehen. Sie hatte ein langes hellgelbes Kleid mit Neckholder an, durch dass man ihre zierlichen Schulterblätter sah. Ihre Haare hatte sie in große Locken gedreht und an einer Seite mit einer farblich abgestimmten Blumenspange befestigt, sodass ihre Haare nur über ihre linke Schulter fiel.

"Tai, möchtest du Mimi nicht die Tür aufhalten?" fragte Sora an Tai gewandt, doch der reagierte nicht. "Was ist denn mit dem los?" erkundigte sich Matt bei seiner Freundin. "Ich weiß es nicht, er sieht gerade so aus, als wäre er ganz woanders" Matt lachte los, "bevor wir morgen noch hier stehen, hole ich Mimi mal ab". Der Blonde begrüßte Mimi, ebenso Sora und alle drei setzen sich zurück in die Limousine. Mimi sah Tai an, lächelte ihn an und umarmte auch ihn. "Hallo Tai wie geht es dir" sprach sie ihn direkt an. Doch noch immer keine Reaktion von Tai. Er starrte sie nur an. "Ähm stimmt was nicht mit dem?" fragte Mimi und schaute Sora und Matt an. Die Beiden lächelten nur und versuchten immer wieder Mimi in ein Gespräch zu verwickeln, während Matt neben Tai saß und ihn immer wieder mit dem Ellebogen einen seitenschlag versetzte um ihn zurückzuholen - wo immer er jetzt auch war. Irgendwann wurde sein Schlag fester und Tai wich erschrocken zurück. "Sag mal spinnst du Ishida" keifte Tai seinen besten Freund an. "Sorry aber ging nicht anders" sagte Matt nur und fing an zu lachen. Tai realisierte langsam wo und mit wem er zusammen war und wollte sichtlich aus der Situation verschwinden.

 

Sie fuhren geradewegs zur Schule und sahen das Gebäude bereits. Der Wagen hielt und jemand öffnete ihnen die Türe. Der Herr mittleren Alters reichte Sora die Hand und half ihr vorsichtig aus dem Auto. "Vielen Dank" bedanke sie sich freundlich bei dem Herr. Dieser half auch Mimi aus dem Auto auszusteigen, während die Jungs bereits von der anderen Seite ausgestiegen waren. Matt flüstere Tai zu "Sag mal Junge ist alles okay? Das war ganz schön peinlich gerade" "Man das weiß ich selbst, keine Ahnung was gerade mit mir los war. Ich hab immer noch keinen vernünftigen Satz zu ihr gesagt". Tai sah Matt hilfesuchend an. "Bleib einfach locker, rede meinetwegen mit ihr übers Wetter, aber rede mit ihr" "Du bist mir ja eine tolle Hilfe" stellte Tai sarkastisch fest. "schaut mal da vorne können wir Fotos machen" strahlte Sora und zog Matt bereits mit sich. "Nicht schon wieder Fotos" grummelte der Brünette los. "Wieso das gehört doch dazu, so einen Moment muss man doch in Erinnerung halten" lächelte Mimi den 19-Jährigen an. Tai fiel wieder nichts ein, was er sagen sollte. "Schönes Wetter heute, oder?" fragte er Mimi und könnte sich bereits für seine dämliche Frage Ohrfeigen. "Ähm ja ist ganz okay" antwortete die junge Frau ihm recht gleichgültig. "Die Nächsten bitte" hörten sie den Fotografen rufen. "Das sind dann wohl wir" sagte Mimi. Tai folgte ihr und sie ließen sich fotografieren. "Du siehst heute im Übrigen wirklich gut aus" traute sich Tai endlich zu sagen, während sie im Blitzlichtgewitter standen. Mimi lächelte sah ihn an und entgegnete "Danke aber du auch".

 

Die gesamte Aula war in blau-weiß geschmückt, auf die Farben haben sich die Schüler geeinigt und an den Wänden hingen die Fotos der Abschlussschüler. Mimi erkannte ihre drei Freunde sofort. "Das ist ja eine schöne Idee" bemerkte sie. "Ja das war ja auch meine Idee" strahlte Sora triumphierend. "Auch wenn ich manche Klassenkameraden erst davon überzeugen musste, nicht wahr Tai" "Immer diese Fotos" beschwerte sich Tai daraufhin. "Sollen wir uns was zu trinken holen? Mädels wollt ihr etwas trinken" fragte Matt in die Runde. "Erdbeerbowle" antworteten die Mädchen wie aus einem Mund. "Was nehmt ihr" stellten sie die Frage an die beiden Jungs. Die Freunde grinsten sich an "Bier" jubelten die Jungs gleichzeitig. "Ja überraschend" stellte Sora ironisch fest. Die Jungen Herren kamen kurze Zeit später mit den Getränken der Mädchen und ihren eigenen zurück und tranken in Ruhe ihren ersten Becher leer "U nd wie stellen wir jetzt fest, wer der bessere Tänzer ist"? witzelte Mimi und schaute zu Sora hinüber, die verstand. "Gute Frage also beide sind auf jeden Fall gleich gut darin ihren leeren Becher fest zu halten" lachte die rothaarige zurück. Mimi erwiderte "Also wenn sie so gut tanzen wie sie ihr Bier festhalten, können wir uns heute ja echt auf was gefasst machen" beiden Mädchen prusteten los und konnten nicht mehr vor lachen. Die Jungs schauten sich genervt an. "Also das können wir nicht auf uns sitzen lassen" sagte Tai und sah Matt an. "Bin ganz deiner Meinung " "Auf Drei" klärte Tai den Blonden auf. "Geht klar" "drei, zwei, eins los!" Wie aus dem Nichts griffen Tai und Matt je nach der Hand von Mimi und Sora und führten sie auf die Tanzfläche. Beide stellten sich in der Tat gar nicht mal so schlecht dabei an.

Mimi war positiv überrascht, sie war fest davon ausgegangen, dass sie den ganzen Abend führen würde, doch dies lies Tai nicht zu. Immer wieder wenn die Brünette die Führung übernehmen wollte, tadelte er sie. "Nana ich bin der Mann, ich bestimmte wo es langgeht" grinste er sie an. Dank der lockeren Stimmung und des Alkohols wurde er wieder ruhiger. "Entschuldige ich wollte dir nicht die Führungsrolle abnehmen". Herausfordernd sah sie Tai an. "Da bin ich beruhigt, die Rolle würde dir auch gar nicht stehen" Mit einem schiefen Lächeln sah er Mimi an und aus irgendeinem Grund machte sie das ganze ganz schön nervös. "Hast du eigentlich deine Badehose darunter an?" fragte Mimi geradeheraus. Der Ältere grinste "Klar, hast du deinen Bikini an?" "Nein" antwortete sie ihm. Tai sah fast enttäuscht aus, als Mimi ergänzte. "Ich hab gar nichts drunter". Daraufhin musste Tai so laut lachen, das kurzzeitig alle Schüler einen Blick auf die Beiden richteten. Mit einem Mal begann ein ruhigeres Lied zu spielen, die Beiden schauten sich etwas zurückhaltend an und sahen erst verlegen zur Seite, doch dann fasste Tai sie näher an ihrer Taille und sie tanzten enger miteinander. Sie genossen es so miteinander zu tanzen, auch wenn sie nicht wirklich viel tanzten. "Hi Tai wie geht es dir" fragte ihn ein Klassenkamarad den Mimi nicht kannte. "Danke Hiroschi gut und dir?" "Auch, du hast aber ne hübsche neue Freundin. Wie heißt sie denn"? "Ähm...Das ist Mimi, sie ist aber..." "Ah, Hallo Mimi ich bin Hiroschi" unterbrach er Tai. "Wie lange seid ihr schon zusammen" wollte er von Mimi wissen. "Ähm...wir sind... "Mimi, ich muss mal ganz dringend für kleine Mädchen, kommst du mit?“ funkte Sora dazwischen. "Ja“ dankend sah sie zu ihrer besten Freundin und gingen die jungen Frauen zur Damentoilette. "Danke Sora irgendwie war mir das gerade unangenehm auch wenn ich nicht weiß warum". "Ihr zwei wart aber auch wirklich sehr vertraut miteinander" Skeptisch sah Sora zu ihrer jüngere Freundin. "Jetzt mal ehrlich läuft da was zwischen euch". Die Röte schoss Mimi ins Gesicht. "Was... Nein...es ist nur...Wir..wir...verstehen uns gut" stotterte sie zurück. "Achso ich versteh mich mit Tai auch gut, aber deshalb tanze ich nicht gleich so mit ihm" Zwinkernd sah Sora ihre Freundin an. "Das ist was anderes du bist schließlich mit Matt zusammen". Mimi wurde es immer heißer. "Ja stimmt aber dennoch, ihr habt gerade eng umschlungener und vertrauter getanzt (das "getanzt" hat Sora mit Gesten von Gänsefüßen unterstrichen), als so manche Pärchen die schon zwei Jahre zusammen sind" widersprach die rothaarige ihr. Mimi wurde sichtlich nervöser, vor ihrer besten Freundin konnte sie sich schlecht verstellen. "Sora wir sind wirklich nur Freunde. Ich bin sowieso nicht an mehr interessiert, eine feste Beziehung kommt für mich derzeit nicht in Frage" erwiderte die Brünette. "Na gut lass uns mal zurück zu den Jungs gehen".

 

Immer mal wieder saßen, tranken oder tanzen die vier Freunde, auch wenn Mimi und Tai nicht mehr so eng zusammen getanzt hatten, wie zu Beginn des Abends. Sie hatten eine Menge Spaß zusammen und schließlich machten sich die vier Freunde gegen zwei Uhr morgens zurück zur Limousine. Sora und Matt wurden zuerst nach Hause gefahren. Sie stiegen bei Sora aus und verabschiedeten sich von ihren Freunden. "Leute es war mir ein Fest, haut rein" sagte Matt und zog Tai in eine Umarmung. "Viel Spaß noch" grinste er ihn an. Tai verdrehte die Augen. "Euch einen schönen Abend" sagte Tai neutral und ging auf Matts Kommentar gar nicht mehr ein. Sie fuhren wieder los und kamen bei Mimi an. "Vielen Dank Tai, das du mich mitgenommen hast. Der Abend war wirklich schön" Schüchtern sah sie zu Tai und strich sich dabei eine Haarsträhne hinters Ohr. "Ich habe zu danken" entgegnete Tai. "Eine Frage habe ich noch. Woher kannst du so gut tanzen?" Tai lachte. "Geheimnis" zwinkerte er ihr zu. Die Brünette musste daraufhin kichern. Kurz schauten sich Beide tief in die Augen wäre das ein guter Moment für einen Kuss fragte sich Tai. Mimi umarmte ihn noch bevor er diesen Schritt wagen konnte, gab sie ihm einen Kuss auf die Wange und stieg aus. Tai schaute ihr hinterher und sah wie sie sicher die Tür hinter sich zufallen lies. Er hielt sich die stelle die Mimi geküsst hatte mit der Hand und bemerkte wie Mimi sich nochmal zu ihm umdrehte bis sie schließlich verschwand. Die Limousine machte sich wieder auf den Weg und Tai musste tief in sich hinein grinsen. Diese verfluchte Mimi.

Saturday Night

Mimis Sicht:

 

Wieder einmal wurde die 18 jährige früh wach. Sie sah auf die Uhr und stellte fest, dass es gerade mal kurz nach acht war und das, obwohl sie erst seit halb drei heute Morgen zu Hause war. Sie war bereits hellwach und an weiter schlafen war nicht mehr zu denken. Das Erste an das sie dachte war Tai. Der vergangene Abend, die letzte Nacht. Sie wusste gar nicht mehr wann sie sich das letzte Mal so amüsiert hatte. Aber sie wusste wem sie es zu verdanken hatte.

 

Sie entschied sich erst einmal duschen zu gehen. Nachdem ihre Haut so schrumpelig war, das sie wie die ihrer Großmutter aussah, entschied sie sich schließlich dazu die Dusche zu verlassen. Es war früh an einem Samstag und sie wusste nicht was sie heute machen sollte. Früher war es immer schon vorher klar gewesen. Samstag Abend bedeutede, ausgehen, Freunde treffen, einen guten Club aufsuchen und tanzen gehen, doch dazu hatte sie in den letzten Monaten keine Lust gehabt. Doch heute zu Hause zu bleiben und die Wand anzustarren kam nicht in Frage. Sie überlegte Sora zu schreiben, doch die würde sicherlich noch schlafen oder womöglich mit anderen Dingen beschäftigt sein. So ließ sie es blieben.

 

Lustlos ging die Brünette in die Küche, gähnte ausgiebig und streckte dabei ihre Arme in die Luft. „Hand vor den Mund, junges Fräulein“ wurde sie gleich von ihrer Großmutter ermahnt. „Entschuldige bitte, das weiß ich natürlich“. „Schon in Ordnung hattet ihr denn gestern einen schönen Abend gehabt?" Fragte sie gleich nach. Mimi strahlte so sehr, dass ihre rehbraunen Augen goldbraun funkelten. Das war nur so, wenn sie sich aus vollem Herzen freute. Sie antwortete prompt „Es war ein phantastischer Abend, ich habe ihn wirklich richtig genossen“ schwärmte die 18-Jährige. „Das sieht man dir an, so wie du strahlst. Gibt es da einen speziellen Grund? Hat es etwas mit deiner Verabredung von gestern Abend zu tun?" hakte Riku nach. Mimi fühlte wie ihr die röte ins Gesicht schoss. „Nein es war einfach nur so ein schöner Abend mit Freunden“ winkte die Brünette ab und versuchte ruhig zu klingen. „Schon in Ordnung, du musst es mir ja nicht sagen wenn du noch nicht soweit bist“. Mimi war es unangenehm sie wollte ja nicht flunkern aber was hätte sie auch sonst sagen sollen ohne das man sie falsch verstehen würde. Sie verstand sich ja selbst zur Zeit nicht.

 

Die Damen frühstücken gemeinsam, als Mimi fragte „Kann ich dir vielleicht nachher mit irgendwas helfen?“. Riku schaute ihre Enkelin an und nickte. „Ich wollte eigentlich noch in die Stadt einkaufen gehen, es wäre mir eine große Hilfe, wenn du das machen würdest. Dann kann ich gleich mit deinem Großvater zum Arzt“. Mimi nickte, „Ja, das mache ich sehr gerne“. Riku schrieb ihrer Enkeltochter einen Einkaufszettel, gab ihr Geld und schickte sie los.
 

Mimi lief gerade ein paar Schritte als ihr Handy vibrierte Sie sah etwas überrascht auf die Nachricht. Eine Kurznachricht von Davis. Es war eine Einladung:

`Hallo Leute, ich weiß ich bin etwas spät dran, aber ich würde gerne mit euch in meinem Geburtstag reinfeiern. Wann: am Montag ab 20:00 Uhr bei mir zu Hause. Ich würde mich freuen, wenn ihr es so kurzfristig einrichten könntet. Davis.`

Mimi musste lachten das war typisch Davis. 2 Tage vorher noch einzuladen, Sie schmunzelte, freute sich aber ehrlich über die Einladung. `Bin dabei`schreib sie ihm gleich zurück. Die junge Frau hatte ohne hin nicht viele Termine in nächster Zeit.

Sie hatte den ganzen Einkauf in eine große Tasche gepackt. Diese war doch schwerer, als sie gedacht hatte, aber es brachte ja alles nichts. 

Sie schmiss die Tasche über ihre rechte Schulter und machte sich auf den Weg nach Hause, als ihr auf einmal jemand die Augen von hinten zu hielt. Sie wollte erst los schreien, doch dann erkannte sie ein vertrautes Lachen. „Tai?“. „Nicht schlecht Prinzessin“ antwortete Tai ihr und lies seine Hände runterfallen. Mimi drehte sich zu dem Älteren rum und strahlte über das ganze Gesicht. „Was du bist schon so früh wach und dann schon außer Haus, geht es dir gut?“ witzelte Mimi gleich los. „Na hör mal was denkst du denn vor mir?“ fragte Tai und tat absichtlich beleidigt. „Natürlich nur das Schlechteste“ antwortete Mimi und fing an zu lachen. „Vorsicht Madame oder willst du etwa Kreig mit mir?“ fragte Tai und nahm beide Arme vor die Brust. Mimi überlegte und schüttelte mit dem Kopf. „Nein lieber nicht“ gab sie zu.

Tai grinste „Gut so, braves Mädchen“ neckte er Mimi nahm seine Hand und tätschelte der Brünetten damit auf den Kopf. Mimi funkelte Tai böse an. „Braves Mädchen? Ich ziehe es zurück. Ich will Krieg“.Tai musste sich ein Lachen verkneifen. Sie war einfach zu süß wenn sie sich so schnell aufregte.

„Bist du auch von Davis zum Geburtstag eingeladen worden?“ wollte Tai von Mimi wissen, um sie davon abzulenken, dass sie nicht gleich auf ihn los ging. „Ähm... Ja.. Ich habe auch schon zugesagt und du?“. Tai nickte nur und freute sich das er Mimi genauso schnell wieder runter bekam, wie er sie auf die Palme bringen konnte „Das ist gut dann sehen wir uns ja da“ stellte die Brünette fest. „Warum hast du heute Abend schon was vor?“. Tai sah sie fragend an.

„Ähm...Nein wieso?“ Unsicher sah sie zu dem Älteren auf. „Ja dann lass uns doch was starten“ schlug Tai vor. „Okay warum nicht. Wir könnten ja mal alle zusammen feiern gehen“. Mimi war zwar nicht in Feierlaune aber mit ihren Freunden würde es sicherlich Spaß machen.

Sie schaute zu Tai der auf einmal laufhals anfing zu lachen und sich nicht mehr beruhigen konnte. „Was ist denn mit dir los?“. Noch immer lachte Tai. Mimi wusste nicht was daran so lustig sein sollte. „Hallo, kannst du mir mal verraten was so lustig ist?“. Sie wurde ungeduldig und wippte mit dem Fuß hin und her. „Du willst Party in einem Club mit unseren Freunden machen?“ fragte Tai, während er versuchte sich unter Kontrolle zu bringen. „Ja warum denn nicht, wo ist das Problem?“ Sie verstand ihren älteren Freund gerade überhaupt nicht. „Also dann erkläre ich dir das mal. Da hätten wir Matt und Sora unser tolles Pärchen das die ganze Zeit rumknutscht und um spätestens zwölf kein Bock mehr hat und nach Hause will. Izzy und Joe...also muss ich da noch mehr zu sagen, die grundsätzlich nicht mitkommen und wenn nur in der Ecke stehen, sich über die Lautstärke beschweren und sich vorkommen wie die ersten Menschen auf dem Mond. Ja und dann wären da noch Kari und Co die alle viel zu jung sind um lange auszubleiben. Also im Endeffekt sind wir zu zweit, die wirklich feiern. Aber tu dir keinen Zwang an. Du kannst unsere Freunde gerne fragen“.

Mimi dachte über Tais Worte und ihre Freunde nach und musste schließlich auch anfangen zu lachen. „ Oh Man, Tai du tust mir Leid, mit wem gehst du denn feiern?“. „ Ja endlich mal jemand der mein Leid versteht. Meistens gehe ich mit welchen vom Fußball. Also wir zwei heute Abend alleine oder möchtest du dein Glück versuchen?“ Tai zog eine Augenbraue hoch und musterte Mimi. „Okay dann wir zwei, aber ich war wohl auch schon einige Monate nicht mehr feiern“ „Soll das heißen, dass du auch um zwölf nach Hause willst?“ Mimi schüttelte den Kopf „Normalweise fang ich um zwölf erst richtig an“. Mit einem schiefen Grinsen schaute er die Brünette an. „So habe ich mir das gedacht“.

„Okay und wo geht man hier am Besten hin? Ich kann dir die Frage in New York beantworten aber was hier gerade so Up to Date ist, kann ich nicht sagen“. Tai kam Mimi etwas näher. „Überlass das mal mir. Ich hol dich ab um zehn Uhr ab und dann zeig ich dir das Nachtleben von Tokio, dass dem Nachtleben von New York ordentlich in den Hintern tritt“. Mimi grinste er hatte es tatsächlich schon wieder geschafft. „Du bist ja ganz schön von dir überzeugt. Ich bin gespannt ob das halten kannst, was du hier von dir gibst“. Das wird meine leichteste Übung“ konterte er schelmisch grinsend.

Mimi nahm ihre Einkaufstasche und verzog etwas das Gesicht und ging los. Tai schmunzelte daraufhin los. „Na komm Prinzessin bevor du dir nachher noch ein Bruch holst und eine Ausrede hast um abzusagen, gib mir mal die Tasche“ Mimi regte sich innerlich schon wieder über seine Frechheit auf, gab sie ihm jedoch ohne zu zögern. Und ein Lächeln schob sich auf ihre Lippen. Schon wieder.

Beim Haus von Mimis Großeltern angekommen, sah die Brünette zu ihrer Begleitung auf. „Danke, dass du die Einkaufstasche getragen hast. Das hättest du wirklich nicht machen müssen“

„Belasse es doch einfach beim Danke. So bescheiden kennt man dich ja gar nicht“. „Und nimm du es doch einfach hin, ohne gleich wieder los zu schießen.“. Tai grinste sie an. Ja irgendwie konnte er bei ihr wirklich nicht anders, als immer nochmal nachzulegen. „Also gut ich würde sagen, bis heute Abend Waffenstillstand. Ich hole dich um zehn ab, sei also dann bitte fertig. Ich kenn euch Frauen doch “ scherzte Tai und fuchtelte mit seinem Zeigefinger vor Mimi herum. „Du bist doch immer der, der zu spät kommt“ argumentierte Mimi sachlich und nahm ihre Hände an die Hüfte.

.„Mensch Mimi kannst du nicht einfach mal eine Sache hinnehmen ohne gleich wieder los zu schießen“ witzelte Tai mit einem spitzbübischen Grinsen. Mimi brodelte innerlich mal wieder. Dieser Junge raubte ihr noch den letzten Nerv.

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Pünktlich um 22 Uhr klingelt Tai bei Mimi. Sie öffnete die Türe des Treppenhauses. Freudig begrüßte er die Brünette. „Du bist ja wirklich pünktlich, ich kann es nicht glauben und das bei dir“ strahlte Tai Mimi an. „Ja so etwas in der Art hast du ein zweimal erwähnt“ kam es von Mimi und streckte ihm die Zunge raus. Die 18-Jährige war verwundert er wollte sie doch abholen. Wo war das Auto? „Dachtest du wirklich, ich fahre?“ Tai sah Mimi an, dass sie sich nach was umsah. „Du sagtest doch, dass du mich abholen würdest“ „Ja genau aber doch nicht mit dem Auto, schließlich will ich trinken, wie soll ich denn sonst den Abend mit dir überstehen?“ grinste Tai. Mimi rollte mit den Augen, das musste gerade er sagen. So fuhren sie mit der U-Bahn und kamen dreißig Minuten später in Shibuya – dem Zentrum der Stadt an.

 

Der Club war schon gut gefüllt. Tai führte Mimi ins Womb, den angesagtesten Club der ganzen Stadt und seiner Meinung auch der ganzen Welt. Mimi verschwand kurz zur Garderobe und kam schließlich zurück. Sie trug ein stilvolles blaues Kleid aus Spitze, mit schwarzen High Heels und einer kleinen schwarzen Clutch. Tai war beeindruckt und musterte sie einmal von oben bis unten, grinste sie breit an und nickte ihr zu. Mimi kicherte und beäugte nun ihn. Tai trug eine dunkelblaue Jeans und ein schwarzes Shirt, dass ihm sehr schmeichelte. Sie hielt seinem Blick stand und gingen lächelnd durch den Club.

Mimi sah sich erst einmal um „Beeindruckend die Einrichtung hier aber ist das schon alles?“. Gleich fielen ihr die besonders hohen Decken auf. Der Club verlief sich auf unfassbare vier Etagen und auf jeder Etage lief andere Musik. Sie gingen in einen Raum in den hauptsächlich House Musik gespielt wurde. Es ist auch gleichzeitig der größte Raum. Eine überdimensionierte Spiegelkugel hing von der Decke und laute Bässe erfüllten den ganzen Raum Der Wuschelkopf blickte zu ihr herunter „Warte mal ab, der Abend hat gerade erst angefangen“. Sie nahmen sich einen Stehtisch am Rand der Tanzfläche als auf einmal eine vollbusige Blondine auftauchte, in einem Top, das fast zu platzen schien und beugte sich Tai direkt entgegen. Der Brünette und Mimi grinsten sich breit an und dachten wohl dasselbe. „Was möchtet ihr trinken?“ fragte die Kellnerin. „Zwei Tequilas bitte“ antwortete Tai „Mit Salz und Zitrone?“

„Ja bitte“. Die Augen der Kellnerin wanderten einmal um den Tisch, aber dann nickte sie und blinzelte Mimi zu, musterte sie mehrere Sekunden lang. „Ausweiskontrolle Süße?“ fragte die Blondine mit einer grellen Piepsstimme. Mimi brodelte innerlich, versuchte sich aber nicht aus der Fassung bringen zu lassen. Sie nahm ihre Tasche, kramte ihr Portmonee heraus und legte ihr den Führerschein vor. Mimi glaubte zwar nicht, dass die Kellnerin imstande war anhand ihres Geburtsjahr das Alter zu errechnen, aber sie ließ sich gerne eines besseren belehren. Die Blondine nickte ihr zu und Mimi steckte ihren Führerschein wieder in ihr Portmonee zurück. „Meine Güte sind wir hier in einem schlechten Porno gelandet? Ich dachte sie bietet mir gleich einen Lapdance an“ sagte Tai. Mimi lachte, genau das waren auch ihre Gedanken gewesen. „So etwas hätte ich mir früher auch nur zum...“ begann Tai den Satz beendete ihn aber nicht. „Uum einmal drüberrutschen und weiterschicken ausgesucht?“ beendete Mimi anzüglich seinen Satz. Er nickte nur. Mimi verdrehte die Augen. „Hallo vielleicht unterschätzt du sie ja und sie total klug und nett“ klärte sie ihn auf. Nun war es Tai der die Augen verdrehte „Das glaubst du doch selber nicht“. „Nein nicht wirklich“ kam es von Mimi und beide lachten darauf los.

Als die Kellnerin mit den Tequilas zurückkam, leckten beiden ihren Handrücken ab und streuten Salz darauf. Tai hob das winzige Glas zu einem Trinkspruch. „ Auf einen Wilden Abend ohne Reue“. Mimi starrte auf ihr Glas, bis sie es ebenfalls hochhob und den Satz von Tai wiederholte. Sie stießen an, prosteten sich gegenseitig zu, leckten ihren Handrücken ab, kippten das Glas runter und bissen die Zitronenscheibe aus. Mimi verzog dabei das Gesicht und schüttelte mit dem ganzen Körper. „Das Zeug ist so grausam“ beschwerte sich Mimi gleich. Tai lachte und bestellte gleich eine zweite Runde.

 

Fünf Runden später hob Tai wieder die Hand um eine weitere Runde zu bestellen. Mimi hatte jedoch das Bedürfnis die Notbremse zu ziehen. Da konnte und wollte sie nicht mithalten. „Tai noch ein einziger Tequila und ich kann nicht mehr stehen. Wasser für mich, bitte“ .Tai konnte sich ein grinsen nicht verkneifen „Was so schnell? Du verträgst ja gar nichts“ neckte er die Brünette gleich. „Na und... Es ist doch gut, dass ich meine Grenzen kenne“ widersprach sie ihm. Tai imponierte ihre Antwort. „Na gut aber nur weil ich mir nicht nachher anhören will, ich hätte dich abgefüllt“. „Ich dachte das war der Sinn des Abends?“ hickste Mimi los. Tai musste darauf loslachen, hatte aber schließlich doch Erbarmen. Tai stand auf und streckte die rechte Hand aus „Komm, wir tanzen uns ein paar Promille aus dem Leib“. Tai ließ seine Finger in ihre Handfläche gleiten, und er umschloß sie vorsichtig.

Tai führte Mimi auf die gut gefüllte Tanzfläche, auf der die Menschen sich zu den lauten Bässen der Clubmusik drehen und einander anrempelten. Die Musik war schnell und die Lichter unterstrichen den Beat. Die Beiden begannen sich im Takt zu bewegen und wieder einmal musste Mimi sich eingestehen, dass Tai sich unfassbar gut zur Musik bewegen konnte. Es imponiert ihr und sie musste sich eingestehen das sie dies ziemlich heiß fand. Nein sogar sehr heiß! Mimi verstand ihre eigenen Gedanken gerade nicht.- Verdammter Tequila – dachte sie sich und versuchte Tai wieder nur als Freund zu sehen. Sie tanzten ausgelassen, sangen die Texte mit und lächelten sich immer wieder an. Mit der Zeit wurde die Musik etwas ruhiger und Tai machte einen Schritt auf Mimi zu. Er zog ihren Körper dichter an seinen, drückte sein Gesicht an ihren Hals und sie begannen sich gemeinsam im Takt zu bewegen. Tai kam es plötzlich vor als würde ihn ein elektrischer Schlag treffen. Seine Hände kreisten zwischen Mimis Rücken und Hintern hin und her. Die Atmosphäre hatte sich schlagartig zwischen ihnen verändert!

Ruckartig drehte Tai Mimi herum, ihr Rücken schmiegte sich an seine Brust. Er fuhr mit den Händen an ihren Seiten hoch und streifte dabei ihre Brüste. Kurz hielt er in seiner Bewegung inne und will abbrechen, da sah er wie Mimi die Arme hob und sie um seinen Nacken legte und zeigte ihn damit, dass sie einverstanden war. Sie verloren sich in der Musik. Tai sah sich um und stelltes fest, dass sie niemand beachtete. Alle hatten sich in ihre eigene kleine Welt zurückgezogen. Tai führte seine Hände zurück zu ihren Hüften. Er musste sich sehr konzentrieren. Er fühlte sich gerade so sehr zu ihr hingezogen. Er blickte auf sie herunter und stellte fest, dass Mimi ihre Augen geschlossen hatte und die Berührung zu genießen schien. Das Alles ließ ihn keinen klaren Gedanken mehr fassen. Das Blut in seinem Kopf schien eine Etage nach unten zu strömen und ließ sein Hirn gefährlich unterversorgt zurück. Es war ein Beweis seiner Selbstbeherrschung, dass er jetzt keinen Schritt weiter ging. Schließlich waren sie an einem öffentlichen Ort. Und es war Mimi, seine alte Freundin aus Kindertagen. Abgesehen davon wäre Mimi niemals so ein Mädchen, die so etwas mochte. Sie hat Stil. Sie hat Klasse. Aber fast wünschte er sich, sie wäre so ein Mädchen zumindest für diese Nacht. Sie löste ihre Finger von Tais Haaren und ließ die Arme sinken und wendete sich wieder von ihm ab. „Mimi“ sagte Tai jetzt lauter und ernster. „Bist du nüchtern?“. Sie drehte sich zu ihm um. Ihre Augen sind starr auf ihn gerichtet. Sie lächelte langsam und nickte „Nüchtern genug“. Die Musik wurde wieder schneller und Beide gingen wieder ein Schritt auseinander. „Ich brauche dringend eine Abkühlung“ unterbrach Tai und hörte auf zu tanzen. Mimi fächerte sich mit einer Hand Wind ins Gesicht und pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Genau das brauchte sie jetzt auch. Noch immer Kribbelte alles in ihr. -Verdammter Tequila- .

Tai bestellte diesmal zwei Wasser für sich und Mimi. Alkohol war jetzt nicht mehr zu empfehlen zu verworren waren seine Gefühle gerade. Er reichte ihr ein Glas und versuchte sich wieder zu akklimatisieren. „Danke das ist lieb von dir aber du brauchst mich wirklich nicht den ganzen Abend einzuladen“. „Weiß ich, ich möchte es aber. War ja schließlich meine Idee hierhin zu gehen“.

Mimi lächelte ihn an. „Auch dafür Danke, es hat Spaß gemacht, mal wieder richtig zu feiern ohne Reue“ grinste sie Tai an und dachte an den Trinkspruch zurück. Tai erwiderte ihr Lächeln und beide schauten sich einen Moment lang nur in die Augen. Mimi spürte wie sich ihre Wangen rötlich färbten und trank ihr Glas in einem Zug aus. Tai blieb dies nicht verborgen, auch er trank sein Glas aus. „Was meinst du, sollen wir langsam von hier verschwinden?“ fragte Mimi. Der Ältere war sich für einen Moment nicht sicher worauf sie hinaus wollte. Mimi schien dies zu bemerken, nahm die Hand vor dem Mund kicherte „Du zu dir und ich zu mir. Was dachtest du denn?“. "Natürlich dasselbe“. „Natürlich“ antwortete Mimi sarkastisch und zog eine Augenbraue hoch.

Sie verließen den Club und machten sich auf den Weg zur U-Bahn. Mimi wurde es prompt etwas schwindelig. Im Club war es noch gegangen aber draußen an der frischen Luft ging es nicht mehr so gut. „Ist alles in Ordnung?“ erkundigte sich Tai besorgt bei ihr. Mimi versuchte tapfer zu nicken, merkte aber wie der Boden sich anfing zu drehen. „Oh weia das war wohl doch einer zu viel“ entschuldigte sich Tai. „Nein nein alles bestens. Gleich geht es wieder“ Tai nahm Mimi an der Hand um ihr so etwas Halt zu geben. Sie freute sich über die Geste und tatsächlich half es etwas.

„Das sollten wir demnächst öfters machen, vielleicht mit etwas weniger Tequila“ murmelte Tai und ließ sich auf einen Sitz nieder. „Ja ich bin dabei, vielleicht schaffen wir es ja doch noch mit unseren Freunden feiern zu gehen“. Tai musste wieder Lachen. „Du glaubst auch echt immer noch an Wunder“. Mimi schloss ihre Augen und ließ ihren Kopf an Tais Schulter sinken. So fuhren sie bis Mimi aussteigen musste „Hier muss ich raus“. „Warte ich steige auch aus oder glaubst du etwa ich lasse dich in deinem Zustand nachts um vier Uhr morgens alleine nach Hause gehen?“. Nein das glaubte sie wirklich nicht. Sie schüttelte den Kopf.

 

Wieder standen sie vor Mimis Haustür und sahen sich an. Ein Kribbeln kam zum Vorschein. Tai nahm Mimi in den Arm und genoss ihre Wärme, dann gab er ihr einen kurzen Kuss auf die Wange. „Schlaf gut Prinzessin“ sanft lächelt er Mimi zum Abschied an. Sie nickte „Dir eine gute Nacht und Danke fürs nach Hause bringen“. Kurz dachte Tai daran Mimi zu sich zu ziehen und sie zu küssen, aber Nein nicht wenn sie nicht bei klarem Verstand war, wenn sie sich schon küssen würden dann sollten ihre Sinne nicht vom Alkohol benebelt sein, sondern nur von ihm!

Davis Geburtstag

Sonntag

In einer Lagerhalle werkelte der 19-Jährige immer mal wieder an seinem Auto herum, sobald er etwas Zeit hatte. Er hatte von seinem Vater einen alten Mercedes-Benz C-Klasse hinterlassen bekommen, der nicht einmal mehr ansprang, aber er fand das es jede Mühe Wert war. Oft half ihm Matt dabei sein Auto herzurichten, soweit es seine Bandproben und Auftritte zuließen. Dann waren sie oft die ganze Nacht hier mit einem Kasten Bier, lauter Musik aus einem alten CD-Player und redeten über alles Mögliche. Tai saß auf einem leeren umgedrehten Bierkasten, trank aus einer Bierflasche und sah sein Auto an. Er vermisste Matt ein bisschen – Etwas Ablenkung könnte er jetzt gut gebrauchen. Er hatte gehofft das er sich hier etwas ablenken konnte, seit Mimi wieder da war und besonders über das Wochenende so viel Zeit miteinander verbracht hatten, ging ihm dieses Mädchen nicht mehr aus dem Kopf. Weil sie – verdammt nochmal wirklich etwas besonderes war. Schon alleine ihr Geruch – nach Erdbeeren – machte ihn schwach.

Am liebsten würde er jetzt einfach fahren, Fenster auf, Musik an, Kopf aus. Einfach die Landschaft an ihm vorbei ziehen lassen – genauso wie seine Gedanken. Tai ist sich ziemlich sicher das er Mimi haben könnte wenn er es darauf ankommen lassen würde, aber was bringt es ihm? Sie hat so viel erlebt, ist mit sich selbst beschäftigt alles mögliche zu verarbeiten und bald, ja bald würde sie wieder zurück nach Amerika gehen und was dann? Fernbeziehung? Na herzlichen Dank.
 

Er hörte wie sich die schwere Metalltür von der Lagerhalle öffnen lies und Matt zur Türe herein kam.

„Hey, Was ist los, Mann?“ begrüßte er ihn mit einem schiefen Grinsen.

„Matt was machst du denn hier?“ etwas verwundert schaute er seinen besten Freund an. „Ich versuche schon seit zwei Stunden dich zu erreichen und ständig kein Empfang, da dachte ich das du wohl hier sein musst und wollte mal nach dir schauen. Brachst du Hilfe mit der ollen Kiste?“. „Das ist keine olle Kiste, der wird bald laufen, glaub mir lieber mal“.

„Willst du ihn denn danach immer noch verkaufen?“

Wollte Matt von seinem besten Freund wissen. Tai zuckte mit den Schultern und runzelte mit der Stirn.

„Ja wahrscheinlich“ murmelte Tai. Matt fixiert Tai. „Okay, was ist los? Tai lehnte sich zurück und atmete laut aus. Matt kannte ihn wirklich zu gut. „ich muss mich noch daran gewöhnen, wie die Dinge jetzt laufen, das ist alles“.

„Geht´s ums Geld?“. Tai schließt die Augen und legt seinen Kopf in den Nacken.

„Geht es nicht immer ums Geld?“. Tai hatte das Gefühl als wäre sein ganzes Leben darauf ausgerichtet Geld herbeizuschaffen. Matt war der einzige der wusste wie die Situation bei den Yagamis zu Hause aussah.

„Das heißt also Ja. Und deine Mum möchte noch immer nicht das du den Wagen danach verkaufst?“.

„Ich glaube sie will ihn so lange wie möglich behalten, da sie ja sonst nichts mehr von ihm hat, dabei sollte sie doch froh sein, wenn alles von ihm weg ist, nachdem was er gemacht hat“.

„Na ja du kannst ihr kaum einen Vorwurf daraus machen“. Tai machte seiner Mutter keine Vorwürfe, auch Tai bedeutete das Auto viel, aber nicht weil er ist von seinem Vater bekam, sondern weil er über zwei Jahre lang, sämtliche Ersatzteile gesparrt, eingebaut und aus Einzelteile mit seinem besten Freund zusammengebaut hatte. Ja, der Wagen war sein Lieblingsprojekt geworden und auch wenn dieser Wagen ihm alles bedeutet, so musste er an seiner Mutter und seine Schwester denken, daran das es ihnen gut geht und an nichts fehlen würde.

„Schon aber manchmal muss die Sentimentalität auf den Rücksitz und der Verstand ans Steuer“.

„Na du sprichst ja schon wie ein richtiger Student“. Tai biss sich wütend auf die Unterlippe und schluckte seinen Groll schließlich herunter. Er hatte einen Topstudienplatz an einer Spitzen Uni bekommen. Er wollte Sport und Betriebswirtschaft studieren. Es war sein Traum sich damit eines Tages selbstständig zu machen, vielleicht ein eigenes Studio aufmachen und wenn es gut läuft eine ganze Kette. „Na ja, es ist eben so. Ich muss uns ja nur durch die nächsten zwei Jahre bringen, bis sich die Lage was entspannt hat. Dann vielleicht!“ „Das hoffe ich wirklich für dich, Mann“ sagte Matt.
 

Dann saßen sie einen Augenblick lang schweigend da. Matt fühlt sich in solchen Situation immer äußerst Unwohl, er hat sich für seine Verhältnisse bereits mehr als Verausgabt. Er zog sich sein Hemd über seinen Kopf. Er will dieses nicht mit Ölflecken ruinieren und schnappte sich ein Bolzen. Wie immer wenn er arbeitet, lies er die Musik. Tai schloss seine Augen und hörte einen Moment lang zu, bis seine Gedanken ihn wieder zu ersticken drohten. Tai grübelt nicht gerne, außer wenn er glaubt eine Lösung zu finden, oftmals findet er eine. Oft verlassen sich seine Freunde genau deshalb auf ihn. Im Moment ist aber weit und breit keine in Sicht. Das war zur Zeit seine Lösung.

„Lass mich mal ran. Ich habe keine Lust mehr nachzudenken“.

„Dann verzieh dich unter die Haube“ antwortete Matt. Tai nahm sich einen Ringschlüssel vom Werkzeugkasten, lässt die Motorhaube aufspringen und macht sich an die Arbeit. Keine zehn Minuten später redeten die beiden nur noch über Autos und Tais Geist ist endlich abgelenkt. Die großen Werkstatttüren standen offen, die kühle Nachtluft wehte herein, die Musik lief weiter und Tais Probleme sind für den Augenblick vergessen.
 

Montag:

„Sag mal was zum Teufel machst du da?“ fragend schaute Tai zu seiner kleinen Schwester runter. Eine große weiße Leinwand lag auf dem Fußboden ihres Zimmers, sowie unzählige Fotos und Stifte. „Ich arbeite an einer Collage für Davis. Es soll ein Geschenk zu seinem Geburtstag werden“. Tai beäugelt alle Fotos ganz genau„Und du willst die alle verwenden?“. „Natürlich ich habe sie extra heute entwickeln lassen. Eigentlich wollte Yolei mir helfen, aber sie war noch beschäftigt das Gruppengeschenk zu organisieren. Jetzt muss ich alleine schauen das ich es bis acht Uhr schaffe. Was muss der Trottel auch erst zwei Tage vorher einladen“ beschwerte sich Kari bei ihrem Bruder.

„Du kennst doch Davis. Mich würde es nicht wundern, wenn wir gleich nicht mal was zum trinken bekommen, weil er vergessen hat noch einzukaufen“ fügte Tai hinzu.

„Keine Sorge darum kümmert sich Yolei schon, das gehört zu unserem Geschenk. Wir gehen nämlich fest davon aus das er alles vergisst“ lachte Kari drauf los. „Beteiligen sich denn alle?“ wollte Tai nun von der jüngeren wissen.

„Jap alle machen mit, von dir bin ich einfach davon ausgegangen das du dabei bist oder wolltest du ihm was eigenes schenken?“. „Nee passt schon. Soll ich dir vielleicht helfen“ bot Tai seiner kleinen Schwester seine Hilfe an.

„Würdest du? das wäre wirklich lieb von dir“.

„Tja so bin ich nun mal, also was soll ich machen?“.Kari gab ihrem Bruder eine Schere in die Hand

„Du kannst schon mal anfangen die Fotos auszuschneiden“.

„Ausschneiden?“ fragte Tai seine Schwester.

„Oh Man Tai, das sieht doch dann direkt viel schöner aus. Pass auf ich zeig dir wie ich das meine“. Kari nahm die Schere wieder entgegen und schnitt ein Bild so zurecht das nur noch die Freunde zu sehen waren, manche als Kreis, manche wie bei den Paaren als Herz. Tai zog misstrauisch die Augenbrauen hoch. „Kann ich nicht was anderes machen?“ flehte er seine Schwester an und hoffte auf Gnade. Kari lächelte „Na gut, dann sortiere die Bilder nach dem Alter. Also auf denen wir jünger sind legst du bitte auf die linke Seite und auf denen wir Älter sind bitte auf die rechte Seite. Es soll eine Art Zeitreise werden“ versuchte Kari ihren Bruder ihre Version zu vermitteln. Tai nickte nur und nahm sich einen Stapel Bilder in die Hand und begann zu sortieren. Auf einmal hatte er ein aktuelles Bild von Mimi entdeckt. Er musterte es ganz genau. Sie war auf dem Foto einfach umwerfend und ein lächeln umzog seinen Lippen. „Wo hast du das denn her?“ wollte er von Kari wissen. Kari schmunzelte ihn direkt an. „Ich habe Mimi gebeten ein aktuelles Foto von ihr zuschicken, da wir bisher noch keine Fotos gemacht haben“ gab Kari an und setzte fort. „Du kannst es natürlich auch behalten wenn du magst“ grinste sie ihren Älteren Bruder an. Tai schaute düster zu seiner Schwester herunter und legte das Foto unkommentiert auf die rechte Seite. Kari nahm das Bild und wollte es zurecht schneiden, da hielt Tai sie auf. „Nein lass das Foto so“. Kritisch schaut Kari zu Tai auf. „Na ja ich finde es ist so perfekt“. Kari lies das Foto zurück wandern und nahm sich das nächste Foto. Sie wollte ihn zwar ganz gerne noch was ärgern aber sie musste sich jetzt beeilen um rechtzeitig fertig zu werden. Was Tai nicht gesehen hatte ,ist das Kari das Foto versteckt hatte. Sie wollte es ihm nachher ins Zimmer legen und nicht für die Collage verwenden.
 

Tai und Kari klingelten um halb neun bei Davis an der Wohnung. Seine Eltern überließen ihm die Wohnung, somit hatte er Sturmfrei. „Hey, da seid ihr ja“ begrüßte Davis seine beiden Freunde. „Sind wir etwa die letzten? Tai kam wieder mal nicht in die Gänge“ entschuldigte sich Kari bei dem Gastgeber. „Nein es fehlen noch ein paar“.“Kari ich habe eben schon gesagt, du machst zu viel Stress. Er lädt ab 20 Uhr ein“ entgegnet Tai verärgert. Davis führte Tai und Kari ins Wohnzimmer. Dort saßen alle Freunde bis auf Izzy, Cody und Mimi. Sora und Yolei begrüßten die Neuankömmlinge als Erster und rissen Kari gleich mit sich, während Tai sich zu Matt und Takeru auf die Couch begab. Die Mädels dekorierten noch das Wohnzimmer, daran hatte Davis überhaupt keinen Gedanken verschwendet, daher hatte Sora Luftballons, Luftschlangen und Glückwunschgirlanden besorgt. Wieder klingelte es an der Tür. Tai`s Blick folgte Davis zur Türe. Er war etwas nervös heute auf sie zutreffen, auch wenn er nicht wusste warum. Davis öffnete die Türe und Izzy und Cody kamen zur Türe rein. Sie begrüßten Davis freundlich und folgten ihm. Tai schaute wieder schnell in die Runde und bekam von seinem besten Freund ein Bier in die Hand gedrückt. „Wartest du auf jemanden Bestimmten?“ grinste Matt seinen besten Freund an. Tai fühlte sich ertappt, war das etwa so offensichtlich? „Nein auf wen sollte ich warten“ stellte Tai die Gegenfrage an Matt. „Ach weiß auch nicht an eine Gewisse hübsche braunhaarige Freundin, die seit kurzem wieder hier ist“ schlussfolgerte Matt gekonnt. „So ein Blödsinn, ich bin eben neugierig“ zischte Tai zurück. „Schon klar“.

Eine weitere halbe Stunde Verging und Matt erhob sich. „Ich muss mal eine rauchen gehen. Kommst du mit?“ fragend schaut Matt zu Tai, der nickte und folgte Matt auf dem Balkon. Tai selbst rauchte nicht, ab und zu mal, wenn er etwas zu viel getrunken hatte, aber das war es dann auch. „Oh Mann, muss das wirklich sein?“ jammerte Sora. Sie mochte es gar nicht das ihr Freund rauchte. Schließlich musste sie ihn küssen und hatte keine Lust darauf einen Aschenbecher zu küssen. „Ja es muss sein“ antwortete Matt nur knapp. Die beiden verschwanden auf dem Balkon, da bekam Sora eine SMS von Mimi, sie war an der Wohnungstür angelangt. Sora öffnete Mimi die Türe. Schnell begrüßten sich die Freundinnen und gingen zügig zur Küche. Mimi hatte noch einen Geburtstagskuchen gebacken und der musste kühl gestellt werden und durfte vom Geburtstagskind nicht zu früh gesehen werden, immerhin hatte er erst in ein paar Stunden Geburtstag.
 

In dem Moment, als Mimi ins Wohnzimmer herein kam, zog sie Tai`s Blick an wie Honig eine Biene. Tai schaute sie durch die Balkontür an. Ihre Haare lagen kunstvoll und leicht geschwungen nach hinten und einzelne Haarsträhnen umschmeichelten ihr Gesicht. Zu gern würde er jetzt mit seinen Fingern darin herumwühlen und sie wild durcheinander bringen. Sie trug ein hautenges weißes Top und ein paar enge Shorts, in denen die längsten Beine die er je gesehen hatte zur Geltung kamen. Er konnte sich nicht helfen, er stellte sich gleich vor, wie es sich wohl anfühlen würde wenn sie ihre Beine um ihn schlingen würde. Tai ging zurück ins Wohnzimmer und steuerte auf Mimi zu, in dem Moment wendete sie sich auch ihm zu. Ihre Augen leuchteten goldbraun auf und ihre Lippen verziehen sich zu dem schönsten Lächeln das er je gesehen hatte. „Du solltest wirklich aufhören mir immer nachzulaufen“ grinste Tai.

„Ich kann eben nichts dagegen machen“ erwiderte Mimi mit einem Augenzwinkern.

„Ich bin leider verflucht. Animalische Anziehungskraft“.

„Oh ja, schwere Last die du da auf deinen Schultern trägst“. Mimi lächelte und Tai könnte sich dieses lächeln den ganzen Abend lang anschauen.

„Du bist mir ja ein toller Freund, lässt mich da auf dem Balkon zurück und gehst mitten in einer Unterhaltung weg“ schimpfte Matt von hinten, als auch er vom Balkon wieder zurück kam. Da erblickte er Mimi und verstand.

„Ah, Hallo Mimi, alles klar?“ begrüßt er die 18-Jährige. Tai warf nur einen bösen Blick nach hinten und Matt musste sich ein grinsen verkneifen. „So da wir ja endlich alle Vollzählig sind. Lasst die Party beginnen“ schrie Davis los und hob eine Faust nach oben. Er drehte die Musik lauter und holte noch einige Getränke ins Wohnzimmer.Er war seinen Freunden sehr dankbar das sie Getränke beigesteuert hatte, er hatte zwar etwas da, aber bei seinen Trinkfestenfreunden würde er wohl schnell Nachschub brauchen.
 

Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt. Alle saßen beieinander, scherzten und lachten. Immer wieder tauschten Tai und Mimi heimliche Blicke aus. Sie suchten beiden das Augenpaar des jeweils anderen, ließen ihre Blicke aber immer nur ein paar Sekunden beim anderen. Mittlerweile hatten sich kleine Grüppchen gebildet. Kari und Takeru sind zusammen auf dem Balkon gegangen um unter vier Augen zu sprechen. Die beiden wurden immer mal wieder beobachtet, besonders Tai schaute immer wieder was seine kleine Schwester da machte oder besser gesagt was man mit ihr machte, doch sie schienen sich nur zu unterhalten, so lässt er seinen Blick wieder ruhen und stellte fest, das Mimi nicht mehr im Wohnzimmer war.
 

Die Brünette ist in die Küche gegangen, sie wollte sich ein Glas holen, da bereits alle Becher die Davis besorgt hatte aufgebraucht waren und sie etwas anderes trinken wollte. Sie wusste gar nicht wo die Gläser standen also schaute sie sich etwas um. Mimi kam zu einem Oberschrank und öffnete die Schranktür und fand die Gläser, allerdings im obersten Fach. Mimi stellte sich auf ihre Zehnspitzen und streckte ihren Arm soweit wie sie konnte aus um mit ihren Fingern das Glas zu berühren, da kam Tai in die Küche rein und sah wie Mimi sich bemühte das Glas heraus zu ziehen. Tai amüsierte sich über diesen Anblick, doch dann wollte er ihr helfen. Er stand ganz dicht an ihrem Körper nahm mühelos ein Glas aus dem obersten Fach heraus und stellte es auf der Küchendiele neben ihr ab. Mimi drehte sich zu Tai um und beiden standen so nah aneinander das nicht mal ein Blatt Papier zwischen ihnen gepasst hatte. Sie schauten sich nur kurz in die Augen und plötzlich überkam es sie, Noch ehe sie hätten etwas sagen können pressten sich ihre Lippen aufeinander. Tai fuhr mir seinen Fingern durch ihre Locken und drückte ihren Kopf leicht nach hinten. Ihre Lippen öffneten sich und voller Begierde schoss seine Zunge gegen ihre, Sie krallte sich regelrecht an ihn und schmiegte sich mit ihrem Körper so dicht es ging an seinen. Seine Hände fuhren wie wild rauf und runter, Zungen tauchen ein, saugten sich fest. Lippen die hungriger und gieriger worden. Die Intensität des Kusses stieg mit jeder Sekunde an. Sie wussten nicht wie viel Zeit verging, als sie plötzlich eine grölende Stimme hörten die sich näherte. Erschrocken ließen beide voneinander ab. Keuchend und nach Luft schnappend standen beide nebeneinander, Ihre Herzen rasten und sprangen fast aus ihrem Brustkorb. Krampfhaft versuchten sie ihre Atmung zu kontrollieren, als Davis auf einmal den Raum betrat, konnte er erahnen was hier vor sich ging?! Mimi kniff ihre Augen zusammen, atmete laut ein und aus, öffnete ihre Augen, nahm sich das Glas was auf der Diele stand und verließ fluchtartig die Küche. Tai blickte ihr hinterher. Was zur Hölle war das? Davis ging etwas besorgt zu Tai und flüstert „Alles okay bei euch?“. Tai schaute mit einen undefinierbarem Blick zu Davis nickte und verschwand ebenfalls.
 

Völlig schockiert über das gerade passierte setzte sich Mimi neben ihre Freundin Sora und versuchte so zu tun, als wäre nichts gewesen. „Hast du die Kerzen schon auf die Torte gestellt?“ wollte Sora von ihrer jüngeren Freundin wissen. „Torte? Welche Torte?“ murmelte Mimi.

„Na der Kuchen für Davis, es ist gleich zwölf“.

„Ach die Torte“ sagte sie immer noch nach Luft schnappend. „Also?“.

„Was also?“ verwundert schaute Sora ihre beste Freundin an. Was war denn mit der aufeinmal los? Sora winkte mit ihrer Hand vor Mimis Augen herum. „Kerzen auf Torte, Geburtstag, Davis, jetzt gleich“ hatte sie denn schon so viel getrunken fragte sich Sora. „Nein“ antwortete Mimi knapp.

„Okay ich glaube ich werde die Kerzen daraufstellen, sonst gibt das heute nichts mehr“.

„Was für Kerzen?“ fragte Mimi und schaute ihre beste Freundin an. Sora klopfte mit ihrere flachen Hand gegen ihre Stirn, das durfte doch nicht ihr Ernst sein. „Sora? Mimi? Kommt ihr? Schrie Yolei durch die Wohnung. „Wir kommen“ antwortete Sora und zog Mimi mit sich. Sie sah Tai der kurz nach ihr den Raum betrat. Schnell wich sie seinem Blick aus und lies sich von Sora in die Küche führen um die Torte aus dem Kühlschrank zu nehmen, die Kerzen daraufzustellen und anzuzünden. Nur noch eine Minute dann wurde Davis 16 Jahre alt. Alle Jungs bis auf Tai zählten den Countdown herunter. Pünktlich sangen alle gemeinsam „Happy Birthday“ während Matt schon den gleichnahmigen Song anspielte. Nach einander gratulierten ihm alle und Kari überreichte ihm ihre Collage. „Alles Gute Davis. Ich hoffe sie gefällt dir. Tai und ich haben uns große Mühe gegeben“. Davis strahlte „Wow das ist ja cool, Danke“ freute Davis sich ehrlich über das Geschenk. Die restlichen drei Mädchen kamen mit der Torte aus der Küche und brachten sie zu Davis. „So hier kommt nochwas für dich“ strahlte Sora den jüngeren an. „Was wo kommt die denn her?“. Sora schaute zu Mimi herüber, doch die stand noch leicht perplex neben ihr. „Mimi hat die Torte für dich gebacken“ übernahm Sora das Wort. „Die sieht ja lecker aus“ sagte Davis und lies seine Zunge einmal um den Mund fahren. „Erst mal musst du alle Kerzen auspusten“ befahl ihm Yolei. Davis näherte sich der Torte, pustete alle Kerzen aus, Schnitt die Torte an und übergab allen ein Stück. Alle aßen ein Stück Torte und betrachteten die Collage und schwelgten gleich in Erinnerung. „Die Torte ist köstlich, vielen Dank Mimi“ bedankte sich Davis, auch die restlichen hat es geschmeckt. Mimi lächelte in die Runde „freut mich das sie dir schmeckt“. Mimi wollte jetzt nur noch nach Hause, sie wollte alleine sein, über das nachdenken was soeben geschehen war. Sie und Tai hatten sich geküsst und was das für ein Kuss war, doch warum? Seitdem haben sie sich nicht mehr unterhalten, sie ging ihm aus dem Weg und auch Tai war aufgewühlt, er wollte mir ihr darüber sprechen, doch wusste er selber nicht wie er das Gespräch anfangen sollte.
 

Hastik stürzte aufeinmal Kari aus Davis Zimmer „Du bist so ein Idiot Takeru Takaishi“ schrie sie wütend durch die Wohnung und begann sich zur Türe. „Warte Kari, lass und reden“ folgte Takeru ihr. „Ich habe keine Lust mehr zu reden“ wütend zog sie ihre Schuhe an. Alle Freunde verharrten in ihren Gesprächen und schauten die beiden an. Kari schlüpfte in ihre Jacke. „Tschuldige Davis aber ich gehe jetzt“ schnell verabschiedete sich Kari von ihren Freunden und sah Takeru nochmal böse an. Tai stand sofort auf, auch er zog schnell seine Schuhe an und folgte seiner Schwester. Es war für ihn ohnehin ein guter Zeitpunkt übereilt zu verschwinden, ohne sich bei allen verabschieden zu müssen. „Sorry Davis, aber ich lasse sie ungern alleine in diesem Zustand nach Hause gehen“ . „Kein Thema“ antwortete Davis. „Was war das denn gerade?“ wollte Matt von seinem Bruder wissen und alle schauten auf Takeru. „Ach nichts“ grummelte Takeru auch er begann sich in seine Sachen. Nach und nach folgten ihm alle. Die Party nahm ein schnelles Ende. Eilig lief Tai seiner kleinen Schwester hinterher, Mann wenn sie wütend war konnte sie echt schnell gehen. „Warte Kari“ rief er ihr hinterher und holte sie doch noch ein. „Was ist passiert?“ besorgt schaute er zu seiner Schwester. Ihr liefen bereits tränen die Wange herunter und funkelte noch wütend aus den Augen. „Nichts, lass mich einfach in Ruhe“ schniefte die jüngere. „Jetzt komm schon, warum habt ihr euch gestritten? Hackte Tai nach. „Egal ich möchte jetzt nicht darüber reden. Ich möchte jetzt nur noch nach Hause. Wir reden morgen okay?“ wimmerte Kari und wischte sich die Tränen mit ihrer Jacke weg. „Okay aber morgen möchte ich wissen, was passiert ist“ sagte Tai mit deutlichem Unterton und übergab ihr ein Taschentuch. Dankend nahm sie es an und konnte sich zu einem knappen lächeln zwingen. Das beruhigte Tai für den Moment. Sie kamen zu Hause an und ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging Kari in ihr Zimmer und schloss die Türe. Tai wusste das es jetzt nichts bringen würde ihr nachzulaufen, so begab er sich in sein Zimmer. Er entledigte sich seine Klamotten und zog sich ein einfaches weißes Shirt über. Er ging zu seinem Bett und fand ein Foto darauf. Das Foto das er am Nachmittag betrachtet hatte. Das Foto von Mimi. Sicher hatte Kari es ihm auf sein Bett gelegt. Er nahm es in die Hand und strich mit seinem Finger über das Bild und dachte prompt an den vergangen Kuss zurück. Seine Gedanken kreisten um sie herum. War es richtig? War es falsch? Waren sie Freunde? Waren sie mehr? Waren sie nichts von alledem? Sein Kopf dröhnte, er schloss seine Augen und schließlich überkam in die Müdigkeit.

Ein peinliches Geständnis

Mimis Sicht/Dienstag:
 

Schwerfällig öffnete die Brünette ihre Augen. Sie versuchte sich an den vergangenen Abend zurückzuerinnern. „Oh Gott – Oh...nein. Mist, Mist, Mist“ Sie zog sich ihre Decke wieder über den Kopf, als könnte sie damit ungeschehen machen, was da zwischen ihr und Tai geschehen wahr.

Erinnerungen strömten unaufhaltsam in ihre Gedanken.

Dieser unglaubliche erste Kuss – gierig, intensiv und so voller Leidenschaft. Die Hand, die ihren Nacken umfasste, als er sie näher an sich zog. Eine zweite auf ihrem Rücken. Wie Tai sie gegen den Küchentresen presste. Ihre Finger in seinem Haar. Sein betörender Duft, sein Geschmack.

Ruckartig schlug sie ihre Decke von sich, setzte sich ans Bettende, sah zur Türe und stöhnte lauthals auf. Was war das nur? Und warum will ich nur, dass sich das wiederholt?

Langsam erhob sich die Brünette und wollte gerade ins Badezimmer eilen, als sie eine SMS bekam.

Irritiert schaute die 18-Jährige auf ihr Handy. Wer schrieb ihr nur? Tai? Sie nahm ihr Handy in die Hand. Kari hatte ihr geschrieben. `Hast du heute Zeit? Ich brauche euch.`

Schnell erinnerte sich die Junge Frau daran wie fluchtartig Kari gestern die Party verlassen hatte und sich eindeutig mit Takeru gestritten hatte. Was da wohl vorgefallen war? Sicher wollte sie darüber reden. Rasch antwortete die Brünette ihrer jüngeren Freundin: `Natürlich wo wollen wir uns treffen?`

Kari antwortete zügig. `Kannst du zu mir kommen? Sora und Yolei kommen auch.`

Oh nein, das würde ja bedeuten , dass sie Tai wiedersehen musste und das so schnell. Oh je. Plötzlich wurde die Brünette ganz blass um die Nase. Wie soll ich ihm denn nur entgegentreten, nachdem wir uns gestern komplett aus dem Weg gegangen sind? Das kann ja nicht ewig so weiter gehen und das würde auch auffallen. Wieder schrieb Kari ihr. `Wir haben sturmfrei, meine Mutter ist arbeiten und Tai beim Fußballtraining.`

Tai ist nicht zu Hause? Erleichtert lächelte die Brünette und schrieb ´Wann soll ich da sein?´

Kari antwortete: ´Gegen sechs sind wir allein.´

Unter der Dusche bekam Mimi ihren Kopf ein bisschen frei, und das heiße Wasser spülte mit dem Seifenschaum alle verwirrenden Gefühle fort. Die Brünette zog sich ihre figurbetonte weiße Lieblingsbluse und eine enge olivgrüne Röhrenjeans an und bearbeitete mit einem Lockenstab ihre Haare. Sie wusste nicht warum sie sich heute so viel Mühe gab, wo sie nichts besonderes vor hatte, vielleicht weil sie einfach heute die Zeit dafür hatte oder vielleicht weil sie sich schlichtweg besser fühlte, wenn sie gut aussah. So zurechtgemacht ging sie schließlich ins Wohnzimmer und schaute sich eine Fernsehsendung an, um sich etwas abzulenken, was ihr mehr oder weniger gelang.
 

Tais Sicht:

Tai´s Hunger trieb ihn gegen Mittag in die Küche. Immer wieder war er wach geworden und dachte an den Kuss zurück. Er hatte schon viele junge Frauen geküsst, doch nie hatte es sich so angefühlt wie mit Mimi. Er blickte seine Schwester an, die ebenfalls am Küchentisch saß und gedankenverloren mit einem Löffel in ihrer halbleeren Teetasse herumrührte und mit der anderen Hand ihren Kopf abgestützt hatte.

„Also erzählst du mir jetzt was gestern bei euch los war?“ fragte der 19 Jährige ohne große Umschweife und schnappte sich die Kaffeekanne. Die Jüngere sah zu ihrem Bruder auf und seufzte „Das ist nichts worüber man ausgerechnet mit seinem großen Bruder sprechen möchte“ stammelte die 16-Jährige. Tai zog misstrauisch seine rechte Augenbraue hoch und musterte seine Schwester. „Das interessiert mich nicht, ich hab mir voll den Kopf gemacht und ich will jetzt wissen was passiert ist“ sagte er und seine Stimme wurde deutlich lauter. Kari wusste wie stur Tai war und dass er sowieso nicht locker lassen würde also beschloss die Brünette frei nachdem Motto Angriff ist die beste Verteidigung zu antworten. „Hast du schon mal eine gute Freundin geküsst?“ Der Ältere riss seine Augen weit auf und zog scharf die Luft ein. Was sollte er darauf erwidern? Ja und es ist nicht mal 24 Stunden her und war der absolute Wahnsinn... aber das konnte er jetzt unmöglich zu ihr sagen. „Was warum fragst du so etwas?“ wollte er neugierig wissen „Hat Takeru dich geküsst?“ schlussfolgerte er schließlich. Die Jüngere kniff ihre Augen zusammen und schüttelte mit dem Kopf „Nein hat er nicht“ gab sie bissig von sich. „Dann ist ja gut, ich dachte schon ich muss ihn jetzt zurechtweisen“ grinste Tai seiner Schwester entgegen, die das Ganze gar nicht lustig fand. „Danke Tai, für deine Hilfe. Mir geht es gleich schon viel besser nur gut das gleich die Mädels kommen“ patzte Kari los. „Welche Mädels?“ wollte Tai von seiner jüngeren Schwester wissen, die ihn nicht ganz verstand „Wie welche Mädels? Na Yolei, Sora und Mimi“.

Mimi, Mimi, Mimi hallte es immer wieder wie ein Echo in seinem Kopf. „Wann kommen die denn?“ fragte er nach. „Wenn du beim Training bist“ gab Kari verständnislos an. Darüber musste er unwillkürlich den Mund verziehen sie rechnet also nicht mit mir dachte sich Tai. „Was grinst du denn jetzt so blöd?“ fragte Kari ihn geradeheraus. Tai hat gar nicht mitbekommen, dass sie ihn beobachtet hatte. „Ach nur so“ flötete er nun vor sich hin und nahm ein selbstgefälliges Schmunzeln an. Er würde auf jeden Fall heute direkt nachdem Training nach Hause kommen und nicht noch mit den Jungs zusammen sitzen bleiben. Diesen Anblick konnte er sich einfach nicht entgehen lassen. Die plötzlich aufkommende gute Laune ihres Bruders nervte die Braunhaarige ungemein, so nahm sie einen letzten Schluck von ihrer Tasse, stelle diese zurück in die Spüle und verließ die Küche. Der Ältere lachte daraufhin und begann mit seinem späten Frühstück.
 

Mimi machte sich langsam auf dem Weg zu den Yagamis. Sie ließ sich Zeit um sicher zu gehen, dass Tai auch wirklich nicht mehr zu Hause war. Sie klingelte und schien etwas nervös zu sein. Freudig öffnete Kari die Tür und ließ Mimi rein. Mimi zog ihre Schuhe aus und begab sich in Karis Zimmer und begrüßte Sora und Yolei die schon da waren. Kari kam mit vier Gläsern und einigen Getränken hinterher. Alle vier Freundinnen saßen auf dem Boden in einem Kreis und die drei Mädchen schauten fragend zu Kari hinüber. „Also was ist gestern bei euch beiden passiert?“ drängte Yolei und fiel gleich mit der Tür ins Haus. Kari wusste nicht recht wie sie das Gespräch beginnen sollte und seufzte ausgiebig. „Ihr habt euch doch den ganzen Abend gut verstanden, oder etwa nicht?“ Hackte Sora nach. Kari nickte nur mit dem Kopf. Mimi spürte, dass das Ganze die Jünger sehr belastete und sich noch nicht ganz traute mehr rauszulassen „Sag mal hast du auch was anderes zu trinken hier?“ entgegnete sie und sah auf die Cola und Wasserflaschen herunter. „Was meinst du? Fehlt etwas?“. „Ja hast du vielleicht Sekt hier?“

„Oh ja das ist eine gute Idee“ stimmte Yolei ihr zu. „Ähm...ich glaube wir haben noch etwas hier“.

Die Jüngste stand auf, verließ ihr Zimmer und kam mit zwei Flaschen Sekt und passenden Gläsern zurück ins Zimmer. Sora nahm ihr die Sektflasche ab, öffnete diese und trank schnell den ersten Schluck ab, bevor dieser Bekanntschaft mit dem Fußboden machte. Kari hielt ihr die vier Gläser hin und die Rothaarige füllte alle Gläser auf. Die Freundinnen hielten alle ihr Sektglas in die Luft, ließen diese in der Mitte anstoßen, prosterten sich zu und tranken alle einen Schluck. Mimi musste in dem Moment feststellen, dass sie fast jeden Abend etwas getrunken hatte, seit sie hier war und nahm sich ganz fest vor morgen abstinent zu bleiben.
 

Nach einiger Zeit wurde die Stimmung um einiges lockerer, noch sprachen die vier jungen Frauen über Belangloses bis Kari das Wort ergriff „Takeru hat mich abgewiesen und voll auflaufen lassen“ gab die Jüngere schließlich zu. Alle drei Freundinnen schauten neugierig zu ihr „Wie meinst du das?“ wollte Sora nun genauer wissen. „Na ja wir haben uns wirklich viel unterhalten das habt ihr ja wahrscheinlich mitbekommen, und wir haben uns auch gut verstanden und ich hatte auch das Gefühl, das er mit mir geflirtet hatte“ antwortete die Jüngste der Gruppe mit traurigem Blick. „Und was war nachher in Davis Zimmer, da ist es doch dann eskaliert, oder?“ fragte Mimi nach. Kari nickte mit dem Kopf „Ich hatte einfach keine Lust mehr darauf, ewig zu warten bis er sich traut auf mich zuzukommen und ihr meintet ja auch, dass er vielleicht einfach nur zu schüchtern sei um einen Schritt auf mich zuzugehen, so dachte ich, ich fass mir ans Herz und mache den ersten Schritt“. „Okay also hast du ihn geküsst?“ wollte Sora der 16 Jährigen aus ihre Situation heraus helfen. „Ich wollte ihn küssen, ich ging auf ihn zu, kam seinen Lippen ganz nah, doch in dem Moment hat er seinen Kopf weggedreht, sodass ich nur seine Wange getroffen habe, es war so schrecklich peinlich“ gab die Jüngste nun zu und Tränen schossen wieder in ihre Augen. „Was er hat seinen Kopf weggedreht?“ Fassungslos sah Yolei zu ihr herüber. „Warum? Was hat er denn dann gesagt?“. „Keine Ahnung das Ganze war mir so peinlich, dass ich ihn nur wütend von mir gestoßen habe und ihn ein Feigling genannt habe“ zischte Kari los. „Das ist aber nicht nett, dass hat in sicher getroffen“ kam es von Sora die versuchte als neutrale Person zu schlichten. „Na und... war es etwa nett mich so auflaufen zu lassen?“ fragte die Jüngere gereizt. „Nein, natürlich nicht aber sicher hat er einen Grund den er die auch sicher erklärt hätte, wenn du ihm die Chance dazu gegeben hättest“ versuchte Sora Karis Gemüt zu entspannen. „Ach also bin ich jetzt schuld?“ kam es hysterisch aus Kari heraus. „Nein, so wahr das doch gar nicht gemeint“ entschuldigte sich Sora gleich bei ihr. „Takeru ist wirklich feige, ich kann dir da nur zustimmen“ mischte sich Yolei ein. „Er mag dich doch, dass weiß doch jeder und dann bist du die Mutige und er läuft noch weg – Pfff“ stimmte Yolei ihrer Freundin zu. Kari lächelte daraufhin etwas „Danke, Yolei“ murmelte die Jüngere „Und was soll ich um Himmels Willen jetzt machen?“. „Ich weiß nicht, auf jeden Fall solltest du warten bis er sich bei dir meldet. Lass ihn so lange schmoren, bis er sich auf Knien entschuldigt“ kicherte Yolei los. „So was dummes“ protestierte Sora. „Auf wessen Seite stehst du eigentlich“ wollte Kari von ihr wissen. „Süße die Frage ist ungerecht. Ich versuche doch nur zu helfen“. „Wenn das deine Hilfe ist, dann lass es“ zickte Kari die Rothaarige an. „Süße ich glaube Sora hat gemeint, das es nichts bringt sich jetzt zu ignorieren und sich aus dem Weg zu gehen, weil das sicher alles nur noch schlimmer machen würde“ meldetet sich nun auch Mimi zu Wort und gab das ausgesprochene gerne an sich zurück. „Nein ich werde vor Scham sicher sterben“. Die Brünette lächelte sie fand Kari gerade einfach nur goldig, wie sie beleidigt dasaß und Takeru sonst was wünschte, es erinnerte sie gerade an ihren Bruder, sicher würde er ganz genau so reagieren, das lag wohl in der Familie dachte sie sich und lächelte in sich hinein.
 

Plötzlich klingelte Karis Handy, Takeru – wieder einmal – bisher war sie nicht dran gegangen. Sie sah in die Runde. „Na los, heb schon ab“ ermutigte Mimi ihrer Freundin. Zögernd ging Kari ans Telefon . „Ja?“ „Kari hast du Zeit, können wir bitten reden?“ hörten sie Takeru gleich fragen. Kari erwiderte nichts darauf. „Kari? Es tut mir Leid, lass es mich bitte erklären“ flehte er eindringlich ins Telefon. Noch immer schwieg die 16 Jährige. „Kari? Bitte?“ Die Art und Weise wie er ihren Namen ausgesprochen hatte, erfüllte ihr ganzes Herz und sie konnte nicht länger schweigen. „Ja, ich höre“ zaghaft antwortete sie ihm. „Nicht am Telefon, können wir uns treffen?“ schallte es durch das Telefon. „Nein ich habe Besuch“ gab sie ihm zu verstehen. „Okay“ enttäuscht antwortete Takeru ihr. „Aber wie wäre es mit Morgen?“ schlug sie ihm vor, sie konnte einfach nicht anders, Takeru war ihr einfach viel zu wichtig. „Sehr gerne. Ich hole dich ab, okay?“ Kari nickte nur verträumt und merkte jetzt erst, dass er das ja gar nicht sehen konnte „Ähm... ja okay“ fügte sie schnell hinzu und legte dann auf. Die drei Freundinnen schauten sie lächelnd an formten aus ihren Händen Herzen und sangen im Chor „Love is in the air“ „Ihr seid so bescheuert“ entgegnete Kari und rollte mit den Augen.
 

Alle vier kicherten darauf los. „Also morgen möchte ich aber unbedingt wissen, was er gesagt hat“ bettelte Sora. „Ich werde berichten und tut mir Leid das ich dich eben so angeblafft habe“ Schüchtern sah die Jüngere zu Sora. „Schon längst vergessen“ antwortete die Rothaarige und warf ihr einen Handkuss zu. „Oh Mann Freunde und küssen vielleicht sollte man so etwas einfach trennen“ erfuhr es auf einmal aus Mimi. Alle schauten daraufhin neugierig zu ihr. „Wieso findest du das besser?“ fragte Yolei nach. „Na ja, ich meine... ach..keine Ahnung...einfach so“ stammelte die Brünette vor sich hin. „Freunde zu küssen, ist doch einfach das Beste“ antwortete Sora ihr und dachte gleich an Matt, Sie waren schließlich auch erst nur Freunde und jetzt würden sie bald zusammenziehen. „Ja ihr seid mein Vorbild“ kicherte Kari los. Mimis schien sich nicht gleich umstimmen zu lassen. Yolei beobachtete Mimi ganz genau und auf einmal kam ihr etwas in den Sinn und wie immer sprach sie aus an was sie dachte „Oder könnte es womöglich sein, dass du es bereits getan hast“ kritisch zog Yolei eine Augenbraue hoch. Mimi fing augenblicklich an zu erröten „So ein Unsinn“ quietschte die junge Frau heraus. Auf diese Reaktion waren auch die anderen Beiden stutzig geworden. „Also hast du noch nie einen unserer Freunde geküsst? Fragte Kari direkt nach und war auf ihre Antwort gespannt, denn lügen konnte Mimi nicht. „Wen sollte ich denn schon bitte geküsst haben?“ bemühte sich die 18-Jährige cool zu bleiben. „Lass uns mal nachdenken“ begann Sora ihre Theorie, verärgert schaute Mimi zu ihrer besten Freundin herüber und hatte das Bedürfnis ihr den Mund zu stopfen. „Matt und Takeru kommen wohl nicht in Frage“.“ Ken fällt auch raus, der gehört zu mir“ übernahm Yolie ihre Aussage. „Davis und Cody wären sicherlich zu jung“ ergänzte Kari. „Izzy ist jetzt schon seit einem Jahr vergeben“ konterte Yolei. „Tja blieben da noch zwei“ schlussfolgerte Sora und grinste herausfordernd zu Mimi. Die immer unruhiger wurde. Nervös faltete sie ihre Hände immer wieder aneinander. „Joey ist mit seinem Medizinstudium verheiratet, sonst hätte er sicherlich nichts dagegen dich zu küssen“ kicherte Yolei los und zwinkerte ihr zu. Mimi wurde langsam wütend. „Ja dann bleibt ja nur noch einer...“ Alle drei schauten erwartungsvoll zu Mimi die schließlich beichtete „Oh man, ja ich habe Tai geküsst, oder er mich oder wir uns, ach was weiß ich“ lenkte die Brünette nun doch ein. Den drei Freundinnen klappte der Mund auf. Jetzt gab es kein Halten mehr. „Ich will alles wissen“ kreischte Kari fast schon los, sie wusste doch, dass da was im Busch war. Kritisch beäugte sie ihre drei Freundinnen „Was wollt ihr wissen?“ fragte sie und tat als wäre das Alles gar nicht mal eine so große Nummer. „Wie war der Kuss? Wann kam es dazu? Seid ihr ein Paar? Hast du dich in ihn verliebt?“ sprudelte es aus Yolei heraus und hickste schon vor Aufregung. Mimi wurde die ganze Situation immer unangenehmer. Sie hatte doch selbst keine Ahnung, was das zwischen ihnen war und fand es unpassend jetzt mit ihren Freundinnen darüber zu sprechen. „Jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen“ bettelte Sora schließlich. Der Brünetten platze der Kragen und plötzlich überkam es sie „Der Kuss war... war atemberaubend, einfach magisch, ich hatte noch nie so einen Kuss. Seine Lippen, seine Hände, sein Geruch – das machte mich vollkommen wahnsinnig. Ich wollte gar nicht mehr das er aufhört mich zu küssen oder viel mehr noch ganz andere Sachen mit mir macht...und...“. „Ähm Mimi“ unterbrach sie Sora zeigte mit einer deutlichen Geste Richtung Türe und spannte ihre Mundwinkel an, damit Mimi inne hielt. Aufgewühlt schaute sie einzeln zu ihren Freundinnen und bemerkte, dass alle mit ihrem Blick hinter sie schauten. Jetzt hatte sie ein mehr als dumpfes Gefühl in der Magengegend. Langsam drehte sie den Kopf um und hoffte inständig nicht auf ihn zu treffen.
 

Doch da stand er mit einem süffisantem Grinsen schaute er direkt zu Mimi lehnte sich lässig an den Türrahmen, nahm seine Hände vor die Brust und wiederholte quälend langsam den letzten Teil von Mimis Satz „Du möchtest also das ich gar nicht mehr aufhöre dich zu küssen und noch ganz andere Sachen mit dir mache?“ Mit hochrotem Kopf wandte sie sich von ihm weg, biss sich auf die Unterlippe und wünscht sich augenblicklich im Erdboden zu versinken. „Ka-Kannst du bitte einfach gehen, Tai, bitte“ stotterte sie nur kleinlaut. Tai nahm beide Hände hinter seinen Kopf und antwortete hoch amüsiert „Nur weil du so nett gebettelt hast“. Er tat ihr den Gefallen und verschwand in sein Zimmer, aber nicht ohne nochmal laut über ihr Geständnis zu lachen.

„Sagt mir bitte das, dass gerade nicht passiert ist?“ fragte Mimi mit immer noch hochrotem Kopf. Die drei Mädchen mussten sich ein Lachen verkneifen aber konnten schließlich nicht anders und begannen herzhaft zu Lachen. Mimi schämte sich in Grund und Boden, das würde er ihr für den Rest ihres Lebes aufs Brot schmieren. „Dein Geständnis war ja noch peinlicher, als mein Missgeschick von gestern“ lachte Kari und ihr kamen nun Tränen vor lachen in die Augen. Mimi fand das alles andere als amüsant und beschloss augenblicklich zu verschwinden. „Ich werde jetzt gehen“ krächzte die 18 jährige. „Och Mimi, jetzt sei nicht so. Bleib bitte nochwas“ versuchte Sora sich wieder einzubekommen. „Ich bleibe bestimmt nicht hier, wenn er direkt im Zimmer nebenan ist" zischte sie nun los und stand bereits auf. „Aber Mimi dann kann Tai dir doch gar nicht mehr den Gefallen tun und im Zimmer bleiben“ entfuhr es aus Yolei und alle begannen wieder zu lachen. Jetzt war Mimi wirklich sauer, als wäre es nicht schon schlimm genug das Tai ihr Bekenntnis gehört hat, nein jetzt machten sich auch noch ihre Freundinnen über ihr Malheur lustig.
 

Sie verließ Kommentarlos das Zimmer, erst wollte sie die Türe wütend zuschlagen, doch sie wollte auf keinen Fall die Aufmerksamkeit von Tai auf sich lenken, also schloss sie ruhig die Zimmertüre von Kari und ging auf leisen Sohlen zur Haustüre und zog schnell ihre Schuhe an. Sie wollte nur noch weg, doch dann fuhr sie zusammen als sie ein Geräusch hinter sich hörte und lief wieder rot an. „Heute so schamhaft?“ Tai bedachte sie mit einem schiefen lächeln. Wieder starrte Mimi ihn entsetzt an. Wollte er jetzt ernsthaft hier und direkt mit ihr darüber reden? „Was willst du überhaupt hier?“ fauchte die Brünette viel lauter als sie wollte. Tai legte auf bezaubernde Art und Weise den Kopf schräg, sodass Mimi ganz nervös wurde. „Ich wohne hier ...schon vergessen?“

Die 18-Jährige war drauf und dran zu ihm rüber zu gehen und ihm eine zu knallen. „Solltest du nicht beim Fußballtraining sein?“ Tai lachte leise auf. „Ich bin heute mal früher gegangen, ich wollte dich noch erwischen und mit dir Reden, aber du hast ja bereits alles gesagt“ grinste er frech. Der Brünetten stockte der Atem, sie schloss die Augen um ihm jetzt nicht noch ansehen zu müssen. „Ich habe kein Interesse mehr ans Reden“. Als Mimi ihre Augen wieder öffnete lächelte Tai sie verführerisch an. „Oh, dass du kein Interesse am Reden hast, hast du eben deutlich zu verstehen gegeben“ Tai schritt immer näher auf sie zu und sah mit eindringlichem Blick zu ihr, obwohl Tai diese Worte flüsterte, kam es ihr jedoch so vor, als würde er die Worte quer durch den Raum brüllen. „Nein, so etwas will ich ganz bestimmt nicht“ stieß sie hervor, unfähig noch etwas zu sagen. Tai lächelte ganz leicht und streckte seine Hand aus, um Mimi an der Wange zu berühren. Sie wollte ihm ausweichen und ihm doch noch eine knallen, aber ihr Körper hörte einfach nicht auf sie. Mimi ärgerte sich über sich selbst und dass sie sich gerade so nach ihm sehnte. Bei seiner Berührung kam sofort Verlangen in ihr auf. Ihr Mund öffnete sich leicht, als er ihre Lippen liebkoste, genüsslich schloss sie ihre Augen. „Das werden wir ja noch sehen“ bemerkte Tai beiläufig. „Was denkst du denn was wir jetzt sind?“ wisperte sie in sein Ohr. Tai lächelte und griff nach ihrer Hand, obwohl sie zusammenzuckte hielt er sie jetzt und strich mit dem Finger dadrüber. „Na ja...im Moment sind wir wohl Freunde – sehr gute Freunde“. Mimi starrte Tai einfach nur an „Ach wir sind also sehr gute Freunde, seit wann das denn? Bis vor kurzem hatten wir nicht mal Kontakt“ giftete sie ihn an. Tai durchbohrte Mimi förmlich mit seinem Blick, das machte sie sichtlich nervös. „Dafür habe ich mich entschuldigt und von dem Rest hast du mich überzeugt. Vielleicht willst du mich ja nochmal überzeugen?“ Panisch schritt Mimi einen Schritt zurück bis sie den Türknopf hinter sich spürte. „ich gehe jetzt nach Hause“ murmelte Mimi vor sich hin. Sie öffnete die Türe, zog eine Grimasse, streckte ihm die Zunge raus und schloss die Türe hinter sich. Tai öffnete nochmal die Türe und rief ihr hinterher. „Wir sehen uns Prinzessin“. Sie versuchte sich nicht umzudrehen, doch konnte sie nicht anders, sie lies ihren Blick hinter ihrer rechten Schulter gleiten und ihr Herz machte einen kleinen Sprung als sie in seine tiefbraunen Augen sah und sie dabei so spitzbübisch angrinste.

Schlag auf Schlag

Tai´s Sicht:
 

Tai hatte sich fest vor genommen, seine letzten zwei Wochen Ferien zu genießen, denn bald Anfang Juli würde er seinen Job in der Fabrik anfangen. Er dachte an sein Gespräch mit Mimi von gestern Abend zurück, das ganz anders gelaufen war, als er selber gedacht hatte. Er schmunzelte als er daran dachte was Mimi herausgerutscht war. Tai wusste nicht, ob sie überhaupt noch da war, als er gegen acht Uhr wieder nach Hause kam.

Leise ging er durch die Wohnung und steuerte auf sein Zimmer zu, als er an dem Zimmer von Kari vorbei kam, deren Türe offen stand. Er bekam gerade mit wie alle interessiert zu Mimi herüber geschaut hatten und Mimi hysterisch anfing über den Kuss zu erzählen. Nach und nach schauten die anderen drei Mädchen zu Tai, bis Sora Mimi unterbrach. Es ärgerte ihn fast schon, er hätte gerne noch gehört, was sie weiter zu sagen hatte. Aber den Anblick danach, als ihr dämmerte das Tai anwesend war, würde er wohl niemals vergessen. Wie ihre Wangen tiefrot anliefen. Auch er dachte stets an den Kuss zurück, er würde es auch gerne wiederholen. Ja nur allzu gerne. Er würde es allerdings niemals zugeben. So recht wusste er auch nicht, auf was das alles hinauslaufen sollte.
 

Er drückte mit seinem Zeigefinger über seinen Nasenrücken und zog scharf die Luft ein, ehe er seine Augen rollte und seine Schwester anblaffte „Was läufst du hier wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Wohnung?“

„Ich habe keine Zeit mit dir zu streiten. T.K kommt mich gleich abholen“ entgegnete die Jüngere kurz angebunden. „T.K.? Habt ihr euch wieder vertragen?“ verwirrt folgte er seine Schwester durch die Wohnung. „Ja, wir haben gestern telefoniert und... na ja ...uns für heute verabredet“ schwärmte sie aufgeregt und nahm sich ihr Lieblingsparfüm und sprühte sich damit ein. „Oh weia, du stehst auf ihn“ schlussfolgerte Tai und fügte hinzu „Steht er auch auf dich?“. Die 16-Jährige blieb erstarrt stehen. So ganz sicher war sie da schließlich nicht. „Keine Ahnung“ murmelte sie und nahm einen traurigen Gesichtsausdruck an. Der Ältere folgte ihr weiterhin von ihrem Zimmer ins Badezimmer. „Möchtest du mir jetzt auch auf die Toilette folgen, oder was?“ kam es leicht gereizt aus Kari heraus „Glaub mir er steht auf dich“ warf Tai ein. Karis Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig „Wieso glaubst du das?“. Tai lächelte seine jüngere Schwester an „Weil ich das schon viel zu lange kritisch beobachte, aber ich möchte natürlich auch das du glücklich wirst und scheinbar schafft er das immer“. Kari konnte darauf gar nichts erwidern, sie hätte gar nicht gedacht, dass er so aufmerksam war und gleich hatte sie wieder Hoffnung. Sie lächelte ihren Bruder an. „Danke Tai, das ist lieb von dir“ brach es leise aus ihr heraus und wollte gerade ins Badezimmer spazieren, als sie sich nochmal zu ihrem Bruder herumdrehte „Tai?“ „Ja“. „In den letzten Jahren hast du wirklich viel für mich und Mum getan. Ich weiß, dass dass alles nicht einfach für dich war und auch jetzt opferst du dich wieder für uns. Oft sahst du einfach nur traurig aus, aber ich habe das Gefühl seit Mimi wieder da ist, wirkst du irgendwie glücklicher, vielleicht solltest du mal darüber nachdenken“.

Tai musste hart aufschlucken. Er dachte nicht, dass seine jüngere Schwester doch so viel mitbekommen hatte. Er hatte doch versucht alles von ihr fernzuhalten. Aber hatte sie etwa Recht? Er dachte viel an sie und in ihrer Gegenwart fühlte er sich einfach besser. Was hatte das zu bedeuten?
 

Es klingelte und da Kari noch im Bad war, ging Tai zur Türe und öffnete diese. T.K stand vor ihm. „Hallo Tai, alles klar?“ freundlich und etwas nervös begrüßte er den Älteren. „Ja, alles bestens. Kari ist gleich soweit“. In dem Moment schoss Kari schon aus dem Badezimmer heraus und strahlte T.K. an. Gestern hatte sie noch ein passenden Outfit herausgesucht. Sie trug ein hellgrünes Sommerkleid, mit passenden Ballarinas und einer dazu passenden Haarspange die ihr eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht fernhielt. T.K wollte ihr eigentlich sagen, dass sie hinreißend aussah und obwohl sein Kopf voller Wörter war, kam einfach nichts aus ihm heraus. Wie schon so oft in der letzten Zeit, wenn er auf sie traf. Auch Kari schwieg und wusste nicht recht was sie sagen sollte. Tai beobachtete das ganze mit einem Schmunzeln und durchbrach die Stille „Also darf ich euch mit einander Bekannt machen? T.K. Das ist meine kleine Schwester Kari. Kari das ist der jüngere Bruder von Matt“ scherzte der 19-Jährige, während er mit seinen Armen wild gestikulierte. Kari und T.K. schauten sich peinlich berührt an, versuchten aber sich nichts anmerken zu lassen und machten bei Tais Spiel mit. „Freut mich dich kennenzulernen“ kicherte die Braunhaarige und streckte T.K die Hand hin. Der Blonde zögerte nicht lange und nahm diese entgegen. „Hab ja schon viel von dir gehört“ witzelte der 16-Jährige „Ich hoffe nur gutes“ neckte sie ihn. Tai schnaubte laut drauf los „Ihr habt sie nicht mehr alle“ und ließ die beiden alleine. Tai hörte die beiden noch Lachen, ehe sie die Wohnung verließen.

Erneut kreisten seine Gedanken um seine alte Freundin, er brauchte dringend einen klaren Kopf. Er zog sich seine Sportklamotten und seine Laufschuhe über. Er wollte in seinen Park, sich einfach nur körperlich verausgaben, ohne dabei einen Gedanken zu verschwenden.
 

Mimis Sicht:
 

An der frischen klaren Sommerluft versuchte Mimi sich zu entspannen. Den gesamten Vormittag verbrachte die Brünette mit ihren Großeltern. Sie frühstückten gemeinsam. Mimi half ihrer Großmutter beim Wohnungsputz und begleitete ihren Großvater zur Coach, der in letzter Zeit etwas kränkelte, sich aber jeden Tag etwas mehr erholte. Sie streckte sich auf dem Rasen aus, wühlte in ihrem Korb herum, bis sie die Dose mit den Erdbeeren fand, und schob sich davon ein paar in den Mund. Überall um sie herum hockten einige Grüppchen und manche wie sie selbst, lagen dort mit einem Buch oder hörten über Kopfhörern Musik. Mimi nahm sich ihr Buch und las, immer wieder schoss ihr dabei Tai in den Kopf. Sie regte sich schon furchtbar über sich selbst auf, sie wollte doch überhaupt nicht an ihn denken, sondern einen schönen Nachmittag im Park verbringen. Sie ärgerte sich über sich selbst, nahm sich die nächste Erdbeere und steckte sich diesen in den Mund.
 

Die Brünette konzentrierte sich und nahm sich den Abschnitt den sie zuletzt gelesen hatte nochmal vor, ohne sich von Tais Wuschelmähne oder seinen dunkelbraunen Augen ablenken zu lassen. 'Seine Augen'. „Ach verdammt“ seufzte die 18-Jährige. Sie klappte das Buch zu und lag es zur Seite. Es hatte ja doch keinen Sinn, seit einer Stunde versuchte sie über diesen Abschnitt zu kommen, aber jedes Mal sah sie ihn wieder vor sich. Sie schenkte ein paar jüngeren Mädchen ihre Aufmerksamkeit. Dort saßen drei Mädchen auf einer blauen Decken und kicherten und gackerten die ganze Zeit. Zwischendurch färbten sich ihre Wangen leicht rosa. Mimi war neugierig und folgte ihren Blicken und konnte nicht glauben wen sie dort sah. Nicht weit von ihr war ein junger Mann, der mit nacktem Oberkörper Liegestütze an einer Bank machte. Als er fertig war, griff er nach seiner Wasserflasche. Sein Körper war perfekt durchtrainiert.

Auch um Mimis Wangen legte sich ein leichter Rotschimmer als sie anfing seine Statur genau zu verfolgen. Unverhofft trat ein Lächeln auf ihre Lippen. Natürlich, natürlich meinte es das Schicksal mal wieder richtig gut mit ihr. Klar musste er jetzt Sport in den Park machen, wo sie einfach mal abschalten wollte – auch wenn es ihr nicht wirklich gelang, aber das tat ja jetzt nichts zur Sache. Mimi senkte schnell ihren Blick, als Tai sich anfing in ihre Richtung zu drehen. Vielleicht sieht er mich ja gar nicht, hoffte Mimis zu wagen.
 

Langsam breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus, und er legte den Kopf schräg, natürlich hatte er Mimi sofort erkannt. Während er mit der Flasche in der einen Hand und seinem Shirt in der anderen Hand an Mimi herantrat, kam er unterwegs an den Teenagern vorbei, die geradezu quietschten und neugierig hinter ihm her sahen.

Mimi lehnte sich zurück und sah mit klopfendem Herzen wie er immer näher kam. Die junge Frau seufzte als sich der Brünette neben ihr auf die Wiese legte. „Kann man denn nirgendwo hingehen, ohne dir über den Weg zu laufen?“ neckte sie ihn. Er lachte und streckte die Beine aus „Das ist mein Park. Du bist hier der Eindringling“. Er schenkte ihr ein kleines Lächeln. Mimi schob sich einen weitere Erdbeere in den Mund und ließ den Blick langsam über seinen verschwitzten Körper wandern. Sie verfolgte einen Tropfen wie er begann an seinem starken, glatten Kiefer entlangzulaufen und dann seinen Hals erreichte. Langsam lief die kleine Schweißperle zu seinem nacktem Oberkörper hinunter. Dort blieben ihre Augen an jedem einzelnen Muskel hängen, von der Brust hinunter bis zu seinem Sixpack und verschwand schließlich unten in der Sporthose. Mann das musste wohl der glücklichste Schweißtropfen der Welt sein, dachte sie sich, und gleich schossen noch viel intimere Bilder in ihren Kopf. „Hey“ Tais Stimme riss die Brünette aus ihrer Trance und mit belustigtem Blick musterte er nun sie „Und gefällt dir was du siehst?“. Mimi wurde sofort wieder rot und wandte ihren Blick von ihm ab. „Ich gehe mal davon aus, sowie du mich hier musterst“. Mimi zog eine Grimasse, was ihn zum Lachen brachte. Mimi nahm ihm sein Shirt aus seiner Hand und warf es ihm entgegen. „Zieh dir lieber etwas an“. Der Brünette runzelte die Stirn „Mir ist aber heiß“ erwiderte er grinsend darauf. „Du bist aber halbnackt, das gehört sich nicht, die Leute gucken schon“. Mimi deutete auf die Teenager vor ihr. Er schaute zu ihnen hinüber, was sie wieder zum Kichern brachte. „Das gehört sich nicht?“ murmelte Tai. „Wie du willst“. Tai kippte sich den Rest seiner Wasserflasche auf sein weißes Shirt und zog es sich wieder über. „So...besser?“. Nein, nicht besser dachte sich Mimi. Das nasse Shirt klebte an jedem einzelnen Muskel, so als hätte er immer noch nichts an. „Ja, Danke“.
 

Tai griff nach ihren Erdbeeren und schob sich zwei davon in den Mund. Mimi grinste ihn an „Ne ist klar, bedien dich“. Lächelnd schob er sich die Dritte in den Mund „Ich nehme mir meistens was ich will“ bemerkte er, zog dabei seine Augenbraue hoch und grinste dabei spitzbübisch. „Ach..echt?“ murmelte die Brünette und gab ihm einen spielerischen Stoß mit ihrer Schulter. Der Ältere wehrte sich indem er sie packte und sich auf sie warf. „Tai, du bist ganz nass, runter von mir“ beschwerte Mimi sich musste aber so lachen, dass sich Tränen in ihren Augen bildeten. Als sie sich in die Augen sahen verschwand ihr Lachen. Tai verhakte seine Finger mit ihren und legte seine Stirn gegen ihre. Beide spürten wieder dieses Verlangen, dass sie auch schon zu ihrem ersten Kuss verleitete, doch bevor sie sich ihrer Leidenschaft hingaben konnten, wurden sie von den Teenagern unterbrochen. „Jetzt küss sie doch endlich“ feuerten sie Tai an. Mit einem Schlucken rückte er von ihr ab. „Die wollen scheinbar auch, dass wir uns nochmal küssen, vielleicht wird dein Wunsch ja doch noch erfüllt, dass ich dich nochmal küsse“ deutete Tai an, als er sein Gesicht zu einem vielsagendem Grinsen verzog. „Du solltest erst mal deine Runden zu ende drehen“ konterte die Brünette und zeigte mit ihrem Finger auf seine Brust. Lachend stand er auf „Wie du meinst. Du weißt ja wo du mich findest“ entgegnete der Ältere und zog schmunzelnd davon.
 

Mimi stöhnte auf und wischte Gras von ihrem jetzt nassen Top ab. Gänsehaut überfuhr sie, sie nahm einen verträumten Blick auf. Mimi erschauderte, als plötzlich eine junge Frau mit schnellen Schritten an sie herantrat. „Ich habe dir doch gesagt, dass du die Finger von Tai lassen sollst. Er gehört mir“.Bedrohlich schossen die Worte aus Monoko heraus. „Was willst du von mir? Ich kenne dich doch gar nicht“ wehrte die Brünette sich. „Lass ihn in Ruhe, verstanden?“keifte die Blondine und setzte sich provokant vor Mimi hin, der langsam klar wurde wer da vor ihr stand. "Ich glaube nicht, dass dich das irgendwas angeht“ sagte Mimi mit noch erstaunlich ruhigem Ton. „Er liebt mich und du störst nur“ schroff wuselte die Blondine und schnippte mir ihren Fingern um ihre Worte damit zu unterstreichen. Langsam wurde Mimi wütend. „Tai steht nicht auf dich, sonst hätte er dich schließlich nicht abserviert“ bissig fuhr sie nun Monoko an. Keiner redet so mit ihr, schon gar nicht eine eifersüchtige Ex-Freundin. „Lass einfach deine dreckigen Finger von ihm“. Mimi nahm ein selbstbewusstes Lächeln an. „Okay ich lasse meine Finger von ihm, aber ich kann nicht garantieren das er sie von mit lässt“. Monoko fletschte mit ihren Zähnen „Du weißt ja gar nicht, mit wem du dich hier anlegst“. „Oh nein, du bist diejenige die keine Ahnung hat“. Es gefiel ihr ganz und gar nicht, wie die Blondine über Tai sprach, als ob er ihr Eigentum wäre, als hätte nur sie Anspruch auf ihn. Monoko stand auf „Wir werden sehen. Er konnte mir schließlich noch nie widerstehen, auch nicht nach unserer Trennung“ Zänkisch drehte sie sich von Mimi weg und ein hinterhältiges Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Mimi schaute ihr nach in welche Richtung diese verschwand. Sie war richtig wütend, was fiel diesem Mädchen ein, hier so eine Szene zu machen. Der Gedanke, dass sie miteinander...war für die Brünette schlichtweg nicht zu ertragen. Der Anblick das Tai bei ihr schwach wurde, lies ihren Magen augenblicklich zusammenziehen. An lesen war jetzt nicht mehr zu denken. Sie packte wütend ihre Erdbeeren in ihren Korb zurück und faltete die Decke zusammen. Schnell schritt sie voran, als die Stimmen von einer der drei Mädchen sie zusammenschrecken lies, gerade als sie an ihnen vorbei huschte „Er steht auf dich. Du solltest um ihn kämpfen“. „Ja lass ihn dir bloß nicht von dieser Schnepfe wegschnappen“ stimmte ihre Freundin mit ein. „Der Typ ist ja sowas von heiß“ schwärmte die Dritte und alle drei Mädchen seufzen gleichzeitig los. Die Brünette lächelte die Drei dankbar an und ging kommentarlos weiter. Irgendwie waren die ja schon süß.
 

Immer noch wütend verließ die Brünette den Park, als sie überraschenderweise auf zwei sehr bekannte Gesichter traf. Sie versteckte sich zügig hinter einer Laterne, als sie T.K und Kari sehr vertraut miteinander sah. Sie schienen sie nicht bemerkt zu haben. Nein sie hatten nur Augen füreinander. Die 18-Jährige war neugierig. Was war denn da auf einmal vorgefallen? Sie konnte sie aus der Entfernung nichts verstehen und schritt langsam näher an sie heran.

„Ach Keru ich bin so froh, dass wir endlich über alles reden konnten. Ich hatte so Angst, dass du mich doch nicht auf diese Art und Weise mögen würdest und als du dann noch den Kopf weggedreht hast...“Knirschend biss die Braunhaarige auf ihrem Daumen herum. Sie war sehr aufgeregt. „Das tut mir alles so Leid, Hika. Ich wollte dich doch auch küssen...unbedingt sogar...nur...“ Eindringlich schaute der Blonde zu seiner braunhaarigen Freundin herunter und nahm ihr Gesicht in beide Hände „Ich war einfach nicht so mutig wie du, aber jetzt bin ich es“ Ohne auf eine Antwort von ihr zu warten küsste er Kari. Die Jüngere erwiderte den Kuss sofort. Mimi klappte der Mund auf „Ach du heilige...“ flüsterte sie und bog schnell wieder zur nächste Straßenseite ab. Die beiden ließen von ihrem Kuss ab und schauten sich tief in die Augen „Hika...möchtest du mit mir zusammen sein? So richtig? Mit allem was dazu gehört?“ Erwartungsvoll blickte T.K zu seiner jüngeren Freundin hinab. „Natürlich möchte ich das und das schon so lange“ schwärmte die 16-Jährige, flüsterte T.K noch etwas ins Ohr worüber beide kicherten und gingen Händchenhaltend zur anderen Straßenseite weiter. Mimi freute sich unglaublich für ihre Freundin, wie verzweifelt sie gestern noch war und jetzt... nur einen Tag danach waren sie zusammen und sie hatte es auch noch direkt mitbekommen. Ihr Blick senkte sich warum war es bei ihr nur so leicht, während sie vor so vielen Problemen stand? Sie verarbeitete noch ihre schmerzlichste Erinnerung, wusste überhaupt nicht wo ihr Lebensweg sie hinführte und urplötzlich, obwohl sie nie damit gerechnet hätte, fühlte sie sich immer mehr zu Tai hingezogen, ohne zu wissen wie er zu all dem stand. Freunde, gute Freunde hatte er sie genannt. Was wollte er denn damit sagen? Freunde mit Extras? Glaubte er das sie sich darauf ernsthaft einlassen würde? So eine gute Freundin würde sie sicherlich nicht sein, da muss er wohl doch zu Monoko gehen... Ahh alleine bei diesem Gedanken schlug ihr Herz schneller und Eifersucht schlich in ihr Herz. Aufgewühlt führte Mimi den Weg nach Hause fort.
 

Als sie schließlich die Seitenstraße erreichte auf der die Wohnung ihrer Großeltern lag, konnte sie bereits vom weitem einen Krankenwagen sehen, ihr Herz schlug schneller und ihr Puls begann zu rasen, laute Sirenen erfüllte die ganze Straße. Mit schnellen Schritten näherte Mimi sich dem Krankenwagen und konnte nicht glauben, als ihre Großmutter wie versteinert dastand. „Du meine Güte, was ist passiert?“ schrie die 18-Jährige und näherte sich behutsam der Älteren Dame. Riku verharrte für einen Moment, bis sie sich sammelte und langsam begann zu erzählen „Mimi...da bist du ja. Er hat plötzlich keine Luft mehr bekommen und wird jetzt mit schwere Luftnot ins Krankenhaus gebracht“. „Was? Oh nein...“. Rasch umarmte sie ihre Großmutter und hätschelte ihren Rücken. Die Sanitäter schlossen die Türen und rannten zügig nach vorne und setzten den Krankenwagen in Bewegung. Mimi fragte ihre Großmutter nach den Autoschlüssel. Riku hatte keinen Führerschein, daher musste die 18-Jährig fahren. „In welches Krankenhaus bringen sie ihn?“

Aufgelöst schaute sie zu ihrer Großmutter und wartete auf ihre Antwort „Ins Klinikum“ flüsterte Riku. Blitzschnell setzte sie den alten Hyundai in Bewegung und raste in Richtung des Krankenhauses.

Alles ändert sich

Mimis Sicht:
 

Tokyo Medical Hospital
 

Fünf Tage sind vergangen. Wieder verbrachten Mimi und ihre Großmutter Riku die Tage am Bett ihres Großvaters. Takuya Tachikawa wurde vor fünf Tagen wegen schwerer Atemnot ins Krankenhaus eingeliefert und auch wenn es erst den Anschein hatte, als ob es ihm besser gehen würde, ging es ihm seit heute wieder schlechter. Sein Herz das vorher schon sehr krank war, hat den ganzen Schock nicht gut verkraftet die Herzleistung war rapide abgefallen und auch der Gewichtsverlust von sieben Kilo in einer knappen Woche war immens. Es wurde eine Biopsie veranlasst, nachdem sie auf einem Röntgenbild einen Schatten um die Lunge gesehen hatten. Noch lag er auf der normalen Station, doch wenn die Leistung weiter abnahm, würde er auf die Intensivstation verlegt werden. Mimi hoffte inständig, dass es dazu nicht kommen würde und sie ihn stattdessen wieder mit nach Hause nehmen konnten. Die Brünette beobachtete wie Riku ihren Ehemann behutsam über die Stirn streichelte und ihm immer wieder versicherte, dass sie ihn hier bald wieder rausbekommen würden. Der Brünetten wurde es ganz warm ums Herz, dass ist es doch was wir alle suchen. Diesen einen Menschen den wir ohne wenn und aber bedingungslos lieben. Zu ihm stehen in guten wie in schlechten Zeiten, bei Reichtum und Armut, bei Gesundheit und Krankheit. Ein ganzes Leben lang. Ihre Großeltern waren zusammen seit sie 14 Jahre alt waren, also in der Tat ihr ganzes Leben lang. Was würden sie nur ohne den jeweils anderen machen? Mimi konnte sich nicht einmal vorstellen, wie schwer es ihrer Großmutter fallen würde, ihren Ehemann Lebewohl zusagen. Sie verdrängte den Gedanken ganz schnell und fragte sich, ob sie so eine Liebe wohl auch jemals erfahren würde.
 

Die Brünette hatte ihren Eltern bereits vor einigen Tagen über den Zustand ihres Großvaters informiert. Ihre Eltern wollten ebenfalls so schnell wie möglich nach Tokio reisen, doch mussten sie erst einmal Urlaub beantragen und das so kurzfristig in der Hauptsession war nicht immer so einfach. Nachdem Sora Tagelang versucht hatte Mimi zu erreichen, hatte sie es gestern erst geschafft auch sie über die aktuellen Geschehnisse zu informieren. Die 18-Jährige musste über Nacht viel Verantwortung übernehmen. Ihre Großmutter überall hinfahren, alle Arzttermine absagen, die Wohnung sauber halten, kochen, auch den Rest der Familie setzte sie über den Zustand ihres Großvaters in Kenntnis, damit ihre Großmutter dass nicht auch noch machen musste und sich ganz auf ihren Ehemann konzentrieren konnte. Sie fühlte sich zwar ausgelaugt aber freute sich, dass sie so helfen konnte. Sie hatte keine Zeit mehr gehabt über sich und ihre Probleme nachzudenken, dass freute sie sogar. Kein Ex-Freund, keine Fehlgeburt, kein Tai, keine nervige Monoko. Sie dachte nur an ihre Großeltern und betete dass wenigstens diesmal alles gut gehen würde.
 

„Omilein ich werde mal langsam nach Hause fahren. Ich werde was kochen, du musst heute etwas vernünftiges essen, bevor du auch noch weiter abnimmst“. Energisch schritt sie ans Krankenbett heran und hielt einfühlsam die Hand ihres Großvaters „und du passt bitte weiter gut auf dich auf... wir brauchen dich doch noch...“. Aufmunternd schaute sie ihm in die Augen und versuchte die Tränen nicht aufkommen zu lassen. Sie küsste ihn auf seine Stirn. Mit schwacher Stimme antwortete er „Pass du gut auf dich auf Prinzessin und fahr vorsichtig“. Die Brünette nickte nur und sah zu ihrer Großmutter „Ich werde dich dann in drei Stunden abholen kommen“ sagte die junge Frau und begab sich langsam zum Auto. Als Mimi im Auto saß konnte sie erst mal tief Luft holen und begann leise zu schluchzen „Oh bitte nimm mir nicht auch noch meinen Opa“ wimmerte sie zu sich selbst. Sie brauchte noch ein paar Minuten ehe sie die Tränen wegwischte, den Motor startete und nach Hause fuhr.
 

Tais Sicht:
 

Er konnte es nicht verstehen, er hat seit fünf Tagen nichts mehr von ihr gehört, sie nicht mehr gesehen, nicht zufällig getroffen, was war der Grund dafür? Er fragte sich ob sie wütend auf ihn war, doch das glaubte er nicht. Sie hatten doch diesen besonderes Moment im Park gehabt, wo es fast wieder zum Kuss kam. Er ärgerte sich darüber, dass er es nicht einfach gemacht hatte. Er vermisste sie und wusste nicht ein mal warum. Tai hatte ihr vor zwei Tagen geschrieben, es war nichts besonderes einfach was sie so machte, doch keine Antwort. Warum antwortete sie ihm nicht, ob er einfach mal bei ihr vorbei schauen sollte? unerwartet bekam er eine Kurznachricht. Hoffnungsvoll nahm er sein Mobiltelefon in die Hand und hoffte den Namen des Mädchen zu lesen, an das er die ganze Zeit denken musste, doch rasch veränderte sich sein Gesichtsausdruck und er legte sein Handy wieder weg. Es war wieder ein mal Monoko die ihn doch bat, sich nochmal mit ihr zu treffen um über alles zu reden. Der Braunhaarige war total genervt, es war doch schon seit vier Monaten vorbei, wann würde sie es endlich verstehen? Ja sie waren sich zwar auch nach der Trennung noch ein paar Mal ziemlich nahe gekommen. Doch eigentlich war Tai dann immer betrunken und sie wusste welche Register sie ziehen musste, um ihn ins Bett zu bekommen. Er antwortete ihr nie, in der Hoffnung, dass sie es so verstehen würde, doch sie biss sich fest wie ein Terrier.
 

Entnervt erhob er sich aus seinem Bett, er hatte keine Lust mehr Trübsal zu blasen.

Als Tai an Karis Zimmer vorbei kam und ein deutliches Lachen von einem verliebtem Pärchen hörte wurde seine Laune gleich noch finsterer. Erst überlegte er mal nachzusehen, was die Beiden so trieben, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass sie es miteinander schliefen, wenn Tai direkt nebenan war. Nein das würde sich T.K nicht trauen. Nachdem Tai sich dann doch dazu entschlossen hatte den Beiden zumindest heute zu vertrauen, beschloss er sich wieder in seine Sportklamotten zu begeben und den Kopf beim laufen frei zu bekommen. Ihm fiel zu Hause die Decke auf den Kopf und er brauchte dringend Ablenkung.
 

Er wollte wieder durch seinen Park laufen, wer weiß vielleicht würde er sie ja dort wieder antreffen. Er lief schon eine ganze Stunde, doch er traf aber auf niemanden, schon gar nicht auf sie. Wütend lies er einen lauten Schrei heraus. „Meine Güte so verausgabt?“ kicherte eine weibliche Stimme hinter ihm. Schnell drehte Tai sich zu ihr um. „Sora... was? Ach nein... das musste nur mal sein“ Grimmig schaute er zu der Rothaarigen hinab und plötzlich kam ihm ein Gedanke. Ob Sora als beste Freundin wohl wusste, was mit Mimi los war, wenn Sora nicht wer dann? „Du... ähm...Hast du...“ brabbelte der sonst so selbstbewusste Wuschelkopf vor sich hin. „Was hab ich?“ versuchte die 19-Jährige aus seinen Wortfetzen schlau zu werden. Er nahm seine Hand hinter seinen Kopf und lächelte aufgeregt, versuchte aber dann doch noch einmal den Satz zu beenden. War ihm doch egal, was sie dann dachte, er wollte jetzt wissen ob bei Mimi alles okay war „Hast du in letzter Zeit was von Mimi gehört?“. Sein Lächeln verschwand und sein Blick wurde ernster. Sora bemerkte das er sich Sorgen machte. „Ja aber auch erst gestern. Ich habe ihr täglich geschrieben aber sie hat mir nie geantwortet“. Tai sah streng zu der Rothaarigen herüber „Ja und was hat sie geschrieben?“ Ungeduldig ließ er seine Arme sinken und bemühte sich nicht gleich in rage zu reden: Geduld war wahrlich nicht seine Stärke „Ihr Großvater wurde vor fünf Tagen ins Krankenhaus eingeliefert. Es geht ihm wohl nicht gut und Mimi ist zeitlich sehr eingespannt. Sie ist viel im Krankenhaus und erledigt alle anfallenden Aufgaben“. Dem Brünetten fiel alles aus dem Gesicht. Jetzt verstand er natürlich sofort warum sie sich nicht mehr gemeldet hatte, sicher würde sie wieder alles mit sich ausmachen, die Starke spielen, funktionieren sowie man es von ihr erwartet, während sie innerlich daran zerbrach. „Hallo...Erde an Tai, hörst du mir überhaupt zu?“ Forsch sah Sora zu ihrem besten Freund und wartete auf eine Antwort „Ähm Ja... Danke... Ich muss dann auch weiter und grüß Matt von mir“ zischte der Brünette aus und spurtete wieder los ohne auf eine Antwort von Sora zu warten.
 

Im schnellen Tempo lief er zu der Wohnung von Mimis Großeltern. Es war ihm egal ob sie jetzt jemanden sehen wollte oder nicht. Er hatte sich große Vorwürfe gemacht, als er hörte was sie zuletzt in Amerika durchmachen musste und das keiner für sie da war, doch dieses Mal war er da und er würde nicht wegsehen, selbst wenn Mimi ihn darum bitten würde. Er klingelte und wartete nervenaufreibend vor ihrer Haustür. Es kam ihm wie Stunden vor als sich als dem Lautsprecher eine vertraute, entzückende weibliche Stimme kam „Ja bitte?“ kam es leise von der 18-Jährigen.

„Mimi? Hier ist Tai. Darf ich bitte hochkommen?“ behutsam kamen ihm die Worte von den Lippen. Dann Schweigen.

Tai wusste nicht ob er gehen sollte oder nicht, aber so leicht würde er sicher nicht aufgeben. Auf einmal kam ein lautes Summen von der Haustür. „Vierter Stock“ erklang es noch zaghaft. Tai drückte gegen die Türe und liefschnell in den vierten Stock. Er wusste nicht genau zu welcher Wohnung er musste. Sowohl rechts als auch links war eine Wohnungstür, ungeduldig blickte er zwischen den beiden Türen hin und her, bis die linke Tür sich öffnete und Mimi vor ihm stand.
 

Wie vom Donner gerührt sah er in ihre goldbraunen Augen und obwohl er ihr eigentlich sagen wollte, dass sie sich auf ihn verlassen konnte, packte ihn wieder dieses Verlangen nach ihr und ohne Umschweife griff er nach ihrem Gesicht und küsste sie heftig. Unter seinem feurigen Mund, bekam die junge Frau kaum noch Luft. Sie vergrub die Finger in seinem Haar und hielt ihn ganz fest. Er fuhr mit der Hand über ihre Brust und stöhnte auf. Auf einmal begann er sie auszuziehen. Mimi schob den 19-Jährigen weg und starrte ihn atemlos an „Hey so läuft das nicht... Ich bin keines dieser Mädchen, mit denen du schlafen und dann weiter schieben kannst...und ganz sicher haben wir nicht so eine Freundschaft“ knurrte sie ihn an. Tai sah fassungslos zu ihr herunter. Nein das wollte er doch auch nicht und sicher wollte er sie nicht einfach nur benutzen. „Wenn das alles war was du wolltest kannst du auch gleich wieder gehen“ zischte sie ihn an und hielt die Türe auf um ihm damit zu signalisieren, dass er nicht länger erwünscht war. „Nein Mimi du verstehst da was völlig falsch...Ich will nicht einfach nur... ich wollte eigentlich....also... und dann hab ich dich gesehen... und...Ahhhh“ schrie er auf einmal durch das ganze Haus, hob seine Hände und schlug sich damit gegen den Kopf. Warum konnte er ihr nicht einfach sagen, was ihm durch den Kopf ging? Völlig hilflos lies er seinen Kopf sinken, schloss seine Augen und suchte nach den richtigen Worten, als plötzlich Mimi ihre Lippen gegen seine presste. Er stöhnte unter ihren Kuss auf und erwiderte ihre Liebkosungen sofort. Mit ihren Händen fuhr sie über seinen Körper, woraufhin er in ihr Ohr keuchte. Lies erst von ihr ab um sie dann wieder gierig zu küssen. Ihr Kuss wurde immer drastischer, als er sich mit einem Mal abrupt von ihr losmachte „Warte“ murmelte der Brünette und versuchte zu Atem zu kommen. „Ich habe das gehört mit deinem Großvater. Ich hoffe es geht ihm gut. Wie geht es dir?“ Reuevoll sah er zu seiner Freundin. Überrascht erwiderte die 18-Jährige „Oh...Ähm...Nicht so gut... das trifft auf uns Beide zu“ Traurig bestätigte sie nur was er schon längst befürchtet hatte.
 

Tai nickte verstehend und wollte gerade etwas fragen, als sein Magen laut zu knurren anfing. Mimi begann zu kichern und hielt sich eine Hand vor dem Mund „Kann es sein, dass du Hunger hast?“konterte die 18-Jährige. „Ich habe heute tatsächlich das Mittagessen vergessen und dann war ich eine Stunde laufen“ entschuldigte sich Tai, grinste sie aber dennoch ganz unbeholfen an. Mimi musste daraufhin lächeln „Vielleicht möchtest du erst mal rein kommen? Ich habe gekocht. Es ist sowieso immer zu viel. Magst du zufällig Reisbällchen?“ fragte sie ihn und ging bereits zur Küche. „Was für eine Frage“ erwiderte Tai und zog dabei eine Augenbraue hoch, so als wüsste sie nicht wer da gerade vor ihr stand. Mimi musste daraufhin erneut Lachen und bat ihm ebenfalls etwas zu trinken an, als die Brünette sich von ihm wegdrehte um aus dem Oberschrank zwei Gläser herauszunehmen erstarrte sie in ihrer Bewegung als ihr wieder einfiel mit wem sie gerade in ihrer Küche war und ein Rotschimmer schlich sich über ihre Wange. Plötzlich war es ihr wieder peinlich, dass Tai hier und ihr so nah war. Sie dachte gleich daran wie der erste Kuss zwischen ihnen war und wie sie gerade schon wieder übereinander hergefallen waren. Der Ältere bemerkte ihre Anspannung direkt und gesellte sich zu ihr „Ich musste auch die ganze Zeit an unseren Kuss denken. Der war wirklich...interessant.“ witzelte der 19-Jährige. Mimi verdrehte nur die Augen. Also interessant kam ihr nicht gerade als erstes in den Sinn, eher leidenschaftlich, sexy, heiß, aufregend, sinnlich, aber interessant? Na ja vielleicht war er wirklich...interessant. „Im übrigen riecht es hier wirklich köstlich, wenn es nur halb so gut schmeckt wie es riecht, ist es das Beste was ich die Woche zu essen bekommen habe“ lächelte er die Jüngere an und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Wange. Mimi erschauderte sogar bei dieser kleinen Berührung auf, sammelte sich aber schnell wieder, nahm zwei Teller, Besteck und holte Getränke aus dem Kühlschrank und stellte alles auf den Esstisch.
 

„Na dann, guten Appetit“. Die Beiden aßen genüsslich ihr Abendessen und Tai war beeindruckt, denn es schmeckte noch besser, als es roch. Die beiden redeten nicht viel, aber mit ihren Blicken und ihrer Mimik kommunizierten sie die ganze Zeit und sprachen so mehr aus, als es Worte je gekonnt hätten „Danke es war köstlich. Ich denke ich werde jetzt öfters zum Essen vorbei kommen“ grinste der Brünette schelmisch und sah Mimi über den Tisch hinweg direkt in ihre Augen. „Lädst du dich da etwa gerade selbst zum Essen ein?“ gespielt empört nahm sie ihre Hände an die Hüfte und hielt seinem Blick stand. „Da kannst du sicher sein“ setzte er fort und zwinkerte ihr zu. Mimis wich seinem Blick aus und sah dabei zur Mikrowellenuhr die ihr verriet, dass sie schon längst auf dem Weg ins Krankenhaus sein müsste. Ihr Lächeln verschwand augenblicklich. „Ich muss los. Ich muss meine Großmutter abholen“. Panisch sprang die 18-Jährige von ihrem Stuhl auf und begab sich hastig zur Diele. „Soll ich dich begleiten?“ fragte Tai und folgte ihr durch die kleine Drei-Zimmer-Wohnung. Argwöhnisch drehte sie sich zu ihm um „Du willst mich begleiten? Warum?“ fragte sie irritiert nach. Ja warum eigentlich? So genau wusste er es selber nicht, er wollte sie schlichtweg nicht alleine lassen „Weil ich sicher sein will, dass du unbeschadet im Krankenhaus ankommst“. Enttäuscht über seine Antwort lies Mimi ihren Kopf sinken. Tai bemerkte, dass sie sich wohl eine andere Antwort erhofft hatte, er versuchte noch sich zu korrigieren, als Mimi ihn wieder direkt ansah „Ich komme schon unbeschadet an, darüber musst du dir keine Gedanken machen“ setzte sie an, zog sich ihre Schuhe an, nahm die Autoschlüssel und zog Tai am Ärmel, damit auch er sich in Bewegung setzte. Sie schob ihn durch das Treppenhaus und eilte zum Auto. Sie blickte nochmal hinter sich, als sie einem gedankenverlorenen Tai gegenüber stand. Sie wollte ihn danach fragen, aber sie hatte keine Zeit zu verlieren. „Ich muss jetzt leider los. Ich schätze wir sehen uns“ erklärte die Brünette und lächelte ihm zum Abschied nochmal an. Tai erwiderte die Geste mit einem kurzen Nicken. Mimi stieg in den alten Hyundai und fuhr los. Tai stand wie angewurzelt am Platz und blickte dem Auto nach bis er es nicht mehr sehen konnte. Was war denn verdammt nochmal mit ihm los? Das durfte doch alles nicht wahr sein.

Bewährungsprobe

Tai`s Sicht:
 

Alte Lagerhalle
 

Freitag
 

Die beiden besten Freunde trafen sich mal wieder in der Lagerhalle um weiter an dem Mercedes zu arbeiten und in der Tat nahm das alte Schmuckstück immer mehr Gestalt an. Lange würden sie nicht mehr brauchen. „Die Bremsbeläge müssen wir noch ausbessern und du brauchst dringend neue Felgen – die gehen gar nicht, Alter“ bestimmte Matt und sprach weiter „Ich hab mich da letztens im Internet schlau gemacht. Ich habe da welche gefunden, die sehen nicht nur verdammt gut aus, sondern sind auch vom Preis her erschwinglich“ erklärte der 19-Jährige weiter „Wenn du willst, kann ich sie dir gleich mal zeigen“. Der Blonde sah eindringlich zu seinem besten Freund und wartete auf eine Reaktion, doch es kam nichts „Wir könnten natürlich auch Nacktbilder von Sora machen und die als Innenverkleidung im Auto aufhängen“ versuchte der Blonde Tai aus der Reserve zu locken, doch noch immer keine Rückmeldung. „Man Alter, würdest du vielleicht mal mit mir reden oder wenigstens Notiz von mir nehmen?“ Verärgert ging Matt zu seinem Kumpel rüber und blieb direkt vor Tai stehen. „Hmm“ murmelte der Braunhaarige als Antwort. „Was ist los mit dir?“ wollte Matt wissen. „Nichts“ grummelte der Braunhaarige. „Nichts? Du bist mit deinen Gedanken doch offenbar ganz woanders, ist es wegen dem Auto? Ich kann dir das restliche Geld auch vorstrecken. Hauptsache wir bekommen, dass Auto jetzt bald fertig“ versuchte Matt seinen besten Freund aufzubauen. „Nein“. Matt überlegte was mit Tai nur los sein konnte. „Stört es dich, dass Kari jetzt mit T.K zusammen ist?“ Tai schüttelte nur mit dem Kopf, er machte sich nicht mal mehr die Mühe -Nein- zu sagen und nahm gerade den Eimer schwarzer Lackfarbe in die Hände. Meine Güte so langsam wurde der Blonde richtig sauer, er vertraute sich ihm doch sonst immer an. „Ich hab´s du hast Mimi gevögelt und hast dich dann aus dem Staub gemacht“ lachte Matt los.
 

Vor lauter Schock lies Tai den Eimer fallen, den er gerade noch in den Händen hielt. Matt musste zur Seite springen, um zerquetschte Zehen zu vermeiden und sein Lachen wich tödlicher Stille. Matts Gesicht verformte sich zu einem Ausdruck den Tai gar nicht von ihm kannte. „Im Ernst?...Bist du wahnsinnig? Was hast du dir denn nur dabei gedacht?“ fuhr es aus dem blonden jungen Mann heraus. „Halt die Klappe. Ich habe sie nicht gevögelt“ versuchte Tai seinem Kumpel zu besänftigen. „Was ist es denn dann? Raus mit der Sprache“. Tai sah Matt an. Er wusste, dass er ganz schön genervt war und er keine Ruhe geben würde. „Ich war gestern bei ihr. Spontan. Ich wollte nach ihr sehen, nachdem ich das von ihrem Großvater erfahren hatte, doch stattdessen haben wir irgendwie rumgemacht und ja ein Teil von mir wollte sie auch vögeln. Doch sie hat es abgewehrt und mir klar gemacht, dass wir keine Freundschaft plus Beziehung haben werden, Alter! Ich weiß nicht mal was das bedeutet.“ Mit verärgertem Tonfall schnaufte er die Worte heraus und hob den Eimer wieder auf. „Alter, kann es sein, dass du dich in Mimi verknallt hast?“ BAHM da waren die Worte die er nicht hören wollte. „Nein“ entgegnete er schroff. „Habe ich nicht“. Er redete sich in Rage „Außerdem sind wir Freunde und außerdem lebt sie ja nicht mal hier und außerdem ist sie bald wieder in Amerika und außerdem hat sie gerade erst eine Fehlgeburt hinter sich.“ BAHM scheiße auf scheiße mit scheiße hatte er das gerade laut gesagt???? Panisch sah Tai Matt an. Der hatte die Augen weit aufgerissen und entgegnete Tais Blick ungläubig „Was?...Wann? Oh Man..Meine Güte...Mimi hatte eine Fehlgeburt? Sie war Schwanger?“ stammelte Matt verwirrt. „Vergiss einfach was ich gerade gesagt habe. Wenn du dass noch einmal laut sagst, schmeiße ich dir den Eimer Farbe ins Gesicht“ brüllte der 19-Jähirge seinen besten Freund an. Matt ging sicherheitshalber einen Schritt zurück und hob die Hände. „Entspann dich...Ich sag kein Wort mehr“ beruhigend redete der Blonde auf ihn ein. „Also du willst nicht darüber reden?“. Der Brünette funkelte Matt nur wütend an „Lass es bleiben, dass war ein Geheimnis. Sie hat es mir anvertraut und ich habe ihr geschworen die Klappe zu halten. Wenn sie erfährt, dass du das von mir weißt....“ „Hey ist okay. Ich verrate schon nichts“ redete Matt dazwischen. „Auch nicht zu Sora.“ Eindringlich stellte der Braunhaarige sich vor Matt. „Schon klar. Meine Lippen sind versiegelt“. Erst jetzt hatte Tai das Gefühl ausatmen zu können. Er vertraute Matt und wusste er würde ihn nicht verraten, aber trotzdem nagte das schlechte Gewissen an ihm, wie konnte ihm das nur raus rutschen? Hoffentlich würde Mimi das niemals erfahren.
 

„Also...Ich denke wir machen für heute besser Schluss. Bleibt es denn bei Morgen Abend?“ versuchte Matt das Thema zu wechseln um Tai auf andere Gedanken zu bringen. Morgen war schließlich Samstag somit Wochenende und Matt und seine Band hatten ein kleines Konzert in einem Club und Sora und Tai hatten schon fest zugesagt. „Ja denke schon“ erwiderte er nur knapp. „Du kannst Mimi doch fragen, ob sie mitkommen will“. Tai rollte nur mit den Augen. „Ich glaube, dass wäre gerade keine so gute Idee“. „Warum? Sie hört doch gerne Musik und geht gerne aus“ versuchte Matt seinem Kumpel zu überzeugen „Ich überlege es mir“ brummte der Braunhaarige. Die beiden Freunde packten ihre Sachen zusammen und begaben sich beide auf den Weg nach Hause.
 

Als Tai später am Abend zu Hause war und sich erstmal eine lange und ausgedehnte Dusche genehmigte schritt er in Richtung Küche. Der Hunger trieb ihn regelrecht an. Er öffnete den Kühlschrank und sah skeptisch hinein. Nichts außer Jogurt, Wasser, Milch, Gemüse und Obst. Das hatte man also davon wenn man mit zwei Frauen zusammen lebte. Tai´s Mutter hatte noch nicht mal etwas gekocht. Man konnte es zwar eh nicht genießen aber wenigstens lies das Hungergefühl nach. Er grummelte und dachte an das leckere Abendessen was er gestern bei Mimi gegessen hatte. Er überlegte sogar sich tatsächlich selbst einzuladen aber irgendwie hatte er befürchtet, dass sie ihn vielleicht gar nicht sehen mochte. Irgendwie hatte er das Gefühl es vermasselt zu haben und dann war ihm auch noch vor Matt die Sache mit der Fehlgeburt rausgerutscht. Er überlegte ob er es ihr nicht einfach sagen sollte. Aber sicher würde sie ihn dann umbringen und alles wäre verloren. Was wäre denn verloren? Verdammt nochmal
 

Plötzlich hörte er ein Knarren einer Zimmertüre als T.K aus Karis Zimmer trat. „Oh, Hallo Tai“. Besagter sah den Jüngeren mit zusammengekniffenen Augen an. „Was machst du denn noch hier?“ Mit verärgertem Tonfall schritt er auf den Blonden zu. „Ich...Ich wollte nur den Abend mit Kari verbringen“ stotterte der Jüngere und wusste nicht wo er hingehen sollte. Eigentlich wollte er nur zur Toilette gehen, doch jetzt war er etwas eingeschüchtert. Tai sah bedrohlich aus und in diesem Zustand war mit ihm wahrlich nicht gut Kirchen essen. „Der Abend ist für dich hiermit beendet“ schoss es aus warnend aus dem Brünetten heraus. „Ähm..Tai..meinst du nicht, dass du etwas überreagierst? Du kannst doch nicht entscheiden, wann und wie lange Kari Besuch bekommen darf“. Takeru war klar, dass er mit dieser Aussage Benzin ins Feuer goss, aber es nervte ihn wie Tai Kari bevormundete. Tai hatte nicht glauben können, was er da gerade von dem 16-Jährigen hören musste. Tai lachte verachtend aus und schritt ungehindert auf den Jüngeren zu. „Da liegst du komplett falsch“ knurrte Tai los. „Ich bin hier der Mann im Haus. Ich kümmere mich hier um jede verdammte Scheiße und halte alles zusammen und ob ich das Recht habe genau diese Dinge zu entscheiden und wenn du jetzt nicht genau zuhörst, könntest du dir deine Regeln selbst verhärten“ zischte es ungebremst aus dem Brünetten heraus und er begab sich regelrecht in Angriffsposition. „Regeln? Was für Regeln?“ schluckte T.K die Worte mühsam herunter. Tai nahm ein selbstgefälliges Grinsen an. „Die Regeln was ihr beide dürft und was nicht“ entgegnete der Ältere und stand nun direkt vor dem Blonden.
 

Kari hörte wie die beiden sich lautstark unterhielten und kam aus ihrem Zimmer. „Was ist hier los?“ Verwirrt sah sie die Beiden an und wartete auf eine Erklärung. „Wie gut das du soeben dazu getreten bist. Dann muss ich mich nicht wiederholen“ setze Tai an. „Ich versteh gerade nur Bahnhof“. Kari blickte ihren Bruder genau an. Diesen Gesichtsausdruck sah sie bei ihm nicht oft und sie wusste, dass er was auch immer gerade vorhatte Todernst meinte. „Er will uns Regeln aufstellen“ T.K konnte gerade selber nicht glauben, dass er diese Worte aussprach. Die Braunhaarige sah nun zu ihrem Freund rüber und starrte ihn ungläubig an. War das jetzt etwa sein Ernst? Tai setzte an „Die erste Regel: T.K wird hier nicht übernachten und du nicht bei ihm“. Kari nahm beide Händen zu Fäusten und biss sich wütend auf die Unterlippe. „ Tai du kannst das nicht einfach bestimmen“ jammerte die Braunhaarige. „Die zweite Regel: Unter der Woche darf T.K bis acht bleiben am Wochenende bis zehn“ fuhr Tai unbeirrt fort. „Tai du hast sie ja nicht mehr alle!“ schrie die Braunhaarige aufgebracht ihren Bruder an. „Die dritte und allerwichtigste Regel: Kein Sex“. Fassungslos stand Kari vor ihrem Bruder, was spielte er sich so auf ? „Tai du bist nicht mein Vater! Was denkst du dir eigentlich? T.K kann solange blieben wie er will!“. Unberührt von ihrem Gefühlsausbruch wand sich Tai dem blonden Jungen zu. „Es ist halb neun. Du gehst jetzt besser“. T.K wusste absolut nicht was er machen sollte. Er fand es selber lächerlich sich das anhören zu müssen, aber jetzt mit Tai zu diskutieren, dass würde nichts bringen. So begab er sich zur Wohnungstüre als Kari panisch nach seiner Hand griff „Nein du bleibst jetzt hier. Der spinnt doch“ versuchte sie T.K zum Bleiben zu bewegen „Das hat doch gerade keinen Sinn. Wir telefonieren gleich okay?“ Beruhigend sprach der Blonde auf sie ein und blickte dann zu Tai „Oder ist telefonieren etwa auch verboten?“ Der Sarkasmus in seiner Stimme war nicht zu überhören, trotz allem nahm Tai die Frage mehr als Ernst „Das ist okay“. „Oh wie gnädig der Herr“ schimpfte die 16-Jährige „Keru bleib, bitte“ versuchte sie es nochmal, doch vergeblich. T.K hatte bereits seine Schuhe und Jacke angezogen. Er gab ihr einen schnellen Kuss auf die Wange „Machs gut, schau nicht so“ murmelte er in ihr Ohr und verschwand. Kari drehte sich wütend zu ihrem Bruder um „Tai das wird ein Nachspiel haben. Ich werde mit Mama darüber reden. Du spinnst ja wohl. Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?“ patzte Kari ihren großen Bruder an. Tai lächelte nur schwach darüber „Tu was du nicht lassen kannst, aber sie wird da sicher auf meiner Seite stehen“ feixte er zurück. Kari konnte keinen Moment länger mit ihm in einem Raum blieben, lief in ihr Zimmer knallte die Türe zu und schrie ihren Ärger heraus. „Weiber“ grummelte Tai und begab sich in sein eigenes Zimmer. Es tat ihm ja Leid wie er gerade mit ihnen umgegangen war, aber trotz allem war er der Meinung im Recht zu stehen. Er wusste nur zu gut wie Jungs in dem Alter waren und obwohl er T.K schätzte lies er sich da von niemandem reinreden. Nachher würde sie von ihm noch...
 

Mimi´s Sicht:
 

Samstag
 

Mimi und ihre Großmutter Riku waren gerade auf dem Weg ins Krankenhaus um ihren Großvater Takuya zu besuchen. Die 18-Jährige fuhr auf den Krankenhausparkplatz und sie begaben sich auf den Weg zur Station. Das alles war schon Routine „Ich bin ganz optimistisch, dass wir den Opa bis Ende der Woche wieder raus haben. Dann werde ich ihn zu Hause wieder aufpäppeln und bald ist er wieder ganz der Alte“ sagte Riku ganz zuversichtlich. „Ja, ich hoffe du hast Recht“ lächelte Mimi ihrer Großmutter aufmuntern an. Die beiden Frauen klopften an die Zimmertür von Takuya warteten einen Moment höflich und schritten ins Krankenzimmer ein. Das Bett war leer und gemacht. Unsicher blickten die zwei durch das ganze Zimmer und gingen zurück zur Station, dort fand die ältere Dame eine Schwester „Entschuldigen sie, können sie mir verraten wo mein Ehemann ist?“ Die Schwester sah bedrückt zu Riku „Er wurde letzte Nacht noch auf die Intensivstation verlegt“. Mimi und Riku sahen einander schockiert an „Was? Aber warum?“

„Ich kann Ihnen nichts genaues sagen. Am Besten gehen sie gleich zu ihm. Sie müssen vorher klingeln, dann lässt man sie rein“ erwiderte die junge Krankenschwester.
 

So machten sie sich auf den Weg und standen nun vor der Intensivstation. Riku betätige die Klingel und ein Pfleger antwortete „Ja bitte?“ „Ich würde gerne zu meinem Ehemann Takuaya Tachikawa“

„Bitte nehmen sie noch einen Moment Platz. Die Ärzte befinden sich gerade in der Visite“ kam es aus dem Lautsprecher. Die beiden Frauen gehorchten und nahmen Platz, sagten jedoch kein Wort. Nach zehn Minuten kam ein junger Arzt auf die beiden Frauen zu „Sind sie die Angehörigen von Takuaya Tachikawa?“ fragte der junge Mann. Riku nickte „Ich bin seine Frau und das ist Mimi. Sie ist unsere Enkelin“ stellte sie sich selbst und Mimi vor. „Ich bin Dr. Kanaye Assistenzarzt und habe heute morgen die Maßnahmen eingeleitet“ stellte sich der junge Arzt vor. Er war groß, schlank, hatte blonde kurze Haare, grüne Augen und trug eine Brille. Mimi glaubte, dass er nicht älter als Mitte 20 war und fand das er gar nicht mal so schlecht aussah, doch wenn ein Arzt erst das Arzt-Angehörigen Gespräch führen mochte, war dies sicher kein gutes Zeichen. Er nahm Platz und setzte sich direkt neben Mimi. Sie saßen alleine in dem kleinen Wartebereich vor der Intensivstation

und der junge Arzt begann zu erzählen „Wir mussten ihn gestern Abend schon hierhin verlegen. Er hatte eine schwere Infektion und bekam sowohl gestern Abend wie auch heute Morgen Bluttransfusionen und wird bereits mit dem stärksten Antibiotika behandelt das wir zur Verfügung haben“ sprach er mit einem sanften und mitfühlenden Ton und erklärte weiter „Seine Herzleistung ist mittlerweile auf 25% herunter gefallen und auch die Nieren arbeiten nicht mehr so gut“. Besorgt blickte die Brünette zu ihrer Großmutter der bereits Tränen in die Augen schossen. „Und was bedeutet das jetzt?“ fragte die 18-Jährige leise nach und griff nach der Hand ihrer Großmutter. „Das bedeutet, dass wir weiterhin alles machen werden, was in unserer Macht steht. Das sie aber auch davon ausgehen müssen, dass das hier schief gehen kann“. Mimi wusste ganz genau was das bedeuten sollte. Es hieß so viel wie -Ihm bleibt nicht mehr viel Zeit-. Riku schniefte los „Aber wir brauchen ihn doch noch“ wimmerte sie während sie immer fester die Hand ihrer Enkelin umschloss.

„Dann sagen sie ihm das“ erwiderte der junge Arzt mitfühlend und ergänzte „Ich wollte sie nur vorwarnen, wenn sie jetzt auf ihn treffen. Er ist sehr schwach“ ergänzte der junge Assistenzarzt und konnte den Beiden kaum noch in die Augen schauen.
 

Nach einigen Minuten sammelten sich die beiden Frauen und machten sie sich auf den Weg in das Krankenzimmer. Sie mussten ihre Hände desinfizieren bevor sie die Intensivstation betraten. Alle Zimmertüren standen offen, das war so auf einer Intensivstation, damit man direkt etwas mitbekam, wenn sich der Zustand eines Patienten drastisch veränderte. Mimi blickte in alle Zimmer hinein und sah ein trauriges Schicksal nach dem anderen und schließlich lag am Ende des Flures ihr Großvater. Überall waren Geräte und Schläuche, und es summte und brummte im sonst so stillen Zimmer und ein schwere antiseptischer Geruch lag in der Luft. Sie blickte ihn an, verharrte in ihrer Bewegung und erkannte ihn kaum wieder. Er hatte weiter abgenommen. Er war sehr schwach und atmete schwer und die Augen waren geschlossen und tiefe Augenringe hatten sich festgesetzt. Riku versuchte ihn zu wecken, doch er schlief weiter. Mimi hatte Angst, sie griff nach seiner Hand und wollte nachdem Puls fühlen um sicher zu gehen, dass er noch da war. Da grunzte er kurz auf. Etwas erleichtert atmete die junge Frau aus. Riku konnte kaum fassen in welchen Zustand sich ihr Ehemann befand, natürlich war er vorher auch nicht gerade in besten Zustand gewesen, aber von einem Tag auf den anderen hatte er so drastisch abgebaut und sah so krank und schlecht aus, dass die Ältere Dame es kaum an seinem Krankenbett aushielt. Erneut schossen ihr die Tränen in die Augen, sie wollte auf keinen Fall, dass Takuya sie weinen sah. So gab sie ihm einen Kuss auf die Stirn und ergriff panisch die Flucht. Mimi blickte sie nur stumm an, sah kurz zu ihrem Großvater rüber und folgte in schnellen Schritten ihrer Großmutter. „Oma, bitte warte doch. Wo willst du hin?“ rief die 18-Jährige. „Ich halte es hier keine Minute länger aus. Der Opa darf mich so nicht sehen, sonst macht er sich nur Sorgen“ brummte die ältere Dame und lief schnell Richtung Treppenhaus. „Warte, nicht so schnell. Du könntest stürzen“ hechelte die Brünette und lief vor ihrer Großmutter, um sie im Notfall auffangen zu können. Mimi konnte die selbst neu errungenen Informationen gerade so verarbeiten.
 

Sie griff wie von selbst nach ihrem Handy und schrieb ihrem Vater eine Kurznachricht als zügig eine Antwort kam.

`Bist du zuhause Mimi?` kam es als Antwort zurück.

`Nein gerade auf dem Weg dahin. Kann ich euch dann anrufen? Ich weiß bei euch ist es gerade Nacht, aber es ist wichtig `schrieb sie und sendete den Text an ihren Vater.

`Nein, wir sind gerade in Tokio gelandet. Wir kommen direkt zu Oma. Sehen uns in einer halben Stunde`.
 

Mimi konnte es nicht glauben, ihre Eltern waren schon in Japan. Sie wusste nicht mal, dass sie so zügig Urlaub bekamen, ob sie spürten, dass sie wohl keine Zeit zu verlieren hatten? Die Beiden Damen saßen im Auto, als Mimi zu ihrer Großmutter sah. „Mum und Dad sind in Japan. Sie kommen jetzt direkt zu uns“ setzte sie an. „Was? Schon? Oh sicher hat es ihnen auch keine Ruhe gelassen.“ Mit eine großen Sorgenfalte blickte sie auf ihre Enkelin „Nein, sicher nicht“ bejahte diese ihre Vermutung. Mimi fuhr mit einem mulmigen Gefühl los. Jetzt musste sie ihrem Vater sagen, dass ihr Großvater wohl nicht mehr lange Leben würde. Wie um Gottes Willen sollte sie das nur anstellen? Gab es da überhaupt die richtigen Worte für? Und ihrer Großmutter musste sie jetzt auch beistehen. Sie versuchte verzweifelt vor Mimi nicht zu weinen, aber sie verlor diesem Kampf und die Tränen strömten aus ihr heraus. Mimi wollte sie trösten, als sie auf einmal eine weitere Kurznachricht erhielt. Die Brünette griff schnell nach ihrem Handy, vielleicht wollte ihr Vater ihr noch etwas mitteilen? Doch die Nachricht war von Tai.
 

`Bock mit Sora und mir in den Rose Club zu gehen? Die Teenage Wolves spielen dort`
 

Verärgert legte die junge Frau das Handy weg, als hätte sie da jetzt was übrig für. Antwortete ihm nicht und vergaß schließlich, dass er überhaupt geschrieben hatte.

Eingeständnisse

Mimis Sicht:
 

Vor einer Stunde waren Mimi und Riku in ihrer Wohnung angekommen, auch Mimis Eltern waren inzwischen eingetroffen. Während Riku sich zunächst ins Schlafzimmer zurückzog und immer nur „schlimm, schlimm. Es ist so schlimm“ murmelte, setzte Mimi ihre Eltern über den Gesundheitszustand ihres Großvaters in Kenntnis. Ihre Eltern konnten ihrer Tochter nur schwer folgen. Zwar konnte Mimi alles was der Arzt ihr mitteilte, an ihre Eltern weitergeben, aber sie konnten nicht glauben, dass es ihrem Großvater auf einmal so schlecht ging. Erst im Frühjahr hatten sie sich noch alle auf einer Familienfeier gesehen. Ende des Monats wäre der Geburtstag von Takuya. Jetzt stellte sich die Frage, ob er diesen wohl noch erleben würde.

Nach einer Stunde kam Riku aus ihrem Schlafzimmer heraus. Sie saßen zu viert im Wohnzimmer, während sie überlegten wie es nun weiter gehen sollte. Morgen würden erst mal Mimis Eltern in Krankenhaus fahren und mit den Ärzten sprechen, in der Hoffnung neue Informationen zu bekommen. „Wie lange werdet ihr denn hier bleiben?“ wollte die Brünette wissen. „Erst mal haben wir nur zwei Wochen Urlaub bekommen. Wir mussten den im Oktober eintauschen und unseren gebuchten Urlaub stornieren, aber das ist schon okay. Der Opa geht vor“ erklärte Kesuke ihr. Mimi verstand und nickte teilnahmsvoll.
 

Sie wollte gerade noch einmal frischen Kaffee aufsetzen, als ihre Mutter die Küche betrat. „Wie geht es dir denn, mein Kind?“ fragte Satoe und sah mitfühlend zu ihrer Tochter. „Ach... es geht schon. Wir müssen jetzt erst mal schauen, dass es Oma und vor allen Opa bald besser geht“ billigte die Brünette ein. „Mimi, das meine ich nicht. Ich meine wie geht es dir mit allem?“ Mimi wusste genau auf was ihre Mutter sie da ansprechen wollte. Sie war es Leid, immer wieder dieses elende Thema auszudiskutieren, konnte ihre Mutter denn nicht mal jetzt eine Pause davon machen? In der letzten Zeit hatte sie wirklich das Gefühl, dass es ihr stetig besser ging. Hier mit ihren Freunden, allen voran Tai, in ihrem alten Zuhause, was ich sich anfühlte wie ihr eigentliches Zuhause hatte sie endlich abschalten können und jetzt kam ihre Mutter und riss alte Wunden auf. „Mum, wirklich es geht mir gut. Du musst dir keine Gedanken machen. Ich weiß, dass ihr immer für mich da seid aber ich bin es Leid immer darüber zu reden. Das macht die Sache auch nicht besser, okay?“ brachte die junge Frau viel aufbrausender raus als sie es beabsichtigt hatte. „Schon okay. Ich hatte nur länger nichts von dir gehört und mir nun mal Sorgen gemacht“ nachdenklich sah sie zur ihrer Tochter, die für sie wohl immer ihr kleines Mädchen blieben würden, dass fast selbst ein Kind zur Welt gebracht hätte im Alter von gerade mal 19 Jahren.
 

„Darüber solltest du dich freuen. Wenn ich mich nicht melde, ist meistens alles bestens bei mir, dass solltest du bereits gelernt haben“ schielte sie zu ihrer Mutter und lächelte sie an. „Stimmt auch wieder. Du meldest dich erst wenn du am Ende bist und nicht mehr weiter weißt, Panzer“ sprach sie aus. Mimi musste hart schlucken, denn es stimmte ja was sie sagte, selten kehrte sie ihr inneres nach außen, sodass sie zuhause nicht mehr den Spitznamen `Prinzessin` trug, sondern `Panzer`. „Nenn mich nicht so“ schimpfte die 18-Jährige und füllte den Kaffee um. „Wieso es stimmt doch. Du bist ein Panzer und lässt nur selten jemanden an dich heran. Hier weiß doch sicher auch noch niemand, weshalb du eigentlich hier bist, oder?“. Mimi schloss ihre Augen und schüttelte den Kopf. Doch einer wusste Bescheid, wenn er auch nur einen Teil der Wahrheit kannte, aber sie hat sich ihm anvertraut, was sie immer noch nicht glauben konnte. Sie wusste dass er sie niemals enttäuschen und dies einfach ausplaudern würde, hoffte sie zumindest. Sie wollte ihre Mutter nicht gestehen, dass hier jemand Bescheid wusste. Dann hätte sie sich nur wieder erklären müssen und beschloss lieber wieder dicht zu machen. „Hmmm vielleicht wäre es besser, wenn du hier mit jemanden darüber sprechen würdest. Das war ja auch eigentlich der Deal. Du wolltest schon in Amerika zu keinem Therapeuten gehen“. Mimi knallte die Kaffeekanne auf den Küchentresen ab und atmete laut ein und aus „Mum lass es bitte. Es geht mir gut, verdammt nochmal“ schrie sie hysterisch und versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bringen. „Ja, das merkt man. Mimi nicht darüber zu reden, heißt es nicht zu verarbeiten, sondern es lediglich zu verdrängen und Verdrängung heißt nur, dass es dich immer und immer wieder einholt. Willst du das?“ stachelte Satoe und ein kleiner Streit schien sich anzubahnen. Mimi kniff ihre Augenbrauen zusammen und begann zu zittern, als ihr Vater den Raum betrat „Was ist hier los? Könnt ihr nicht leiser sprechen, die Oma ist sowieso schon ganz aufgewühlt“ sprach Kesuke mit gedämpfter Stimme. „An mir soll es nicht liegen, sag ihr das“ stellte Mimi klar und war im Begriff die Wohnung zu verlassen. „Ja, das kannst du am Besten, abhauen wenn es mal wieder unangenehm wird“ hörte die Brünette noch und die Worte schallten in ihren Ohren.
 

Mimi lief ohne Ziel durch die Straßen und fing an zu weinen. Warum musste nur alles so verkorkst sein? Sie hatte wirklich die Schnauze voll. Sie sehnte sich nach jemanden der sie in solchen Stunden auffing, aber ihr fiel niemand ein. Selbst Tai käme da nicht in frage. Er würde es ja doch nicht verstehen. Sie weinte und fand sich schließlich im Park wieder. Sie setzte sich auf eine Bank und versuchte verzweifelt mit dem Weinen aufzuhören, aber wenn sie einmal anfing, konnte sie es nicht zurückhalten, es gab einfach zu viele Gründe zum Weinen. Dieser dämliche Nick, dem sie so sehr vertraute und ihr Herz zertrampelte, als sie erfuhr dass sie Schwanger war. Wie unglaublich hilflos und alleine sie war, dann die Attacke, die Fehlgeburt, die Schmerzen danach, die Enttäuschung ihrer Eltern, die zwar für sie da waren, jedoch das Gefühl hatten bei ihrer Tochter versagt zu haben. Der Besuch hier sollte sie doch retten und jetzt wusste sie nicht ob ihr Großvater noch lange leben würde und Tai... In was verrannte sie sich da nur? Es war doch wirklich zum Haare raus reißen. Die junge Frau vergrub ihre Hände in ihrem Gesicht, als sich unauffällig eine zierliche Person näherte.
 

„Mimi? Was ist los?“. Mimi blickte auf, sie erkannte die Stimme gleich „Kari?“. „Was ist los, Mimi?“ wiederholte die Jüngere ihre Frage und reichte Mimi eine Taschentuch „Danke“ murmelte die Ältere. Mimi wusste nicht, was sie jetzt sagen sollte, ohne Erklärung über ihren Zusammenbruch am helligen Tag im Park würde sie wohl nicht kommen. „Ach... weißt du meinem Großvater geht es immer schlechter. Er liegt jetzt auf der Intensivstation und sowie es aussieht, wird er wohl nicht mehr lange Leben“ wimmerte Mimi erneut. Es war ja nicht gelogen, nur war es bei weitem nicht alles. „Och Mimi, das tut mit Leid, wirklich.“ Einfühlsam setzte sich Kari neben Mimi auf die Bank und zog sie in eine Umarmung. Mimi ließ sich in die Umarmung ziehen und weinte weiter. Es tat gut, sie fühlte sich geborgen. Sie weinte so bitter, dass sie kaum mehr Luft bekam. Kari wusste einfach nicht was sie machen sollte, so tätschelte sie immer weiter ihren Rücken und versuchte sie zu beruhigen, in dem sie ganz ruhig mit ihr sprach. Kari hatte das Gefühl, dass da noch mehr hinter steckte aber sie wollte Mimi die Zeit geben die sie brauchte.

Irgendwann wurde das Weinen weniger und sie zog sich aus der Umarmung zurück. „Es tut mit Leid, dass ich dich hier so voll heule, du hast sicher besseres vor. Du kannst ruhig gehen. Mir geht es gut“ versicherte Mimi ihr. Kari zog nur misstrauisch die Augenbrauen hoch „Du glaubst doch jetzt nicht ernsthaft, dass ich dich alleine lasse oder?“ Mitfühlend sah sie zu Mimi und überlegte was sie nun machen sollte. „Möchtest du mit zu mir kommen?“ schlug die 16-Jährige vor. Mimi schüttelte nur mit dem Kopf. Wenn sie jetzt noch auf Tai treffen würde, würde ihr das eindeutig den Rest geben. „Nein i-ich möchte nicht zu e-euch...“ stotterte die sonst selbstbewusste junge Frau „Wegen Tai?“ fragte Kari nach. Mimi nickte und zuckte mit den Schultern „Na ja... ich weiß nicht...wir haben uns nicht gestritten oder so...aber irgendwie ist schon was vorgefallen, was ich absolut nicht einschätzen kann und ich will ihn nicht sehen“. Jetzt verstand Kari auch welche Laus ihm gestern über die Leber gelaufen war, die Laus war Mimi. Kari rollte mit den Augen, deswegen benahm er sich so dämlich aber irgendwie passte es ja zu ihm, wenn er litt mussten auch alle anderen leiden, wenn er allerdings zufrieden war, war er immer der beste Bruder der Welt und wenn Mimi diejenige war, die gerade darüber stand welche Beziehung sie zu führen hatte, musste sie da ganz dringend etwas ändern. „Tai ist ein Vollidiot“ lenkte die Jüngere ein. Mimi sah skeptisch zu ihr herüber. „Das ist doch mein Kosename für ihn“ konterte die Brünette. „Er hat mir und T.K Regeln aufgestellt, kannst du dir das vorstellen? Was wir dürfen und was nicht“ sprudelte es aufgebracht aus ihr heraus. Mimi riss die Augen weit auf „Das ist nicht wahr? Der hat ja wohl eine Vollmeise“ gab sie zu und doch fragte Mimi sich warum Tai so etwas machte. Er hat sich zwar immer schon als Beschützer aufgespielt, aber das war sogar für ihn eine Spur zu übertrieben.
 

Kari bemerkte, dass Mimi wohl auch versuchte ihren Bruder zu verstehen „Er hat eindeutig darauf bestanden, dass wir keinen Sex haben dürfen. Nicht, dass ich gleich daran gedacht habe, aber was denkt der denn von mir, dass ich gleich Schwanger werde?“ sprach Kari aus und verdrehte die Augen. Mimi drehte sich augenblicklich der Magen um. Natürlich dachte Tai das, schließlich wurde sie auch schwanger und jetzt wusste sie auch was er wirklich darüber dachte. In dem er Kari keine körperliche Beziehung gestattete, sich aber bei ihrer letzten Begegnung als erstes auf sie gestürzt hatte. Mimi wurde richtig wütend „...So ein dämliches Arschloch...Der Typ ist echt das Letzte...wenn ich den das nächste Mal sehe, werde ich ihn kastrieren“ schrie Mimi und sprang von der Bank auf um wütend auf und ab zu gehen. Verwirrt sah Kari zu ihrer Freundin rüber „Ja das war schon krass...aber...das ist dann doch was übertrieben“ versuchte Kari nun für ihren Bruder Partei zu ergreifen. Kari wusste ja, dass Mimi temperamentvoll war, aber sie steigerte sich da gerade so rein, dass sie sich fast schon vor Mimi erschrak. Wütend fixierte Mimi nun die 16-Jährige „Wie kannst du da nur so ruhig bleiben?“ fragte sie und blieb stehen, drehte sich aber nicht zu ihr um „Und wieso regt es dich so furchtbar auf?“ stellte sie die Gegenfrage. Mimi starrte Kari an, den Blick den die Jüngere jetzt drauf hatte kannte sie nur zu gut von ihrem Bruder. „I-Ich finde nur, dass er sich wirklich nicht in deine Angelegenheiten einzumischen hat“ entgegnete die Brünette. „Nein, dass ist es nicht“ beharrte die 16-Jährige. „Was ist wirklich dein Problem?“. Mimi kam in Erklärungsnot, auch wenn Kari zwei Jahre jünger war. Sie war immer schon unglaublich emphatisch und sie merkte gleich wenn sich etwas veränderte. Dumm oder naiv war sie sicher nicht. „Ich kann nicht darüber sprechen“ gab sie nur kleinlaut zu. Die Antwort reichte ihr jedoch nicht „Mimi ich will es wissen und ich lass dich erst gehen, wenn ich es weiß und ich weiß wann du lügst, weil du nämlich nicht lügen kannst. Wenn du der Grund dafür bist, warum mir Tai so dämliche Regeln aufstellt, will ich den Grund wissen“. Die sonst so niedliche kleine Maus, konnte auch außerordentlich gut auf den Tisch hauen. „Es geht aber nicht...“ wehrte Mimi sich. Was war heute nur für ein dämlicher Tag, konnte er nicht endlich vorbei sein? „Mimi... Ich bitte dich...Das bist du mir jetzt schuldig“. Das war zu viel für Mimi „Ich bin dir gar nichts schuldig, Kari...gar nichts, dir nicht und auch sonst niemanden“ knurrte die Brünette. Wieder hatte Mimi diesen Kloß im Hals und drohte zu ersticken. Schwer atmend begab sich Mimi in die Knie. Kari lockerte ihre Körperhaltung und lief direkt zu ihrer Freundin um ihr beizustehen. Sie verstand einfach nicht, was der Grund für all das war. „Es tut mit Leid, Mimi. Ich wollte dich nicht bedrängen“. Kari hatte Schuldgefühle, dass wollte sie nicht erreichen „Mimi was ist denn nur passiert?“. Es tat ihr unwahrscheinlich Leid Mimi so zu sehen. „Ich erzähle es dir Kari, aber nicht hier okay?“. Die Brünette blickte ernst zu der Jüngeren auf. Kari wusste jetzt schon, dass wohl sehr viel dahinter steckte, als ihre Beziehung zu T.K. Sie nickte und half der Älteren beim Aufstehen.
 

Tais Sicht:
 

Im Rose Club in Shibuya würden heute die Teenages Wolves spielen. Sora war schon richtig nervös und konnte es kaum abwarten Matt und die Teenage Wolves mal wieder live spielen zu sehen. Sie trug ein T-Shirt von der Band und eine hellblaue Jeans. Tai stand mit einem Bier in der Hand neben ihr und sah sie genervt an. „Sora, hör mal auf so herum zu zappeln“ klagte der Ältere. „Hallo, ich freue mich eben voll meinen Freund auf der Bühne zu sehen“ schwärmte die Rothaarige. „Ich dachte du warst gestern Abend noch bei der Generalprobe gewesen?“ fragte Tai nach. „Hör auf...Ich musste den Vieren bei einer dreistündigen Diskussion über ein dreißigsekündiges Intro zuhören, anstatt sie beim musizieren zu beobachten“ beschwerte sich die Rothaarige und verdrehte die Augen „Die sind alle so perfektionistisch. Na ja alle bis auf Kisho. Der glaub ich nur in der Band ist um Weiber aufzureißen“ jammerte die 19-Jährige. Tai grinste sie nur schief an „Einer muss doch das Rockstarimage ausleben, wenn Matt es schon nicht macht“. „Nein der ist monogam“ kicherte Sora. „Siehst du und Kisho nimmt sich die Weiber, damit ist dir doch auch geholfen“ stellte Tai fest. „Auch wieder wahr. Hast du Mimi eigentlich gefragt, ob sie heute Abend auch mitkommen will?“ Tai verdrehte die Augen „Ja“ kam es angesäuert aus ihm heraus. „Ja und was hat sie geantwortet?“ wollte sie von ihm wissen. „Siehst du sie hier irgendwo?“ stellte Tai genervt die Gegenfrage. Die Rothaarige schüttelte den Kopf. „Sie hat gar nicht geantwortet“ geknickt ließ er seinen Kopf hängen, nahm sich dann sein Bier und exte es in einem Zug weg. „Hmm...dann ist ihr sicher, was dazwischen gekommen“ versuchte Sora den Braunhaarigen aufzumuntern. Tai nickte nur und versuchte wieder sein unbekümmertes Lächeln aufzusetzen. Tai wusste, dass sein Gefühl ihn nicht getäuscht hatte, er hatte es vermasselt. Der Braunhaarige wollte versuchen den Abend zu genießen und nicht an Mimi zu denken. Sora zog Tai am Ärmel und holte ihm somit aus seinen Gedanken. „Da kommen sie“ schrie die 19-Jährige aufgedreht und zeigte mit ihrem Finger zu Matt. „Danke Sora, ich hätte ihn fast nicht erkannt“ scherzte er. „Haha sind wir heute wieder lustig“.
 

Matt wandte sich an die Menge und rief „Es ist echt ein gutes Gefühl hier mal wieder auf der Bühne zu stehen. Seid ihr bereit?“ Es wurde im gesamten Club gekreischt, während Tai sich die Finger in den Mund schob und pfiff. Die Band begann gleich ein schnelles Lied zu spielen und die Leute drum herum tobten. Matt nahm das Mikro vom Ständer und begann wie üblich die Bühne auf und ab zu gehen. Als das Lied zu ende war, gingen die Teenage Wolves augenblicklich zum nächsten über. Man merkte Matt an wie wohl er sich auf der Bühne fühlte, streckte immer mal wieder seine Hand zu seinen Fans aus, die sie kreischend berührten . Sein Blick huschte immer wieder zu Sora und lächelte sie liebevoll an. Sora schmolz jedesmal gleich dahin und seufzte. Tai war das eindeutig zu kitschig „Oh man, das ist ja geradezu widerlich wie ihr euch anschmachtet“ klagte der Braunhaarige. Sora schielte zu ihrem besten Freund „Nur weil du dein Liebesleben nicht in den Griff bekommst, heißt das noch lange nicht, dass es bei uns auch so sein muss. Liebe ist doch was wundervolles. Das wirst du auch noch eines Tages begreifen, wenn du auf die Richtige triffst“ entgegnete die Rothaarige. „Ja klar, wenn du das sagst“. Nach einer Stunde war das kleine Konzert beendet. Die Teenage Wolves verbeugten sich und Matt dankte der Menge.
 

Mit tosendem Applaus verließen die Vier die Bühne und etwa zehn Minuten später gesellte sich Matt zu den Beiden „Und wie hat es euch gefallen?“ fragte Matt und lächelte stolz „Ihr wart großartig“ schwärmte Sora und gab Matt einen Kuss. „Ihr wart ganz okay“ gab Tai zu und grinste ihn an. Matt sah kritisch zu Tai rüber „Stimmt es was ich da von T.K gehört habe? Du hast den Beiden Regeln aufgestellt?“ wollte der blonde Frontmann wissen. „Hmm..Ja ist er petzen gekommen, oder was?“ angesäuert entgegnete er seinen Blick „Nein aber findest du dass nicht was übertrieben?“ wagte Matt erneut „Nein, ich finde es mehr als berechtigt“ zischte der Brünette.

„Aber Tai, du kannst sie doch nicht kontrollieren. So funktioniert das nicht“ mischte sich auch Sora ein. Die sich alleine nicht getraut hatte, dass Thema anzusprechen. „Leute ich bleibe dabei. Wollen wir jetzt einen schönen Abend verbringen oder nicht?“

„Hey Leute war die Show nicht geil?“ schrie ein völlig aufgedrehter Kisho ihnen entgegen und näherte sich den Dreien. „Ja war es“ bestätige Sora seine Aussage und nahm die Hand von ihrem Freund. „Ich dachte Mimi wollte auch kommen? Ich hätte echt gerne gewusst wie sie mittlerweile aussieht. Sie war ja schon vor zwei Jahren rattenscharf“ grinste er von einem zum anderen Ohr. Tai feixte ihn nur argwöhnisch an und kommentierte nichts darauf „Ihr kam leider etwas dazwischen, beim nächsten Mal“ erkläre die Rothaarige „Na hoffentlich, vielleicht bekomme ich ja dann meine Chance die Kleine flach zu legen“ grinste er und leckte sich über den Mund. „Lass deine dreckigen Finger von ihr. Die ist keine von euren dämlichen Groupies, verstanden?“ schnauzte Tai den Bassisten an und formte seine Augen zu Schlitzen „Ach Tai, entspann dich mal. Die kleine braucht auch mal ein bisschen Entspannung und so weit Matt mir gesagt hat ist sie Single“. Tai sah stinkig zu Matt rüber, der sich mit seinem Blick entschuldigte. „Du packst sie nicht an, geht das in dein Spatzenhirn rein?“ drohte der Braunhaarige geladen und stellte sich provozierend vor dem Bassisten auf. Kisho lachte daraufhin los „Also wenn du so für die einstehst, muss aus ihr ja eine wahre Granate geworden sein. Damit ist das Spiel für mich...“ Weiter kam Kisho jedoch nicht, Tai legte ihm gewaltsam beide Hände auf die Brust und stieß in kräftig zu Boden. Der Bassist kam unsanft auf und erst jetzt verschwand das Lächeln auf seinem Gesicht „Tai was zum Teufel..“ Matt stellte sich zwischen seinem besten Freund und seinem Bandkollegen auf um die Wogen zu glätten „Fahrt mal wieder runter“ schrie er beiden entgegen. Die Lippen zu einem dünnen Strich verzogen starrte Tai zu Kisho hinunter. Als der Brünette nichts weiter sagte, stand Kisho wieder auf „Entspann dich mal, Alter“ schrie er Tai an. „Okay das reicht jetzt. Kisho es wäre das Beste, wenn du jetzt gehst“ schnitt Sora ihm das Wort ab. So aufgebracht hatte sie ihren besten Freund ewig nicht gesehen, so ging es auch Matt. Kisho sagte nichts mehr und wand sich kurz zum blonden Frontmann zu „Krieg dein Kumpel in den Griff“ und verschwand um sich an den nächstbesten weiblichen Hintern zu begeben. „Man Tai, was ist denn nur los mit dir? So erkennt man dich ja fast nicht mehr wieder“ geladen sah Matt zu seinem besten Freund, der seine Fassade fallen ließ „Du hattest Recht...Ich hab mich in sie verliebt...“ rief er ihm entgegen und verließ wutentbrannt den Club. Zurück blieben nur eine völlig verwirrte Sora die fragend zu ihrem Freund sah.

Die Auseinandersetzung

Mimis Sicht:
 

Die ganze Nacht hatte Mimi neben Kari auf ihrem Bett verbracht und ihr die ganze Geschichte erzählt. Die 18-Jährige musste immer wieder pausieren, damit Kari mühsam innehalten und weiter zuhören konnte. Mimi konnte Kari dabei kaum in die Augen sehen. Sie empfand, dass die Jüngere bei jedem einzelnen Satz regelrecht mitlitt und dennoch prüfte die Jüngere Mimis Mimik ganz genau. Mimi war richtig stolz auf sich und fand, dass sie einen großen Schritt nach vorne gemacht hatte. Sie bat Kari genauso wie Tai niemanden die Geschichte zu erzählen und hoffte das sie schweigen würde. Irgendwann schlief die Jüngere ein, während Mimi hellwach neben ihr lag und nicht im entferntesten in den friedlichen Schlaf fand. Sie blickte auf den Wecker auf ihrem Nachttisch – es war 6 Uhr morgens. Sie entschloss sich ihr kurz eine Nachricht zu hinterlassen und nach Hause zu gehen.
 

Die Brünette zog sich ihre Klamotten an, hinterließ der Jüngeren eine kleine Notiz, dass alles in Ordnung sei. Sie aber lieber zu Hause schlafen wollte und verschwand auf leisen Sohlen das Zimmer der Braunhaarigen. Als Mimi bemerkte wie Licht in der Küche brannte, wollte sie schnell wieder in Karis Zimmer , doch sie wurde bereits bemerkt. Ein angetrunkener Tai fixierte die Brünette ungläubig. „Was willst duu denn hiier?“ lallte der Ältere. Na toll – war ja klar, dass sie auf ihn treffen würde. „Ich habe den Abend mit deiner Schwester verbracht, bin eingeschlafen, muss aber jetzt nach Hause“ gab sie unbeirrt von sich und schritt schnellen Schrittens zur Haustür heran. „Warum denn mit Kari? Warum bist du nicht mit uns in den Rose Club gegangen?“ feixte der Braunhaarige und ging ebenfalls langsam Richtung Haustür. „Weil deine Schwester sich auskotzen musste, weil du ihr so dämliche Regeln aufgestellt hast“ zickte sie ihn an. „Was?“ stammelte der Ältere und sah genervt aus. Warum wusste sie denn nur Bescheid? Wie konnte das so schnell die Runde machen? „Du bist echt das Letzte, Yagami. Verbietest deiner Schwester eine körperliche Beziehung, aber bei unserer letzten Begegnung hast du mich auf dem Hausflur versucht auszuziehen“ knurrte die Brünette den Älteren an. Sie konnte ihren Groll einfach nicht herunterschlucken und all die Gefühle, die ganze Nacht, die Erzählungen, Karis mitleidiger Blick, alles staute sich bei ihr an und nun stand Tai vor ihr. Alles musste heraus.

Tai schluckte hart auf „Das Eine hat doch mit dem Anderen nichts zu tun“ versuchte Tai sich zu rechtfertigen, was die Jüngere nur noch wütender machte. „Und ob... Du denkst, dass sie schwanger werden könnte, dass sie zu blöd zum verhüten sein könnte...sowie ich...“ fauchte die 18-Jährige ihm entgegen und leichte Tränen glitzerten in ihren Augen. „Nein, aber so ist das doch gar nicht“. Mimi schnitt ihm das Wort ab „Jetzt weiß ich wenigstens was du von mir hältst, dass ich nichts weiter als eine Schlampe bin. Vielen Dank dafür und ich dachte ich könnte dir vertrauen“ brüllte sie ihn nun an und die Tränen kamen aus ihren Augen heraus und kullerten über ihre Wange. „Aber du kannst mit doch Vertrauen und ich halte dich auch nicht für eine Schlampe“ versuchte Tai abermals sie zu beruhigen. „Auch wenn mir ehrlich gesagt was dummes passiert ist“. Niedergeschlagen sah er zu der jüngeren und schritt näher an sie heran. „Was meinst du damit? Oh mein Gott, hast du es etwa jemandem erzählt?“ keifte sie Tai an. Er nickte kaum bemerkbar „Es tut mir leid“ murmelte der Braunhaarige. Mimi wurde immer wütender. „Ich glaube es einfach nicht. Hätte ich es dir doch nie erzählt. Was für ein fataler Fehler“. Vollkommen geladen starrte Mimi ihn an.
 

Er wollte so vieles sagen, doch der Alkohol benebelte ihn. Nach der Auseinandersetzung im Rose Club mit Kisho zog er noch durch mehrere Bars und betrank sich. Die Fahne erreichte nun Mimi die angewidert das Gesicht verzog. „Und du solltest jetzt erst mal duschen gehen. Du stinkst. Ich bin eh fertig mit dir“ fauchte sie ihn an und wedelte mit ihrer Hand vor ihrem Gesicht. „Was soll das denn jetzt heißen?“ fragte Tai verärgert nach und griff nach ihrem Handgelenk. „Wenn ich dir nicht vertrauen kann, dann können wir auch keine Freunde sein. So einfach ist das“. Sie entzog sich seinem Griff, blickte ihn verachtend an und verschwand aus der Wohnung der Yagamis. Niedergeschlagen blickte er auf die verschlossene Wohnungstür, drehte sich um und ließ sich an ihr herunter auf den Boden sinken. Das durfte doch alles nicht wahr sein? Wie konnte Mimi nur glauben, dass er so eine Meinung von ihr hatte? Er legte seine Arme auf seine Knie ab und ließ seinen Kopf darin versinken. Er musste es ganz schnell wieder in Ordnung bringen. Nur wie?
 

Tais Sicht:
 

Fünf Stunden später wachte Tai erneut auf. Immer wieder wälzte er sich im Schlaf hin und her. Er begab sich unter die Dusche, zog sich frische Klamotten an und klopfte vorsichtig an Karis Zimmertüre an. „Herein?“ kam es von der Jüngeren. „Hey, darf ich mal mit dir reden?“ fragte der Ältere mit Bedacht nach und sah zu seiner Schwester die am Schreibtisch saß und ihren Blick stur auf ihren Laptop gerichtet hatte. „Warum? Hast du was vergessen? Wolltest du noch ein paar Regeln ergänzen?“ kam es angesäuert von der Braunhaarigen zurück. Touche` dachte er sich. „Nein, eigentlich wollte ich dich um deine Hilfe bitten“ brach es leise aus ihm heraus. Entgeistert drehte sie sich zu ihrem Bruder um. „Wie bitte? Du bist ja mutig oder komplett irre“ überlegte sie und bemerkte wie miserabel Tai aussah. „Ich weiß. Es tut mir leid Kari, dass mit den Regeln...Ich weiß auch nicht, vielleicht können wir uns da nochmal drüber unterhalten“. „Vielleicht, wenn du meine Hilfe brauchst, solltest du die komplett über den Haufen werfen“ bot Kari ihm an. Tai dachte darüber nach, aber trotz all der Diskussionen und was seine Freunde von dem ganzen Theater hielt, so falsch fand er das Ganze immer noch nicht. Musste seine kleine Schwester denn schon jede Nacht mit T.K verbringen? Nein das musste sie nicht. „Hmmm, ach vergiss es“ brummte der 19-Jährige und machte gerade kehrt als Kari ihn zurückrief „Weshalb brauchst du denn meine Hilfe?“ fragte sie nach. Sie konnte ja doch nicht anders. „Mimi“ antwortete Tai so als würde dieser Name alles erklären und Kari ihn verstehen. „Was ist denn mit Mimi?“ erkundigte sich die Jüngere und klappte ihren Laptop zu, drehte sich wieder zu Tai um, um ihn seine volle Aufmerksamkeit zu widmen. „Sie hat mir die Freundschaft gekündigt, aber sie hat vollkommen falsche Schlüsse gezogen. Du musst mir helfen, dass wieder gerade zu biegen. Bitte“ flehte er seine kleine Schwester an. Skeptisch zog die Jüngere die Augenbrauen hoch „Was Mimi widerfahren ist, ist wirklich schrecklich. Ich bewundere sie für ihre Stärke. Sie braucht Freunde auf die sie sich verlassen kann, Tai“ setzte Kari an. „Moment....sie hat es dir erzählt?“ verwirrt blickte er zu seiner Schwester und setzte sich erst einmal auf ihr Bett. „Ja, letzte Nacht“ gab die Braunhaarige zu. „Ich weiß auch, dass du es weißt“ ergänzte sie. „Wow...Ja was sie durchgemacht hat, ist wirklich schrecklich“ lenkte er ein.
 

„Mimi denkt, dass ich sie für eine Schlampe halte, weil sie schwanger war, aber so ist das doch gar nicht. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich froh bin, dass sie jetzt nicht gerade von einem anderen Kerl ein Kind erwartet“ gestand er. „Siehst du und das spürt Mimi auch“. Eindringlich sah die Braunhaarige zu ihrem Bruder „Du hast dich in sie verliebt, nicht wahr?“ „Ja“ offenbarte der junge Mann. „Hmm das wird nicht gerade einfach. Mimi ist nun mal Mimi“ scherzte die 16-Jährige. Tai rollte mit den Augen. „Musst du mir nicht sagen, aber selbst ihre ganzen Macken, ihre Ecken und Kanten möchte ich nicht missen. Sie machen sie aus und gehören zu ihr und ich mag sie genauso wie sie ist“ erwiderte Tai. Die Braunhaarige war über seine Aussage positiv überrascht. Ja er mochte sie wirklich. Kari überlegte „Okay, ich helfe dir aber dafür musst du auch was für mich tun“ stellte die Jüngere klar. „Was“ genervt blickte Tai zu seiner Schwester. „Du musst mir mit den Regeln etwas entgegen kommen“ konterte die Braunhaarige. „An welche Regel dachtest du da genau?“ Bestimmt schaute er Kari an, doch dieses ließ sich nicht in ihre Karten schauen. „T.K darf hier übernachten und ich auch bei ihm.“ verlangte die Jüngere. Tai schwieg. Kari wurde langsam nervös, war Tai wirklich so stur? Ja war er, aber trotzdem, wenn es doch um Mimi ging. Tai durchbrach sein Schweigen und setzte an „Du übernachtet nicht bei ihm, aber gelegentlich darf er hier übernachten“ schlug Tai vor. Kari seufzte „Was heißt denn gelegentlich?“. Der Braunhaarige fixierte die Jüngere. „Meinetwegen jedes Wochenende, wenn ich auch zu Hause bin“. Kari dachte über sein Angebot nach. Da Tai hier lebt, war ja klar, dass er dann auch hier sein würde, wenn T.K hier nächtigte. Sie grübelte „Du lässt uns aber unsere Privatsphäre“ bestimmte Kari. „Oh man, Ja“ gab er schließlich nach. Kari strahlte. Es war wenigstens ein Teilerfolg, sie konnte es kaum abwarten, dass T.K mitzuteilen. „Ich hoffe, dass du wenigstens als Gegenzug eine gute Idee hast, wie mir Mimi wieder verzeiht“ bohrte der Ältere nach. Kari wusste das sie erst einmal ihren Teil einlösen musste, doch hatte sie bereits einen Plan. Sie grinste „Oh ja! Den habe ich“ Tai war ganz Ohr, während Kari erzählte und ihn an ihren Gedankengängen teilhaben ließ. Tai grinste seine Schwester höchst zufrieden an. Hielt ihr seine Hand entgegen und Kari nahm diese an „Gut abgemacht?“. „Abgemacht“ bejahte die Jüngere und die Yagami Geschwister schlugen sich kameradschaftlich die Hände.
 

Mimi Sicht:
 

Am später Nachmittag stand die junge Frau auf. Sie versprach ihrer Familie zu kochen, während ihre Eltern und ihre Großmutter erneut ins Krankenhaus fuhren um ihren Großvater zu besuchen. Die Brünette grübelte. Die ganze Zeit dachte sie an das Streitgespräch mit Tai nach. War sie nicht doch etwas zu forsch? Tai hatte ihr doch in den letzten Wochen so gut getan. Irgendwie glaubte sie selbst nicht, was sie ihm vorgeworfen hatte, aber wie konnte er nur einfach so tratschen und mit wem? Gut sie gab ihm auch keine Chance das Ganze weiter zu erklären. Zu wütend war sie und dennoch sie vermisste ihn jetzt schon, dabei hatte sie ihm am Morgen erst gesehen und obwohl er nach Alkohol stank, nahm sie auch seinen eigenen Geruch wahr und der ging ihr nicht aus dem Kopf. „Ach verdammter Mist“ grummelte die 18-Jährige. Sie nahm sich das Öl aus der Schublade gab es in eine Pfanne und ließ dies heiß werden, als diese ihre Temperatur erreicht hatte, gab sie Zwiebeln dazu. Schnell vergrub sich der Geruch mit den Zwiebeln um ihre Nase und die Augen begannen erneut zu brennen. „Ach diese blöden Zwiebeln“ schniefte die Junge Frau und lies augenblicklich die Kochlöffel sinken um sich vor den Zwiebeln zu retten. Wieder dachte sie an den Streit und nun brannten ihre Augen nicht mehr wegen dem Gemüse. Sie schluckte hart auf. Kari hatte ihr ein paar Mal geschrieben. Sie wollte sichergehen, dass es ihr gut ging. Mimi antwortete ihr immer wieder um sie zu beruhigen, dass sie sich nicht um sie sorgen müsste. Auch Sora meldete sich verdächtig häufig bei ihr und wollte sich unbedingt heute noch mit ihr treffen. Sie willigte ein und später am Abend würde die Rothaarige noch vorbei kommen.
 

Als eine Stunde später das Abendessen fertig war, deckte sie den Tisch ein und wartete ungeduldig auf ihre Familie. Wie lange musste sie denn noch warten? Sie waren schon seit Stunden weg und Mimi bereute es schon nicht selbst mitgefahren zu sein, als sie endlich hörte wie ein Schlüssel die Wohnungstür umschloss. Sofort sprang die Brünette auf um die Türe aufzureißen. „Da seid ihr ja! Ich bin fast wahnsinnig geworden“ schrie sie ihrer Familie entgegen. „Hallo Schatz“ entgegnete Riku tonlos und ging an Mimi vorbei. „Ja...und wie geht’s Opa? Habt ihr mit dem Arzt sprechen können?“ fragte die 18-Jährige energisch nach. Alle drei sahen sich nur stumm an und bugsierten Mimi erst einmal ins Wohnzimmer. „Mimi, vielleicht solltest du dich besser erst einmal hinsetzen.“ Sanft sprach ihr Vater mit ihr, sah sie aber gleich im nächsten Moment mit nachdenklicher Miene an. Wie ihr gesagt, nahm Mimi Platz und hielt einen Moment lang die Luft an. „Du hast den Opa ja gestern schon gesehen...und weißt ja wie schwach er ist... Der Zustand hat sich leider wieder verschlechtert“ sprach Kesuke mit ruhiger Stimme. „Es sieht sehr schlecht aus, habe mit dem Arzt gesprochen. Er sagte wenn er Glück hat, noch eine knappe Woche“. „Eine knappe Woche? Und was dann? Nein!“. Mimi verschlug es augenblicklich die Sprache. In einer Woche sollte er nicht mehr bei ihnen sein? Das konnte doch nicht wahr sein? „Er hatte heute morgen über 40 Grad Fieber, bekommt starke Medikamente und Sauerstoff. Reden kann er nicht aber noch reagiert er ganz wenig“ ergänzte Mimis Mutter die Aussagen von Kesuke. Riku die apathisch daneben saß, hörte kaum hin, dass alles war viel zu schrecklich für sie. „Mimi wenn du dich verabschieden willst, solltest du es bald machen, solange er es noch halbwegs mitbekommt“ erwiderte Kesuke ihr. Die Brünette konnte gar nicht glauben, dass alles so schnell gehen sollte. Vor zwei Wochen saßen sie doch noch zu dritt am Frühstückstisch. Stumm nickte Mimi. „Ich...Ich habe gekocht, falls ihr Hunger habt“. „Danke Schatz“ sagte Satoe und lächelte mitfühlend, nahm ihre Tochter in den Arm und die kleine Auseinandersetzung des gestriegen Tages spielte keine Rolle mehr.
 

Gegen acht Uhr kam Sora vorbei. Sie gingen in Mimis Zimmer und setzten sich auf ihr Bett. „Also was führt dich her?“ Erwartungsvoll sah Mimi zu ihrer besten Freundin und wartete auf eine Antwort. „Darf ich nicht einfach meine beste Freundin besuchen?“ entgegnete die Rothaarige unbesonnen, bemerkte aber gleich dass mit Mimi etwas nicht stimmte. „Was ist los, kleine?“. Die Brünette senkte ihren Kopf „Ach...mein Opa...Ich... Er...“ Mühsam brachte Mimi ihre beste Freundin auf den aktuellen Stand und wiederholte die Worte ihres Vaters, so gut es eben ging. Sora schlug sich die Hand vor dem Mund. „Och Mausi, das tut mit leid. Komm lass dich mal drücken.“ Behutsam nahm die Ältere Mimi in den Arm und tröstete sie. Die Brünette weinte nicht, stattdessen lächelte sie ihre beste Freundin an. „Wie war denn das Konzert?“ versuchte die Jüngere das Thema zu wechseln. „Das war sehr schön, vielleicht bist du ja beim nächsten Mal dabei“. „Ja, ich versuche es“ versprach die Brünette. „Du...Mimi?“ Unsicher blickte die 19-Jährige zu ihrer Freundin. Sora wollte die Unterhaltung unauffällig zu Tai lenken. Nachdem Matt sie aufgeklärt hatte, nahm sie es als ihre persönliche Pflicht ihren beiden besten Freunden ein wenig unter die Arme zu greifen. Glücklich sein konnte ja schließlich nichts so schwer sein. „Ich habe etwas für dich“. Kaum vernehmbar zog sie aus ihrer Tasche ein Foto. „Was ist das?“

Sie zeigte ihr das Foto, welches am Abschlussball von Tai und ihr geschossen wurde. In dem Augenblick, als sie fotografiert wurden. Sie sahen jedoch nicht zur Kamera, sondern sahen sich in die Augen und lächelten sich gegenseitig an. In diesem Moment sagte Tai ihr, wie gut sie aussah und sie sich dafür bedankte. Sie sahen so vertraut aus, nicht wie einfache Freunde. „Also ich finde das Foto wirklich wunderschön“ ergänzte die Rothaarige, konnte den Blick nicht von ihrer besten Freundin lassen. Auch ohne sie auf Tai anzusprechen, wusste sie in dem Augenblick, dass sie für Tai mehr als Freundschaft empfand. Immer noch tief berührt umgriff sie das Foto. War sie da wirklich so glücklich, wie sie auf diesem Bild aussah?
 

Schlagartig veränderte sich ihr Gesichtsausdruck und sie legte das Bild hektisch bei Seite. Sora runzelte ihre Stirn „Gefällt es dir etwa nicht?“

„Doch, Danke...nur...Ich habe ihm heute die Freundschaft gekündigt“ erklärte die Brünette betrübt. „Was? Warum? Das versteh ich nicht“.Entgeistert blickte die Rothaarige zu ihrer besten Freundin. „Ich auch nicht“ gab Mimi zu. „Irgendwie haben wir uns wieder gestritten. Ein Wort gab das andere und ich fühlte mich von ihm verraten und in der Wut heraus, sagte ich ihm, dass ich fertig mit ihm wäre und ihm nicht mehr vertrauen könnte.“ erklärte Mimi. „Puh.“ Mehr konnte die 19-Jährige zu diesem Zeitpunkt nicht erwidern. „Ach Tai hat das bestimmt nicht ernst genommen, der kennt doch deine impulsive Art“ erwiderte Sora und bemühte die Jüngere aufzumuntern. Dennoch überlegte sie bedenklich, gerade jetzt würde Tai dies wohl doch ernster nehmen. Wie konnte sie das nur kitten? Glücklich sein war wohl doch schwerer als gedacht. „Hmm da wäre ich mir nicht so sicher“ flüsterte die Brünette. Die Rothaarige lächelte Mimi nochmal aufmuntern an „Lass uns einen Film gucken, okay? Ich mag nicht mehr reden“ stellte die Brünette klar. Sora nickte und begab sich zum DVD-Player. „Welchen Film möchtest du denn gerne gucken?“ fragte die Rothaarige. „Die Schöne und das Biest“ antwortete die Jüngere und blickte verlegend zur Seite. „Okay dann machen wir jetzt ein Disney Abend. Das haben wir schließlich viel zu lange nicht mehr gemacht“ strahlte sie Mimi an und setzte sich wieder neben sie aufs Bett. Sora verschwieg ihr, dass Tai sich in Mimi verliebt hatte, dass musste er immerhin selber klären. Sie schickte ihm das gleiche Foto zu, dass sie heute Mimi geschenkt hatte. Dieses Foto sagte letztendlich alles aus.

Der Brief

Tais Sicht:
 

Tai starrte noch immer das Foto auf seinem Laptop an, dass Sora ihm gestern Abend per Mail geschickt hatte. Dieses Foto hatte ihn vollkommen aus der Bahn geworfen. Sie sah so bezaubernd aus und nun redete sie nicht mehr mit ihm. Er hoffte wirklich, dass Karis Plan Früchte tragen würde. Die ganze Nacht arbeitete er daran. Plötzlich fiel Kari in sein Zimmer rein. „Tai!“ schrie Kari durch das Zimmer und blieb prompt hinter ihm stehen.

„Du sollst anklopfen! Das kann doch nicht so schwer sein“ keifte Tai seiner kleine Schwester an. „Wow ist das Foto schön“ schwärmte die Braunhaarige und ignorierte seinen Kommentar von gerade. „Was willst du?“ fragte er Kari genervt. „Sie sieht glücklich aus“ stellte die 16-Jährige fest. „Kari? Was du willst?“. „Achso“ murmelte die junge Yagami. „Telefon für dich“ und überreichte ihm das Festnetztelefon. Missmutig nahm er das Telefon entgegen und blickte entnervt zu seiner kleinen Schwester. „Ist noch was?“ „Ihr seht wie ein Pärchen aus“ erwiderte die Braunhaarige grinsend und musterte das Foto genau. „Raus jetzt!“ brüllte der 19-Jährige ihr entgegen und gestikulierte wild mit seinem Arm Richtung Türe. Kari lachte laut „Bin sowieso jetzt mit T.K verabredet, viel Spaß noch mit deinem Foto“ flötete die 16-Jährige quietschvergnügt während sie sein Zimmer verließ „Kari, mach die Türe hinter dir zu!“ verlangte er verärgert. Doch Kari war bereits im Badezimmer verschwunden. Aufgebracht ging Tai zur Türe und knallte diese zu. „Ja Hallo?“ „Tai?“ erklang es aus dem Hörer. „Matt wieso rufst du auf Festnetz an?“. „Weil dein Akku mal wieder leer zu sein scheint. Ich erreiche nämlich nur die Mailbox“ ächzte der Blonde. „Echt?“. Tai ging zu seinem Bett, daneben war ein Nachttisch auf dem sein Handy lag und Matt hatte Recht, das Display war schwarz, er steckte es an die Steckdose und ließ es aufladen. "Wie geht es dir denn? Seit...na ja...seit neulich?“ wollte Matt von seinem besten Freund wissen. „Hmmm geht so“ gab dieser kleinlaut zu „Aber ich arbeite daran“.

„Okay muss ich mir deswegen Gedanken machen?“ fragte der Blonde. „Was? Nein... musst du nicht...“ erwiderte der Brünette. „Wie willst du denn jetzt vorgehen? Wirst du es ihr sagen?“ fragte der Blonde am anderen Ende der Leitung nach. „Eigentlich schon, aber derzeit würde sie mir wohl ohnehin nicht zuhören, daher muss ich anders ihre Aufmerksamkeit auf mich ziehen“ erwiderte der Braunhaarige. „Hmmm...Ich soll von Sora fragen, ob du das Foto bekommen hast?“

„Ja habe ich“. Tai hörte Getuschel im Hintergrund. Matt schien wohl Besuch zu haben „Boah...Sora...Nein...das frag ich ihn nicht... Dann sprich du doch mit Tai“ hörte er aus dem Hörer und Tai verdrehte unwillkürlich die Augen. War ja klar, dass Sora da war, als würde Matt das interessieren. Er hörte wieder wie sie irgendetwas murmelten, konnte es aber nicht genau verstehen. Dann ein Knirschen das durch die Leitung ging. Matt schien das Telefon an Sora zu übergeben. „Hallo Tai“ erklang es heiter aus dem Hörer. „Hi Sora“ bemüht unbeteiligt begrüßte Tai seine beste Freundin. „Wie gefällt dir das Foto?“ wollte sie direkt wissen. „Ist gut geworden“ erwiderte der 19-Jährige. Schweigen! „Also Mimi hat es gefallen“ durchbrach die Rothaarige die Stille. Tai schluckte „Du hast Mimi das Foto auch geschickt?“ fragte er seine beste Freundin. „Ich habe es ihr gestern Abend persönlich vorbei gebracht“ erklärte Sora ihm. „Und sie fand es gut?“ zögernd formulierte er seine Frage ohne all zu hoffnungsvoll zu klingen. „Ja!“. Tai wusste nicht so Recht was Sora damit bezweckte „Kommt da noch etwas?“ Ungeduldig fuhr es aus dem Brünetten heraus. „Na ja, wir haben nicht viel geredet. Ihrem Großvater geht es wieder schlechter, also sehr viel schlechter“ klärte sie Tai auf. Der Wuschelkopf atmete laut ein und aus „Ach Shit! Du, ich muss auflegen. Muss da noch etwas wichtiges erledigen“. „Okay machs gut. Bis bald“ ertönte es noch aus dem Hörer ehe er auflegte und nur noch ein leises Tuten erklang.
 

Tai sah wieder zu dem Foto zurück und dachte an die Worte die seine Schwester ihm entgegen gerufen hatte. Er schmunzelte. Hatte Kari Recht gehabt, mit dem was sie gesagt hatte? Eindringlich blickte er auf Mimis Gestik und runzelte die Stirn. Was würde er darum geben, dieses Mädchen zu verstehen. Er machte sich Sorgen um sie, zu wissen das es ihr nicht gut ging und er hier so dämlich herumsaß, machte ihn ganz krank. Ja sie wollte ihn nicht sehen, aber er konnte nicht anders. Er überlegte den Plan gleich heute in die Tat umzusetzen. Sollte er sich darauf verlassen? Was sollte er denn jetzt machen? Was wenn sie nur zu stolz war? Was wenn sie sich doch freuen würde ihn jetzt zu sehen?
 

Tai wollte sich ein Rat bei seiner Schwester einholen. So schritt er ungehindert in Karis Zimmer ein und öffnete die Zimmertüre. „Du Kari...?“ „TAI!! Raus hier“ befahl sie ihm. Tai hatte gar nicht mitbekommen, dass T.K bereits eingetroffen war. Schelmisch grinsend lehnte er sich an die Zimmertüre, während die Beiden feuerrot voneinander ließen. „Kannst du nicht anklopfen?“ schrie sie ihm entgegen. Tai lachte „Du hast noch nie in deinem Leben angeklopft und solange du es nicht machst, mache ich es ganz sicher auch nicht“ entgegnete der Ältere. Kari sah unbeholfen zu T.K „Was möchtest du denn?“zickte sie ihren Bruder an. „Ich wollte T.K begrüßen „Hi T.K“ Der 16-Jährige musterte den Älteren. Was war mit dem jetzt schon wieder los? Seine Launen waren wirklich nicht mehr zum aushalten „Hi Tai“ sagte der Jüngere und nickte. „Würdest du die Güte haben und einen Augenblick von meiner Schwester runter gehen, damit sie mich nach draußen begleiten und ich mit ihr unter vier Augen sprechen kann“ bat er mit ausdrucksloser Mimik. Verlegend griff der Blonde mit seiner Hand an seinen Hinterkopf „Ähm...Klar“ murmelte er beiläufig und rutschte von seiner Freundin herunter. Die Braunhaarige kicherte daraufhin, was er mit einem Kuss quittierte. Kari stand zu seinem Leidwesen auf und T.K sah der Braunhaarigen noch verzückt hinterher ehe er ihr nachrief „Beeil dich“. Die 16-Jährige nickte lächelnd in seine Richtung und zog schließlich die Türe hinter sich zu und folgte Tai ins Wohnzimmer.
 

„Was willst du von mir? Du hast mit Privatsphäre versprochen“ erinnerte die Braunhaarige ihren Bruder abermals. „Willst du mich verarschen? Über die eine Regel haben wir kein Wort gewechselt, wenn du dich nicht daran hältst, wird die andere eben auch wieder aufgelebt“. Kari schwieg und sie starrte ihren Bruder einfach nur an. „War das alles was du von mir wolltest?“ fragte sie ihn mit ruhiger Stimme. Tai ließ sich auf die Couch nieder „Nein, aber ist auch egal. Hat sich erledigt“. „Oh man Tai, du bist so kindisch, wir haben uns doch nur geküsst oder ist das jetzt neuerdings auch verboten?“ redete sie nun mir lauterer Stimme auf ihren Bruder ein. Tai sah kurz zu seiner Schwester hinüber „Nein ist es nicht“ brummte der Braunhaarige. „Gut, dann wäre das ja geklärt, über was wolltest du denn mit mir reden?“ hakte die 16-Jährige nach. „Ist schon okay Kari. Es hat sich wirklich erledigt. Geh zurück zu T.K“. entgegnete der Braunhaarige „Bist du sicher“ „Ja.“ „Ist es wegen Mimi?“ bohrte Kari nach. „Kann sein... aber gerade ist mir eingefallen was ich machen möchte. Du hast mir schon genug geholfen mit dem Plan“ Stürmisch verließ der Brünette das Wohnzimmer. „Wo willst du denn jetzt hin?“. „Ich werde es jetzt sofort angehen“ grummelte der 19-Jährige. „Aber...jetzt schon? Bist du sicher?“. Tai blieb stehen und sah Kari kurz an. „Ja, bin ich. Ich muss es jetzt machen. Ich habe die ganze Nacht darüber nachgedacht und den Plan in die Tat umgesetzt und ihn auch sogar etwas abgeändert, es fehlen nur ein paar Details, wenn sie das nicht dazu bringt sich mir wieder zu öffnen, dann weiß ich auch nicht weiter“ erwiderte Tai. Er war bereits an der Tür ehe er wieder zu seiner Schwester zurückblickte „Und behaltet bloß eure Klamotten an“. Kari kicherte. Gab es außer ihr noch jemanden der so einen peinlichen Bruder hatte?
 

Mimis Sicht:
 

Mimi war in der Innenstadt und traf sich mit Yolei. Sie brauchte ein bisschen Ablenkung und die quirlige Lilahaarige war da genau die Richtige für. Die Brünette klärte die 17-Jährige über ihren Streit mit Tai auf und aufmerksam hörte Yolei ihr zu. „Oh man, Mimi da ist bei dir im Moment ja einiges los“. „Ja ich weiß, irgendwie komme ich gar nicht mehr richtig zur Ruhe“ geknickt ließ die Brünette ihren Kopf hängen. „Das mit Tai habe ich gar nicht so gemeint, also sauer war ich schon und bin es auch immer noch, aber ich habe immer gerne mit ihm zusammen die Zeit verbracht, dass wird mir fehlen.“ Reuevoll sah sie zur Jüngeren, doch Yolei´s Blick blieb trüb. Sie blieb an einem Geschäft stehen und blickte auf verschiedene Kleider, während eines ihr besonders ins Aug fiel „Da müssen wir rein“. Irritiert folgte Mimi ihr und wartete immer noch auf eine Reaktion. Yolei griff nach einem weißen Kleid, dass mit recht vielen Fransen versehen war. „Das ist dein Kleid, absolut dein Stil“. Sie zog Mimi zu den Umkleidekabinen, stieß sie in die Kabine und reichte ihr das Kleid. Die 18-Jährige war noch vollkommen verwirrt, aber eine Diskussion würde wohl nichts bringen. Langsam entledigte Mimi sich ihrer Jeans, sowie ihrer rosafarbenen Bluse, eh sie das Kleid genauer betrachtete. Auch ihr gefiel es. „Und hast du es an?“ fragte die Lilahaarige ungeduldig nach. „Ein Moment noch“ murmelte die Brünette. „Was ich verstehe dich nicht“ erwiderte die 17-Jährige und griff nachdem Vorhang um ihn komplett zur Seite zu schieben. Mit hochrotem Kopf schrie Mimi lauf auf, denn sie hatte nur noch ihre Unterwäsche an. Doch aufgrund des lauten Schreis lenkte sie die Aufmerksamkeit auf sich. „Yolei bist du verrückt geworden?“ kreischte Mimi und versuchte verzweifelnd nachdem Vorhang zu greifen. „Hör gefälligst auf, da so hinzustarren“ feixte ein schwarzhaariges Mädchen in Richtung ihres Freundes. Der Grünhaarige musterte ungeniert die Silhouette von Mimi und ignorierte seine Freundin dabei komplett. Mimi bemerkte das Gespräch, schnappte sich mit der einen Hand das Kleid, mit der anderen Hand entzog sie Yolie den Vorhang und zog ihn augenblicklich zusammen. „Sorry Mimi, ich dachte du warst schon fertig umgezogen“ entschuldigte sich die Lilahaarige. Total verärgert zwang sich Mimi in ihr weißes Fransenkleid, musterte es kurz. Es passte, sogar hervorragend. Mimi ließ Yolei in die Umkleidekabine herein, denn so schnell wollte die Brünette da nicht mehr raus. „Bingo! Das sieht super aus, nimm es“ bestätigte Yolei ihr. Enttäuscht schüttelte Mimi ihren Kopf „Nein ich werde es nicht nehmen“ nuschelte die 18-Jährige. „Aber warum? Du hast doch bald Geburtstag, dann hast du auch gleich ein perfektes Kleid“ erwiderte die Jüngere. „Ich werde meinen Geburtstag dieses Jahr nicht feiern, das kommt mir irgendwie falsch vor“ brachte Mimi entschuldigend heraus. „Hmmm bist du sicher? Ich meine, ich kann es verstehen, aber trotzdem jetzt bist du hier und wir könnten den alle zusammen feiern“. „Ja ich bin sicher“ entgegnete die Brünette und zog sich wieder um. Yolei beobachtete die Ältere. Es schien als hätte sie wirklich damit zu kämpfen, dass Kleid zurück zu lassen.
 

Die Beiden jungen Frauen verließen das Geschäft und begaben sich Richtung einer nahen Eisdiele. Sie nahmen sich ein Eis auf die Hand mit und schleckten beide an ihrem Vanille-Erdbeereis „Um auf unser Gespräch von vorhin noch einmal einzugehen. Tai wird dir bestimmt nicht böse sein. Rede doch einfach noch einmal mit ihm“ bestärkte Yolie Mimi eindringlich. Die Brünette blickte zu ihr und schüttelte mit dem Kopf „Und was soll ich sagen. Du bist ein Idiot, ich bin sauer aber wir sind trotzdem noch Fr... Ich weiß nicht ein mal ob wir überhaupt Freunde waren“ behaarte die Brünette. „Das seid ihr ja auch gar nicht“ unbeirrt lief Yolei weiter, während Mimi nach ihrer Aussage einfach stehen geblieben war. „Wie meinst du das?“ wollte die Brünette von der Jüngeren wissen. „Ach Mimi du stehst auf Tai, vielleicht sieht er es ja auch so, aber du wirst es nicht erfahren, wenn du ihm jetzt aus dem Weg gehst. Sei mal ein bisschen mutiger“. Lächelnd sah Yolei zur Braunhaarigen, die sie nur völlig entsetzt anstarrte. „So ein Blödsinn, wie kommst du da drauf?“ „Weil man es dir ansieht...“ Mehr kommentierte die 17-Jährige nicht. „Aber trotzdem solltest du dir das mit dem Kleid nochmal überlegen. Es sah wirklich entzückend aus“ Mimi setzte wieder zum gehen an und nickte gedankenverloren.
 

Nach drei Stunden shoppen verabschiedete sich Mimi von Yolei und die Wege der beiden jungen Frauen trennten sich. Morgen wollte sie zu ihrem Großvater ins Krankenhaus gehen. Sie wusste nicht ob sie sich verabschieden oder ihn einfach nur wie zuvor auch besuchen sollte? Aber wenn sie ihn dann immer und immer wieder in einem noch schlechterem Zustand vorfand, dass würde sie schlichtweg nicht verkraften. Sie hatte Angst vor Morgen.
 

Sie schritt in die Wohnung ein und blieb auf der Stelle stehen. Sie blickte auf die Kommode im Flur und sah einen riesigen Blumenstrauß mit zweiundzwanzig langstieligen roten Rosen, die wunderschön in einer Folie verpackt waren und bereits in einer Vase standen. Mimi war neugierig von wem waren denn die Blumen? Gehörten die zu Riku oder ihrer Mutter? Sie erreichte schließlich die Rosen und der süßliche Geruch gelang gleich in ihre Nase. „Wow die sind wunderschön“ flüsterte die junge Frau, während sie neben der Vase eine Karte fand. Zögerlich griff sie nach der Karte und drehte diese zu sich um. Mit roter Schrift versehen stand `Mimi` auf dem Umschlag. „Was? Für mich? Aber von wem?“ Die Braunhaarige öffnete vorsichtig den Umschlag und las:
 

`Hallo Mimi, dies soll keine plumpe Entschuldigung sein, auch bitte ich dich gar nicht darum mir zu Verzeihen, wenn du mir jedoch deshalb nicht mehr böse bist, bin ich deshalb sicher auch nicht abgeneigt.
 

Mimi musste grinsen, dass durfte doch nicht wahr sein.
 

Eigentlich wollte ich mich nur bei dir bedanken für die gemeinsame Zeit die wir zuletzt zusammen verbracht haben. Vielleicht fragst du dich ja warum ich dir ausgerechnet zweiundzwanzig Rote Rosen geschenkt habe? Es hätten ja genau so gut zehn, dreißig oder fünfundzwanzig Rosen gewesen sein können, aber nein es mussten zweiundzwanzig sein, denn genau vor zweiundzwanzig Tagen bist du wieder zurück gekehrt. Heute vor zweiundzwanzig Tagen haben wir den ersten gemeinsamen Abend mit unseren Freunden verbracht und dich in unserer Gruppe erneut willkommen geheißen. Du glaubst gar nicht wie froh ich darüber war, dich wiederzusehen. Seitdem haben wir unheimlich viel gemacht und ich habe die Zeit mit dir sehr genossen. Es tut mit Leid, wenn ich dich enttäuscht habe und du das Gefühl hast mit nicht mehr Vertrauen zu können. Ich hoffe so sehr, dass du mir vielleicht doch verzeihen kannst? Ach verdammt jetzt bitte ich dich doch darum mir zu verzeihen. Sorry...ach und schon wieder.... Mist!
 

Wieder musste Mimi laut Lachen, dass durfte doch nicht wahr sein.
 

Ich hoffe du weißt, dass du mir wichtig bist und ich möchte dir auf diesem Weg nur mitteilen, dass ich weiterhin für dich da sein werde, egal wann, egal wie viel Uhr, egal zu welchem Anlass. Selbst wenn du mich nur brauchst, damit ich dich durch die Gegend trage, weil du keine Lust mehr hast ein paar Schritte zu gehen, werde ich dich tragen um dir zu zeigen, dass ich für dich da bin. Wobei ein bisschen mehr Kondition könnte dir nicht schaden, Prinzessin.
 

Mimi stiegen Tränen in die Augen, dass durfte doch nicht wahr sein.
 

Auf jeden Fall wollte ich mich noch einmal aufrichtig bei dir entschuldigen, was immer du denkst, was ich vor dir halte. Es ist ganz sicher nicht die Wahrheit. Falls du deine Meinung noch einmal änderst und du doch noch mal mit mir reden möchtest, würde ich mich sehr freuen. Hättest du Lust heute gegen sieben Uhr in meinen Park zu kommen? Ich würde mich freuen, wenn du erscheinst. Ich warte einfach auf dich. Finden musst du mich schon alleine.
 

Mimi wischte sich die Tränen weg, dass durfte doch nicht sein.
 

In Liebe dein Vollidiot, der wirklich versucht es wieder gut zu machen`
 

Mimi starrte auf die Rosen und wieder auf den Brief zurück, dass durfte doch nicht wahr sein. Doch es war wahr. Schnell blicke die Brünette auf die Uhr. In zwei Stunden im Park schoss es ihr durch den Kopf. Hätte sie doch nur das Kleid gekauft, dann wüsste sie wenigstens was sie jetzt anziehen sollte. „Verflixt und zugenäht!“ Zügig rannte die junge Frau in ihr Zimmer und beäugte kritisch ihren Kleiderschrank „Oh man, der ganze Schrank ist voll und ich habe trotzdem nichts zum anziehen“ grummelte die Brünette. Fieberhaft überlegte sie noch einmal schnell in die Boutique zu laufen, doch dass würde sie zeitlich gar nicht schaffen. Verärgert ließ sie sich auf ihr Bett fallen und überlegte. „Ach egal. Wir wollen ja schließlich nur reden!“ Mimi lächelte ging zu ihrem Kleiderschrank zurück und nahm sich schließlich ein hellblaues Kleid mit kleinen bedruckten Blumen drauf heraus. Sogar vereinzelte rote Rosen waren zu erkennen, wenn das nicht gut passte, wusste sie auch nicht weiter.
 

So verschwand sie ins Badezimmer huschte unter die Dusche und machte sich fertig. Auch wenn sie nur reden wollten, wollte sie trotzdem gut aussehen. Mimi hoffte nur nicht allzu schnell einzubrechen, wenn sie ihn nachher sah. Doch allein der Gedanke an seine dunkelbraunen Augen, seine wilde Mähne und sein verheißungsvolles Grinsen ließ sie erschaudern. Die Brünette blickte noch einmal in den Spiegel, ehe sie sich um zwanzig vor sieben auf den Weg in den Park machte. Sie war so aufgeregt, was würde sie da erwarten?

Schnitzeljagd

Mimis Sicht:
 

Eigentlich brauchte Mimi nur zwanzig Minuten bis zum Park, aber sie wusste nicht genau wo sie hingehen sollte. Tai hatte schließlich keinen genauen Treffpunkt genannt. So beschloss sie dahin zu gehen, wo sie ihn mal beim Joggen angetroffen hatte. Schließlich wollte sie die dunkelblauen hohen Pumps die sie passend zum hellblauen Kleid gewählt hatte nicht unbedingt mehr beanspruchen als nötig. Prompt dachte sie an den Brief zurück `Ach verdammter Yagami` schoss es ihr durch den Kopf, lächelte aber gleichzeitig verträumt vor sich hin. Sie erreichte den Eingang des Parks und wollte in Richtung der großen Buche gehen, unter der sie neulich die Decke ausgelegt hatte. Doch plötzlich wurde sie von einem sportlichen Herrn mittleren Alters angesprochen „Mimi?“ Unsicher blickte sie zu dem Herrn und nickte. Lächeln nahm er seine rechte Hand, die er hinter seinem Rücken versteckt hatte hervor und gab ihr eine Rote Rose sowie einen weiteren Brief. Zögerlich nahm sie die Rose und den Brief, öffnete diesen begierig und las:
 

`Warum ziehst du auch in einem Park wo es nur auf und ab geht und der Weg so dermaßen uneben ist, dass man schon mit flachen Schuhen droht hinzufallen hohe Schuhe an? Tja Prinzessin da musst du jetzt wohl durch.`
 

Die Brünette kicherte. Wie konnte er das denn nur wissen? Er kannte sie wohl besser als sie dachte. Sie bedankte sich höflich bei dem fremden Herrn und schritt weiter voran. Sie erreichte nach einigen Gehminuten den großen Teich im Park. Hier fand sie es immer unheimlich friedlich und dort sah sie eine ältere Dame die die Enten beobachtete, die auf dem Teich herum schwammen. Die Dame hielt in einer Hand eine Rose, bemerkte Mimi und lächelte sie an. Die Brünette ging auf die Dame zu „Könnte es sein, dass sie etwas für mich haben?“ fragte die 18-Jährige vorsichtig nach. „Wenn sie Mimi sind“ entgegnete die Dame freundlich. Mimi nickte lächelnd und die fremde freundliche Dame übergab ihr einen Briefumschlag und eine weitere Rose. Diese Rose war jedoch nicht rot wie die anderen, sondern gelb. Rasch riss sie den Umschlag auf, längst nicht mehr mit soviel Bedacht wie bei den vorherigen Briefen, zu groß war die Neugier und sie las:
 

`Kann es sein, dass du immer ungeduldiger wirst? Warum eine gelbe Rose? Nein, dem Floristen gingen die roten Rosen nicht aus. Diese gelbe Rose erinnerte mich an dein gelbes Kleid, dass du zu meinem Schulabschluss getragen hattest. Du sahst so wunderschön aus, dass es mir augenblicklich die Sprache verschlagen hatte. Ich hatte es kaum geschafft einen klaren Satz zu formulieren. Doch dann fand ich zum Glück meine Sprache wieder und ich konnte dir ein kleines Kompliment machen, was du mit einem atemberaubenden Lächeln quittiertest. Beweis Stück A. Bitte wenden.
 

Sie tat wir ihr befohlen und wendete den Brief, doch das war kein Blatt Papier welches sie in ihrer Hand hielt, sondern die Rückseite von einem Foto. Es war kein gewöhnliches Bild, sondern das gleiche Foto, dass Sora ihr auch von dem Abschluss geschenkt hatte. Mimi hielt sich schon den Bauch vor Lachen und rief „Tai wo bist du?“ Sie bedankte sich bei der älteren Dame und ging zügig weiter.

Die 18-Jährige musste den Gehweg verlassen um zur Buche zu gelangen. Mit hohen Schuhe konnte es schon ein kleines Hindernis werden, daher zog sie ihre Schuhe aus und schritt barfuß voran.
 

Sie kam langsam ins Parkinnere, als ihr auf einmal ein schwarzhaariger Jogger entgegen lief und ihr ein weißes Handtuch zuwarf. Mimi fing es auf, darin war eine leere Wasserflasche mit einem Zettel drin. Sie legte die Rosen und die Schuhe ab, schraubte den Deckel auf, drehte die Flasche um und ließ den Zettel in ihre Hand fallen und sie las:
 

`Ich erinnere mich noch haargenau daran, wie du mich an diesem Tag, als wir uns im Park trafen gemustert hast. Du konntest deine Blicke gar nicht mehr von mir abwenden, dass war ganz schön heiß. Aber ehrlich gesagt, du warst noch viel heißer.`
 

Mimi schmunzelte und die Röte kehrte auf ihre Wangen zurück. Dieser blöde Wassertropfen schoss es der Brünetten durch den Kopf. Sie faltete den Brief wieder zusammen und legte diesen wie die anderen in ihre Handtasche, dann schnappte sie sich ihre Schuhe, die Rosen und das Handtuch und ging weiter. Sie wurde immer ungeduldiger und wollte nur noch eins, endlich Tai treffen. Sie war schon längst nicht mehr wütend oder verärgert. Er hatte sich so unfassbar viel Mühe gegeben. Das alles nur für sie. Mimi war tief berührt. „Tai wo bist du?“ rief sie erneut durch den Park. Sie kam der großen Buche immer näher, doch von Tai keine Spur. Sie stand direkt auf dem Platz wo sie neulich lag, blickte zur Buche und lief einmal um den Baum herum. „Da!“ rief die Brünette aufgeregt und ließ alles fallen. Sie zog aus einer Baumrinde ein weißes zusammengeknülltes Blatt Papier heraus, faltete es behutsam auseinander und las:
 

´Du bist wirklich schon nah dran Prinzessin, aber trink doch erst mal ein Schluck Wasser. Du bist sicher schon ganz erschöpft vom vielen laufen`
 

Die 18-Jährige überlegte wie ein Schluck Wasser trinken, die Flasche von gerade eben war doch leer. Da kam ein Junge auf Mimi zu und übergab ihr ein Glas Wasser mit einem weiteren Brief. Sie tat wie Tai von ihr wollte und trank ein Schluck Wasser während sie anfing zu lesen und augenblicklich den Inhalt wieder ausspuckte.
 

`Dieses Glas erinnert mich an ein ganz anderes Erlebnis mit dir, nämlich an jenes Glas, dass ich bei Davis Geburtstag aus dem Oberschrank für dich herausgezogen habe und selbstverständlich an den Kuss danach. Gott dieser Kuss. Mimi bitte küss mich.`
 

Mimi lächelte in sich hinein und wurde direkt tiefrot um die Nase und dachte brennend an dieses unglaublichen Kuss zurück. An seine Berührung. An seinen betörenden Duft. Seit wann war Tai so romantisch?

Die Brünette überlegte fieberhaft wo sie jetzt hingehen sollte. Sie drehte sich einmal im Kreis herum, da erblickte sie ein junges braunhaariges Mädchen. Wer waren nur all diese Leute? Fast schon gruselig, wenn dieses Mädchen nicht so niedlich gewesen wäre. Sie strahlte Mimi an, nahm ihre Hand und zog sie mit sich. „Ein Moment meine Sachen“. Sie wollte auf keinen Fall etwas zurücklassen, dass sie an diesen Tag erinnerte. Mimi drehte sich zu dem Baum zurück, doch die Sachen waren weg. „Aber wo?...“ stammelte die Brünette. „Keine Sorge, der Junge wurde beauftragt die Sachen mitzunehmen. Du bekommst deine Schuhe bald wieder. Du magst es doch nicht, wenn du so viele Sachen schleppen musst“ lächelte sie Mimi an und zuckte mit den Schultern. Mimi brach in lautes Gelächter aus. Wie zum Teufel stellte er das nur an? „Sag mal wer bist du eigentlich?“ brachte Mimi nach kurzer Zeit heraus. „Das erfährst du noch. Komm mit“ entgegnete das kleine Mädchen. Die 18-Jährige ließ das alles einfach geschehen und lies sich von dem Mädchen mitziehen. Sie gingen eine Weile weiter in den Park rein. So weit war sie noch nie in den Park gegangen. Hier hätte sie wohl eher nicht nach ihm gesucht, als sie schließlich auf eine Lichtung trafen. Auf der mitten drin ein liebevoller gedeckter Tisch mit zwei Stühlen stand wendete sich das junge Mädchen an Mimi. „Ich wünsche dir noch viel Spaß heute Abend. Ich muss dann los“ verabschiedete die Kleine sich von Mimi und lief davon. Die Brünette schüttelte verzückt den Kopf. Sie lief zu dem Tisch und wollte die Bedeckung von dem Essen herunter nehmen. Sie hob die Bedeckung an und sah gefüllte Paprika mit Reis und Hühnchen. Unter dem Teller lag ein offener Brief, der an den Seiten hervor lugte. Sie nahm vorsichtig den Teller beiseite und zog zaghaft den Brief heraus und las:
 

`Das Essen, dass ich bei dir aß war so was von lecker. Ich hoffe sehr, dass es nicht das letzte Mal war, dass du für mich gekocht hast. Ich weiß an diesem Tag hatte ich dich mit dem Kuss ganz schön überrumpelt. Entschuldige, dass wollte ich nicht aber ich wollte dir nah sein, dass gebe ich zu. Du sagtest: Dafür seist du nicht zu haben. Keine Freundschaft mit Extras. Mimi glaub mir eines, dass will ich auch nicht. Ich will soviel von dir. So viel mehr als das. Ich will alles vor dir und zwar immer und überall, weil ich mich einfach so dermaßen zu dir hingezogen fühle und ich einfach nicht mehr aufhören kann an Dich zu denken. Die Frage die sich mir nur stellt ist. Willst du auch?`
 

Mimi kamen die Tränen in die Augen. Er brachte sie heute zum Lachen, machte sie verlegen und rührte sie nun zu Tränen. Sie wollte ihn jetzt unbedingt sehen. Sie hörte wie sich ihr langsam jemand näherte, doch ehe sie sich umdrehen konnte, legte ihr jemand ein Tuch vor die Augen und nahm ihr die Sicht. Mimi stand mit dem Rücken zu ihm und er legte seine Arme um sie. Damit hielt Tai sie fest umschlossen. Langsam kam er ihrem Ohr näher und flüsterte „Du hast es geschafft Prinzessin. Ich bin froh, dass du gekommen bist“. Eine Gänsehaut überfuhr die junge Frau. Sie war ganz aufgeregt und ihre Sinne liefen auf Hochtouren. Sie wollte ihn jetzt so nah sein, wie sie nur konnte und drängte sich so weit nach hinten an ihn heran wie es ging. Doch Tai lies sie nicht los. Sie spürte wie seine Lippen ihren Hals berührten, wie er sie zaghaft küsste und quälend langsam den Weg zurück zu ihrem Ohr fand. Sie schauderte bei jedem kleinen Kuss mehr aus und ein angenehmer Schauer legte sich auf ihre Haut. „Wie ich sehe, scheint es dir zu gefallen“ hauchte der Braunhaarige in ihr Ohr und pustete sanft hinein. Sie war erregt und biss sich auf die Unterlippe „Lass mich los Tai“ wimmerte die junge Frau leise“ Tai grinste spitzbübisch. „Wir sind hier an einem öffentlichen Ort, falls du es vergessen haben solltest“. In der Tat dies hatte sie völlig verdrängt. Mimi bemerkte wie Tai sie langsam herumdrehte. Mit klopfendem Herzen lies sie sich von ihm führen. Er nahm ihr die Augenbinde ab und es kam Mimi vor, als erwachte sie aus einem Traum. Sie packte beide Wangen und zog sein Gesicht an sie heran. Tai schlang seine Arme um ihre Taille und presste seine Lippen gegen ihre. Seine Zungenspitze stoß gegen ihre Lippen. Sie öffnete den Mund und ließ ihn nur allzu gerne hinein. Leidenschaftlich küssten sie sich, während Tai an ihrer Lippe saugte, was sie zum Zittern brachte. Mimi wanderte zärtlich mit ihren Händen zu seinem Hinterkopf und krallte sich an seinen Haaren fest, was Tai laut aufstöhnen ließ. Rasant legte er seinen Mund zurück auf ihren um sie mit immer kürzer werdenden Küssen von ihr abzulassen. Konnte es einen perfekteren Moment geben? Er öffnete seine Augen „War das gerade eigentlich eine Antwort auf meine Frage?“ verschmilzt blickte er zu Mimi, die noch völlig im Rausch des Kusses gefangen war.

Mimi sah zu Tai hinauf und lächelte ihn liebevoll an. „Ich kann einfach nicht glauben, was du heute für mich gemacht hast. Das hätte ich wirklich niemals für möglich gehalten. Ich danke dir und meine Antwort ist selbstverständlich ein riesengroßes Ja“ strahlte sie ihn an. Tai grinste und küsste sie erneut.
 

Mimi ließ von ihm ab. „Wer waren all die Leute?“ wollte sie wissen. Tai lachte laut los.

„Keine Sorge es sind alles Leute gewesen, die ich gut kenne“ klärte der Braunhaarige Mimi auf. Der erste Mann der dir die Rose überreichte, war mein Fußballtrainer, die ältere Dame ist eine gute Bekannte von meiner Mutter Hitomi. Sie kümmert sich ehrenamtlich um sie und sie züchtig im übrigen Rosen“ grinste Tai vielsagend zu der Brünette herunter. Die 18-Jährige lächelte „Wie passend“ konterte sie beeindruckt. „Der Jogger ist schlichtweg ein Kumpel, den ich schon seit Jahren hier im Park treffe, dass war eher spontan, hab ihn eben wieder getroffen und ihm darum gebeten“ erklärte er weiter süffisant. Mimi unterbrach Tai indem sie ihre Nase gegen seine drückte und küsste ihn daraufhin auf die Nasenspitze. Tai lachte auf ihre spielerische Geste auf und blickte sie starr an. „Du bist wunderschön“ flüsterte er. Mimi wusste gar nicht wie sie mit all der Aufmerksamkeit umgehen sollte. „Wer war denn das kleine Mädchen?“ fragte sie unbeirrt weiter. Wieder grinste Tai Mimi an. „Die ist cool, oder? Das ist die Tochter vom Trainer und bei jedem Training und Spiel dabei und wiederholt jeden Satz ihres Vaters. Schneller, ihr seid nicht zum Spaß hier! Schreit er und sie hinterher. Schneller, ihr seid nicht zum Spaß hier“ äffte er das kleine Mädchen nach. Mimi konnte nicht mehr vor Lachen. Zu niedlich war Tai gerade. Tai konnte nicht an sich halten und legte erneut seine Lippen auf ihre und zog sie in einen sinnlichen Kuss. „Und wie konntest du, dass alles so timen? Woher wusstest du wo ich lang ging. Der Braunhaarige grinste spitzbübisch „Ein paar Geheimnisse musst du mir schon lassen“ erwiderte er vielsagend und zwinkerte ihr zu. „Und wann bekomme ich meine Schuhe zurück?. „Mi Lady hier entlang“. Tai nahm Mimis Hand und zog sie zum Essenstisch. Auf dem Tisch lagen alle Sachen die sie heute während ihrer Schnitzeljagd gefunden hatte. Wann die Sachen dort aufgetaucht waren wusste sie nicht. Es war ihr allerdings auch vollkommen egal. „Der Junge spielt ebenfalls mit bei uns, allerdings ist er noch recht jung und ist meistens nur auf der Ersatzbank, aber dem Kapitän kann er nichts abschlagen“.
 

„Das Essen sieht köstlich aus“. Entzückt lies sie sich auf dem Stuhl nieder, den Tai für sie zurück zog. „Ja wir sollten schnell essen. Es ist sicher schon kalt. Du hast mich warten lassen“ scherzte Tai während er zu seinem Stuhl ging und sich ihr gegenüber hinsetzte. „Ja aber das Warten hat sich doch hoffentlich gelohnt.“ Kokett blickte sie ihn an. „Ich hätte auch noch viel länger gewartet und nicht nur heute“ erwiderte Tai und zwinkerte ihr zu. Mimi kicherte „Gut zu Wissen aber ich will nicht wissen, wie du das Essen hier zu Stande gebracht hast, aber es schmeckt hervorragend. Auch kalt!“ Tai kommentierte nichts und die Beiden lächelten sich nur gegenseitig an. Nachdem Essen dämmerte es bereits und der Abend färbte sich Orange-Rot. „Ich liebe es den Sonnenuntergang zu beobachten. Dafür nimmt man sich viel zu wenig Zeit“ sagte die Brünette leise. „Da ich heute eh zum Romantiker markiert wurde. Lust auf einen Spaziergang“ schlug Tai vor und hielt ihr seine Hand hin. Kichernd ergriff Mimi seine warme Hand und beide gingen los. „Moment, was ist denn mit dem Tisch“ hakte die 18-Jährige nach. Tai lächelte sie verzückt an. „Darum musst du dir keine Gedanken machen.“
 

Die Beiden gingen eine Zeitlang durch den Park, als sie schließlich wieder an der großen Buche vorbei kamen. Beide mussten unwillkürlich grinsen. Tai konnte keine Sekunde länger an sich halten, hob Mimi hoch und drückte sie sachte gegen den Baum. Sofort schlug sie ihre Beine um ihn und küsste ihn hingebungsvoll. „Tai“ stöhnte sie unter seinen Küssen nach Atem ringend auf. „Mimi“ murmelte Tai „Komm mit zu mir und bleib“. Wieder küssten sie sich als Mimi erneute das Wort ergriff. „Ich würde ja gerne aber ich darf nicht bei dir schlafen und du auch leider nicht bei mir“. Skeptisch blickte Tai zu Mimi. Was hatte sie gerade gesagt? Mimi lies ihren rechten Arm von Tai ab und blickte auf die kleine silberne Uhr, die ihr Handgelenk umschloss. Die Uhr verriet ihr, dass es fast zehn Uhr waren. „Uhhh und wir haben auch gleich schon zehn Uhr, daher muss ich jetzt wirklich los“. Grinsend erwiderte sie Tais fassungslosen Blick „Ernsthaft? Du kommt mir jetzt mit so etwas, nach allem was ich heute für dich gemacht habe?“ Mit noch breiterem Lächeln fügte sie hinzu „Solidarität unter Frauen, Tai.“

„Moment T.K darf doch mittlerweile bei uns übernachten“ entgegnete Tai siegessicher.

„Ja am Wochenende nicht wahr? Und was haben wir heute für einen Tag. Ah ja richtig Dienstag“ Übertrieben laut seufzte Mimi aus „Man das ist echt schade, dabei hätte ich so Lust mit zu dir zu kommen und zu... Ach nein das ist ja auch verboten.“ erwiderte Mimi triumphierend. „Du bist echt unmöglich.“ rollte Tai mit den Augen. „Tai du musst zugeben, dass das wirklich lächerlich wahr. Vertrau doch einfach deiner Schwester und lass sie ihre eigenen Erfahrungen machen. Du kannst Kari nicht vor allem beschützen oder verstecken. Sie muss erwachsen werden und dazu gehört nun mal auch eine Freund und die Erfahrung die man damit eben so macht“ setzte die Brünette ernst an. Tai sah Mimi direkt an und musste ihr wohl oder übel zustimmen. „Na gut“ murmelte der Braunhaarige. „Ich glaube ich habe dich nicht richtig verstanden“ erwiderte Mimi neckend. „Ja ich lasse alle Regeln fallen. Unglaublich zu was du mich alles bringst“. Mimi jubelte etwas zu laut, was Tai mit einem strafenden Blick quittierte. Mimi kicherte erneut und fragte dann mir rauchiger Stimme „Bringst du mich dann endlich heim?“ Verführerisch blickte sie Tai an, der sich das nicht zweimal sagen ließ. Mimi vorsichtig absetzte und sie auf schnellstem Wege mit zu sich nach Hause führte.

Nichts als Gefühle

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Letzte Worte

Mimi und Tai waren bereits bei Mimi zu Hause angekommen. Sie zog sich frische Klamotten an. Heute war ein kühler grauer Sommertag. Es war bewölkt und leicht regnerisch. Genauso fühlte sie sich auch. Sie zog sich eine hellblaue Röhrenjeans an, die an den Knien etwas aufgeraut war, darüber trug sie ein schwarz-weißes lockeres Shirt, dass sie am ende des Shirts, in die Hose steckte und eine Bordeauxfarbene Lederjacke, während Tai eine lange grüne Hose trug, ein schlichtes graues Hemd, sowie eine dunkelblaue leichte Regenjacke. „Bist du soweit?“ fragte der Braunhaarige ruhig nach. „Ja“ murmelte Mimi nervös. „Oma möchte, dass wir sie mitnehmen. Meine Eltern fahren heute nicht mehr ins Krankenhaus. Sie sind noch im Hotel und sonst hat sie keine Möglichkeit, ins Krankenhaus zu kommen“ erklärte sie. „Ist doch kein Problem. Möchtest du das ich fahre?“ bot der Braunhaarige an. Als Antwort bekam er lediglich ein stummes nicken von ihr. Riku trat gerade in den Flur. „Das sind übrigens sehr schöne Rosen.“Lächelnd sah Riku zu ihrer Enkeltochter und ihrem Begleiter. „Du bist wohl der derjenige, der ihr die Rosen geschenkt hat?“. „Ähm ja, Taichi Yagami, freut mich sehr Sie kennenzulernen“ erwiderte der junge Mann höflich und steckte ihr seine Hand entgegen. Riku ergiff sie „Riku, freut mich auch und du begleitest uns heute?“ „Ja, also wenn es Ihnen nichts ausmacht“ entgegnete der Braunhaarige und steckte seine Hände in seine Hosentasche. „Nein, gar nicht. Mimi kann im Anschluss sicher Trost gebrauchen und ich bin nicht so sicher, ob ich ihn ihr geben kann. Im Übrigen brauchst du mich nicht zu sitzen. Ich sagte doch, ich bin Riku“ tadelte sie ihn, während Tai beschämt zu ihr sah „Okay, dass ist sehr nett von dir, Riku“ erwiderte er und sein selbstbewusstes Grinsen machte sich wieder in seinem Gesicht breit. Mimi beobachtete das ganze Schauspiel mit entspannter Miene „Also sollen wir dann los?“ fragte sie in die Runde. „Wenn du soweit bist, liebes“. „Klar warum nicht“ erwiderte sie monoton. Tai griff nach ihrer Hand und zu dritt machten sie sich auf den Weg ins Krankenhaus.

Tai saß am Steuer, während Mimi den Beifahrersitz ihrer Großmutter überließ, damit sie nicht umständlicher weise auf die Rückbank klettern musste. So saß Mimi hinter Tai und er konnte ihr Gesicht im Rückspiegel erblicken. Die fahrt ins Krankenhaus war sehr still und gedankenverloren blickte Mimi aus dem Fenster und stützte ihr Gesicht mit ihrem linken Handgelenk ab. Tai musterte sie immer wieder im Spiegel. Er fühlte sich etwas unbehaglich, was sollte er ihr sagen? Wie konnte er sie trösten? Er schwieg momentan sei es wohl das Beste wenn jeder seinen eigenen Gedanken hinterher hing. Mimi überlegte die ganze Zeit was sie ihm wohl sagen sollte. Ihre letzten Worte an ihren Großvater, schon alleine bei diesem Gedanken kämpfte sie mit den Tränen. Die Welt war so ungerecht.
 

Tai fuhr auf dem Krankenhausparkplatz und Riku lotste ihn durch die Einfahrt. Er parkte den Wagen problemlos ein und hielt Riku die Beifahrertür auf und half ihr beim aussteigen, dann holte er den Beifahrersitz nach vorne, sodass er auch Mimi seine Hand ausstrecken konnte. Die Brünette rutschte auf die andere Seite der Rückbank rüber und ließ sich von Tai hochziehen. Als sich ihre Blicke kurz trafen, schenkte Tai ihr ein aufmunterndes lächeln. Er umgriff ihr Gesicht mit seinen Händen und küsste sie kurz auf den Mund. Mimi lächelte gequält und schloss die Türe hinter sich zu. Tai schloss den Wagen ab und die beiden folgten Riku ins dritte Stockwerk des Krankenhauses. „Es ist so, dass immer nur zwei Personen gleichzeitig ins Zimmer dürfen. Geht ihr doch als Erstes, ich warte solange“ erklärte Riku ihr. Tai sah mit einem mulmigen Gefühl zwischen Riku und Mimi hin und her „Ist das wirklich okay für euch?“ fragte er mit Bedacht nach. Er kannte Mimis Großvater schließlich nicht und so ein intimer und persönlicher Moment - war es wirklich okay für die Beiden, wenn er da einfach so mit ins Krankenzimmer trat. Er gehörte ja nicht zum engeren Familienkreis. Riku lächelte ihn an „Einer muss doch hier dabei sein um den Schmerz zu stillen.“ Tai schluckte und nickte schließlich. Mimi betätigte die Klingel zur Intensivstation „Ja bitte“ trat es aus dem Lautsprecher „Hier ist Mimi Tachikawa, ich würde gerne zu meinem Großvater Takuya Tachikawa“ erklärte die 18-Jährige mit zittriger Stimme. Ein Summen erklang und die junge Frau öffnete die Türe. Mimi unterwies Tai darin erst einmal die Hände zu desinfizieren. So tat er es ihr nach und folgte anschließend schweigend seine Freundin durch die Intensivstation. Er fühlte sich elendig.
 

Mimi tritt ins Zimmer ein, dass sowie alle anderen Zimmer offen war. Sie schritt gleich auf das Krankenbett zu uns sah ihren Großvater an und gleich sammelten sich sämtliche Tränen in ihren Augen. Wie er da lag. Zwei Tage war sie nicht hier und es kam ihr vor, als sei sie zwei Monate nicht hier gewesen. Er lag da wie ein Schatten seiner selbst, umgeben von sämtlichen Schläuchen, seine Hände waren ganz blau und geschwollen, sämtliche versuche neue Zugänge zu legen fiel ins Leere, doch das schlimmste war die Atemmaske, er konnte nicht mehr selbstständig atmen und er hatte weiter abgenommen. Er war so schwach und krank. Er hatte Schmerzen, warum musste er so Leiden? Mimi rang um Atem. Tai starrte ebenfalls auf Takuya, selbst er war schockiert, dieser Anblick war selbst für ihn als gestandener Mann zu viel. Er konnte sich nicht mal im Ansatz vorstellen, wie Mimi sich fühlen musste. Er litt selbst ohne ihn zu kennen. Mimi bemühte sich selbst zu beruhigen, sie hat sich viel für heute vorgenommen. Sie ging ganz nah an ihn heran und streichelte seine Stirn und seinen Kopf „Hallo Opa, hier ist Mimi“ begann sie mit wackliger Stimme „Ich habe auch jemanden mitgebracht. Sieht du den jungen Mann da vorne? Das ist mein Freund. Er heißt Taichi“ fuhr sie ruhig weiter und zeigte auf ihren Freund. „Aber alle nennen mich nur Tai“ ergänzte der 19-Jährige lächelnd. Mimi erwiderte sein lächeln und nickte „Ja, das stimmt“. Wieder begann Mimi zu schluchzen und sie wusste, dass sie ihre Tränen nicht länger zurück halten konnte. Tai ging auf die kleine Nasszelle zu, zog einige Taschentücher hervor und überreichte sie seiner Freundin. Mimi ging ganz nah an Takuya heran und flüsterte „Es tut mit so leid, dass du so leiden musst, dass hast du nicht verdient“ schniefte die junge Frau und hielt sich das Taschentuch vor die Augen, wieder versuchte die junge Frau sich zu beruhigen und setzte erneut an „Ich wollte mich noch für so vieles bei dir bedanken. So viel Zeit haben wir nicht mal mehr. Du bist der beste Opa, den ich mir nur wünschen konnte. Ich werde dich niemals vergessen.“
 

Mit heiserer Stimme brach Mimi ab. Selbst Tai konnte es nicht verhindern, dass auch ihm die Tränen in die Augen schossen, beim Anblick seiner zerbrechlichen Freundin, wie sie alle Ihre Kraft aufbrachte um ihn diese Worte zu schenken machte auch ihn verwundbar. Aber er war hier um ihr Mut zu geben, er stellte sich neben seine Freundin und spendete ihr Trost. „Wenn ich einmal so weit bin, hoffe ich dass ich für meine Enkelkinder genauso da sein werde, wie ihr, wie du es immer für mich warst“ begann sie erneut „Ich liebe dich Opa“ hauchte sie und küsste ihn auf seine Stirn, während die Tränen auf ihn tropften. Tai bemerkte wie Takuya sich bemühte seine Augen zu öffnen, dass rechte Auge war weiterhin geschlossen, aber das linke Auge war auf. „Mimi sein linke Auge ist geöffnet“ versuchte der Braunhaarige seine Freundin darauf aufmerksam zu machen. Schnell wechselte Mimi die Seite des Krankenbettes um ihn direkt ansehen zu können. Er sah sie mit leeren Augen an und versuchte sich die Atemmaske abzuziehen. Auch er wollte seiner Enkeltochter noch etwas sagen, aber er war sehr schwach. Schon piepte es im gesamten Raum und die Geräte schlugen an. Mimi verstand gleich „Nein Opa, du musst nichts sagen. Es ist alles gut. Ich bin hier, ganz ruhig“ versicherte sie ihm und tätschelte mit der rechten Hand seine Hinterkopf, während ihre linke Hand seine rechte Hand umgriff um ihn von seiner Atemmaske zu lassen. Er umgriff ihre Hand und legte seine linke Hand oben drauf und drückte sie ganz leicht. Mimi weinte erneut und wimmerte laut los „Du kannst mir das doch nicht antun und hier jetzt einfach so von mir gehen“ flüsterte sie und küsste ihn noch einmal auf seine Stirn. Takuya beruhigte sich wieder und die Geräte und das piepen erklang wieder im gewohnten Ton.
 

„Ich werde auf ihre Enkeltochter aufpassen, dass verspreche ich ihnen“ kam es auf einmal aus dem Brünetten jungen Mann heraus. Mimi sah zu Tai hinüber und schluchzte dabei weiter. Tai lächelte Takuya an. Auch wenn er ihn nicht kannte, war er es ihm schuldig, ihn wissen zu lassen, dass seine Freundin nicht alleine bleiben würde und er da sein würde. Takuya bewegte leichte seinen Kopf und suchte nachdem jungen Mann, aber er schaffte es nicht. Behutsam legte auch Tai seine Hand auf die von Takuya und so bleiben sie eine ganze Zeit stehen.
 

„Wir sollten langsam mal die Oma zu ihm lassen, die ist sicher schon ganz ungeduldig“ kam es unruhig aus der Brünetten. „Bist du sicher?“ fragte Tai beherzt nach. „Ja Besuchszeit ist ja nur bis sechs und wir haben schon halb fünf. Sie soll auch ihre Zeit mit ihm haben.“ Setzte sie tapfer an Wieder erblickte sie in das Gesicht ihres Großvaters, der beiden Augen wieder geschlossen hatte „Und er muss sich auch etwas ausruhen“ ergänzte die junge Frau. Mimi drückte ihm noch einmal einen Kuss auf die Stirn, streichelte ihn noch einmal über seinen Kopf, berührte noch einmal seine Hand, fühlte noch einmal sein schwaches Herz in seiner Brust. „Du wirst für immer in meinem Herzen sein. Ich werde dich niemals vergessen“ flüsterte sie in sein Ohr und verließ das Krankenbett. Schnell ging sie zurück zum Flur, ihre Großmutter kam ihr bereits entgegen. Sie konnte nicht länger warten. Kurz umarmten sie sich, ehe Mimi und Tai die Intensivstation verließen und Riku das Krankenzimmer ihres Mannes betrat.
 

Unerbittlich fing Mimi an zu weinen, sofort zog Tai sie in eine Umarmung und tätschelte immer wieder ihren Hinterkopf. Die Brünette konnte sich gar nicht mehr beruhigen und bekam einen regelrechte Attacke. Tai wiegte sie hin und her und sprach ganz leise mit ihr „Das ist alles so ungerecht. Warum muss er nur so leiden?“ wimmerte die Brünette „Er hat doch bald Geburtstag, ich habe bald Geburtstag. Er wird den wahrscheinlich gar nicht erleben. Er wird nichts mehr erleben, nicht meinen Schulabschuss, nicht meine Hochzeit, nicht mein erstes Kind“. Mimis brach in einen weiteren hysterischen Heulkrampf aus, als sie die letzten Worte laut aussprach „Mein Baby“ wimmerte die junge Frau und Tai war heillos überfordert. Wie sollte er sie nur beruhigen? „Alles wird wieder gut“. Mimi stieß in zurück „Nichts wird gut Tai! Er wird sterben und vorher muss er leiden. So etwas hat kein Mensch verdient! Keiner sollte so leiden müssen, keiner sollte so von dieser Welt gehen! Er hat Krankenhäuser immer gehasst, er wollte nie so von uns gehen. Er wollte nie an Geräten hängen, die ihn künstlich am leben halten, er wollte nie in einem Krankenhaus sterben und jetzt tritt genau das ein und das hat er nicht verdient!“ schluchzte die Brünette während tränen unaufhaltsam ihren Weg über ihr Gesicht bahnten. „Du hast Recht, so etwas hat wirklich keiner verdient und diese Welt ist viel zu oft grausam und ungerecht und trotzdem ich verspreche dir alles wird wieder gut.“ Mimi floh wieder in seine Arme zurück, sie zitterte und verkrampfte sich mit ihren Händen in Tais Hemd. Als sich vorsichtig ein junger Arzt näherte „Alles in Ordnung?“ fragte er einfühlsam nach. „Na ja hätten sie vielleicht etwas zur Beruhigung?“ stammelte der Braunhaarige unsicher nach und hoffte, dass Mimi ihm das nicht übel nahm. „Natürlich kommen sie mit“. Tai bugsierte seine Freundin in einen kleinen Untersuchungsraum und setzte sie auf die weiße Liege „Ich werde Ihnen Propofol und Buscopan geben, dies ist ein krampflösendes Schmerzmittel. Das wirkt recht schnell, jedoch führt es auch dazu, dass sie gleich recht schnell müde sein werden. Am besten sie gehen gleich nach Hause und legen sich hin. Sie dürfen natürlich nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen“ erklärte der junge Arzt. „Das geht nicht meine Großmutter ist noch hier und sie soll so lange bleiben wie sie möchte“ entgegnete die junge Frau zitternd „Ich brauche nichts“ erwiderte sie gleich hinterher. Tai sah mit einer Mischung auf Sorge und Unsicherheit zum Arzt, der seinen Blick erwiderte. „Passen sie auf, ich geben ihnen eine Tablette mit, die hat eine ähnliche Wirkung ist aber nicht so hochdosiert. Dann können sie ganz frei entscheiden, ob sie sie nachher noch nehmen möchten oder nicht.“ Dankend nahm Tai die Tablette entgegen und steckte diese in seine Hosentasche.
 

Tai und Mimi warteten vor den Intensivstation in dem kleinen Wartebereich. Etwas gefasster saß Mimi neben Tai, legte ihren Kopf an seine Schulter ab und schluchzte gelegentlich aus, als schließlich zwanzig Minuten später eine verheulte Riku mit einem Koffer an der Hand auf die Beiden zu trat. „Was hast du da?“ fragte Mimi ihre Großmutter. „Sie haben mir den Koffer für den Opa schon mitgegeben, die Sachen brauchen sie wohl nicht länger“ schniefte die ältere Dame „Also wirklich muss das denn sein?“ fragte der Brünette verärgert nach. „Lasst uns gehen Kinder. Ich halte es hier nicht mehr aus“. Tai griff nachdem Koffer „Ich mach das schon.“ Ohne große Umschweife ließ sie sich den Koffer abnehmen, während Mimi ihren Arm um ihre Großmutter gelegt hatte und sie zurück zum Parkplatz begleitete. „Sie geben ihm ab heute Morphium gegen die Schmerzen“ entgegnete Riku. „Ich habe noch ganz kurz mit dem Arzt gesprochen. Das Ergebnis der Biopsie lag endlich vor“ erwiderte die ältere Dame und drückte ganz fest ihrer Enkelin an sich „Er hat zusätzlich noch Bronchialkarzinom, aber sie behandeln ihn natürlich nicht mehr dagegen. Sie behandeln nur noch seine Schmerzsymptome“ erklärte Riku und auch ihre roten Wangen zeigte wie sehr sie mit der Fassung rang. „Auch noch Krebs? Was muss er denn noch alles erleiden?“ bitter senkte die Brünette ihren Blick. „Reicht es nicht langsam?“ fragte sie verärgert nach. Wohl wissend, dass ihr darauf keiner eine Antwort geben konnte. Tai öffnete erneut die Beifahrertür und Mimi stieg als erstes ein, während Tai vorsichtig auch Riku beim einsteigen half. Er lief schnell zur Fahrerseite rüber und fuhr sie wieder nach Hause.
 

Mimi schloss die Haustür auf, ihre Eltern warteten bereits auf die Beiden. Sie wussten, dass sich Mimi heute von ihrem Großvater verabschieden wollte und wollten sichergehen, dass es ihr einigermaßen gut ging. Sofort lief Kesuke auf seine aufgelöste Tochter zu und hielt sie ganz fest. „Er sieht so schlimm aus!“ jammerte die Brünette und ließ ihren Tränen erneut freien Lauf. „Ich weiß es ist schrecklich ihn so zu sehen“ stimmte ihr Vater ihr zu und stellte gerade erst fest, dass eine weitere Person die Wohnung betreten hatte. Er kannte den jungen Mann doch irgendwoher... „Du kommst mir bekannt vor“ setzte Kesuke an und sah Tai direkt an. „Aber Schatz das ist doch Taichi Yagami“. Mimis Mutter hatte Tai gleich erkannt, sie kannte alle Freunde ihrer Tochter. Sie hatte in ihrem Zimmer schließlich genug Bilder von all ihren Freunden. „Was führt dich denn hierher?“ Neugierig ging sie zu ihm und blieb gleich vor ihm stehen. „Ähm..also“ begann Tai seinen Satz und griff verlegend mit seiner Hand zu seinem Hinterkopf. „Tai ist mein Freund, wir sind zusammen“ sprang die Brünette dazwischen. Ungläubig schauten Kesuke und Satoe sich an „Seit wann hast du denn einen Freund?“ fragte Satoe erstaunt nach. „Seit gestern“ stellte Mimi klar, ließ von ihrem Vater ab um nach der Hand von Tai zu greifen. Tai war sichtlich angespannt, hatten Mimis Eltern etwa ein Problem mit ihm? Normalerweise würde Tai sich erst mal vorstellen, sie höflich begrüßen und ihnen die Hand reichen. Aber er kannte sie und sie ihn. Wie stellt man sich da vor? „Es tut mir sehr leid mit Takuya“ erklärte er und man sah ihm an, dass er diese Worte ernst meinte. „Danke, warst du etwa mit im Krankenhaus?“ fragte Kesuke nach. Tai nickte. Kesuke verzog etwas seine Augenbraue. „Zum Glück. Er hat mich heute gerettet“ erwiderte die Brünette, sah Tai direkt an und lächelte ihm dankbar zu. „Ach was ich habe doch gar nicht gemacht“winkte der Ältere ab. „Oh doch“ stellte die Brünette klar. „Was hast du denn da in der Hand?“ fragte Kesuka nach und deutete mit der Hand auf den Koffer. „Sie haben ihn mir mitgegeben, sie brauchen ihn da nicht länger.“ erklärte Riku, die bereits auf dem Weg ins Wohnzimmer war „Und lasst den jungen Mann, der ist wirklich sehr liebenswert. Mimi du hast wirklich einen sehr netten Freund“ entgegnete die Hausdame. Mimi lächelte „Ich weiß.“ Mimis Eltern sahen zu Tai zurück. Kesuke nahm ihm den Koffer ab und beförderte ihn ins Wohnzimmer. „Möchtest du zum Abendessen bleiben? Dann können wir uns in Ruhe unterhalten?“ schlug Sosuke Tai vor. „Oh ja gerne, Danke“. Mimi zog Tai mit sich in ihr Zimmer „Sagt ihr Bescheid, wenn das Essen fertig ist?“ rief sie noch kurz hinterher. „Ja es dauert nicht mehr so lange.“
 

„Haben deine Eltern ein Problem mit mir?“ wandte sich Tai gleich an seine Freundin, als er ihr Zimmer betrat. Misstrauisch sah sie ihn an „Was? Nein warum sollten sie?“ „Kam mir gerade nur so vor. Sie haben mich so komisch gemustert?“ erklärte Tai leicht verunsichert. „Das darfst du nicht persönlich nehmen. Die ganze Sache mit den Opa ist für sie natürlich auch nicht leicht und du bist mein erster Freund seit.... na ja... so lange ist das alles noch nicht her. Sicher machen sie sich nur Sorgen“ versuchte die Brünette ihren Freund milde zu stimmen. Tai nickte mit den Kopf „Okay, ja sicher hast du recht.“ Das klingeln seines Handys unterbrach die Beiden. Tai zog sein Handy aus der Hosentasche, betätigte die grüne Taste und setzte an „Matt alter, alles klar?“ „Hey ich habe nichts mehr von dir gehört und wollte mal fragen, ob du mit Mimi ein Stück weiter gekommen bist?“ sprach er aus der anderen Leitung. „Na ja...also ich bin gerade bei ihr. Wir sind jetzt zusammen“ erklärte der Braunhaarige und sah dabei lächelnd zu Mimi, die dieses nur gerne erwiderte. „Zusammen?“ Ungläubig sprach er die Worte auf. Während im Hintergrund gekreischt wurde. Prompt war Sora am Telefon. „Zusammen? Oh mein Gott. Habt ihr Zeit? Lasst uns ins Shiba gehen. Ich will alles wissen.“ Die Rothaarige freute sich sehr für ihre Freunde, aber das musste sie jetzt sofort hören Mimi bekam das Gespräch mit und schüttelte mit dem Kopf. „Ich bleibe hier, aber gehe du ruhig.“ Lächelnd sah die Brünette ihren Freund an. „Ich glaub heute ist kein guter Tag“ setzte der 19-Jährige an. Mimi nahm ihm das Telefon aus der Hand und ignorierte seinen verärgerten Blick. „Hallo Süße. Du ich würde heute gerne zu Hause blieben. Ich bin noch ziemlich aufgewühlt. Der Tag war wirklich hart und ich denke ich werde gleich einfach nur noch ins Bett gehen, aber Tai kann euch ja trotzdem treffen und alles erzählen.“

„Ähm ja okay“ murmelte Sora enttäuscht. Tai sah Mimi verwirrt an, nahm ihr sein Handy wieder ab und hielt eine Hand aus Display, damit die anderen nichts verstehen konnten. „Was soll das? Ich bleibe bei dir“ erwiderte der Braunhaarige. Die Brünette schüttelte traurig mit ihrem Kopf. „Tai das musst du nicht. Ich werde wirklich gleich schlafen und du brauchst mir nicht beim schlafen zuzusehen, dann kannst du deinen letzten freien Abend lieber mit deinen Freunden verbringen“ erklärte sie ihm einfühlsam. Tai war hin und her gerissen und wusste nicht was er machen sollte. Er wollte seine Freundin jetzt nicht alleine lassen. Mimi sah ihm an, dass er sich in einem Konflikt befand und nahm ihm wieder das Handy ab „Sora er ist um acht im Shiba“ entgegnete die Brünette und legte zügig auf. „Hey das ist meine Entscheidung, nicht deine Mimi“ setzt er barsch an. Mimi legte ihre Hände um sein Gesicht „Du hast in den letzten zwei Tagen genug für mich gemacht. Ich komm schon klar. Bitte.“ Beruhigend sprach sie auf ihn ein und küsste seinen Nasenspitze. Tai seufzte „Oh Man kannst du stur sein“ und schloss sie in eine Umarmung.
 

Nachdem gemeinsamen Abendessen, das wesentlich entspannter Verlief, als Tai zunächst erwartete verabschiedete er sich höflich von Mimis Eltern und ihrer Großmutter. Die Beiden verließen den Esstisch und Mimi folgte Tai in den Hausflur „Und du möchtest wirklich nicht mitkommen?“ fragte Tai nach, während er seine Schuhe anzog. Mimi schüttelte mit dem Kopf „Und du möchtest auch wirklich nicht, dass ich hierbliebe?“ Auch dies verneinte die Brünette und lächelte etwas. „Na gut, aber melde dich, wenn irgendwas sein sollte.“ Die junge Frau nickte und ihr Lächeln wurde eine Spur breiter. Er erwiderte ihr Lächeln und küsste sie zum Abschied, während er sich seine Jacke überzog und die Wohnung verließ. Mimi verharrte noch einen Moment seelenruhig im Flur, ehe sie sich sammelte und den Weg ins Badezimmer zurücklegte.

Sushi und andere Katastrophen

Taichis Sicht:
 

Er sah sich in der vollen Bar um und sah schließlich an einem kleinen Runden Tisch seine Freunde sitzen auf die er zügig zuging. „Hey“ begrüßte er sie kurz angebunden und zog den leeren Stuhl zurück um sich auf diesen mit einem lauten Seufzer niederzulassen. „Hey, wir dachten schon du kommst nicht mehr“ begrüßte Matt seinen besten Freund und hielt ihm seine rechte Hand zum Einschlagen entgegen, was Tai folglich tat. „Na ja ich bin noch zum Abendessen bei Mimis Eltern geblieben und wollte nicht einfach gehen, während diese noch beim Essen waren“ erklärte er seinen Freunden. Sora klimperte ein paar Mal mit ihren Augen, nahm ihr Glas Cola in die Hand und grinste ihn an. Tai zog seine Augenbrauen zusammen und erwiderte ihren Blick „Was ist?“ Soras Grinsen wurde immer breiter „Wie was ist? Was ist passiert?“ Tai lehnte sich zurück und grübelte `Wo sollte er nur anfangen?`“Also...“
 

Plötzlich wurde Tai von einer schwarzhaarigen Kellnerin unterbrochen und gab seine Bestellung auf. Die Kellnerin notierte diese Bestellung auf einem kleinen Notizblock und verschwand wieder. „Also ihr hattet ja mitbekommen, dass wir uns ziemlich heftig gestritten hatten und na ja, ich wollte es wieder gut machen, also haben Kari und ich uns einen Plan überlegt und der ging auf“ entgegnete der Braunhaarige. „Was denn für einen Plan?“ fragte der Blonde nach und musterte seinen besten Freund der etwas nervös wirkte, was schon seltsam war, denn normalerweise war er nie nervös, wenn er von einer Frau sprach. „Na ja... Kari verriet mir, dass rote Rosen Mimis Lieblingsblumen sind und...“ „Und dann hast du ihr Blumen gekauft und alles war gut?“ unterbrach Matt ihn und wollte das Thema schneller voran bringen. Sora verdrehte die Augen und gab ihm einen sanften Klaps auf seine Stirn „Klar und schon ist alles vergeben und vergessen“ erwiderte die Rothaarige sarkastisch. „So einfach funktioniert das bei uns Frauen auch wieder nicht Schatz und bei Mimi schon mal gar nicht“ fügte sie lächelnd hinzu. „Nein sicher nicht“ stimmte Tai ihr zu. „Zu den Rosen, kam noch ein Brief dazu“ erklärte der Braunhaarige leicht verlegen. „Ohhh...ein Liebesbrief?“ fragte der Blonde mit teuflischen Grinsen nach. „Ja ein Liebesbrief“bejahte Tai genervt. „Ohhh, das ist süß Tai“ setzte die 19-Jährige an. „Ja total. Tell me more, tell me more. Did you get very far“ führte Matt seinen ironischen Kommentar fort. Tai verdrehte die Augen „Haben wir es jetzt?“ Matt grinste breiter „Erst ein mal. Ich weiß ja nicht was noch kommt“ Er nahm seine Hände und legte die an seinen Hinterkopf. „Auf jeden Fall dachte ich, dann könnte ich das Ganze noch ein bisschen ausschmücken. So habe ich mehrere Briefe geschrieben, sie auf eine Art Schnitzeljagd durch den Park geschickt, die sie stückweise zu mir führte und am Ende erwartete sie ein Candle Light Dinner im Park“ führte der Braunhaarige die Geschehnisse des Tages kurz zusammen. Matt und Sora rissen beide ihre Augen weit auf, ihre Münder hingen weit runter und sie starrten sich erst gegenseitig und dann Tai an. „Okay wer bist du? Und was hast du aus meinem besten Freund gemacht?“ wollte Matt auf der Stelle wissen. Tai blieb absolut resigniert und zuckte mit den Schultern „Warum? Das ist mir gar nicht mal schwer gefallen, irgendwie hat sich alles so zusammen geführt. Ich habe Bekannte und Freunde die Mimi nicht kannte gebeten ihr die Briefe auf verschiedene Art und Weise zukommen zu lassen und irgendwie hat es mich gepackt. Ich konnte gar nicht mehr aufhören“ gab der Braunhaarige ungeniert zu. Sora schlug sich die Hände vor die Brust und wimmerte „Ohhhh das ist ja so was von süß, dass hätte ich echt gerne gesehen.“ schwärmte die Rothaarige. Matt hingegen konnte es noch immer nicht glauben. Ausgerechnet Tai mutierte zum absoluten Romantiker? Er ließ doch sonst nichts anbrennen, hielt sich nie lange an einer auf und meistens war es vorbei ehe es richtig angefangen hatte. Matt hatte schon aufgehört sich die Namen der vielen Mädchen zu merken. Er räusperte sich „Also... ich raff das gerade nicht“ erwiderte der Blonde und sah seinen besten Freund eindringlich an „Was checkst du nicht?“ fragte Tai angespannt nach „Was du alles auf dich nimmst um Mimi zu beeindrucken. Bisher hast du dich für keine auch nur halb so viel bemüht. Gott dich muss es ja volle Kanne erwischt haben“ stellte der Blonde süffisant fest. Tai wurde augenblicklich etwas rot im Gesicht und wisch seinem Blick aus. „Ach Klappe Ishida“ zischte der Braunhaarige aus. „Jetzt lass ihn doch und freue dich lieber mal für die Beiden“ tadelte die Rothaarige ihren Freund und fuhr fort. „Also ich finde es super und Tai ich bin schwer beeindruckt“ Tai lächelte dankbar und sah wieder zu Matt zurück „Im übrigen hast du vollkommen Recht, für keine vorherige habe ich mich auch nur halb so viel bemüht und warum? Weil sie es schlichtweg nicht wert waren, aber Mimi ist all das wert und noch viel mehr.“ Absolut unbeeindruckt hielt Tai seinem Blick stand. Matt konnte nichts mehr erwidern, steckte ihm seine rechte Hand erneut entgegen, die er sogleich abklatschte und gegenseitig angrinsten.
 

Die schwarzhaarige Kellnerin trat an den Dreiertisch zurück, legte ein Bierdeckel vor Tai hin und stellte die Bierflasche drauf, Tai bedankte sich höflich und trank einen Schluck aus seiner Flasche. „Und warum wollte Mimi heute nicht mitkommen, ist etwas vorgefallen?“ fragte die Rothaarige besorgt nach. „Mimi braucht sicher jetzt schon eine Pause von ihm“ scherzte der Blonde, doch sein Lachen erstarb gleich wieder, als er einen zornigen Blick von Tai abbekam. „Nein, wir waren heute im Krankenhaus und sie hat sich von ihrem Großvater verabschiedet“ erklärte der Braunhaarige betrübt „Sie ist absolut am Ende und ich habe sie noch nie so gebrochen und von Trauer erfüllt gesehen, dass hat mich vollkommen fertig gemacht und jetzt sitze ich hier und trinke Bier mit meinen Freunden. Man, ich bin schon ein toller Freund.“ ächzte es angesäuert aus dem jungen Mann. Sora und Matt tauschten noch einmal einen mitleidigen Blick aus und schwiegen kurz. „Mimi brauchte sicherlich die Zeit für sich, sie muss das alles erst einmal verarbeiten, sie ist ja nicht alleine. Ihre Eltern sind doch bei ihr, sicherlich haben die auch noch genug andere Dinge zu besprechen“ versuchte die Rothaarige Tai aus seinem trübseligen Gedanken zu holeb. Tai nickte nur und trank aus seiner Bierflasche und exte es gleich bis zur Hälfte weg. „Sora hat Recht, morgen sieht die Welt sicher wieder anders aus“ ergänze der Blonde. „Klar wenn er dann Tod ist oder was?“ giftete Tai seinen besten Freund an. „Nein...aber.“ „Ist schon okay, ich weiß wie du das gemeint hast“ setzte Tai an. Matt lächelte matt „Man in den letzten Monaten hat die ja ganz schön was durchgemacht“ überlegte der Blonde laut nach ohne darüber nachzudenken. Tai wurde es augenblicklich kalt und heiß gleichzeitig und er fixierte Matt mit zornigem Blick, Matt verstand sofort und trank rasch aus seiner Bierflasche „Und die Eltern sind cool?“ fragte der Blonde direkt hinterher, doch Sora war alles andere als dumm, selbstverständlich nahm sie den Stimmungswechsel und die Blicke die die zwei Herren untereinander ausgetauscht hatten gleich war „Was hat sie denn sonst noch durchgemacht?“ fragte die 19-Jährige nach und sah abwechselnd zwischen den beiden Männern hin und her. „Ähm na die Trennung von ihrem dämlichen Ex“ entgegnete der Braunhaarige und sah kurz vielversprechend zu Matt „Ja genau. Ihr Mädels seid doch dann immer vollkommen fertig.“ Misstrauisch sah Sora zu ihrem Freund, er log, dass sah sie ihm gleich an. Sie fühlte sich veräppelt, was wussten die Beiden was sie nicht wusste und warum sagen sie es ihr nicht? „Wollt ihr mich veräppeln oder was? Da steckt doch was ganz anderes dahinter, als die Trennung von Nick“ kam es aufgebracht aus ihr heraus. Tai schluckte, allein schon dieser Name machte ihn fuchsteufelswild, aber er konnte es Sora nicht sagen, dass musste Mimi selber machen. „Nein, da steckt nichts anderes dahinter“ versicherte Tai ihr. Sora verschränkte die Arme vor ihrer Brust und sah Tai mit zusammengekniffenen Augen an. „Gut, ihr wollt es mir nicht sagen, dann frage ich sie eben selber“ entgegnete die junge Frau verbissen. „Das wäre wohl das Beste“ erwiderte Matt ihr, der kurz darauf einen beißenden Schmerz an seinem linken Schienbein verspürte und sein Gesicht verzog. Tai hatte ihm unter dem Tisch einen ordentlichen Tritt verpasst. Wütend fixierte er seinen braunhaarige Freund. „Ich habe keinen Bock mehr. Ich gehe“ erwiderte Tai verärgert. Er nahm sein Portmonee aus der Hosentasche legte 670 Yen auf den Tisch und stand auf. „Jetzt warte doch mal Tai, vielleicht mache ich mir auch nur Sorgen um meine beste Freundin“ versuchte Sora Tai ihre Beweggründe zu erklären. Tai wand sich kurz an die Beiden „Musst du nicht. Ich hau jetzt trotzdem ab. Ich muss morgen früh raus.“

„Ach ja du fängst morgen den Job in der Fabrik an, nicht wahr? Schon aufgeregt?“ fragte die Rothaarige munter nach, sie wollte ihn etwas ablenken. Doch dieses Thema war sicher nicht besser, doch das wusste Sora nicht. Immerhin waren Matt und jetzt Mimi die Einzigen die wussten, wie unglücklich Tai über diesen Job war. „Hmm...Ja...total“ erwiderte der Braunhaarige sarkastisch, sah noch ein mal zu Matt rüber, hob seine Hand zum Abschied und ging wortlos.
 

Tai kam gerade zu Hause an und ging erschöpft in sein Zimmer, als er eine Kurznachricht von Mimi bekam. `Danke, dass du heute mitgekommen bist. Du bist mein Held`. Der junge Mann lächelte und las die Nachricht nocheinmal durch, ehe er antwortete.
 

´Habe ich doch gerne gemacht, Prinzessin. Kannst du doch nicht schlafen?` Tai überlegte schon einfach zu ihr zu gehen oder sie anzurufen, da bekam er bereits eine Antwort.
 

`Meine Familie und ich haben uns noch lange unterhalten, aber meine Augen fallen gleich zu. Ich hoffe du hattest einen schönen Abend.` Tai wollte sie nicht unnötig beunruhigen, er sah sich in seinem Zimmer um. Noch immer lagen überall Blütenblätter und er musste schon anfangen über sich selbst zu Lachen.
 

`Ja hatte ich. Ich gehe jetzt auch schlafen. Schade ich wäre jetzt lieber bei dir. Was mache ich denn jetzt mit den ganzen Blütenblättern?`

Tai hoffte das er sie etwas zum Lächeln bringen konnte. Er entledigte sich gerade seine Klamotten, als er wieder ein summen vernahm. Zügig griff er nach seinem Mobiltelefon.
 

`Lass sie da wo sie sind. Ich bin richtig eifersüchtig auf diesen Blütenblätter. Immerhin sind die jetzt in deinem Bett und ich nicht.` Er grinste, ja so kannte er seine schlagfertige Freundin.
 

`Gesagt getan. Ich liege in meinem Bett und gleich schmeißen die sich an mich ran.`

Etwas entnervt nahm er aber doch einige Blütenblätter und schmiss sie von seinem Bett runter, ohne Frau im Bett, kam es ihm dann doch was dämlich vor, aber als er die Blüten in den Hände hatte, duftete es tatsächlich nach ihr. So ließ er doch einige da wo sie waren.
 

`Ich kann es ihnen nicht einmal übel nehmen. Ich wünsche dir eine Gute Nacht, Schlaf gut mein Held.` Tai grinste, kaum schrieb er mit ihr war seine Laune gleich wieder gut.
 

`Ich komme morgen gleich vorbei, allerdings weiß ich noch nicht wann das sein wird. Träum was schönes Prinzessin, also am besten von mir ;) dann klappt das auch mit dem Schlafen.` Er schmunzelte über seine eigene Nachricht und legte sein Handy auf sein Nachttisch. Als er erneut ein Summen vernahm öffnete er neugierig die Nachricht.
 

`Also wie immer in den letzten Wochen?` Er lachte laut, da musste sie noch so einen raus hauen. Er antwortete lediglich mit einem Kusssmiley, steckte sein Mobiltelefon in ein Ladekabel und legte sich mit einem Lächeln schlafen.
 

Mimis Sicht:
 

Mimi streckte sich lange in ihrem Bett aus, sah zum Radiowecker. Es waren erst sechs Uhr. Sicher war Tai schon wach und machte sich bald auf den Weg. Sie schmunzelte bei dem Gedanken, wie er sich wohl aus dem Bett geprügelt haben muss und jede Sekunde davon verfluchte. Sie wollte ihn etwas aufmuntern.
 

`Man, war das ein heißer Traum.` schrieb sie ihm frech und gähnte ausgiebig. Prompt bekam sie eine Antwort.
 

`Okay von diesem Traum will ich nachher alle Einzelheiten hören.` Die Brünette grinste, bei dieser Vorlage konnte sie gar nicht anders

`Echt? Du willst darüber reden? Ich dachte da eher an weniger Theorie und mehr Praxis.`
 

Rasch bekam sie eine Antwort von ihm `Wenn du die ganze Arbeit übernimmst ;) gerne`. Die junge Frau lachte lauf los, dass war so typisch für ihn.

`Jetzt aber ernst. Ich hoffe der Tag wird nicht ganz so schrecklich für dich. Lass dir nichts sagen, lass dich nicht zu etwas verleiten was dir zutiefst zu wider oder gegen den Strich geht. Ich denk an Dich.`
 

Sie legte ihr Mobiltelefon wieder weg. Sie wusste das er darauf nicht antworten würde, aber schlafen konnte sie auch nicht mehr. Sie schaltete den Fernseher ein und sah mehr oder weniger hin.

Zwei Stunden später ging sie in die Küche, von wo sie bereits ihre Großmutter in der Küche herumlaufen hörte und half ihr dabei, dass Frühstück zuzubereiten. „Hast du denn etwas schlafen können?“ fragte Mimi ihre Großmutter, die ihr ein mattes Lächeln schenkte „Ich bin schon seit vier Uhr auf und sobald ich wach bin, kann ich nicht mehr einschlafen. Ich muss die ganze Zeit an den Opa denken.“ Die Brünette nickte verstehend, ihr ging es auch nicht viel anders, aber für sie musste es so viel schlimmer sein. Die Beiden setzten sich an den Esstisch, wieder versuchte Mimi ihre Großmutter zum Essen zu überreden. Seit die Dinge so schlecht um ihren Ehemann stehen, vergaß auch sie sich selbst, sie aß selten und vergaß ihre eigenen Tabletten zu nehmen. Tagtäglich musste die junge Frau haarklein darauf achten, dass sie alles einnahm und genug aß und trank. „Hier Oma, du hast noch nichts gegessen“ erwiderte die Brünette und reichte ihrer Großmutter ein geschmiertes Brötchen mit Käse. „Danke mein Kind, aber ich habe nicht viel Appetit“ entgegnete die alte Dame. „Oma, du hast gestern Abend schon kaum etwas gegessen. Bitte wenigstens die eine Hälfte. Für mich.“ Lächelnd und mit Hundeblick versehend sah Mimi zu ihrer Großmutter hinüber. Riku lächelte, nahm ihr das Brötchen ab und aß „Aber nur weil du es bist.“ Die Brünette genoss ihren Triumph und trank ihren Kaffee leer.
 

„Kommst du heute noch mal mit zum Opa?“ Traurig sah die Brünette ihn ihren leeren Kaffeebecher. Mimi zuckte mit den Schultern „Nein ich glaube nicht. Ich kann das nicht, ihn jeden Tag so leiden zu sehen. Sobald ich wüsste das es ihm besser geht, bin ich die Erste die ihn besuchen geht, aber sein momentaner Anblick, dass zieht auch mich runter und ich kann gar nicht aufhören zu weinen. Bist du mir böse, wenn ich erst ein mal nicht hingehe? Oder glaubst du, dass der Opa deswegen enttäuscht wäre?“ Unsicher sah sie ihrer Großmutter über ihren leere Kaffeebecher hinweg an. Riku lächelte einfühlsam.

„Nein mein Kind, weder ich, noch deine Eltern oder dein Opa wären irgendwie enttäuscht oder böse auf dich. Jeder von uns weiß doch wie sehr du ihn liebst. Einem geliebten Menschen beim sterben zu zusehen, ist wohl das Schlimmste, das wir durchmachen müssen. Niemand kann einem auf diese Erlebnis vorbereiten und jeder geht mit seinem Schmerz anders um. Vielleicht gehst du noch einmal hin, vielleicht auch nicht. Keiner weiß wie viel Zeit wir noch haben. Sicher wird es ihm nur schlechter als besser gehen. Ich selbst bin jedes Mal wie erstarrt bei seinem Anblick, manchmal erkenne ich ihn selbst kaum noch wieder.“

Die ältere Dame brach ab und kämpfte gegen ihre Tränen, sie wollte nicht, dass ihre Enkelin sie wieder weinen sah, doch Mimi erkannte sofort ihren Schmerz, verließ ihren Stuhl, ging zur anderen Seite des Tisches, bückte sich leichte runter und umarmte ihre Großmutter von hinten. Sie hielt sich an ihr fest, ließ ihre Tränen aber nicht die Oberhand gewinnen. „Deine Eltern wollten später noch vorbei kommen, ich werde dann mit ihnen zum Krankenhaus fahren. Kommt denn dein netter Freund heute wieder vorbei?“ Mimi wurde gleich etwas verlegen. „Ja aber erst später. Er beginnt heute mit seiner Arbeit.“ Riku sah sie interessiert an „Was macht er denn?“

„Er arbeitet in einer Fabrik“ erwiderte die Brünette. Riku rümpfte die Nase „Okay, das hätte ich jetzt nicht erwartet, der Arme.“ Unsicher blickte Mimi zu ihrer Großmutter „Wie meinst du das?“ „Es ist körperlich eine sehr harte Arbeit, meistens arbeiten die ohne Pause durch und klopfen viel zu viele Stunden.“ Betrübt dachte die Brünette an ihren Freund. Was er wohl gerade machte? Sie wusste ja schon, dass die Arbeit in einer Fabrik hart sein konnte und sie wusste auch wie ungerne er das machte, aber er war nun mal der Meinung keine andere Wahl zu haben und bei Tai war das leider so, dass wenn er sich was in den Kopf gesetzt hatte, dann zog er es auch durch. „Ich werde gleich noch so richtig lecker für ihn kochen, dass hat er verdient“ erwiderte die Brünette verträumt. „Und an was hast du gedacht?“ fragte die alte Dame ihre Enkelin „Sushi mit Fleischbällchen, dass ist sein Lieblingsessen“ erklärte die 18-Jährige ihr. „Kannst du denn Sushi zubereiten, mein Kind?“ fragte Riku skeptisch nach. Mimi wedelte mit ihren Händen „Also so schwer kann das ja nicht sein.“ Zuversichtlich blickte sie ihre Großmutter an, die sie nur herausfordernd ansah. „Eventuell solltest du noch eine Tiefkühlpizza kaufen, falls das Ganze schief geht.“ Empört verließ Mimi die Küche „Pfff unglaublich“ stöhnte sie genervt aus. Riku konnte sich unterdessen ein Lachen nicht verkneifen, ihre Enkelin konnte zwar viele Gerichte gut kochen, aber ob Sushi dazu gehörte, wagte sie so bezweifeln.

`Sushi? Hmm... Ob Yolei heute spontan Zeit hat?` schoss es der Brünetten durch den Kopf, als sie ihr Zimmer betrat. Rasch begab sich die junge Frau ins Badezimmer, sprang unter die Dusche, zog sich einen weißen plissierten Rock mit kleinen rosafarbenen Blumen drauf an, einer schwarzen Bluse, sowie einen breiten braunfarbigen Tailliengürtel, machte sich einen Pferdeschwanz und trug ein dezentes Make-Up auf.
 

Zügig machte Mimi sich auf den Weg in den Supermarkt. Sie trat in das Geschäft ein, schnappte sich einen Einkaufswagen und schlenderte in aller Ruhe durch alle Gänge „Mimi? Was machst du denn hier?“ Gerufene drehte sich um und sah in das Gesicht ihrer lilahaarige Freundin „Bingo“ erfuhr es freudestrahlend aus der Brünetten „Ich habe darauf gehofft, dich hier heute anzutreffen.“ Yolei kam näher auf Mimi zu „Okay was kann ich denn für dich tun?“ fragte die 17-Jährige nach. „Achso das habe ich ja noch gar nicht erzählt“ kam es verlegend aus der Brünetten heraus „Das du mit Tai zusammen bist?“ Irritiert sah Mimi zur jüngeren. Yolei lachte gleich drauf los „Keine Sorge, ich habe keine übersinnlichen Fähigkeiten, Kari hat es mir noch am gleichen Abend berichtet, genauso dass ihr Bruder die Regeln fallen gelassen hat, dass hast du ja gut angestellt.“ Mimi lächelte „Na ja was man nicht alles für Freunde macht“ erwiderte die Brünette und zwinkerte ihrer Freundin zu „Womit wir wieder beim Thema wären“ entgegnete die jüngere. „Ich wollte heute für Tai Sushi kochen.“ Völlig entgeistert und mit großen Augen starrte Yolie ihre Freundin an und musste sich ernsthaft konzentrieren nicht drauf loszulachen, immerhin wusste sie wie schnell Mimi eingeschnappt war. „Du willst Sushi kochen? Hast du das schon ein mal gemacht?“ fragte sie daher behutsam nach. „Nein aber das kriege ich schon hin. Nur was brauche ich da eigentlich für?“ Schmunzelnd blickte sie zu ihrer Freundin „Du weißt nicht mal, was du dafür alles brauchst und willst Sushi kochen?“ Mimi erkannte diesen Blick gleich wieder, den Gleichen hatte heute Morgen ihre Großmutter noch drauf gehabt. „Hallo? Ich kann kochen, ich weiß gar nicht was ihr alle habt! Ihr tut gerade so, als würde ich gleich die Küche in Brand stecken.“ „Entschuldige Mimi, aber Sushi ist wirklich nicht so einfach. Wenn du willst in einer Stunde habe ich Feierabend, dann kann ich dir helfen.“ Mimi lächelte sie dankbar an „Das würdest du tun?“ „Klar mit so einem Wohnungsbrand ist wirklich nicht zu spaßen“ lachte Yolei drauf los, während Mimis Mimik sich gleich angesäuert verzog. „Na komm schon Tussi, lass uns mal lieber schauen, was du alles brauchst.“ „Tussi?“ fragte Mimi zickig nach. „Aber eine absolut liebenswerte mit einem Herzen aus Gold“ fügte sie unbeirrt hinzu und Mimi schenkte ihr einen versöhnlichen Blick. Mühelos und geschwind füllten die Beiden Freundinnen den Einkaufswagen mit den fehlenden Lebensmittel auf. Mimi lief beeindruckt hinter ihrer Freundin her. Sie wusste gleich wo alles stand, als die die Brünette schließlich an der Tiefkühlabteilung ankam und die Pizzen entdeckte, lachte sie gleich höhnisch los „Dich brauche ich bestimmt nicht.“ Verwundert blieb Yolei stehen und sah nach hinten „Oh, ich meine nicht dich, ich meine die Tiefkühlpizza“ lachte die Brünette „Achso, wenn ich dir helfe brauchst du die sicher nicht“ erklärte Yolei grinsend.
 

Zu zweit betraten sie die Küche. Sie waren alleine, denn Riku war bereits im Krankenhaus. Sie hatten erst ein mal alle Zutaten auf den Esstisch ausgebreitet „Meine Güte, also mindestens die Hälfte hätte ich ohne dich vergessen“ gab die Brünette zu und war dankbar, dass ihre Freundin ihr half. „Na komm wir fangen erst mal mit dem Reis an. Der Reis wird gekocht und danach mit einer Mischung aus Reisessig, Zucker, Salz und Reiswein versetzt. Dabei wird der Reis gekühlt. Das gibt dem Sushi-Reis seinen unverkennbaren Geschmack“ erklärte die Lilahaarige Mimi unbekümmert. Mimi schien jetzt schon überfordert zu sein und blickte beeindruckt dabei zu, wie zügig Yolei die Zutaten vermischte.

Mimi wollte die Soße machen, sie nahm den Wasabi, Meerrettichsenf und die Soja-Soße und gab alles genau so zusammen, wie Yolei es ihr erklärt hatte „Vorsicht bei dem Wasabi, er ist höllisch scharf, lieber nicht so viel nehmen“ warnte Yolie ihre Freundin. „Schon mal probiert?“ Mimi verneinte verschämt und die Jüngerer grinste „Du bist mir ja eine Japanerin.“ Skeptisch zog Mimi eine Augenbraue hoch „Was soll das denn heißen?“

„Es wird höchste Zeit. Ich habe Wasabi schon mit fünf Jahren gegessen“ befahl Yolei ihr, nahm einen Teelöffel und tauchte ihn mit der Spitze in den Wasabi und führte den Löffel zu Mimis Mund. Zweifelnd öffnete sie ihren Mund und ließ sich von Yolei füttern. Gleich schoss ihr der beißende Geruch in die Nase und noch ehe der Wasabi Mimis Gaumen erreicht hatte, schrie sie auch schon fluchend „Ach du heilige Sch...“ Mimi lief durch die Küche, eilte zur Spüle, drehte den Wasserhahn auf und hielt ihren Mund drunter, doch es half nicht. Yolei hielt sich unterdessen den Bauch vor Lachen „Oh Mimi wie geil bist du denn? Du isst wohl nicht gerne scharf, was?“ „Oh man das hört einfach nicht auf. Ich habe das Gefühl ich spucke gleich eine kleine Flamme wie Agumon.“ Yolei stellte sich das gerade bildlich vor und musste sich mit ihren Händen an der Küchendiele abstützen. Mittlerweile schossen schon die Tränen aus Mimis Augen und sie fächerte sich Luft zu. Die Lilahaarige beruhigte sich langsam und ging zum Kühlschrank, nahm die Milchpackung heraus und hielt sie ihrer Freundin entgegen „Na los trink Milch, das hilft“ befahl Yolei ihr und Mimi griff danach und hoffte inständig, dass dies kein böser Scherz war. Noch immer lachend sah die 17-Jährige zur ihrer brünetten Freundin und legte vorsichtig ihre Hand auf ihre rechte Schulter „Und geht es besser?“ Mimi trank die Milchpackung mit einem Mal leer, stelle die leere Verpackung auf dem Küchentresen ab und musterte ihre Freundin böse. Nun hatte sie einen Milchbart und einzelne Milchtropfen fielen von ihrem Kinn. Wieder prusterte Yolei los, sie konnte sich gar nicht mehr halten „Du bist so geil, Mimi. Ich schwöre ich bin dein größter Fan.“ Ziemlich undamenhaft nahm diese ihren linken Arm und strich sich mit ihrer Bluse die letzten Milchreste ab und konnte endlich wieder ruhig atmen. „Also das esse ich bestimmt nie wieder“ „Ich sagte doch er ist höllisch scharf“ entgegnete die Lilahaarige grinsend. „Na ja wenigstens habe ich diese Jungfräulichkeit jetzt auch verloren und bekanntermaßen sind erste Male doch nie besonders gut“ erwiderte sie zwinkernd.
 

Die beiden Freundinnen kamen sehr gut voran, mittlerweile hatte Mimi die Musik laut aufgedreht und zwischen den einzelnen Vorbereitungen unterbrachen die Freundinnen um sich singend, tanzend und lachend zur Musik zu bewegen. „Okay der Reis ist fertig“ stellte die Brünette lachend fest „Und wie geht es jetzt weiter?“ „Man nimmt einfach ein Nori-Algenblatt, dass wir bereits mit der Essiglösung angefeuchtet haben und das Nori wird auf eine Bambusmatte gelegt. Darauf kommen Reis und ein Streifen Fleisch bestreicht ihn mit etwas Wasabi und legt ihn auf den Reis, dann lässt man einen Streifen des Blattes unbedeckt und rollt das Ganze dann vorsichtig zusammen“ erklärte die Brillenträgerin und die Brünette machte es ihr nach. „Mimi du machst das wirklich gut, dafür das du das vorher noch nie gemacht hast, dass ist nämlich ganz schön schwer.“ erwiderte die Lilahaarige anerkennend. „Ich sagte doch ich bekomme das schon hin, unterschätzt mich doch nicht immer“ ermahnte sie die Jüngerer kichernd. Yolie fing auch wieder an zu lachen „Das würde mir doch nie einfallen.“ Nach und nach verarbeiteten die beiden jungen Frauen alle Zutaten miteinander bis nichts mehr übrig war. „Also jetzt bin ich schon richtig enttäuscht, dass ich nicht mit essen darf“ lachte die Jüngere auf. Mimi legte den Arm um ihre jüngere Freundin, nahm sich eine Sushi-rolle und überreichte ihr diese. Dankend nahm Yolei sie entgegen und biss herzhaft hinein „Also das schmeckt absolut lecker“ schwärmte die 17-Jährige. „Ja, dank dir“ erwiderte die Brünette erfreut. „Ach was, dass das hat doch richtig Spaß gemacht“ erwiderte Yolie „Finde ich auch.“

Mimi verabschiedete sich noch dankbar von ihrer Freundin, räumte die Küche wieder auf und Vorfreude machte sich in ihr breit. Sie blickte auf die Uhr, es war bereits sechs Uhr, ihre Großmutter würde sicherlich bald nach Hause kommen. Sie sah auf ihr Handy, von Tai noch immer keine Nachricht. Hoffentlich würde er sich freuen. Hoffentlich war er nicht allzu schlecht gelaunt. Hoffentlich taucht er überhaupt auf.

Schöne und unschöne Momente

Tais Sicht:
 

Gegen acht Uhr am Abend konnte Tai endlich die Fabrik, in der man hauptsächlich technische

Elektrogeräte herstelle kraftlos verlassen. Er lief gedankenverloren durch die Straßen Tokios und ließ seinen ersten Tag Revue passieren. An die vierzehn Stunden war er dort gewesen. Um halb sieben begann seine Schicht und erst jetzt hatte er Feierabend, es war so viel schlimmer als er es sich in seinen schlimmsten Träumen ausgemalt hatte. In der Fabrik war es sehr hart und streng. Es war unglaublich laut, man durfte sich nicht setzen und man wurde von einem Oberaufseher die ganze Zeit beobachtet. Wenn man zu langsam war oder etwas falsch gemacht hatte, gab es was auf die Finger! Insgesamt zweimal hatte er für dreißig Minuten Pause, auch nur dann durften sie auf Toilette oder etwas trinken. Seine Kollegen waren allesamt nicht besonders gesprächig. Kein Wunder - Privatgespräche waren verboten und die Zeit zog sich wie Kaugummi. Er dachte bereits darüber nach sich einen anderen Job zu suchen, aber am ersten Tag die Flinte ins Korn zu werfen und aufgeben, kam für den jungen Yagami nicht in Frage. Sicher würde er sich noch daran gewöhnen. Sowie seine Kollegen.
 

Plötzlich kreuzte eine junge blonde Frau seinen Weg, sie lief geradewegs auf ihn zu „Hallo schöner Mann.“ Genervt blieb er stehen und sah sie abwertend an. „Was willst du Monoko?“ fragte er unbeeindruckt. Klar musste sie zum krönenden Abschluss auftauchen und ihn zusätzlich den Tag versauen. „Wie geht es dir? Du sieht müde aus, kommst du vom Fußballtraining?“

„Siehst du hier irgendwo eine Trainingstasche? Nein also wohl eher nicht.“ entfuhr es ihm aufgebracht. Er hatte jetzt wirklich keinen Bock seine kostbare Freizeit mit seiner nervigen Ex zu verbringen. „Man du bist ja wieder übel drauf“ erwiderte sie unbeeindruckt von seiner kühlen Haltung ihr gegenüber und schritt ohne größere Umschweife auf ihn zu, legte ihre Hände um seinen Nacken „Vielleicht kann ich dich ja auf andere Gedanken bringen?“ haucht sie ihm verführerisch entgegen. Sofort zuckte der Braunhaarige zusammen, packte ihre Hände um sich aus ihrer Umarmung zu befreien, stieß sie sachte zurück um eine gewisse Distanz zwischen ihnen zu schaffen. „Lass das gefälligst. Es ist aus. Wie oft denn noch?“ feixte er seiner Ex-Freundin entgegen. „Ja, seit vier Monaten ist es aus und vorbei, schon klar. Trotzdem lief bis vor zwei Monaten noch etwas zwischen uns. Warum mit etwas aufhören, was wir wirklich gut können?“ lies die Blondine nicht locker und näherte sich Tai wieder kaum merkbar. „Weil die Dinge jetzt anders stehen“ „Und die wären?“ „Ich habe eine neue Freundin“ erklärte der junge Mann. Geschockt sah ihn an „Hast du nicht und wo hast du auf einmal her?“ fragte sie, überlegte und dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen „Oh mein Gott, doch etwa nicht diese braunhaarige Schlampe?“ Wütend starrte er sie nieder „Nenne meine Freundin nie wieder so!“ Bedrohlich schossen diese Worte aus ihm heraus. Tai hasste es wenn jemand seine Freunde beleidigte, geschweige denn seine Freundin. „Ach ich bitte dich, was kann sie dir schon geben, was du nicht auch von mir bekommen kannst?“ erwiderte sie und legte ihre Hände auf seine Brust. Augenblicklich trat Tai einen Schritt zurück „Alles“ antwortete er kurz angebunden und drehte sich von ihr Weg um sie stehen zu lassen. Doch Monoko ließ dies nicht auf sich sitzen, rasch setzte sie sich in Bewegung, schlang ihre Arme von hinten um ihn und rutschte ungeniert eine Etage tiefer um ihn an seiner empfindlichsten Stelle zu berühren. Angewidert drehte Tai sich zu ihr um. „Fass mich nicht an, überhaupt nicht mehr, nirgendwo. Geht das in dein Schädel rein?“ Enttäuscht von seiner Reaktion, ließ sie ihren Kopf hängen. „Das wirst du noch bereuen, dass wird sie mir büßen!“ knurrte die Blondine und sah ihn nun angriffslustig an. „Halte dich von mir fern und ich warne dich, lass meine Freundin in Frieden sonst“ „Sonst was?“ fuhr sie ihm aufgebracht dazwischen. „Sonst wirst du dir wünschen mich niemals kennengelernt zu haben. Mich will man nämlich nicht zum Feind haben“ feixte er ihr wutentbrannt entgegen. „Soviel Feuer und Leidenschaft in deinen Augen, scheinbar schaffe ich es immer noch die zu erregen“ Triumphierend sah sie in seine dunkelbraunen Augen „Das Einzige was sich bei mir regt, wenn ich dich sehe, ist auftauchende Übelkeit und das unbedingte Bedürfnis dir auf die Füße zu kotzen“ Monokos Augen formten sich zu Schlitzen „Das werden wir ja noch sehen“ erwiderte sie teuflisch grinsend und lief langsam an ihm vorbei. „Bestelle deiner Freundin doch bitte einen lieben Gruß von mir. Wir scheinen ja eine Menge gemeinsam zu haben.“ „Ihr habt nichts gemeinsam, du warst nichts als ein Zeitvertreib, bei ihr hingegen bleibt die Zeit für einen Augenblick stehen“ schoss es ungehalten aus dem jungen Mann heraus. Völlig vor den Kopf gestoßen blieb Monoko stehen und drehte sich zu ihrem Ex-Freund um, der jedoch bereits losgegangen war und ihr keine Beachtung mehr schenkte. Das würde ein Nachspiel haben.
 

Mimis Sicht:
 

Erneut starrte Mimi auf ihr Mobiltelefon noch immer hatte sie nichts von Tai gehört. Sie machte sich allmählich große Sorgen, er konnte sich doch unmöglich noch immer auf der Arbeit befinden. Riku war bereits in ihr Schlafzimmer gegangen, sie wollte die Beiden alleine lassen und sie nicht stören. Außerdem brauchte sie nach dem Besuch im Krankenhaus erst ein mal Zeit für sich. Mimi hatte noch einen Nachttisch zubereitet und einen Schokoladenpudding gemacht. Sie überlegte kurz Kari anzurufen, um nachzufragen ob er zu Hause und völlig fertig ins Bett gefallen war und einfach nur zu müde gewesen ist um sich noch bei ihr zu melden. Sie wäre ja nicht mal sauer da drüber, aber dann wüsste sie wenigstens, dass es ihm gut ging. Sie suchte gerade nach der Telefonnummer ihrer jüngeren Freundin, als es an der Haustür klingelte. Ohne zu zögern ließ sie ihr Handy auf dem Tisch liegen und lief zügig in den Hausflur, schnell griff sie den Hörer der Gegensprechanlage und murmelte in die Sprechmuschel „Ja bitte?“ „Hallo Prinzessin“ fuhr es aus dem Lautsprecher. Mimi quieckte etwas zu laut auf, als sie Tais Stimme erkannte, was ihm natürlich nicht entging und zum Lachen brachte. Die Brünette öffnete ihm die Tür und wartete bereits aufgeregt im Flur. Was war sie denn jetzt so nervös? Sie waren zusammen, sie hatten bereits miteinander geschlafen und trotzdem tanzten die Schmetterlinge in ihrem Bauch wie verrückt. Sie sah bereits wie er die erste Etage erreichte und ihr Herz mit einem Mal anfing zu rasen. Er passierte die zweite Etage ihre Atmung wurde immer unregelmäßiger, mit schnellen Schritten erreichte er die dritte Etage ihre Hände begannen zu schwitzen und zitterten. Noch wenige Meter und er wäre bei ihr. Tai erreichte das vierte Stockwerk, er sah sie mit seinen dunkelbraunen Augen an und lächelte sie mit einem schiefen Lächeln an. Die junge Frau fühlte wie ihr Herz kurz aufhörte zu schlagen und seinetwegen wieder einsetzte. Freudestrahlend lief sie ihm die letzten Schritte entgegen und warf sich in seine Arme. „Hat mich da etwa jemand vermisst?“ fragte der Braunhaarige verzückt nach. „Du ahnst ja gar nicht wie sehr“ erwiderte die Brünette lächelnd, sah zu ihm hinauf und küsste sanft seine Lippen. Sehnsüchtig fiel er in den Kuss hinein und hielt Mimi ganz fest. „Komm rein, ich habe eine Überraschung für dich.“ „Eine Überraschung?“ fragte der 19-Jährige interessiert nach, folgte seiner Freundin in die Wohnung und zog seine Schuhe sowie Jacke aus. „Ja und ich weiß, du wirst begeistert sein“ entgegnete die Brünette selbstbewusst. „Hat es etwas mit deinem vergangenen nächtlichen Traum zu tun?“ erwiderte er schelmisch grinsend. Mimi wurde etwas rot im Gesicht und flüchtete eilig in die Küche. Er folgte ihr lachend und blieb wie angewurzelt stehen, als er den Esstisch vorfand. Liebevoll hatte Mimi den Tisch eingedeckt. An beiden Enden des Tisches hatte sie zwei weiße Teller aufgestellt, daneben jeweils ein Wein -sowie ein normales Glas, zwei rote Servietten die sie kreativ zusammen gefaltet hatte. In der Mitte des Tisches standen die zweiundzwanzig langen roten Rosen, die noch in ihrer vollen Pracht blühten und als er erkannte was sie gekocht hatte konnte er gar nicht aufhören zu staunen.
 

Woher wusste sie das denn? Sie hatte doch tatsächlich sein Lieblingsgericht gekocht, Sushi mit Fleischbällchen, mit vielen verschieden Soßen und einem Nachttisch. Tai blickte fasziniert zu seiner Freundin und strahlte sie an. „Oh man, dass hätte ich jetzt wirklich nicht erwartet, du kannst Sushi kochen?“ Mimi nahm ihre Hände und legte diese an ihre Hüfte „Du weißt doch, dass ich kochen kann“ „Ja schon aber Sushi, Wow sogar eine Wasabisoße“ stellte er hoch erfreut fest und sah dann wieder skeptisch zu seiner Freundin „Schon einmal Wasabi gegessen?“ fragte er mit anzüglichem Grinsen nach?“ „Selbstverständlich, was wäre ich denn sonst für eine Japanerin?“ entgegnete die Braunhaarige kess. Tai glaubte ihr jedoch nicht, er hatte Mimi noch nie scharf essen gesehen und wusste auch das sie dies nicht gerne aß. „Na dann kannst du mir ja gleich zeigen, was für eine Japanerin du bist“ spottete der junge Mann und schaufelte seinen Teller voll. Mimi wurde unterdessen wieder ganz blass, sie wollte das unter keinen Umständen noch einmal essen. Mimi begann gerade ebenfalls eine Sushi-Rolle auf ihren Teller zu legen, als sie zu Tai hinüber blickte. Der aß ungeniert eine Rolle nach der anderen auf schluckte nicht mal richtig runter, er griff herzergreifend zu der höllisch scharfen Soße und leckte sogar noch seine Finger genüsslich ab. Er verzog noch nicht einmal das Gesicht und verharrte kurz, als er bemerkte wie Mimi ihn beobachtete „Was`n?“ fragte er mit vollem Mund nach. Mimi fiel in ein lautes Lachen, der selbstbewusste junge Mann verwandelte sich gerade in einen unbeholfenen kleinen Jungen. Irgendwie dachte Mimi das der Abend etwas anders ablaufen würde, aber das war so viel besser. Dieser Anblick von Tai wie er über das Essen herfiel und es sich schmecken ließ, ließ ihr Herz noch höher schlagen und sie Begriff, dass es absolut um sie geschehen war und mit einem Mal machte es ihr eine Heiden-Angst!
 

Als Tai fast alles verputzt hatte sah er grinsend zu Mimi „Sei ehrlich du hast das doch bestellt?“ fragte er geradeheraus. Verdutzt über seine Reaktion lies sie das Besteck sinken und starrte ihn verblüfft an „Wie bitte? Ich habe das nicht liefern lassen“ entgegnete die Brünette geknickt. „Aber du hattest Hilfe?“ erwiderte der Braunhaarige. „Ja und jetzt?! Ist das jetzt ein Verbrechen oder was?“ giftete sie ihn an. Sie hatte sich so viel Mühe gemacht und was machte er? „Nein überhaupt nicht. Das war unglaublich lecker und“ „Und deswegen kann es unmöglich von mir sein oder was?“ zickte sie ihn an und fiel ihm ins Wort. Tai verstand gerade nicht wo der Umbruch her kam. „Aber nein, dass wollte ich damit doch nicht sagen.“ „Weißt du, du könntest auch einfach Danke sagen dafür das ich Stunden in der Küche verbracht habe um dir dieses Abendessen zu kochen, obwohl du dich den ganzen Tag nicht gemeldet hast, stattdessen unterstellst du mir, dass ich unmöglich selbst dazu in der Lage bin, dir dein blödes Lieblingsessen zu kochen“ keifte sie Tai an. „Entschuldige das ich heute keine Zeit hatte dir zu schreiben. Ich war vierzehn Stunden arbeiten und musste meine Handy die ganze Zeit in einem Spint lassen“ rechtfertige der Braunhaarige sich verärgert. Er hatte einen richtig beschissenen Tag und er wollte sich jetzt wirklich nicht mit Mimi streiten. „Ja deswegen habe ich das ja auch für dich gemacht“ funkelte sie ihn böse an. „Wo ist dann gerade das Problem Mimi?“ zischte der Braunhaarige und sah sie aufmerksam an. „Das du...ach lass mich.“ Mimi wusste selber nicht, warum sie gerade so wütend wurde und einen Streit provozierte. Tai atmete laut ein und aus. Er wollte Mimi mit seiner Aussage doch überhaupt nicht kränken, sondern sie lediglich etwas necken, sowie sie es immer taten. Er erhob sich aus seinem Stuhl und ging zu Mimi hinüber, umarmte seine Freundin von hinten, drückte ihr einen Kuss auf die Wange und murmelte an ihr Ohr „Entschuldige ich wollte dich nicht verletzten, dass Abendessen war unglaublich lecker und ich bin schwer beeindruckt, dass du dir das über all die Jahre gemerkt hast. Vielen Dank.“ Die Brünette genoss seine Wärme und küsste ihn auf seine Nasenspitze „Es...es tut mir auch Leid. Ich wollte dich auch nicht so anblaffen und ich weiß doch, dass du heute einen harten Tag hattest und dich nicht melden konntest.“ Der junge Mann lächelte, nahm die Sushi-Rolle die auf Mimis Teller lag, tauchte ihn in die Wasabi-Soße und hielt diese vor Mimis Mund „Na los, zeig mir was du drauf hast“ forderte er seine Freundin auf, in die Sushi-Rolle zu beißen. Mimi wollte auf keinen Fall so eine peinliche Vorstellung wie bei Yolei hinlegen, aber eingestehen, dass sie nicht scharf essen konnte ging auch nicht. Sie grübelte während Tai mit der Sushi-Rolle immer ungeduldiger wurde und Mimis Mund näher kam. Ohne groß weiter nach zu denken, griff sie nach Tais Nacken und zog ihn zu sich heran. Das Einzige was ihr jetzt noch half war die Kunst der Verführung. Neckisch fuhr sie mit ihrer Zunge über seine Unterlippe, saugte sich an seinen Lippen fest, knabberte sanft in diese rein und bat flehend um einlas den Tai ihr nur zu gerne gab, immer leidenschaftlicher küssten sie sich, während sie kaum wahrnehmbar nach seiner Hand griff, ihm die Sushi-Rolle wegnahm und sie achtlos auf den Boden fallen ließ. „Es gibt noch einen Nachttisch“ flüsterte sie an seinen Mund „Oh ja den gibt es und den genehmige ich mir gerade“ murmelte er in ihr Ohr und hob sie zu sich hoch. Gleich schlug Mimi ihre Beine um Tai und behutsam trug er seine Freundin in ihr Zimmer. Er stieß ein sanftes Keuchen aus und begann sie immer intensiver zu küssen. Als Tai Mimi auf ihr Bett warf und seine Hüfte wieder an ihre presste und sich an ihr rieb, ließ sie ein lustvolles Stöhnen aus, ihr war alles um sie herum egal, sogar dass ihre Großmutter direkt ein Zimmer weiter lag. Als Tai schließlich an ihr Ohr murmelte „Ich will dich“ ließ sie all ihre Hemmungen los und beide gaben sich dem Moment hin.
 

Früh morgens klingelte der Wecker und erschrocken fuhr Tai zusammen. In Löffelchen Position waren sie aufgewacht und Tai hielt Mimi fest in seinen Armen. Sie drehte sich zu ihm herum und sah in seine verschlafenen Augen. „Du beißt ja“ grummelte der Braunhaarige „Wenn es so lecker ist“ erwiderte sie und knabberte an seinem Ohrläppchen. Er grinste sie breit an und zog sie zu sich. „Boah ich hab kein Bock“ jammerte der Braunhaarige und klammerte sich an seine Freundin. Sie sah ihm direkt in seine Augen „Du musst das nicht machen Tai, es gibt auch noch andere Möglichkeiten“ erwiderte die 18-Jährige und küsste ihn erneut kurz auf den Mund. Tai streckte seine Arme aus und gähnte ausgiebig „Ach was, wer weiß schon was mich bei anderen Jobs erwarten würde.“ Er schenkte ihr ein schiefes Lächeln, stieg über seine Freundin und zog sich an. „Ich mache mich mal schnell fertig“ murmelte er noch immer halb schlafend und ging leise ins Badezimmer. Mimi wollte ihm wenigstens noch ein schnelles Frühstück machen, wer weiß schon wann er das nächste Mal die Gelegenheit dazu hatte etwas zu Essen. So stand sie auch auf, was ihr wesentlich leichter fiel als Tai, zog sich ihren rosafarbenen Bademantel an und ging in die Küche. Sie sah sich um und die gesamte Küche war bereits aufgeräumt, prompt bekam die junge Frau ein schlechtes Gewissen. Jetzt hatte ihre Großmutter auch noch ihre Sauerei aufgewischt, während sie sich vergnügte. `Oh weia hoffentlich musste sie sich nicht schon wieder einem peinlichen Verhör unterziehen wie bei den Yagamis.`

Zehn Minuten später kam Tai zu ihr in die Küche. „Hier dein Kaffee“ sagte die Brünette und reichte ihm eine Tasse „Danke Prinzessin“ entgegnete Tai grinsend und trank einen Schluck. Im gleichen Moment schossen zwei Toastbrote aus dem Toaster und sogleich griff Mimi danach und lag sie auf den Teller daneben. „Was hättest du denn gerne drauf?“ „Du brauchst mir nicht meine Toastbrote zu schmieren, dass schaffe ich schon alleine“ erwiderte Tai scherzhaft, öffnete den Kühlschrank und starrte fassungslos rein. Der Kühlschrank war komplett voll und er verstand dieses Ordnungssystem in keinster weise. Mimi grinste „Sicher das du das hinbekommst?“ witzelte die Brünette und zog eine Dose heraus in dem der Aufschnitt aufbewahrt wurde. Mimi öffnete den Deckel und klärte Tai auf „Also hier oben Schinkenwurst, im zweiten Fach Leberwurst und Salami und im dritten Käse. Was darf es sein?“ Tai zog fassungslos seine Augenbrauen zusammen „Gott sei Dank mache ich so viel Sport, sonst würde ich bald ganz schön fett werden, sowie du mich hier mästest“ „Wie bitte, ich möchte doch nur das es dir gut geht“ „Weiß ich doch“ grinste er seine Freundin an, während er eine Toasthälfte mit Salami und die andere mit Käse belegte und sich zusätzliche noch eine Fleischwurstscheibe herausnahm und sich diese gleich in den Mund steckte „Ja bei dir geht Liebe auch durch den Magen“ stellte die Brünette hoch amüsiert fest. Tai lachte daraufhin los und gab Mimi einen Kuss auf die Wange, ehe er sich mit ihr an den Tisch setzte und frühstückte.
 

Drei Stunden später schlummerte die Braunhaarige noch als sie unsanft aus ihrem Schlaf geweckt wurde. Nachdem Tai zur Arbeit gegangen war, legte sie sich noch einmal ins Bett und war tatsächlich nochmal eingeschlafen. Der Klingelton ihres Handys hallte in ihren Ohren und orientierungslos griff sie nach ihrem Nachttisch, wühlte ihre Sachen hin und her bis sie ihr Mobiltelefon erwischte. Sie sah auf das Display. Sora. Zügig nahm sie ab „Hi alles in Ordnung bei dir?“ „Mimiiiiiiiiiiiiii, Ahhhhhh“ kreischte die Rothaarige durch das Telefon und augenblicklich hielt Mimi ihr Telefon etwas von ihrem Ohr weg. „Mimiiii??? Oh mein Gott“ „Ja was ist denn? Hast du gerade Brad Pitt getroffen oder im Lotto gewonnen?“ fragte die Braunhaarige und hielt ihr Handy weiter auf Abstand, sie verstand auch so jedes Wort. „Nein noch viel besser“ erwiderte die 19-Jährige die ihre Emotionen langsam wieder in den Griff bekam. „Ja jetzt spann mich nicht weiter auf die Folter.“ verlangte die Jüngere und hielt ihr Telefon jetzt wieder fest an ihrem Ohr. „Wir haben die Wohnung, unsere Traumwohnung. Ich kann es noch gar nicht glauben“ schwärmte die Rothaarige aus der anderen Leitung. „Was? Ahhhhhhh. Oh mein Gott. Das ist ja super.“ Nun konnte auch Mimi nicht anders, kreischte ebenfalls auf, sprang aus ihrem Bett und hüpfte in ihrem Zimmer herum. Sora hüpfte die ganze Zeit wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend und gackerten. „Und ab wann?“ fragte Mimi nach einiger Zeit nach. „Schon Mitte des Monats, also in zwei Wochen“ entgegnete die 19-Jährige. „Oh das geht ja richtig schnell“ erwiderte die Braunhaarige. „Ja deshalb brauchen wir auch eure Hilfe. Na ja oder eher Tais“ lachte Sora und Mimi verdrehte die Augen. „Wir dürfen am Wochenende schon rein um zu renovieren“ erklärte die Rothaarige. „Okay soweit ich weiß steht nichts an, aber da müsst er ihn schon selber fragen, wenn ich nicht erwünscht bin“ fuhr es gespielt gereizt aus der Brünetten heraus. „Hallo soll das ein Scherz sein? Die Jungs kümmern sich ums Streichen, wir um die Deko“ stellte Sora gleich klar. „Andersherum hätte es aber auch was“ fuhr es aus Mimi heraus und beide lachten gleichzeitig los, als sie sich dieses Bild bildlich vorstellten. Die beiden Freundinnen telefonierten noch zwei Stunden munter weiter und planten schon was sie alles brauchen würden. Mimi erzählte Sora noch alles von ihrem romantischen Tag und den vergangenen Abend den sie verbracht hatten und Sora weihte Mimi in die weiteren Umzugspläne ein. In zwei Tagen würden sie sich treffen. Das würde was geben.

Renovierung der etwas anderen Art

Zusammen machten sich Tai und Mimi auf den Weg zur neuen Adresse die Matt Tai per Kurznachricht geschrieben hatte. Tai musste noch bei Mimis Anblick schmunzeln. Er hatte sie mehrmals ermahnt, dass sie alte Sachen anziehen sollte, die auch mal schmutzig werden konnten. Mit dieser Aussage konnte die 18-Jährige jedoch überhaupt nichts anfangen, denn alte Sachen besaß sie nicht und wenn Klamotten ihr nicht mehr zusagten, sortierte sie diese gleich aus. So zog sie eine blaue Jeans an, ein enges weißes Top, sowie eine dünne dunkelblaue Strickjacke mit Blumenmuster drauf an und Tai war schon vorher klar, dass dieses Top am Ende des Tages nicht mehr weiß sein würde, aber wer nicht hören wollte... Tai hingegen trug einen Blaumann, der bereits von Öl und anderen Farbflecken versaut war und demzufolge gerne weiter dreckig werden konnte. Vor einem großen Hausblock im gleichen Stadtteil Odaiba, in dem auch Tai nach wie vor wohnte, lag die Wohnung ihrer Freunde. Sie suchten nachdem Namen des alten Mieters. „Wie hieß der Typ noch mal?“ fragte die Braunhaarige nach. „Irgendwas mit Takate“ antwortete der Wuschelkopf unsicher. „Da!“ rief die Brünette erfreut und Tai betätigte die Klingel. „Ja Hallo?“ kam es mit ruhiger Stimme aus dem Lautsprecher. „Wir sind da“ erwiderte der Braunhaarige.“ „Alles klar fünfter Stock, dritte Tür, rechte Seite.“ sagte Sora aufgeregt.
 

Sora öffnete lächelnd die Tür und ließ die Beiden in die Wohnung. Matt hatte wie Tai einen alten Blaumann an, während Sora eine verwaschene Jeans sowie einen gammligen grauen löchrigen Pullover trug, bei dem es wohl nicht so viel ausmachte wenn man sich diesen versaute. „Siehst du, so etwas zieht man an wenn man renoviert“ tadelte der Braunhaarige seine Freundin erneut „Fängst du schon wieder damit an?“ giftete sie ihren Freund an, der es einfach nicht lassen konnte sie aufzuziehen „Sag nachher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“ „Warum? Darauf wirst du dich jetzt den ganzen Tag freuen.“ Tais Grinsen wurde breiter, wo sie recht hatte. „Da seid ihr ja und sogar pünktlich, Mimi du scheinst ja schon gut auf ihn abzufärben“ sagte der Blonde und begrüßte Tai wie immer mit Handschlag.

Sie kamen herein und neugierig sahen sich Tai und Mimi in der neuen Wohnung ihrer besten Freunde um „Kommt mit ich mache eine Führung.“ Noch ehe Mimi ganz in der Wohnung war, zogen die Männer auch schon los und Matt zeigte seinem besten Freund stolz jedes einzelne Zimmer und wie er sich was vorstellte und gleichzeitig was die Beiden noch vor sich hatten.
 

Mimi stand nach wie vor im Flur und war davon bereits beeindruckt.„Wow der Fußboden, so schöne schwarze Fliesen“ schwärmte die Braunhaarige.

„Nicht wahr? Und das ist nicht mal das Beste, wir haben das große Glück, dass Badezimmer wurde bereits vom Vermieter komplett erneuert und ist mit großen weißen Fliesen und kleinen schwarzen Mosaiksteinen gefliest wurden und wir haben eine blaue Einbauküche.“ „Nein?“ erwiderte die Brünette staunend, das war wirklich eine Seltenheit in Japan. „Oh doch sogar mit Marken Elektrogeräten ausgestattet.“ fügte die Rothaarige begeistert hinzu.

„Okay, das ist ja wirklich ein Traum und was müssen die Jungs jetzt noch machen?“ fragte die Braunhaarige nach. „Sie müssen im Wohnzimmer eine Mustertapete im Barockstil anbringen, normale Fließtapete auf den restlichen Wänden und den Fußboden mit Rigibsplatten verlegen.“

„Puh“ stöhnte die Braunhaarige heraus „Und was machen wir?“ traute sich die 18-Jährige kaum zu fragen. Sora grinste sie breit an „Wir streichen das Schlafzimmer“ „Wir?“ fragte Mimi nach und ihre Stimme ging eine Oktave höher. „Ja so schwer ist das nicht“ versprach die Rothaarige ihr.

„Oh man Alter da brauchen wir aber mehr als ein Wochenende für“ entgegnete der Braunhaarige, als sie wieder zu den Mädchen zurückkehrten. „Mhh, ich weiß, deshalb bin ich ja froh, dass ich das nicht alleine machen muss“ entgegnete der Blonde und grinste seinem besten Freund dankend an. „Das ist ja wohl keine Frage, du hilft mir ja schließlich auch immer.“
 

Alle Utensilien standen bereits an Ort und Stelle, denn Matt und Sora waren schon etwas länger hier, brachten einige Getränke mit und begannen schon mit kleinen anfallenden Aufgaben. „Und was macht ihr Mädels, während wie Männer richtig arbeiten?“ fragte Tai seine beste Freundin. „Wir streichen das Schlafzimmer“ erklärte die Rothaarige. Tai und Matt sahen sich kurz an, grinsten und vergruben ihre Hände in ihren Hosentaschen „Na dann viel Erfolg“ entgegnete Tai, schob den Blonden in das Wohnzimmer und beiden lachten laut drauf los, als sie die Mädchen nicht mehr sahen. „Ich stelle mir gerade vor, wie Mimi verzweifelt versucht den Deckel des Eimers zu öffnen, sich dabei einen Fingernagel abbricht und schreiend wie ein kleines Mädchen durch die Wohnung läuft“ setzte der Blonde an und auch Tai konnte sich bei dieser Vorstellung nicht zurückhalten. „Euch ist schon klar, dass ich euch hören kann“ setzte die Braunhaarige genervt an. „Ach hör doch nicht auf die Mimi, außerdem ihr zwei Superhelden habt bisher auch noch nicht viel produktives gemacht“ erwiderte die Rothaarige und folgte den Jungs ins Wohnzimmer. „Also wir sind mit unseren Wänden im Wohnzimmer, das doppelt so groß ist wie das Schlafzimmer mit zwei verschieden Tapeten schneller fertig, als ihr mit dem Schlafzimmer mit nur streichen“ erwiderte der Blonde und sah seine Freundin angriffslustig an. „Sollen wir wetten?“ schlug die Rothaarige vor „Gern“ „Um was?“ Beide überlegten, während Tai auf einmal auf die Beiden zu ging „Vorschlag, das Team das gewinnt, muss bei der Einweihungsparty die Anderen den ganzen Abend bedienen und das Ganze in einem mega peinlichen Outfit.“
 

Mimi hatte ein ungutes Gefühl, sollte sie wirklich in diese Wette einwilligen? Sich in einem Team gegen Tai und Matt zu stellen, hätte schon was von Selbstmord, die Beiden waren eigentlich absolut unschlagbar. „Gut alle Hände zusammen“ erwiderte der Blonde und hielt seine Hand als erstes in die Mitte, Tai streckte seine Hand als nächstes aus und legte diese über Matts Hand, Sora folgte ihm nur Mimi zögerte weiterhin. Die Drei sahen Mimi gespannt an „Also was ist mit dir Prinzessin? Bist du dabei oder kneifst du?“ fragte der Braunhaarige und sah seine Freundin erwartungsvoll an „Ich... Ich habe Bauchweh“ murmelte die 18-Jährige. Die beiden Männer grinsten sich kurz an, blieben aber stumm als Sora schließlich das Wort übernahm „ Komm schon Mimi, dass schaffen wir. Die paar Wände streichen.“ Euphorisch und flehend blickte sie zu ihrer Freundin. Sora hatte gut Reden, dachte Mimi sich. Sie war mindestens genauso sportlich, kämpferisch und ehrgeizig wie die Männer. „Mimi? Entweder alle stimmen mit ein oder wir lassen es.“ erwiderte der Blonde und Tai und Sora stimmten ihm zu. Mimi wollte keine Spielverderberin sein und schließlich legte auch sie ihre Hand in die Mitte. „Auf die Wette“ ergriff Tai das Wort „Auf die Wette“ sprachen Sora und Matt seinen Satz nach, doch Mimi schwieg weiterhin. Vielleicht hatten die Beiden Mädchen ja Glück und einer von Beiden bekam plötzlich einen Schlaganfall oder sie vergaßen schlichtweg weshalb sie hier waren. „Sollen wir den Mädels einen Vorsprung geben? Dann kann ich erst noch eine rauchen?“ wendete sich Matt an seinen besten Freund. „Klar“ kam es siegessicher aus dem Braunhaarigen heraus „Ich überlege mir dabei schon mal was für süße Kostüme die anziehen können.“ Als die Jungs den Balkon betraten konnten sie sich nicht mehr halten vor lachen „Dir ist schon klar, dass das gerade voll assi von uns war“ grinste der Blonde, nahm sich eine Zigarette und zog genüsslich daran. „Wenn die sich darauf einlassen, selbst Schuld.“
 

Sora nahm Mimi an die Hand und führte sie ins Schlafzimmer „Keine Sorge Süße wir haben ein Zimmer mit nur fünfzehn Quadratmetern, während die Jungs ein Zimmer mit fast dreißig Quadratmetern tapezieren müssen. Wir werden auf jeden Fall gewinnen.“

Mimi sah sich im Schlafzimmer um. „Also welche Farbe habt ihr euch für das Schlafzimmer ausgesucht?“ wollte die Braunhaarige wissen. „Also diese eine Wand soll türkis werden und in der Mitte wird mit einem weißen Schriftzug ein Wandtattoo aufgeklebt“ erwiderte Sora begeistert. „Und welchen Spruch habt ihr euch überlegt?“ fragte die Brünette interessiert nach.

„I just wanted to hold you in my arms“ antwortete die Rothaarige verträumt. Mimi grübelte „Das ist doch einer seiner Songs.“ „Das Lied, das er für mich geschrieben hatte“ erwiderte die 19-Jährige verliebt. „Och herm ist das niedlich. Ein Liebeslied werde ich von Tai wohl niemals bekommen, wobei selbst wenn, wäre ich mir nicht sicher, ob ich würde hören wollen“ erwiderte die Brünette und die Freundinnen lachten laut los. „Na los, lass uns lieber mal anfangen. Ich will die Beiden nämlich in süße pinke Kleider stecken“ witzelte die Rothaarige und nahm sich die weiße Farbe vor, die auf die restlichen drei Wände gestrichen werden sollte und stellte den Eimer erst einmal zur Seite um Platz zu schaffen. Mimi nahm sich unterdessen den türkisfarbenen Eimer vor und öffnete den Deckel „Sieh mal. Und das ohne mir einen Fingernagel abzubrechen“ entgegnete die Brünette triumphierend und zeigte ihre Hand. „Ich bin ja so stolz auf dich.“ kicherte die Rothaarige. Sora beobachtete Mimi etwas skeptisch, die gerade im Begriff war den neuen Farbroller in den Eimer zu tunken. „Warte Mimi, du kannst doch nicht einfach so drauf los streichen“ erfuhr es aufgeregt aus der Älteren. Mimi blickte fragend zur 19-Jährigen. „Kann ich nicht?“ Sora schmunzelte „Hast du noch nie in deinem Leben gestrichen?“ Mimi schüttelte mit den Kopf. Sie war wirklich eine kleine Prinzessin dachte sich Sora und grinste. „Gestern haben wir erst einmal alle Löcher und Unebenheiten mit Spachtel und Fugenmasse ausgebessert und bevor wir anfangen zu streichen müssen wir erst einmal die Tür, die Fensterrahmen, die Steckdosen und die Fußbodenleisten abkleben“ erklärte die Rothaarige und Mimi war beeindruckt wie viel Wissen Sora scheinbar in diesem Bereich hatte. „Okay und wo ist diese komische Abklebefolie?“ Sora grinste breit „Klebeband.“ „Gut dann Klebeband“ ergab sich die Jüngere. „Hier“ Sora hielt ihr die Rolle vor die Nase und Mimi beobachtete ihre Freundin aufmerksam wie diese begann mit dem zweiten Rolle Klebeband die Türe abzukleben. Sie machte es ihr nach und klebte die Steckdosen und die Fensterrahmen ab. Als sie schließlich oben am Fenster ankam, gab sie auf. „Ich komme da oben nicht dran“ erklärte die Jüngere „Warte ich hole die Leiter.“ Zügig lief Sora in den Flur und holte die Leiter, sie wagte es gar nicht ins Wohnzimmer zu schauen und hoffte, dass die Jungs immer noch auf dem Balkon waren, aber sie täuschte sich, auch diese hatten bereits ihre Arbeit aufgenommen. Sora stellte Mimi die Leiter hin und die Brünette stieg diese hoch. So schafften sie es, auch den Rest des Fensters schnell abzukleben. Danach stellte Sora das Abstreifgitter in den weißen Farbeimer und erklärte Mimi mit einem Farbpinsel erst einmal die Ecken sorgfältig zu streichen, ehe sie mit dem Farbroller die großen Flächen nachging. So machten sich die Damen ernst an die Arbeit und ließen auch die Gespräche ruhen und konzentrierten sich auf ihre Arbeit, es galt eine Wette zu gewinnen und verdammt noch mal, selbst wenn sie nicht gewinnen sollten, so wollten sie es den Beiden wenigstens nicht so leicht machen.
 

Tai und Matt hatten schon öfters gemeinsam renoviert und auch das sie seit fast zwei Jahren an dem Auto von Tai herumschraubten, half den Beiden recht schnell voran zu kommen. Sie verstanden sich blind und brauchten nicht viele Worte. Matt erklärte Tai kurz, auf welche Seite die Mustertapete kam und sagte ihm auch schon die Maße durch die er am frühen Morgen bereits vermessen hatte. Während Tai begann die einzelnen Bahnen auf den langen Tapeziertisch aus zu legen und zurecht zu schneiden, rührte Matt den Kleister an. Die beiden Männer hatten Glück, dass Matt bereits am Vortag alle Unebenheiten ausgebessert hatte. Die erste Bahn wurde zunächst mit einer Kleisterbürste vom Blonden eingekleistert. Die eingekleisterte Tapete nahm Tai nun an sich und faltete diese zusammen. Zu zweit machten die Männer sich an die erste Wand und legten die erste Bahn ganz außen an, während Matt die Tapete stückweise aufklappte, nahm sich Tai die Tapezierbürste drückte diese gegen die Wand und strich die Tapete damit glatt. Über diesen Schritt mussten die Männer nicht mal sprechen, denn sie machten es immer so. Sowohl oben als auch unten an der Wand hing jeweils drei bis vier cm Überstand. Der Blonde nahm sich zügig einen Cuttermesser und trennte die Überreste fein säuberlich ab. Bei allen weiteren Bahnen legte der Braunhaarige die einzelnen Bahnen an. Er hatte da das bessere Auge für und orientierte sich recht schnell an den vorherigen Bahnen. So war die erste Wand nach sage und schreibe dreißig Minuten fertig tapeziert. Zufrieden sahen sie sich die erste Wand an, sie hatten sich dazu entschieden, mit dem schwierigsten Teil, der Mustertapete zu beginnen und da dieser so problemlos klappte, war den beiden Herren klar, dass der Rest ein Kinderspiel wurde. „Wir legen gut in der Zeit oder was meinst du?“ fragte Matt und sah Tai abwartend an. „Auf jeden Fall, nur an der Fensterfront wird es nochmal etwas knifflich, der Rest ist ratzfatz angebracht“ entgegnete der Braunhaarige und schenkte seinem Freund ein siegessicheres Lächeln.
 

Unterdessen waren auch die Mädchen recht gut voran gekommen. Mimi strich nach wie vor die Ecken und Kanten, ging vorsichtig an die Stellen die sie zuvor abgeklebt hatte und war ein bisschen stolz auf sich selbst, denn es machte ihr sogar Spaß. „Also wir sind doch in jedem Falle schneller als die Jungs“ grölte die Rothaarige und sah zu ihrer Freundin rüber. Mimi grinste „Ja schlecht sind wir wirklich nicht.“ Die drei Wände hatten die Damen gerade zu Ende in weiß gestrichen. „Schnell, lass uns die Pinsel auswaschen, dann kümmern wir uns um die letzte Wand“ erklärte Sora Mimi. Zügig liefen die beiden Freundinnen ins Badezimmer und stellen sich vor das Waschbecken. „Oh je, die Farbe ist wirklich überall“ jammerte die Brünette und die beiden Damen sahen sich im Badezimmerspiegel an und Mimi hatte Recht. Einzelne Farbkleckser waren auf ihren Händen, den Unterarmen, dem Hals und Dekolletebereich sowie im Gesicht. Die Mädchen sahen sich an und prusterten los. „Gott sehen wir bescheuert aus“ erwiderte die Rothaarige.
 

Die Jungs hörten die Mädchen lachen und nachdem sie gerade im Badezimmer waren, war den Jungs klar, dass sie bereits drei Wänden geschafft hatten und nun die letzte Wand streichen würden. „Okay wir sollten einen Zahn zulegen“ erwiderte der Brünette. „Ehrlich gesagt bin ich verwundert, dass die Beiden schon soweit sind, aber wer weiß wie es aussieht“ erwiderte der Blonde und stellte sich bereits das Schlimmste vor. „Was soll an weiß streichen bitte so schwer sein?“ fragte der Braunhaarige nach. „Auch wieder wahr, das Türkis wird die größere Herausforderung sein und Sora ist in solchen Sachen perfektionistisch.“ „Gut für uns“ erwiderte der Braunhaarige grinsend. Die Jungs liefen mit der cremefarbenen Tapete zur letzten Wand und begannen die erste Bahn anzukleben.
 

Die Mädchen gingen langsam an dem Wohnzimmer vorbei und Sora erkannte, dass die Jungs wohl auch an der letzten Wand dran waren. Schnellstens liefen sie zurück ins Schlafzimmer „Wahnsinn sind die Jungs schnell“ murmelte die Rothaarige betrübt. „Egal Sora, jetzt haben wir den Dreh raus und uns fehlt nur noch die kleine Wand“ erwiderte die Brünette zuversichtlich. „Okay haben wir jetzt die Rollen getauscht?“ fragte die Rothaarige lachend nach. „Nein nur schätze ich unsere Chancen jetzt besser ein“ und ehe sie den Satz beendete nahm sie bereits den Pinsel und fuhr vorsichtig an den Seiten und Rändern entlang, während Sora euphorisch die ersten großen Züge an der Wand strich.
 

„Matt reich mir mal schnell die Wasserwaage.“ Auf der Stelle packte sich Matt die Wasserwaage und schmiss sie seinem Freund zu, der sie ohne Probleme mit der linken Hand auffing. Konnte es sein, dass die beiden Männer nervös wurden? Sie brauchten nicht mehr viele Bahnen zu ziehen, aber leichte Fehler schlichen sich ein und Tai kontrollierte lieber die letzte Bahn. Wette hin oder her, er wollte das es hier vernünftig aussah und sich seine besten Freunde hier wohl fühlten und nicht immer verärgert auf eine schiefe tapezierte Wand starren müssten.
 

„Mimi schau mal wir haben es fast geschafft“ erwiderte die Rothaarige aufgeregt. „Ja du hast Recht, nur noch das bisschen auf der linken Seite und noch einmal alles drüber streichen.“ Die Mädchen kreischten aufgeregt, sie hatten eine echte Chance gegen die Jungs, so kurz vor dem Ziel würden sie bestimmt nicht aufgeben.
 

„Noch zwei Bahnen“ strahlte Matt seinen besten Freund an. „Ich mach die alleine weiter, kleister du schon mal die letzte Bahn ein und reich sie mir gleich nach“ schlug der Braunhaarige vor. Matt grübelte nicht lange und nahm sich die Kleisterbürste in die Hand und strich fix die Bahn komplett ein.
 

„Sora super, noch einmal alles drüber und wir haben es“ strahlte die Brünette und feuerte ihre beste Freundin an. Lächelnd tunk die Rothaarige die Farbrolle in den Türkisfarbenen Eimer, lies ihn an der Abstreifgitter abstreifen und begann wie wild die Wand ein zweites Mal zu streichen. Gut kam sie voran, viel fehlte nicht mehr.
 

„FERTIG“ hörten sie die Männer rufen und hoch erfreut klatschten sich diese mit beiden Händen ab. Erstarrt blieb Sora stehen, drehte sich langsam herum und sah schließlich am Türrahmen Matt und Tai breit grinsend stehen. Wütend lies sie den Farbroller los und warf ihn Mimi in die Arme, die dadurch sämtliche Farbspritzer am gesamte Oberkörper abbekam.

Sora lief ungebremst zwischen den Männern durch, stieß sie dadurch unsanft zurück und lief schnurstracks ins Wohnzimmer. Als sie dann im Wohnzimmer ankam, verschwand der Zorn augenblicklich und sie war einfach nur sprachlos und beeindruckt. „Wow“ murmelte die 19-Jährige.Verdammt es sah phantastisch aus. Die Mustertapete war perfekt angebracht, überhaupt sah das Wohnzimmer so aus als wäre es von professionellen Handwerkern renoviert wurden. Überglücklich drehte sie sich wieder zurück. Matt war ihr gefolgt und sie lief ihm in die Arme „Oh mein Gott, dass habt ihr wirklich super hinbekommen.“ strahlte sie ihren Freund an und küsste ihn. Matt lächelte in den Kuss hinein. „Das würde ich doch auch sagen. Bist du sehr enttäuscht, dass wir gewonnen haben?“ fragte der Blonde nach, doch Sora schüttelte gleich mit dem Kopf. „Enttäuscht? Jetzt erst glaube ich das, dass alles wirklich wahr ist.“ Matt lächelte seine Freundin an und hielt sie fest in seinen Armen.
 

Mimi stand fassungslos da mit dem nassen Farbroller in den Händen und einfach alles an ihr war türkis. Tai grinste sie breit an „Ich kann nicht anders, ich muss es sagen. Ich habs dir ja gesagt.“ Mimi zeigte absolut keinerlei Reaktion und ging wortlos an Tai vorbei und marschierte blindlings ins Badezimmer und versuchte verzweifelt die Farbe abzuwaschen, doch es veränderte sich kaum etwas. Tai folgte ihr „Bist du böse?“ fragte er sanft nach. Mimi blickte ihn nur genervt an. „Nö warum sollte ich? Ist doch alles bestens“ giftete sie ihn an. Tai schmunzelte, wie sie da stand, wie ein beleidigtes kleines Mädchen, dieser Anblick war einfach Gold wert. Er lief auf seine Freundin zu, zog sie an sich, packte ihr Gesicht fuhr mit seinem Daumen um ihre Wange vermischte dadurch die türkise Farbe noch etwas mehr. Er legte seine Stirn gegen ihre, hob ihr Kinn etwas hoch und küsste sie gleich fordernd. Sofort gab sie sich diesem Kuss hin und vergaß prompt, dass sie wie ein Schlumpf aussah.
 

Nach einer Weile saßen die vier Freunde in einem Kreis im Wohnzimmer auf dem Fußboden und hielten alle ein Stück Pizza in der Hand. „Ihr hättet uns aber wirklich nicht einladen müssen“ erwiderte der Braunhaarige, während er in seine Thunfischpizza biss. „Klar für eure bisherige Hilfe, selbst für deine Mimi“ grinste der Blonde die 18-Jährige an, die ihm daraufhin lediglich die Zunge entgegenstreckte. „Jetzt mal ehrlich, ich bin glücklich, ich sitze hier mit meinen drei Lieblingsmenschen und einfach alles ist perfekt“ erwiderte die Rothaarige freudestrahlend, nahm sich eine Bierflasche in die Hand und hielt diese in die Mitte „Auf uns vier.“ Die Drei taten es ihr nach und ließen die Flaschen in ihrer Mitte zusammenstoßen, im Chor grölten sie „Auf uns vier.“

„Und die gewonnene Wette“ feixte der Brünette hinterher „Das wird eine Einweihungsparty“ erwiderte der Blonde. Während Tai und Matt erneut die Flaschen aneinanderstießen, rollten die Mädchen nur genervt mit ihren Augen. Auch wenn die Männer zugeben mussten, dass sie von der Geschwindigkeit und dem Ergebnis der Mädchen beeindruckt waren, würden sie dieses selbst unter Folter niemals zugeben.

Takari Vol.1

Mimi kam aus Tais Zimmer und ging müde in die Küche der Yagamis. Tai war bereits zur Fabrik aufgebrochen. Den kompletten Sonntag hatten die Beiden wieder in der Wohnung ihre Freunde verbracht und die Jungs haben den Boden im Wohnzimmer mit Rigibsplatten verlegt, während die Mädchen das Wandtattoo im Schlafzimmer angebracht und die Küche komplett ausgewaschen hatten. Der Braunhaarige arbeitete bereits seit sechs Tagen durch, jedoch beschwerte er sich kaum mehr. Er bemühte sich seine wenige Freizeit mit Mimi zu verbringen und sie so viel wie möglich zu sehen. Mimi war bereits den zweiten Tag in Folge bei Tai zu Hause und schlief aus, während er sich zur Arbeit machte. Die Familie Yagami störte es überhaupt nicht. Kari war selbst sehr gut mit Mimi befreundet und ihre Mutter war ohnehin selbst den ganzen Tag außer Haus. „Guten Morgen Kari“ begrüßte die Brünette ihrer jüngere Freundin, die jedoch gedankenverloren in ihrem Tee herumrührte und Mimi gar nicht wahrnahm. „Süße? Alles in Ordnung?“ erkundigte sich die Brünette sanft nach. Kari nickte kaum merkbar mit dem Kopf und stieß einen lauten Seufzer aus. Mimi ging gleich zur Braunhaarigen rüber, nahm ihr die Tasse aus der Hand und sah sie direkt an. „Ich sehe doch, dass dich was bedrückt, wenn du magst, ich höre dir gerne zu. Es bleibt auch alles unter uns.“ entgegnete die Ältere und streichelte der Jüngeren liebevoll über die Stirn. „Ach Mimi... Es ist... es ist...einfach alles...Ach ich weiß auch nicht“ brach die 16-Jährige mitten im Satz ab. „Okay wenn du so drauf bist und dein Bruder zur Zeit kein Ärger macht, kann es jetzt ja nur noch an einer Person liegen und die ist blond, hat blaue Augen, eine sportliche Figur und liegt dir zu Füßen“ grinste die Brünette und zog eine Augenbraue hoch, Kari rollte mit den Augen, das reichte Mimi, denn damit wusste sie, dass sie schon mal richtig lag. Mimi blickte sich um „Hat er diese Nacht gar nicht hier übernachtet?“ fragte die 18-Jährige gespannt nach. Die Jüngere schüttelte mit dem Kopf „Nein er ist gestern spät abends noch gegangen“ erwiderte Kari und senkte ihren Blick. „Habt ihr euch gestritten?“ Die Jüngere schüttelte erneut ihren Kopf „Nein das ist es nicht.“ „Okay jetzt machst du mich aber neugierig.“ Kari überlegte sollte sie es Mimi erzählen, doch je länger sie da drüber nachdachte um so mehr glaubte sie, dass diese wohl möglich die Beste wäre um über so ein Thema zu sprechen. „Ist schon okay, du musst es mit nicht sagen, aber wenn du deine Meinung änderst, weißt du ja wo du mich findest“ Einfühlsam lächelte Mimi ihre jüngere Freundin an, sie wollte sich gerade von Kari abwenden, als diese Mimi zu sich zurückzog und sie somit zum stehen brachte. „Nein warte, ich würde dir gerne davon erzählen. Ich fange einfach mal ganz von vorne an.“ Mimi setzte sich neben Kari auf den Stuhl und drehte diesen zu der Jüngeren um, sodass sie sich gegenüber saßen. Behutsam nahm Mimi Karis Hände in ihre und die Jüngere begann zu erzählen.
 

Flashback:
 

Kari und T.K waren wie in den gesamten verbliebenen Nächten zuvor bei der Braunhaarigen zuhause und genossen die Zeit miteinander. „Warum eigentlich tanzen?“ fragte der Blonde auf einmal nach. „Du stellst komische Fragen. Warum Basketball?“ erwiderte die Brünette kopfschüttelnd. „Weil es etwas ist indem ich wirklich gut bin, zumindest im Vergleich mit anderen Sportarten. Mit Fußball habe ich es auch mal versucht, aber dieses sinnlose herumlaufen hinter einem Ball fand ich irgendwie langweilig.Beim Basketball geht es wesentlich strategischer und abwechslungsreicher zu. Es erfüllt mich und außerdem ist es ein perfekter Ausgleich zum Alltag“ erwiderte der 16-Jährige „Jetzt bist du dran, warum tanzen?“

„Es macht mir einfach Spaß zu tanzen und ich habe irgendwie das Gefühl, endlich hinter alles gekommen zu sein und etwas wunderbares zu entdecken. Aber es ist noch etwas anderes. Ich bin größer, wenn ich tanze, als würde mein Herz meine ganze Brust ausfüllen und es tropft mit jedem Schritt und jedem Atemzug aus mir heraus.“ T.K beobachtete seine Freundin ganz genau, während sie diese Worte aussprach. Ihre braunen Augen leuchteten und das Lächeln, dass ihre Lippen umspielte, war das Schönste was er je gesehen hatte. „Möchtest du gerne später Tanz studieren?“ fragte der Blonde gespannt nach. Die Brünette schüttelte ihren Kopf. „Nein, weißt du eigentlich was solche Schulen kosten? Das können wir uns nicht leisten“ erwiderte die Braunhaarige traurig. „Und was wäre mit einem Stipendium?“ „Stipendium?“ fragte die 16-Jährige trocken nach. „Weißt du eigentlich wie wenig Plätze es gibt und wie viele Tausende sich jährlich darum bemühen?“ erklärte sie ihrem Freund betrübt. „Na und? Du kannst dich auch darum bemühen, du hast die selben Chancen wie all die Anderen auch, außerdem bist du doch gut und hast noch ein paar Jahre Zeit.“ „Es reicht aber nicht einfach nur gut zu sein, man muss atemberaubend sein.“ Mit einem Mal sprang T.K von der Couch auf. „Zeig es mir.“ Zweifelnd blickte die Braunhaarige zu ihrem Freund und schüttelte vehement ihren Kopf. „Du hast mich doch schon tanzen gesehen“ entgegnete die 16-Jährige ihm „Ja schon aber immer nur in einer Gruppe mit noch zwanzig anderen Mädchen und einer eingeübten Choreographie. Ich möchte dich tanzen sehen, mit der Hingabe wie du gerade vom Tanzen gesprochen hast.“ Kari riss die Augen weit auf und erstickte ein Lachen „Ich kann dir das nicht einfach in diesem Wohnzimmer zeigen. Ich habe eine Jeanshose an, keinen Platz außerdem keine Musik und...“ T.K unterbrach seine Freundin, fasste sie an ihren Armen und zog sie von der Couch weg in einen leereren Bereich um ihr zu signalisieren, dass genug Platz war. „Um es mit den Worten meines Trainers zu sagen: Liefer mit keine Ausreden Yagami, liefer mir Ergebnisse“ sprach T.K die Worte aus und deutete seiner Freundin mit einer Handbewegung an endlich loszulegen. „Du willst mich doch jetzt nicht dazu zwingen?“ „Wovor hast du Angst?“ fragte der Blonde ruhig nach. „Mich lächerlich zu machen, mir einen Fuß zu verstauchen, diese albern enge Jeanshose zum reißen zu bringen, dir Material zu liefern, dich die gefühlten nächsten hundert Jahre über mich lustig zu machen. Soll ich weitermachen?“ T.K schüttelte hocherfreut den Kopf und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Kari holte tief Luft und setzte fort „Mir das Knie aufzuschlagen, Schande über alle Tänzer zu bringen, dich nicht zu beeindrucken...“ „Hey“ unterbrach der Blonde seine Freundin und blickte ihr direkt ins Gesicht „Darum mich nicht zu beeindrucken, musst du dir niemals Gedanken machen.“ „Nur weil du sagst, dass ich mir keine Gedanken machen muss, heißt das nicht, dass ich das so einfach abschalten kann“ erwiderte die Brünette betrübt. „Na gut dann zeig mir was.“ Kari überlegte meinte er das jetzt wirklich ernst? Der Gedanke entlockte ihr ein Lächeln und sie ergab sich „Na gut aber ich werde dir nur Schritte zeigen und nicht wirklich hier für dich tanzen“ „Schon klar“ erwiderte der Blonde. „Also das ist die erst Position“ Kari stellte ihre Fersen nebeneinander und berührten sich. Ihre Füße waren soweit auseinandergespreizt, dass sie eine gerade Linie bildeten. T.K versuchte unterdessen krampfhaft ihre Position nachzumachen, verlor aber sein Gleichgewicht und drohte nach vorne zu fallen. Grinsend packte Kari einen der rudernden Arme von ihrem Freund um ihm damit wieder festen Halt geben zu können. Lachend sahen sie sich an, erneut bemühte T.K sich, doch mehr als ein breites V schaffte er nicht. „Nah dran, aber du musst gerade stehen.“ Noch immer hielt Kari den Blonden fest, während eine Hand auf seinem Bauch und die andere Hand auf seinem Rücken lag. Vorsichtig lies die Braunhaarige von ihrem Freund ab, der jedoch wieder sein Gleichgewicht verlor und sich an seiner Freundin festhielt um nicht hinzufallen. „Vielleicht sollten wir das eher an einer Wand machen, dann hast du mehr Halt“ sagte sie nachdenklich. „Ahh..ich habe eine Lernschwäche wusstest du das noch gar nicht? Die anpackende Methode funktioniert am Besten“ erwiderte der Blonde lächelnd und zog eine Augenbraue hoch. T.K gab seine komische Fußposition auf und griff mit seinen beiden Händen nach den Händen seiner Freundin und zog sie ganz nah zu sich heran. T.K spürte unter seinen Händen, wie sich ihr Körper beim Einatmen wölbte. Sie drehte ihren Kopf und legte ihn an seine Schulter. Zärtlich fuhr er mit einer Hand ihrer Wirbelsäule entlang. Seine Berührungen waren sanft, süß und überraschenderweise heiß. „Eines Tages werde ich Dich tanzen sehen“ murmelte der Blonde in ihr Ohr, welches ihr ein zaghaftes Lächeln entlockte. „Ich sage es dir nur ungern“ begann Kari ihren Satz und sah zu ihrem Freund hinauf „Aber ich glaube nicht, dass du eine Zukunft als Tänzer hast“ Der Blonde lachte „Nein sicher nicht.“
 

„Also doch lieber einen Film schauen?“ fragte sie ihren Freund „Mit dem größten Vergnügen“ antwortete der Blonde fröhlich. „Was möchtest du schauen? Komödie, Action, Horror, Liebesfilm?“

„Das ist mir gleich, such du aus. Na ja vielleicht nicht unbedingt ne Liebesschnulze“ lachte T.K und warf die Kissen an die Armlehne und lehnte sich dann dagegen „Komm her Hika“ T.K breitete die Arme aus, Kari nahm sich die Decke, schmiegte sich mit ihrem Rücken gegen seine Brust und legte ihren Kopf nach hinten, sodass T.K seine Kopf an ihre Schulter ruhen lassen konnte. T.K nahm seiner Freundin die Decke ab, breitete diese aus und legte sie über die Beiden, dabei streifte er ein paar Mal ihre Beine, was Kari gleich hochfahren lies und eine Gänsehaut überfuhr ihren Körper. Ihr ganzes Leben lang hat Kari getan was man von ihr verlangte, hatte das gemacht, was ihre Eltern oder ihr Bruder von ihr wollten und wenn sie gerade mal nicht ihr Leben eingeschränkt hatten, übernahm sie es ironischerweise selber. Und jetzt mit einem Mal fühlte sie sich ganz anders an. Vielleicht wäre es an der Zeit die Zügel etwas zu lockern und frei zu atmen. Sie fuhr mit ihren Fingern zwischen die von T.K und gemeinsam sahen sie sich schweigend den Film an. Doch Kari hatte Probleme sich auf den Film zu konzentrieren, die letzten Tage waren sie sich immer näher gekommen, besonders körperlich. Ihre Gefühle veränderten sich, sie sehnte sich nach ihm, aber sie wollte nicht wieder diejenige sein die den ersten Schritt machte. Sie fand bei einer solch großen Sache, dass der Junge den ersten Schritt machen sollte. Nach der Hälfte des Filmes fragte die Braunhaarige „Keru?“Hmm?“ der Blonde löst den Kopf von ihrer Schulter und versucht ihr in die Augen zu schauen, doch sie dreht ihren Kopf von ihm weg „Könntest du weggehen?“ „Bittest du mich darum?“ erwiderte der Blonde unsicher. „Nein, ich frage dich nur, ob du es könntest?“ erwiderte die 16-Jährige zaghaft. T.K atmete ruhig ein und aus, sie spürte seinen Atem an ihren Nacken. „Nein ich kann nicht von dir weggehen“ flüsterte er ihr ins Ohr. Seine Lippen berührten sanft ihren Hals und die Braunhaarige spürte wie dieser winzige Kontakt sie zum Zittern brachte. „Warum?“ wollte sie von ihrem Freund wissen. Der Blonde lächelte „Ich kann nicht von dir weggehen, weil ich es nicht will. Es gibt tausend Dinge die ich machen will und muss, aber du übertrumpfst sie alle. Du lenkst mich total ab und alles was ich will , ist mich in dir zu verlieren. Alles was ich will ist, dich dazu zu bringen dich auch zu verlieren.“ Kari lächelte, diese Antwort war mehr als sie sich gewünscht hatte. Sie drehte sich zu ihm herum, sodass sie sich direkt in die Augen sahen, T.K bewegte sich unter ihr und drehte sie mit einem Mal um. Er schwebte über ihr, seine Arme rechts und links neben ihr abgestützt. Er musterte das Gesicht seiner Freundin, beugte sich zu ihr hinab und küsste sie. Ihr Mund war bereits geöffnete und zärtlich und liebevoll tauschten sie küsse aus. Kari stellte sich vor, wir ihre Kleidung verschwinden würde, das Gefühl von nackter Haut, seine Stöhnen wenn er in sie eindringen würde. Mutig griff sie nach dem Saum seines T-shirts und zog es ihm über seinen Kopf aus. Er hob ihr Oberteil an, zog es ihr aber nicht aus, sondern schob es weit genug hoch um ihren Bauch zu entblößen. Dann ließ er sich auf seine Ellenbogen nieder und legte seinen geöffneten Mund auf ihren Bauch und küsste sie hinab bis zu ihren Hüften. Kari fühlte wie eine innerliche Hitze ihren Körper durchströmte. Sie fühlte sich schön und begehrenswert. Nicht mehr wie ein kleines Mädchen, dem man sagte was es zu tun und zu lassen hatte.
 

Scham `Bin ich hübsch genug? Bin ich zu dünn oder zu dick?`

Selbstzweifel `Was wenn es ihm nicht gefällt? Wen ich ihm nicht gefalle?`

Unsicherheit `was erwartet er von mir? Bin ich schon soweit?`
 

Alle diese Gedanken schossen der Braunhaarigen plötzlich durch den Kopf und sie rang mit sich. Es breitete sich ein ungewohnter Schmerz zwischen ihren Hüften aus, der bis zu ihren Beinen zog und es machte ihr Angst. Sie fühlte sich plötzlich unwohl, sie war sich doch so sicher, doch auf einmal fühlte sie sich jämmerlich und sie widerstand gerade so dem Drang T.K von sich zu stoßen. Der Blonde schien bereit zu sein, sie spürte es zwischen ihren Schenkeln, er wollte sie berühren, sie richtig berühren. Konnte sie ihn jetzt darum bitten einfach aufzuhören? Würde sie es bereuen? Sie verkrampfte sich. Aber vielleicht machte sie sich umsonst so einen Kopf, würde es weh tun? Oder übertrieb sie es gerade? T.K spürte wie angespannt seine Freundin auf einmal war und noch bevor sein Augenpaar ihres erreichten, sagte sie „Keru...Ich...ich kann das nicht“ Er sah sie an „Okay habe ich etwas falsch gemacht?“ fragte der Blonde und sah seine Freundin besorgt an, doch diese schüttelte ihren Kopf. „Nein es liegt nicht an dir, sondern nur an mir“ T.K ließ erst von ihr ab, doch dann drückte er ihr jede Menge Küsse auf ihre Stirn, Wange und ihr Kinn auf. „Ist das Okay?“ fragte er vorsichtig nach. Sie nickte lächelnd „Das ist mehr als okay.“ antwortete sie ihm und der Blonde lächelte „Gut zu wissen, ich möchte nämlich nichts machen, bei dem du dich unwohl fühlen könntest“ erwiderte der Blonde, stand auf, nahm sich sein Shirt und ging in die Küche „Ich brauche ein Wasser, möchtest du auch eins?“ Kari verneinte. Enen Augenblick stand der 16-Jährige vor dem Kühlschrank und brauchte einen kurzen Moment um sich zu sammeln und runter zu kommen, denn in ihm glühte noch alles. Er nahm zwei Wasserflaschen heraus, falls Kari es sich anders überlegt hatte und ging zurück zur Couch. Er setzte sich neben seine Freundin und hielt ihr die zweite Flasche hin, schüchtern nahm die die Flasche von ihm entgegen und trank ebenfalls. „Lass uns den Film weiter gucken“ erwiderte der Blonde und blickte seine Freundin an. „Danke Keru“ „Wofür?“ fragte er verwundert nach „Dass du nicht böse bist und mir Zeit lässt. Ich dachte wirklich ich wäre soweit, aber irgendwie...“ „Hika es ist alles in bester Ordnung zwischen uns, mache dir deshalb bitte keine Gedanken. Und es lohnt sich doch zu warten“ erwiderte der Blonde und lächelte seinen Freundin liebevoll an. Die Braunhaarige beugte sich zu ihm vor und gab ihm ein Kuss auf die Wange „Du bist der Beste“ murmelte das Mädchen und legte ihren Kopf auf seine Schulter.
 

Flashback Ende
 

Na ja...er ist dann nach dem Film doch noch nach Hause gegangen, er musste heute wohl früh raus, weil er seiner Mutter versprochen hatte mit ihm Besorgungen zu machen, aber da hatte er mir am Vortag noch nichts von erzählt. Vielleicht ist er doch irgendwie enttäuscht oder sauer“ erzählte die 16-Jährige und gespannt hielt sie inne und musterte ihre Freundin. Mimis Grinsen wurde immer breiter „Oh mein Gott, dass ist einfach nur mega süß“ schwärmte die Brünette. „Hast du mir gerade nicht zugehört?“ fragte die Jüngere genervt nach. „Doch ganz genau sogar. Ihr zwei seid einfach so unfassbar niedlich. Er ist nicht abgehauen, weil er sauer auf dich ist, dazu hat er auch gar kein Recht. Ich finde du hast dich absolut richtig entschieden, Kari. Ihr werdet schon noch miteinander schlafen, aber es muss passen und sich richtig anfühlen, sonst bringt das doch gar nichts“ erklärte die 18-Jährige und schenkte ihrer Freundin ein aufmunterndes Lächeln. „Also hätte ich es nicht einfach nur hinter mich bringen sollen“ murmelte die Jüngere und senkte ihren Blick. „Sex sollte man niemals einfach nur hinter sich bringen, Süße“ entgegnete Mimi selbstsicher. „Aber das erste Mal ist doch nie besonders gut. Wie war es denn bei dir?“ fragte die 16-Jährige nach. Mimi lächelte „Na ja es war okay....“ gab sie kleinlaut zu. „Okay? Hattest du es mit Nick?“ Mimi nickte „Ja, aber er hatte schon Erfahrung. Ich dachte auch damals ich sei so weit, als wir das erste Mal miteinander geschlafen hatten, aber im Nachhinein hätte ich mir gewünscht. Ich hätte doch noch etwas gewartet“ erklärte sie der jüngeren. „Warum?“ fragte die Brünette nach. „Vielleicht wäre dann vieles anders gelaufen.“ erwiderte die 18-Jährige nachdenklich und die Jüngere nickte verstehend. „Hat es weh getan?“ fragte die 16-Jährige verlegen nach. „Na ja am Anfang schmerzt es etwas, aber das geht ganz schnell vorbei und ist nichts was man nicht aushalten kann und eh du dich versiehst kannst du gar nicht mehr damit aufhören“ kicherte die Brünette und auch Kari fiel in ihr Lachen mit ein. „Glaub mir du hast alles richtig gemacht. Du hast dich dabei nicht mehr wohl gefühlt und es ihm erklärt. Reden hilft immer! Und wenn man ein Mann hat, dem man alles sagen kann, dann ist das dass Wichtigste. Probleme entstehen nur wenn man nicht miteinander redet.“ Dankbar blickte Kari zu ihrer Freundin „Danke, dass ich bei dir mein Herz ausschütten durfte. Ich fühle mich jetzt schon etwas besser“ erwiderte die 16-Jährige. „Na hör mal, wozu sind Freundinnen denn da?“ entgegnete die Brünette. „Aber könntest du mir einen Gefallen tun?“ „Klar welchen denn?“ „Erzähl bitte nichts meinem Bruder“ flehte die Jüngere eindringlich. Mimi lachte „Bist du wahnsinnig? Keine Sorge, sonst steht der den ganzen Tag vor deinem Zimmer um schlimmeres zu verhindern oder lässt auf mysteriöse Weise T.K verschwinden“ scherzte die Brünette. Die beiden Mädchen lachten und begannen endlich mit ihrem Frühstück.

Jahrmarkt

Mimis Sicht:
 

Niedergeschlagen saß die Familie Tachikawa am Esstisch, gerade kamen sie aus dem Krankenhaus. Ihre Eltern, ihre Großmutter und die Ärzte haben da drüber diskutiert, ob die Geräte von Takuya abgeschaltet werden oder nicht. Sie kamen auf keinem gemeinsamen Nenner, während Keisuke der Meinung war seinen Vater nicht länger leiden zu lassen, bestand Riku weiterhin da darauf alles so zu belassen. Sie gab die Hoffnung nicht auf, vielleicht würde er ja doch noch einmal die Kurve bekommen und gesund werden. Die Chancen standen jedoch schlechter denn je. Er bekam eine erneute Lungenentzündung, die Temperatur stieg wieder und Takuya zog sich vergangene Nacht die Magensonde selbst raus. Er litt – mit jedem Tag mehr. Die Entscheidung hatten sie auf Morgen verschoben. Auch wenn es Mimi schwer viel, sie konnte ihrem Vater nur Recht geben, so war er nicht mehr ihr Opa. Es wäre egoistisch ihn länger künstlich am Leben zu halten, nur damit sie ihn länger bei sich hatten. Mimi verließ nach einer einstündigen Debatte den Esstisch und verschwand in ihrem Zimmer. Sie wollte nichts mehr davon hören. Sie schmiss ihren Laptop an, steckte ihre Kopfhörer rein, lauschte der Musik und gab sich dieser hin. Sie schloss ihre Augen, die Musik die sie hörte war traurig – es passte zu ihrer Stimmung, wie von selbst sang sie mit, denn sie kannte jede einzelne Stelle des Songs. Sie bemerkte gar nicht wie die Zeit verging und das auf einmal Tai in ihrem Zimmer stand. Er lauschte ihrer Stimme und war tief berührt. Er blieb an der Tür stehen, schloss diese hinter sich und blickte zu ihrem Bett, auf den Mimi mit dem Rücken zu ihm gewandt saß. Er wusste dass Mimi gut singen konnte, aber er hatte sie ewig nicht mehr singen gehört, schon gar nicht so pur.
 

Als ich fortging war die Straße steil, kehr wieder um,

nimm an ihrem Kummer teil, mach sie heil.

Als ich fortging war der Asphalt heiß, kehr wieder um,

red ihr aus um jeden Preis, was sie weiß.
 

Tai bekam eine Gänsehaut. Ihre Stimme war wunderschön, sie zitterte etwas, aber das rundete den Moment nur ab.
 

Nichts ist unendlich, so sieh das doch ein,

ich weiß du willst unendlich sein, schwach und klein.

Feuer brennt nieder, wenn's keiner mehr nährt,

kenn' ja selber was dir heut widerfährt.
 

Tai schloss seine Augen, er fühlte sich in eine andere Welt versetzt. Er verstand warum ihr dieses Lied wohl so viel bedeutete, sie brachte all ihre Emotionen in dieses Lied ein.
 

Als ich fortging warn die Arme leer, kehr wieder um,

mach's ihr leichter, einmal mehr, nicht so schwer.

Als ich fortging kam ein Wind so schwach, warf mich nicht um,

unter ihrem Tränendach war ich schwach.
 

Ihre liebliche Stimme, ihre Gefühle, ihre Leidenschaft. Tai fühlte wie sich sein Herz zusammen

zog und irgendwie fühlte er ihren Schmerz. Er wollte ihr den Schmerz nehmen, er wollte sie nicht länger so traurig sehen.
 

Nichts ist von Dauer wenn's keiner recht will,

auch die Trauer wird da sein schwach und klein.
 

„Wow Prinzessin, deine Stimme ist atemberaubend“ wagte der Braunhaarige zu sagen, als Mimi am Ende des Liedes ankam. Sie zuckte zusammen und blickte gleich wieder verschämt zur Seite. „Wie lange bist du denn schon hier?“ erwiderte die Brünette schüchtern und nahm ihre Kopfhörer ab. „Lang genug“ grinste er und setzte sich neben sie aufs Bett. Beleidigt nahm sie ihre Arme vor die Brust und schenkte ihm keine Beachtung „Hättest du dich nicht bemerkbar machen können?“ „Dann hätte ich aber das Privatkonzert verpasst“ „Du hast es dir erschlichen, dass ist was anderes“ erwiderte die Brünette ernst. „Na und findest du das schlimm, dass ich dich singen gehört habe? Im übrigen war das nicht das erste mal.“ Mimis Lippen entspannten sich, es stimmte was er sagte, aber das war schon Jahre her. Der Braunhaarige zog eine Augenbraue hoch, wie war der Text noch mal?“ „Wage es ja nicht.“ Er schenkte ihr eine schiefes Lächeln und provozierend stellte Tai sich vor Mimi hin und begann zu singen

Ich gib die Hoffnung nicht auf.“ „Oh bitte nicht!“ bettelte die Brünette.

Das alles wieder so wird, wie es einmal war.“ Mimi hielt sich unterdessen die Ohren zu, doch Tai legte jetzt erst richtig los, er fing an zu tanzen und führte mit dem Refrain fort

„Wir bleiben Freunde die, die größten Abenteuer bestehen“ Bitte höre auf damit!“ flehte Mimi und blickte in ein hocherfreutes Gesicht, ihm war es überhaupt nicht peinlich sich hier zum Trottel zu machen, im Gegenteil es entlockte ihm ein grinsen, er wollte sie aufmuntern, sie nicht länger traurig sehen. Mimi konnte nicht länger ernst blieben. „Ich mache die Augen fest zu und ich denk daran.“ Die Brünette fiel in ein lautes Lachen „Was man gemeinsam erreichen kann.“ „Oh Gott! Jeder Ton ist schief“ brüllte die Brünette, allmählich musste sie ihre Ohren schützen, sie nahm ihr Kopfkissen und bewarf Tai damit, der wisch ihr aus und sang munter weiter „Glaub mir was ist geschehen und warum bin ich hier.“ „Okay das reicht“ Mimi sprang von ihrem Bett hoch und versuchte verzweifelnd ihm dem Mund zu zuhalten, doch der lies dies nicht zu. Sie kniff ihn immer wieder in den Bauch rein und er wehrte sich indem er nach ihren Armen griff und sie umdrehte, mit einem Arm hielt er sie fest, mit der anderen Hand fuhr er auf den Boden, wo das Kopfkissen lag „Wehe meine Frisur“ doch Tai zeigte wenig Mitleid und prompt hatte die 18-Jährige das Kopfkissen an ihrem Hinterkopf. „Tai hör auf damit!“ mahnte sie ihm. „Hmm lass mich kurz nachdenken...Nö“ und zack hatte sie das Kissen wieder im Gesicht und im nächsten Moment rammte er es in ihren Bauch. Mimi setzte sich zur Wehr, sie nahm all ihre Kraft zusammen und boxte mit ihren Ellenbogen nach hinten, sodass sie seinen Bauch traf, augenblicklich ließ er den Griff um seine Freundin lockerer, sie nutzte die Gunst der Stunde um sich aus seinem Armen zu befreien, nahm sich das zweite Kissen, dass auf ihrem Bett lag und drückte es ihm auf der Stelle ins Gesicht. „Du Biest“ jammerte der Braunhaarige trotzig. „Wie du mir, so ich dir.“„Du willst mir also die Stirn bieten?“ entgegnete der Braunhaarige amüsiert. „Da kannst du einen drauf lassen“ und fix schlug sie ihm das Kissen erneut ins Gesicht, er ließ das selbstverständlich nicht auf sich sitzen. Er warf mit seinem Kissen und traf sie an ihrer Hüfte und zerrte die 18-Jährige auf ihr Bett. Keuchend versuchte sie sich unter ihm zu befreien, doch Tai war viel stärker, er begann seine Freundin überall am Oberkörper zu kitzeln. Mimi stießen Lachtränen in die Augen und sie windete sich unter ihm zusammen „Tai, bitte hör auf“ quiekte sie flehend und strampelte mit ihren Füßen. „Sag: hör auf du unwiderstehlicher, atemberaubender, verdammt gutaussehender Mann.“ Selbstgefällig blickte er sie an „Was du spinnst wohl?“ lachte sie erneut, versuchte aber gleichzeitig ihm einen bösen Blick zu schenken. „Gut, du hasst es nicht anders gewollt.“ Tai griff nach ihren Füßen und kitzelte sie nun da drunter. Die Brünette bekam kaum mehr Luft „Tai bitte!“ „Wie heißt der Zaubersatz?“ Herausfordernd sah er sie an. „Oh Man, hör auf, du unwiderstehlicher, atemberaubender, verdammt gutaussehender Mann.“ Er ließ hoch amüsiert von ihr ab. „Aber aber du bist doch auch gar nicht so übel“ und blickte in ihr wütendes Gesicht „Du...“ Er ließ sie jedoch gar nicht weiter zu Wort kommen und küsste sie bereits auf ihren Mund und saugte sich an ihren Lippen fest. Er zwinkerte und Mimi konnte nicht anders, als ihren Oberkörper zu heben, die letzte Distanz zwischen ihnen zu durchbrechen und ihn zurück zu küssen.

Nur kurz darauf lag die Brünette wieder auf dem Rücken und Tai war über sie gebeugt und begann, ihren Hals zu küssen.

Wie schaffte er es nur immer wieder. Sie von einem in den anderen Moment, von einem aufgestachelten Tiger in ein schnurrende Kätzchen zu verwandeln?

„Warum so ein trauriges Lied?“ blickte Tai ihr wieder fest in die Augen. „Ach es ist wie immer das Gleiche, der derzeitige Zustand ist nicht zu ertragen und irgendwie wird es immer schlimmer. Ich kann es nicht mehr hören, ich kann meine Oma nicht so sehen. Meine Eltern nicht streiten hören“ murmelte die Brünette mit erstickter Stimme. Der junge Mann überlegte er wollte Mimi nicht weiter traurig sehen, so griff er nach ihren Händen und zog sie hoch. Mimi verzog fragend das Gesicht, als Tai sie langsam in den Flur bugsierte. „Na los, zieh deine Schuhe an“ forderte er sanft aber mit Nachdruck. „Was? Aber wo gehen wir denn hin?“ „Das wirst du dann schon sehen“ spitzbübisch grinste er sie an und gemeinsam verließen sie die Wohnung.
 

Sie erreichten den Stadtteil Ginza und als die Beiden, die U-Bahn verließen, erblickte Mimi auch schon das hellerleuchtete Riesenrad „Ein Vergnügungspark?“ Tai lächelte sanft und nickte.

Es war brechend voll, aber es störte beide nicht wirklich. Fest hielt Tai die Hand von seiner Freundin. Mimi war sprachlos. Sie war ewig nicht mehr auf einem Vergnügungspark gewesen. Als Kind war sie oft mit ihren Eltern auf solchen Parks gewesen. Es gab so viel zu sehen, so viele Stände, an denen man Sachen kaufen konnte. Ein Marktschreier löste den anderen ab, ein Fahrgeschäft das andere. Die meisten Fahrgeschäfte waren Kinderkarussells, doch schon bald hatte Tai eine Achterbahn mit mehreren Loopings gefunden, mit der er unbedingt fahren wollte. Mimi war skeptisch und befangen, hatte noch nie in einer Achterbahn mit Loopings gesessen. „Komm schon Prinzessin, dass wird lustig“ setzte er überzeugt an und zahlte für beide das Fahrticket. „Tai das ist aber ganz schön hoch und die überschlägt sich sogar mehrmals.“ Ängstlich sah Mimi zu ihrem Freund rauf. „Ach du merkst das kaum und eh du dich versiehst, ist die Fahrt auch schon wieder vorbei“ erklärte der Braunhaarige seine Freundin aufmunternd an und lotste sie immer näher Richtung der Wagons. Mimi spürte schon den Fahrtwind, obwohl die Beiden noch nicht an der Reihe waren und ihr Magen drehte sich herum. „Tai ich glaube, ich kann das nicht.“ Verkrampft hielt sie sich an Tais Händen fest, der jedoch hinter Mimi stand und sie immer weiter nach vorne schob. „Doch du kannst das Mimi, du hast schon ganz andere Dinge gemeistert.“

„Die nächsten bitte“ sprach auf einmal ein Angestellter. Schneller als ihr lieb war, waren sie an der Reihe. Tai stiegt zuerst ein und hielt seiner Freundin die Hand entgegen. „Na komm Prinzessin, wir machen das zusammen.“ Mimi lächelte schwach, irgendetwas beruhigte sie an diesem Satz und sie vertraute ihm, sie ergriff seine Hand, vorsichtig steig sie in den Wagon ein, setzte sich neben Tai und die Schulterbügel umschlossen sie automatisch. Mimi spannte ihren gesamten Körper an. Tai bemerkte ihre Unsicherheit und umgriff ihre Hand. Langsam fuhr der Wagon los und fuhr höher und höher. Mimi war kreidebleich, still und hielt ihre Augen fest verschlossen. Tai beobachtete seine Freundin amüsiert und musste sich ein grinsen verkneifen. Der Wagon erreichte nun den höchsten Punkt und blieb stehen, als sie schließlich ganz oben waren sagte er „Prinzessin mach deine Augen auf, du verpasst ja alles.“ Misstrauisch öffnete die Brünette ihre Augen und sie sah nichts außer einen tiefen Abgrund und im gleichen Augenblick setzte der Wagon sich mit einem Affenzahn in Bewegung. Die junge Frau schrie ihre gesamte Angst aus ihrem Halse und zerdrückte förmlich die Hand von Tai, doch noch bevor sie in den ersten Looping gezogen wurden, lachte sie schon laut los und quiekte vergnügt auf. Tai brüllte ebenfalls laut auf, genoss den Adrenalinkick und fühlte sich großartig. Noch ehe sie sich versah kamen sie wieder zum stehen und die Fahrt war zu Ende. Noch immer musste die Brünette lachen, als die Beiden die Achterbahn verließen. „Siehst du, ich sagte doch es ist gar nicht so schlimm.“

Es war an der dritten Schießbude, an der Tais Augen zu funkeln anfingen. „Soll ich dir etwas schießen?“ Er grinste verschmitzt „Den kleinen Teddybären da?“ Mimi blickte auf den Bären, doch dann sah sie einen Frosch „Nein ich möchte lieber diesen lustigen Frosch.“ Tai sah sie fragend an „Na ja wenn ich ihn küsse, wird aus ihm vielleicht ein Prinz“ antwortete sie kokett und zwinkerte ihm zu. Der Braunhaarige lachte „Na nicht, dass dieser sich dann in einen Albtraum verwandelt und du dann selbst zum Frosch wirst“ setzt er selbstgerecht an. Mimi lächelte und beobachtete ihn, wie er das Geld übergab für verhältnismäßig viel Schuss, die Waffe bekam und begann zu schießen. Sie sah sofort, dass das hier nichts wurde. Belustigt sah sie zu, wie die meisten der Schüsse daneben gingen. Mimi liebte es, wie Tai immer Sachen vollkommen überzeugt begann, ob er es nun konnte oder nicht. Das Schöne war, dass Tai auch nicht enttäuscht war, wenn er es nicht konnte, er tat es trotzdem gerne.

„Tut mir Leid Prinzessin, wird wohl nichts aus deinem Prinzen“ sagte er mit einem Schulterzucken und wollte sich gespielt enttäuscht von der Bude abwenden. „Warte mal, ich werde mal mein Glück versuchen.“ Die Brünette holte selbst Geld heraus und verlangte von dem Schießbudenbetreiber ebenso viele Schuss wie Tai.

Dieser sah seine Freundin verwundert und fast aufgeregt an und sah dann gespannt zu, wie Mimi die Waffe nahm, sie vernünftig griff, sich konzentrierte und ihre Schüsse abgab.

Mühelos kam Mimi knapp über die Anzahl von Treffern, die für den Frosch gebraucht wurden, nahm ihn und übergab ihn Tai. „Tja manchmal muss die Prinzessin die Sache selber in die Hand nehmen um ihren Traumprinzen zu finden“ erwiderte die Brünette kess.

Mit großen staunenden Augen nahm Tai ihn entgegen, bevor er wieder bewundernd Mimi in die Augen sah.

Sie gingen einen Schritt bei Seite, damit andere an die Schießbude treten konnten und dann lehnte Tai sich vor und küsste sie sanft.

„Dann kriegst du den kleinen Frosch. Immer wenn du ihn siehst, kannst du dann daran denken, wie viel besser und großartiger du bist als ich. Woher kannst du schießen? Oder ist das einfach eines deiner zahlreichen Talente und du hast es bisher noch nie gemacht?“

Die Brünette öffnete die Augen und blickte in Tais, die ihn voller Bewunderung ansahen. Es war ihr unangenehm, dass ein wundervoller Mann wie Tai, der so viel konnte und wusste, sie auf eine Weise ansah, als wäre sie das Beste auf dieser ganzen Welt.

„Mein Dad hat es mir beigebracht“ antwortete die 18-Jährige ehrlich „Früher als ich noch jünger war, waren meine Eltern und ich sehr oft auf solchen Vergnügungsparks. Mein Dad hat meiner Mom und mir damals immer wieder etwas geschossen und hat es mir dann beigebracht. Ich hab meiner Mom dann auch etwas geschossen. Es ist gar nicht so schwer, wenn man sich nicht so anstellt, wie du es tust.“ Mimi lächelte ungezwungen. Tai beugte sich vor und küsste sie erneut. „Du bist wirklich immer wieder für eine Überraschung gut.“

Als die Beiden die Bude verließen, blieben sie abrupt stehen, um nach einem kleinen Mädchen zu schauen, dass herzzerreißend weinte, nachdem sie ihr Eis verloren hatte. Ihre Mutter bemühte sich verzweifelnd ihre Tochter zu beruhigen, doch es gelang ihr nicht. Tai sah kurz den Frosch und dann Mimi an „Macht es dir was aus?“ Die 18-Jährige schüttelte den Kopf „Nein gar nicht, gute Idee.“ Mit Blicken bat Tai die Mutter um Erlaubnis, hockte sich dann auf Augenhöhe des kleinen Mädchen hin und reichte ihr das grüne Stofftier. Sofort schloss das kleine Mädchen es in ihre Arme und hörte auf zu weinen. Mit einem schüchternen kichern bedankte sie sich und Tai wuschelte ihr durchs Haar. Sie verabschiedeten sich und Tai wand sich wieder an seine Freundin. „Soll ich mein Glück noch einmal versuchen?“ Mimi überlegte kurz, doch eines wurde ihr gleich klar, kein Stofftier dieser Welt konnte es mit dem zauberhaften Moment aufnehmen, der sich gerade in ihr Gedächtnis eingebrannt hatte. „Nein ich brauche keinen verwandelten Frosch, denn ich habe meinen Prinzen schon längst gefunden.“ Sie lächelten sich gegenseitig an und küssten sich erneut. Er fuhr mir seinen Fingern zwischen ihre und sie ließen sich von der Menge mit ziehen. Sie blieben an mehreren Süßigkeitenständen stehen. Mimi suchte lediglich eine Kleinigkeit für ihre Großmutter aus und noch während sie dabei war, kaufte Tai sich gebrannte Mandeln. Als sie wieder in der Mitte des Standes mit ihren Errungenschaften zusammentrafen, nahm Tai ohne zu zögern, das Lebkuchenherz, dass er gekauft hatte und legte es um Mimis Hals.

Die Brünette sah verwundert an sich hinab und las: `Prinzessin, du bist alles für mich`

Mimi sah wieder hinauf in Tais Augen und er lächelte sie liebevoll an. „Ich wollte dir nur noch sagen, dass ich nicht schießen können muss Mimi. Ich habe den Hauptgewinn mit dir.“ Verliebt sah sie ihn an, sie stellte sich auf ihre Zehenspitze und küsste ihn und stahl ihm dabei eine Mandel aus seinem Mund, die er einen Augenblick vorher in den Mund gesteckt hatte. Er blickte sie an „Ey du Dieb, da reicht man dir einen Finger und schon greifst du nach der ganzen Hand“ mahnte er sie grinsend. Die junge Frau nahm dies wörtlich und zog Tai mit sich. Sie ließen ein paar Attraktionen aus und schnurstracks lief Mimi Richtung Riesenrand. „Bitte, bitte lass und da drauf“ flehend sah Mimi zu ihrem Freund. Der Braunhaarige grinste, war ja klar, dass sie mit diesem Ding fahren möchte. Aber er wollte sie schließlich aufmuntern und so nickte er mit dem Kopf. Tai bezahlte das Riesenrad und noch bevor er die Dame an der Kasse begrüßte, wandte er sich an Mimi „Geh schon mal weiter. Ich komme gleich nach.“ Der 19-Jährige kam ihr nach kurzer Zeit hinterher.

„Was hast du denn noch so lange gemacht?“ forschte Mimi nach. Tai zuckte mit den Schultern „Nichts. Bezahlt. Aber die war echt mega langsam.“ Sie stiegen in die runde Gondel und setzten sich genau nebeneinander, die Händen eng ineinander verschlungen.

Mimi bekam ein mulmiges Gefühl. Das Riesenrad fühlte sich nicht so stabil an, die Gondel ließ sich drehen und wackelte, sobald man sich etwas bewegte, und es ging einfach viel zu hoch. Doch mit Tai an ihrer Seite wagte sie es hinunter zu sehen, die Aussicht zu genießen und sie fühlten sich gut.

Sie saßen und schauten eine ganze Zeit lang still über den Park, und es war atemberaubend, als es auf halber Höhe hielt. Die Dunkelheit um sie, die Lichter am Himmel und am Boden, die warme Sommernachtluft um sie. Tais Nähe zu spüren, seinen Geruch wahrzunehmen, seinen Atem so nah an ihren Nacken zu spüren „Hätten wir nur ganz oben gehalten… Dann wäre es perfekt“ murmelte Mimi lächelnd, mehr zu sich selbst.

Doch Tai erwiderte sofort „Warum musst du das sagen?“

Verwundert sah die Brünette ihn an, verstand nicht, was los war. Es war alles so romantisch, wieso klang Tai auf einmal so enttäuscht? „Ich wollte doch, dass wir ganz oben halten. Ich wollte der Kassiererin Geld geben, damit sie dafür sorgt, dass wir oben halten. Aber diese dumme Frau…“

„Es ist schon okay Tai. Es ist perfekt.“ fiel sie ihm ins Wort.

Tai blickte aus dem Fenster der Gondel und sah über sie hinweg. „Nein, du hast gerade noch gesagt, dass es erst perfekt wäre, wenn wir ganz oben wären.“

„Ich habe mich geirrt. Das soll auch mal passieren“ entgegnete Mimi und zwinkerte ihm zu. Ihre Lippen näherten sich. „Du bist hier und deswegen ist es perfekt.“ Die Brünette nahm Tais Gesicht in ihre Hände und zwang ihn so sie anzusehen „Du bist so wundervoll und ich danke dir für diesen wunderschönen Abend.“ Jetzt sah Tai sie wieder so an, als hätte Mimi etwas besonders tolles gemacht, dabei hatte Tai doch alles für sie wundervoll machen wollen. Sowie er sie immer wieder aufs neueste überraschte, sei es mit seinen Briefen, den Rosen, die Schnitzeljagd die er veranstaltete, wie er immer für sie da war, sie zum lachen brachte und auch heute hatte er sie hierhin geführt um sie von ihrer Trauer abzulenken. Sie wusste nicht, wie sie Tai jemals das zurückgeben könnte, was er ihr jeden Tag aufs neue gab. „Und nur das du es weißt: Du bist auch alles für mich, mein Märchenprinz“ erwiderte die Brünette schüchtern und sanft trafen sich ihre Lippen, als die Gondel sich erneut weiterdrehte.

packen und trainieren

Mimis Sicht:
 

Die vier Freundinnen hatten es nach etlichen Versuchen endlich geschafft sich mal wieder alle gemeinsam zu treffen, Yolei musste in den Sommerferien häufig im Supermarkt ihrer Eltern aushelfen, Kari kümmerte sich um die Wohnung, Einkauf und alle anderen Besorgungen zudem ihre Mutter und Tai nicht kamen und sonst nutzte sie ihre Freizeit um T.K zu sehen. Mimi war viel bei ihrer Großmutter und ihren Eltern, ihrem Großvater ging es immer schlechter und sie wussten, dass sie nicht mehr viel Zeit mit ihm hatten. Sora hingegen war im absoluten Umzugsstress, sie und Matt waren jeden Abend in ihrer neuen Wohnung um weiter zu renovieren, verbrachten den Tag in Möbelhäusern und kauften jede Menge Dekoration, heute packte sie einige Kartons und war der Meinung, dass ihr dabei ihre Freundinnen helfen konnten. Sie wollte auch viele Dinge ausmisten und war sich unsicher was sie loswerden wollte und was nicht. Also schickte sie kurzerhand eine Nachricht an ihrer drei Freundinnen und lockte sie mit Sekt und Schokolade.
 

Alle vier Frauen saßen in Soras ehemaligen Kinderzimmer und packten was das Zeug hielt. Yolei war gerade bei den Büchern angekommen und musterte jedes einzelne Buch und las erst einmal auf der Rückseite um was es eigentlich ging. Jedes dritte Buch warf sie begeistert in die Luft und fragte mit flehenden Augen, ob sie sich auch dieses ausleihen durfte, wie jedes Mal kicherte Sora und nickte mit dem Kopf. Kari saß neben der Rothaarigen und hielt ihr zwei Tops vor die Nase „Also die hattest du ewig nicht mehr an, die können weg“ ergänzte die 16-Jährige. „Was? Das stimmt doch gar nicht, das gelbe Top hatte ich neulich erst an“ argumentierte die Rothaarige sachlich. „Nein, gar nicht, außerdem würde es mir einfach viel besser stehen“ entgegnete die Braunhaarige und lächelte ihre Freundin begeistert an. „Meinetwegen die kannst du beide haben“ kicherte die Rothaarige und schüttelte belustigt ihren Kopf. Mimi hingegen lachte, als sie die ehemalige blaue Schuluniform ihrer Freundin sah, hielt ihr diese entgegen und sagte

„Also die kann aber wirklich weg, die Schulzeit ist vorbei.“

„Was? Aber nein, das ist doch eine schöne Erinnerung“ murmelte die 19-Jährige verlegen. Mimi sah sich die Uniform näher an und zog eine Schnute mit ihrem Mund. „Oder führst du diese etwa noch für private Stunden zu zweit vor? Hat die böse Sora etwa ihre Hausaufgaben nicht gemacht und muss der strenge Lehrer Yamato seiner Schülerin Disziplin beibringen?“ Sora wurde knallrot im Gesicht „So ein Blödsinn, gib die her. Es ist einfach nur eine Erinnerung“ Ihre drei Freundinnen lachten laut darauf los und Mimi nickte nur verstehend mit dem Kopf „Ja klar, wenn du das sagst“ erwiderte die Brünette grinsend und zwinkerte ihrer Freundin zu.
 

Der Sekt zeigte allmählich seine Wirkung und Sora bereute schon ihre Freundinnen zu sich eingeladen zu haben. „Außerdem vielleicht musst du ja bald auch eine anziehen, dann wären wir im Partnerlook“ konterte die Rothaarige. Mimi zog misstrauisch ihre Augenbrauen hoch „Wieso? Verstehe ich nicht?“ „Na ja vielleicht sind das unsere Wettschulden die wir begleichen müssen“ entgegnete die Ältere. Die Brünette rollte nur genervt mit ihren Augen „Hör mir bloß auf damit.“ Yolei war mit den Büchern fertig und widmete sich ganz ihren Freundinnen „Wettschulden?“ fragte diese verwirrt nach. „Na ja wir waren so clever gegen Tai und Matt zu wetten, wer beim Renovieren schneller ist und haben verloren, jetzt dürfen die zwei Superidioten vom Dienst uns in irgendwelche Kostüme stecken und wir müssen die am Abend der Einweihung bedienen“ seufzte die Brünette und stand auf um sich einen weiteren leeren Karton zu schnappen. Kari und Yolei grinsten über beide Ohren „Das ist nicht euer Ernst, wie konntet ihr euch nur auf so eine Wette einlassen?“ fragte die Lilahaarige entsetzt nach, die Beiden wussten doch, dass die beiden Jungs unschlagbar waren. Mimi drehte sich spielerisch zu Sora um und wedelte wild mit ihren Händen „Musst du mir nicht sagen.“

„Ach die werden schon nicht so gemein sein, außerdem war es total knapp und beinahe hätten wie sie geschlagen“ setzte die Rothaarige an. Sie konnte es nicht mehr hören, Mimi hielt ihr ständig vor, wie wenig Lust sie auf diesen Abend hat und sie es nur gemacht hatte um ihr einen Gefallen zu tun. Kari grinste unwillkürlich „Die werden keine Gnade über euch ergehen lassen, ganz im Gegenteil die werden euch richtig schön auflaufen lassen. Boah darauf freue ich mich jetzt schon“ „Schön das wenigstens ihr euren Spaß haben werdet“ knirschte die Brünette und kämpfte mit dem Karton. Kari und Yolei grinsten sich breit an, und hielten ihr Sektglas in die Luft „Die Kamera dürfen wir nicht vergessen“ kicherte die Lilahaargie. „Keine Sorge, dass wird sich mein Bruder nicht entgehen lassen“ erwiderte die 16-Jährige.
 

Sora legte íhre Stirn in Falten, sie hatte vor einigen Tagen ein Telefonat zwischen ihrem Freund und Tai mitbekommen, da ging es um die Einweihung und er verhielt sich ziemlich verdächtig und als er Sora bemerkte, wechselte er gleich das Thema, scheinbar fiel dies Tai gleich auf, denn das Gespräch welches sie dann führten belief sich rein um die restliche Renovierung. Sora ärgerte sich darüber, dass sie nicht einen Moment gelauscht hatte, denn sie bekam nur einzelne Wortfetzen mit und daraus konnte sie sich einfach keinen Reim bilden. Kari würde wohl recht behalten und es würde ihnen an ihrem Hinterteil vorbei gehen, ob sie nun ihre Freundinnen waren oder nicht. Sie dachte unweigerlich an Mimi und wusste wie schnell diese auf die Palme zu bringen war und hoffte, dass dieser Abend nicht in einer Katastrophe enden würde.

„Mimi versprich mir bitte, dass du an diesem Abend keinen Aufstand machen wirst“ flehte die Rothaarige und sah Mimi etwas traurig an. Mimi war verwirrt, was dachte Sora denn von ihr? Sie hatte nicht vor ihre Einweihung zu ruinieren. „Keine Sorge, ich bin einfach auf das Schlimmste gefasst und werde mir vorher genug Mut antrinken“ erwiderte die Brünette setzte sich neben das Bett und nahm sich ihre Schublade vor. Sora riss panisch die Augen auf, als sie dieses bemerkte „Nein warte, die mache ich selber“ entgegnete die 19-Jährige hysterisch. Mimi wurde gleich hellhörig, denn so schnell war ihre beste Freundin nicht aus der Ruhe zu bringen. Die Brünette hielt kurz inne und fixierte ihre beste Freundin. „Was ist denn da drinnen?“ „Nichts“ murmelte die Rothaarige. „Nichts? Für nichts machst du so einen Aufstand?“ fragte die Brünette hoch amüsiert nach. „Na ja, da sind ein paar Sachen drinnen, aber egal“ Mimi riss begeistert ihre Augen auf „Erst die Sache mit der Schuluniform und jetzt diese geheimnisvolle Schublade?“ „Ach du spinnst dir da was zusammen“ murmelte die Rothaarige. „Ich glaube du hättest vorher ein paar Sachen austeilen sollen. Jetzt machst du uns neugierig. Öffne die Schublade“ forderte die Lilahaarige. Mimi griff nachdem Henkel. „Mimi, wage es dich“ drohte Sora und die Brünette nahm ihre Hand zurück, es gehörte sich schließlich nicht in private Sachen zu wühlen und sie respektierte ihre Privatsphäre. Yoleis Neugier war aber einfach zu groß und so ging sie geradewegs auf die Kommode zu und zwängte sich neben Mimi, Sora lief ebenfalls zur Kommode und drängte die Brünette ganz bei Seite. Yolei zog an dem Griff und Sora drückte dagegen. Die beiden Freundinnen feixten sich an „Komm schon Sora, sei kein Spielverderber“ erwiderte die Lilahaarige. „Nein das geht euch einfach nichts an. Was interessiert es dich überhaupt so? Läuft es bei dir und Ken etwa nicht mehr im Bett?“ zischte die Rothaarige und überstürzt ließ die Lilahaarige den Griff los und verschwand mit schnellen Schritten aus dem Zimmer. Schweigend sahen sich die drei übrigen Freundinnen an. „Ich würde mal sagen, du hast ins Schwarze getroffen“ murmelte die Brünette. „Ich glaub ich gehe ihr besser mal nach und entschuldige mich“ grübelte Sora und folgte Yolei gleich.
 

Karis Wangen hatten sich rötlich gefärbt „Meinst du da ist Sexspielzeug drin?“ flüsterte diese gleich verlegen. Mimi lächelte „Na klar, sonst würde sie es uns doch zeigen.“

„Benutzt du so etwas auch?“ fragte die 16-Jährige entsetzt nach.

„Willst du jetzt wirklich von mir wissen, ob dein Bruder und ich beim Sex Spielzeug verwenden?“ fragte die Brünette ihre Schwägerin in Spe belustigt. Kari schüttelte angewidert den Kopf „Oh Gott, nein, bloß nicht“ entgegnete die 16-Jährige und die Beiden lachten. „Aber zur Beruhigung. Wir sind ja erst ganz frisch zusammen und brauchen so etwas noch nicht“ argumentierte die Brünette und zeigte mit ihrem Daumen über ihre rechte Schulter nach hinten auf die Kommode. „Allerdings wenn man schon vier Jahren zusammen ist, kann es sicher nicht schaden, mal etwas anderes auszuprobieren und ich sage ja nicht, dass ich so etwas noch nie benutzt habe, dein Bruder hätte sicher auch Spaß daran“ erwiderte Mimi vielsagend und zwinkerte erneut. „Okay ich will nichts weiter hören. Nachher bekomme ich noch Kopfkino und dann werde ich niemals Sex haben“ erwiderte die Braunhaarige und hielt sich demonstrativ die Ohren zu. Mimi lache laut darauf los „Dafür würde mich dein Bruder wohl ewig vergöttern“ überlegte die Brünette und hielt sich einen Finger an ihr Kinn und sah zur Decke. „Ja aber ich würde euch dafür ewig hassen“ sagte die 16-Jährige grinsend.
 

Yolei und Sora kamen zehn Minuten später wieder zurück ins Zimmer und neugierig musterten auch die anderen Beiden ihre Lilahaarige Freundin. Yolei nahm sich ihr Sektglas in die Hand, trank es mit einem Mal aus und seufzte „Na ja, irgendwie läuft bei uns seit einigen Wochen nichts mehr, absolut nichts mehr.“ Traurig sah sie nach unten auf ihr leeres Glas. „Aber ist es nicht normal, dass auch mal weniger läuft?“ setzte Kari an und blieb gleich wieder stumm. Was wusste sie schon? Sie sollte wohl eher keine Ratschläge geben. „Hast du mal mit ihm darüber gesprochen?“ fragte die Rothaarige besorgt nach. Yolei nickte „Er meinte es hätte nichts mit mir zu tun, als wir es zuletzt versucht haben, das war vor einem Monat, da bekam er noch nicht mal ein...Na ja ihr wisst schon und er ist 17. Hallo? Da braucht es normal nicht viel um...na ja... ihr wisst schon“ murmelte die sonst so selbstbewusste junge Frau. „Das ist doch Unsinn Yolei, auch jüngere Männer können mal keinen Hoch kriegen, gerade wenn ihr Kopf mit sämtlichen trüben und negativen Gedanken voll ist. Ich bin sicher, dass es nichts mit dir zu tun hat, aber sicher wird es einen anderen Grund geben. Sprich ihn noch einmal drauf an“ erwiderte Mimi und lächelte sie aufmuntern an. Yolei biss sich auf die Lippen. „Hör mal, Ken ist doch ein unglaublich sensibler Junge. Sicher schwirrt ihm nur etwas durch den Kopf und er will dich damit nicht belasten“ versuchte die Rothaarige sie weiter zu beruhigen. Yolei nickte dankbar und zwang sich zu einem kleinen lächeln. Sora ging auf ihre Kommode zu und öffnete diese. Yolei setzte ihre Brille zurecht und sah auf Soras Hände. „Wie ihr seht, so dramatisch ist es gar nicht.“ Sora hatte verschieden Massageöle in der Hand, ein kleines Säckchen in dem war ein Pinsel drin mit essbarem Körperpuder. „Das schmeckt total scheiße, wie billiger Kaugummi“ lachte die Rothaarige „Aber das ist cool“ lächelte sie verlegend und nahm eine Dose in die Hand „Das ist Eisspray, eigentlich nichts besonderes, aber wenn man es mitten drin benutzt, dann ist es eine schöne Erfrischung und alles prickelt und knistert. Ihre grinsen wurde breiter. Mimi nahm ihr die Dose ab und probierte es gleich aus. „Also das andere Zeug kenne ich ja auch, aber das kenne ich nicht“ murmelte die Brünette und ließ das Spray auf ihren linken Arm nieder und